Die Österreicher haben echt keine Probleme mehr

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Cassie
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Beitrag von Cassie »

Grauwoelfin hat geschrieben:Cassie, warum singst du das Niedersachsenlied?
Nun, es gibt halt Gelegenheiten, wo man das tatsächlich singt. :D Ich bin (durch meinen Mann hauptsächlich) im Schützenverein. So ein Schützenverein hat nun mal auch "Brauchtumspflege" als einen seiner Zwecke. Und wenn dann mal wieder alljährliches Schützenfest ist mit Ausrufung der Könige, wird nicht die Nationalhymne, sondern das Niedersachsenlied gesungen. Finde ich auch viel passender. ;) Und wenn dann die ganzen Kerle das Lied mit bierschwerer Zunge lallen, dann kriege ich nun mal nicht das Wort "Söhne" über die Lippen. Ich sage ja von mir auch "Ich bin die Tochter meiner Eltern" und nicht "der Sohn" - das würde ich schon grammatikalisch schaffen...
Xajorkith hat geschrieben:Aber auch in Niedersachsen standen niemals 'ihre Töchter' an einer Wehr. :rolleyes: :zunge: :lol2:
Xajor, diese Aussage ist ja wohl auch Quatsch... :zunge:
Erstens bist du nicht dabei gewesen und zweitens, wenn nicht damals, dann ist es ja wohl wenigstens heute so, dass die Töchter mit den Söhnen Seit´an Seit´in der Wehr stehen können/dürfen/sollen. Egal ob nun Feuerwehr, Bundeswehr oder sonstiges. :D
naria hat geschrieben:Warum legen viele weibliche Führungskräfte soviel Wert darauf, als "Chefin" bezeichnet zu werden, ist die Tatsache, dass sie weiblich sind gleichzeitig im Beruf erfolgreich etwa eine so bemerkenswerte Ausnahme, dass sie extra gekennzeichnet werden muss?
Also erst mal grundsätzlich zu deinen Ausführungen: ich halte eine behutsame Anpassung von Sprache an die an die sprachgeschichtlich "neue" Situation der Gleichberechtigung der Frau für notwendig. Alledings hilft es, wie du auch sagst, hilft es nichts, diese Änderungen mit der Brechstange einzuführen, wenn sich dadurch in den Köpfen nichts ändert.

Anders als du halte ich es aber für extrem wichtig, eine "Chefin" auch als "Chefin" anzusprechen. Insbesondere dann, wenn es auch einen oder mehrere "Chef(s)" gibt, wie es meistens der Fall ist. Und ich rede jetzt nicht von Ehepaaren in Famielienbetrieben. Zum Beispiel bei uns ist es sehr wichtig, wenn ich die Unterscheidung "Chef" und "Chefin" treffe. Das Witzige ist eigentlich, "Chef" gibt es bei uns nur einen, aber wenn ich "Chefin" sage, muss ich näher bezeichnen, welche ich meine. :D

Und wenn du jetzt als Sprachpuristin sagst, dieses Wort gäbe es nicht, kann ich dir für die Alltagswirklichkeit sagen, das gibt es mindestens schon so lange, wie meine Oma die "Chefin" in deren Einzelhandel war (mein Opa war natürlich der Chef, aber sie hat damals den Einkauf gemacht und er den Verkauf organisiert.) :P Da war es wichtig, das die Vertreter nach der "Chefin" verlangt haben und nicht nach dem Chef.
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Xajorkith
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Beitrag von Xajorkith »

Cassie hat geschrieben:
Xajorkith hat geschrieben:Aber auch in Niedersachsen standen niemals 'ihre Töchter' an einer Wehr. :rolleyes: :zunge: :lol2:
Xajor, diese Aussage ist ja wohl auch Quatsch... :zunge:
Erstens bist du nicht dabei gewesen und zweitens, wenn nicht damals, dann ist es ja wohl wenigstens heute so, dass die Töchter mit den Söhnen Seit´an Seit´in der Wehr stehen können/dürfen/sollen. Egal ob nun Feuerwehr, Bundeswehr oder sonstiges. :D
Das ist überhaupt kein Quatsch. Aber was soll ich hier weiter reden. :smokin:
Weiter besingt das Lied aber nicht die heutige Zeit. Tut mir ja Leid aber ich halte die Verfremdung für völlig fehlgeleitet. :zunge:

