Im Goldenen Saal der Festung

Die Salische Ebene - Ebene des SirSteelKing

Moderator: Ephirnion

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Djerin Orthalon
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Beitrag von Djerin Orthalon »

So ausgestorben, wie Djerin geglaubt hatte war die Stadt gar nicht - jedenfalls nicht rund um den Thronsaal des Königs. Hier wimmelte es von Frauen, Kindern und allerlei Priestern, die sich um Verwundete und auch die Personen kümmerten, um die es nicht so gut bestellt war. In all der vielen Arbeit, in der die Geistlichen versanken fiel Djerin, der sich das Treiben mit einem grausigen Schauer auf dem Rücken ansah, erst gar nicht auf. Wie auch, schließlich sah er ungefähr so aus wie ein Soldat der Festung selber. Nur ein Fachmann konnte erkennen, dass er eigentlich aus Tikh stammte. Das große Tor des Goldenen Saales stand weit geöffnet und Soldaten trugen Gerümpel aus dem Inneren heraus und warfen es auf einen Haufen. Als Djerin das Innere betrat sah er noch immer eine Menge zerstörtes Material, wie zum Beispiel Schränke und Holzbänke. Die Flaggen an der Seite des Saals waren, ebenso wie die Vorhänge, heruntergerissen und zerschnitten. Hier muss es geendet sein, dachte sich Djerin und stemmte sich die Fäuste in die Hüfte. Es sah schrecklich aus. Im Hinteren Teil des Saales, nahe des Throns war schon mehr oder weniger Sauberkeit eingekehrt. Ein Bursche fegte mit einem viel zu kurzen Besen den Boden sauber. Als Djerin näher treten wollte kam ein Soldat angelaufen und bat ihn freundlich den Goldenen Saal zu verlassen. Der König habe viel zu tun und müsse sich zu allererst darum kümmern, dass die Stadt wieder einigermaßen aufgebaut werden würde.
Djerin sah weiter nach hinten. Dort stand eine Türe offen und er konnte Rogus sehen, wie er mit einem alten Mann lautstark und wild gestikulierend diskutierte.
- "Ich verstehe ... Danke!" fiel Djerin's kurze Antwort aus und er drehte sich um. Zu allererst würde er sich wohl um ein Quartier kümmern müssen.
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Dwarusch
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Beitrag von Dwarusch »

"Es wird eine lange Zeit brauchen, bis diese Stadt wieder jene Pracht zur Schau trägt, die sie vorher besessen hat." Manya ließ ihren Blick gedankenverloren über das Ausmaß der Zerstörung schweifen, während sie sich mit den Händen auf die Zinnen ganz oben, am höchsten Punkt der Zitadelle stützte. Der Wind zerrte an ihrer Gestalt, ließ ihre Haare und ihren Umhang verspielt flattern, doch die Ritterin schenkte dem keine Beachtung. Hier oben hatte man eine wunderbare Aussicht und vor allem war der Gestank der Leichen, die in allen Straßen Rogus' lagen, noch nicht bis hierher vorgedrungen. "Ja", bestätigte Dilvar traurig Manyas Einschätzung. "Ich habe nur einen kurzen Blick auf die Stadt werfen können, bevor die Belagerer einmarschiert sind, aber sie erschien mir durchaus prachtvoll." Der Halbling verstummte. Manya riss sich vom Anblick der zerstörten Metropole los und betrachtete ihren kleinen Freund, der mit dem Rücken an die Wand gelehnt neben ihr saß. Nachdem sie Elessar besucht hatten, hatten sie sich so gut sie es vermochten nützlich gemacht und als Dwarusch schließlich vor Erschöpfung zusammensank (er hatte unermüdlich daran gearbeitet, die Verwundeten zu heilen und den Todgeweihten das Ende leichter zu machen, bis er an seine Grenzen gestoßen war), hatten sie ihn, eingewickelt in eine warme Decke, neben dem Elf zurückgelassen und waren die Treppen zu ihrem derzeitigen Aufenthaltsort hinaufgestiegen.

