Lebenserhaltende Maßnahmen
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Seid gegrüßt und die Elemente mit euch!
"... weil es nichts mehr gibt, was einer Verurteilung zu einsamer Ewigkeit gleichkäme. Das Wort allein sagt uns natürlich wenig. Bitte versuchen Sie, wenn Sie nach Hause zurückkehren, sich in einem dunklen Zimmer hinzulegen, so daß kein Laut oder Strahl zu Ihnen dringt. Dann schließen Sie die Augen und stellen Sie sich vor, daß Sie in diesem Zustand verharren werden, in endgültiger Ruhe, ohne jede, auch nicht die geringste Veränderung, Tag und Nacht, und wieder einen Tag, daß Wochen so vergehen werden, deren Zahl Sie nicht festzustellen vermögen, Monate, Jahre,..."
Stanislaw Lem, Sternentagebücher
Eigentlich wollte ich das unkommentiert lassen, aber ein paar Worte müssen noch sein. Ich denke, es ist weniger wichtig, ob ein Komapatient noch Dinge seiner Umwelt wahrnimmt oder völlig abgeschottet ist. Das Ergebnis ist aus meiner Sicht ein entwürdigendes Dahinvegetieren. Es ist auch fraglich, ob ein Erwachen und Weiterleben nach Jahren diese Zeit wieder aufwiegen können.
Die Sache mit dem Einschläfern von Pflegefällen ist rein technisch gesehen gleich gelagert. Allerdings tun wir Deutschen uns da (zu Recht) schwerer. Wir sind vorbelastet. Wahrscheinlich wird es sich jedoch nur noch um ein, zwei Generationen handeln, bis mit den letzten Zeitzeugen auch die Erinnerung stirbt, die solchen Forderungen jetzt noch einen Riegel vorschiebt. Hierzu maße ich mir kein Urteil an.
"... weil es nichts mehr gibt, was einer Verurteilung zu einsamer Ewigkeit gleichkäme. Das Wort allein sagt uns natürlich wenig. Bitte versuchen Sie, wenn Sie nach Hause zurückkehren, sich in einem dunklen Zimmer hinzulegen, so daß kein Laut oder Strahl zu Ihnen dringt. Dann schließen Sie die Augen und stellen Sie sich vor, daß Sie in diesem Zustand verharren werden, in endgültiger Ruhe, ohne jede, auch nicht die geringste Veränderung, Tag und Nacht, und wieder einen Tag, daß Wochen so vergehen werden, deren Zahl Sie nicht festzustellen vermögen, Monate, Jahre,..."
Stanislaw Lem, Sternentagebücher
Eigentlich wollte ich das unkommentiert lassen, aber ein paar Worte müssen noch sein. Ich denke, es ist weniger wichtig, ob ein Komapatient noch Dinge seiner Umwelt wahrnimmt oder völlig abgeschottet ist. Das Ergebnis ist aus meiner Sicht ein entwürdigendes Dahinvegetieren. Es ist auch fraglich, ob ein Erwachen und Weiterleben nach Jahren diese Zeit wieder aufwiegen können.
Die Sache mit dem Einschläfern von Pflegefällen ist rein technisch gesehen gleich gelagert. Allerdings tun wir Deutschen uns da (zu Recht) schwerer. Wir sind vorbelastet. Wahrscheinlich wird es sich jedoch nur noch um ein, zwei Generationen handeln, bis mit den letzten Zeitzeugen auch die Erinnerung stirbt, die solchen Forderungen jetzt noch einen Riegel vorschiebt. Hierzu maße ich mir kein Urteil an.
"Be angry at the Sun"
Robinson Jeffers
Robinson Jeffers
hm...
ich weiß genausowenig wie der Rest hier, wie Komapatienten ihre Umwelt wahrnehmen... Mir grausts aber auch irgendwie davor, dass in irgendeiner Art und Weise auszumalen, wie es sein könnte.
Ich selbst hoffe, wie denk ich mal jeder von euch, nie so eine Entscheidung fällen zu müssen.
Wie sehr oder ob dieser Mensch leidet, weiß ich nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ich sowas jemals zulassen würde (wenn man mich fragen würde)
Ich selbst finds nicht mal okay, dass man die künstliche Ernährung abstellt, und zusieht, wies demjenigen dann von Tag zu Tag schlechter geht, quasi mit ansieht, wie dieser Mensch Tag für Tag stirbt, weil er oder sie verhungert / verdurstet.
Fragt sich was unverantwortlich ist:
Jemanden am Leben zu erhalten, wo man nicht weiß, ob derjenige leidet
oder ist es nicht vielmehr unverantwortlich, zuzusehen, weil man "das so entschieden hat" dass derjenige nicht mehr leben darf?
ich gehör wohl eher noch zur Kategorie "Leben und leben lassen"
Ich will jetzt auch keine großen Streit hier raufbeschwören, aber ich möcht dann doch ein Beispiel nennen, auch wenn ich mir voll und gnaz bewusst bin, dass man das u.U. nicht vergleichen kann (wobei ich es selbst für Schwachsinn halte, ein Tier ist doch nicht weniger Wert als ein Mensch.) aber okay ich leg mal los.
was ich meine ist :
Wenn ein Tier krank ist, wirds vom Besitzer oft eingeschläfert, weil man denkt "der wird nicht mehr".... Warum? das Argument "es ist unverantwortlich, das arme Tier leiden zu lassen" ...
Wisst ihr was? Ich würde niemals ein Tier einschläfern.
Warum sollten wir dem Tier das Leben nehmen? Wenn es sterben soll oder muss, wird es das auch so tun, ohne Todesspritze.
In meinen Augen jedenfalls, sollte man das Tier leben lassen, es wird Sterben,wenn es soweit ist, und da brauche ich nicht eingreifen. Natürlich kanns sein, dass es eine Qual für das Tier ist,aber ich bin der Ansicht, es sollte auch die Zeit haben, sich zu verabschieden. Das klingt nun vielleicht sehr kindisch, aber diese Zeit bevor es letztlich stirbt, sollte es haben, um sich zu verabschieden. Wenn es soweit ist, stirbt es. Gut, es hat gelitten, kann sein, dass auch Komapatienten leiden,aber was gibt uns das Recht über Leben und Tod zu entscheiden?
nein, ich würde weder die Geräte abstellen lassen, noch ein Tier einschläfern. Niemals würde ich das tun.
Der Tod / das Ster ist schmerzhaft, und das kann auch niemand bestreiten, aber sagt das nicht denen, die gegen Sterbehilfe sind, sondern denen, die als Lösung ihrer Probleme den Selbstmord sehen.
ich weiß genausowenig wie der Rest hier, wie Komapatienten ihre Umwelt wahrnehmen... Mir grausts aber auch irgendwie davor, dass in irgendeiner Art und Weise auszumalen, wie es sein könnte.
Ich selbst hoffe, wie denk ich mal jeder von euch, nie so eine Entscheidung fällen zu müssen.
Wie sehr oder ob dieser Mensch leidet, weiß ich nicht, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass ich sowas jemals zulassen würde (wenn man mich fragen würde)
Ich selbst finds nicht mal okay, dass man die künstliche Ernährung abstellt, und zusieht, wies demjenigen dann von Tag zu Tag schlechter geht, quasi mit ansieht, wie dieser Mensch Tag für Tag stirbt, weil er oder sie verhungert / verdurstet.
