Kha-Ronns Palast

Die Tantalischen Berge - Land des Tantalusss

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Eldarin Ba' Tilindròs
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Beitrag von Eldarin Ba' Tilindròs »

Der Diener erhob sich und nun war sein Irrgang, Geschmack genannt, in vollem Auszug erkennbar. Ein Affe vom Markt würde sich gedeckter in Farbe halten als dieses Exemplar vor ihnen. Der krönende Abschluss sein Hut mit dieser riesigen Feder, fast größer als er selbst. Vielleicht hielt sie ihn auch in Gleichgewicht, wenn man sein wahrscheinlich hohes Alter betrachtete.

Eldarin wandte ab sofort sein Auge von dem Manne ab. Es schmerzte ihn bei so viel Leuchtkraft. Jedes Glühwürmchen würde vor Neid erblassen.
Er zog seine Kaputze noch tiefer. Dann wurde von ihnen die Waffen verlangt und bereitwillig trennte er sich von seinem Kurzbogen nebst Pfeilen. Doch der herrische Wachmann gab sich noch nicht zufrieden und mutmaßte mehr. Wirklich verärgert zog er auch seinen Dolch hervor. Er merkte sich genau den Platz, wo dieser ihn verwahrte. Bei einer schnellen Flucht war Zeit ein kostbares Gut, manchmal sogar überlebenswichtig.

Dann ging alles sehr rasch vorran. Sie traten ein. Der Mann stand am Fenster, direkt im einfallenden Licht der Sonnenstrahlen. Eldarin blinzelte, um den Regenten genauer in Augenschein zu nehmen, dessen Kleiderwahl schon ansprechender ausfiel.


'Shatú Dúrag Lag, Zauberin von der Insel Derlag, Nachfahre der berühmten Dúrag...' Der Elf grinste. Also das war sie und entweder war sie gerissen und trug genügend Honig der Worte auf oder aber sie war einfach nur genauso peinlich wie das kleine Äffchen von eben.
Dann schlug Eldarin zu Ehrerweisung seine Kaputze vom Kopf, fasste den Regenten kurz im Blick und neigte dann sein Haupt für kurze Zeit.
"Ich bin Eldarin Ba' Tilindròs, Ziehsohn von Candrin und Torak einer unbedeutend entstammenden kleinen Ansiedlung Menschen."
Er konnte es sich nicht verkneifen und bedauerte sehr dabei nicht ihre Gesichtszüge sehen zu können.

" Wenn ihr erlaubt, hoher Herr so würde ich gern mein Gesicht erneut verhüllen. Das Licht im Zimmer bereitet mir Schmerz."
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Fansal
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Beitrag von Fansal »

Falls diese Bitte oder die Enthüllung der wahren Natur Eldarins den Regenten erschütterte (Shatú musste er nach seinen bisherigen Beobachtungen für eine Hochelfe halten), oder auch nur überraschte, so war davon jedenfalls nichts in seinem Gesicht zu sehen. Er nickte nur verständnisvoll. "Wenn es Euch zu sehr schmerzt, so will ich gerne die Vorhänge zuziehen lassen", bot er an und deutete auf die schweren Samtvorhänge zu beiden Seiten der Fensterfront. Während er noch eine Antwort erwartete, deutete er auf bequeme Stühle vor seinem Schreibtisch und bot den Besuchern Platz an. Dann setzte er sich selbst in seinen bereits leicht abgewetzten Lieblingssessel hinter den Schreibtisch und faltete die Hände auf dessen Oberfläche, während er seine Gäste aufmerksam musterte.

"Wie es scheint, sind meine Praktiken bereits im ganzen Land bekannt, gut, gut. Tatsächlich nehme ich Abenteurer in meine Dienste auf, Söldner, die für mich gewisse diffizile Aufgaben übernehmen, welche ich nicht meinem Spionagekorps und schon gar nicht der Armee anvertrauen kann. Was auch Eure Motive sein mögen, ob Ihr nun Ehre, Macht oder Reichtum sucht, ich werde Euch so gut ich es vermag dabei helfen, Eure Ziele zu erreichen. Und zumindest ein Problem, mit dem sich meiner Erfahrung nach die meisten freischaffenden Söldner herumschlagen, kann ich beheben: Gold. Wenn Ihr für mich arbeitet und Euren Auftrag zufriedenstellend erfüllt, werde ich Euch angemessen entlohnen. Seid Ihr bereit, für mich zu arbeiten?" Und kurz darauf fügte der Regent, fast ein wenig vor Verlegenheit errötend, hinzu: "Möchtet Ihr etwas trinken?" Er zeigte auf eine Kommode, auf der allerlei Flaschen alkoholischer Getränke standen, während ein Regal darüber eine mannigfaltige Auswahl an Gläsern bot.
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Shatú Dúrag Lag
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Beitrag von Shatú Dúrag Lag »

'Ich bin Eldarin Ba' Tilindròs, Ziehsohn von Candrin und Torak einer unbedeutend entstammenden kleinen Ansiedlung Menschen.' Shatú hätte fast begonnen laut zu lachen. Das passte ja hervorragend, ein Dunkelelf, der bei Menschen aufgewachsen war! Naja, das bestätigte nur ihre Vermutung. Aber es schockierte sie, dass er aus dem gleichen Grund wie sie hier war, doch das natürlich für Gold. Höhere Motive wären bei so einer niederen Herkunft wohl auch zu viel verlangt!

