Umfrage: Computerspiele und Gewalt ?

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freezer17
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Umfrage: Computerspiele und Gewalt ?

Beitrag von freezer17 »

Hallo

Ich habe meine Maturarbeit über dieses Thema und will dazu eine Umfrage integrieren. Nun brauche ich aber noch genügend Leute, die sie ausfüllen, darum dachte ich mir, ich schreibe mal hier im Forum...

Die Umfrage findet ihr unter folgendem Link

www.aoe3.ch/Umfragen/scarpoll.php

Vielen Dank für die Hilfe
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Baerbel
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Beitrag von Baerbel »

erledigt
Das Problem solcher Umfragen ist aber, dass man manchmal etwas aussagen muss was man so eigentlich gar nicht meint - einfach aus Mangel an Möglichkeiten. Ich finde z.b. die Frage
Welche Jugendliche siehst du als am (potenziell) gewalttätigsten ?
sehr problematisch. Es gibt nicht den gewalttätigen Gamer, Hip-Hopper etc. Es gibt in jeder dieser Gruppen gewaltbereite Leute, so wie es sie auch in jeder Altersklasse und Gesellschaftsschicht gibt.

Zu der Problematik an sich habe ich eine ganz spezifische Meinung. Es ist einfach, einem Spiel, einem Film oder einer Musikrichtung die Schuld an Gewalttaten zu geben. Das hat zur Folge, dass man sich nicht mit den wahren Gründen auseinandersetzen muss. Meiner Meinung nach wird niemand gewalttätig, weil er bestimmten medialen Einflüssen ausgesetzt ist - vorausgesetzt er ist nicht durch eine psychische Krankheit vorbelastet, das soziale Umfeld ist in Ordnung und die Erziehung verläuft nach normalen gesellschaftlichen Normen (ich weiss, das klingt jetzt bescheuert, aber ich hab keine Ahnung wie ich das anders ausdrücken soll)

Jemand, der mit allen Problemen und Sorgen zu den Eltern kommen kann und von diesen Rat und Hilfe erhält, wird sich wahrscheinlich keine Waffe besorgen und in seiner Schule ein Blutbad anrichten. Wenn die Eltern ihren Nachwuchs allerdings nur mit Lebensmitteln, Kleidung und Unterkunft versorgen und sie ansonsten irgendwie grosswerden lassen, dann ist die Chance schon ziemlich hoch, dass dieses Kind seine Probleme mittels Gewalt lösen wird. Und hier schliesst sich m.E. auch wieder der Kreis zu den Medien. Kinder, die ohne Aufsicht aufwachsen, beschäftigen sich meist mit Computer und TV - und sicher nicht um zu lernen.
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Mondkalb
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Beitrag von Mondkalb »

Glaubst du Kinder können zwischen der virtuellen und der realen Welt unterscheiden ?
Die Frage ist ebenfalls sehr ungenau - das hängt vom Alter der Kinder ab.

Und "30+" ist eine ziemlich umfangreiche Ergebnismenge, besonders, wenn User aus diesem Forum teilnehmen. ;)
Sorglos, wie ein Kind mit Feuer, ging ich mit der Zeit um.
(Teferi)
The Lord of Programming
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Beitrag von The Lord of Programming »

Da muss ich meinen Vorrednern zustimmen.

Vor allem die Fragen nach den verschiedenen Thesen, die es gibt, hätten gut eine Spezifierung vertragen. Eine These ist nichts weiter als eine These und ich habe es äußerst selten erlebt, dass ich einer These zu 100% zustimmen kann. Meistens sind die Thesen reine Auslegungssache, sodass man meistens so um die 50% Zustimmung dafür hergeben kann und den Rest ablehnt.

Allerdings finde ich - das ist jetzt nichts gegen dich - den Teil mit den Musikgenres und der "Art von Jungendlichen" lächerlich. Vielleicht hat es nur das Ziel, die existierenden Vorurteile zu zeigen, aber da weigere ich mich, irgendeine Gruppe auszuwählen...


Ach ja, noch was: Wenn du schon die meisten Fragen mit "glaubst du, dass..." anfängst, dann ist denke ich eine Option mit "Möglich dass..." sinnlos. Wenn ich glaube, dass PC-Spiele zu Realitätsverlust führen können, ist für mich "Ja" und "Möglich" fast das gleiche. Genauso, wenn ich glaube, dass Computerspiele süchtig machen können. "Ja" und "Manche" drückt in dem Fall das gleiche aus. ;)
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Gandalf
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Beitrag von Gandalf »

Auch erledigt. Größtenteils kann ich Baerbel zustimmen, muss also nicht mehr viel dazu sagen.
Etwas verwirrt war ich auch darüber hinaus von der Zusammenfassung zur Gruppe der "Politisch aktiven" Jugendlichen.