Fragt sich was unverantwortlich ist:
Jemanden am Leben zu erhalten, wo man nicht weiß, ob derjenige leidet
oder ist es nicht vielmehr unverantwortlich, zuzusehen, weil man "das so entschieden hat" dass derjenige nicht mehr leben darf?
ich gehör wohl eher noch zur Kategorie "Leben und leben lassen"
Ich will jetzt auch keine großen Streit hier raufbeschwören, aber ich möcht dann doch ein Beispiel nennen, auch wenn ich mir voll und gnaz bewusst bin, dass man das u.U. nicht vergleichen kann (wobei ich es selbst für Schwachsinn halte, ein Tier ist doch nicht weniger Wert als ein Mensch.) aber okay ich leg mal los.
was ich meine ist :
Wenn ein Tier krank ist, wirds vom Besitzer oft eingeschläfert, weil man denkt "der wird nicht mehr".... Warum? das Argument "es ist unverantwortlich, das arme Tier leiden zu lassen" ...
Wisst ihr was? Ich würde niemals ein Tier einschläfern.
Warum sollten wir dem Tier das Leben nehmen? Wenn es sterben soll oder muss, wird es das auch so tun, ohne Todesspritze.
In meinen Augen jedenfalls, sollte man das Tier leben lassen, es wird Sterben,wenn es soweit ist, und da brauche ich nicht eingreifen. Natürlich kanns sein, dass es eine Qual für das Tier ist,aber ich bin der Ansicht, es sollte auch die Zeit haben, sich zu verabschieden. Das klingt nun vielleicht sehr kindisch, aber diese Zeit bevor es letztlich stirbt, sollte es haben, um sich zu verabschieden. Wenn es soweit ist, stirbt es. Gut, es hat gelitten, kann sein, dass auch Komapatienten leiden,aber was gibt uns das Recht über Leben und Tod zu entscheiden?
nein, ich würde weder die Geräte abstellen lassen, noch ein Tier einschläfern. Niemals würde ich das tun.
Der Tod / das Ster ist schmerzhaft, und das kann auch niemand bestreiten, aber sagt das nicht denen, die gegen Sterbehilfe sind, sondern denen, die als Lösung ihrer Probleme den Selbstmord sehen.
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Es gibt Kulturren wo es selbstverständlich ist, das Jemand, Der der Gesellschaft nichts mehr beitragen kann, stirbt bzw. sterben läßt.
Dieser Aspekt ist für mich eine Hauptgrundüberlegung, wenn ich darüber entscheiden sollte, ob ich selbst bei schlimmer Verletzung noch weiter leben will/soll, oder nicht.
Es ist nämlich leider nicht so einfach, herzugehen, und zu sagen, in dem oder dem Zustand will ich nicht leben.
Viele Experten sind sich uneins was so ein Komapatient wirklich durchlebt. Auch wird dies vermutlich von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Also muß man sich leider auch fragen, kann man den Expertenaussagen glauben schenken? Zumal jeder Experte sehr wahrscheinlich seine Eigene Ansichten schon vorher zu der Sache hat, die er dann mit seiner Feststellung zu untermauern versucht.
Wenn man also sagt, sobald ich nur Schmerzen empfinde, will ich nicht mehr leben, hängt diese Beurteilung dann doch von den Experten ab.
Des weiteren, kann ein Mensch, dessen Hirn teilweise bis stark zerstört ist, überhaupt noch was fühlen (inklusive von Schmerzen?).
Fragen über Fragen.
Wird man wohl erst dann wissen, wenn man selbst in dieser Situation ist, oder selbst dann nicht?
Ein anderes und auch wichtiges Problem ist die Person selbst.
Ich war eine Zeitlang sehr depressiv und etwas Selbstmord gefährdet. Hatte also oft daran gedacht, mich umzubringen.
In dieser Zeit hatte ich auf Grund meines Darm (Bauchschmerzen ect. - Details darüber sind für dies, was ich damit aussagen will, ohne Bedeutung, finde ich) ganz schlimme Schmerzen. Als dies akut losging krümmte ich mich damals vor Schmerz auf dem kalten Bad-Boden. Mir war es kalt, trotzdem lief mir vor Schmerz der Schweiß von der Stirn. Fühlte mich vor Schmerz unfähig mich zu bewegen. Ich hatte panische Angst zu sterben. Ich hoffte während dieser 2-3 Stunden um jede Sekunde, daß ich hoffentlich nicht sterbe. Irgendwo komisch. Eigentlich wäre es doch logischer gewesen, wenn ich während der Zeit gehofft hätte, jetzt geht es hoffentlich mit mir dahin und es ist endlich aus mit mir.
Aber wie heißt es doch so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Offenbar ist der Mensch doch die Summe all seiner Teile. Auch die der Biologischen, die eben doch den Geist beeinflussen können, und der Mensch trotzt schlimmster Situationen weiter leben will, ganz einfach deshalb, weil die Biologie (Zellen ect.) es so will. Jedes Lebewesen ist meist auf Überleben gedrillt. Sonst wäre es vermutlich nicht lange auf der Welt.
Worauf ich hinaus will:
Es kann sein daß man jetzt sagt, so will ich nicht leben.
Aber ein Unfall hat einfach viel zu viel zur Folge. Auch eine Veränderung der Persönlichkeit.
Wer von uns, der z.b. zur Zeit gehen kann, kann nicht gehen? Keiner. Logisch. Woher aber wollen wir dann wirklich wissen, daß wir, wenn wir eines Tages nicht mehr gehen können, dann auch nicht mehr leben wollen? Das ist doch letztendlich nur eine Annahme von uns, weil wir, die derzeit gehen können, einige von uns nicht vorstellen können, ohne gehen zu können, noch leben wollen. Meist beruht dies auch darauf, weil wir vielleicht zu verwöhnt sind?
Gelähmt zu sein ist natürlich nicht mit der Unfähigkeit zu gehen zu vergleichen.
Aber letztendlich schließt auch dies nicht aus, daß wenn man gelähmt ist, vielleicht trotzdem noch leben will. Vielleicht dann sogar erst recht.
Und wenn man dann mitkriegt, daß alles abgestellt wird, weil man es zuvor ja in solch einem Fall selbst verfügt hat ... das nenne ich echtes Drama.
Natürlich kann auch , und das sollten wir nicht vergessen, das Gegenteil eintreffen. Das man sich sagt, man will bestimmt immer leben und derweil verliert man schon allein wegen der Amputation eines Beines oder dergleichen jeden Lebenswillen.
Blöd. Man entscheidet eigentlich aus einer Situation heraus, die man noch nicht wirklich kennt. Da sich zu entscheiden fällt mir persönlich schwer.
Und somit sind wir wieder, was mich betrifft, bei dem, daß man eine Belastung für Andere als Gelähmter ect. ist.
Es gibt viele, die sagen, so soll man nicht denken.
Ich sehe es wiederum anders.
Wenn ich z.b. auf Grund eines selbstverschuldeten Unfalls oder wegen Krankheit einen Gesundheitlichen Schaden davon Trage, kann die Umwelt nicht sonderlich viel dafür.
Und wenn dann meine Pflege mehre Stunden in Anspruch nimmt, finde ich das nicht fair.
Denn die anderen Personen können ja auch nichts dafür.
Für mich macht es halt keinen Sinn, wenn z.B. meine Mutter nur noch deshalb lebt um mir das Überleben (oder vielleicht auch das Leben?) zu ermöglichen.
Dann was ist dann wiederum mit Ihrem Leben?
