Die 7 Todsünden

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Diablo
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Die 7 Todsünden

Beitrag von Diablo »

Die sieben Todsünden (Hauptsünden)

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Zum Begriff Todsünde - was stirbt?



Aus dem Neuen Testament sind folgende Bibelstellen erwähnenswert:

1 Joh 5,16: „Wer sieht, daß sein Bruder eine Sünde begeht, die nicht zum Tod führt, soll (für ihn) bitten; und Gott wird ihm Leben geben, allen, deren Sünde nicht zum Tod führt. Denn es gibt Sünde, die zum Tod führt. Von ihr spreche ich nicht, wenn ich sage, daß er bitten soll. 17 Jedes Unrecht ist Sünde; aber es gibt Sünde, die nicht zum Tod führt.“

1 Joh 2,15.16: „Liebt nicht die Welt und was in der Welt ist! Wer die Welt liebt, hat die Liebe zum Vater nicht. 16 Denn alles, was in der Welt ist, die Begierde des Fleisches, die Begierde der Augen und das Prahlen mit dem Besitz, ist nicht vom Vater, sondern von der Welt.“

Gal 5,19.21: „Die Werke des Fleisches sind deutlich erkennbar: Unzucht, Unsittlichkeit, ausschweifendes Leben, 20 Götzendienst, Zauberei, Feindschaften, Streit, Eifersucht, Jähzorn, Eigennutz, Spaltungen, Parteiungen, 21 Neid und Mißgunst, Trink- und Eßgelage und ähnliches mehr. Ich wiederhole, was ich euch schon früher gesagt habe: Wer so etwas tut, wird das Reich Gottes nicht erben. 22 Die Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit, Güte, Treue, 23 Sanftmut und Selbstbeherrschung; dem allem widerspricht das Gesetz nicht.“



Evagrius von Pontus, ein griechischer Theologe (* 346 - 399/400) stellte erstmals einen Katalog von acht Todsünden und bösen Leidenschaften zusammen: Völlerei, Wolllust, Habgier, Traurigkeit, Zorn, geistige Faulheit, Ruhmsucht und Stolz. Eine Reihung erfolgt nach der Ichbezogenheit, Stolz ist damit die schwerste Sünde.

Eine Zusammenschau auf 7 Todsünden geht auf Papst Gregor I., den „Großen“ (590-604) zurück. Er fasste Ruhmsucht und Stolz, sowie Traurigkeit und Faulheit zusammen und fügte den Neid hinzu. Ergebnis einer neuen Reihung war ein jahrhundertelang gültiger Katalog der Todsünden: Stolz, Neid, Zorn, Traurigkeit, Habgier, Völlerei, Wolllust. Im 7.Jhdt. wurde die Traurigkeit durch die Trägheit ersetzt.

Es stirbt die Liebe im Herzen des Menschen. "Die Wurzel aller Sünden liegt im Herzen des Menschen. Ihre Art und ihre Schwere werden hauptsächlich nach ihrem Objekt bestimmt" (Katechismus d. kath. Kirche §1873) Die Todsünde "zerstört in uns die göttliche Tugend der Liebe, ohne die es keine ewige Seligkeit geben kann. Falls sie nicht bereut wird, zieht sie den ewigen Tod nach sich" (Katechismus d. kath. Kirche §1874)

Es sterben damit die Beziehungen zu meiner Mitte, zu den Mitmenschen und zu Gott.

Impulse zu einer Meditation der sieben Todsünden

„Superbia” - Hoffart

Welchen Stellenwert hat mein Ego, meine Ich-Durchsetzung. Nicht nur die Pharaonen fühlten sich einst als Stellvertreter Gottes auf Erden. Ein alter Grundsatz lautet: "Herrschen darf nur, wer sich zuvor selbst beherrscht". Durch Schmeichelei und Falschheit nach oben zu kommen, erhöht zu werden, ist gefährlich. Ohne Demut droht die Todsünde der Hoffart. "Radfahrer" sind dabei oft die Folge - nach unten treten und nach oben buckeln. Noch schlimmer wird es, wenn man annimmt, die Gottesebenbildlichkeit könne durch eigenes Verdienst allein hergestellt werden. Verleugnen der Geschöpflichkeit oder Auflehnung gegen den Schöpfer birgt tödliche Gefahren nicht nur für den einzelnen Menschen. (Naturwissenschaft, Technik, Medizin,...)

