(MQ) Dort, wo die Rosen blühen... 7. Quest

Die Salische Ebene - Ebene des SirSteelKing

Moderator: Ephirnion

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Dwarusch
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"HATSCHU!!"
Elessar ging unwillkürlich in Deckung, als hinter ihm ein Geräusch ertönte, dass man normalerweise von einer mehreren Tonnen schweren Felskugel erwartet, die mit ungeheurer Geschwindigkeit mittels einer gigantischen Belagerungswaffe gegen eine Mauer prallt und Gebäude einstürzen lässt. Peinliche Stille folgte, nur unterbrochen von dem monotonen Hufgeklapper des Pferdes, dann hörte es sich so an, als würde ein Elefant hinter dem Elfen sitzen und versuchen, ein Wasserloch mit seinem Rüssel komplett leerzutrinken. Dwarusch putzte sich die Nase.
"Siehst du?!", schrie er, doch der Wind stahl ihm fast sofort die Worte von den Lippen. "SIEHST DU??!! Ich bin allergisch gegen Pferde! Verdammte Biester! Alle Zwerge sind gegen Pferdehaare allergisch! Du willst mich wohl umbringen!", herrschte er den Elfen an, doch dieser rührte sich nicht, allein das Zucken der Schultern deutete auf einen ausgewachsenen Kicheranfall hin. In Gedanken fügte Dwarusch hinzu: Wenn ich nicht wegen der ständigen Rucklerei schon vorher sterbe. Das ist einfach keine Art des Reisens...

Endlich, nach Stunden (bzw. Tagen in der subjektiven Erfahrungswelt des Zwerges) erreichte das seltsame Paar (bzw. Trio, denn das Pferd war auch nicht gerade eins von der normalen Sorte) den Außenposten am Obsidianpass. Dwarusch richtete einen hoffnungslosen Blick auf die Überreste des Gebäudekomplexes, streifte die Rußflecken auf dem Boden und blieb schließlich auf dem kaum erkennbaren Wald in der Ferne ruhen.
Erschöpft und sich ganz und gar nicht gut fühlend, ließ sich Dwarusch vom Pferd gleiten (das heißt, er ruckte solange herum, bis es das Tier nicht mehr länger ertragen konnte und ihn fallen ließ) und nach einiger Zeit gelang es ihm, sich wieder aufzurichten, nachdem er mit der Nase voran in den Staub gefallen war. Betäubt wankte er hinter einen Busch und übergab sich geräuschvoll.

Elessar zog die Nase kraus, während er das Pferd versorgte, doch umspielte auch ein stummes Lächeln seine Lippen. Als Dwarusch wieder auftauchte, mit tiefen Ringen unter den Augen und eingefallenem Gesicht, verzichtete der Elf auf einen Kommentar und deutete stattdessen in die Ferne. "Dort hinten scheint es eine Siedlung oder so etwas zu geben. Meine Augen erkennen Türme und dergleichen. Seltsam, dass man noch nie etwas von einem dort lebenden Volk gehört hat, nicht wahr?"
Doch Dwarusch hörte schon gar nicht mehr zu. Er wanderte zu den Überresten des Außenpostens und suchte fieberhaft im Schutt, wobei er mehr als einmal die verbrannten Finger zurückzog und leise fluchte. Doch er fand nichts. Keine Leichen und keine Gegenstände, die das Feuer unversehrt gelassen hatte. Schließlich legte sich erneut eine schlanke Hand auf die Schulter des Zwerges und er blickte zu Elessar auf, dessen Augen stumm folgende Botschaft verkündeten: "Sie werden dafür bezahlen..."
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Dwarusch
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Beitrag von Dwarusch »

Überrascht stellte Dwarusch fest, dass die Sonne im Begriff war, Feierabend zu machen und die Grenze des Horizonts zu passieren, um sich dann irgendwo anders eine Erfrischung zu genehmigen und am nächsten Tag in alter Frische wieder auf der Matte zu stehen. Nach kurzer Beratung beschlossen Zwerg und Elf, am Pass zu übernachten, doch schlugen sie ihr Lager möglichst weit weg von den immer noch qualmenden Resten des Außenpostens auf.
Dwarusch entzündete ein Feuer, während sich Elessar nach etwas Ausschau hielt, dass es wert war, gejagt zu werden. Der Zwerg legte gerade Brennholz nach, als sein Gefährte mit zwei mageren Kaninchen über der Schulter wiederkam. Dwarusch brummte etwas unverständliches, war aber im Grunde beeindruckt von der Fähigkeit des Elfen, in dieser Ödnis Fleisch zu finden. Fachmännisch zerlegte er die kleinen Tiere und kurz darauf brieten sie über den Flammen. Zwar nicht unbedingt so schmackhaft wie ein deftiger Kanincheneintopf, aber immerhin genießbar und Kraft gebend. Dwarusch durchsuchte seinen Rucksack und förderte einen großen Laib Brot, mehrere Äpfel, einen Krug mit dem besten Bier der Rosentempler, sowie eine mit Wasser gefüllte Feldflasche und etwas Dörrfleisch.

Dwarusch musterte den noch versiegelten Krug. Zwar hatte er den Bewohnern der Stadt einige Lektionen in der hohen Kunst des Bierbrauens gegeben, doch reichte selbst deren beste Kreation nur ansatzweise an das herrlich dunkle Bier der Zwerge heran, welches vorzüglich dazu geeignet war, ordentlich zu schlabbern. Dwaruschs Blick wanderte von dem Krug zu Elessar, der dabei war, einige Scheiben des Brotes abzuschneiden. Normalerweise fiele es einem Zwerg nicht im Traum ein, einem Fremden sein Bier anzubieten, noch dazu einem Elfen. Aber inzwischen hatten sie so viel miteinander erlebt (Nicht einmal einen Tag kennst du ihn, bemerkte eine sarkastische Stimme in seinem Unterbewusstein) und der Zwerg hatte sich an die erfrischende Gesellschaft Elessars gewöhnt. Er gab sich einen Ruck und holte zwei Becher hervor: Einer war mit aufwändigen Verzierungen und Gravuren geschmückt, der andere einfach und farblos. Dennoch nahm ihn Elessar so würdevoll entgegen, als wäre es ein Kelch, der Königen gebührt. Dwarusch schenkte ein...

Mehrere Stunden und einige peinliche Trinklieder später schlief Dwarusch ein, eingehüllt in den warmen Dunst des Alkohols. Erstaunlich, dass der Elf nicht schon nach dem zweiten Schluck umgekippt war! Entgegen aller Erwartungen hatte er dem Trinkvermögen des Zwergs in nichts nachgestanden und mit ihm zusammen einen Krug nach dem anderen gelehrt. Morgen würde es Dwarusch wohl bedauern, dass sie sich über den gesamten Inhalt seines Kruges hergemacht hatten, doch jetzt interessierte ihn das nicht weiter.
Während Dwarusch also langsam ins Reich der Träume glitt, saß Elessar am Feuer und versuchte angestrengt, nicht bewusstlos umzufallen. Der Zwerg hatte keinen Gedanken an die Nachtwache verschwendet und war einfach eingeschlafen, daher war der Elf geradezu gezwungen, die Augen offenzuhalten. Obwohl das außerordentlich schwer war, denn mehrere Bleigewichte schienen an seinen Lidern zu hängen und versuchten Elessar dazu zu bringen, die Augen zu schließen.
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Dwarusch
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Beitrag von Dwarusch »

Leises Schnarchen erklang, begleitet von dem gelegentlichen Kacken eines Holzscheits in den Überresten des Lagerfeuers. Dwarusch schlief tief und fest und schließlich war auch Elessar eingenickt. Die zwei finsteren Gestalten, die in einer Felsspalte auf der anderen Seites des Passes kauerten, nahmen diesen Umstand zufrieden zur Kenntnis. Etwa folgendes geflüstertes Gespräch fand in der Finsternis statt:
"Ihre Waffen bringen bestimmt einen guten Preis.", meinte der hinterlistigere der beiden. "Ja, aber sie sind zu zweit und sehen nicht gerade so aus, als ließen sie sich gerne berauben." Eine schwerfällige, langsame Stimme, die auf konzentriertes Nachdenken hinwies. "Du Narr!", zischte die erste Stimme. "Sie sind betrunken! Den langen Kerl werden wir töten müssen, aber der Dicke wird ein ausgezeichneter Sklave sein. Vielleicht ein bisschen fett, aber einige Wochen harter Arbeit und er ist bis auf den letzten Muskel durchtrainiert." "Ich weiß nicht..." "Nein, aber ICH weiß. Und jetzt komm..."

Elessar weilte in einem farbigen Wunderland, wo alles möglich war. Er schwebte weit oben über der Welt, während alle weltlichen Probleme zur Bedeutungslosigkeit verdammt wurden. Der angenehme Dunst des Alkohols umgab ihn und verlieh seiner Fantasie Flügel. Doch ein kleiner Bereich in seinem Geist hatte sich den Verstand nicht vom Bier vernebeln lassen. Dieser Teil stand direkt mit seinen elfischen Instinkten und Reflexen in Verbindung und wachte sehr aufmerksam über Elessar, auch wenn dessen Bewusstsein an einem ganz anderen Ort weilte.
Daher traf ihn der erste Schlag nicht am Kopf, so wie es der Mann, der den großen Knüppel schwang, beabsichtigt hatte. Knochen knirschten, als er mit voller Wucht die rechte Schulter des Elfen traf und ihn herumschleuderte. Elessar versuchte noch immer, richtig zu sich zu kommen, während heißer Schmerz seinen Arm lähmte und sein Körper von ganz allein reagierte.