Zählt das etwa weniger als das meinige, nur weil meine Mutter in dem Beispiel noch Gesund ist?
Nein, finde ich.
Ihr Leben und das Recht sich frei zu entfalten zählt genau so viel wie meins.
Aber meines währe in dem Beispiel eben dann verwirkt.
Warum soll ich dann Jemanden Anderen mit rein reiten?
So was finde ich sehr egoistisch und gemein und würde mich auch stark belasten.
Aber dennoch ist es auch nicht so einfach.
Ich könnte mir gut vorstellen daß es für die Psyche meiner Mutter besser wäre, sich um mich so zu sorgen/kümmern, als zu erleben, daß ich früh sterbe. Vor allem dann, wenn es heißt, die Entscheidung hätte ich deshalb gefällt, weil ich Ihr nicht zur Last fallen will.
Es sind, finde ich, zu viele Aspekte die man dabei beachten muß.
Die für einem selbst, daß es eben sein kann, daß wen man in der Situation ist, man auf einmal anders darüber denkt.
Und auch die der Umwelt. In wie weit kann man den Anderen seine Pflege zumuten? In wie weit bereitet es denn Anderen eher Freude, wenn man noch da ist, oder ab wann ist es dann eher für die Angehörigen das Ganze eine Belastung.
Fragen über Fragen.
Hm... wenn ich mir vorstelle, wenn die Komapatientin doch noch bei Bewußtsein ist ... und Sie doch weiterhin leben will ... und weiß, jetzt verdurstet Sie ... es keine Hoffnung mehr gibt ... . Sowas finde ich ganz grausam.
Bin froh, daß ich kein Arzt bin.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Dieser Aspekt ist für mich eine Hauptgrundüberlegung, wenn ich darüber entscheiden sollte, ob ich selbst bei schlimmer Verletzung noch weiter leben will/soll, oder nicht.
Es ist nämlich leider nicht so einfach, herzugehen, und zu sagen, in dem oder dem Zustand will ich nicht leben.
Viele Experten sind sich uneins was so ein Komapatient wirklich durchlebt. Auch wird dies vermutlich von Fall zu Fall unterschiedlich sein. Also muß man sich leider auch fragen, kann man den Expertenaussagen glauben schenken? Zumal jeder Experte sehr wahrscheinlich seine Eigene Ansichten schon vorher zu der Sache hat, die er dann mit seiner Feststellung zu untermauern versucht.
Wenn man also sagt, sobald ich nur Schmerzen empfinde, will ich nicht mehr leben, hängt diese Beurteilung dann doch von den Experten ab.
Des weiteren, kann ein Mensch, dessen Hirn teilweise bis stark zerstört ist, überhaupt noch was fühlen (inklusive von Schmerzen?).
Fragen über Fragen.
Wird man wohl erst dann wissen, wenn man selbst in dieser Situation ist, oder selbst dann nicht?
Ein anderes und auch wichtiges Problem ist die Person selbst.
Ich war eine Zeitlang sehr depressiv und etwas Selbstmord gefährdet. Hatte also oft daran gedacht, mich umzubringen.
In dieser Zeit hatte ich auf Grund meines Darm (Bauchschmerzen ect. - Details darüber sind für dies, was ich damit aussagen will, ohne Bedeutung, finde ich) ganz schlimme Schmerzen. Als dies akut losging krümmte ich mich damals vor Schmerz auf dem kalten Bad-Boden. Mir war es kalt, trotzdem lief mir vor Schmerz der Schweiß von der Stirn. Fühlte mich vor Schmerz unfähig mich zu bewegen. Ich hatte panische Angst zu sterben. Ich hoffte während dieser 2-3 Stunden um jede Sekunde, daß ich hoffentlich nicht sterbe. Irgendwo komisch. Eigentlich wäre es doch logischer gewesen, wenn ich während der Zeit gehofft hätte, jetzt geht es hoffentlich mit mir dahin und es ist endlich aus mit mir.
Aber wie heißt es doch so schön: Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Offenbar ist der Mensch doch die Summe all seiner Teile. Auch die der Biologischen, die eben doch den Geist beeinflussen können, und der Mensch trotzt schlimmster Situationen weiter leben will, ganz einfach deshalb, weil die Biologie (Zellen ect.) es so will. Jedes Lebewesen ist meist auf Überleben gedrillt. Sonst wäre es vermutlich nicht lange auf der Welt.
Worauf ich hinaus will:
Es kann sein daß man jetzt sagt, so will ich nicht leben.
Aber ein Unfall hat einfach viel zu viel zur Folge. Auch eine Veränderung der Persönlichkeit.
Wer von uns, der z.b. zur Zeit gehen kann, kann nicht gehen? Keiner. Logisch. Woher aber wollen wir dann wirklich wissen, daß wir, wenn wir eines Tages nicht mehr gehen können, dann auch nicht mehr leben wollen? Das ist doch letztendlich nur eine Annahme von uns, weil wir, die derzeit gehen können, einige von uns nicht vorstellen können, ohne gehen zu können, noch leben wollen. Meist beruht dies auch darauf, weil wir vielleicht zu verwöhnt sind?
Gelähmt zu sein ist natürlich nicht mit der Unfähigkeit zu gehen zu vergleichen.
Aber letztendlich schließt auch dies nicht aus, daß wenn man gelähmt ist, vielleicht trotzdem noch leben will. Vielleicht dann sogar erst recht.
Und wenn man dann mitkriegt, daß alles abgestellt wird, weil man es zuvor ja in solch einem Fall selbst verfügt hat ... das nenne ich echtes Drama.
Natürlich kann auch , und das sollten wir nicht vergessen, das Gegenteil eintreffen. Das man sich sagt, man will bestimmt immer leben und derweil verliert man schon allein wegen der Amputation eines Beines oder dergleichen jeden Lebenswillen.
Blöd. Man entscheidet eigentlich aus einer Situation heraus, die man noch nicht wirklich kennt. Da sich zu entscheiden fällt mir persönlich schwer.
Und somit sind wir wieder, was mich betrifft, bei dem, daß man eine Belastung für Andere als Gelähmter ect. ist.
Es gibt viele, die sagen, so soll man nicht denken.
Ich sehe es wiederum anders.
Wenn ich z.b. auf Grund eines selbstverschuldeten Unfalls oder wegen Krankheit einen Gesundheitlichen Schaden davon Trage, kann die Umwelt nicht sonderlich viel dafür.
Und wenn dann meine Pflege mehre Stunden in Anspruch nimmt, finde ich das nicht fair.
Denn die anderen Personen können ja auch nichts dafür.
Für mich macht es halt keinen Sinn, wenn z.B. meine Mutter nur noch deshalb lebt um mir das Überleben (oder vielleicht auch das Leben?) zu ermöglichen.
Dann was ist dann wiederum mit Ihrem Leben?
Zählt das etwa weniger als das meinige, nur weil meine Mutter in dem Beispiel noch Gesund ist?
Nein, finde ich.
Ihr Leben und das Recht sich frei zu entfalten zählt genau so viel wie meins.
Aber meines währe in dem Beispiel eben dann verwirkt.
Warum soll ich dann Jemanden Anderen mit rein reiten?
So was finde ich sehr egoistisch und gemein und würde mich auch stark belasten.
Aber dennoch ist es auch nicht so einfach.