Der Regent hingegen war in Shatús Augen ein wirklicher Held. Er strahlte Esprit und Stolz aus, selbst als er scheinbar verlegen wurde und ihnen etwas zu trinken anbot. Das verlieh ihm noch den letzten Schliff.
Shatús Augen folgten seinem Blick zu den Getränken. Sie konnte es jedoch nicht richtig sehen, aber es sah aus wie Alkohol und daher fragte sie: "Habt ihr Wasser für mich? Ich trinke so gut wie keinen Alkohol, er trübt meine Sinne!"

Sie strich sich mit der Hand elegant eine Strähne aus dem Gesicht und drückte ihren Rücken durch.

"Das Land spricht nur in den höchsten Tönen von Euch, wohin ich auch kam! Ist es da verwunderlich, dass man in die Dienste eines Mannes treten möchte, für dessen Ziele man gerne einsteht?!
Gold ist für mich nicht wichtig,"
Shatú vergaß nicht die Worte richtig zu betonen, "ich möchte etwas tun und dabei lernen! Ich möchte in Eurem Namen Abenteuer bestreiten und euch dienen!"

Shatú fand, das war Antwort genug auf seine Frage. Immerhin saß noch der Schattenspringer neben ihr und vor ihm würde sie nicht viel preisgeben. Sie war schon froh, wenn sie ihm den Rücken zudrehen konnte. Alleine schon neben ihm zu sitzen, war unter ihrer Würde!
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Eldarin Ba' Tilindròs
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Beitrag von Eldarin Ba' Tilindròs »

Der Elf verneigte erneut sein Haupt dankend als der Regend die Vorhänge zuzog. Aber seine Frage nach dem zu trinken, verneinte er. Er traute niemand und wer weiss, was diese Flüssigkeiten in Wahrheit enthielten!

Als er die Worte Shatú vernahm, starrte er auf die gegenüberliegende Wand. Ihre Worte rutschten auf ihr Geschleim fasst aus. Sie glich wohl doch eher diesem Äffchen von nebenan, wenngleich sie bezauberndere Augen ihr Eigen nennen durfte.

Dadurch, dass Eldarin von Menschen erzogen, wurde ihm auch nicht der Hass zwischen Hochelfen und Dunkelelfen anteil. Selbst in der Hafenstadt blieb er ein Einzelgänger und bekam diese Gegensätze der Rassen nur seltenst zu spüren.

Eine Pause entstand. Und Eldarin begann erneut in ruhig leisem Ton zu sprechen.

" Gern stell ich mich in euren Dienst bei passender Entlohnung."

Langsam wurde er der sprachlichen Wiederholungen leid und es begann ihn zu langweilen. Er hoffte, Cedric Makar würde bald zur Sache kommen.
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Fansal
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Beitrag von Fansal »

Der Regent klingelte nach einem Diener und trug diesem auf, ein Glas Wasser für die Dame zu bringen. Als dieser wenige Augenblicke später zurückkehrte (Makar hatte die Zeit mit einigen Ausschweifungen über die Probleme des Landes und der Hauptstadt verbracht) und das Zimmer verließ, bedachte der auf dem Papier mächtigste Mann der tantalischen Berge die beiden Abenteurer mit einem ernsten und durchdringenden Blick.

"Vor einiger Zeit sandte ich drei Männer aus, Abenteurer wie Ihr, um einem Hilferuf der Insel Siannon nachzugehen, der letzten Zufluchtsstätte der Hochelfen in diesem Land. Heute morgen erhielt ich per Brieftaube eine Nachricht von einem der Barone in der Gegend, Baron Cornelli. Er teilte mir mit, dass er eben jene Männer als Gäste empfangen hatte, nachdem sie ihm einen Dienst erwiesen hatten, der für Euch nicht weiter von Belang ist. Diese Neuigkeiten erregen meine Sorge, sind die Abenteurer doch weit weniger schnell vorangekommen, als ich es gehofft hatte. Ich möchte, dass Ihr Euch morgen früh auf den Weg macht und diese Gruppe einholt. Ihr sollt sie daran erinnern, dass höchste Eile geboten ist, vor allem, da meine Schreiber inzwischen die gesamte Nachricht der Hochelfen entziffern konnten. Hier!"