Viele mögen da an Skinheads und rechte Parteien denken, was gegenüber dem großen Rest schon irgendwie unfair ist (Jugendparteiorganisationen, UN- und Bundestagssimulationen, Wahlhelfer...).

Auch vermisse ich bei den Lerneffekten etwas das logische und vielseitige Denken, das auch durch viele Spiele gefördert werden kann(Strategie, Rollen- und Rätselspiele)
Naja, aber viel Glück bei der Arbeit.

MfG Gandalf
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Ludwig
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Beitrag von Ludwig »

ich hab mal ausgefüllt, so gut es ging. Leider kann man sich nicht enthalten, also hab ich da die Pos. 1 eingetragen. Verfälscht zwar das Ergebnis, aber was solls.

Das erste indizierte Spiel, das ich gekannt und auch gespielt habe, wurde vom Ladentisch verbannt, weil man mit einem Schlag den Kopf des Gegners abhacken konnte, Barbarian. Heute sind schon die Smilies gewalttätiger.

:gruebel:
[ironie on]
Wie wäre ne Umfrage: "Machen Smilies gewalttätig?" :D
[/ironie off]
Sorry, das konnt ich grad nicht verkneifen.
Dafür rufe ich mal auf zum Meinungsaustausch, um freezer17 bei seiner Maturarbeit Agumente zu geben.

Kann der Computer Ursache oder Auslöser von Gewalt sein?

Gruss Ludwig

PS:
@freezer17, wie wäre eine Ergänzung der Umfrage: "Hast du schon einmal von deinen Comp.-Spiele geträumt?"
Würde ich interessant finden.
Dr Wunderfitz macht Jungfern rar.
(Schwäbisches Sprichwort)
(=Neugierde)
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dragonfire
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Beitrag von dragonfire »

Hy, :winken:

Hab mich auch mal beteiligt, wenn man einem jungen aufstrebenden Menschen bei seiner Arbeit so unterstützen kann, dann mach ich das doch gerne ;)

Obwohl mir die Fragen über die Theorien schon sehr nach Studieren aussahen, hab ich einfach nach meinem Bauchgefühl angeklickt.

Auch die Altersgruppen sind sehr allgemein gehalten. Aber okay.
Insgesamt stimmte doch das Ergebnis mit meinen Aussagen überein, also schwimm ich wohl im Fluß der Mehrheit mit. :)

@ Ludwig:
Ja, der Computer ist der eigentliche Auslöser für Gewalt. Und da ich regelmäßig mit meinem Textprogramm oder T-Dummline streite, verspüre ich hier mehr Rachegelüste als in irgendeinem Computerspiel.
Und Smileys sind richtig harter Tobak, sie sind die wahren Übeltäter. :shoot1: :shoot2: etc.....
Aber diese beiden sind wirklich die fiesesten : :knuddel: :bussi:
:D ;)
Gruss *ich* ^.^
Tolberti
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Beitrag von Tolberti »

Tach Leute!

So habe nun auch mitgemacht und bei den Resultaten gesehen, dass ich das meiste ähnlich sehe, wie meine Vor-Poster, d.h. die Umfrage hätte man bei einigen Fragen mehr ausdifferenzieren können.

Aber alles in allem muss ich sagen, habe ich mich damals nach Erfurt aber v.a. nach Littleton maßlos darüber aufgeregt, dass kategorisch jeder Jugendliche, der Gewaltspiele spielt und auch noch bspw. Slipknot oder Rammstein hört, als potenzieller Amokläufer abgestempelt wurde...

Ich gehöre nämlich zu jener Fraktion, die gerne Musik hört, die AUCH Gewalt, Tod und Zerstörung zum Thema hat. Ebenso habe ich damals mit ca. 15 Jahren schon Spiele für Erwachsene gespielt.

Auf Jugendliche üben diese Musik und diese Spiele eine besondere Faszination aus, jedoch habe ich mich bei den Spielen sehr schnell anderweitig orientiert, bei der Musik so nach und nach, wobei ich sowohl "Gewalt"-Spiele, als auch -musik immer noch gerne spiele bzw. höre.

Auch bei den Shootern muss man ja unterscheiden: Es ist ein Unterschied, wenn Jugendliche stundenlang stupide (meist allein) nur irgendwelche "Köpfe schießen", oder per LAN oder Internet sog. Taktik-Shooter (mit anderen) spielen.

