Quest 2 - Die Elfen von Siannon

Die Tantalischen Berge - Land des Tantalusss

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Cadrim Kagrim
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Beitrag von Cadrim Kagrim »

Cadrim nickte nur zustimmend; ihm war Ganze ebenfalls nicht geheuer. Er war noch nie in der Ebene der Minotauren gewesen, wie er seinen Gefährten zuvor berichtet hatte, doch jetzt, da er dort war, wünschte er sich nichts sehnlicher, als dieses raue Land mit seinen noch raueren Bewohnern so schnell wie möglich zu verlassen. Obwohl, ganz richtig war das nicht, war er derzeit doch fast noch mehr versucht, gleich im Sattel einzuschlafen. Allerdings war es erst kurz nach Mittag und der Abend noch fern, so dass er sich wohl noch etwas länger aufrecht halten würde müssen. Nach dem Ritt auf der Küstenstraße am Rand des Waldes mit seinen schattigen Bäumen war der Dunkelelf der Sonne auf der weiten Ebene so stark wie seit langem nicht mehr ausgesetzt, auch wenn es nicht so sehr heiß war; in der Tat konnte man es nicht mal als warm bezeichnen. "Klirrend kalt" traf es eher. Auf jeden Fall genügte schon das Licht der Sonne, um Cadrim Kopfschmerzen zu bereiten, die ihn am Denken hinderten.

Cadrim zwinkerte einmal kräftig, um die Schläfrigkeit aus seinen Augen zu vertreiben, dann trieb er sein Pferd etwas stärker an, bis es auf gleicher Höhe mit den Minotauren ritt. Beides waren Furcht einflößende Kämpfer, angetan mit riesigen Rüstungen, scharfen Äxten und Knochen zerschmetternden Streitkolben. Ihre langen spitzen Hörner funkelten im verhassten Sonnenlicht und ihr Fell war an zahlreichen Stellen von breiten Narben verunstaltet, die Zeugnis von längst vergangenen Schlachten ablegten. "Wie heißt ihr beiden eigentlich?", fragte der Dunkelelf, zum einen aus Faszination für diese so titanische Rasse, zum anderen aus dem Bedürfnis heraus, Konversation zu betreiben. Die zwei Tauren blickten nicht auf, doch ihre tiefen Stimmen tönten über das Getrappel ihrer und der Hufe der Pferde. "Ignaz." "Grandak." Cadrim lächelte unter seiner Kapuze und sah damit aus wie ein wahnsinniger Pestkranker. "Ich bin Cadrim Kagrim, dies ist Jeanne und das ist Tomás", stellte er sich und die anderen vor. "Ich hoffe..." "Nicht reden", fuhr ihm einer der Tauren über den Mund. "Schneller reiten."
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Tomás de Torquemada
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Beitrag von Tomás de Torquemada »

Tomás betrachtete Cadrims Versuch eines Gesprächs nachdenklich. Soviel also zum Aushorchen. Mit einem etwas schiefen Lächeln bemerkte Jeanne neben ihm. "Meint ihr, sie sind für weiblichen Charme eher empfänglich?" Tomás schüttelte stumm den Kopf.

Irgendwie gng auch dieser Tag in der Einöde vorüber. Immerhin lenkte das Rätsel der Minotauren den Kleriker von der ungewohnten Weite ab.
Ihr Lager war eine freudlose Angelegenheit, denn die Minotauren verboten ein Feuer. So saßen sie da und kauten lustlos an Hartwürsten während einer der Mintauren ihnen Gesellschaft leistete, also sie bewachte, während der andere graste.

Plötzlich erschütterte ein Brüllen die Luft und der grasende Minotaur kam auf die erschrocken aufgesprungenen Gefährten zugestürmt. Die Oberlippe seines weichen Maules war auf die doppelte Größe angeschwollen. "Verdammte Stremsen!", fluchte sein Partner und stand hilflos vor dem brüllenden Stiermenschen.
Tomás trat vorsichtig näher. "Ich bin Heiler. Was sind Stremsen?"
"Widerliche kleine Stechbiester, die unser Blut saugen, wo sie es nur kriegen können." Der Minotaur sah den Kleriker misstrauisch und hoffnungheischend an. "Kannst du ihm helfen?"
Tomás sah den noch immer Brüllenden an. Die Lippe war noch weiter geschwollen. Er kannte zwar keine Stremsen, aber wenn sie dem Getier ähnlich waren, das daheim ihre Ziegen heimsuchte, hatte er ein Mittel für die Schwellung dabei. Tomás suchte ein wenig in seinem Kräutersack und zog dann vorsichtig ein etwa drei Zentimeter großes smaragdgrünes Blättchen hervor: Schwellbalm. Bestürzt sah er von dem winzigen Blatt auf die riesige Lippe des Minotauren. Das würde nicht reichen.