Wegen dem Chef
Es gibt immer nur einen Chef und das ist der direkte Vorgesetzte. Zumindest in den meisten Firmen. (Familienbetriebe nehmen wir da mal raus). Dieses wird dann in Organigrammen geregelt.
Was über mein Chef steht ist dann sowas wie ein Direktor oder sonst tolle Bezeichnungen. Wenn so einer meint mir was auftragen zu müssen kläre ich das vorher mit meinen direkten Chef ab.
Ich denke mal, dass es so wohl auch für die meisten zutrifft. :o
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Cassie
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Beitrag von Cassie »

Xajorkith hat geschrieben:Wegen dem Chef
Es gibt immer nur einen Chef und das ist der direkte Vorgesetzte. Zumindest in den meisten Firmen.
Also das kannst du doch gar nicht wissen, weil ich nicht glaube, dass du dir "die meisten" Firmen danach angesehen hast.

Bei uns gibt es immer zwei Chefs, nämlich den eigentlichen Chef und den Stellvertreter. Und bei uns gibt es eben ne Stellvertreterin. Ok, das mit der dritten Chefin ist von uns mehr scherzhaft gemeint, aber das war auch nur eine Anekdote. :D
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Beitrag von Ebeyon »

Hi Leute,

irgendwie läuft das Ganze hier ziemlich durcheinander.
Worüber wollen wir denn nun hier reden?
Über kuriose Ösi-specials?
Über ungarische Prostitutions-Umschulungen?
über Emanzipation?
Über die Rechtschreibreform?
Über "große Frauen"?
über Lieder?
über Unternehmens-Hierarchien?

Vielleicht wärs besser gewesen, die beiden Links wären gleich bei "Fundstücke" gelandet... :D :unschuldig:

Gruß
Ebeyon
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Beitrag von Xajorkith »

Nunja ich schätze mal, dass in diesem Thread von allem was reinkommt. :))
Wie es Aussieht entwickelt er sich zu einen Thread über Gleichstellung der Frau. (oder was man darunter verstehen mag)

wieso heisst es eigentlich Muttererde oder Muttersprache?
Also so eine Sauerei jetzt aber X( :))

Man kann aber von jedem Kram ne Welle machen.

Wegen den 'meisten Firmen'
Jede Firma die eine AG ist hat auch ein Organigram. Das sind schon mal eine Menge. Firmen die International agieren haben diese ebenfalls. Wenn ich mir jetzt unsere kleine Firma hier anschaue mit etwa 100 Leuten (und wo ich sonst noch überall mal war) und das dann hochrechne sollte man durchaus die 'meisten Firmen' nennen dürfen.
Wegen dem Stellvertreter ... durch wen wurde der denn ernannt?
Von deinem direkten Vorgesetzten oder von weiter oben.
Stell dir mal folgene Frage:
Dein Chef sagt dir, dass du etwas generell nicht machen sollst. Nun ist er ein Tag nicht da und der Stellvertreter sagt dir jetzt, dass du nun genau das tun sollst. Was machst du?

Stellvertreter haben für mich keine Cheffunktion.
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Brân
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Beitrag von Brân »

Als Eingeborener kann ich nur obiges bestätigen...

...als hätten wir nicht genug andere Probleme :(

Für derartige Aktionen kann man sich eigentlich als Österreicher nur schämen und das sei hiermit getan!

und nun... *ignorierknopfdrück* widme ich mich wieder sachlicheren themen :unschuldig:

!:)
[center] "Gute Menschen sind ansteckend!"