Ich könnte mir gut vorstellen daß es für die Psyche meiner Mutter besser wäre, sich um mich so zu sorgen/kümmern, als zu erleben, daß ich früh sterbe. Vor allem dann, wenn es heißt, die Entscheidung hätte ich deshalb gefällt, weil ich Ihr nicht zur Last fallen will.
Es sind, finde ich, zu viele Aspekte die man dabei beachten muß.
Die für einem selbst, daß es eben sein kann, daß wen man in der Situation ist, man auf einmal anders darüber denkt.
Und auch die der Umwelt. In wie weit kann man den Anderen seine Pflege zumuten? In wie weit bereitet es denn Anderen eher Freude, wenn man noch da ist, oder ab wann ist es dann eher für die Angehörigen das Ganze eine Belastung.
Fragen über Fragen.
Hm... wenn ich mir vorstelle, wenn die Komapatientin doch noch bei Bewußtsein ist ... und Sie doch weiterhin leben will ... und weiß, jetzt verdurstet Sie ... es keine Hoffnung mehr gibt ... . Sowas finde ich ganz grausam.
Bin froh, daß ich kein Arzt bin.
Die Hoffnung stirbt zuletzt.
Gruß
Bleifrei
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- Grauwoelfin
- Grossdruide/in
- Beiträge: 369
- Registriert: So 31.03.2002 - 17:41
- Wohnort: Oldenburg
Die Überlegungen bezüglich der Lähmung würde ich in diesem speziellen Fall aber ausklammern, weil man in sich in den allermeisten Fällen ja noch mitteilen kann, das heißt, der Patient ist im Vollbesitz seiner geistigen Kräfte und kann seinen Willen direkt kund tun. Und selbst wenn jemand, der "nur" gelähmt ist, sterben möchte, er darf ja nicht, solange er alleine atmet. Aktive Sterbehilfe ist ja verboten. Also bleibst du ein Pflegefall, da kommst du nicht drumrum; genau so, wie wenn du "nur" Alzheimer hast und dich ansonsten guter Gesundheit erfreust.
Hier geht es ja grade um die Fälle, in denen der Patient sich nicht mehr verständlich machen kann und nicht mehr ohne mechanische/ technische Hilfe überleben kann.
Und genau das ist es, was mir Angst macht. Was ich nicht will. Das ist es, wo ich mir sicher bin, das nicht erleben zu wollen. Nie.
Und wenn ich sehe, daß es heißt, der guten Frau aus USA sind schon die meisten Hirnregionen abgestorben und ihre reelen Chancen, wieder aus dem Wachkoma zu erwachen, sind bei unter 1%, dann tut es mir leid um sie. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß sie ohne funktionierendes Hirn etwas mitbekommt. Sicher, die Hoffnung stirbt zuletzt, aber nach 15 Jahren...
Hier geht es ja grade um die Fälle, in denen der Patient sich nicht mehr verständlich machen kann und nicht mehr ohne mechanische/ technische Hilfe überleben kann.
Und genau das ist es, was mir Angst macht. Was ich nicht will. Das ist es, wo ich mir sicher bin, das nicht erleben zu wollen. Nie.
Und wenn ich sehe, daß es heißt, der guten Frau aus USA sind schon die meisten Hirnregionen abgestorben und ihre reelen Chancen, wieder aus dem Wachkoma zu erwachen, sind bei unter 1%, dann tut es mir leid um sie. Und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, daß sie ohne funktionierendes Hirn etwas mitbekommt. Sicher, die Hoffnung stirbt zuletzt, aber nach 15 Jahren...
So sehe ich das auch.Grauwoelfin hat geschrieben: Sicher, die Hoffnung stirbt zuletzt, aber nach 15 Jahren...
Was ich aber noch viel schlimmer finde, sind die Gegner der Abschaltung der technischen Geräte - also die, die eigentlich pro-Life sind - die dem Richter, der die Beschwerde der Eltern von Terry Schiawo abgelehnt hat, Todesdrohungen auf den AB sprechen.
Sowas ist einfach krank - oder der American Way of Life?
Breuna-Counter

"Niemand hat die Absicht, Weltmeister zu werden."

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- Artolas
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Das is einfach nur bigott! Da geht es schon lange nicht mehr um Terri sondern nur um Politik. Vor allem dieses neue Gesetz weswegen Bush "extra" seinen Urlaub abgebrochen hat. Derselbe Bush hat vor ca. 4 jahren ein Gesetz unterschrieben was erlaubt das Patienten die an lebenserhaltenden Maschinen hängen und kein Geld mehr für die Therapie haben, die Maschinen abgeschaltet werden dürfen egal ob nach einer Woche oder 50 Jahre.Cassie hat geschrieben: Was ich aber noch viel schlimmer finde, sind die Gegner der Abschaltung der technischen Geräte - also die, die eigentlich pro-Life sind - die dem Richter, der die Beschwerde der Eltern von Terry Schiawo abgelehnt hat, Todesdrohungen auf den AB sprechen.
Sowas ist einfach krank - oder der American Way of Life?
Bei sowas schäme ich mich richtig dafür das ich Halbamerikaner bin.
Meine persönliche Meinung zum Thema ist, dass man Terri in Würde und Frieden sterben lassen sollte, sofern es keine Hoffnung mehr auf Genesung gibt. Damit meine ich aber nicht das man Sie elendig verhungern und verdursten lassen sollte. da gäbe es auch "humanere" Lösungen.
"Ich habe in der Schlacht Trolle greinen, Orks jammern und die härtesten Krieger verzweifeln sehen! Aber niemals sah ich einen Zwerg der aufgab."
http://www.gondal.de/signups/add?subid=ref234728
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Das sehe ich ähnlich. Wenn man sich schon entschlossen hat, dass jemand sterben soll, dann kann man bitte auch so ehrlich sein und es nicht mit einer Methode machen, die bei einem kleinen Kind oder einem Tier direkt ins Gefängnis führen würden.
Sicher ist es kein guter Zustand, einen Menschen mit allen Mitteln am Leben zu erhalten, wenn dieser ohne diese Hilfe nicht überleben würde. Jemanden, über eine Magensonde zu füttern, weil derjenige nicht selbst essen kann. Aber das kann ein Baby auch nicht ...
Im Fall Schiavo bin ich der Meinung, dass es ok ist, diese Frau, die ja nachgewiesener Weise keinerlei Hirnfunktionen, die auf sowas wie eine bewusste Wahrnehmung hindeuten würden, mehr hat, sterben zu lassen. Aber die Art und Weise finde ich menschenunwürdig. (Damit meine ich nicht, dass es für einen Menschen unwürdig ist so zu sterben, das ist für jedes lebende Wesen unwürdig. Unwürdig ist es für die Menschen, die es veranlasst haben und dabei zusehen und jede Stunde überprüfen, wie tot die Frau nun schon ist, wie man bei einem Kuchen im Ofen schaut, ob er schon durch ist.)
Allgemein bin ich für passive und sogar für aktive Sterbehilfe, WENN absolut sicher ist, dass die betroffene Person ZUM AKTUELLEN ZEITPUNKT klar und deutlich zu verstehen gibt, dass sie sterben möchte. Dabei haben meiner Meinung nach dann Angehörige kein Mitspracherecht.
Von sogenannten Patientenverfügungen halte ich nichts. Im gesunden Zustand kommen einem vielerlei Situationen nicht lebenswert vor. Das kann sich aber im Falle beispielsweise eines Unfalls ganz schnell ändern. Wie viele haben schon gesagt, dass sie lieber sterben als im Rollstuhl sitzen würden? Und wie viele davon haben nach einem Unglück dann trotzdem die Freude am Leben wiedergefunden und würden sich mit aller Macht gegen den Tod wehren, so wie jeder andere auch?