Der Kleriker holte Luft und hob das Blatt gen Himmel. "Oh GOtt, mein HErr, erhöre diesen unwürdigsten deiner Diener! Nicht für mich bitte ich um DEine Gnade, sondern für diesen armen, geplagten Minotauren mit den breiten Schultern und den mächtigen Hörnern. Hilf mir, ihm zu helfen, auf das er DEine Macht und DEine Güte erfahre! Denn, HErr, nichts ist für DIch unmöglich!"
Und siehe, in seiner Hand das Blatt wuchs. Bald bedeckte es seine Handfläche, bald schon zwei, bald schon war es so groß wie ein Lappen, wie ein Tuch, wie ein Decke und wölbte sich über die Hände des Kleriker bis auf den Boden. "Äh, danke HErr.", sagte Tomás etwas überwältigt und starrte auf das Grün. In dieses Blatt könnte er den Minotauren zweimal einwickeln und hätte noch was über.

Vorsichtig trennte er ein Sück von dem Blatt und näherte sich noch vorsichtiger dem Minotauren, der das Brüllen immer noch nicht eingestellt hatte. Dann wandte es sich an dessen Partner. "Vielleicht legst du ihm das besser auf die Schwellung." Der wehrte ab: "Deine Hände sind geschickter."
Tomás schluckte und trat noch näher. Ganz langsam näherte er das Blatt der Lippe des Minotauren, der ihn aus roten Augen anstarrte, aber sich nicht bewegte. Behutsam wie eine Feder legte der Kleriker den Schwellbalm auf. Abrupt hörte die Brüllerei auf.
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Cadrim Kagrim
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Beitrag von Cadrim Kagrim »

Cadrim konnte das Lächeln schwer verbergen, das sich auf seinen Zügen ausbreitete, als er Tomás' göttliches Wunder mit ansah. Letzten Endes verwandelte es sich in ein breites Grinsen, bis der Dunkelelf unkontrolliert kicherte. "Vielleicht solltet Ihr das nächste Mal Eure Wünsche spezifizieren, Tomás. Die Götter sind dafür bekannt, dass sie ihre Späße mit den Sterblichen treiben, wo sie nur können. Euer GOtt scheint da keine Ausnahme zu machen." Sein von hässlichen Pusteln und kränklich gelber Haut überzogenes Gesicht verzog sich erneut zu einem grimassenartigen Grinsen, als ihm die Komik der Situation verstärkt bewusst wurde. Auf einen unbeteiligten Beobachter musste das ganze wie ein ausgeklügeltes Kabarett wirken, mit Darstellern, die so gut waren, dass man ihnen ihre schauspielerische Tätigkeit gar nicht anmerkte.

Indes schien des Klerikers Blätterkur zu wirken, denn der eben noch vor Schmerzen brüllende Minotaur beruhigte sich mit einem Mal. Cadrim fand es seltsam faszinierend, dass ein solch mächtiges Wesen derart empfindlich auf den Stich einer so winzigen Mücke reagierte. Scheinbar waren diese Giganten des Schlachtfelds also doch nicht unverwundbar; eine ermutigende Vorstellung in Anbetracht der sich verdichtenden Hinweise, dass diese gehörnten Mischlinge zwischen Humanoiden und Rindern einen Krieg gegen die anderen Völker Tantaliens planten. Vielleicht würden sich die beiden Tauren nun etwas gesprächiger zeigen, nachdem Tomás den einen auf so wundersame Weise geheilt hatte. Oder war er nur an dem Blatt erstickt, dass der Priester auf der dicken Lippe platziert hatte?
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Tomás de Torquemada
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Beitrag von Tomás de Torquemada »

Hoheitsvoll beschied Tomás Cadrim: "GOtt macht keine Spässchen. GOtt, der HErr, in seiner Großmut hat mich mit mehr bedacht als mir zustand. Das ist ein Grund für Anbetung, nicht für Gelächter."
Mit einer stolzen Kopfbewegung wandte er sich vom Dunkelelfen ab und dem Minotauren zu. Man konnte zusehen, wie die Schwellung seiner Oberlippe abnahm. Schließlich klaubte er mit seinen Hufen das Blatt herunter und brummte Tomás mit seienr tiefen Stimme an: "Grandak ist dir zu Dank verpflichtet, Mensch. Er wird das nicht vergessen, wenn wir dein Volk verskla-"
"Grandak redet zu viel!" fuhr ihm Ignaz dazwischen und rammte ihm den Ellenbogen in die Seite. "Schlaft jetzt!", befahl er den Gefährten. "Morgen früh los und Ebenen verlassen!"

