Züchtigungsrecht in der Ehe?

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Argh
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Züchtigungsrecht in der Ehe?

Beitrag von Argh »

Ein Sturm der Entrüstung weht durch Deutschland, weil eine Richterin eine Koransure zitiert hat. Aber warum erst jetzt?
In der Süddeutschen Zeitung habe ich folgende Anmerkung von Seyran Ates gefunden, die türkischstämmige Juristin und Frauenrechtlerin meint:
Ates hat geschrieben:... Dann dachte ich: Im Grunde genommen hat sie nur das ausgesprochen, was in Deutschland längst Normalität ist, nämlich mit zweierlei Maß zu messen. Wie haben in vielen Lebensbereichen doppelte Standards. In der Schule können sich muslimische Mädchen vom Sport- und Schwimmunterricht, von Klassenfahrten befreien lassen. Polygamie unter Muslimen wird geduldet. Ehrenmord wird vor Gericht als Totschlag behandelt. Es ist haarsträubend, wenn jetzt Politiker sagen, solche Richtersprüche führten in ein Parallelgesellschaft. Wir sind doch längst mitten drin.
Die Frau hat recht, deutsche Richter haben tatsächlich eine seltsam relativistische Einstellung zu Menschenrechten. Nachbarn gucken weg wenn Babys aus dem Fenster geworfen werden und jeder meint das Recht zu haben, tun und lassen zu können was er will ohne das sich jemand einmischt.
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hafensaenger
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Beitrag von hafensaenger »

Solches Unrecht geschah und geschieht leider immer wieder in Deutschland. Und "immer" stellt sich einem die Frage:

-Wieso ist das möglich?
-Wieso unternimmt niemand etwas?
-Wieso fallen die Strafen realtiv milde aus?

Es sind Dinge, die einen wütend machen, die einem an unserem Rechtsstaat zweifeln lassen etc...

Wie geistig labil und verroht muss man sein, um Kinder achtlos aus dem Fenster zu werfen oder Frau und Kinder zu züchtigen?! Und unser Recht(staat) billigt das auch noch scheinbar.

Und Urteile sollten im Namen der Rechtssprechung und des Volkes gefällt werden und nicht irgendeines Glaubens.

Kindern wird das Recht auf Leben genommen, Frauen das Recht auf eine glückliche Ehe. Wo leben wir eigentlich?
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Nadine26
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Beitrag von Nadine26 »

Noja anscheind im Mittelalter...

Wobei nicht mal das.. im Mittelalter gabs wenigstens noch wirksame Strafen.

Noja, aber wenn Gerichte Ehrenmorde durchgehen lassen, gibts bald viele freilaufend Mörder.. ich würd doch auch sagen, ich hab ihn umgebracht um meine Ehre zu retten und die meiner Familie.. beweis da mal das Gegenteil : Im Zweifel für den Angeklagten.

Mag sein, dass ich mich da ein wenig zu weit aus dem Fenster lehne, aber wir leben in Deutschland... ich find scho, dass man sich auch dem Land anpassen sollte. Auch ein muslimisches Mädchen hat am Sportunterricht teilzunehmen. Ich weiß nicht, wie Deutschland das handhabt mit Doppelehen, aber wenn das in Deutschland nicht zulässig ist, dann hat sich auch ein Muslime danach zu richten.
Viele kommen freiwillig her und werden nicht dazu gezwungen.. und wenn ihnen nicht passt, was in Deutschland erlaubt oder nicht erlaubt ist, dann sollen sie doch in ihrem Land wohnen, wo sie Dinge tun dürfen, die es hier nicht gibt.

Ich find auch, den Glauben vorzuschieben für Dinge, die einem angenehm sind, nicht richtig. Beispiel: Polygamie... Allah möchte, dass ich mehrere Frauen beglücke... jetz doch ma ehrlich.....
Da schiebt man doch nur was vor, für etwas, was man selbst möchte, aber nicht Verantwortung übernehmen möchte.

Ich kann doch auch nicht sagen, der liebe Gott möchte, dass jeder mir 1 Mio Euro schenkt... Ich will es, aber da ich es natürlich nie zugeben würde, schieb ich doch mal den lieben Gott vor...