Er rollte sich ab und noch während er auf die Füße kam, zog er mit der Linken bereits sein Kurzschwert. Als Elessar endlich die beiden Gestalten, die sich schemenhaft im schwächer werdenen Schein des Feuers abzeichneten, erkannte, rief er sofort nach Dwarusch, doch der Zwerg schlief weiter. Elessar parierte einen Hieb seines Gegenübers und versuchte erneut, Dwarusch zu wecken, doch als diese Vorgehensweise nicht fruchtete, sah er sich kurz um und trat dann gegen einen mittelgroßen Stein, der mit absoluter Präzision einige Meter weit flog und gegen Dwaruschs Arm prallte. Verwirrt richtete sich der Zwerg auf, da sah er auch schon eine Klinge auf sich zu rauschen. Routiniert packte er mit der Hand zu und hielt den vergleichsweise schwachen Arm fest, während er sich noch den Schlaf aus den Augen blinzelte. Dwarusch ließ seinen Blick schweifen und erfasste die Situation trotz seines angeheiterten Zustands.

"Ha!", rief er laut in die Nacht hinein. "So nicht, Bürschchen!" Mit einem Ruck verdrehte er den Arm des Räubers vor ihm und dieser ließ vor Schmerzen den Dolch fallen. Dwarusch hielt sich nicht damit auf, seinen Streitkolben zu zücken (in seinem Zustand wäre er sowieso kaum dazu fähig gewesen, einen genauen Schlag anzubringen), sondern warf sich einfach mit ganzer Wucht gegen seinen Angreifer. Zwerg und Mensch fielen auf den Boden und wälzten sich im Staub.
Währenddessen focht Elessar einen verzweifelten Kampf mit dem zweiten Angreifer. Normalerweise hätte ihm ein Gegner, der ihn mit einer so schwerfälligen Waffe wie einer Keule attackierte, keine Probleme bereitet, doch sein rechter Arm hing nutzlos an der Seite und Welle um Welle aus heißer Pein durchflutete seinen Körper. Mit Mühe gelang es dem Elfen, die Angriffe mit dem Kurzschwert in seiner linken Hand abzuwehren, doch schon spürte er die Erschöpfung, die durch den Alkohol und seine Schmerzen verfielfacht wurde und sein Gegenüber zeigte noch keine Anzeichen dafür, dass er so bald müde werden würde.

Verzweifelt beschloss Elessar, etwas anderes zu probieren. Während er seinen Reflexen den Kampf mit seinem Gegner überließ, zog er sich in die eigene Welt seiner Gedanken zurück und sandte seinen Geist aus, rief die Natur und bat um Hilfe. Eine vage Erschütterung veranlasste Elessar, sich wieder auf das Geschehen in der realen Welt zu konzentrieren. Doch der kleine Moment fataler Unachtsamkeit genügte dem Banditen, um unter der Deckung des Elfen hinweg zu tauchen und ihn schwer vor der Brust zu treffen.
Elessar wurde von der Wucht des Schlages zurückgeschleudert und sein Schwert glitt ihm aus der Hand, schlug mit einem metallenen Klappern gegen Felsen. Der Elf blickte auf und sah seinen Angreifer über sich, die Keule hoch über den Kopf erhoben...doch er bewegte sich nicht. Elessar runzelte die Stirn und machte einen Versuch, aufzustehen, doch der Mann vor ihm rührte sich nicht, nur die Augen rollten hilflos in ihren Höhlen.

Verwundert sah Elessar zu Boden des Räubers und plötzlich zeigte sich das Licht der Erkenntnis in seinen Augen: Armdicke Wurzeln hatten sich um die Beine, den Körper und die Arme des Banditen geschlungen und hielten ihn fest. Elessar lächelte und dankte im Geiste der Natur, die ihrem Diener selbst hier in dieser Ödnis seine Bitte erfüllt hatte.
Der Elf sah sich um, um nach Dwarusch zu sehen, doch er musste nicht lange Ausschau halten. Der Zwerg saß auf der Brust des am Boden liegenden anderen Räubers und schlug ein ums andere Mal zu. "Beruhige dich, mein Freund", gebot ihm Elessar schließlich Einhalt und Dwarusch blickte leicht verärgert auf. Der Bandit nutzte diese Gelegenheit, um das Bewusstsein zu verlieren - die Nase sah gebrochen aus und die Oberlippe war geplatzt. Dazu kamen mehrere blaue Flecken im ganzen Gesicht. Elf und Zwerg kamen schließlich überein, die beiden verhinderten Strauchdiebe zu fesseln und sie am Morgen zu befragen. Bevor Dwarusch zu Bett ging, überprüfte er die Stricke der Gefangenen und durchsuchte ihre Sachen. Vielleicht ließ sich ja etwas nützliches finden...
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Dwarusch
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Beitrag von Dwarusch »

Dwarusch grummelte einen Fluch, während er sich wieder hinlegte und das gelgentliche Stöhnen zu überhören versuchte, das von den gefesselten und geknebelten Banditen herrührte. Die Kerle hatten natürlich nicht ein Kupferstück dabei gehabt und ihre Waffen würde ein Zwerg, der etwas auf sich hielt, nicht einmal mit einer Kneifzange anfassen. Der Paladin hatte auf ein paar Goldmünzen oder vielleicht den ein oder anderen Edelstein gehofft, aber dann schalt er sich für diesen abstrusen Gedanken: Immerhin hatten die beiden Kerle keine Zwergenmine ausgeraubt.
Als Dwarusch am nächsten Morgen erwachte, kauerten die zwei Banditen in einer Ecke, dicht an dicht gedrängt, denn in der Nacht konnte es in der Schlucht verdammt kalt und zugig werden. Insgeheim bewunderte der Zwerg deren Gelassenheit: Er selbst hätte es nicht fertiggebracht, seelenruhig einzuschlafen, während starke Stricke in sein Fleisch schnitten und sich Leute mit Waffen nur wenige Meter entfernt befanden.

Dwarusch hatte an diesem Morgen keine gute Laune. Zum einen war er immer noch verärgert ob des Umstands, dass ihn zwei Räuber in seiner Schlucht überfallen hatten und sich deren außer Gefechtsetzung dann nicht einmal lohnte und zum anderen hatte er den leeren Krug erspäht, der am vergangenen Abend noch mit gutem Bier gefüllt gewesen war. Aufgrund dieser Faktoren fiel Dwaruschs Weckmethode dann auch nicht sehr freundlich aus: Er trat dem stämmigeren der beiden Halunken solange in die Seite, bis er erwachte. Dwarusch nahm ihm den Knebel ab und dann befragte er ihn.
Die Szene hatte schon etwas surreales, wie sich der Zwerg später eingestehen musste: Während Elessar am wieder entzündeten Feuer saß und das Frühstück vorbereitete, wobei er manchmal jammerte und sich an den Kopf fasste (ein sicheres Zeichen für einen ausgewachsenen Kater), ragte Dwarusch wie der Racheengel höchstpersönlich über den beiden Banditen auf und befragte sie eingehend.

Am Ende des Verhörs, strich sich Dwarusch zufrieden über den Bart. Er hatte die zwei ausgehend befragt und dabei auf jede weitere Gewaltanwendung verzichtet - jedoch zögerte er nicht, seine Muskeln bedeutungsvoll zu spannen und die Hand wie zufällig auf den mächtigen Streitkolben an seiner Seite fallen zu lassen. Die beiden Kerle schienen der Einheit angehört zu haben, die den Handelsposten überfallen hatte. Auf dem Rückweg in ihr Lager hatten sie die beiden Reisenden gesehen und wollten den lausigen Tag durch einen ordentlichen Überfall doch noch retten. Zudem erzählten sie, dass die Türme, die Elessars Augen in der Ferne erblickt hatte, zu einer großen Festung gehörten, die den schwarzen Reitern als Ausgangsbasis diente. Als Dwarusch nichts mehr weiter aus ihnen herauspressen konnte, bat er Elessar darum, ihre Fesseln zu lösen und befahl ihnen, so schnell wie möglich aus der Rosenschlucht zu fliehen, wenn ihnen ihr Leben lieb war. Dwarusch sah und hörte nie mehr etwas von ihnen...
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Dwarusch
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Beitrag von Dwarusch »

Als sie endlich ihr Lager abbrachen, beäugte Dwarusch das Pferd misstrauisch, dass seinen Blick mit tierischer Gelassenheit erwiderte. Die Finger des Zwerges schlossen sich um einen Apfel, denn Elessar hatte ihn ermutigt, sich mit dem Pferd "anzufreunden" und als Begründung dafür angeführt, dass sie noch einmal reiten mussten, wenn sie nicht den ganzen Tag lang laufen wollten. Dwarusch argwöhnte jedoch, dass es dem Elf einfach nur Freude bereitete, zuzusehen, wie sich der Zwerg zum Narren machte. Grimmig drehte er den Apfel in seiner Hand und dachte voller Genutuung an den kleinen Sieg, den er gegenüber Elessar errungen hatte: Mit voller Absicht hatte er ein Exemplar mit besonders vielen Druckstellen ausgewählt
Wie ein Jäger auf der Pirsch schlich sich Dwarusch an das Pferd heran (wobei die Frage, inwieweit sich Zwerge im allgemeinen überhaupt anschleichen können, gestellt werden muss) und bot dem Tier mürrisch den Apfel an. Das Pferd betrachtete ihn kritisch, ließ dann seinen Blick zu dem Zwerg schweifen und traf eine Entscheidung, die sich für seine Gesundheit am profitabelsten herausstellen mochte und schnappte sich den Apfel. Dwarusch sah nämlich so aus, als würde er über Leichen gehen, sollte man ihn beißen oder ähnlichen Fauxpas veranstalten...