Und damit öffnete der Regent eine Schublade seines Schreibtischs und legte ein Stück Pergament vor die beiden Elfen. In sauberer, präziser Handschrift stand darauf:

Übersetzung der Nachricht #103; Absender: Laranos von Siannon, Vorsitzender des Ältestenrates

'Mein Lord Makar,

Im Namen der Bevölkerung Siannons bitte ich Euch mit aller Dringlichkeit um Hilfe und Unterstützung. Dunkle Wolken haben sich um unsere Insel zusammengezogen. Ein Sturm wütet über unserer Heimat, während nachts furchterregende Wesen umherstreifen, Schatten, Bestien und andere Kreaturen, die ich nicht einmal wage zu nennen. Es ist absolut erforderlich, dass Ihr sofort Hilfe entsendet, sonst befürchte ich, ist das Schicksal aller Hochelfen Tantaliens besiedelt.
Nur zu gut weiß ich, dass unsere Völker in den letzten Jahrhunderten nicht eben enge Freunde waren. Lasst dies einen Schritt zu einer neuen Verbundenheit der Menschen und Elfen werden. Ich bete darum, dass Eure Hilfe schnell eintreffen möge.

In Hoffnung und Freundschaft,
Laranos von Siannon, Vorsitzender des Ältestenrates'


Nachdem die beiden Abenteurer das Schriftstück gelesen hatten, senkte sich Stille auf das Zimmer herab, nur unterbrochen von dem gelegentlichen Knacken des Kaminfeuers, das immer noch brannte. In Verbindung mit den verdunkelten Fenstern war es nun äußerst stickig und beklemmend in dem Raum. Nach einer Weile meinte der Regent leise: "Die Nachricht war kaum mehr lesbar, da das Pergament mit dem Blut des Kuriers getränkt war. Der Elf verstarb nur wenige Minuten nach seinem Eintreffen in Kalanos." Makars Gesicht wirkte plötzlich alt und verhärmt. "Wenn Ihr immer noch gewillt seid, für mich zu arbeiten, dann reitet so schnell ihr könnt den Abenteurern nach, die ich aussandte und reist zusammen mit ihnen nach Siannon, wo Ihr hoffentlich die Ursache für diesen Wahnsinn finden und mit Stumpf und Stiel auszurotten vermögt."
Zuletzt geändert von Fansal am Fr 16.07.2004 - 17:09, insgesamt 1-mal geändert.
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Shatú Dúrag Lag
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Beitrag von Shatú Dúrag Lag »

Shatú hatte aufmersam gelauscht, gelesen und genickt. Im richtigen Zeitpunkt, hatte sie dem Regenten ein Lächeln geschenkt und interessiert getan. JA! Sie war auch interessiert, keine Frage, jedenfalls so lange bis das Wort Hochelf fiel. Sie sollten einem Hochelf zur Hilfe kommen, das war das Dümmste was sie je gehört hatte! Hatte der Regent etwa seinen Verstand verloren?! Ihr Umhang beengte sie plötzlich und sie warf ihn nach hinten weg, dass er die Lehne des Stuhles bedeckte. Jetzt hätte sie doch gerne ihren Stab gehabt, um ihn nervös mit den Fingern zu kneten. Sie musste denken, nachdenken und Entscheidungen treffen!

Ein Blick stahl sich zu ihrem Nachbarn. Was dachte er, was ging in ihm vor, er war doch ebenfalls - wie sie - ein Dunkelelf... jedenfalls im Moment, wo es gegen die Hochelfen ging... Er konnte doch auch nicht begeistert sein von dieser Mission! Aber er sagte nichts, er saß dort in seiner Denkerpose und dieses eine Mal wäre es Shatú lieber gewesen, er hätte das erste Wort ergriffen.

Unruhig rutschte sie auf dem Stuhl hin und her. Die Luft wurde immer dicker und der Gestank des Qualmes unerträglich. Er setzte sich in ihrer Nase fest und sie dachte der Kopf müsste explodieren!

"Ich... nun... also ich glaube nicht... Das ist keine einfache Mission, beziehungsweise doch sie ist einfach, aber für mich persönlich nicht. Ich kann nicht behaupten mit den Hochelfen befreudet zu sein. Verzeiht meine Dreistheit, ihr scheint in Not und..."

Plötzlich begannen Shatús Gedanken zu rasen, als hätten sie Rückenwind bekommen. Was war, wenn sie diesen Hochelf einfach beseitigte?! Dann könnte er den Regenten mit solch Banalitäten nicht mehr stören und die Sache war erledigt. Nun sicherlich war es nicht im Sinne des Regenten, das Problem auf diese Weise zu lösen, aber für Shatú ergabe das ein rundes Ganzes. Und der Regent würde es nie erfahren, wenn sie es geschickt anstellte und dafür war sie schließlich bekannt!

"Ja also gut, ich werde diesen Auftrag für euch erledigen. Ihr könnte auf mich zählen. Ich werde wie der Wind gen ..." Shatú stockte. Wo hatte er gesagt waren diese anderen? Cornelli?? "ähm Cornelli reiten!"

Shatú hatte den Schattenspringer nicht erwähnt und war bewußt bei dem Singular geblieben. Für sie war klar, dass er nicht mitreiten würde, er war schließlich ein Dunkelelf und er sah auch noch so aus, also wäre es das Letzte, einen Hochelfen zu retten!
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Eldarin Ba' Tilindròs
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Beitrag von Eldarin Ba' Tilindròs »

Eldarin las emotionslos das Pergament. Ein Elf weniger, gut! Diese Rasse bestand aus egoistischen Einzelgängern und Eldarin kostete es immer Mühe, sie für sich zu beeinflussen.
Zu den Hochelfen also, nun warum nicht, vielleicht bekam er sogar einen Hinweis, weshalb man ihn in jüngster Zeit bei Menschen abgab.