Letztendlich kommt es darauf an, dass die Jugendlichen sich selbst mit ihren Spielgewohnheiten auseinandersetzen.

Außerdem sollten Eltern darauf achten, dass nicht NUR Gewaltspiele gespielt werden, und vor allem die sozialen Kontakte des Kindes nicht nach und nach zerfallen.
Heromark
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Beitrag von Heromark »

Auch ich hab jetzt teilgenommen.

Ich glaube nicht, dass Computerspiele der alleinige Auslöser für Gewalt sein können. Ich selbst spiele nicht sehr gerne Shooter oder Fightspiele (Ausnahme: Little Fighter 2 finde ich gut). Es macht auch einen Unterschied, ob man solche Spiele zum ''Spaß'' spielt oder in seinen Feinden auch reale Personen sieht, denen man den Kopf abhacken oder runterschießen will. Ansonsten stimme ich Baerbel zu.

Heromark
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Beitrag von The Lord of Programming »

Tolberti hat geschrieben:Auch bei den Shootern muss man ja unterscheiden: Es ist ein Unterschied, wenn Jugendliche stundenlang stupide (meist allein) nur irgendwelche "Köpfe schießen", oder per LAN oder Internet sog. Taktik-Shooter (mit anderen) spielen.
Hmm, da ist aber denke ich eher der Spieler als das Spiel selbst das Unterscheidungsmerkmal. Ich glaube kaum, dass es einen Shooter gibt, in dem man nicht mal die geringsten Anzeichen von Taktik erkennen kann. Es kommt eben drauf an, wie man spielt und natürlich wie erwähnt auch wie man seine Gegner sieht. ;)

Ich für meinen Teil spiele oft UT2004. Kann man sowohl taktisch als auch stupide spielen (wie wohl in jedem Spiel) - ich bevorzuge natürlich ersteres.
Es ist zwar auffällig, dass man offensichtlich hier sehr viele Leute antrifft, die mit Ausdrücken nur so um sich schmeißen, aaber ich bezweifle stark, dass das Spiel selbst der Auslöser ist. Ich vermute, dass mehr als 99% der Leute, die sich online dort so verhalten, eben so sind - entweder sind sie schlechte Verlierer oder sie wollen sich irgendwie abreagieren, vielleicht sind sie auch psychisch krank, allerdings wäre es ein Trugschluss, wenn man das Spiel für eine psychische Krankheit oder auch die Aggressionen verantwortlich machen würde.
Diese selbsternannten "Experten", die Computerspiele auf Tod und Teufel verurteilen, sehen wohl nicht mal die Möglichkeit (die ich für äußerst wahrscheinlich halte), dass im Grunde jeder Spieler (bzw. eigentlich jeder Mensch) ein Stück Aggression in sich hat. In den Spielen und in der Anonymität des Internets können die vielleicht besser ausgelebt/abgebaut werden, aber sie entstehen doch nicht dadurch...

Naja, ich sehe Computerspiele als Entertainment und als (E-)Sport. Falls irgendjemand (aus Eigenerfahrung) meint, sie seien das reale Leben oder equivalent mit der Benutzung einer Waffe, ein Mittel zum Töten, ... dann will ich denjenigen doch mal sehen.
Ich verwette meinen A****, dass keiner von denen nicht schon im Voraus psychisch belastet war und ich wette auch, dass keiner von diesen tollen "Experten", die alles auf Computerspiele schieben, mir das Gegenteil beweisen kann... :D

Ich bin der festen Überzeugung, dass das bei Kindern nicht anders ist. Es kann gut sein, dass sie so manches, was sie bei Computerspielen sehen, noch nicht verstehen und/oder richtig verarbeiten können, aber das ist eine Sache des Jugendschutzes.
Irgendwann werden alle Kinder mal so erwachsen sein (im Normalfall), dass sie sowas verarbeiten können und Computerspiele auch als (Computer-)Spiele sehen.
Computerspiele lösen nicht mehr Aggression aus als ein Nachbar, der einem das Auto zerkratzt, einen Beleidigt oder auch nur wie ein Streit wie er tagtäglich vorkommen kann.

Ich glaube, es löst immer noch am meisten Aggression aus, wenn man sich über diese tollen "Experten" aufregen muss, die ihre Argumente wild durch die Gegend schmeißen, ohne offenbar auch nur die Spur einer Innensicht in das Thema zu haben.
So, jetzt muss ich mich deswegen erst mal wieder abreagieren. Ich bin dafür, dass solche "Experten" verboten werden :D :unschuldig:
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Gandalf
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Beitrag von Gandalf »

Amen.
Ich denke, wenn man sich als so ein Experte immer und immer wieder mit Problemfällen aus Büchern(und selten auch mal dem normalen Leben) auseinandersetzt, zerfällt irgendwo im zwischen Klein- und Großhirn der Glaube, dass es auch "normale" Jugendliche geben kann, die schon aus sich selbst heraus Gewalt, Aggression und "böse" Bilder richtig einzuordnen wissen und vor allem in der Lage sind, ein Spiel auch als ein Spiel zu sehen.