Elessar versuchte bei dem Anblick, der sich ihm bot, nicht zu grinsen: Ein Zwerg, der ein Pferd fütterte und ihm unbestimmt an die Flanke klopfte, wobei er ein außerordentlich griesgrämiges Gesicht zog. Der Elf schwang sich seinen Bogen über die Schulter und ging dann hinüber, um sich auf den Rücken des Pferde zu ziehen. Als er sich mit der rechten Hand abstützte, knirschte er mit den Zähnen: Zwar hatte Dwarusch seinen Arm nach dem Kampf geheilt (wobei er eigentümlicherweise selbstzufrieden grinste), aber Elessar glaubte immer noch ein schwaches Ziehen darin zu spüren.
Dwarusch verfluchte derweil das Schicksal und hievte sich nicht sehr elegant hinauf, um hinter dem Elf Platz zu nehmen. Kaum oben vergaß er seine Würde und schlang die Arme um Elessar, der keine Einwände erhob. Mit einem sachten Schlenker der Zügel setzte der Elf das Pferd in Bewegung und schon bald schlug die beiden Gefährten ein schnelleres Tempo an, sausten über die Ebene und näherten sich stetig der Festung am Horizont. Ab und zu erklang ein gemurmeltes Gebet seitens Dwarusch, der Thor anflehte, ihn diese Qualen überleben zu lassen, aber ansonsten war es beängstigend ruhig.

Schließlich räusperte sich Dwarusch vernehmlich und schreckte Elessar so aus seinen Gedanken auf. Er spürte, wie der Zwerg versuchte, eine bequemere Position auf dem Rücken des hartknochigen Pferdes zu finden, doch gab er dieses Unterfangen kurz darauf auf. "Weißt du", meinte er schließlich. "Ich denke, wir sollten...also, wenn du nichts dagegen hast...ich meine...nach dieser Sache...wir..äh..." Dwarusch stotterte, als er völlig neue Ansichten entwickelte und sie in Worte zu kleiden versuchte. Schließlich beschloss der Elf, ihm zu helfen und vermied es, theatralisch zu seufzen, um den Zwerg nicht zu beschämen. "Ja", sagte er einfach. "Ich würde mich freuen, wenn ich mit dir an meiner Seite reisen dürfte."
Eine Weile blieb es hinter Elessar still und die allgemeine Atmosphäre deutete auf konzentriertes Nachdenken hin. Am Ende räusperte sich der Zwerg erneut. "Ja, nun. Äh...wenn du es so ausdrückst...du wirfst dich mir ja geradezu an den Hals...äh...na dann...reiten wir...einfach...äh..weiter..."
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Dwarusch
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Beitrag von Dwarusch »

Und sie ritten weiter. Der Tag zeichnete sich durch eine willkommende Langeweile und Abwechslungsarmut aus und Dwarusch fand, das einzige Ärgernis war der Umstand, dass ihm der Hintern mittlerweile fürchterlich weh tat und er immer noch ab und zu nieste (wenn er daran dachte). Gegen Mittag legten die beiden eine Rast an einer Stelle ein, die von einigen aufragenden Monolithen vor dem hier ewig pfeifenden Wind schützten. Während die beiden schweigend ihr karges Mahl verzehrten, erreichte plötzlich ein obskurser Gedanke Dwaruschs Hirn. Was sollten sie eigentlich tun, wenn sie die Festung erreichten? Anklopfen und höflich nach dem Anführer fragen, um ihn anschließend zu enthaupten?
Der Zwerg furchte die Stirn und ließ seinen Blick zu den undeutlich aufragenden Mauern in der Ferne wandern. Inzwischen waren sie nah genug, dass auch Nicht-Elfen die Festung erspähen konnten. Dunkel lag sie unter dem wolkenverhangenen Himmel, sich trotzig dem entgegenflutenden Wald stellend, der zu dieser Jahreszeit kaum mehr als eine Ansammlung kahler Bäume darstellte. Sie sah nicht so aus, als ständen die Tore weit offen, um Besucher mit offenen Armen zu empfangen. Schließlich richtete Dwarusch eine entsprechende Frage an Elessar.

"Gut, dass du fragst", erwiderte der Elf darauhin. "Ich habe nämlich nicht die geringste Ahnung. Wenn du kein Zwerg wärst, könnten wir uns vielleicht verkleiden und so..." Der bitterböse Blick Dwaruschs sprach für sich selbst. Elessar zwinkerte, um zu zeigen, dass er einen Scherz gemacht hatte, doch sogleich seufzte er und ließ die Schultern hängen. "Um ehrlich zu sein, hatte ich gehofft, du hättest einen Plan, Freund. Du warst so bestimmt und zielstrebig...ich dachte, du hättest dir schon etwas ausgedacht, um in die Festung zu gelangen. Nunja, inzwischen müssten uns selbst die Wachen auf der Mauer gesehen haben, immerhin ist dies eine Ebene und ein galoppierendes Pferd kann sich schlecht verstecken. Bestimmt fällt uns etwas ein, wenn wir die Festung erreichen, bestimmt..."
Die beiden blieben noch eine Weile stumm sitzen, währenddessen sie fieberhaft überlegten, dann standen sie wieder wie auf ein lautloses Signal auf und schwangen sich mehr oder weniger elegant auf den Rücken des Pferdes. Einige Stunden ermüdener Reiterei später (es dämmerte bereits und ihr Reittier schnaufte empört ob des Tempos und des Gewichts des Zwerges) erreichte das seltsame Duo die Festung. Aus der Nähe wirkte sie noch viel bedrohlicher und ihre Mauern waren auf jeden Fall zu hoch um sie zu erklettern und zu dick, um sie mit einem Zwergenschädel einzuschlagen. Doch eins verwunderte Dwarusch und Elessar: Soweit sie das erkennen konnten, standen keinerlei Wachen auf den Mauern, obwohl man sie ja schon vor Stunden hatte sehen müssen. Dwarusch zuckte auf den verblüfften Blick des Elfen hin die Schultern und pochte dann mehrmals so fest er konnte mit der behandschuhten Faust ans Tor.
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Ephirnion
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Beitrag von Ephirnion »

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- "Seid ihr wahnsinnig?" raunte es aus einem Busch in der Nähe. Elessar und Dwarusch blickten aufgeschreckt zur Seite. Das war ganz sicher nicht das was sie erwartet hatten. Eine junge Frau mit dunkelbraunem Umhang und einer kleinen Kapuze auf dem Kopf deutete ihnen zu ihr ins Gebüsch zu kommen. Sie verstaute ihre Armbrust auf dem Rücken und geleitete sie zu einer Senke. Dort standen noch drei weiter Frauen und zwei Männer, die ähnlich gekleidet waren, wie die Frau selber.
- "Was habt ihr euch dabei gedacht? Glaubt ihr, dass ihr ihm ein paar Waren feilbieten könnt und dann wieder wegspazieren ohne das etwas geschehen wäre? Seid ihr so dumm und seht nicht, dass von diesem Turm eine große Gefahr ausgeht."
Die Menschenfrau war betörend schön und verströhmte einen Duft von feinem Elfenwassern. Einzig das entrüstete Funkeln in ihren Augen passte nicht ganz zum Resteindruck.

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Dwarusch
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Beitrag von Dwarusch »

Dwarusch schnappte empört nach Luft. Sowas brauchte er sich nicht anzuhören! "Pah, was wisst Ihr denn schon davon! Wir hätten das Tor schon irgendwie aufbekommen und diesem Kerl den Schädel gespalten!" "Und den Greif befreit, nicht wahr?", fragte Elessar etwas sorgenvoll. Dwarusch rollte mit den Augen. "Jaja, das arme Tier hätten wir natürlich auch von dem bösen Einfluss dieses seltsamen Mannes befreit...oder ihm zumindest den Kopf abgehackt..." Doch das Letzte murmelte er ganz leise und es ging in seinem wuchernden Bart verloren. Obwohl...Elfen hatten verdammt gute Ohren...
"Na wundervoll...jetzt haben wir zwei Narren am Hals!", stöhnte die Frau und zog damit die Aufmerksamkeit der beiden streitenden Gefährten wieder auf sich. "Hört mal ihr Clowns, ihr habt zwei Möglichkeiten: Entweder ihr kommt auf der Stelle mit uns, oder wir erschießen euch." Bei den letzten Worten spannten alle sechs Fremden ihre Armbrüste und zielten auf Elf und Zwerg. Dwarusch hob ganz langsam die Hände und sagte: "Äääh..."