Jeanne, Cadrim und Tomás wechselten Blicke, gehorchten dem Minotauren aber ohne ein Wort. Der Kleriker lag in seiner Decke noch lange wach und lauschte der unterdrückten, aber harschen Unterhaltung der beiden Stiermenschen. Leider benutzen sie ihre eigene Sprache, die sich durch viele langezogene uuuuuuuuus und oooooooooos auszeichnete.
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Cadrim Kagrim
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Beitrag von Cadrim Kagrim »

Cadrim dachte gar nicht daran zu schlafen und sein Leben diesen beiden großen Pelztieren anzuvertrauen, also behielt er die Augen offen und die Ohren gespitzt - was natürlich nicht wörtlich zu verstehen ist, denn immerhin kommen Elfen (und damit auch deren dunkle Vetter) bereits mit angespitzten Hörorganen auf die Welt; sie müssen sich nicht erst einer äußerst schmerzhaften Operation bei einem Gesichtschirurgen ihres Vertrauens unterziehen. Zurück zum Thema: Cadrim lag also wach und horchte auf das Muhen und Blöken der beiden Minotauren, das ihn mehr als einmal an eine Kuhherde erinnerte, vermischt mit einigen Schafen dazwischen. Der Dunkelelf nahm sich ganz fest vor, nicht einzuschlafen, beratschlagten die beiden Gehörnten doch wahrscheinlich über das weitere Schicksal der Abenteurer und ob sie sie töten oder weiter eskortieren sollten, doch als Cadrim am nächsten Morgen erwachte, stellte er zu seinem Missfallen fest, dass ihm die Augen doch irgendwann während der Nacht zugefallen war. Nun, immerhin war er noch so lebendig, dass er überhaupt noch etwas bemerken konnte, also brachte der Morgen nicht nur schlechte Neuigkeiten mit sich.

Cadrim Kagrim warf die Decke von sich, stand auf und gäääääääähnte, dass es eine Freude war. Zwar hatte er praktisch sein ganzes Leben auf dem harten Boden unter den Sternen verbracht, aber immer noch taten ihm die Muskeln nach einer solchen weh und bedurften ausgiebigen Streckungen, bevor ihr Besitzer sich dazu aufrappeln konnte weiter zu gehen. Und doch waren die beiden einzigen Male, da er in einem gemütlichen Bett geschlafen hatte, die Zeit bei seinem zwergischen Ziehvater und während des Besuchs in Kalanos - oder war da noch mehr? Cadrim furchte seine Stirn, als er am Rande seines Bewusstseins einen flatterhaften Erinnerungsfetzen bemerkte, der mit dieser Matratzengeschichte in Verbindung stand. Er brauchte nur die Hand auszustrecken und..."Na, müde?" Cadrim blinzelte gleichermaßen verblüfft wie ärgerlich und sah Jeanne vor sich, ein argloses Grinsen auf dem Gesicht. "Ja, sehr", meinte der Dunkelelf auf ihre spöttisch Frage und lächelte etwas verwirrt.
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Tomás de Torquemada
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Beitrag von Tomás de Torquemada »

Und wieder, wie schon die Tage zuvor, schwangen sie sich nach einem kargen Frühstück auf die Pferde und flogen über dieses flache, leere Land. Meile um Meile verschwand unter den Hufen von Minotauren und Reittieren.

Die Mittagsstunde war längst vorbei, als Tomás einen Unterschied im Geruch des Windes wahrnahm. Eine Spur von Salz lag in den Lüften, die ihnen entgegenbliesen. Sie näherten sich der Küste!
Des Klerikers Augen flammten auf, endlich würden sie diese Einöde hinter sich lassen, endlich würden sie sich ihrem Ziel und damit ihrem Auftrag nähern!

Gleichzeitig flackerte Besorgnis in seiner Hirnrinde auf. Das Streitgespräch der Minotauren hatte ihn beunruhigt. Würden sie ihn und seine Gefährten wirklich ziehen lassen, wenn sie die Ebenen verliessen? Oder würden sie dafür sorgen, dass niemand etwas über die Gefahr, die sich in den Ebenen zusammenzubrauen schien, verraten könne?
Mit kleinen, unauffälligen Bewegungen versicherte sich Tomás, dass der Hammer GOttes griff- und einsatzbereit war.
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Fansal
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Beitrag von Fansal »

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"Wir sind da", verkündete einer der Minotauren schließlich brummig und die beiden Giganten blieben wie auf ein geheimes Zeichen hin gleichzeitig stehen. Einer der beiden (ob Ignaz oder Grandak konnte keiner der Abenteuer sagen, denn für sie sah ein Minotaur aus wie der andere) drehte sich zu den Gefährten und "stierte" sie aus großen, runden Rinderaugen an, wozu er den Kopf ein wenig senken musste, denn selbst auf Pferden sitzend wirkten die Menschen und der Dunkelelf im Vergleich zu den Gehörnten noch immer winzig klein.