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Brân ...fliegt in die dunkle Nacht hinaus... cora cora[/center]
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Beitrag von Echidna »

Ja, wir haben eigentlich auch wichtigere und schlimmere Probleme als ob da nun Töchter oder Söhne steht. Ich finde es ziemlich unnötig darauf nun herumzureiten. Außerdem wäre es nur wieder unnötige Geldverschwendung: Allein die ganzen Schulbücher der kleinen, in denen die Hymne abgedruckt ist, müsste man neudrucken lassen. Als ob wir so viel Geld dafür hätten *kopfschüttel*

Und *zustimm* :
Rezeguet hat geschrieben:Ähm btw
der text wurde ursprünglich sogar von ner frau geschrieben.....
Angeblich soll es eh nicht durchgebracht werden, weil die Frauenministerin so ziemlich die einzige ist, die das will. Also hoffe ich dass diese Idee schnell wieder verschwindet und man sich wieder wichtigeren Dingen widmet.
Terra nobis levis sit !
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naria
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Beitrag von naria »

Cassie hat geschrieben: Also erst mal grundsätzlich zu deinen Ausführungen: ich halte eine behutsame Anpassung von Sprache an die an die sprachgeschichtlich "neue" Situation der Gleichberechtigung der Frau für notwendig. Alledings hilft es, wie du auch sagst, hilft es nichts, diese Änderungen mit der Brechstange einzuführen, wenn sich dadurch in den Köpfen nichts ändert.
So ähnlich sehe ich das eigentlich auch. :) Allerding bin ich der Meinung, dass Sprache keineswegs angepasst werden muss. Sie passt sich selbst an. Sie reagiert extrem schnell und flexibel auf gesellschaftliche Veränderungen, ist sozusagen deren Indikator. Und solange sich eine erwünschte Veränderung der Geisteshaltung nicht von selbst durch Kommunikation, also Sprache, von der individuellen auf die gesellschaftliche Ebene ausdehnt, bedeutet das für mich, dass die Veränderung immer noch nur das Ideal einzelner Menschen ist.
Cassie hat geschrieben: anders als du halte ich es aber für extrem wichtig, eine "Chefin" auch als "Chefin" anzusprechen. Insbesondere dann, wenn es auch einen oder mehrere "Chef(s)" gibt, wie es meistens der Fall ist. Und ich rede jetzt nicht von Ehepaaren in Famielienbetrieben. Zum Beispiel bei uns ist es sehr wichtig, wenn ich die Unterscheidung "Chef" und "Chefin" treffe. Das Witzige ist eigentlich, "Chef" gibt es bei uns nur einen, aber wenn ich "Chefin" sage, muss ich näher bezeichnen, welche ich meine. :D
Willst du damit sagen, dein allererstes Unterscheidungsmerkmal von Menschen ist für dich das Geschlecht, noch vor dem Namen?
Das fände ich traurig, aber nicht verwunderlich. Ist schließlich kein Zufall, dass seit über einem Dutzend Jahrhunderten die Anrede "Herr" oder "Frau" noch vor dem Namen kommt.
Cassie hat geschrieben: Und wenn du jetzt als Sprachpuristin sagst, dieses Wort gäbe es nicht, kann ich dir für die Alltagswirklichkeit sagen, das gibt es mindestens schon so lange, wie meine Oma die "Chefin" in deren Einzelhandel war (mein Opa war natürlich der Chef, aber sie hat damals den Einkauf gemacht und er den Verkauf organisiert.) :P Da war es wichtig, das die Vertreter nach der "Chefin" verlangt haben und nicht nach dem Chef.
Ich sage doch gar nicht, dass es dieses Wort nicht gäbe ?(
Was die Unterscheidung angeht.
Ist es wirklich notwendig, "der Chef" und "die Chefin" zu sagen? Hat schon mal jemand daran gedacht, "die Chef" zu sagen?
Warum ist es selbst unter Weglassung des Artikels so schwer, bei dem Wort "Chef" geschlechtsneutral zu denken??
Wenn der weibliche Aspekt bei dem sprachlichen Ausdruck für eine Person erst durch ein Anhängsel an einem von der Grundbedeutung auf männlichen Wort extra kenntlich gemacht werden muss, ist das für mich ein Zeichen, dass im kollektiven Bewusstsein die Frau noch immer als Anhängsel des Mannes angesehen wird, auf welches besonders hingewiesen werden muss, wenn man von Menschen im Allgemeinen spricht und dabei nicht nur die Männer meint. :bad:
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Beitrag von sepruecom »