"Zumindest diese wilde Amazone hättest du treffen können! Für einen Burschen wie dich wäre das ein Klacks gewesen. Aber nein! Der Herr Elf denkt wieder nur an sich selbst und gerät bei einigen Armbrüsten, die auf ihn gerichtet sind, gleich in Panik!" Dwarusch zappelte ein wenig und versuchte ein weiteres Mal, die Stricke zu lösen, die seine Hände fesselten. Der Erzähler muss wohl kaum erwähnen, dass es bei einem Versuch blieb. Erfolglos, wie er hinzufügen muss. Nach einigen Momenten seltsamer Stille hielt der Zwerg in seinem Werk inne und versuchte seinen Kopf so weit zu drehen, dass er Elessar sehen konnte, der neben ihm auf der anderen Seite des Baums lag. "Pah!"', brummte Dwarusch, als er den Elfen endlich erspähte - er hatte wohl kein Wort von dem gehört, was sein 'Freund' ihm eben mitgeteilt hatte und war ganz und gar damit beschäftigt, die Frau anzustarren, die die beiden auf so rüpfelhafte Weise vor den Toren der Festung angesprochen hatte. 'Natürlich', dachte Dwarusch. 'Kaum will sie ihn töten, schon verliebt sich der Bursche in sie...'

Hier sind wohl einige Erklärungen seitens des Erzählers notwenig, um den Leser nicht ganz und gar zu verwirren. Die Position unserer beider Helden lässt sich im Moment selbst von den besten Kartographen nicht eindeutig bestimmen, doch aus dem was Dwarusch gesehen hatte, während er gefesselt von der Gruppe bewaffneter Männer und Frauen mitgeschleift wurde (Elessar hatte sowieso nur Augen für die kaltblütige Menschenfrau gehabt), lässt sich der Schluss ziehen, dass sie sich in einem Wald befinden. Nach einer Stunde strammen marschierens hatte die Gruppe tief im Wald ein Versteck gefunden, das aus einigen primitiven Hütten und windschiefen Konstruktionen bestand, die eine Symbiose mit den Bäumen eingingen. Mindestens fünfzig Männer und Frauen, alle genauso gekleidet wie Dwaruschs und Elessars Entführer, befanden sich dort und schienen sich auf einen Krieg vorzubereiten. Die beiden 'Gäste' hatte man an den Stamm eines Baums gelehnt und beriet in einiger Entfernung über deren Schicksal.
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Dwarusch
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Beitrag von Dwarusch »

Schließlicch kam die schöne junge Frau, die Elessar mit seinen Blicken geradezu auszog, wieder, begleitet von einem alten Mann. Dwarusch blickte so kühl wie er konnte zu ihnen auf und verbarg seinen Ärger über diese Behandlung nicht. "Wir haben entschieden, euch nicht sofort zu töten", meinte die junge Frau. "Prima", grollte Dwarusch, wurde aber sofort wieder unterbrochen. "Zumindest vorerst nicht... Dies hier ist Grennak, unser Anführer. Er wird euch ein Angebot unterbreiten." "Ich würde ja gern aufstehen und Euch die Hand schütteln, Grennak, aber seltsamerweise kann ich mich derzeit nicht bewegen..." Dwarusch schnitt eine finstere Miene.
Grennak lächelte andeutungsweise und klatschte einmal in die Hände, worauf zwei mit mehr Muskeln als ein Ochse gesegnete junge Burschen herankamen und die Fesseln lösten. Der Zwerg rieb sich geistesabwesend das Handgelenk, wo das Seil in die Haut geschnitten hatte, während er einen genaueren Blick auf die jungen Männer warf. Wie Dwarusch vermutete, traf der Vergleich mit dem Ochsen auch auf die Intelligenz der beiden zu.

Dwarusch ließ seinen Blick noch einmal übers Lager schweifen, dann konzentrierte er sich auf auf Grennak und streckte die mürrisch die gepanzerte Rechte aus, um dessen Hand zu schütteln. Immerhin war er ein Ehrenmann. Ääh...-zwerg. "Also, was ist das für ein Angebot, wenn ich fragen darf?", brach Dwarusch das Schweigen. Grennak führte Zwerg und Elf durch das Lager und es wurde dem Paladin unbehaglich zumute, als er bemerkte, dass ihnen auch die gefährliche junge Frau folgte - mit der Hand irgendetwas unter dem Mantel umklammernd. Schließlich richtete Dwarusch seine Aufmerksamkeit wieder auf Grennak, der nun zu sprechen begann.
"Unser Volk lebt schon seit vielen Generationen hier auf dem Hochplateu. Niemand weiß heute mehr, wer unsere Vorfahren waren und wieso sie sich hier niederließen. Schon bald stellten wir fest, dass es in der Welt hinter dem Pass sehr gefährlich zuging und deshalb blieben wir hier und lebten in Frieden und Ruhe. Doch vor einigen Jahrzehnten breitete sich das Böse in diesen Landen aus. Ein Feldherr eroberte mit seiner Armee das Land und drängte uns zurück in die Wälder. Einst waren sie wunderschön, doch nun sind sie verdorben von dem bösen Einfluss dieses Herrschers. Unser Volk stirbt, denn es gibt kaum noch Nahrung für uns und immer wieder dringen bewaffnete Patroullien in den Wald ein. Immer haben wir uns zurückgezogen, doch jetzt stehen wir mit dem Rücken zu Wand. Wenn wir nicht kämpfen, sterben wir, siechen dahin. Und wenn wir kämpfen können wir gewinnen und vielleicht sterben wir auch. Tiefer im Wald befinden sich unsere Kinder und ihre Mütter. Wenn wir heute die Festung erobern und den dunklen Herrscher besiegen können, dann mag dieses Land unter der Führung unserer Kinder und Enkel einst wieder erblühen."

Dwarusch hatte befürchtet, dass der Alte so weit ausholen würde, doch insgeheim bedauerte er diese Menschen und wollte ihnen helfen - obwohl ein nicht unerheblicher Teil seines zwergischen Erbes dagegen protestierte. "Also", fragte er Grennak nach einer Weile, "was sollen wir für Euch tun?" "Die Burg ist gut befestigt. Wir haben keine Belagerungsgeräte und müssen uns deshalb auf List und Tücke verlassen. Je mehr ich darüber nachdenke, erscheint mir Euer Erscheinen hier wie ein Zeichen. Ihr werdet zusammen mit Sarah hier", er deutete auf die bildhübsche Frau, deren Augen kaltblütig funkelten, "die Mauern erklettern, ins Innere der Festung eindringen und das Tor für uns öffnen. Wir sorgen derweil für Ablenkung, sodass die Wachen Euch nicht sofort bemerken werden. Seht hier"
Der alte Mann breitete eine fleckige Karte, die die Festung darstellte, auf einem Baumstumpf aus. Dann deutete er auf einen bestimmten Teil der Skizze. "Ihr werdet hier an der Nordmauer hinaufsteigen. Dort gibt es Bäume, die..." Doch weiter kam er nicht. "Moment mal!", rief Dwarusch aus. "Und was ist, wenn wir gar keine Lust haben, uns auf ein gefährliches Abenteurer einzulassen, bei dem der Tod so gut wie gewiss ist?" Grennak zuckte mit den Schultern. "Ihr habt recht, diese Ungewissheit ist unerträglich, nicht wahr? Nun, ich kann Euch als Alternative den absolut sicheren Tod durch Sarahs Klinge anbieten, was haltet Ihr davon?"
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Beitrag von Dwarusch »

"Ich hasse Bäume. Ohja, ich hasse Bäume wirklich" "Sei still, Meister Zwerg!" Dwarusch blickte verdießlich nach oben ins konzentrierte Gesicht Elessars. "Oh, natürlich, verzeih bitte die Störung. Ich werde mich einfach an einem Seil von dir hochzerren lassen und dabei allenthalben gegen die Mauer prallen und kein Wort sagen. Meine Lippen sind sozusagen versiegelt. Mach nur weiter." Elessar schüttelte nur stumm den Kopf, während er Sarah einen entschuldigenden Blick zuwarf. "Weißt du, eigentlich ist er ein netter Kerl. Etwas rauh, aber im Innern..."
Während Elessar seinen ganzen elfischen Charme versprühte, erinnerte sich Dwarusch verdrossen an die Ereignisse der letzten Stunden. Gezwungenermaßen hatten sie das Angebot Grennaks angenommen und ihre Waffen zurückerhalten - allerdings ließ der Alte keinen Zweifel daran, dass Sarah beim ersten Anzeichen von Verrat ihre Geschicklichkeit im Umgang mit Messern aller Art demonstrieren würde. Nach Dwaruschs Meinung sollten junge, bildhübsche Frauen nicht auf hintergründige Weise lächeln, während sie einen Dolch auf der Fingerspitze balancieren und ihren Gefährten mitteilen, dass sie einen ganz bestimmt und mit ein wenig Glück alle beide umbringen können, bevor sie noch merken, was eigentlich geschieht.