In den Pranken von Ignaz (oder Grandak) lag die schwere Axt, die von den Minotaurenkämpfern bevorzugt wurde, und ihr Träger schien den Eindruck zu machen, als würde er intensiv nachdenken. Eine nicht zu beschreibende Spannung hing in der Luft und die Gefährten griffen bereits unauffällig nach ihren Waffen, als sich die Anspannung in des Tauren Muskeln plötzlich löste und er hinter sich deutete, wo man in der Ferne ganz schwach die Küstenlinie erkennen konnte.

"Dorthin müsst ihr gehen. Wir sind jetzt an der Grenze unseres Reiches. Wir wurden befohlen, euch bis hierher zu bringen, und unser Auftrag ist nun erfüllt. Geht." Er betrachtete Tomás unsicher und plötzlich erkannten alle, dass es sich um den Minotaurus handelte, dessen angeschwollene Oberlippe der Priester behandelt hatte. "Wenn ihr klug seid, werdet ihr auf eurem Rückweg nicht hier lang kommen. Ich stehe in deiner Schuld, Priester, aber wir Minotauren sind ein Volk der Krieger. Wenn ihr noch einmal unerlaubt unser Land betretet, werdet ihr sterben."

Abrupt drehte sich der Stiermensch um und winkte seinem Gefährten zu. Als dieser an den Abenteurern mit stampfenden Schritten vorbei kam, sahen sie einen großen blauen Fleck um das zugeschwollene rechte Auge des Riesen. Offenbar hatten die beiden Minotauren bis in die späte Nacht diskutiert, doch es schien, dass der andere Gehörnte die im wahrsten Sinne des Wortes schlagkräftigeren Argumente besessen hatte. Unter den wachsamen Augen der Minotauren trieben die Gefährten ihre Reittiere an und als sie bald darauf zurückblickten, kündete nur noch eine sich in Richtung Süden entfernende Staubwolke von den beiden.

Spielleiter Ende
Zuletzt geändert von Fansal am So 23.01.2005 - 17:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Cadrim Kagrim
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Beitrag von Cadrim Kagrim »

"Das war einfacher als ich dachte", bemerkte Cadrim gezwungen fröhlich, bevor er sich ein letztes Mal im Sattel umdrehte und nach hinten über die Ebene zurück sah, um vielleicht noch einen letzten Blick auf die nach Hause rennenden Minotauren zu erhaschen. Doch selbst als er seine lichtempfindlichen Augen gegen die erbarmungslos am Himmel glühende Sonne mit einer Hand abschirmte, konnte er nichts von den riesigen Kreaturen entdecken. Ein Wunder, wenn man bedenkt, um was für Giganten es sich bei den beiden handelte.

Der Dunkelelf wandte sich wieder in Richtung ihres Zieles, der Küste der Berge und der Halbinsel, auf der Siannon lag, die Heimstätte der letzten Hochelfen in ganz Tantalien. Cadrim sah der Begegnung mit seinen entfernten Verwandten mit gemischten Gefühlen entgegen. Er wusste um die Probleme, die aus seiner Abstammung entstanden und zwar tagtäglich, doch wenn die Geschichten über die Hochelfen aus Siannon stimmten, dann waren die Bewohner der Halbinsel noch weitaus konservativer eingestellt, als alle anderen Lebewesen, denen Cadrim bisher begegnet war. Er konnte nur hoffen, dass seine Maskerade seine wahre Natur verbarg.
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Tomás de Torquemada
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Beitrag von Tomás de Torquemada »

Tomás stieg von seinem Falben, kniete nieder, die Hände auf dem Herzen und betete laut und inbrünstig los. Er stattete GOtt, seinem HErrn, den gebührenden Dank ab, denn für ihn gab es keinen zweifel, dass JEner die Stremse geschickt hatte, damit Tomás sich die Dankbarkeit des Minotauren sichern konnte.

Seine Gefährten rollten die Augen. Als aber Tomás so gar nicht zum Ende kam, wurden erst Laute des Unmuts und dann immer wüster werdende Beschimpfungen laut. Der Kleriker zeigte sich von all dem unbeeindruckt und lobte weiter GOtt.

ES war nicht mehr viel vom Tage übrig, als Tomás schließlich wieder aufstand und die beiden strafend ansah. "Gebet GOtt, was GOttes ist! Auch ihr Ungläubigen solltet IHm dankbar sein für SEinen Beistand!"
"Jaja, aber das kann man doch leise und vor allem kann man dabei weiterreiten!", versetzte Jeanne bissig.