Trotz der tragischen Situation und des Übermaß des Leids, das sie in den letzten beiden Tagen hatte mit ansehen und am eigenen Leib erfahren müssen, musste Manya lächeln, als sie Dilvar nun betrachtete. "Du willst mir doch nicht etwa erzählen, du hättest Höhenangst?", fragte sie ungläubig, halb im Scherz. Dilvar rang sichtlich mit sich, als er eine Antwort zu geben versuchte. Offenbar behagte es ihm nicht, eine Schwäche einzugestehen, doch andererseits blieb ihm wohl keine andere Wahl, denn sollte er die Frage verneinen, so würde ihn Manya mit Sicherheit dazu zwingen, hinunter zu blicken und dann würde ihm schlecht werden (wenn er nicht gar herunterfiele) und dann... Dilvar schüttelte den Kopf. Es hatte keinen Zweck. "Doch!", antwortete er ziemlich ruppig, aggressiver als er es vorgehabt hatte. "Was dagegen?", fragte er beinahe herausfordernd und blickte zu der Ritterin auf. Manya verbarg ihr Lächeln sofort auf meisterliche Weise und nahm einen fast feierlichen Ausdruck an. "Ich würde mich niemals über dich lustig machen, großer Dilvar.", versicherte sie ihm, doch in ihren Augen blitzte der Schalk auf. Einen Moment starrten sie sich beide an, dann brach der Halbling plötzlich in ein verhaltenes Kichern aus und meinte: "Gut, dann können wir ja jetzt wieder runter, oder?" Und um Manya nicht allzu viel Befriedigung über ihren kleinen Scherz zu gönnen, fügte er hinzu: "Vielleicht vergeht dir ja das Grinsen, wenn ordentlich zupacken musst, um die Stadt zu räumen." Mit einer spöttischen Miene erhob er sich und wandte sich der Treppe zu. Nach einem Augenblick folgte ihm Manya und ihre Worte hallten im Treppenhaus nach, als die beiden Gefährten schon längst weiter unten waren: "Seit wann verstehst du Taugenichts denn etwas von ehrlicher Arbeit?!"
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Ephirnion
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Beitrag von Ephirnion »

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Der König betrachtete die Liste, die er von einem Soldaten überreicht bekommen hatte. Er war voller Tatendrang, jetzt wo er ein wenig Zeit gefunden hatte sich auszuruhen.
- "Ihr dürft gehen guter Mann. Ruht euch etwas aus, wenn ihr mögt. Und sobald ihr wieder auf den Beinen seid, kümmert euch darum, dass die restlichen Wachtürme wieder mit Soldaten oder Spähern besetzt werden. Wenigstens notdürftig."
Der Soldat verbeugte sich und verschwand postwendt'.
Die Liste enthielt im Groben und ganzen alle Schäden, die bei der Belagerung entstanden waren. Und das war eine Menge, aber in gewisser Weise weniger als Rogus befürchtet hatte. Der Tempel war völlig hinüber, das Dach eingestürzt und die vielen Relikte und Artefakte, die man nicht retten konnte waren darunter begraben. Viele Wohnhäuser waren zerstört, entweder durch den Beschuss der Steinschleudern oder schlicht ausgebrannt durch die vielen Feuer die die Goblins gelegt hatten. Die südliche Mauer war fast komplett zerstört und auch viele der Waffenkammern waren vernichtet und geplündert worden. Da freute es einen um so mehr, dass es durchaus auch noch ein paar Viertel der Stadt gab, die fast unbeschädigt geblieben waren. Das Händlerviertel, was Rogus sehr freute, damit wenigstens der Handel in der Stadt weiter laufen konnte und somit Geld in die Kassen spühlte.
Rogus erhob sich langsam aus seinem Stuhl und ging ans Fenster. Er wusste welcher Rohstoff für sie am wichtigsten war - Holz. Und das würden sie nur in ausreichenden Mengen aus dem Elfenwald bekommen. Er würde ein paar Leute brauchen, die für ihn den Fürsten der Elfen dort um das Holz bitten würden. Er war sich sicher, dass man ihm diese Bitte bestimmt nicht ausschlagen würde.

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Eggly
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Beitrag von Eggly »

Eggly stieß einen anerkennenden Pfiff aus, als er die Verwüstung sah, die in und rund um den Palast angerichtet worden war. Obwohl bereits zahllose Arbeiter das große Gebäude wie emsige Bienen umschwirrten und unentwegt Leichen davongetragen wurden, kam man nicht umhin, die mehr als deutlichen Zeichen zu bemerken, die von dem gewaltigen Gefecht erzählten, das hier stattgefunden haben musste. Egglys Hand verkrampfte ein wenig, als er an die vielen Toten und das Entsetzen der Schlacht dachte und unwillkürlich packte er seinen Stab fester. Er selbst war glücklicherweise noch nie in einen Kampf verwickelt gewesen und er hoffte, dass dies so bald auch nicht mehr geschehen mochte. Denn nichts verabscheute ein Halbling (normalerweise) mehr als ein Abenteuer, das ihm von dem gemütlichen Feuer zu Hause wegbrachte. Und obwohl Eggly kein ganz gewöhnlicher Halbling war (solch einer würde niemals sein Heim verlassen, um im Wald zu leben), entsetzte ihn die Aussicht eine Mahlzeit auslassen zu müssen, doch bis ins Mark.