Zusammen mit ihrer Aufpasserin hatten sich Zwerg und Elf also durch den Wald in Richtung Norden geschlagen, während sich die kleine Streitmacht aus Waldläufern (Dwarusch fand keine bessere Bezeichnung für diese Leute, obwohl Elessar mit solch einem Begriff wohl kaum einverstanden gewesen wäre) auf den Weg in Richtung Festung machte. Nach einem viel zu langen Fußmarsch erreichten die drei tatsächlich die Nordmauer, wo sie sich im Unterholz versteckten - die hereinbrechende Dunkelheit war gewiss nützlich für ihr, in Dwaruschs Augen selbstmörderisches, Vorhaben.
Sie hatten also gewartet, bis die Hörner der Streitmacht ertönten - das vereinbarte Signal. Dann hatten sich Elessar und Sarah daran gemacht, eine stabile Eiche zu erklettern und gezwungenermaßen hatte der Zwerg es nach einigem Fluchen und Zetern auch versucht. Das Ergebnis war, dass er sich schließlich mit dem Rücken auf dem Boden wiederfand, um sich mehrere Dutzend kleiner Äste. Dwarusch zupfte sich einige Zweige aus dem Bart, dann forderte er seine beiden Begleiter auf, ihm ein Seil hinunterzuwerfen. Und so kam es, dass der Zwerg Ruck um Ruck nach oben gezogen wurde, während vor den Toren der Burg die Waldbewohner vor dem Pfeilhagel der Verteidiger in Deckung gingen.
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Dwarusch
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"He, sei ein bisschen vorsichtiger!", beschwerte sich Dwarusch gedämpft, als er wie ein nasser Sack über die Brüstung gezogen wurde. "Ungeschickter Tölpel", murmelte er in seinen dichten Bart hinein, während er den Sitz seiner Ausrüstung überprüfte. Als Grennak ihnen den Plan unterbreitet hatte, hatte sich ja alles ganz einfach angehört, aber offensichtlich hatte der alte Mann nicht daran gedacht, dass ein bestens genährter Zwerg nicht dazu geeignet war, auf Bäumen herumzuklettern. Und jetzt befanden sie sich in einer feindlichen Festung, welche mit bis an die Zähne bewaffneten Soldaten vollgepackt war und von, mit ebensolch schweren Gerät ausgerüsteten, anderen gegnerischen Soldaten belagert wurde. Wunderbar.
"Los jetzt!", zischte Sarah, als Elessar das Seil wieder zusammengerollt und in seinem Rucksack verstaut hatte. Dwarusch wechselte einen Blick mit dem Elfen - und rollte dann mit den Augen. Während ihm die Menschenfrau von Minute zu Minute unsympathischer wurde, hingen des Elfen Augen an ihr. Nunja, sie hatte eine attraktive Figur, soweit das Dwarusch beurteilen konnte. Er legte bei einer schönen Frau eher Wert auf einen eindrucksvollen Bart, Trinkfestigkeit, Geschick im Umgang mit der Waffe und einen untrüglichen Sinn für Gold und Edelsteine.

Behutsam schlich das ungewöhnliche Trio auf dem Wehrgang entlang, während vom anderen Ende der Burg Kampfgeräusche herüberdrangen. Die drei erreichten einen Wachturm, von wo aus sie hofften, über eine Treppe in den Innenhof zu gelangen. Dwarusch versuchte, einen genaueren Blick ins Innere des Turms zu werfen, aber leider versperrte ihm ein Soldat die Sicht. Der Mann war erfahren genug, um nicht "Wer seid Ihr?" zu fragen - nein, er hob wortlos seine Armbrust und zielte auf die drei. Zum Glück war Sarah ebenfalls ein Mann...äh, eine Frau weniger Worte - in einer einzigen fließenden Bewegung riss sie einen Dolch aus dem Gürtel und warf ihn.
Die Klinge blieb zitternd in der Brust des Wächters stecken, der wohl einfach nur einen Patroulliengang auf der Nordmauer hatte hinter sich bringen wollen. Verdutzt sah er auf das Messer und dann zu der wunderschönen Frau, die es geworfen hatte, dann fiel er tot um. Sarah kniete sich nieder und nahm ihren Dolch wieder an sich, dann winkte sie den beiden Gefährten zu, auf dass sie ihr folgen sollten. Perplex hasteten sie hinter ihr die schmale Steintreppe hinunter.

Knarrend öffnete sich die Tür und drei Augenpaare spähten heraus: Eins in Hüfthöhe, eins bei etwa zwei Metern und eins in der Mitte dazwischen. Als sich Dwarusch, Elessar und Sarah überzeugt hatten, dass die Wachen auf den Mauern viel zu sehr damit beschäftigt waren, den Feind vor der Festung mit einem Pfeilhagel zu begrüßen, schwang die Tür weit nach innen auf und alle Dwarusch und Sarah stürzten hinaus, so schnell wie möglich versuchend, das Torhaus zu erreichen. Elessar blieb derweil zurück und sein gespannter Bogen malte Achten in die Luft, während er aufmerksam nach einem Wachposten Ausschau hielt, der die Eindringlinge bemerkte.
Dwarusch beschleunigte. Zwar war er davon überzeugt, dass ihnen der Elf fürs Erste alle Probleme vom Hals halten konnte, aber sein zwergischer Instinkt teilte ihm mit, dass sie nicht viel Zeit hatten. Und nur kurz darauf bestätigte sich Dwaruschs Ahnung. Einer der Soldaten auf den Zinnen drehte sich um - vielleicht um nach Verstärkung zu rufen, vielleicht um ein neues Pfeilbündel zu holen - und bemerkte die zwei Gestalten, die verstohlen auf dem Hof umherschlichen. Bevor er noch ein Wort herausbringen konnte, bohrte sich in Pfeil in seine Brust und einen Augenblick später erwischte es seinen Kollegen am Bauch, als er sich verdutzt umdrehte. "Zum Torhaus, verdammt!", brüllte Dwarusch Sarah zu. Nicht, dass er glaubte, sie hätte nicht bemerkt, dass sie aufgeflogen waren - er wollte einfach seine Wut über diesen irrsinnigen Plan kundtun.
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Beitrag von Ephirnion »

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Armbrustbolzen surrten durch die Luft, es wurde geschrien und geflucht. Dwarusch erreichte seltsamerweise als erster das Torhaus und wurde von fünf Wachen erwartet, die sich im Innern auf die Lauer gelegt hatten. Den Ersten trampelte der Zwerg einfach nieder und befand sich mitten im Geschehen. Draußen hechteten seine Begleiter heran, die sich ebenfalls einem Bolzenhagel ausgesetzt sahen. Es war erstaunlich, dass nur fünf Gegner eine solche Salve an Bolzen abfeuern konnten. Anscheinend hatten sie ganz besondere Armbrüste.

Im Zentrum der Festungsanlage stand ein großer Turm. Obenauf war ein geräumiges Turmzimmer. Ein hagerer Mann mit rot-schwarzer Kleidung stand an einem Fenster und konnte dem Kampf weit unter ihm folgen. Er drehte sich um und blickte auf fünf weitere Männer, die sich in ebenfalls rot-schwarze Roben gekleidet hatten.
- "Geht! Und schafft mir dieses Pack vom Hals. Ich habe zur Zeit andere Sorgen."
- "Sollen wir auch unsere...... magischen Künste einsetzen?"
- "Ja. Ausnahmsweise....... ich halte nicht viel von eurem Hokuspokus, denn ein Schwert im Hals meiner Gegner ist mir immer noch lieber. Aber wenn es tatsächlich helfen soll, dann soll's mir Recht sein."
- "Was aber, wenn sie den Turm erreichen, Herr?"
- "Den Turm dürfen sie ruhig erreichen, meine Lieben. Bisher hat noch niemand die Rätsel dieses Turms gelöst und es bis hier oben ins Turmzimmer gelangt. Also seid unbesorgt. Und zur Not hat Dunkelklaue auch noch ein wenig Spaß...... mit mir zusammen natürlich."
Ein hässliches Lächeln erschien auf den Lippen des Mannes und mit einem Wink schickte er die Fünf fort.

Spielleiter Ende
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Dwarusch
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Beitrag von Dwarusch »

Dwarusch platzte in das Torhaus hinein und hatte in etwa die gleiche Wirkung auf die dort stationierten Wachen, wie eine Bowlingkugel auf neun altersschwache Kegel. Nachdem er den ersten Mann einfach allein durch seine Geschwindigkeit und sein Gewicht zu Boden geworfen hatte, befand sich der Zwerg auch schon mittem im Getümmel. Er verzichtete darauf, Gebrauch von seinem Streitkolben zu machen, was in der Enge im Innern des Pulks sowieso schwerlich zu schaffen war. Stattdessen rammte er dem am nächsten stehenden Wächter den Ellenbogen in die Magengrube, trat ihm ans Schienbein und versetzte ihm schlussendlich noch einen wenig eleganten, dafür aber umso effektiveren Kinnhaken.
Damit waren noch drei Männer übrig, die sich allerdings in Gesellschaft von viel Stahl befanden: Sie hatten gerade ihre Kurzschwerter gezogen. Die Wächter fuchtelten mit ihren Waffen nicht in der Luft herum oder riefen solch dumme Bemerkungen wie "Gebt auf!" oder "Heute werdet Ihr sterben, Abschaum!". Stattdessen näherten sie sich zielstrebig Dwarusch und führten ihre Schwerter wie Männer, die mit einer Klinge umzugehen vermochten. Schon bereitete sich der Zwerg darauf vor, den ersten Schlag für sich zu verbuchen, als ein Schemen an ihm vorbeihuschte.

