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Bücher (die aus Papier :), Geschichten, Gedichte (gern auch Selbstgeschriebenes) sowie literarische Verfilmungen sind Themen dieses Forums.

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Flashback
Goblin
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Beitrag von Flashback »

tjaja zwischen durch schreib ich gedichte oder lyrics meist auf englisch
aber auch auf deutsch aber selten

doch das meiner meinung nach beste von mir (hab bisher nicht allzu viel gutes) ist auf deutsch und das würd ich dann ganz gern mal hier präsentieren.

Ich seh mein Leben in Scherben liegen
die letzten Reste im dunkel versiegen
den Rest wahrheit lassen sie verschwinden
um ihn ewig in Traum und Lüge zu binden

Angst und Schmerz sind mir zu bekannt
um sie je zu vergessen
haben Freude und Spaß für ewig verbannt
nie hat ich sie wirklich besessen

Liebe, Friede, Zuneigung und Freundschaft
hab ich früher stark gespürt
doch der Verlust von dir hat platz gemacht
und der schmerz hat mich verführt

Leben in Angst, Leben in Schmerz,
Angst vor der Trauer und der Trennung
es schlägt nur schwach das kalte Herz
langsam wird es leise dann ist es stumm

n bischen (aber auch nur auch ein kleines bischen^^) depressiv, da bin ich halt am kreativsten.

zu euren meinungen, ich brauch hier kein "geschleime", ich vertrag die wahrheit (fast) egal wie schlimm sie ist, also sagt klipp und klar eure meinung
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MyBrainHurts
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Beitrag von MyBrainHurts »

Nun... zunächst mal zur Form...

einem AABB-Reim in der ersten Strophe folgen ABAB-Reime in den anderen. Eher ungewöhnlich, aber gut...

Um dir zu sagen, dass sich schaft und macht, sowie vor allem Trennung und stumm nicht reimen, brauchst du uns ja wohl ohnehin nicht.

Dass dir Satzzeichen nicht wirklich liegen, beweist du schon in deinen Einleitungszeilen. Grade das spielt glücklicherweise in Gedichten wenig Rolle. Was aber dann der eine Beistrich am Ende der ersten Zeile von Strophe 4 macht, ist nur schwer nachzuvollziehen.

Aber mit dichterischer Freiheit kann man das alles verkaufen... ;)

Zum Inhalt mögen sich lieber andere äußern, damit die Wahrheit nicht "fast zu" schlimm wird... :unschuldig:

Eins nur...
Strophe 2: "Nie hatte ich Freude und Spaß wirklich besessen" und Strophe 3: "Liebe, Friede, Zuneigung und Freundschaft früher stark gespürt" widersprechen sich für mich total.

LG MBH
Bunt ist das Dasein...
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Magnus Ver Magnussen
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Beitrag von Magnus Ver Magnussen »

Ich kapier nicht wieso der Erzähler plötzlich stirbt. Vielleicht kannst du auch kurz erklären um was für eine Art Verlust/Trennung es geht und wieso man deswegen nur noch in Angst lebt.
Ernste oder ernst gemeinte Gedichte sind eher nicht mein Fall, da kann man zu viele Fehler machen, bzw. als Leser entdecken.
"So gute Aufnahmen mit einer Handykamera kenne ich eigentlich nur aus "Kohlezangen exposure"." (Roman Tisch, Schlag von hinten)
Ann.
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Beitrag von Ann. »

Ach heute muss ich auch überall meinen Senf dazugeben :P

*kurzum* Ich vermute mal stark das du (auf das Gedicht bezogen) einen Freund/Liebste verloren hast und deswegen in Angst lebst noch jemanden zu verlieren allerdings dann duch den Liebeskummer deinen Lebenswillen verlierst und dadurch stirbst ...