Seufzend fragte er sich, warum er überhaupt hier war. Was hatte er hier zu suchen? Sicher, diese armen Menschen verdienten sein Mitleid, doch... Und da fiel es ihm wieder ein. Dieser Drang, dieses Verlangen, das ihn hierher geführt hatte, besaß nur ein Motiv: Es wollte Eggly dazu nutzen, das Gleichgewicht in der Welt wiederherzustellen. Und wenn es überhaupt etwas gab, was beredetes Zeugnis von der Tatsache ablegte, dass dieses Gleichgewicht derzeit nicht gewahrt wurde, dann war es wohl dieser entsetzliche Feldzug gegen die Stadt Rogus. Wäre alles in Ordnung in der Welt und würden sich die Kräfte von Gut und Böse die Waage halten, dann hätte ein solcher Krieg niemals zustande kommen können. Eggly riss sich von seinen Überlegungen fort und betrat den Palastsaal. Dort klopfte er dem ersten Menschen, den er sah (eine große Gestalt in glänzender Plattenrüstung, die sich gerade mit jemand anderem unterhielt) mit seinem Wanderstab auf den verlängerten Rücken. Er konnte ja nicht ahnen, dass es sich dabei um König Rogus höchstselbst handelte...
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Ephirnion
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Beitrag von Ephirnion »

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Rogus drehte sich um und blickte ins Leere. Weiter unten räusperte sich jemand und der Blick des Königs fiel auf einen Wanderer. Wie konnte sich ein Wanderer so verspätet haben? Die Sterne logen doch nie. Oder war dies hier gar ein Neuer?
Rogus war verblüfft, denn er wusste, dass von den Wanderern die die Götter ihm schickten einiges abverlangt wurde, und diesem geradezu mickrigen Geschöpf sah man die vermeindliche Stärke nicht an.
- "Ihr seid etwas spät, Wanderer. Doch die Götter wussten, dass ich auch weiterhin auf die Hilfe der Gesegneten angewiesen bin."
Der Halbling vor dem König runzelte etwas die Stirn, ganz so, als ob er nicht verstandt. Die meisten Sterblichen wussten ja gar nichts von ihrem Schicksal.
- "Oh, wie konnte ich das vergessen. Nun, werter Halbling, mein Name ist Rogus und ich bin der Chef dieses Trümmerhaufens hier. Wir haben sehr viel Leid und Elend erlebt und auf uns wartet eine Menge Arbeit. Ich wäre sehr glücklich, wenn ihr mir bei diversen Aufgaben zur Seite stehen würdet."
Rogus lächelte freundlich, denn selbst in tiefster Dunkelheit strahlten Halblinge eine Aura der Gelassenheit und des Lichts aus. Manchmal fragte sich der König, was sich die Götter wohl dabei gedacht hatten, als sie diese kleinen Wesen schufen.

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Eggly
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Beitrag von Eggly »

Spät? Eggly wuschelte sich durchs Haar, wobei er einen verwirrten Gesichtsausdruck zur Schau trug. Sicher, die Schlacht hatte er verpasst, aber was hätte er schon ausrichten können? Ein kleiner Halbling gegen eine Horde Orks und Goblins? Eggly fand, dass er gerade zum richtigen Zeitpunkt in der Festung angekommen war. Im Kampf war er keine große Hilfe, aber beim Aufbau konnte er die Menschen nach Leibeskräften unterstützen.

Daher brauchte er nicht lange zu überlegen, um dem König eine Antwort geben zu können. "Ihr könnt auf mich zählen, Herr König!", erwiderte er lächelnd und während er mit der einen Hand seinen Stab umklammerte und sich so aufrecht hielt, strich er sich mit der anderen über den Bauch, der bereits angefangen hatte zu grummeln.