Der Kleriker zuckte nur die Achseln. Er trat zu Cadrim, um dessen Gesicht zu untersuchen. Die Salbe wirkte besser als geahnt. Der Dunkelelf sah noch immer so abscheulich aus, dass niemand, der sich seinen Appetit bewahren wollte, ihm mehr als einen flüchtigen Blick gönnen würde. Tomás hatte die dumpfe Vorahnung, dass das Problem wohl eher in der Wiederherstellung des Ausgangszustandes liegen würde. Aber vorerst war Tarnung wichtiger.
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Cadrim Kagrim
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Beitrag von Cadrim Kagrim »

Cadrim ließ die Untersuchung seines Gesichts seitens Tomás geduldig über sich ergehen, obwohl er nach dem scheinbar Stunden andauernden Gebetsritual des Klerikers eigentlich nicht unbedingt bester Stimmung war. Der Dunkelelf wartete, bis Tomás fertig war, auch wenn es ihn gelinde gesagt ablenkte, das offene Gesicht des Priesters direkt in seinem Blickfeld zu haben. Der Magier atmete hörbar auf, als sich Tomás endlich zurückzog. "Und, wie lautet die Diagnose?", fragte er halb im Scherz, halb darüber besorgt, ob die Maske das restliche Abenteuer überstehen würde. Cadrim glaubte nicht, dass die Hochelfen einen seiner Rasse in ihre Hallen lassen würden, selbst wenn sie von einem namenlosen Übel bedroht wurden, daher war es wichtig, dass seine Maskerade aufrecht gehalten werden konnte.

Sein Gesicht erweckte den Eindruck, dass er ein Aussätziger war, doch seine Ohren verrieten weiterhin für jeden seine wahre Abstammung. Auch wenn die Bewohner Siannons nicht sofort errieten, dass er ein Dunkelelf war, so würden sie doch unweigerlich Fragen stellen, wenn sie ein Spitzohr mit solchen Geschwülsten auf der Haut erblickten. Nachdenklich klopfte Cadrim die Taschen seines Mantels ab, doch es war nichts zu finden. Schließlich riss er sich einen Streifen Stoff von seinem Gewand ab und band es sich wie ein Stirnband um den Kopf, sodass seine spitzen Ohren davon verdeckt wurden. Zufrieden mit seiner Arbeit wandte er sich an die anderen. "Reiten wir noch ein Stück, bevor wir unser Nachtlager aufschlagen, oder sollen wir hier rasten? Um ehrlich zu sein, wäre mir eine etwas geschütztere Stelle lieber, um zu übernachten."
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Tomás de Torquemada
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Beitrag von Tomás de Torquemada »

Die Nacht war fast hereingebrochen als sie in der Deckung der Dünen einen Platz erreichten, der Cadrims Ansprüchen genügte. Noch immer waren seine zwei Gefährten sauer auf Tomás, der sie so lange aufgehalten hatte. Den kümmerte das wenig. Nach dem Essen verrichtete er sein Abendgebet und wickelte sich in seine Decke. Vom nahen Meer wehte ein frischer Wind, genau genommen ein eiskalter Wind, der durch Haut und Knochen fuhr wie das Beil eines Metzgers. Die Dünen hätten ihn abhalten sollen, aber dieser vermaledeite Wind fand trotzdem seinen Weg zum schnatternden Kleriker. Endlcih erinnerte sich Tomás an das Wunder GOttes und holte das riesige Balmblatt hervor. Er trennte ein deckengroßes Stück ab und wickelte auch das noch um sich.
Ein feiner Duft stieg aus dem Balm auf, beruhigend und heilend. Der Kleriker kuschelte sich tiefer hinein. Und tatsächlich, die Kombination Wolldecke und Balmdecke hielt dem Wind stand, Tomás fiel in tiefen Schlaf.
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Cadrim Kagrim
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Beitrag von Cadrim Kagrim »

Die Gruppe verzichtete in dieser Nacht darauf eine Wache aufzustellen und Cadrim war dieses eine Mal mit den Menschen voll und ganz einer Meinung. Sie befanden sich immer noch sehr nahe dem Minotaurengebiet und wenn diese sie hätten töten wollen, dann würden sie sich nun wohl keine Gedanken mehr darüber machen können. Folglich waren sie zumindest fürs Erste sicher und somit bestand keine akute Gefahr, dass sie während der Nacht gemeuchelt werden würden. Doch vor allem war Cadrim müde von der tagelangen Reise unter strahlender Sonne. Sein Volk war nun einmal nicht für ein Leben an der Oberfläche geschaffen, das wurde ihm nun einmal mehr klar. Sein Kopf pochte und vor seinen Augen flimmerte es. Menschliche Ärzte hätten wohl einen Hitzschlag vermutet, doch Cadrim wusste es besser. Es war allein die Präsenz der Sonne, die Lichtstrahlen, die seine Haut berührten, welche eine derartige Reaktion bei ihm hervorriefen.