Doppelmoral gibts bestimmt in jedem Land und in jedem Glauben .. da is bestimmt keiner besser oder schlechter als der andere...
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hafensaenger
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Beitrag von hafensaenger »

Niemand hat das Recht seinen Glauben vorzuschieben und somit Narrenfreiheit zu genießen. Das muss mal ein Ende haben! Natürlich kann man jeden Mist damit rechtfertigen und gerade weil man das kann und darf, bedarf es da dringend massiver Einschränkungen.
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Beitrag von Ferryman »

hafensaenger hat geschrieben:Niemand hat das Recht seinen Glauben vorzuschieben und somit Narrenfreiheit zu genießen. Das muss mal ein Ende haben! Natürlich kann man jeden Mist damit rechtfertigen und gerade weil man das kann und darf, bedarf es da dringend massiver Einschränkungen.
Wahre Worte...aber hast du das auch ganz durchdacht? Das dumme ist nämlich, dass das deutsche (und das Schweizer ;-) wie eigentlich alle westlichen) Gesetze auf Christlich-religiösen Grundsätzen beruhen. Oder gibt es irgendeinen rationellen Grund für Monogamie, z.B. ? An der natürlichen Veranlagung kann es kaum liegen, vom Biologischen Standpunkt her stellt unsere Verwandtschaft meines Wissens keine monogame Spezies, alle leben in einer polygamen Gruppe, angeführt von einem Männchen mit vielen Weibchen. Wenn man nun also den religiösen Standpunkt ausblendet, dann liegen da die Moslems auf der natürlichen Seite.

Das problem bleibt einfach, solange Religionen existieren wird es nie Frieden geben, denn jede hat recht ;-).

Was man aber sicher Sagen kann und was unbedingt durchgesetzt werden muss, ist dass das Gesetz des jeweiligen Landes für alle in genau gleichem Masse gelten muss, egal welcher Religion sie angehören.
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Beitrag von Nadine26 »

Es müsste erst ma gleiche Strafen geben..

es kann nicht sein, dass einige lebenslänglich bekommen für ein Mord und einige ein böses Du Du

Wer einen Menschen tötet.. so und soviel Jahre Knast
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Ludwig
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Beitrag von Ludwig »

Ferryman hat geschrieben:
---snip---
Das problem bleibt einfach, solange Religionen existieren wird es nie Frieden geben, denn jede hat recht ;-).

Was man aber sicher Sagen kann und was unbedingt durchgesetzt werden muss, ist dass das Gesetz des jeweiligen Landes für alle in genau gleichem Masse gelten muss, egal welcher Religion sie angehören.
Da gibt es leider noch ein Problem.
Im Islam gibt es keine Trennung zwischen weltlicher und geistiger Macht wie in Europa üblich. Der Koran ist Bibel und Gesetzbuch gleichzeitig. Man erzieht also in (inzwischen erlaubten) Koranschulen Kindern auch eine vollkommen andere Vorstellungen an, wie ein Staat aussehen soll. Konflikte sind da vorprogrammiert, denn es kann auf das im Grundgesetzt verbriefte Recht auf Religionsfreiheit gepocht werden.

So lange ist das noch nicht her, das ein Abgeordneter einen islamischen Feiertag in Deutschland einführen wollte, angeblich als Zeichen der Integration und Toleranz.
Interessanterweise genau dann, als der deutsche Nationalfeiertag zur Debatte stand.

Langsam verliert Deutschland seine Identität....

Gruss Ludwig
Dr Wunderfitz macht Jungfern rar.
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Beitrag von Ferryman »

Ludwig hat geschrieben: So lange ist das noch nicht her, das ein Abgeordneter einen islamischen Feiertag in Deutschland einführen wollte, angeblich als Zeichen der Integration und Toleranz.
Interessanterweise genau dann, als der deutsche Nationalfeiertag zur Debatte stand.

Langsam verliert Deutschland seine Identität....

Gruss Ludwig
Von aussen gesehen ist dem leider so, und das schlimme daran ist, dass Deutschland anscheinend alles daran setzt, dass dem so bleibt. Da ich selber kein Deutscher bin, kann ich das natürlich nur von aussen betrachten, also berichtigen, wenn ich was falsch beobachte ;-)

Mir scheint es einfach so, als leide Deutschland im allgemeinen und einige Deutsche insbesondere an einem riesigen Komplex, hervorgerufen durch den 2. Weltkrieg und den Gräueltaten, die ein gewisser Herr angerichtet hat, oder besser, von den Deutschen anrichten liess. Ganz klar, das war ne schlimme Zeit, und entschuldbar ist das ganze sowiso nicht, doch langsam sollte man sich von dem ganzen Befreien. Diese Generation, die das entweder tatkräftig unterstützt oder einfach nur passiv zugesehen hat ohne etwas zu tun ist grösstenteils tot.
Dennoch stellt das Thema Ausländer immer noch ein Tabu dar, jegliche richtige Diskussion mit Pro und Contra wird im Keime erstickt, da keiner die Contra-Meinung vertreten will. Zu gross ist die Angst, als Ausländerfeindlich oder gar als Nazi betitelt zu werden, was leider schon bei Aussagen getan wird, über die ich als Schweizer nur den Kopf schütteln kann, da sie schlicht objektiv sind.