Also ich weiss nicht, aber ich wechsle, sobald ich das (weibliche) Geschlecht meines Chefs erfahre, automatisch zu "Chefin", ohne dabei über irgendwelche Anhängseltheorien oder sonstwas nachzudenken. Damit werte ich sie auch nicht ab, das ganze ist eben ein Automatismus. Dass sich eine Frau unterdrückt fühlen könnte, kam mir hierbei noch nie in den Sinn (und meinen weiblichen Chefs auch noch nicht). Aber gut, dann frage ich eben meine weiblichen Vorgesetzten in Zukunft, ob ich sie mit Chefin ansprechen darf :D

Gruss, sepruecom
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naria
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Beitrag von naria »

So hab ich das doch gar nicht gemeint :P ;)
Natürlich funktioniert es automatisch, so ist die deutsche Sprache nun mal. Aber es ist vielleicht gut, sich klarzumachen, dass das "in", als es aufkam, noch zur Darstellung von Zugehörigkeit diente. Eine Frau Müllerin damals keine weibliche Getreideverarbeitungsfachkraft, sondern die Frau oder Tochter eines Müllers. Oder von jemandem, der Müller heißt (so ähnlich, wie es auch mit den russischen Nachnamen ist). Es ist also ursprünglich tatsächlich eine Anhängselfunktion! Daher rührt auch die tatsache, dass eine Frau traditionell nach einer Heirat den Namen des Mannes annimmt, weil sie ja aus dem Besitz des Vaters in den des Mannes übergegangen ist, um es mal so krass auszudrücken (bis noch vor ein paar Jahrzehnten traf das wirklich noch genau so zu).

Übrigens tun sich die Vertreter anderer europäischer Sprachen weitaus weniger schwer mit sowas. Im Englischen gibt es ja bei den meisten Berufsbezeichnungen gar keine Geschlechtsunterscheidung, außer bei solchen Begriffen, die aus dem Französischen stammen. Und in Frankreich benutzt man sogar bei vielen Bezeichnungen auch dann den männlichen Artikel, wenn es sich um eine weibliche Person handelt. Falls es notwendig ist, wird dann nur noch ein "Monsieur" bzw. "Madame" davorgesetzt. Würde man das ins Deutsche übernehmen, würde man "Herr Chef" und "Frau Chef" sagen. Natürlich sollte man das nicht, denn wie bereits gesagt ist die Sprache ein Produkt der Gesellschaft und nicht umgekehrt. Soll heißen: Wenn es sich langsam in den Köpfen festsetzt, dass weibliche wie männliche Chefs gleichwertig sind, wird die sprachliche Entwicklung das irgendwie wiedergeben. Sei es nun durch eine Vereinheitlichung des Begriffs, oder einfach, dass sich die Bedeutung des Worts "Chefin" von "weibliche Person mit Vorgesetztenstatus" mehr in die Richtung "vorgesetzte Person mit weiblichem Geschlecht" verschieben wird. Dann wird es sich auch synonym zu Chef "anhören".
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Delta
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Beitrag von Delta »

naria hat geschrieben:Wenn es sich langsam in den Köpfen festsetzt, dass weibliche wie männliche Chefs gleichwertig sind, wird die sprachliche Entwicklung das irgendwie wiedergeben. Sei es nun durch eine Vereinheitlichung des Begriffs, oder einfach, dass sich die Bedeutung des Worts "Chefin" von "weibliche Person mit Vorgesetztenstatus" mehr in die Richtung "vorgesetzte Person mit weiblichem Geschlecht" verschieben wird. Dann wird es sich auch synonym zu Chef "anhören".
Also in meinem Kopf klingt das schon so... und wenn ich "Chefin" sage, dann ist das einfach nur eine Bezeichnung wie "Chef". Ich käme mir komisch vor, wenn ich meine Chefin mit Chef bezeichnen sollte... aber vielleicht bin ich ja verschoben.