Hochmütiges Auftreten im Namen anderer (des Chefs, Bischofs oder Gottes,...) - um seine eigenen Interessen durchzusetzen - zählt ebenso dazu. Profilierung und Bereicherung auf Kosten anderer...

Achtung vor dem "steinernen Herz": "Ich brauche von niemandem Hilfe, ich kann alles selbst schaffen, niemand braucht Hilfe und Hilfeleistung..."

Die Todsünde ist deswegen so gefährlich, weil si sich meist fast unmerkbar entwickelt. Der Mißbrauch geliehener Autorität und die Härte, andere auszunützen, wird selten rechtzeitig erkannt.

„Avaritia”- Geiz

"... ein geiziges Auge trocknet die Seele aus" (Sir 14,9). Saturn verschlang seine Kinder aus Angst, sie könnten ihn töten. Er verschlang sie aber auch, um sie reifen zu lassen. Saturn bewahrt uns vor dem Zorn und der Unmäßigkeit, das Bewahren kann aber auch zu lange dauern. Saturn unterstützt den Neid, bewahrt uns vor Wollust und Hoffart - aber so kann kein neues Leben geboren werden und keine Freude zugelassen werden. Saturn eignet sich als Symbol für das Nichthergeben wollen und das Zurückhalten - auch von Gefühlen und Ideen. Das Tückische dieser Todsünde ist ihre Maskierung: So ist etwa Sparsamkeit ein positiver Begriff, der seine negativen Seiten nur ungern preisgibt.

Menschen, die ihre Erfahrungen, ihr Können und Wissen nicht an andere weiterleiten kommen bereits in gefährliche Nähe dieser Todsünde. Geiz tötet: was rastet, das rostet und stirbt schließlich. "Nichtshergebenwollen" kann sich in vielen Bereichen zeigen - von Verdauungsschwierigkeiten bis zur völligen Isolation. Der Volksmund spricht vom "Ersticken am eigenen Geiz". Schlechte Laune, Mißmut und Bosheit zeigen von einer inneren Angst, die das Leben ersticken läßt.

Eltern, die ihre Kinder nicht "hergeben" wollen und diese stattdessen allein behüten, sind genauso gefährdet wie der "Konsummensch", der nicht "sein" sondern "haben" will.

"Gut ist der Reichtum, wenn keine Schuld an ihm klebt; schlimm ist die Armut, die aus Übermut entstand." (Sir 13,25) "Wer sich selbst nichts gönnt, wem kann der Gutes tun? Er wird seinem eigenen Glück nicht begegnen. Keiner ist schlimmer daran als einer, der sich selbst nichts gönnt, ihn selbst trifft die Strafe für seine Mißgunst" (Sir 14,5.6)

Nur wer etwas hergeben kann - als lieben lernt - kann seinen Geiz überwinden.

„Invidia” - Neid

Der Neid zerfrißt dein Herz. "Neid und Ärger verkürzen das Leben, Kummer macht vorzeitig alt" (Sir 30,24)

"Doch durch den Neid des Teufels kam der Tod in die Welt, und ihn erfahren alle, die ihm angehören." (Weish 2,24)

Beachte die Parallelen zu anderen Religionen.