Und das Äffchen zog also mit. Das könnte amüsant werden. Elfen waren schwer einzuschätzen, obwohl sie sicher darauf brannte eiligst ihrer Rasse zu helfen.

Eldarin nickte dem Regenten zu. " Ich nehme die Aufgabe an. Aber was ist mit Nahrung, evtl Heiltränken und ich nenne kein Pferd mein eigen?" Geschweige denn jemals darauf geritten, fügte er gedanklich hinzu. Aber das hatte noch Zeit.
Auf jeden Fall wollte er nicht während der Reise hungern, wenn er schon augenscheinlich für Andere unterwegs war.

" Und eine Landkarte wäre sicher auch hilfreich oder kennt sich die Elfin, Nachfahrin der berühmten Dúrag, ausreichend aus?" Sein Blick schweifte zu ihr, arrogant sah er sie an.
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Shatú Dúrag Lag
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Beitrag von Shatú Dúrag Lag »

Shatú warf den Kopf zur Seite und schenkte dem Schattenspringer einen Augenaufschlag, der selbst für sie ein Meisterwerk darstellte, ein bezauberndes Lächeln entstand und sie antwortete ihm bereitwillig.

Ich kenne mich wohl im Land aus, doch entzieht es sich meiner Kenntnis, wo genau die anderen sich befinden! Deshalb schließe ich mich der Bitte von... ähm...verzeiht, ich habe euren Namen vergessen... an!

Sie blickte nun wieder den Regenten an und schüttelte innerlich den Kopf. Dieser Schattenspringer besaß schon einen unterbemittelten Intellekt.
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Fansal
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Beitrag von Fansal »

Der Regent hob beschwichtigend die Hände, als er geradezu von einer Flut von Fragen überrollt zu werden drohte. "Geht morgen früh beim ersten Licht des Tages zu den königlichen Ställen am Osttor, ich werde den Stallmeister anweisen, Euch zwei Pferde aussuchen zu lassen. Proviant und eine Karte wird bereitstehen, dazu noch ein Schreiben, damit die von mir ausgesandten Abenteurer wissen, dass Ihr in meinem Auftrag handelt. Zudem gebe ich jedem von Euch einen kleinen Vorschuss. 150 Goldstücke, ebenso viel, wie ich den anderen gab. Rüstet Euch damit mit allem aus, was Ihr für die Reise benötigt." Der Regent klingelte erneut nach einem Diener und wies diesen an, dem Schatzmeister einen hastig gekritzelten Zettel zu überbringen, dann erhob er sich, ein sicheres Zeichen dafür, dass die Besprechung zu Ende war.
"Ich möchte Euch danken, dass Ihr diesen Auftrag für mich erledigen wollt, wie immer Eure Motive auch sein mögen. Dunkle Zeiten bringen seltsame Bündnisse mit sich und ich hoffe, dass mir mein Wagnis Euch zu vertrauen, nicht zum Nachteil gereichen wird." Das Letzte sagte er mit einem Funkeln in den Augen, das darauf hindeutete, dass die Fassade dieses netten Mannes eine unbeugsame Stärke barg, die jeden, der ihn als Feind betrachtete, mit unbändiger Wut vernichten würde.
Es klopfte an der Tür und ein Diener brachte zwei Beutel voll klimpernder Goldmünzen herein, von denen er jeweils einen vor den beiden Dunkelelfen abstellte. "Ich möchte Euch noch viel Glück wünschen", wandte sich Makar ein letztes Mal an die beiden Abenteurer. "Ich hoffe wirklich, dass wir uns wiedersehen werden - wenn diese Gefahr auf Siannon beseitigt ist."

Shatú Dúrag Lag und Eldarin Ba' Tilindròs erhalten jeweils 150 Goldstücke
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Shatú Dúrag Lag
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Beitrag von Shatú Dúrag Lag »

'Ich möchte Euch danken, dass Ihr diesen Auftrag für mich erledigen wollt, wie immer Eure Motive auch sein mögen.' Konnte er Gedankenlesen?! Einen kurzen Moment drohte Shatús Maskerade zu fallen, so erschrocken war sie. Nein er war nur ein Kämpfer und kein Magier, redete sie sich ein und strich sich nervös die Haare zurück. Die seltsamen Bündnisse kränkten sie jedoch! War sie etwa nicht gut genug für diesen Regenten?! Es hörte sich fast so an. Na der würde noch Augen machen, wenn er erstmal ihre Fähigkeiten zu schätzen wusste!
Gierig nahm sie den Goldbeutel entgegen und warf sogleich einen Blick hinein. Es sah wirklich nach 150 Goldstücken aus. So viel hatte sie noch nie in den Händen gehalten, mit ihrem kleinen Schatz von 100 Goldstücken, waren es insgesamt 250 Goldstücke!! Ihre Augen verdrehten sich entzückt. Diesen Schatz würde sie hüten, wie ihre Klugheit.