Der Dunkelelf verbrachte eine unbequeme Nacht und am nächsten Morgen hatte er einen Schnupfen, weil er nicht auf die Idee gekommen war, sich derart zu verpacken wie Tomás es getan hatte. Trotzdem wollte er nichts von einer etwaigen Behandlung wissen, stattdessen drängte er auf einen raschen Aufbruch, damit sie die Halbinsel Siannon und damit das Territorium möglichst noch an diesem Tag erreichten. Zwar legte der Magier keinen gesteigerten Wert auf eine Konfrontation mit den erklärten Feinden seines Volkes, doch er verspürte ein zunehmendes Drängen was diese Aufgabe betraf. Er wollte sie so schnell wie möglich abschließen. Schließlich war es auch nicht sehr wahrscheinlich, dass sich die verzweifelte Situation der Elfen in der Zeit, die sie von Kalanos bis nach Siannon benötigt hatten, sonderlich gebessert hatte. Cadrim hoffte nur, dass nichts geschehen war, was man nicht wieder rückgängig machen konnte, und verbannte die kleine, hässliche Stimme in seinem Innern, die genau das hoffte.
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Tomás de Torquemada
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Beitrag von Tomás de Torquemada »

Erfrischter als je zuvor von einer Nachtruhe erwachte Tomás am frühen Morgen. Nachdenklich betrachtete er die Balmdecke. Ein gewaltiger Nieser Cadrims riss ihn aus seiner Kontemplation. Schon eilte Tomás an seinen Kräutervorrat, doch der Dunkelelf weigerte sich, etwas einzunehmen. Nun, wie er wollte.

Von Cadrims Schnüffeln und Tomás Gebetsmurmeln begleitet - er hatte sich Jeannes Vorwurf, man könne durchaus auch im Reiten beten zu Herzen genommen - galoppierten die Gefährten am Strand entlang, nachdem sie die Dünenkette überwunden hatten. Noch immer blies der eisige Wind und so hatte sich Tomás das Balmblatt wie einen Umhang umgelegt. Jeanne folgte seinem Beispiel. Der Rest des Blattes, der immer noch für die Umhüllung eines Menschen ausreichte, hatte sie an Cadrim weitergereicht.

Schon bald bog sich der Strand immer mehr gegen rechts. Sie schienen nun in die Halbinsel hineinzureíten.

Gerade saßen sie ab zu einer kurzen Mittagsrast, als ein langer gefiederten Pfeil zu ihre Füßen einschlug.

[OOC Äh, haben wir eigentlich irgendetwas mit, dass uns als Gesandte Markars ausweist?]
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Cadrim Kagrim
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Beitrag von Cadrim Kagrim »

"Na sowas!", rief Cadrim erstaunt und zügelte sein Pferd, nur um einen Moment später aus dem Sattel desselben zu gleiten und das eingeschlagene Geschoss zu inspizieren. Nach einem Augenblick sah er hoch in den Himmel, die empfindlichen Augen mit einer Hand abschirmend, ganz so als argwöhnte er, dass der Pfeil direkt aus den Wolken heruntergefallen wäre, fallen gelassen von einem verirrten Liebesboten, dessen lahme Flügel ihm das Zielen so sehr erschwert hatten, dass er statt des Menschenpärchens drei Meilen weiter, welches im Grünen ein Picknick veranstaltete, den Boden vor der Abenteurer Füße getroffen hatte. Die anderen waren inzwischen ebenfalls abgestiegen, doch während sie einen Moment zuvor noch ausschließlich an ihren leeren Magen und die bevorstehende Mahlzeit gedacht hatten, sahen Jeanne und Tomás nun deutlich argwöhnischer aus, um nicht zu sagen gespannt wie eine Bogensehne.

"Was ist denn...?", wollte Cadrim fragen, doch als er sich erhob, nagelte ein weiterer Pfeil den Saum seines Umhangs auf den Boden und schnitt seinen Satz mittendrin ab. Mit kugelrunden Augen blickte er auf das neue Geschoss, dann wandte er sich mit einem Ausbruch von Schnelligkeit in die Richtung, aus der der Pfeil gekommen war, wobei er seinen Umhang halb zerriss. Magische Energie blitzte in des Dunkelelfen erhobener Rechten auf; er schien bereit jederzeit Blitze zu schleudern, sollte er den Angreifer entdecken. Kurz darauf erfüllte sich sein Wunsch und nach einem Augenblick ließ Cadrim die Hand sinken, denn der Anblick, der sich ihm nun bot, machte ihm deutlich, wie unterlegen er war. Über die Kuppe der nächsten Düne kam eine Gruppe aus zwei Dutzend hoch gewachsenen Gestalten, die allesamt wie Krieger oder Späher gekleidet waren und ausnahmslos riesige Langbögen trugen, auf deren Sehnen abschussbereite Pfeile lagen. "Toll", war Cadrims einziger Kommentar.