Exkurs: Buddhismus - Auszug aus den edlen Wahrheiten:

Die edle Wahrheit vom Leiden: "Geburt ist Leiden, Alter ist Leiden, Krankheit ist Leiden, Sterben ist Leiden; Sorge, Kummer, Schmerz, Trübsal und Verzweiflung, all das ist Leiden; nicht erlangen, was man begehrt, ist Leiden." (Meier E., Khoury A.Th.,Buddha für Christen. Eine Herausforderung. Freiburg 1986. S.73)

Oder: Die edle Wahrheit vom Aufheben des Leidens: "Durch die restlose Aufhebung und Beseitigung der Unwissenheit erlöschen die Karman-Kräfte; durch das Erlöschen der Karman-Kräfte erlöscht der Wille zur Wiedergeburt; [...] durch das Erlöschen der Empfindungen erlöscht das Begehren; durch das Erlöschen des Begehrens erlöscht das Anhaften...." (Ebd., S.73)


Neid ist vielleicht die entscheidende Todsünde. Bei anderen Menschen sehe ich immer nur das Gute, bei mir nur das Minderwertige. Die Folgen des Neids sind Verschlagenheit und Hinterhältigkeit. Neid ist vorzüglich geeignet, von den eigenen Fehlern abzulenken. Das Mißvergnügen über sich selbst wird auf die anderen projiziert. Schmeichelei und Neid treten oft gepaart auf. Demagogen wecken oft Neidgefühle, um selbst mehr Macht zu gewinnen.

„Ira” - Zorn

Gemeint ist damit nicht der "gerechte Zorn", der als "Eigenschaft" Gottes bekannt ist. (Vgl. "Eigenschaften Gottes" In: Beinert, Lexikon der Dogmatik). Denn wer liebt zeigt in seiner Treue auch Glut und Heftigkeit.

Während die Bibel den Zorn alleine Gott als Recht zuspricht, warnt sie vor dem Zorn der Menschen. Energie, die ihre Ziel nicht erreicht, kann schnell in Zorn umschlagen. Zorn macht blind, läßt unüberlegt und unbeherrscht handeln und führt ins Verderben (Amoklauf etc...) Zorn zieht uns auf das Niveau des Animalischen und Primitiven. Was im Zorn angerichtet wird, gebiert Kinder, die dann kaum mehr einzufangen sind. Neben dem hitzigen Zorn gibt es aber auch die kalte Wut, die das Leben eines Menschen verbittern und vergiften kann.

"Denkt daran, meine geliebten Brüder: Jeder Mensch soll schnell bereit sein zu hören, aber zurückhaltend im Reden und nicht schnell zum Zorn bereit; denn im Zorn tut der Mensch nicht das, was vor Gott Recht ist. " (Jak 1,19)

„Luxuria” - Wollust

Sexualität ist eine positive Kraft. Erst das Ausleben der Sexualität um jeden Preis, um des alleinigen Genusses willen, auch verbunden mit der Abwertung des Partners zerstört. Gemeint ist auch das Verführen und leere Versprechen, das bestehende Bindungen zerstört und nichts als Enttäuschung zurückläßt. Kalte Sinnlichkeit ohne Sinn, Erniedrigung und Vergewaltigung des Partners, süchtiges Verhalten ohne Rücksicht auf den Partner. (Prostitution, Kinderschändung, Notzucht, ...)

Die leidvolle Erfahrung mancher Menschen zeigt, daß Sexualität oft auch unberechenbar wird und ganze Lebensentwürfe zerstören kann. Nicht wenige Kulturen reagieren daher mit Tabuisierung oder Sexualvorschriften um sich vor einer unberechenbaren Sexualität zu schützen. (Verschleierung, Ausschließen der Frauen/Männer von bestimmten Tätigkeiten,...) Nur im Rahmen von gegenseitiger Offenheit und Vertrauen kann Sexualität längerfristig angstfrei erlebt werden.

„Gula” - Unmäßigkeit

Das Wort Maßlosigkeit scheint für diese Todsünde gut geeignet. Jede Entfaltung muß mit Maß geschehen. Nur wer den Blick auf das Ganze, auf den Sinn nicht aus den Augen verliert, kann das richtige Maß finden. Dabei soll man sich nicht nur auf die Nahrungsmittelaufnahme (Magersucht, Freßsucht) beschränken.