"Doch bevor ich in Eurem Namen das Gleichgewicht wiederherstellte, mein Lord, möchte ich Euch eines fragen: Gibt es hier in der Nähe einen Ort, wo ich eine warme Mahlzeit bekommen kann? Mein Magen hungert nach einigen Scheiben frischen Brotes mit Honig." Eggly grinste schelmisch und erweckte ganz den Eindruck, als hätte er über seinen Hunger den Zustand der Stadt und das eben erst abgewehrte Böse bereits vergessen.
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Djerin Orthalon
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Beitrag von Djerin Orthalon »

Djerin und Kairn waren die Straßen der Stadt wieder aufwärts gegangen und hatten ein wenig Zeit gefunden sich über ihre Vergangenheit auszutauschen. Nun, Kairn war da eher etwas schweigsam, aber Djerin merkte sehr wohl, dass der Minotaurus ihm sehr interessiert zuhörte. Djerin erzählte also, dass er lange Zeit in Tikh als Hauptmann bei der Stadtwache angestellt war und aufgrund unlauterer Umstände seine Arbeit verloren hatte - um es glimpflich auszudrücken. Eine detailliertere Beschreibung seiner sonstigen Aktivitäten ließ er jedoch bewusst aus. Dann waren sie auch schon im Goldenen Saal angekommen. Es roch geradezu nach Arbeit, wenn es auch immer noch wüst aussah.
- "Wir sollten uns dieses Mal nicht einfach so abwimmeln lassen." meinte Djerin und marschierte einfach mit weit ausladenden Schritten an den Wachen vorbei. Diese hatten allein schon vor dem Minotaurus einen gewissen Respekt. Drinnen ließ der Soldat seinen Blick entlang des Saals schweifen. Weiter hinten sah er den König mit einer etwas untersetzten Kreatur sprechen. Djerin fasste die Gelegenheit beim Schopfe und marschierte auf die beiden zu. Dabei schlugen seine Stiefel laut auf dem Boden auf und seine Schritte hallten laut durch den Saal.
- "Mein Name ist Djerin Orthalon, seines Zeichens Hauptmann der Stadtwache von Tikh ... außer Dienst. Und das ist Kairn... äh ... wir sind auf der Suche nach Arbeit."
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Ephirnion
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Beitrag von Ephirnion »

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Rogus musste lächeln, als der Soldat in den Goldenen Saal gestürmt kam.
- "Der Minotaurus Kairn ist mir sehr wohl bekannt, mein Herr. Er war es schließlich, der mit mir und den vielen anderen Helden hier im Goldenen Saal die Goblins zurückgeschlagen hat. Und ja, ich habe durchaus eine Arbeit für euch. Dies hier ist...äh... ein junger Halbling, der sich ebenfalls nach einer Anstellung erkundigt hatte. Es ist mir ein äußersten Anliegen die Festung so schnell es geht wieder aufzubauen."
Rogus began, während er alles erklärte auf und ab zu schreiten.
- "Dazu ist aber ein Baumaterial, nämlich strapazierfähiges Holz für uns unbedingt von Notwenidgkeit. Die Elfen im Elfenwald südlich von hier sind sehr gut mit mir befreundet und würden uns bestimmt dabei unter die Arme helfen. Wichtig ist für mich nur, dass ihr dem Elfenprinz meine Bitte unterbreitet und natürlich ihn dazu bringt, dass er dieser auch zustimmt. Silbereiche! Silbereiche ist wirklich das beste Holz, was man für den Bau bekommen kann. Ich weiß, dass die Elfen diese Bäume nur ungerne herausgeben und immer behaupten, dass es kaum noch Exemplare dieser Bäume gibt, aber das ist natürlich erlogen. Sagt ihnen, dass wir ihnen als Gegenleistung die magischen Fünf überreichen würden."
Die fragenden Augen der drei vor sich ließ ihn nochmals anfangen.
- "Die magischen Fünf sind fünf Smaragte, die sich die Elfen Jahrhundert für Jahrhundert wünschen. Das ist alles. Also ein sehr verlockendes Angebot für sie und uns."

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Eggly
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Beitrag von Eggly »

Elfen! Eggly ließ zischend die Luft aus seinen aufgeblähten Wangen entweichen. Nun, das würde zweifellos interessant werden! Auf jeden Fall war es eine Aufgabe, die seiner würdig war und die dazu beitragen könnte, das Gleichgewicht in der Salischen Ebene wiederherzustellen. Wenn die Festung erst wieder aufgebaut sein würde, würde sich die Lage im Land wohl wieder stabilisieren - soweit das in diesen dunklen Zeiten überhaupt möglich war.