"Zu gütig von Euch, habt Dank!", artig wie es sich gehörte neigte Shatú den Kopf. "Wir werden uns früher wieder sehen, als euch lieb ist, verehrter Regent!", setzte sie noch hinten dran und überließ es dem Regenten, wie er es auffasste. Sie schenkte ihm noch ein Lächeln und ging zur Tür, ohne sich um den Schattenspringer zu kümmern.

Als sie die Tür hinter sich gelassen hatte, tat sie noch einen tiefen Blick in den Beutel. 150 GOLDSTÜCKE, schrie sie innerlich und hätte am liebsten eine Drehung vollführt. Nun wollte sie sich zum Gehen wenden, doch hielt sie erschrocken inne. Welcher Weg führte nach draußen?! Der rechts oder der links? Und dann?
Verdrossen wurde ihr klar, dass sie niemals alleine nach draußen finden würde. Sie blieb an der Mauer stehen und wartete auf den Schattenspringer. So war er heute wenigstens zu etwas gut. Sie hoffte immer noch, dass er die Teilnahme an dieser Mission, als Fehler einsah und sich einfach mit dem Gold aus dem Staub machte.
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Eldarin Ba' Tilindròs
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Beitrag von Eldarin Ba' Tilindròs »

Eldarin nahm die Goldstücke an sich und nickte kaum merklich zufrieden.
Schnell eilte die Elfin hinaus und auch Eldarin verabschiedete sich mit einer ehrenvollen Gestik, Worte nutzte er nur, wenn es unbedingt erforderlich für seine Zwecke. Und hier war alles gesagt.

Eldarin schritt durch die Tür und spürte sie sofort. Ein Grinsen huschte über seine Gesichtszüge. Entweder würde sie ihn nun mit ihrer Neugier plagen oder aber sie fand nicht allein hinaus.

Er ließ sich seine Waffen aushändigen und mit Ruhe überprüfte er diese auf ihren Zustand, dann schulterte er den Bogen und sein Dolch verschwand unter dem weiten Ärmel.

Shatù weiterhin ignorierend lief er mit weitausholendem Schritt duch die Korridore, gedanklich seine Zahlenreihe durchgehend. Sein tiefschwarzer Mantel wehte weit hinter ihm nach. Selbst sein silbrigweißes Haar gab sein eigens Spiel, wie Spinnweben legte es sich immer wieder aufs neue fein über sein lang herunterwallendes Haar.

Dann gelangte er an den Ausgang, zog seine Kaputze tief ins Gesicht hinein und entschwand in die Schatten der Häuser...
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Shatú Dúrag Lag
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Beitrag von Shatú Dúrag Lag »

Einen Moment hatte Shatú überlegt ihn anzusprechen, unterließ es dann aber doch, als er sich auf den Weg machte. Im Vorbeigehen schnappte sie sich ihre Waffen und schlich ihm nach. Ihren Umhang hatte sie nun wieder übergeworfen und die Kapuze tief ins Gesicht gezogen. Der Schattenspringer eilte zielsicher durch die unzähligen Gänge und Shatú hatte manchmal Mühe hinterher zu kommen.

Und dann endlich waren sie wieder am Eingangtor angelagt. Er schlüpfte hinaus und Shatú war froh ihn endlich los zu sein. Sie blieb stehen, atmete durch, denn nun war die Luft endlich wieder rein und drückte den Rücken durch.

Jetzt galt es Pläne zu machen. Sie würde kein Goldstück für diese Mission opfern, soviel war ihr schon klar! Mit Essen und Trinken waren sie versorgt und sie bekamen sogar ein Pferd, das war doch mehr als Shatú brauchte.
Sie könnte die Nacht natürlich in einem Gasthaus verbringen, doch wer wusste schon wieviel das kosten würde. Naja sie könnte wenigstens mal nach dem Preis fragen, wenn es ihr zu teuer wäre, könnte sie immer noch in einer dunklen Ecke schlafen, vielleicht sogar im Stall selbst, dort war es bestimmt sehr warm!

Nun schritt auch Shatú aus dem Tor hinaus und würdigte die Wachen keines Blickes, die sie zuvor so verspottet hatten. Ob in dieser Stadt wohl Gift zu bekommen war, ging es ihr durch den Kopf, als sie die Treppen hinab ging.
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Thorrhen Silberhauch
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Beitrag von Thorrhen Silberhauch »

Ein leises Quietschen erklang, als die grossen Türflügel des Palastest aufgestossen wurden, gefolgt von dem Hall schwerer Hufe auf kalten Steinfliesen. Eine tiefe, machtvolle Stimme durchstiess die erstaunte Stille, in der seltsamerweise weder das Knirschen von Wächterrüstungen noch das Flüstern hastig aus der Scheide gezogener Schwerter erklang:

"Die Götter mögen dieses Haus segnen! Ihr da, Wächter, führt mich zu eurem Herrn, heute ist ein glücklicher Tag für ihn, Thorrhen Silberhauch wird heute in seiner alten Heimat wieder in die Dienste des Fürsten treten!"