Der Mensch ist ziemlich zäh und ausdauernd, hat einen nicht zu unterschätzenden Überlebenswillen und ist vor allem auch extrem anpassungsfähig, was plötzlich veränderte Situationen angeht. Und eben dass man sich als Gesunder nicht wirklich vorstellen kann wie es ist, z.B. keine Beine mehr zu haben oder blind zu sein, macht es für mich sinnlos, schon mal im Vorraus entscheiden zu wollen, wie man sich dann fühlt und ob man dann noch leben möchte oder nicht.
Zum aktuellen Fall kann ich nur noch sagen, dass die Eltern mir sehr leid tun. Nicht, weil ihre Tochter jetzt sterben muss, sondern weil sie es in 15 Jahren noch immer nicht geschafft haben zu akzeptieren, dass es (selbst, wenn sie doch noch aufwachen sollte) nie wieder so werden kann wie früher. Bei Gericht haben sie Bilder von Terry vor dem Unglück, einer hübschen jungen lebensfrohen Frau, mit sich und wenn sie über sie sprechen, dann sprechen sie über Terry, wie sie vor 15 Jahren war, und nicht von der bewegungslosen Frau ohne Bewusstsein in ihrem Krankenbett. Außerdem tut mir die Schwester leid, die seit dem Unglück von Terry anscheinend keinen besonders beachteten Posten in der Familie mehr einimmt, weil sich alles nur um Terry dreht, ganz ähnlich wie bei Geschwistern von behinderten Kindern.
Vielleicht werden die Eltern die veränderte Situation ja akzeptieren und ihre andere Tochter wieder wahrnehmen, wenn Terry tot und begraben ist.
Meiner Meinung nach die bessere Bedeutung des Satzes "Manchmal müssen eben Menschen sterben, damit andere leben können."
Sicher ist es kein guter Zustand, einen Menschen mit allen Mitteln am Leben zu erhalten, wenn dieser ohne diese Hilfe nicht überleben würde. Jemanden, über eine Magensonde zu füttern, weil derjenige nicht selbst essen kann. Aber das kann ein Baby auch nicht ...
Im Fall Schiavo bin ich der Meinung, dass es ok ist, diese Frau, die ja nachgewiesener Weise keinerlei Hirnfunktionen, die auf sowas wie eine bewusste Wahrnehmung hindeuten würden, mehr hat, sterben zu lassen. Aber die Art und Weise finde ich menschenunwürdig. (Damit meine ich nicht, dass es für einen Menschen unwürdig ist so zu sterben, das ist für jedes lebende Wesen unwürdig. Unwürdig ist es für die Menschen, die es veranlasst haben und dabei zusehen und jede Stunde überprüfen, wie tot die Frau nun schon ist, wie man bei einem Kuchen im Ofen schaut, ob er schon durch ist.)
Allgemein bin ich für passive und sogar für aktive Sterbehilfe, WENN absolut sicher ist, dass die betroffene Person ZUM AKTUELLEN ZEITPUNKT klar und deutlich zu verstehen gibt, dass sie sterben möchte. Dabei haben meiner Meinung nach dann Angehörige kein Mitspracherecht.
Von sogenannten Patientenverfügungen halte ich nichts. Im gesunden Zustand kommen einem vielerlei Situationen nicht lebenswert vor. Das kann sich aber im Falle beispielsweise eines Unfalls ganz schnell ändern. Wie viele haben schon gesagt, dass sie lieber sterben als im Rollstuhl sitzen würden? Und wie viele davon haben nach einem Unglück dann trotzdem die Freude am Leben wiedergefunden und würden sich mit aller Macht gegen den Tod wehren, so wie jeder andere auch?
Der Mensch ist ziemlich zäh und ausdauernd, hat einen nicht zu unterschätzenden Überlebenswillen und ist vor allem auch extrem anpassungsfähig, was plötzlich veränderte Situationen angeht. Und eben dass man sich als Gesunder nicht wirklich vorstellen kann wie es ist, z.B. keine Beine mehr zu haben oder blind zu sein, macht es für mich sinnlos, schon mal im Vorraus entscheiden zu wollen, wie man sich dann fühlt und ob man dann noch leben möchte oder nicht.
Zum aktuellen Fall kann ich nur noch sagen, dass die Eltern mir sehr leid tun. Nicht, weil ihre Tochter jetzt sterben muss, sondern weil sie es in 15 Jahren noch immer nicht geschafft haben zu akzeptieren, dass es (selbst, wenn sie doch noch aufwachen sollte) nie wieder so werden kann wie früher. Bei Gericht haben sie Bilder von Terry vor dem Unglück, einer hübschen jungen lebensfrohen Frau, mit sich und wenn sie über sie sprechen, dann sprechen sie über Terry, wie sie vor 15 Jahren war, und nicht von der bewegungslosen Frau ohne Bewusstsein in ihrem Krankenbett. Außerdem tut mir die Schwester leid, die seit dem Unglück von Terry anscheinend keinen besonders beachteten Posten in der Familie mehr einimmt, weil sich alles nur um Terry dreht, ganz ähnlich wie bei Geschwistern von behinderten Kindern.
Vielleicht werden die Eltern die veränderte Situation ja akzeptieren und ihre andere Tochter wieder wahrnehmen, wenn Terry tot und begraben ist.
Meiner Meinung nach die bessere Bedeutung des Satzes "Manchmal müssen eben Menschen sterben, damit andere leben können."
Zuletzt geändert von naria am Sa 26.03.2005 - 21:53, insgesamt 1-mal geändert.
- Grauwoelfin
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ich glaube nicht, daß eben dieses verhungern und verdursten elendig oder skupellos ist. Sie kriegt doch sowieso nichts mehr mit und empfindet keine Schmerzen mehr- also auch keine Qualen. Was wirklich unwürdig an dieser Posse ist, ist der ganze Rummel drumrum.
Andersrum: was wäre die Alternative? Sie weitere 15 oder mehr Jahre einfach nur liegen zu lassen und darauf zu warten, daß auch der restliche Körper den Geist aufgibt? Und wenn dann tatsächlich eines Tages ihr Herz schwächer werden würde? Zu schwach, um den Kreislauf in Gang zu halten, aber noch zu stark, um ganz stehenzubleiben, was dann? Kommt sie dann noch an eine Herz- Lungenmaschine? Und wie lange? Die Medizin entwickelt sich ja weiter, und vielleicht gibt es ja irgendwann neue Erkenntnisse...
Nicht wirklich, oder?
Andersrum: was wäre die Alternative? Sie weitere 15 oder mehr Jahre einfach nur liegen zu lassen und darauf zu warten, daß auch der restliche Körper den Geist aufgibt? Und wenn dann tatsächlich eines Tages ihr Herz schwächer werden würde? Zu schwach, um den Kreislauf in Gang zu halten, aber noch zu stark, um ganz stehenzubleiben, was dann? Kommt sie dann noch an eine Herz- Lungenmaschine? Und wie lange? Die Medizin entwickelt sich ja weiter, und vielleicht gibt es ja irgendwann neue Erkenntnisse...
Nicht wirklich, oder?