Und bei mir ist es tatsächlich so, dass das Geschlecht für mich ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal von Menschen ist. Mit Männern gehe ich nunmal anders um als mit Frauen (oder mit Frauen anders als mit Männern oder wie auch immer). Der Name sagt da nicht so viel aus (jedenfalls solange ich jemanden nicht näher kenne).
hafensaenger hat geschrieben:@Delta Man (in diesem Falle Frau) kann gewisse Dinge auch überbewerten
Hab ich auch schon gehört :D
hafensaenger hat geschrieben:Ich hätte auch sagen können (was ich nicht tat), dass ich diese "Betonung" von Ihre Töchter bzw. großen Frauen in der Novellierung bzw. in der geplanten Novellierung der Hymmne völlig daneben finde.
Das kann man auch chauvinistisch nennen.

Gruss
Anni
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naria
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Beitrag von naria »

Delta hat geschrieben:Also in meinem Kopf klingt das schon so... und wenn ich "Chefin" sage, dann ist das einfach nur eine Bezeichnung wie "Chef". Ich käme mir komisch vor, wenn ich meine Chefin mit Chef bezeichnen sollte... aber vielleicht bin ich ja verschoben.
Nö, du empfindest es einfach nur so, wie es idealerweise alle tun sollten :)
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Grauwoelfin
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Beitrag von Grauwoelfin »

Vor nicht allzu langer Zeit waren Frauen tatsächlich noch Menschen zweiter Klasse. Vor gar nicht langer Zeit waren Frauen mit Beruf in der Gesellschaft komisch angesehen. Vor eher kurzer Zeit waren Frauen in "Männerberufen" exotische Wesen. Noch immer sind Frauen in Führungspositionen selten.
Und doch, es entwickelt sich. Wer heute "Chef" denkt, denkt meist noch an einen Mann. Wer heute an einen Assistenten der Geschäftsführung denkt, denkt meist an eine Frau.
Aber in dem gleichen Maße wie die Frauen die Chefposten übernehmen wird die Namensdiskussion unwichtiger.
Und wenn eines Tages die Frage "Ist der Chef da?" nicht automatisch mit einem Mann verbunden wird, wird auch die Sprache geregelt sein. In gleichem Zuge, in gleichem Maße. Denn wie Naria schon sagte: die Sprache wird vom Volk gemacht. Dem möchte ich nur hinzufügen: Egal, was uns verordnet wird.

Und wo ich grad so vor mich hin sinnier: Auch die Anrede hat sich ja verändert in Lauf der Zeit. Die langsam einsetzende Gleichberechtigung läßt sich auch hier ablesen: heute unterscheidet man ja zwischen "Herr" und "Frau". Und keiner denkt sich etwas dabei.
Noch vor einer Generation musste eine junge Frau sich die Frage gefallen lassen, ob sie denn Frau sei oder etwa noch ein Fräulein. Und das war dann u.U. schon abwertend.
Wir Frauen sind auf einem guten Weg :)

die Grauwoelfin :D
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Ebeyon
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Beitrag von Ebeyon »

Mir fällt da ein positiv-Beispiel ein:
in offiziellen Briefen schreibt man "Sehr geehrte Damen und Herren" also die Frau zuerst.
Ist doch schonmal was.
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Xajorkith
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Beitrag von Xajorkith »

Das gehört zu allgemeine Höflichkeitsfloskeln und Benimmregeln welche aber in unserer Zeit nicht mehr up to date sind.