Nun endlich erklangen hastige Schritte menschlicher, bestiefelter Füsse, als die Wachen aus ihrer Erstarrung erwachten und kurz darauf ging das Pochen der Hufe weiter, diesmal gefolgt von dem hastigen Trippeln der Stiefel, die dem Klang nach die Hufe zu überholen suchten. Wieder erklang die volltönende Stimme, diesmal hörbar gereizter:

"Steht mir nicht im Weg rum, Rüpel, ich gehe im Blickfeld der Götter und fühle, dass ich hier gebraucht werde! Verschwindet aus meiner Bahn," ein kurzes Klappern folgte, wie wenn eine Rüstung auf eine der steinernen Wände getroffen wäre , " sonst werdet ihr bloss Beulen davontragen!"

Kurz darauf erklang die Stimme eines Wächters. "Verzeiht, Herr, doch ich muss euch bei meinem Fürsten ankündigen! Bitte geduldet euch ein wenig, ich bitte euch, vergesst nicht die Regeln des Anstandes!"

Nach einem lauten Schnauben trat ein sichtlich nervöser Wächter in den Thronsaal: “Herr, verzeiht bitte die Störung, aber draussen steht ein Minotaur, der zu euch vorgelassen werden will! Sollen wir ihn weg…“ Weiter kam der Mann nicht, denn die Pforten zum Thronsaal schwangen auf und krachten gegen die Wand. Verdutzt blickte der Minotaur, der in der Pforte stand, die nun langsam zurückschwingenden Türflügel an und senkte dann den Blick auf die am Boden liegenden Steinsplitter, die sich aus der Wand gelöst hatten. Sichtlich betroffen richtete er den Blick auf Cedric Markar. „Tut mir leid! Das wollte ich nicht, schon die Elfen sagten immer, ich wisse mit meiner Kraft nicht umzugehen…anscheinend hatten sie Recht. „

Dann schien er sich wieder auf den Grund seiner Anwesenheit zu besinnen und straffte seine Gestalt. Nun wurde auch seine eindrückliche Grösse, die von den grossen, geschwungenen Hörnern auf seinem Kopf und dem verbeulten Plattenpanzer, in dem er steckte, noch unterstrichen wurde, ersichtlich. Der Minotaur verbeugte sich vornehm und sprach dann in dem volltönenden Tonfall, den man schon vorhin aus der Eingangshalle vernommen hatte, den Herrscher an:

“Seid mir gegrüsst, Herrscher der Berge! Ich bin Thorrhen vom Clan Silberhauch, Priester aller Götter der Welt und reisender, der in seine Heimat zurückgekehrt ist! Ich bin hier, um in eurem Namen das Gleichgewicht zwischen Gut und Böse in den Bergen Tantaliens wieder her zu stellen und das Böse zu bekämpfen, wo immer es nötig sein sollte! Was ist meine erste Aufgabe?“

Neugierig und erwartungsvoll blickte er Cedric an…
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Fansal
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Beitrag von Fansal »

Der Regent blickte mehr als nur ein wenig überrascht auf, als der Minotaur in den Thronsaal gestürmt kam und mit seiner volltönenden Stimme losdonnerte. Der Haushofmeister trat mit vor Zorn hochrotem Kopf nach vorne, doch Makar winkte ab und verbarg das Lächeln ob der kaputten Tür und des Anblicks des verlegenen Minotauren schnell hinter seiner erhobenen Hand. Er gab auch den Wachen im Thronsaal ein Zeichen, deren Hände automatisch zu ihren Waffen geglitten waren, dann setzte er sich auf und blickte Thorrhen entgegen. "Mein Herr Minotaur, ich denke, Eure erste Aufgabe wird es sein, mir eine neue Tür zu beschaffen", informierte Cedric den Gehörnten mit einem akustischen Augenzwinkern in der Stimme. "Andererseits scheint mir, dass Eure Kraft woanders um einiges sinnvoller eingesetzt werden könnte. Lasst uns allein." Die letzten Worte waren an den versammelten Hofstaat und die Fürbitter gerichtet, die wegen der heutigen Audienz in den Palast gekommen waren. Cedric sah ihnen ohne Bedauern nach, doch ihr Geschnatter und die Art wie sie einen großen Bogen um den Minotauren machten amüsierten ihn.

Am Ende war der Saal leer, bis auf die Wachen an den Wänden sowie Thorrhen und Cedric selbst. Bei einem weniger gewaltigen Gast wäre der Regent von seinem Thron gestiegen und hätte ihn in sein privates Arbeitszimmer geführt, doch diesmal hielt er es für besser, im Thronsaal mit dem Abenteurer zu sprechen. Bei dem Gedanken daran, was die Hörner des tollpatschigen Riesen mit der Decke in seinem Zimmer anstellen mochten, fröstelte es den Regenten. Dennoch blickte er freundlich auf den Minotauren herab. "Macht Euch keine Sorgen um die Tür. Wenn ich Euch richtig einschätze, werdet ihr genug Gelegenheit haben, um die Kosten für eine neue abzuarbeiten, sofern es denn tatsächlich Euer Wunsch ist, in meine Dienste zu treten. Andererseits habt Ihr ja Eurem Verlangen bereits deutlich genug Ausdruck verliehen. Dennoch kann ich Eurem Wunsch nicht augenblicklich entsprechen, denn es wäre Selbstmord, sollte ich Euch alleine auf eine Mission schicken. Bis wir einen passenden Gefährten für Euch gefunden haben, solltet Ihr die zahlreichen Möglichkeiten der Ausbildung dieser Stadt nutzen oder dem Tempel einen Besuch abstatten. Und wenn Ihr der Krone tatsächlich einen Dienst erweisen wollt, dann meldet Euch doch bei Hauptmann Alkar im Hauptquartier der Stadtwache."