Ganz ohne Sch***, die gibt es nämlich ab und zu.

Ich habe im Übrigen auch noch von keinem Experten aus den USA gehört, dass Halloween ein Gewaltauslöser sei, obwohl ich bei all den abgesägten Köpfen und dem Blut, das da jährlich schon für Kleinkinder simuliert wird, mit einem solchen Standpunkt garantiert ein ganz großer EXPERTE werden würde! :D

MfG Gandalf
Ja, teurer Freund, du hast ganz recht. Die Welt ist ganz erbärmlich schlecht, ein jeder Mensch ein Bösewicht.
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Beitrag von Tolberti »

@ The Lord of programming: Ich wollte nicht einigen Shootern grundsätzlich die Taktik absprechen! (zumindest ein Grund, eben die Taktik!, warum ich gegen meinen jüngeren Bruder in solchen Spielen meist den kürzeren ziehe)
Allerdings, und hier musst Du mir wohl zustimmen: In Ego-Shootern wird Gewalt am explizitesten dargestellt! Obwohl: Beat 'em ups spielen meist in der selben Gewaltliga.

Nichtsdestotrotz will ich Dir zustimmen: Um zu einem Amokläufer zu werden, braucht es weit mehr Komponenten als ein Gewaltverherrlichendes Spiel!

Um noch etwas zu den "Experten" zu sagen: Ob Irakkrieg, Schiedsrichter-Skandal, Gammelfleisch, No-go-areas, Rütli-Schule: Zu jedem auflage- bzw. einschaltquotenförderndem Thema werden irgendwelche ach so kompetente "Experten" befragt, die meist auch nur von den Meinungsmachern selbst zu solchen gemacht wurden, damit sie zu irgendeinem, für höchstens eine Woche hochaktuellem, Thema ihren Senf dazu geben, bis sie wieder zu Recht in der Versenkung verschwinden.

Es lebe das Infotainment !!!

Grüße, Tolberti[/list][/quote]
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Beitrag von The Lord of Programming »

Tolberti hat geschrieben:@ The Lord of programming: Ich wollte nicht einigen Shootern grundsätzlich die Taktik absprechen! (zumindest ein Grund, eben die Taktik!, warum ich gegen meinen jüngeren Bruder in solchen Spielen meist den kürzeren ziehe)
Okay, dann habe ich das falsch verstanden.

Tolberti hat geschrieben:Allerdings, und hier musst Du mir wohl zustimmen: In Ego-Shootern wird Gewalt am explizitesten dargestellt! Obwohl: Beat 'em ups spielen meist in der selben Gewaltliga.
Ich würde es anders ausdrücken: Man stößt von allen Genres in Ego-Shootern am "frequentesten" auf explizite Gewaltdarstellung.
Ich würde nicht sagen, dass man dort auf die "härteste" oder "meiste" Gewalt trifft, nur eben sehr oft.
Vielleicht sagt euch ja der Titel "Postal 2" etwas. (Falls nicht, um so besser :unschuldig: ) Gehört zwar eindeutig ins Actiongenre, aber als einen Ego-Shooter kann man es glaube ich nicht bezeichnen.
Wie dem auch sei - nur weil man ein Spiel in eine bestimmte Genre-Schublade schieben kann, heißt das noch lange nicht, dass damit sein Gewaltgehalt bestimmt ist. Man kann selbst in einem RTS oder in einem Shoot'em Up oder was auch immer entsprechende Gewaltdarstellung implementieren. Der Fantasie des Entwicklers sind praktisch keine Grenzen gesetzt (nur die Hardware :unschuldig: ).
Es hängt alles davon ab, wie das ganze Spiel präsentiert wird.
Man kann aus jedem gewalttätigen Shooter ein Blumenwiesen-Fluffy-Puffy-Spielchen machen, wenn man nur an der Visualisierung schraubt. Genauso ist das auch umgekehrt möglich. Warum sollte ein Teletubby-Spiel sich nicht auch durch massive Gewaltdarstellung auszeichnen können? :D
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Klein Gimli
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Beitrag von Klein Gimli »