Du sagst es richtig, Luzi, Deutschland verliert seine Identität, oder besser, es hat sie schon verloren. Wenn man in einem Land nicht mehr mit der Landesflagge auf dem Shirt rumlaufen kann, ohne komisch angeschaut zu werden, oder wenn gar über den Bundesfeiertag diskuttiert werden muss, dann ist die Identität dahin. Ich möchte denjenigen sehen, der hier in der Schweiz die Idee äussert, den Nationalfeiertag abzuschaffen...er würde sogar von den linksextremen ausgelacht.

Erinnert euch an die Fussball-WM. Jeder Deutsche durfte offen zeigen, dass er stolz auf sein Land ist. Sowas sollte ganz normal sein, ohne dass es dazu einen Grossanlass braucht. Ich erinner mich immer noch an das Gesicht meiner Freundin (deutsche ;-) ) als sie das erst mal zu mir kam und sah, dass in jedem zweiten Garten ein Flaggenmast mit einer Schweizer Fahne dran steht. In jedem Schrebergarten hängt irgeneine Fahne, ob Schweizer, Italiener, Spanier, Portugiese oder was weiss ich, jeder zeigt so, was er ist und dass er stolz auf sein Land ist, nur deutsche Fahnen sucht man vergebens, obwohl die Deutschen in der Schweiz den zweitgrössten Ausländeranteil nach den Italienern stellen...irgendwie will kein Deutscher zeigen, was er ist. Erinnert euch mal an das, was Deutschland geleistet hat und immer noch leistet, ihr Deutschen! Erfindungen, Mechanik, Handwerkskunst...da ist viel mehr als nur Krieg! Erinnert euch daran, und seid verdammt noch mal stolz darauf, dann bekommt ihr wieder eine Identität!

Denn ein Land ohne Identität ist ein Land ohne Selbstvertrauen. Deutschland macht das sehr gut vor: Wenns was zu geben gibt, gibt man als erstes, wenns was zu holen gibt, nimmt man als letzter das kleinste Stück. Man öffnet fremden Einflüssen Tür und Tor, da es niemanden gibt, der die eigenen Werte so hoch hält, dass er dafür kämpft, oder diejenigen, die das tun würden mit Vorwürfen und Beschimpfungen zu schweigen gebracht werden. Alles, was ander Religionen oder Völkergemeinschaften im eigenen Land anzetteln wird gutgeheissen, denn wenn man was dagegen sagt, wird man als Rassist verunglimpft und politisch abgesägt. Schaut euch mal die Amerikaner an, die machen es genau umgekehrt, obwohl die deutlich mehr Dreck am Stecken haben als die Deutschen! Nur hat dieses Land seine Identität noch (wenn auch auf ziemlich skurille Art) und weiss, welche Macht es besitzt...und nutzt diese leider auch gnadenlos aus.

Ich find es einfach befremdlich, dass es Politiker gibt, die für ein Kreuz in der Schule kämpfen, aber keine, die gegen eine"verfremdung" (nicht falsch verstehen!) angehen...

Denkt mal darüber nach...
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Beitrag von Ebeyon »

Zu gross ist die Angst, als Ausländerfeindlich oder gar als Nazi betitelt zu werden,
Wem sagst Du das :rolleyes:

Ich bin überrascht, wieviele heir das aussprechen, was ich auch denke, aber normalerweise nur hinter vorgehaltener Hand gesagt wird.
Theo van Gogh, Jüdland Post, Koran als Rechtsgrundlage, wir (nicht nur die Deutschen) weichen immer weiter zurück.
"Wenn die Menschen erstmal ausgestorben sind, dann haben die Tiere wieder Platz zum Leben." (mein Sohn, damals 5 Jahre)
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Beitrag von stellabea »

Also dieser thread lässt mich nicht mehr in ruhe, daher gebe ich jetzt auch meinen senf dazu...

Grundsätzlich... von mir aus kann jeder an das glauben, was er will.
An gott, allah, buddah oder an nichts. Ich finde, das ist privatsache.

Nur, man sollte die gesetze eines landes respektieren ... und bei uns heisst es im grundgesetz, die würde des menschen in unantastbar ... oder sehe ich das jetzt falsch?
Und eine frau zu schlagen heiss für mich, diese würde wurde angetastet.