Die folgenden Ereignisse spielten sich innerhalb weniger Sekunden ab, doch würde Dwarusch sich noch in vielen Jahren daran zurückerinnern. An diesem Tag war sein Respekt vor der Menschheit, was die Kampfkunst betraf, um einiges gewachsen. Sarah wirbelte an dem überraschten Zwerg vorbei und ihre roten Locken flogen in alle Richtungen, als sich die Kämpferin einem Gegner nach dem anderen vornahm. Noch aus dem Schwung ihres Spurts heraus, trieb sie dem ersten Mann einen langen Dolch in den Magen, duckte sich unter einem Schwerthieb des zweiten Gegners (oder besser: Opfer) hinweg und riss dann ihr Knie mit anatomischer Genauigkeit nach oben. Dwarusch hatte Tränen in den Augen, als er sah, wie der Mann ächzend und wimmernd zusammenbrach, sich eine ganz bestimmte Stelle haltend.
Noch während sich Sarah dem dritten Wächter zuwandte, drehte sie ihren Kopf für einen kurzen Augenblick herum und funkelte Dwarusch wütend an. "Das Tor!", schrie sie und nach kurzem Zögern setzte sich der Zwerg hastig in Bewegung, stolperte auf die Winde zu, die einen Großteil des Platzes im Raum einnahm. Mit einer Stärke, die er während jahrelanger Bergbauarbeit gewonnen hatte, packte er das Rad und zog mit aller Kraft. Noch während sich die dicke Eisenkette langsam um das Rad wand und sich aufrollte, riskierte Dwarusch einen Blick über die Schulter und sah gerade noch, wie Sarah den letzten Gegner mit einem Handkantenschlag gegen den Hals erledigte. "Das wäre erledigt", kommentierte sie geistesabwesend und rieb sich das Handgelenk.

Die Tür krachte und Zwerg und Menschenfrau blickten zum Eingang hinüber. Doch es war nur Elessar, der den Riegel vorschob und sich schnaufend gegen die Tür lehnte. Mit einer gewissen Sorge, die den mürrischen Zwerg selbst überraschte, nahm Dwarusch wahr, dass der rechte Ärmel des Elfen blutdurchtränkt wahr. "Lass mal sehen", verlangte er ruppig und streckte die Hand aus, während Sarah den Blockiermechanismus der Winde betätigte. Der Zwergenpaladin riss den Ärmel der einfachen Tunika Elessars mit einem Ruck auf und betrachtete dann den langen Riss am schlanken Arm des Elfen. Seufzend schloss er die Augen und legte seine Hände über die Wunde, ohne sie jedoch zu berühren. Er murmelte einige Worte, obwohl das keineswegs obligatorisch war, sondern nur für leichter zu beeindruckende Gemüter bestimmt war und öffnete die Augen wieder, als der goldene Schimmer, der von seinen Händen ausging, durch die Augenlider drang.
Dwarusch brummte überrascht, während er zusah, wie die Wunde langsam verheilte. Wenn sogar sein Gott Thor den Elfen aktzeptierte, unterschied sich Elessar entweder deutlich von seinem Artgenossen, oder in Dwaruschs Volk lief einiges schief. All diese Vorurteile und Geschichten, Witze und Lieder - wenn er Elessar nun betrachtete, musste er sich schon arg konzentrieren, um ihn als Elf wahrzunehmen. Für Dwarusch war er bereits viel mehr, auch wenn er sich lieber die Zunge herausgeschnitten hätte, als das offen zuzugeben.
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Beitrag von Dwarusch »

"Los jetzt!" Die Worte der Menschenfrau rissen Dwarusch aus seinen rührseligen Gedanken. "Wie? Oh. Ja." Der Zwerg nestelte an seinem Gürtel herum und nahm den Streitkolben in beide Hände. Während er den Geräuschen der Schlacht, die draußen vor der Tür tobte, lauschte, wünschte er sich mehr denn je einen Schild, mit dem er sich vor Pfeilen schützen und unvorsichtige Zeitgenossen einfach niederwalzen konnte. Sobald er diese Festung Rogus erreicht haben würde, würde er sich dort einen prächtigen Schild kaufen. Doch jetzt musste er ohne einen solchen auskommen.
Sarah fing Dwaruschs Blick ein und fragte stumm, ob er bereit sei. Der Zwerg nickte andeutungsweise, dann blickten sie beide zu Elessar, der etwas erschöpft lächelte und seinen Bogen bedeutungsvoll schwang. Alle drei atmeten noch einmal tief durch, dann stieß der Elf die Tür weit auf und Dwarusch stürzte hinaus, den Streitkolben über seinen Kopf kreisend lassend, bereit, Kniescheiben zu zerschmettern.

Er wurde nicht enttäuscht. Auf dem Hof der Festung war ein heißer Kampf entbrannt, nachdem die Streitmacht der Waldläufer durch das geöffnete Tor gestürmt war. Im Burginnern hatten die geübten Schützen keine Probleme, die Wachen von den Zinnen zu fegen und schon nach kurzer Zeit wechselten die Verteidiger zum Nahkampf. Schwertergeklirr, das Zischen von Pfeilen und die Schreie der Sterbenden und Verwundeten drangen auf Dwarusch ein und stimmulierten einen uralten Reiz, den ein jeder Zwerg besitzt. Ein roter Schleier schien sich vor seine Augen zu schieben und sein Blut kochte, während er herausfordernd brüllte und dem nächsten Mann den Streitkolben in die Magengrube schmetterte.
Zum Glück (für die Waldläufer) waren die Verteidiger auch für jemanden auf Hüfthöhe einfach von den Angreifern zu unterscheiden und Dwarusch hatte sich genug unter Kontrolle, um nicht alle blindlings niederzumetzeln. Der Zwerg bekam kaum etwas vom allgemeinen Verlauf der Schlacht mit, stattdessen konzentrierte er sich jeweils auf einen Gegner und schmetterte seinen Schlachtruf an Thor, bevor er einem jeden den Gar ausmachte.

Elessar und Sarah kämpften derweil Rücken an Rücken. Schon nach kurzer Zeit hatte sich der Elf seinen Bogen wieder über die Schulter gehängt, da das Risiko, im Pulk der Soldaten einen Freund zu treffen (wenn man bei jemandem, der einen gefangennahm und dazu zwang, eine selbstmörderische Mission zu übernehmen von einen Freund sprechen konnte) einfach zu groß war. Stattdessen hatte er sein Kurzschwert gezogen und schloss sich damit dem Klingenwirbel seiner temparamentvollen Begleiterin an.
Sarah kämpfte mit zwei langen Dolchen und ließ ihre Klingen in einem betörenden Tanz umherschwirren, während sie nach einer Schwachstelle in der Verteidigung ihres Gegners suchte. Ab und zu, wenn sie etwas Platz hatte, nahm sie beide Waffen in die linke Hand und zog ein weiteres Messer aus ihrem Gürtel, um es auf einen weiter entfernt stehenden Feind zu werfen. Elessar gewann den Eindruck, dass Sarah eine ganze Monatsproduktion einer Waffenschmiede am Leib trug, was ihn nur noch mehr erregte. Er hatte schon immer eine Schwäche für gefährliche Frauen gehabt...
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Beitrag von Dwarusch »

*WUSCH!*
Dwarusch riss es von den Füßen, als eine Windböe durch die Reihen der Kämpfenden fuhr und mehrere Männer (Angreifer und Verteidiger gleichermaßen) wegschleuderte. Der Zwerg schüttelte verwundert den Kopf und versuchte wieder auf die Füße zu kommen, überlegte es sich aber anders, als eine riesige Feuerkugel über ihn hinwegflog und wenige Meter entfernt einschlug. Vorsichtig sah er sich um und versuchte, nicht auf den Lärm der Schlacht zu achten, dem nun eine bedeutsame Änderung widerfahren war: Schrien die Waldmenschen eben noch aus Freude über den sich langsam abzeichnenden Sieg, waren sie nun von Furcht erfüllt und entsetzt von den verkohlten Leichen, die einstmals ihre Freunde gewesen waren.
Dwarusch blickte zu dem großen Hauptturm hinüber, der in der Mitte des Hofes aufragte und entdeckte auf der breiten Treppe mehrere in lange Gewänder und Kutten gekleidete Männer, die ihre Arme in komplexen Formen in der Luft bewegten und seltsame Worte kreischten. Zauberer! Der Zwerg kochte und augenblicklich legte sich wieder ein roter Schleier über die Konturen dessen, was er sah. Der Paladin hatte kaum Kontrolle über seine Handlungen, als ihm ein urwüchsiger Schrei entfuhr und er nach vorne stürmte.