- Argh
- Drache
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Hi
Hier lebt eine Gruppe religiöser Eiferer seine Ideologie auf Kosten eines Menschen aus. Muss wirklich alles was technischmachbar ist an einem Menschen exekutiert werden? Darf man nicht der Natur ihren Lauf lassen? Ich denke das man nicht von einem verhungern lassen reden darf wenn es die Natur nicht mehr gestattet Nahrung oder Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Und zur Patientenverfügung - ich denke ich verfüge über die notwendige Reife, das Verantwortungsbewußtsein und geistige Klarheit um über den Zeitpunkt und die Umstände meines Ablebensentscheiden zu können - es gibt keinen - wirklich keinen - Menschen der in dieser Sache auch nur den Hauch einer Mitbestimmung hat. Und es ist sehr traurig das man aus diesem Lande zum würdevollen Sterben auswandern muss. Ich denke der Patientenwille sollte überallem stehen und hier haben keine Frömmler oder Bedenkenträger das Recht mit zu reden.
Grüsse Argh :bounce;

auf die eine oder andere Art sterben wir alle ist wohl Deine Aussage ... aber auch die Art muß würdig sein. Was heißt es eine Magensonde zu legen um jemanden zwangszuernähren? - Im Prinzip wird Dir ein Schlauch durch die Speiseröhre bis in den Magen geschoben. Etwas was einen starken Würgereiz und das Gefühl des Erstickens auslöst. Schon schlimm wenn dies bei klarem Bewußtsein und mit Zustimmung des Patienten geschieht. Wieviel schlimmer bei einem Menschen der sich nicht mehr artikulieren kann und nur noch über die Reste eines Bewußtseins verfügt?Christine hat geschrieben:genau....
es heißt immer "schaltet die Geräte ab, und lasst sie in Würde sterben"
aber sie wirklich skrupellos verhungern und verdursten zu lassen, hat in meinen Augen absolut gar nichts mehr mit "in Würde sterben" zu tun.
Hier lebt eine Gruppe religiöser Eiferer seine Ideologie auf Kosten eines Menschen aus. Muss wirklich alles was technischmachbar ist an einem Menschen exekutiert werden? Darf man nicht der Natur ihren Lauf lassen? Ich denke das man nicht von einem verhungern lassen reden darf wenn es die Natur nicht mehr gestattet Nahrung oder Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Und zur Patientenverfügung - ich denke ich verfüge über die notwendige Reife, das Verantwortungsbewußtsein und geistige Klarheit um über den Zeitpunkt und die Umstände meines Ablebensentscheiden zu können - es gibt keinen - wirklich keinen - Menschen der in dieser Sache auch nur den Hauch einer Mitbestimmung hat. Und es ist sehr traurig das man aus diesem Lande zum würdevollen Sterben auswandern muss. Ich denke der Patientenwille sollte überallem stehen und hier haben keine Frömmler oder Bedenkenträger das Recht mit zu reden.
Grüsse Argh :bounce;
@Argh: meine Aussage sollte einfach nur sein, wenn sie schon von ihrem Leiden erlöst werden soll,dann doch bitte nicht verhungern und verdursten lassen,seelenruhig zusehen und warten bis sie "endlich" tot ist,was ist das denn für eine Art und Weise?!?!
da stimme ich durchaus Cr@sh zu, dann doch lieber aktiv, ich will nicht wissen, wie sich die Frau zurzeit fühlen muss, die mit Sicherheit Todesangst hat und Qualen durchleidet, und jede weitere Sekunde ihr wie eine nicht endenwollende Qual.
Irgendwie reden soviele "ach die bekommt eh nix mehr mit"
aber mir kann niemand erzählen, dass sie keine Todesangst hat, Menschen spüren udn wissen dass doch, wenn sie nicht mehr viel Zeit haben, und so "weit weg" kann sie gar nicht sein, dass sie sowas nicht mitbekommen würde, ich finde, da denkt ihr zu naiv, wenn ihr tatsächlich denkt, dass sie das doch gar nicht mehr realisiert.
mir graust davor, mir vorzustellen, dass sie kurz davor, sich nochmal aufbäumt, und dann für immer tot ist... so ist es jedenfalls bei den meisten die sich nicht mehr rühren können, in der sek bevor sie sterben, wachen die nochmal auf, und bäumen sich auf, niemand möchte sterben, und jeder versucht sich noch in letzter Sekunde davon zu "befreien". Traurig genug, dass sie keine andere Wahl mehr hat, und ihr Schicksal in fremder Hand liegt, und ihr niemand mehr helfen kann.
Ihr hättest mal mein Gesicht sehn solln, meine Unfassbarkeit, als ich heut in der Zeitung las, dass Kinder in die Klinik wollten, um ihr Wasser zu geben, Kopfgeld ausgesetzt wurde auf deren Mann und den Richter, der entschieden hat, die Magensonde zu entfernen....
aber am meisten hat mich tatsächlich die Tatsache berührt, dass Kinder ihr helfen wollten...
grausam, was da von statten geht, fast schon pervers, wie das kommerzialisiert wird
da stimme ich durchaus Cr@sh zu, dann doch lieber aktiv, ich will nicht wissen, wie sich die Frau zurzeit fühlen muss, die mit Sicherheit Todesangst hat und Qualen durchleidet, und jede weitere Sekunde ihr wie eine nicht endenwollende Qual.
Irgendwie reden soviele "ach die bekommt eh nix mehr mit"
aber mir kann niemand erzählen, dass sie keine Todesangst hat, Menschen spüren udn wissen dass doch, wenn sie nicht mehr viel Zeit haben, und so "weit weg" kann sie gar nicht sein, dass sie sowas nicht mitbekommen würde, ich finde, da denkt ihr zu naiv, wenn ihr tatsächlich denkt, dass sie das doch gar nicht mehr realisiert.
mir graust davor, mir vorzustellen, dass sie kurz davor, sich nochmal aufbäumt, und dann für immer tot ist... so ist es jedenfalls bei den meisten die sich nicht mehr rühren können, in der sek bevor sie sterben, wachen die nochmal auf, und bäumen sich auf, niemand möchte sterben, und jeder versucht sich noch in letzter Sekunde davon zu "befreien". Traurig genug, dass sie keine andere Wahl mehr hat, und ihr Schicksal in fremder Hand liegt, und ihr niemand mehr helfen kann.
Ihr hättest mal mein Gesicht sehn solln, meine Unfassbarkeit, als ich heut in der Zeitung las, dass Kinder in die Klinik wollten, um ihr Wasser zu geben, Kopfgeld ausgesetzt wurde auf deren Mann und den Richter, der entschieden hat, die Magensonde zu entfernen....
aber am meisten hat mich tatsächlich die Tatsache berührt, dass Kinder ihr helfen wollten...
grausam, was da von statten geht, fast schon pervers, wie das kommerzialisiert wird
!Just try it!
Seid gegrüßt und die Elemente mit euch!
Deshalb finde ich es auch überzogen, wenn von "verhungern lassen" oder Zuständen wie "in einem KZ" (erst neulich aus den USA zu hören) gesprochen wird. Treibt man den Gedanken mal auf die Spitze, kommt man schnell zu einem Absurdum: Warum soll das, was einer einzigen zusteht, vielen verweigert werden? Die Fälle solcher "Schwebezustände nehmen sicherlich noch zu. Am Schluss stehen riesige Hallen mit gläseren Särgen, in denen halbtote Menschen noch am Leben gehalten werden für einen Zweck, der nur noch schwer vermittelbar sein wird.