Zu sagen, es sei von der religion zulässig ist absoluter quatsch in meinen augen.

Hallo, wo leben wir denn? Im mittelaler? Ich dachte, das hätten wir hinter und gelassen... oder bewegen wir uns rückwärts wieder da hin?

Die mayas brachten menschopfer aus religiösen gründen... die opfer sollten den göttern auf der anderen seite berichten, wie es den menschen geht und um hilfe in verschiedenen angelegenheiten bitten...
Wenn ich jetzt als maya ein solches opfer bringen würde.... gehe ich dann auch straffei aus?
Tz... das kann es doch nicht sein, oder?

Meiner meinung nach hat diese richterin gegen unser grundgesetz verstossen und gehört entlassen.


gruß, stella :winken:
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Beitrag von Nadine26 »

Noja, aber wie scho ma gesacht, im Mittelalter gabs wenigstens noch Strafen...

ein Mord.. hmm noja.. geben wir doch den Menschen mal so 5-6 Jahre Knast.. das kann doch nich normal sein..

klar keine Selbstjustiz.. das is scho richtig, sonst kann jeder das tun, was er für richtig hält..
Aber trotzdem sollte dem Täter das wiederfahren, was er seinem Opfer angetan hat... warum entscheidet ein Richter nicht mal so??

Es kann nicht sein, dass jemand unschuldig sein Leben lassen muss, der Täter aber nach n paar Jahren freikommt und weitermachen kann wo er aufgehört hat...

klar haben Religionen auch was Gutes, was einem Menschen vielleicht Halt gibt, aber sie wird auch bestimmt für vieles vorgeschoben, um selbst nicht für sein Tun Verantwortung übernehmen zu müssen...
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Beitrag von Xarfax1 »

Nadine26 hat geschrieben:Noja, aber wie scho ma gesacht, im Mittelalter gabs wenigstens noch Strafen....
Kleiner Seiteneinschub nicht zum Thema:

@Nadine... das mit dem Mittelalter und "noch" Strafen ist totaler Quatsch. Züchtigung von Ehefrauen war damals normal wie sonst noch was. Gibt auch einige schöne Passagen in der Bibel dazu.

Zweitens ...wer jemanden umbrachte wurd nicht hingerichtet oder für ewig in den Kerker geworfen...sondern der betreffende musste ein sogenanntes "Wergeld" bezahlen. Das bemaß sich nach dem "Rang" einer Person. Weibsbilder bedeuteten damals garnichts, entsprechend niedrig war das Wergeld. Scheidungen waren per Kirche verboten. War also ein Weibsbild nicht lieb und nett, zahlte man halt etwas Wergeld.

Die romantisch-verklärte Bild vom Mittelalter entstammt wohl irgendwelchen Fantasy-Stuss-Romanen.

Viele Grüße Xarfax1
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Beitrag von Arthur Dent »

Xarfax1 hat geschrieben:
Nadine26 hat geschrieben:Noja, aber wie scho ma gesacht, im Mittelalter gabs wenigstens noch Strafen....
Züchtigung von Ehefrauen war damals normal wie sonst noch was. Gibt auch einige schöne Passagen in der Bibel dazu.
Bibelpassagen zum Thema Gewalt in der Ehe? So etwas ist mir bis jetzt noch nicht aufgefallen, obwohl ich jedes Buch der Bibel mindestens einmal gelesen habe. Hast du eine bestimmte Stelle im Sinn?
Zweitens ...wer jemanden umbrachte wurd nicht hingerichtet oder für ewig in den Kerker geworfen...sondern der betreffende musste ein sogenanntes "Wergeld" bezahlen. Das bemaß sich nach dem "Rang" einer Person. Weibsbilder bedeuteten damals garnichts, entsprechend niedrig war das Wergeld. Scheidungen waren per Kirche verboten. War also ein Weibsbild nicht lieb und nett, zahlte man halt etwas Wergeld.

Die romantisch-verklärte Bild vom Mittelalter entstammt wohl irgendwelchen Fantasy-Stuss-Romanen.

Viele Grüße Xarfax1
Das Wergeld für eine Frau war zwar niedriger als das für einen Mann, aber immer noch sehr hoch. Laut "Sachsenspiegel" betrug das Wergeld für die Frau eines freien Mannes in Sachsen 9 Pfund Schilling. Dazu kommen noch 15 Pfund Buße, also insgesamt 24 Pfund, was soviel war wie der Gegenwert von 24 Reitpferden. Selbst für sehr reiche Adlige war das nicht gerade ein Pappenstiel - vorausgesetzt, es gab nicht sogar einen noch höheren Tarif für Edelleute; da bin ich mir aber jetzt nicht sicher.