Auch das Messen mit verschiedenem Maß ist hier angesprochen. "Zweierlei Gewicht und zweierlei Maß, beides sind dem Herrn ein Greuel." (Spr 20;10) Werden in der Gesellschaft alle gleich(mäßig) behandelt, egal ob In- oder Ausländer, Arbeitnehmer oder Unternehmer?

Wer im Übermaß lebt, stumpft oft ab. Wir wissen um die Gleichgültigkeit, mit der wir etwa dem übermäßigen Fernsehkonsum (Gewalt, Konsum, Leid, Vergnügen,...) begegnen.

„Acedia” - Trägheit

Müßiggang oder Faulheit bezeichnen oft ein Dahinleben ohne Eigeninitiative. Weiten wir unseren Blick aber auch auf das Innenleben aus, kommt eine viel wichtigere Sichtweise ans Tageslicht: der mangelnde Wille, an seiner Entwicklung zu arbeiten. Das Mißachten der Aufgabe "Werde, der du bist", die Verweigerung der eigenen Reifung, das Mitschwimmen an der Oberfläche der Massenströmungen ist bequem.

Ich kümmere mich nicht um meine Mitte, ich verweigere die Meditation und das Gebet. Meine unbewußten Seiten werden verdrängt, ich stelle mich ihnen nicht. Die Todsünde besteht darin, nicht nach innen zu hören und damit verborgene Talente nicht zu entdecken oder zu entwickeln. "Kommt Zeit, kommt Rat" wird so zu einer fatalistischen Lebenseinstellung pervertiert. Ich lehne meine Eigenverantwortung ab und delegiere sie an die Sterne, die Gesellschaft oder das Schicksal. Helfen sollen nur die anderen, ich bin nur zum Nehmen da. Der Sozialstaat ist zum Ausnehmen da, Eigeninitiative oder Subsidiarität kennt der träge Mensch nicht.

Todsünde kann aber auch heißen, nie ein Wagnis einzugehen, nie etwas zu riskieren, ständig zu flüchten und damit den eigenen seelischen Tod vorzubereiten. Die Selbstschädigung bei dieser Sünde ist sehr groß.
:darkangel: Diablo :darkangel:
Sir Marc von Göskon

Beitrag von Sir Marc von Göskon »

Cool Ich bin in keiner der 7 Todsünden Verzeichnet. :)) :D :unschuldig:
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Beitrag von Cassie »

Ähm... hattest du ein Schulreferat oder was hat diesen Thread provoziert? :bahnhof:
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Rhali
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Beitrag von Rhali »

Ich bin Heide und darf deshalb alles ;)
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Beitrag von Shadow-of-Iwan »

hier mal mein lieblingsbild dazu :D
http://www.lucifuge.de/grafik/artis/kla ... h/sins.jpg

unschwer zu erkennen, daß es von hieronymus bosch ist ;) *g* meinem lieblingsmaler...
Kreuzzüge, Inquisition, Hexenverbrennung, Folter. Wir wissen wie man feiert.
Deine KIRCHE.
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Beitrag von Manni_B »

... treffen für mich auch nicht zu, da ich ja kein Christ bin.

Und die meisten Christen ( ebenso andere Gläubige verschiedener Glaubensrichtungen) halten sich auch nicht daran. Selbst die Kirchenvertreter sind da keine Ausnahme.
Der Mensch macht's...
Gruß Manni :)
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Beitrag von hafensaenger »

Muß zugeben schon einige begangen zu haben. Da ich aber Heide bin kratzen mich die biblischen Warnungen nicht. :unschuldig: :D
"We choose our joys and sorrows
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Lump
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Beitrag von Lump »

Super Thread Diablo - vielen lieben Dank. :bussi:

Ich fand es interessant und sehe mich mal wieder bestätigt, dass unser Forum hier einen doch bildet. Werde es mir sogar ausdrucken.