Einige der Soldaten aus dem Wald hatten die Magier ebenfalls bemerkt und ließen ihre Pfeile und Bolzen fliegen. Sie prallten wirkungslos einige Meter vor den unheimlichen Gestalten von einer unsichtbaren Mauer ab. Dwarusch schwang seinen Streitkolben auch recht bedeutungsvolle Weise, während seine Beine wie Kolben unter ihm pumpten und ihn immer näher an die Magier heranbrachte. Er verabscheute sie. Magier hatten keine Ehre, sie kämpften niemals zu gleichen Bedingungen, sondern benutzten Magie, um andere Leute zu manipulieren.
Dwarusch spürte ein leichtes Kribbeln, als er die unsichtbare Barriere passierte - offensichtlich war sie nur dazu bestimmt, Geschosse fernzuhalten, nicht aber wütend schreiende Zwerge, denen Schaum vom Bart troff. Ein Mann einem Gesicht wie ein Pferd streckte den rechten Arm aus, um Dwarusch angemessen zu begrüßen. Fünf feurige Pfeile schossen aus seiner Hand hervor und flogen auf den Zwerg zu. Die meisten verfehlten ihr Ziel, doch einer traf ihn an der Brust und versengte ihm den Bart, während der andere Dwarusch zum Stolpern brachte. Ein anderer Magier nutzte die gute Gelegenheit und warf einen Zauber auf den Zwerg.

Plötzlich entfernte sich Dwarusch mehr und mehr vom Boden und hob ab, als wären ihm Flügel gewachsen. Leider war dieser Flug bei weitem nicht so angenehm, wie man eigentlich hätte denken sollen, nein, es drehte sich sogar alles um den Zwerg herum und ließ ihm schon bald übel werden. Mehrere Meter unter dem hin und her wirbelnden Paladin konzentrierten sich die Magier wieder auf die Aggressoren im Burghof. Feuerbälle zischten durch die Luft, explodierten und verbrannten alle Umstehenden. Blitze zuckten durch die Reihen, streckten Angreifer wie Verteidiger nieder und ließen nur versengtes Fleisch übrig.
Elessar hatte die missliche Lage seines Freundes bemerkt und hatte sich zusammen mit Sarah an die Magier herangeschlichen, sodass sie sich nun in deren Rücken befanden. Der Elf nahm wieder den Bogen in die Hand und spannte einen Pfeil, dann nickte er Sarah zu, die kurz ein Lächeln aufblitzen ließ. Kein gefühlloses, kaltes Lächeln, das dem Betrachter einen nahen Tod versprach, nein, in diesem Lächeln lag echte Wärme. Elessar hätte beinahe seinen Bogen fallen gelassen, als die Menschenfrau ihm für einen Moment die Hand auf den Arm legte. Dann war sie verschwunden und selbst für des Elfen scharfe Augen nicht mehr zu sehen.

Sarah entschied sich für einen Mann in einer langen, roten Robe, der etwas abseits von den anderen Magiern stand, die Augen geschlossen hatte und dessen Lippen sich unentwegt bewegten, wie im stillen Gebet. Dennoch warf er keinerlei Zauber, was die Menschenfrau und der Elf zum Anlass genommen hatten, zu vermuten, dass es dieser Zauberer war, der die unsichtbare Barriere rund um die Gruppe herum aufrecht hielt. Ihre Muskeln arbeiteten im völligen Einklang miteinander, als sie sich an den Mann heranschlich und lautlos wie der Tod immer näher kam.
"Ich habe mich schon immer gefragt, ob Stahl einem Magier etwas anhaben kann", flüsterte sie dem Zauberer ins Ohr, bevor sie ihm eine Klinge zwischen die Nieren jagte. "Jetzt weiß ich es", brummte sie, als sich der Mann zusammenfaltete. Ein kurzes Flackern an der Grenze des Wahrnehmbaren deutete darauf hin, dass die unsichtbare Barriere verschwunden war und ein Pfeil Elessars, der einen Sekundenbruchteil später den Hals eines Magiers traf, bestätigte diese Theorie. Der betreffende (oder besser 'getroffene') Zauberwirker war allerdings auch jener, der Dwarusch mit seiner Magie emporgerissen hatte und als er tödlich getroffen nach hinten fiel, löste sich der Zauber auf.

Mit lautem Scheppern landete Dwaursch auf dem Boden und die Luft wurde ihm aus den Lungen gepresst. Er fühlte sich so zerschlagen, wie schon lange nicht mehr und vermochte kaum, aufzustehen. Doch dann sah er, wie Sarah mit blitzenden Klingen über die Magier herfiel und neue Kraft flutete in seinen geschundenen Körper. Der Zwerg sprang regelrecht auf, fasste seinen Streitkolben fester und stürzte sich auf den nächsten Mann, welcher der mit unerbittlicher Stärke geschwungenen Waffe nichts entgegenzusetzen hatte. Dwarusch hörte das Knacken von Knochen, dann gab er dem Magier sicherheitshalber mit seinen in schweren Stiefeln steckenden Füßen noch einen Tritt an den Kopf.
Seine Augen rollten wild in ihren Höhlen, als sich der Paladin nach weiteren Opfern umsah. Der nächste Zauberer war schlau genug, den Zwerg nicht einfach nur entsetzt anzustarren, stattdessen zischte er eine Zauberformel und hatte kurz darauf eine lange, feurige Klinge in der Hand. Das Schwert schien nur aus prasselnden Flammen zu bestehen, dennoch verbrannte sich der Zauberer nicht. Dwarusch kümmerte sich nicht weiter um dieses erstaunliche Phänomen. "ICH - HASSE - ALLE - VERDAMMTEN -MAGIER!", brüllte er, wobei er bei jedem Wort erneut mit seinem Streitkolben zuschlug und den Zauberer immer mehr zurückdrängte.
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Beitrag von Dwarusch »

Ein Blitz fauchte über Dwaruschs Kopf hinweg und es roch nach angesengtem Haar. Wo war dieser Elf nur, wenn man ihn mal wirklich brauchte? Ein heiseres Röcheln erklang dort, woher der magische Angriff gekommen war und teilte dem Zwerg mit, dass Elessar ihn nicht vergessen hatte. Dwarusch konzentrierte sich wieder ganz auf seinen aktuellen Gegner. Die feurige Klinge war zwar sehr gefährlich, doch der Magier war nicht daran gewöhnt, mit einem Schwert zu kämpfen. Dwarusch schlug die Klinge beiseite und senkte dann den Kopf, bevor er zu einem altbekannten und beliebten Trick der Zwerge griff. Ein irrer Wutschrei löste sich von seinen Lippen, dann rannte er direkt auf den dürren Zauberer zu und traf ihn in der Magengrube. Zwar hatte er keinen Helm auf (vorzugsweise mit langen, spitzen Hörnern), aber es hieß nicht umsonst, dass der Schädel eines Zwergs ebenso fest wie das von ihm bearbeitete Gestein sei. Der getroffene Mann sank bewusstlos zusammen und die magische Klinge löste sich in Luft aus. Dwarusch brummte verärgert, während er weit mit dem Streitkolben ausholte und dem Leben des Zauberwirkers ein Ende bereitete.

Als er sich davon überzeugt hatte, dass die fünf Magier auch wirklich tot waren und nicht zu befürchten war, dass sie auf einmal von den Toten wiederauferstanden, wandte sich der Zwerg um und versuchte einen Eindruck vom Verlauf der Schlacht zu bekommen. Zahllose Leichen bedeckten den Innenhof und das Blut toter Männer besudelte den Boden. Doch ein Großteil der reglosen Gestalten trug die schwarzen Uniformen der Verteidiger und die Verluste der Waldbewohner hatten sich wohl in Grenzen gehalten. Sarah und Elessar kamen zu Dwarusch hinüber und einen Moment lang verschnauften alle drei, sammelten neue Kraft und bereiteten sich auf das vor, was im Turm lauern mochte.
Nach kurzer Zeit kam Grennak herbeigewankt und Dwarusch kam nicht umhin, den Alten widerwillig zu bewundern. Seine Kleidung zeugte deutlich davon, dass er nicht untätig gewesen war und an seiner Wange klebte frisches Blut - ob von ihm selbst oder von seinen erschlagenen Feinden mochte der Zwerg nicht zu sagen. "Ihr habt euch gut geschlagen, ihr alle!", verkündete er. "Jetzt lasst uns den Turm betreten und die Wurzel allen Übels ausrotten. Folgt mir!" Und damit führte er sie in den Turm.
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Beitrag von Ephirnion »

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Kurz bevor sie das Tor zum Turm erreichten fiel den Umstehenden auf, wie hoch er sein musste. Dunkles Gestein schien, wie aus einem Stück empor gewachsen zu sein, als wolle es die Wolken aufspießen. Grennak blickte auf das Tor und sagte:
- "Ich glaube nicht, dass es sinnvoll ist mit einer ganzen Armee dort hinauf zu steigen. Du Zwerg, und dein Elf ihr kommt mit meiner Tochter und mir mit. Wir werden hier keinen kämpferischen Widerstand erfahren."
Er stieß das erste Tor auf und vor ihnen erstreckte sich eine schmale Eingangshalle. In der Mitte lag ein teurer Teppich. Rechts und links davon standen je zwe Säulen und an den Wänden standen zwei Kommoden aus teurem Holz. Auf der anderen Stirnseite war eine Tür zu erkennen, doch sie leuchtete im Scheine der Schutzrunen, die sie umgaben. Rund zwei Meter vor der Tür stand ein Pult auf dem sieben Edelsteine in Vertiefungen lagen.