Hoffe mal das ich damit nicht zu falsch liege ;)

Um zum Inhalt zu kommen:
Find ich gar nicht so übel obwohl das eher der 0815 Standart Inhalt ist...Allerdings gibt es so gut wie kein Thema mehr zu dem man noch etwas ergänzen könnte da zu so gut wie allen mittlerweile schon ein breitgefächertes lyrisches Angebot gibt ...Mir gefällt der Text aber trotzdem :)

:)) Ich kann nur zustimmen wenn man extrem gut drauf oder extrem depri ist kann man am besten schreiben...*an ihre Deutschaufsätze denken muss* :unschuldig:

:winken:
Erde halt an ich will aussteigen!
Flashback
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Beitrag von Flashback »

etwas nie wirklich bessesen zu haben schließt nicht aus, das man es nicht hatte.

ist so gemeint das es nie sowar das man nie behaupten kann etwas wirklich zuhaben da man es immer verlieren kann, aber um nich zu schwafeln ja es ist schon irgendwie wieder sprüchlich,

das ganze ist glaub ich auch nich mehr in einem rutsch entstanden, und wurde teilweise später überarbeitet (mit groß und kleinschriebung, welche ich am PC fast immer vernachlässige^^)
was dann acuh erklärt das ich dann zum schluss kommata, kommas komaten oder wie der driet noch alles im plural heißt benutze^^

noch zu sagen ist

ich schreibe frei schnauze, teilweise spiegelt es ungefähr meinen gefühle wieder manchmal soll es einfach nur irgendwas sein was ich gut finde. Aussagen mach ich eigentlich kaum damit.

Naja der Tod ist eigentlich ein hartes Mittel, ist aber meist nur aus dem Wunsch zu verstehen, das die Trauer/der Schmerz endlich endet und das ist halt eine möglichkeit (die is einfach schön dramatisch wenn auch nicht orginell), naja und wer sagt denn das der Erzähler stirbt:D

nich das ihr euch sorgen macht normaler weise bin ich ein recht fröhlicher mensch, und ob man das Gedicht jetzt deuten muss weiß ich nich, halte ich persöhnlich auch nich viel von (liegt mir total nicht).

Ich schreibe sowas nicht um direkte Aussagen zumachen oder Deutungen zugeben, es soll einfach ein Gefühl vermitteln

wahrscheinlich hab ich hier auch schon wieder wirres zeug geschrieben^^

PS bie mir entstehen oft 4 zeiler, aber die sind nicht immer direkt mit einander verknüpfbar, im nachhinen scheint das hier auch zum teil zu zutreffen.
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MyBrainHurts
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Beitrag von MyBrainHurts »

Flashback hat geschrieben:wahrscheinlich hab ich hier auch schon wieder wirres zeug geschrieben^^
Jepp!
:D :unschuldig:
Bunt ist das Dasein...
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Garofuzalomi
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Beitrag von Garofuzalomi »

Also ich finde das Gedicht gar nicht so schlecht, inhaltlich wie formal.

Ich wollte auch mal ein selbstgeschriebenes posten.
Vorab: Es hat eine ungewöhnliche Form und ist inspiriert von "Der Handschuh" von Schiller und von "Der Panther" von Rilke.

Aus dem Leben eines Raubtiers

Leise tapst das große Tier
durch sein bescheidenes Revier.

Es schaut nach vorn;
es schaut nach hinten;
ein Blick nach links,
ein Blick nach rechts,

es begierig nach der Beute lechzt.
Doch die kann es nirgends entdecken,
ist sein Anblick gar zum Erschrecken,
wenn es anfängt die Zähne zu blecken.

Hungrig ist's deshalb gar sehr;
sein Bauch bleibt schon seit Tagen leer;
auch das Gehen fällt ihm schon deutlich schwer.

Dann raschelt es im Gesträuch;
die scharfen Ohren vernehm' dies Geräusch.

Langsam schleicht es sich an,
doch es hat seine Chance vertan.

Die Beute ist fort;
der Bauch bleibt leer;
so ein Raubtier hat es schwer.

So bleibt ihm nur sein Patrouillengang,
doch der ist nicht allzu lang.