The Lord of Programming hat geschrieben: Diese selbsternannten "Experten", die Computerspiele auf Tod und Teufel verurteilen, sehen wohl nicht mal die Möglichkeit (die ich für äußerst wahrscheinlich halte), dass im Grunde jeder Spieler (bzw. eigentlich jeder Mensch) ein Stück Aggression in sich hat. In den Spielen und in der Anonymität des Internets können die vielleicht besser ausgelebt/abgebaut werden, aber sie entstehen doch nicht dadurch...
Dem kann ich mich nur anschließen.
Ich persönlich habe mich nie (und werde mich auch nie) über ein Spiel so sehr aufregen können das ich dann richtig aggressiv werde und diese Aggressionen dann an meinen Mitmenschen auslebe.
Wenn ich mal so richtig aggressiv bin (was zum Glück nicht oft passiert) dann setz ich mich ab und zu zum PC, spiele ein paar Runden CS und höre nebenbei dann auch noch vielleicht ein bisschen aggressivere Musik. Wenn ich dann das tue kann ich meine Aggressionen so richtig schön abbauen.
Aber wenn jetzt jemand eine brutale Szene in einem Spiel sieht und diese dann nachahmt dann hat das meiner Meinung nach nichts mit dem Spiel zu tun sondern dann hat dieser Mensch richtig psychische Probleme.
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jdoge
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Beitrag von jdoge »

Hallo zusammen,
Klein Gimli hat geschrieben:Ich persönlich habe mich nie (und werde mich auch nie) über ein Spiel so sehr aufregen können das ich dann richtig aggressiv werde und diese Aggressionen dann an meinen Mitmenschen auslebe.
Wenn ich mal so richtig aggressiv bin (was zum Glück nicht oft passiert) dann setz ich mich ab und zu zum PC, spiele ein paar Runden CS und höre nebenbei dann auch noch vielleicht ein bisschen aggressivere Musik. Wenn ich dann das tue kann ich meine Aggressionen so richtig schön abbauen.
Aber wenn jetzt jemand eine brutale Szene in einem Spiel sieht und diese dann nachahmt dann hat das meiner Meinung nach nichts mit dem Spiel zu tun sondern dann hat dieser Mensch richtig psychische Probleme.
das sehe ich ähnlich, wobei ich es nicht grundsätzlich als psychische Probleme bezeichnen möchte(Wenn das nicht zu Gewalt gegen Personen führt). Ich denke das ist wie beim Sport, beim einen baut es Spannungen ab, er ist danach entspannt, und beim anderen braucht es einige Zeit um danach wieder von Adrenalin runter zu kommen, muss ja nicht gleich jemandem an die Gurgel gehen.

Viele Grüße
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Beitrag von Cr@sh »

Ich habe in diesem Zusammenhang passend einen netten Spruch vor paar Wochen irgendwo aufgeschnappt. Würde mich nicht wundern, wenn es in diesem Forum gewesen wäre: :P


"Erst wenn der letzte Film geschnitten, das letzte Computerspiel indiziert und das letzte Buch verbrannt worden ist, wird man merken, dass Kinder erzogen werden müssen."
(oder so ähnlich.)
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Beitrag von Gandalf »

Jetzt haben wir es wieder...die Experten haben wieder das Wort im Land und verurteilen Spieletester, Spieler, Ausprobierer, Spieleentwickler und Skeptiker aller Art als Mittäter.
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Beitrag von hafensaenger »

Habe dazu im Internet schon einige hitzige Diskussionen gesehen und gefunden.
"We choose our joys and sorrows
long before we experience them."

- Kahlil Gibran-
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Beitrag von Wolferl »

Schon komisch. Ich spiele auch gerne half Life 2 und andere Ego Shooter, aber bisher habe ich noch niemand im echten Leben erschossen. Falle ich jetzt aus der Reihe?
Time to play the game!
It's all about the game, and how u play it
It's all about control, and if u can take it
It's all about your debt, and if u can pay it
It's all about pain, and who's gonna make it

Viele Grüße
W :motzen: lferl
sepruecom
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Beitrag von sepruecom »

Ich glaube, ich mache eine Petition zum Verbot von Küchenmessern auf. Ich meine, mit Küchenmessern werden jedes Jahr Menschen getötet, mit einem Verbot könnte man die Zahl der Morde mit Sicherheit absenken...

Gruss, sepruecom
Die Regierung ist wie ein Baby. Sie ist ein Verdauungskanal mit einem Appetit an einem und keinerlei Sinn für Verantwortung am anderen Ende.
Ronald Reagan, 11. März 1981

Taube, Amsel, Spatz und Eule, alles auf die Dönerkeule...
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