War das ein Referat von dir? Welche Note hast du gekriegt?


PS: Ihr alten atheistischen Lästermäuler :)) selbst als Atheist ist das unter kulturellen Gesichtspunkten interessant. Religion hat unsere Geschichte beeinflusst und Geschichte unsere Gesellschaft und diese prägt uns selber. Müsst ihr mal so sehen. ;)
Lieber Gruss
:bounce:

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Rezeguet
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Beitrag von Rezeguet »

1. Heiden sind keine Atheisten
2. Gibts es im Christentum keine Todsünden
Das ist eine Erfindung des Vatikans ( von wem auch sonst)

Es wird zwar davon erzählt dass sünde zu tod führen kann
aber das heißt nicht das bestimmte sünde zum tod führt

3.An alle die sagen es geht sie nichts an auch wenn ihr atehtisten oder heiden oder was auch immer seid gehts euch was an weil ihr doch trotzdem danach geurteilt werdet, zumindest nach dem christlichen glauben oder? ;)

4. Dia was willst du uns damit sagen? reine information oder wolltest du uns einen spiegel vor die augen halten?
Daily Telegraph hat geschrieben:"Ein englischer Klub schlägt einen deutschen im Elfmeterschießen - notiert diesen Tag in euren Geschichtsbüchern."
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Morwenna
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Beitrag von Morwenna »

Hi zusammen und Hi Diablo,
mich würde interessieren aus welcher Motivation heraus dieser Thread eröffnet wurde. Schließlilch beschäftigt man sich ja nicht jeden Tag so intensiv mit einem Thema (zumindest ich nicht).

Ich habe in den letzten Wochen ein Buch gelesen, das sich zwar nicht mit den sieben Todsünden beschäftigt, aber mit der Unfehlbarkeit des Papstes, Geheimniskrämereien im Vatikan, der Glaubwürdigkeit der Evangelien und einem neuen, alten Evangelium von Andreas, das das gesamte Bild der Kirche auf den Kopf stellt. Die Handlung spielt sich in Tagebucheinträgen und Zeitungsartikeln zwischen ca.1850 bis 1869 ab, allerdings gibt es auch Rückblenden bis in die Kreuzzüge. Es handelt sich um das Buch "Die Truhen des Arcimboldo" von Hanjo Lehman und ich muss sagen, es ist nicht mein Lieblingsbuch und war teilweise einfach blöd zu lesen, eröffnet aber interessante Einblicke in die Maschinerie katholische Kirche.
Ich weiss, dass es eine eigene Literaturabteilung gibt, aber rein thematisch ist es hier besser aufgehoben.

Wenn man sich die 7 Todsünden anschaut, finde ich es nicht Verwunderlich, wenn sie auch in anderen Kulturen als verwerflich angesehen werden. Schließlich leben wir in Gemeinschaften zusammen und Dinge wie z.B. Neid vergiften das Klima in dem wir leben. Vermutlich haben sich in anderen Kulturen und in unserer eigenen die Eigenschaften als störend für die Gemeinschaft herauskristallisiert und wurden deshalb negativ bewertet und im Fall der Kirche als Tödsünde deklariert. Den Heiden in der Runde kann ich nur sagen, dass die Aussage, dass es sie nicht betreffe, dann so ja auch nicht stimmen kann, denn wenn man auch auf seine Mitmenschen Rücksicht nimmt, nimmt man diese Regeln zumindest teilweise mit an. Ähnlich wird es wohl mit den zehn Geboten sein. Man muss sich nicht daran halten, wenn man nicht möchte, es macht das Zusammenleben aber in gewisser Hinsicht abgenehmer. :unschuldig:

In diesem Sinne Morwenna
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Castore
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Beitrag von Castore »

Hi Dia !