[Vielleicht haben wir ja noch das Schreiben, das uns Shatú und Eldarin unter die Nase gehalten haben? Das, dass besagt, dass sie vom Regenten kommen?!]
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Fansal
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Beitrag von Fansal »

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Die Elfen näherten sich zügig mit schussbereiten Waffen, dann verteilten sie sich und ehe sich die Abenteuer versahen, waren sie in einem engen Kreis von grimmigen Kämpfern eingeschlossen, die nicht gerade versöhnlich blickten. Einer der Elfen (es war unmöglich sie auseinander zu halten, denn außer den weiblichen Attributen von fünf Frauen sahen sie allesamt gleich aus) trat vor und musterte die beiden Menschen und ihren Begleiter (den er offensichtlich nicht so recht einordnen konnte) mit einem kühlen Blick, der vor Arroganz nur so strahlte. Es war klar, dass der Elf sich überlegen fühlte; ein höchst interessanter Umstand, wenn man bedachte, dass die Spitzohren den Regenten derart erbarmungswürdig um Hilfe gebeten hatten. "Ich bin Lar", informierte der hochnäsige Hochelf (welch ein Zufall) die Gruppenmitglieder. "Oder jedenfalls könnt ihr mich so nennen, denn mein wahrer Name ist für eure primitiven Stimmorgane unaussprechlich. Und jetzt sagt mir auf der Stelle, warum ich nicht befehlen soll, euch mit Pfeilen von oben bis unten zu spicken. Du da!", fügte er an Tomás gewandt zu. "Erkläre dich und deine Kumpane!"

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Beitrag von Tomás de Torquemada »

Hätte Tomás Stacheln besessen, sie hätten sich allesamt aufgerichtet. So sträubten sich nur seine Augenbrauen.
Viel war ihm über die mythischen Elfen nicht bekannt. Aber sollten diese Arroganzlinge da vorne nicht die Guten sein im Unterschied zu den bösen Dunkelelfen, die er in der Person Cadrim Kagrims ein wenig schätzen gelernt hatte?

"Allmächtiger Gott!", wandte er sich erst an den Himmel. "HErr, gib mir Kraft, diesen Ungläubigen nicht so zu antworten, wie sie es verdienten!"
Dann blickte er Lar mit einer Herablassung an, die der des Hochelfen kaum nachstand. "Tomás de Torquemada, williger Diener des EInen, des einzigen GOttes steht vor dir, begleitet von der holden Jeanne, Paladine GOttes, auch wenn sie das noch nicht weiß und Cadrim Kadrim, dem edlen Recken, den seinen Unglauben leider mit Entstellung straft.
Uns sendet der hohe Regent Markar, der noch von GOttes Größe überzeugt werden muss, euch zu helfen. Und zur höheren Ehre GOttes werden wir ebendies tun."
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Beitrag von Fansal »

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"Wir brauchen keine Hilfe! Von niemandem!" Ein anderer Hochelf war aus dem Kreis der Späher hervorgetreten, die Fäuste geballt, das sonst so hübsche Gesicht zu einer wütenden Fratze verzogen. Abgesehen davon hätte er der Zwillingsbruder von Lar sein können. Dieser drehte sich einfach nur um, blickte dem Elfen ins Gesicht und nach einem Moment zuckte der Vorgetretene zurück, als hätte er sich verbrannt. Die Abenteurer hatten weder gesehen, dass sich Lar irgendwie gerührt hätte, noch hatte er ein Wort gesprochen. Es musste also mit dem Blick seiner beinahe farblosen Augen zu tun haben, die wieder ganz normal aussahen (also mit einem kaum verhohlenen Ausdruck der Arroganz), als er sich erneut an die beiden Menschen und den unerkannten Dunkelelfen wandte. Doch nun mischte sich noch eine weitere Andeutung eines Gefühls in sein Gebaren: Nachdenklichkeit.

"Vielleicht könntet ihr tatsächlich helfen - auch wenn ihr nur Menschen seid." Lar rümpfte ansatzweise die Nase. "Um ehrlich zu sein, haben wir euch bereits erwartet - oder zumindest eine Reaktion des Regenten auf die Nachricht unserer Obersten. Dass er solche Landstreicher schicken würde, konnte natürlich niemand ahnen... Wie dem auch sei, wir sollten die Grenzen auf der Suche nach der versprochenen Hilfe patrouillieren, doch es kam zu einem Zwischenfall. Ich bin sicher, der Regent hat es euch gegenüber bereits erwähnt: Ein übler Zauber liegt auf unserer Heimat. In der Tat hat sich wenige Tage nach unserer Abreise ein Sturm über Siannon zusammengezogen und als wir versuchten die Grenze zu überqueren, wurde eine von uns bei lebendigem Leib verbrannt, als ein Blitz sie mit tödlicher Genauigkeit traf. Es ist offensichtlich, dass irgendeine Art von Magie über der Halbinsel liegt und keinen Hochelfen durch lässt. Doch wenn ich darüber nachdenke, erscheint es mir eine gute Idee zu sein euch durch die Barriere zu schicken. Wenn sie euch durchlässt: Gut. Wenn nicht werden wir deshalb keine Träne vergießen."