Es schaut nach vorn;
es schaut nach hinten;
ein Blick nach links,
ein Blick nach rechts,

und so tapst das große Tier
mit Magenknurren durch sein Revier.
contessa
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Beitrag von contessa »

zunächst mal an Flashback: die Gefühle, die in dem Gedicht zum Ausdruck kommen, kenne ich sehr gut. Die ersten beiden Strophen sind richtig gut, der zweite Teil wird dann etwas schwächer. Was nicht nur an den nicht ganz stimmigen Reimen liegt, sondern am Sprachryhtmus, der nicht so ganz paßt.
Hast Du jemanden, mit dem Du über Deine Gedichte sprechen kannst? Sollte schon jemand sein, der zumindest viel liest und am besten auch selbst schreibt.

Gedichte müssen sich auch nicht immer reimen, inde ich.

Rhythmen der Nacht

Tausend bunte Großstadtlichter
blinkern blitzen zwinkern
Spiegeln irr Realitäten
in vorbeizischenden Scheiben
Umschwirren den Nachtschwärmer

Schnelle unheimliche Rhythmen
zwingen dringen spielen
Taumeln in Rückenflügen
au rasenden Hexenbesen
Am Zügel die schwarze Magie
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Garofuzalomi
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Beitrag von Garofuzalomi »

Vielleicht kennt sich hier ja jemand mit der alliterierenden Langzeile (wie z.B. beim Beowulf) aus und kann mir sagen, ob ich das richtig gemacht habe...
Für Rückmeldungen bedank' ich mich schon mal im Voraus...

Schifffahrt auf tosender See

Das stolze Schiff – segelte übers Meer.
Die Gischt war hoch – grausam der Wind.
Der Kapitän bewahrte – vorm Kentern das Schiff.
Denn einen starken Seemann – stellte er dar,
auch ein Erfahrener war – der Alte sehr.
Doch riesig' Wellen – vom Wasser kommend
hätten erledigt – dies Erhabene fast.
Doch das breite Boot – befehligt vom Käpt'n
hielt sich wacker – im Wasser tosend .
So durchquerte das Schiff – die See tobend.
Und die Besatzung konnte – bebend aufatmen.
Doch zur nächsten Fahrt – durch Fluten reißend'
war es nicht wirklich – zum Wohl aller lang.
Die Leute verlangten – daher Lohn gar viel
und bekamen ihn schnell – ohne Sturheit hart.
Auf dass die Seefahrer, – singend heimkehren
und nicht vom munt'ren Meer – mitgerissen werden.
Temonis
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Re: selbst geschrieben

Beitrag von Temonis »

Flashback hat geschrieben: Ich seh mein Leben in Scherben liegen
die letzten Reste im dunkel versiegen
den Rest wahrheit lassen sie verschwinden
um ihn ewig in Traum und Lüge zu binden

Angst und Schmerz sind mir zu bekannt
um sie je zu vergessen
haben Freude und Spaß für ewig verbannt
nie hat ich sie wirklich besessen

Liebe, Friede, Zuneigung und Freundschaft
hab ich früher stark gespürt
doch der Verlust von dir hat platz gemacht
und der schmerz hat mich verführt

Leben in Angst, Leben in Schmerz,
Angst vor der Trauer und der Trennung
es schlägt nur schwach das kalte Herz
langsam wird es leise dann ist es stumm
Zuletzt geändert von Temonis am Fr 28.08.2009 - 18:57, insgesamt 1-mal geändert.
contessa
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Beitrag von contessa »

Noch zwei kleine Anmerkungen zum Gedicht von Flashback:
dass sich die dritte Strophe nicht mehr reimt, passt doch gut zum Inhalt des Gedichtes. Ist nur noch ein bißchen holprig. Etwas mehr auf den Rhythmus achten. Hier ein Wort weglassen, da eins einfügen. Probier´s einfach mal aus!
Das andere ist der Inhalt des Gedichtes. Flashback beschreibt sehr eindrucksvoll die Symptome einer sehr schweren Depression. Das hat nichts mit "mal schlecht drauf sein" zu tun, sondern gehört dringend in ärztliche Behandlung. Ich hoffe, ich trete Dir, Flashback, damit nicht zu nahe.
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