Würde und unveräußerliche Rechte unterscheiden uns von allen anderen Lebewesen. Aber sie sind eine Konstruktion unseres Geistes. Es ist wissenschaftlich leider nicht erschließbar, das und in welchen Umfang sie bestehen. Deswegen müssen klare Grenzen gezogen werden, wann abgeschaltet wird.
Eine Patientenverfügung ist da erste Wahl. Selbstbestimmung sollte alle anderen Dingen übergeordnet sein (schließlich ist es in gewisser Hinsicht Selbstmord). Dann sollten Richter/Gesetze/Ärzte in Aktion treten. Sie sind immer noch am wenigsten parteiisch.
Noch ein Wort zu den Gebrüdern Bush: ich glaube nicht, das jemand, der sich aggressiv für die Todesstrafe einsetzt noch ein moralisches Recht hat, sich wie ein rettender Engel aufzuspielen.
Ich glaube auch, man muss kurz sich in Erinnerung rufen, was vor der Erfindung der Magensonde war: Die Patienten sind verhungert. Oder kaltherzig-technokratisch ausgedrückt: Sie sind im Kampf ums Dasein unterlegen. Da steht jedem bevor. Wenn niemand mehr stirbt, kann auch niemand mehr nachrücken.Argh hat geschrieben:Muss wirklich alles was technischmachbar ist an einem Menschen exekutiert werden? Darf man nicht der Natur ihren Lauf lassen? Ich denke das man nicht von einem verhungern lassen reden darf wenn es die Natur nicht mehr gestattet Nahrung oder Flüssigkeit zu sich zu nehmen.
Deshalb finde ich es auch überzogen, wenn von "verhungern lassen" oder Zuständen wie "in einem KZ" (erst neulich aus den USA zu hören) gesprochen wird. Treibt man den Gedanken mal auf die Spitze, kommt man schnell zu einem Absurdum: Warum soll das, was einer einzigen zusteht, vielen verweigert werden? Die Fälle solcher "Schwebezustände nehmen sicherlich noch zu. Am Schluss stehen riesige Hallen mit gläseren Särgen, in denen halbtote Menschen noch am Leben gehalten werden für einen Zweck, der nur noch schwer vermittelbar sein wird.
Würde und unveräußerliche Rechte unterscheiden uns von allen anderen Lebewesen. Aber sie sind eine Konstruktion unseres Geistes. Es ist wissenschaftlich leider nicht erschließbar, das und in welchen Umfang sie bestehen. Deswegen müssen klare Grenzen gezogen werden, wann abgeschaltet wird.
Eine Patientenverfügung ist da erste Wahl. Selbstbestimmung sollte alle anderen Dingen übergeordnet sein (schließlich ist es in gewisser Hinsicht Selbstmord). Dann sollten Richter/Gesetze/Ärzte in Aktion treten. Sie sind immer noch am wenigsten parteiisch.
Noch ein Wort zu den Gebrüdern Bush: ich glaube nicht, das jemand, der sich aggressiv für die Todesstrafe einsetzt noch ein moralisches Recht hat, sich wie ein rettender Engel aufzuspielen.
"Be angry at the Sun"
Robinson Jeffers
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Besonders betroffen macht mich wie die tragischen Schickale in den Medien verheitzt, aufgebauscht etc... werden.
Makabererweise könnte man sagen / und hoffen dass die Betroffene es hoffentlich nie mitbekommt / erfährt was es für einen Wirbel um ihre Person gibt und gab.
Makabererweise könnte man sagen / und hoffen dass die Betroffene es hoffentlich nie mitbekommt / erfährt was es für einen Wirbel um ihre Person gibt und gab.
Die gibt es schon in den USA wo man Tote auf cryogener Basis tiefkühlt und wieder auftaut / auftauen will wenn es angeblich bessere Chancen / Methoden für ihre Heilung gibt.Am Schluss stehen riesige Hallen mit gläseren Särgen, in denen halbtote Menschen noch am Leben gehalten werden für einen Zweck,
"We choose our joys and sorrows
long before we experience them."
- Kahlil Gibran-
long before we experience them."
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Seid gegrüßt und die Elemente mit euch!
@hafensaenger
An die "Tiefkühlboxen" hab' ich auch schon gedacht. Nur denke ich, das man das mit Wachkoma nicht gleichsetzen kann. Erstens sind die nach heutiger Medizin tot wie die sibirischen Mammuts. Es ist zumindest zweifelhaft, ob die jemals wieder geweckt werden können, nachdem die Eiskristalle ihre Zelle zerschnitten haben. Zweitens (und das halte ich für wesentlich) liegen die da freiwillig. Selbstbestimmung, auch nach dem Tod und solange es niemanden stört, ist nicht verwerflich.
@hafensaenger
An die "Tiefkühlboxen" hab' ich auch schon gedacht. Nur denke ich, das man das mit Wachkoma nicht gleichsetzen kann. Erstens sind die nach heutiger Medizin tot wie die sibirischen Mammuts. Es ist zumindest zweifelhaft, ob die jemals wieder geweckt werden können, nachdem die Eiskristalle ihre Zelle zerschnitten haben. Zweitens (und das halte ich für wesentlich) liegen die da freiwillig. Selbstbestimmung, auch nach dem Tod und solange es niemanden stört, ist nicht verwerflich.
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Hi
Tatsächlich gibt es keinen Hinweis auf etwas wie Bewußtsein bei diesem Menschen, selbst verständlich mögen gewisse Reflexe noch funktionieren - doch sind diese Reaktionen auf der Ebene des "pflanzlichen" anzusiedeln, d.h. wie eine Blume auf das Licht reagieren die Zellen des Körpers. Aber nach meinem Wissensstand sind selbst diese nicht Reaktionen mehr gemessen worden. Und selbst wenn alle Zellen des Körpers gestorben sind bewegt sich der Körper allein aber auf der Tatsache das Muskeln und Sehnen im Gegensatz zu den Knochen schrumpfen.
Entsprechend dürfte diese Patientin wirklich kein Empfinden haben, es gibt nichts mehr was empfinden kann. Ich finde aber die Apelle an die Urängste und das Schuldbewußsein sehr schlimm - gerade wie hier Kinder mißbraucht werden ist ein Verbrechen.
Unser Ende liegt aber immer in den "Händen" Gottes oder der Natur (wie Du willst) und es ist gut das wir Menschen diese letzte Barriere noch nicht durchschritten haben und keine Zombies schaffen können. Ärzte die diese letzten Schranken ihrer Kompetenz nicht einsehen wollen, sind in meinen Augen Verbrecher.
Grüsse Argh

Ich spüre in Deinen Worten grosse Ängste und ich denke diese Ängste sind auch berechtig den keiner ist jemals von dort zurück gekommen. Dennoch es sind Deine persönliche Ängste!Christine hat geschrieben:Irgendwie reden soviele "ach die bekommt eh nix mehr mit"
aber mir kann niemand erzählen, dass sie keine Todesangst hat, Menschen spüren udn wissen dass doch, wenn sie nicht mehr viel Zeit haben, und so "weit weg" kann sie gar nicht sein, dass sie sowas nicht mitbekommen würde, ich finde, da denkt ihr zu naiv, wenn ihr tatsächlich denkt, dass sie das doch gar nicht mehr realisiert.