Mich würd auch interessieren, wie du darauf kommst...ist aber interessant.

Ich war schon mal geizig.. bin es auch immer noch. Sonst würde ich ja überteuertes Kaufen und absolut nicht auf mein Geld achten.. im Kapitalismus kann man nur geizig sein.

Ich war schon mal neidisch.. auf gute Noten von anderen, auf das Gehalt von anderen, auf ein schönes Erlebnis, welches ich auch gerne erlebt hätte...

Ich war schon mal zornig.. bin es sogar öfter mal, kann es nicht unterdrücken, denn es ist nichts, was man steuern kann. (genau so wenig wie Geiz, Neid....)

Ich war schon mal unmäßig... bin es immer noch, da ich gerne sammel. Hat mich eine Sammelleidenschaft gepackt, dann möchte ich mehr davon haben.

Ich war schon mal träge... bin es auch gerade im Moment, da ich hier vorm PC sitze und schreibe und es mir jetzt gerad im Moment gar nicht passen würde `ne Runde joggen zu gehen.



Was ich mit all dem sagen will ? Es sind keine Totsünden, welche du da aufgezählt hast. Es sind größtenteils normale Züge, welche in jedem Menschen stecken, die er auch gar nicht unterdrücken kann. Würden diese Totsünden wirklich gelten, so gäbe es wohl keinen Menschen mehr auf dieser Erde... wahrscheinlich nicht einmal den Papst.
Bye
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Schlauer Spruch des Jahres 2013:

"Ich ging mit dem Gefühl in´s Bett, dass alle Säufer kennen: Ich hatte mich lächerlich gemacht, aber zum Teufel damit." (Henry Chinaski)
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Diablo
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Beitrag von Diablo »

Hi :)

Ich finde Interessant, wie sehr viele Leute auf so ein Thema reagieren und bevor ich mich zu äußer wieso, weshalb, warum ich dieses Thema aufgemacht habe, möchte ich aufrufen das mehr Leute sich zu diesem Thema äußern...

Nun zu der Frage von euch, wieso und wie??

Also erstmal nein, ich habe kein Referat drüber halten müssen und werde es wohl auch nie machen (zumindest sehr unwahrscheinlich).
So, warum habe ich es denn nun getan ? Ganz einfach, zum einem war einfach mal auf eure reaktionen und antworten gespannt und zum andern wollt ich mal anregen über diese Dinge die da stehen nach zu denken, bzw. mal allgemein über das nach zu denken, was man macht und sagt.

Um auf die Aussage von Castore mal kurz einzugehen, wenn ich das von der Seite wie du sehe, dann habe ich auch schon alle Sünden begannen, aber ich glaube das damit ehr ernste Sachen gemeint sind und nicht sone Kleinigkeiten.

Desweiteren habe ich das Thema deswegen aufgemacht, weil ich der Meinung bin, das es ein sehr Interessantes Thema ist und sich, zumindest denke ich das, schon viele Leute gefragt haben was die 7 Todsünden sind und wie man sie erklärt und wie sie entstanden sind und ich denke nicht das, dass unbedingt was mit Religion zutun hat..

Wenn Ihr der Meinung seit, dass das Thema nur zur Streit führt oder Sinnlos ist, dann könnt ihr das gerne schließen, aber ich war einfach mal auf die Reaktionen und Meinungen gespannt.

Gruß Diablo :dance4:
:darkangel: Diablo :darkangel:
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Castore
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Beitrag von Castore »

Diablo hat geschrieben:Um auf die Aussage von Castore mal kurz einzugehen, wenn ich das von der Seite wie du sehe, dann habe ich auch schon alle Sünden begannen, aber ich glaube das damit ehr ernste Sachen gemeint sind und nicht sone Kleinigkeiten.
Hi Dia ! :winken:

Glaub ich nicht, dass nur schwerwiegende Fälle von Neid oder Geiz oder, oder, oder die Totsünden sind. Vielleicht hat sich die Kirche schlau gedacht: "Jeder Mensch stirbt, dass haben lange Studien ergeben ;) , also muss es einen Grund geben, warum er stirbt, also lasst uns so allgemeine Todsünden benennen, in deren Raster jeder lebende Mensch passt."
Und so entstanden die Todsünden.... :unschuldig: ;)
Bye
Cast :bounce: re

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Beitrag von hafensaenger »

Castore hat geschrieben:Glaub ich nicht, dass nur schwerwiegende Fälle von Neid oder Geiz oder, oder, oder die Totsünden sind. Vielleicht hat sich die Kirche schlau gedacht: "Jeder Mensch stirbt, dass haben lange Studien ergeben ;) , also muss es einen Grund geben, warum er stirbt, also lasst uns so allgemeine Todsünden benennen, in deren Raster jeder lebende Mensch passt."
Und so entstanden die Todsünden.... :unschuldig: ;)
Das trieb die ungläubigen Schafe in die Kirche und durch den Kauf von Ablässen und durchs Beichten wuschen sie ihre Seelen rein. Und die Kirche lebte über Jahrhunderte gut von ihren Sündern.
"We choose our joys and sorrows
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Beitrag von Manni_B »

... und als die Ablässe an den Pranger gestellt wurden und der Klingelbeutel immer leichter wurde, schlossen sie einen Packt mit dem Staat.
Nun haben sie es bequemer und einfacher, da nun diese Verwaltungsarbeit vom Staat (sprich Bürger) bezahlt wird. Das wiederum belastet den Haushaltsetat von Herrn Eichel und er muß die Tabak- und Benzinsteuer erhöhen, Arbeitslosengelder kürzen, Renten schmälern und Hartz IV einführen.

Ja ja, so ist das mit der Kirche. :unschuldig:
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Gruß Manni :)
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Rilyn
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Beitrag von Rilyn »

mmh, Luxuria klingt mal ganz arg nach mittelalterlicher (absichtlicher) Fehlübersetzung. Ich glaube aus meiner Latein-LK Zeit noch zu wissen, daß wir luxuria in einem Text von Seneca über die Maßlosigkeit mit genau dem übersetzt haben, wonach es sich anhört, nämlich Luxus.

Die Beschreibung dieser Todsünde stimmt demnach im Prinzip schon, nur sollte es dabei um einen verschwenderischen, aufgemotzten Lebenswandel und nicht nur um Bettgeschichten gehen ;)

Gaaanz sicher bin ich mir nicht, hab nämlich kein Latein-WB da. Das hier hab ich in einem im Inet gefunden:
luxuria=üppiges Wachstum=Luxus
luxurio=üppig sein
luxuriosus=üppig wachsend
luxus=üppige Fruchtbarkeit

Das hat nicht unbedingt was mit Landwirtschaft oder biologischer "Fruchtbarkeit" zu tun, sondern bezieht sich ganz allgemein auf jedes "Wachstum". Jemand, der im Luxus lebt, muss sich also keine Sorgen um den Inhalt seines Geldbeutels machen. Mit Sex hat es noch weniger zu tun.
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Tantalusss
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Beitrag von Tantalusss »

Ich denke, dass Problem an dieser Diskussion (Und allgemein an unserer heutigen Religion bezüglich der Katholischen Kirche) ist das, dass es zwar diese "Todsünden" gibt ... doch seien wir ehrlich ...

Die Kirche war beizeiten (und ist es wieder) gierig nach Geld, vielen Anhängern etc. pp.

Die Kirche bzw. die Bibel (Sorry ... mach jemand mag das nun vlt. garnicht gerne lesen) widerspricht sich mehr als sie bewahrheitet ... Angefangen bei Adam&Eva, aufgehört auf der letzten Seite jenes Buches ...