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Cadrim Kagrim
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Beitrag von Cadrim Kagrim »

Cadrim lauschte der Rede des arroganten Hochelfen mit wachsendem Erstaunen. Dies hatte mehrere Gründe. Zuerst einmal war er halb überrascht, halb empört über das hochnäsige Verhalten seiner blasshäutigen Vettern, die doch im Allgemeinen als die Verkörperung des Guten und Reinen Providentias galten. Jedenfalls hatte der Dunkelelf das zeit seines Lebens immer wieder vorgehalten bekommen. Nun ja, offensichtlich unterschieden sich die Elfen von Siannon deutlich von ihren Verwandten auf den anderen Kontinenten, von denen die meisten Geschichten handelten. Der zweite Grund für seine Verblüffung war der Umstand, dass noch keiner der Hochelfen seine Verkleidung durchschaut hatte. Offensichtlich war sein Gesicht nach der Behandlung durch Tomás derart abstoßend, dass die so reinlichen und durchweg hübschen Hochelfen es tunlichst vermieden, allzu genaue Blicke auf ihn zu werfen. Und der dritte Grund war das, was er mit anhören musste. Diese ach so noblen Hochelfen wollten sie einfach opfern!

Cadrim, der es bislang dem Kleriker überlassen hatte, zu reden, konnte sich nicht länger beherrschen. "Wie nett von Euch!", rief er lautstark und in einem Tonfall voll von bissigem Sarkasmus. "Ihr schickt uns also einfach ins beinahe sichere Verderben und beobachtet, was geschieht? Sehr nobel von Euch!" Der Magier machte einen Schritt vorwärts und ballte unbewusst die Hände zu Fäusten; die Impertinenz Lars machte ihn rasend. "Eigentlich habt Ihr es gar nicht besser verdient. Ich frage mich ernsthaft, wieso wir solch einem verrotteten Volk von Aasgeiern helfen sollten, wo die Welt doch ohne sie weitaus besser dran wäre! Ich bin der Meinung, dass..." Die Anwesenden sollten niemals erfahren, was Cadrim meinte, denn in diesem Moment hoben die Hochelfen wie auf Kommando gleichzeitig die Bogen und zielten mit den Pfeilen auf die Herzen der Abenteurer. "Es ist ganz einfach", erklärte Lar ihnen, als wäre nichts passiert. "Ihr werdet uns helfen, oder wir töten euch hier und jetzt. Klar?" Er lächelte, dass es einem einen Schauer über den Rücken jagte.
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Tomás de Torquemada
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Beitrag von Tomás de Torquemada »

Tomás lächelte zurück. Er entblößte kräftige, gelbe Zähne und eine Menge Zahnfleisch. Es war kein Lächeln, das signalisierte: Ich bin dein Freund oder Du bist mir sympathisch, nichts in diesem Lächeln deutete auf nur die geringste Amüsiertheit hin. Es war das Lächeln eines religiösen Fanatikers, eines Wahnsinnigen, es war das Fletschen eines Tigers.

"So töte uns denn, hier und jetzt, Ungläubiger. Nur zu."
Tomás verschränkte die Arme über der Brust. "Und dann überlege dir eine gute Erklärung, warum euch nie die Rückkehr nach Siannon gelang. Und überlege dir eine noch bessere für den Regenten, warum ihr die geschickte Hilfe abmetzteltet. Und dann, wenn dich dereinst dein Tod ereilt, dann überlege dir, was du GOtt sagen wirst, warum du diesen SEinen Diener ohne Grund meucheltest."

Wie Fieberglanz leuchtete es in Tomás Augen. Er bohrte seinen Blick in den des Hochelfen.

[Tschuldigung, aber ich konnte nicht widerstehen. :D ]
Es kann nur einen GOtt geben! :aua2:
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Fansal
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Beitrag von Fansal »

Spielleiter

Lar schien ernsthaft überrascht zu sein, als Tomás in einem wahnsinnigen Eifer vortrat und ihm ein Ultimatum setzte. Der Hochelf machte doch tatsächlich einen raschen Schritt zurück und auf seiner eben noch so arroganten Miene spiegelte sich nun Verwirrung wider. Einen Augenblick verzerrte sich sein Gesicht vor Konzentration, dann lächelte er plötzlich wieder, ebenso kalt wie zuvor.
"Es besteht kein Grund dafür", meinte er in einem fast beschwichtigenden Tonfall, obwohl seine Stimme wie die von jemandem klang, der mit einem geistig minder bemittelten bzw. einem wahnsinnigen und daher extrem gefährlichen Menschen spricht. "Ich bin nur ein Krieger und verstehe nichts von der Politik des Rates. Wenn ihr uns nun folgen wollt, so eskortieren wir euch zur Grenze und ihr könnt den Auftrag eures Regenten vollenden. Die Trennung von unserer geliebten Heimstatt schmerzt mehr, als Menschen es sich vorstellen können."

Spielleiter Ende
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