Tatsächlich gibt es keinen Hinweis auf etwas wie Bewußtsein bei diesem Menschen, selbst verständlich mögen gewisse Reflexe noch funktionieren - doch sind diese Reaktionen auf der Ebene des "pflanzlichen" anzusiedeln, d.h. wie eine Blume auf das Licht reagieren die Zellen des Körpers. Aber nach meinem Wissensstand sind selbst diese nicht Reaktionen mehr gemessen worden. Und selbst wenn alle Zellen des Körpers gestorben sind bewegt sich der Körper allein aber auf der Tatsache das Muskeln und Sehnen im Gegensatz zu den Knochen schrumpfen.
Entsprechend dürfte diese Patientin wirklich kein Empfinden haben, es gibt nichts mehr was empfinden kann. Ich finde aber die Apelle an die Urängste und das Schuldbewußsein sehr schlimm - gerade wie hier Kinder mißbraucht werden ist ein Verbrechen.
Unser Ende liegt aber immer in den "Händen" Gottes oder der Natur (wie Du willst) und es ist gut das wir Menschen diese letzte Barriere noch nicht durchschritten haben und keine Zombies schaffen können. Ärzte die diese letzten Schranken ihrer Kompetenz nicht einsehen wollen, sind in meinen Augen Verbrecher.
Grüsse Argh

Zuletzt geändert von Argh am Mo 28.03.2005 - 10:48, insgesamt 2-mal geändert.
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Interview von DPA hat geschrieben: Die amerikanische Komapatientin Terri Schiavo hat laut den Aussagen von Prof. Ansgar Lohse keine schmerzhaften Todesqualen, auch wenn sie vorerst nicht wieder an Geräte zur künstlichen Ernährung angeschlossen wird. Das sagte der Internist und Klinikleiter am Universitätsklinikum Hamburg-Eppendorf, in einem dpa-Interview.
Muss die Komapatientin Terri Schiavo jetzt einen qualvollen Todeskampf erleiden?
Lohse: Eine Wachkomapatientin hat kein Bewusstsein und daher auch keinen Todeskampf. Sie haben keine Schmerzen. Es gibt lediglich Reflexe wie Augenzwinkern, etwa beim Pusten in die Augen.
Woran sterben solche Patienten und wann?
Lohse: Sie sterben am ehesten durch Flüssigkeitsmangel. Bei Gesunden führt dieser zu einer Eintrübung des Bewusstseins, das ist nicht schmerzhaft. Allerdings haben sie ein Durstgefühl. Wachkomapatienten haben auch kein Durstgefühl mehr. Sie vertrocknen von innen, haben aber keine Schmerzen dabei. Es dauert gewöhnlich etwa zwei bis drei Wochen bis ein solcher Patient stirbt.
Wie hoch wäre die Chance, dass Terri Schiavo aus dem Wachkoma heraus kommt?
Lohse: Nach 15 Jahren ist die Chance gleich null. Selbst nach Monaten liegt sie im Bereich von Prozentbruchteilen.
"We choose our joys and sorrows
long before we experience them."
- Kahlil Gibran-
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Hmm, ehrlich gesagt, wäre ich mehr für das "einschläfern" als für das "einfach alles abschalten.
Denn nur, weil die Person unfähig ist eine Reaktion zu zeigen, heißt das wirklich, dass sie nichts spürt? Dann doch lieber Geräte ab, aber Spritze.
Ich persönlich würde, nachdem eine geliebte Person lange Zeit im Wachkoma liegt, sogar selbst die Spritze ansetzen, wenn es legal wäre und wenn es sonst keiner machen würde.
Allerdings ist auch immer die Frage wann ist es wirklich zu spät? Ich hatte eine Schulkollegin, die lag 3 Monate im Koma ist erwacht und hatte keine bleibenden Schäden.
Denn nur, weil die Person unfähig ist eine Reaktion zu zeigen, heißt das wirklich, dass sie nichts spürt? Dann doch lieber Geräte ab, aber Spritze.
Ich persönlich würde, nachdem eine geliebte Person lange Zeit im Wachkoma liegt, sogar selbst die Spritze ansetzen, wenn es legal wäre und wenn es sonst keiner machen würde.
Allerdings ist auch immer die Frage wann ist es wirklich zu spät? Ich hatte eine Schulkollegin, die lag 3 Monate im Koma ist erwacht und hatte keine bleibenden Schäden.
Also das Thema "Lähmungen" würde ich hier auch ausklammern (Begründungen wurden schon von anderen genannt).
Zum Thema "einfach so verhungern lassen/barbarisch etc": was wäre denn passiert, wenn man die Magensonde gar nicht erst gelegt hätte? Oder wenn der medizinische Fortschritt sie noch gar nicht erfunden hätte?
Ein etwas anderes Beispiel: Mein anderer Opa hatte Lungenkrebs und es war ein kurzes Leiden (halbes Jahr). Jeder wusste was kommen wird, Jeder konnte sich drauf einstellen und was besonders wichtig war, an seinem Geburtstag wollte er nochmal alle Kinder, Enkel und Urenkel sehen. Jeder hat sich etwas Zeit für ein letztes Gespräch (denken, fühlen und sprechen konnte er nämlich), Zeit für einen letzten Abschied genommen. Drei Tage später starb er mit einem Lächeln in den Armen seiner Frau.
Mein anderer Opa ist (wie weiter oben schon gesagt) 5 Jahre lang im Heim dahinvegetiert, bis irgendwann der Anruf kam "Er ist tot". Toller Abschied...
Zum Thema "einfach so verhungern lassen/barbarisch etc": was wäre denn passiert, wenn man die Magensonde gar nicht erst gelegt hätte? Oder wenn der medizinische Fortschritt sie noch gar nicht erfunden hätte?
Ein etwas anderes Beispiel: Mein anderer Opa hatte Lungenkrebs und es war ein kurzes Leiden (halbes Jahr). Jeder wusste was kommen wird, Jeder konnte sich drauf einstellen und was besonders wichtig war, an seinem Geburtstag wollte er nochmal alle Kinder, Enkel und Urenkel sehen. Jeder hat sich etwas Zeit für ein letztes Gespräch (denken, fühlen und sprechen konnte er nämlich), Zeit für einen letzten Abschied genommen. Drei Tage später starb er mit einem Lächeln in den Armen seiner Frau.
Mein anderer Opa ist (wie weiter oben schon gesagt) 5 Jahre lang im Heim dahinvegetiert, bis irgendwann der Anruf kam "Er ist tot". Toller Abschied...
"Wenn die Menschen erstmal ausgestorben sind, dann haben die Tiere wieder Platz zum Leben." (mein Sohn, damals 5 Jahre)
Ich weiss jetzt überhaupt nicht, welche Umstände zum Wachkoma führten. Ich gehe aber davon aus, dass sie ohne ärtzlichen Eingreifen ziemlich schnell am Unfallort gestorben wäre. Das ist dann schon ein Unterschied zum wochenlangen Verhungern und Verdursten lassen.Ebeyon hat geschrieben:
Zum Thema "einfach so verhungern lassen/barbarisch etc": was wäre denn passiert, wenn man die Magensonde gar nicht erst gelegt hätte? Oder wenn der medizinische Fortschritt sie noch gar nicht erfunden hätte?
Die Magensonde ist gut, um Leute vorübergehend ernähren zu können, wenn es nicht anders geht und solange es Hoffnung geben mag. Aber es kann m.E. nicht als Argumentation dienen, die Geräte abzuschalten mit dem Hinweis, dass jemand ohne Erfindung der Magensonde ohnehin gestorben wäre. Ohne Erfindung von Antibiotika wäre ich inzwischen bestimmt auch schon 2-3 mal gestorben.