Deswegen denke ich krazt es hier niemanden, wie oder was ... Jeder Mensch (das ist normal) sucht in allem einen gewissen Eigennutzen (jaaa, Todsünde Gier), doch in der Religion sieht heutzutage niemand mehr einen Eigennutzen und dass ist das traurige dran ...

gruß
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Sir Marc von Göskon

Beitrag von Sir Marc von Göskon »

@Manni_B
Die Tabak Preise gehen Künstlich Hinauf Weil den die Kinder weniger Rauchen solten DARUM.
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Beitrag von Tantalusss »

@Lord ...

Ich bin nu 16 und kenn das nur zu gut mit den kleinen Kindern ... nur bringen die erhöhungen nix weils mit Tabak/Zigaretten genauso is wie mit Alkopops ... kommen se nich ran klaun ses eben :(

Von demher isses grad egal ... Ich find die Generation die nun nach meiner kommt is wirklich schon extrem derb ... unsere/meine Generation wars ja schon aber SO ... definitiv NEIN

gruß
Tantalusss
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Ferryman
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Beitrag von Ferryman »

Tja, nun...

Ich bin zwar kein gläubiger Christ, obwohl ich römisch-katholisch getauft bin und halte auch sonst nicht wirklich was von Religionen, ganz egal welcher Couleur, aber das ganze mit den Todsünden (oder auch den 10 Geboten, btw. ) einfach als mittel der Kirche abzutun, ihre Schäfchen brav an der Leine zu halten, ist doch etwas sehr kurzsichtig. :smokin:

Seien wir mal ehrlich: JEDE!! dieser Sünden ist etwas schlechtes für die Gesellschaft, das kann keiner abstreiten. Dabei geht es kaum darum, ob man jetzt beispielsweise neidisch auf den dicken Benz des Nachbarn ist, sondern vielmehr darum, was man aus diesem Neid heraus macht, also die folgenden Handlungen. Wenn man einfach so neidisch ist, aber nix unternimmt - kein Problem. Geht der Neid aber soweit, dass man sich zu Taten gegen den Nachbarn hinreissen Lässt, wächst daraus was viel grösseres, das wohl jeder hier, der Neid als nichtigkeit abtut, wiederum als "Sünde" oder einfach schlechte Tat klassiert: Diebstahl, Mord, Krieg...vieles davon und noch mehr entsteht aus Neid.

Das selbe lässt sich auf Habgier, Hochmut, Zorn und Geiz anwenden. Wollust kann zur Vergewaltigung, Mord oder Missbrauch führen, Trägheit zu Untätigkeit, Vereinsamung, usw.

Es kommt nicht darauf an, ob man eine dieser Todsünden in sich hat (wer von sich behauptet, er habe auch nur eine davon noch nie erlebt, lügt in meinen Augen ;) ), sondern, ob man diesem Gefühl bis ans letzte folgt, oder es unterdrückt. Einem Strenggläubigen Christen, der um sein Seelenheil fürchtet, würde kaum in den Sinn kommen, des Nachbarn Auto zu stehlen ;)

Aus diesem Blickwinkel machen diese "Regeln", die früher ein viel grösseres Gewicht hatten als heute, durchaus Sinn. Genau das selbe gilt auch für die Gebote, man muss nicht die Worte lesen, sondern den Sinn dahinter. Das ganze regelte den Umgang der Gemeinschaft untereinander zu einer Zeit, in der die Religion wichtiger war als Gesetze. Genaugenommen sind unsere heutigen Gesetze nichts anderes als genau diese Regeln, einfach bürokratischer und komplizierter verpackt, im Grunde genommen laufen sie auf das selbe hinaus.

Ob diese Regeln der Religionen (es gibt sie in fast allen) heute noch Sinn machen sei mal dahingestellt, aber ich denke, wenn man sich an sie hält, wäre das auch nicht verkehrt :P
"Irgendwann wird jeder von euch vor mir stehen! Sorgt besser dafür, dass ihr eure Münze dabeihabt, es führt kein anderer Weg über den Acheron!"
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