Thorrhen erhält 100 CP für das Erreichen des Palastes von Kalanos
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Thorrhen Silberhauch
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Beitrag von Thorrhen Silberhauch »

Etwas verlegen kratzte sich Thorrhen hinter einem Horn. Der Blick, den er dem Herrscher zuwarf, war beinahe schüchtern, was in Kombination mit seinem massigen Körper ein etwas seltsames Bild abgab.

"Nun, die Sache ist die...äh...das mit der Tür tut mir wirklich schrecklich Leid, man sollte doch eigentlich meinen, dass diese grossen Bronzeklumpen mehr aushalten, findet ihr nicht?" Der Minotaur schien zu bemerken, dass sein Tonfall doch vielleicht etwas zu vertraulich war, wenn man bedachte, dass er dem Landesfürsten gegenüber stand. Er räusperte sich laut und leckte mit seiner Zunge kurz nervös über sein Maul. "Äh, ja! Bitte verzeiht mir meine Umgangsformen, ich bin in den letzten Jahren durch so viele Länder gereist und jedes davon hat andere Vorstellungen von Sitte und Moral. Ich muss mich wohl erst wieder hier in meiner Heimat einleben." Er brach wieder ab, warf Cedric einen verschwörerischen Blick zu und fuhr beinahe im Flüsterton fort: " Im Vertrauen gesagt: Ich war noch nie wirklich Geschickt im Umgang mit Menschen und Elfen, ganz zu schweigen von Vampiren, die wollen einem sowiso immer an die Gurgel, diese Bestien! Am besten verstehe ich mich mit Zwergen und Minotauren, die nehmen wenigstens nicht immer alles persönlich und sind auch etwas stabiler gebaut, wenn man zufälligerweise mal etwas direkteren Kontakt mit ihnen hat, wenn ihr versteht,was ich meine!" Er hob die Hand, als wolle er dem Herrscher freundschaftlich auf die Schulter klopfen, besann sich aber dann im letzten Augenblick eines besseren, liess die Hand schnell wieder sinken und bot wieder ein Bild der reinen Verlegenheit.

"Verzeiht! Was ich eigentlich sagen wollte ist: Eure Vorschläge in Ehren, doch, naja, die Priester der Tempel mögen mich nicht besonders. Ehrlich gesagt bin ich eine Art rotes Tuch für sie, sie waren ja auch der Grund für meine Reise. Somit ist der Gedanke, dass ich in einen Tempel gehen soll, nicht besonders fördernd für mein Wohlbefinden. Und auch die Wache reitzt mich nicht besonders, um ehrlich zu sein. Sie ist ein Werkzeug, und ich bin kein Werkzeug, wir passen nicht zusammen. Ich werde für euch Arbeiten, Kämpfen und Beten, doch ich muss dies auf meine eigene Art erledigen, Herr, sonst wird mein innerer Friede und damit auch der Friede in dieser schönen Stadt bald gestört."

Er blickte sich hilfesuchend um und scharrte mit einem Huf auf den Steinfliessen, doch die Wachen an den Wänden starrten mit wächsernen Mienen geradeaus, an einen Ort, den wohl nur sie wahrnehmen können. Ein schiefes Lächeln trat auf das Gesicht des Minotauren, dann deutete Thorrhen mit dem Finger auf sie: "Seht ihr, was ich meine, Herr? Ich eigne mich nicht als Raumzierde. Ihr habt nicht zufällig eine Arena hier? Der Clan der Silberatem sollte auch Heute noch ein Begriff sein! Aber was frage ich, dies hier ist ja eine Stadt der Menschen, nicht Talimos." Ein Stirnrunzeln deutete an, dass er angestrengt nachdachte, bevor er fortfuhr: " Nun, wenn ihr erlaubt, dann werde ich mich erst in der Stadt etwas umsehen, und mich dann vielleicht doch beim Hauptmann melden. Auch wenn ich nicht einfach dastehen kann, so kann ich doch für das Seelenheil der Wächter in der Kaserne sorgen. Erlaubt ihr mir dies?"