Zudem hatte Eggly als Druide natürlich ein großes Interesse daran, die Elfenwälder zu besuchen und die dortige Fauna und Flora zu studieren. Diese seltsamen Kristalle, von denen der König sprach, interessierten ihn da schon weniger. Für Reichtümer hatte er nicht viel übrig, wenn er auch einsah, dass Gold in der Zivilisation recht nützlich sein konnte. Sein dringlichstes Anliegen war derzeit immer noch der Hunger, der an ihm nagte. Trotzdem wollte Eggly nicht unhöflich sein.

Er streckte eine seiner kleinen Hände den beiden Männern hin (jedenfalls nahm er an, dass dieser Riese Kairn männlichen Geschlechts war), für den Fall dass diese sie schütteln wollten. "Ich bin Eggly Bolger, zu Euren Diensten", stellte er sich vor und lächelte seine beiden zukünftigen Kameraden selig an. Hoffentlich würde einer der beiden vorschlagen, erst einmal ein ansprechendes Mahl zur Feier dieses neu entstandenen Bunds einzunehmen. Eggly knurrte nämlich der Magen.
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Djerin Orthalon
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Beitrag von Djerin Orthalon »

- "Freut mich sehr, Eggly. Mein Name ist Djerin Orthalon und dies dort ist Karin. Wir sollten uns am besten gleich auf den Weg machen. Der Weg bis zum Elfenwald ist schon ziemlich lang und wir dürften eine Weile unterwegs sein. Da das Holz hier sehr dringend gebraucht wird ist Eile angesagt. Wir sollten uns Pferde stellen lassen...."
Plötzlich ertönte ein lautes Knurren und zunächst suchten Djerins Augen nach einem großen Hund den Goldenen Saal ab, aber dann sah er in die großen Augen des Halblings.
- "Oh, und ihr solltet vielleicht eine kleine Stärkung zu euch nehmen. Nun nehmt es uns nicht übel, aber wir beide haben glaub ich schon was gegessen. Das beste wäre, wenn wir uns am südlichen Tor wieder treffen. Dann könnt ihr euch etwas zum Essen besorgen und euch noch ausrüsten. Kairn und ich gehen uns ebenfalls mit Ausrüstung versorgen - was man eben so alles braucht. Decken, Wasserschläuche, Messer, Tränke usw."
Der König nickte ihnen zu und verabschiedete sich freundlich, nachdem er ihnen allen Glück und viel Erfolg gewünscht hatte. Djerin seufzte.
- "Er hat nichts von der Entlohnung gesagt.... ich hoffe mal, dass sie nicht all zu schmal ausfällt."
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Eggly
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Beitrag von Eggly »

"Einverstanden", meinte Eggly nur fröhlich auf Djerins Vorschlag, bedachte den hünenhaften Minotaur an seiner Seite aber mit einem argwöhnischen Blick. Er musste zusehen, dass er diesen Riesen (Kairn hieß er) nicht in der Nähe hatte, wenn er sich gerade ein schönes Mahl einverleiben wollte. Denn dieser Minotaurus sah aus, als würde er kleine Halblinge zum Frühstück verspeisen.

"Bis später!", rief er seinen beiden zukünftigen Kameraden noch hinterher, die mit den weit ausholenden Schritten ihrer langen Beine schnell den schnaufenden Halbling abhängten. Eggly bedauerte kurz, dass er keine Gelegenheit gehabt hatte, sich so recht von dem König zu verabschieden, aber er tröstete sich mit dem Gedanken an das köstliche Mahl, das er vorhatte einzunehmen.
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Djerin Orthalon
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Beitrag von Djerin Orthalon »

- "Er scheint seit Tagen nichts mehr gegessen zu haben."
- "Täuscht euch da mal nicht. Habt ihr nicht gesehen, wie fett der Kerl ist?" antwortete Djerin dem Minotaurus mit einem frechen Grinsen auf dem Gesicht.
- "Lasst uns die Sachen besorgen gehen, die wir brauchen. Wir sollten uns bei einem Offizier erkundigen, wo wir die entsprechende Ausrüstung herbekommen."
Kairn nickte und Djerin ging wieder vorneweg. Aufgrund seiner Militärausbildung kannte Djerin die Dinge aus dem FF, die man auf einer langen und strapazenreichen Reise benötigte. Ein etwas gestresster Soldat, der anscheinend etwas höher gestellt war als die meisten anderen hier im Goldenen Saal meinte, dass die beiden mal in einem der Versorgungslager vorbeischauen sollten. Dort könnte man ihnen bestimmt weiterhelfen.
- "Ich will hoffen, dass man dort auch alles hat, was wir brauchen, denn ich habe keine Lust von Laden zu Laden zu Lager zu Lager zu marschieren um die Dinge zu bekommen, die wir brauchen."
Kairn schnaubte nur - scheinbar zustimmend.
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Dwarusch
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Beitrag von Dwarusch »