Und wer das Wergeld und die Buße nicht bezahlen konnte (was beim gemeinen Volk die Regel war) kam dann eben doch ins Gefängnis oder wurde hingerichtet.

Ich schätze mal, der durchschnittliche Mann, der mit seiner Frau nicht klarkam, wird sich eine Geliebte genommen haben. Das wurde auch während des Mittelalters meist toleriert; es gab zwar Ausnahmen, die waren aber zeitlich und räumlich begrenzt.
Zuletzt geändert von Arthur Dent am Fr 23.03.2007 - 23:10, insgesamt 2-mal geändert.
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Beitrag von Shadow-of-Iwan »

Ferryman hat geschrieben:Das problem bleibt einfach, solange Religionen existieren wird es nie Frieden geben, denn jede hat recht ;-).
Eben! Einfach alle verbieten und aus die Maus. Es kann doch nicht so schwer sein diesen Müllhaufen zu entsorgen?
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Beitrag von Arthur Dent »

Shadow-of-Iwan hat geschrieben:
Ferryman hat geschrieben:Das problem bleibt einfach, solange Religionen existieren wird es nie Frieden geben, denn jede hat recht ;-).
Eben! Einfach alle verbieten und aus die Maus. Es kann doch nicht so schwer sein diesen Müllhaufen zu entsorgen?
:abgelehnt:

Alle Religionen zu verbieten bedeutet letztlich nix andereres, als Atheismus/Säkularismus zur Staatsreligion zu erklären.
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Beitrag von Shadow-of-Iwan »

Ich rede nicht von Deutschland sondern von der gesamten Welt. Einfach weg mit dem Mist, dann gibts auch keinen Streß mehr.
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Beitrag von Xarfax1 »

@Lieber Arthur zum Thema Wergeld bei google zu googeln und bei wikipediaorg den Sachsenspiegel nachzulesen und hier Ahnung vorzutäuschen ist doch recht billig. Die Berechnung des Wergeld auf Freie oder gar Adelige zu berechnen ist noch billiger, davon gab es doch recht wenige.

Der Sachsenspiegel ist aus dem Jahre 1300 und ein paar zerquetschte, da ist das Mittelalter fast zuende. Schriftlich festgehalten ist Wergeld bereits im Jahre 475, also fast locker 1000 Jahre vorher in der "Codex Euricianus". Für Sklaven gabs nur den Nutzwert, für Unfreie auch nur sehr wenig, wenn überhaupt. Gleiches gilt noch mehr für dessen Frauen. Wergeld war eh nur ein Thema wenn es zu verhindern galt das Sippen sich mit Blutrache befehden würden. Eine Frau war selten Grund genug für eine Blutfehde.

Stellen aus der Bibel kenn ich zum Glück nicht. Mit Aberglauben habe ich wenig zu tun.

Viele Grüße Olaf
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Beitrag von Nadine26 »

Ich red nicht unbedingt nur von Züchtigungen der Frauen... Gewalt jeder Art...
Ich kann mir nicht vorstellen dass es damals mit der Bezahlung des Wergeldes abgetan war.
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Beitrag von Arthur Dent »

@Xarfax

Ich hätte mich lieber die Lex Salica bezogen, die ja nun auch deutlich älter ist als der Sachsenspiegel, hatte aber keine genauen Zahlen mehr im Kopf und auch weder im Internet noch in meinen Büchern etwas gefunden (ich hatte mal ein Geschichtsbuch, in dem die komplette Lex Salica aufgelistet war, das finde ich jetzt aber nicht mehr).
Stellen aus der Bibel kenn ich zum Glück nicht.
In deiner letzten Post sagtest du:
Züchtigung von Ehefrauen war damals normal wie sonst noch was. Gibt auch einige schöne Passagen in der Bibel dazu.
Soviel zum Thema Ahnung vortäuschen - zumal deine Aussage definitiv FALSCH ist.
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Beitrag von Arthur Dent »

Da es in diesem Thread auch um den Islam geht:

In manchen islamischen Ländern (z.B. Iran, Saudi-Arabien) gibt es heute noch so etwas Ähnliches wie Wergeld: Normalerweise ist die Strafe für Mord der Tod, aber die Familie des Opfers kann dem Mörder auch gegen Geldzahlung vergeben - dann wird der Mörder nicht hingerichtet, sondern kommt nur für ein paar Jahre ins Gefängnis.
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