Das dumpfe Gefühl, in diesem Gespräch ziemlich viel falsch gemacht zu haben, veranlasste ihn, dem Herrscher sein schönstes Lächeln zu zeigen...
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Beitrag von Fansal »

Der Regent machte eine Handbewegung, die man als hochnäsig und ein wenig arrogant hätte verstehen können, doch innerlich schüttelte er sich vor Lachen. "Ich hoffe, wir sehen uns bald wieder", sagte er noch zu dem Minotauren, sein Gesicht eine einzige Maske der Selbstbeherrschung.
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Beitrag von Lindraii »

Es war nicht einfach, in den Palast zu gelangen, denn offensichtlich hatte man nach irgendwelchen ungewöhnlichen Vorkommnissen die Anzahl der Wachen deutlich verstärkt; so schien es Lindraii jedenfalls im Vergleich zu anderen Herrschaftssitzen, die sie bisher besucht hatte. Kaum war sie vor dem eindrucksvollen Gebäude im Herzen von Kalanos aufgekreuzt, hatten sie auch schon zwei Wächter in Empfang genommen und freundlich aber bestimmt nach ihrem Begehr gefragt. Die Hochelfe hatte gelächelt, doch es war ein kaltes Lächeln ohne jede innere Freude, das ihre grundsätzlich schönen, aber von Grausamkeit verzerrten Züge noch eisiger werden ließ. Ihre straff zurückgebundenen Haare erweckten zusammen mit den wissenden Augen, die schon zu viel Tod und Leiden gesehen hatten, den Eindruck von unnatürlicher Härte. "Bringt mich zu Eurem Regenten, ich habe gehört, dass er meinesgleichen sucht", wies sie die Männer in Uniform an und tätschelte ihren Schwertgriff.
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Fansal
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Beitrag von Fansal »

Die Wachen beäugten die Hochlelfe misstrauisch, doch da der ausdrückliche Befehl des Regenten lautete, jeden Abenteurer ohne Umschweife vor ihn zu führen, zeigten sie ihr schweigend den Weg durch den Palast. Sie eskortierten sie bis zum Büro des Haufhofmeisters, der gerade dabei war, die Tür beim Hinausgehen hinter sich abzuschließen. "Ja?", fragte er irritiert, die Augenbrauen hochgezogen, die Stirn gerunzelt. "Die Dame hier möchte zum Regenten, Haushofmeister." Der Angesprochene blickte an seiner langen Nase auf Lindraii hinab, dann nickte er. "Er ist im Speisesaal. Aber bevor euch diese beiden Gentleman dorthin geleiten, möchte ich Euch bitten, Euer Schwert bei ihnen in Verwahrung zu geben."
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Lindraii
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Beitrag von Lindraii »

Lindraii spielte einen Moment mit dem überaus verlockenden Gedanken ihr Schwert zu ziehen, es dann aber nicht abzugeben, sondern es zu benutzen, um den aufgeblasenen alten Menschen vor ihr im wahrsten Sinne des Wortes einen Kopf kürzer zu machen. Stattdessen bedachte sie den Mann mit einem eisigen Blick, dann veränderte sie den Griff am Schwertheft und zog die Klinge betont langsam heraus. Leder knirschte, als sich ihre in mit Metallplättchen verstärkten Handschuhen steckenden Hände um die dünne Schneide schlossen und sie die Waffe mit dem Griff voran an einen der Wächter gab. "Pass gut darauf auf!", ermahnte sie ihn zischend, in ihrem Blick flackerte Mordlust auf. Zwar hielten diese Männer der Wache die Gesetze aufrecht, die sie stets zu befolgen versuchte, doch wenn es um ihren Degen ging, verstand die Hochelfe keinen Spaß. "Wenn wir dann gehen könnten...", meinte sie kühl zu den zwei Palastwachen.
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Fansal
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Beitrag von Fansal »

Die beiden reagierten sofort. Während der eine Lindraiis Degen mit höchster Vorsicht in seinen Händen und so weit wie möglich vom Körper weg hielt (er hätte nichts gegen das Benutzen einer Beißzange einzuwenden gehabt), ging der andere voraus und führte die Hochelfe durch mehrere Korridore und Gänge, die aufgrund ihrer vielen Abzweigungen jeden Fremden verwirren mussten. Der Palast wirkte wie ein riesiges, wucherndes Geschwür, das scheinbar wahllos zusammengesetzt worden war.

Doch letztendlich erreichte das ungewöhnliche Trio den Speisesaal und während der eine Wächter an der Tür stehen blieb, ging der andere einige Schritte in den Raum hinein, um Lindraii anzukündigen. Der Regent winkte die Elfe näher, als er ihren Namen und Beruf hörte. Nach dem Schock über den Minotauren, der die Flügeltüren seines Thronsaals zerlegt hatte, war Makar an die Essenstafel geflüchtet und gerade dabei, ein kleines Mittagsmahl zu verspeisen.

"Willkommen in Kalanos, meine teure", begrüßte er die Hochelfe höflich, als sich Lindraii näherte. "Es ist mir ein Vergnügen Euch kennen zu lernen und ich hoffe, dass Ihr - solltet Ihr tatsächlich in meine Dienste treten wollen, wie man es mir berichtet hat - der Krone keine Schande bereiten werdet." Cedric betrachtete die etwas steifen Bewegungen seines Gastes und winkte nach einem Pagen. "Möchtet Ihr etwas trinken? Ein Glas Elfenwein vielleicht?"

Lindraii erhält 100 CP für das Erreichen des Palastes von Kalanos
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