Dwarusch und Manya betraten erneut den Thronsaal, das Zentrum der Macht in der salischen Ebene - obwohl es jetzt wohl eher einer Bruchbude glich. Immer noch eilten viele Leute geschäftig hin und her und das provisorische Lazarett, zu welchem die beiden Gefährten sofort ihre Schritte lenkten, war immer noch ein Hort des Chaos, der vielmehr einem Ameisenhaufen als einem straff durchorganisierten Lager für die Verwundeten glich. Die zwei Freunde brauchten nicht lange, bis sie wieder an Elessars Lagerstatt standen. Dieser hatte sich halb aufgerichtet und saß an die Wand gelehnt, während er eine Schüssel mit Eintopf löffelte. Als sich Dwarusch und Manya näherten, sah er erfreut auf. Dwarusch musste zugeben, dass sich der Elf seit ihrer ersten Begegnung drastisch verändert hatte. Dort, wo einst ein gesundes linkes Auge gesessen hatte, befand sich jetzt nur noch eine verschrumpelte Rosine, die gnädigerweise von einer schwarze Augenklappe verdeckt wurde, welche ein Priester ihm angelegt hatte und die ihm ein verwegenes Aussehen bescherte. Über den Rest der linken Gesichtshälfte zog sich ein feines Netzwerk aus Narben, die er wohl für immer behalten würde - Zeugen seiner schweren Verbrennungen, die von den Heilern versorgt worden waren. Elessars rechter Arm war fast vollständig geheilt, nur eine gewisse Steifheit zeugte noch von der schrecklichen Verletzung, die er sich zugezogen hatte.

"Meine Freunde!", rief der Elf jetzt glücklich und lächelte. Manya und Dwarusch ließen sich zu je einer seiner Seiten nieder und bald schon waren sie in ein Gespräch über Elessars Gesundheitszustand, die Festung, die Schlacht und über den Auftrag von Jollnech vertieft. Elessar war sofort Feuer und Flamme, als er davon hörte und sagte, er würde am nächsten Tag mitkommen, wenn die Gefährten und die anderen Abenteurer Richtung Küste aufbrachen. Dwarusch trug eine zweifelhafte Miene zur Schau, musste aber zugeben, dass der Elf eine wahrhaft wundersame Verwandlung in Anbetracht seiner schweren Verletzungen durchgemacht hatte. "Ich möchte zu gern wissen, wo dieser vermaledeite Halbling steckt", murmelte der Zwerg nach einer Weile, als das Gespräch versiegte. "Oh, Dilvar war vorhin hier", meinte Elessar fröhlich und zog damit die Blicke der anderen auf sich. "Allerdings ist er gleich wieder gegangen - er sah so aus, als hätte er sehr wichtige Geschäfte zu erledigen." "Dunkle Geschäfte, will ich meinen", brummte Dwarusch in seiner typischen Tonlage. "Verdammter Dieb!" Manya lachte. "Du tust ihm unrecht. Er ist ein wahrer Gentleman und ein tapferer kleiner Kerl." "Bei seinen Beutezügen vielleicht...", murmelte Dwarusch so leise, dass es niemand hören konnte.

Schließlich beschlossen Zwerg und Ritterin die Nacht im Palast zu verbringen und nachdem sie ein wenig mit den Priestern gerungen hatten, erlaubten ihnen diese, ihre Decken neben Elessar auszubreiten. Bald schon waren alle drei eingeschlafen und nach einer ruhigen und erholsamen Nacht bereiteten sich die drei Gefährten auf ihre Reise vor. Dwarusch behandelte den Elfen noch einige Male zusammen mit den anderen Heilern und schließlich war auch der besorgte Zwerg davon überzeugt, dass sein Kamerad mitreiten konnte. Von Dilvar war indessen weiterhin keine Spur zu sehen und als nach einem kargen Frühstück die Sonne immer höher kletterte, entschied man sich, zur Taverne zu gehen - immerhin wusste der Halbling ja, dass man sich an diesem Tag dort treffen wollte.
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