[center]Edelsteinrätsel:
- Die Vertiefungen auf dem Pult sind in einer Reihe angeordnet.
- Von links nach rechts liegen folgende Edelsteine in den Vertiefungen:
Diamant (fest), Rubin, schwefliger Quarz, Smaragt, orangener Aventurin, Opal, Obsidian (fest)
- Aufgabe: Bringe die Steine in eine sinnvolle Reihenfolge, damit du die Schutzrunen zum Erlöschen bringen kannst. [/center]
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Beitrag von Dwarusch »

[Kenn mich mit Edelsteinen und ihren typischen Farben nicht so aus... ;)]

Dwarusch betrat zusammen mit Elessar, Sarah und dem alten Mann den Turm. Der Zwerg hatte zuvor noch einen anerkennenden Blick auf das Gebäude geworfen - als ein Angehöriger eines Volkes genialer Baumeister bewunderte er immer das Werk eines begabten Architekten, sollte sich die Gelegenheit dazu ergeben. Nachdem die ungleiche Gruppe die ausgetretenen Stufen emporgestiegen war und die große Flügeltür am Eingang passiert hatten, blieben die vier einen Moment auf der Schwelle stehen, um sich an das flackernde Licht, das von einem halben Dutzend Fackeln erzeugt wurde, zu gewöhnen.
Dwaruschs Augen huschten schnell in alle Winkel, während eine Stimme in seinem Geist grummelte: "Mein Elf? Ha! Blöder, schwachsinniger Alter!" Des Zwergen Blick streifte uninteressiert die Kommoden - immerhin bestanden sie aus Holz. Vielmehr interessierten Dwarusch die Säulen, welche perfekt abgerundet worden waren, doch schon nach wenigen Augenblicken wurde sein Blick magisch von dem Podest am Ende des Raums angezogen, von wo er einen Lichtreflex aus dem Augenwinkel erspäht zu glauben hatte.

Bedächtig schritt Dwarusch näher und die anderen folgten ihm vorsichtig. Ein ersticktes Ächzen war zu hören, dann stürzte der Zwerg auch schon nach vorne, die Hände ausgestreckt und die Augen unverwandt auf die prächtigen Edelsteine gerichtet, die er im flackernden Schein der Fackeln erblickt hatte. Kurz bevor Dwarusch das Podest erreichte, sprang Elessars Arm vor und packte den Zwerg am Kragen, um ihn dann einige Zentimeter emporzuheben. Dwarusch schien das gar nicht zu bemerken, wie besessen zappelte er und seine Füße traten in die Luft.
"Wartet, mein Freund", beschwor Elessar den Zwerg und tatsächlich: die sanfte, ruhige Stimme des Elfen erreichte Dwarusch durch den Orkan der Gier und Wertschätzung, der von uralten Instinkten, die in jedem Zwerg vorhanden waren, geweckt worden war.
Langsam beruhigte sich der Zwergenpaladin und nach einigen Momenten atemloser Stille räusperte sich Dwarusch, um mit rauher Stimme zu sagen: "Ja. In Ordnung. Alles klar. Du kannst mich jetzt..." Er erinnerte sich, wie sein Volk normalerweise mit Elfen sprach. "Lass mich sofort runter, du bartloser Mistkerl!" Elessar grinste nur auf die verdutzten Blicke Grennaks und Sarahs hin, dann ließ er den Zwerg anstandslos zu Boden gleiten.

Dwarusch warf dem Elfen einen hochmütigen Blick zu, dann trat er betont gelassen näher an das Podest heran und studierte, die Hände auf dem Rücken gefaltet, die Steine, die darauf lagen. Ab und zu sahen seine Gefährten, wie des Zwergen Finger zuckten, als ein plötzlicher Impuls ihn dazu veranlassen wollte, einen der Edelsteine zu greifen. "Tja", meinte er schließlich und seine Stimme schien von weit her zu kommen. "Ich glaube, der Herr dieses Turms mag Rätsel. Da ich keinen Ausgang sehe, denke ich, dass die richtige Stellung der Steine wohl eine Geheimtür öffnen mag und uns Zugang zur nächsten Ebene verschaffen sollte. Nur was ist die richtige Reihenfolge? Ich bin zwar kein Experte, aber immerhin ein Zwerg, deshalb..." Dwarusch verfiel jetzt in einen Ton, den Lehrer normalerweise benutzten, wenn sie einfältigen Schülern auf Biegen und Brechen etwas beizubringen versuchten.
"Also, der Diamant und der Obsidian an den Enden sind fest versockelt, deshalb brauchen wir diese Steine nicht weiter zu beachten. Wenn wir die Edelsteine nun also von hell nach dunkel ordnen wollen, dann müssten wir den Quarz an die zweite Stelle setzen, gefolgt von dem Aventurin, dann dieser wunderschöne Rubin, gefolgt von dem leicht grünlichen Opal, worauf wiederum dieser wundervolle Smaragd folgt." Es klackte, als Dwarusch den letzten Edelstein an seine Position legte. Gespannt warteten die Gefährten, was wohl passieren mochte.
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Beitrag von Dwarusch »

Eine Weile lang verharrten alle vier atemlos in Erwartung des Unerwarteten, doch als nach einer Minute nichts passierte, ließ Sarah zischend den Atem entweichen. "Wundervoll, Herr Zwerg!", keifte sie. Elessar legte ihr beruhigend eine Hand auf den Arm, konnte daraufhin aber kaum mehr an sich halten, als der Blick ihrer unauslotbar tiefen Augen den seinen traf und er die Wärme ihrer Haut unter seinem Griff spürte...
Die fast schon magische Atmosphäre wurde von einem deftigen Zwergenfluch unterbrochen, den Dwarusch grummelnd ausstieß. "Ich hasse Rätsel!", brummte er, dann starrte er intensiv auf die Edelsteine vor ihm, während er heftig an seinem Bart zog - bei einem Zwerg ein deutlicher Hinweis darauf, dass der Betreffende konzentriert nachdenkt. Als nach einer Weile immer noch nur gebrummte Flüche Dwaruschs Mund verließen und ein Lösungsvorschlag weiter auf sich warten ließ, ergriff Elessar die Initiative. Der Elf schob den Zwerg mit aller gebotenen Höflichkeit zur Seite (was dieser mit einem empörten Blick quittierte), dann näherte er sich dem Podest und starrte die darauf liegenden Edelsteine intensiv an.

Schließlich meldete Elessar sich wieder zu Wort und durchbrach damit die mitunter unheimliche Stille, die sich über die Gefährten gelegt und letztlich auch das ewige Brummen und Grummeln des Zwerges verschluckt hatte. "Ich glaube, ich weiß um des Rätsels Lösung", begann der Elf und ob seiner geschwollenen Redeweise verdrehte Dwarusch ungesehen die Augen - für ihn war offensichtlich, dass der Waldläufer damit nur Sarah imponieren wollte. "Ich denke, dieses Rätsel ist ein klein wenig komplexer. Seht ihr, wie der Schein der Fackel von den Steinen reflektiert wird? Vielleicht müssen sie so angeordnet werden, dass die Lichtreflexe das Muster eines Regenbogens wiedergeben? Lasst es mich einmal versuchen..." Der Elf grübelte eine Weile, dann fuhren seine Finger anmutig über das Podest und die Edelsteine klackten geschäftigt, als sie neue Positionen einnahmen. "Mal sehen", murmelte Elessar vor sich hin. "Nach dem Diamanten den Rubin, dann den Aventurin und dann den...nein, nicht den Smaragd, erst das Quarz und jetzt den Smaragd. Und als letztes den Opal? Hmm, das müsste eigentlich funktionieren..." Gespannt die Luft anhaltend trat Elessar von dem Podest zurück und spitzte die Ohren, damit ihm nicht das Knacken einer hinweggleitenden Geheimtür entginge.
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Beitrag von Ephirnion »

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Alle spitzten die Ohren, doch ihre Anstrengungen wurden dahingehend enttäuscht, dass nichts, aber wirklich absolut nichts zu hören war.
Doch glücklicherweise konnte man die Runen erblassen sehen und das Tor schwang lautlos auf, ganz so, als ob zwei magische Diener sie öffneten. Das Tor gab eine Treppe frei, die weiter nach oben führte. Oben angelangt erwartete die vier erneut ein gemütlich eingerichteter Raum.
Der Raum war hell erleuchtet, der Marmorboden blank poliert und vier Säulen mit kostbaren Stoffen geschmückt worden.
An der Stirnseite befanden sich sechs Fackeln. In der Mitte davon befand sich erneut ein Tor, welches mit magischen Runen versiegelt worden war - drei Fackeln zur Linken, drei Fackeln zur Rechten Seite. Ganz links befand sich ein großer Spiegel.


[center]Kleines Fackelrätsel
- Sechs Fackeln befinden sich an der Stirnseite des Raumes.
- Von links nach rechts brennen nur die 5. und die 6. Fackel.
- Der Spiegel ist so angebracht, dass man die 4., 5. und 6. Fackel darin spiegelverkehrt sieht. Er befindet sich ganz links.
- Das Tor befindet sich zwischen der 3. und der 4. Fackel.
- Aufgabe: Bringe genau die Fackeln zum Brennen, die notwendig sind, um das Tor zu öffnen.[/center]

Spielleiter Ende
Veris dulcis in tempore
Florentis stat sub abore
Nymphenzeit
Gesperrt

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