Wann hast du zuletzt einer Dame die Tür aufgehalten?
Ihr deinen Platz in Bus und Bahn angeboten?
Ihr etwas aufgehoben wenn sie etwas hat fallen lassen?
Weisst du in welcher Reihenfolge man die Treppe zu ersteigen bzw. sind hinunterzugehen hat?

usw. usw.
Da gibt es allerhand derlei Dinge von. Nur befolgt sie keiner mehr.
Diese Anrede scheint noch das einzigste zu sein was noch bestand hat. Denke mir aber mal eher aus Gewohnheit.
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Beitrag von MyBrainHurts »

Xajorkith hat geschrieben:Wann hast du zuletzt einer Dame die Tür aufgehalten?
Ihr deinen Platz in Bus und Bahn angeboten?
Ihr etwas aufgehoben wenn sie etwas hat fallen lassen?
Ständig! :D
Nein ehrlich. In Österreich wird sowas wohl noch größer geschrieben ;)
Weisst du in welcher Reihenfolge man die Treppe zu ersteigen bzw. sind hinunterzugehen hat?
Gute Frage, keine Ahnung!
Wahrscheinlich so, dass sie notfalls immer auf dich drauf fällt und dich mitreißt, sollte sie stolpern. (Also der Mann immer weiter unten)
Richtig?

Ich seh Chef auch durchaus geschlechtsneutral. Warum soll der Chef nicht weiblich sein?
Man sagt bei uns zumindest auch "Frau Doktor", äußerst selten nur Frau Doktorin. Wäre genau das Gleiche.

Ein extremeres Beispeil sind bei uns die sogenannten "Bezirkshauptmänner". Seit es untern ihnen auch durchaus mehr Frauen gibt, wurde da schon öfter diskutiert, denn die heute immer noch korrekte Bezeichnung "Frau Bezirkshauptmann" finde selbst ich sehr seltsam... :P

Lieben Gruß
DAS mbh
Bunt ist das Dasein...
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Beitrag von Ebeyon »

Wann hast du zuletzt einer Dame die Tür aufgehalten?
Gibts da nicht auch verschiedene Verhaltensregeln (z.B. bei einem Restaurantbesuch) ?
a) der Mann hält die Tür auf und lässt die Dame zuerst eintreten
b) der Mann betritt als erster das Restaurant (um zu sehen, ob das Gebiet "save" ist) und lässt dann die Dame eintreten
Weisst du in welcher Reihenfolge man die Treppe zu ersteigen bzw. sind hinunterzugehen hat?
Das würde mich jetzt auch interessieren. MBHs Erklärung hört sich logisch an. Aber ist es wirklich höflich, wenn eine Frau vor mir die Treppe hochgeht und ihr Hinterteil ständig bei mir in Augenhöhe rumschwingt... :engel3:




Also mal was Allgemeines (btw: ich bin FÜR Höflichkeitsformen!!!),
aber werden durch solche Verhaltensregeln die Unterschiede zwischen Mann und Frau nicht extra betont? Ist das dann nicht contra-Emanzipation?
Außerdem ist es doch keine Gleichberechtigung mehr wenn eine Seite von der anderen Seite extra (aus Höflichkeit) bevorzugt wird.

Irgendwie befindet man(n) sich da ganz schön in der Zwickmühle.
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Beitrag von Daniel de Foe »

Xajorkith hat geschrieben:Das gehört zu allgemeine Höflichkeitsfloskeln und Benimmregeln welche aber in unserer Zeit nicht mehr up to date sind.

Da gibt es allerhand derlei Dinge von. Nur befolgt sie keiner mehr.
Erzähl´mir da was von GLEICHberechtingung: Ich versuch grad das abzustellen...ich versuch alle Menschen gleich gut zu behandeln (also ne hübsche Frau genauso wie nen hässlichen Mann (mann, das ist grottenschwer...))
Xajorkith hat geschrieben: Wann hast du zuletzt einer Dame die Tür aufgehalten?Ihr etwas aufgehoben wenn sie etwas hat fallen lassen?
mach´ich andauernd: egal ob Mann oder Frau.
Xajorkith hat geschrieben: Ihr deinen Platz in Bus und Bahn angeboten?
Prinzipiell: Nope! Die Gleichstellung der Frau ist mir wichtiger (Kommt natürlich auf ihr Wohlbefinden an, aber ich würde auch einem Rentner meinen Platz anbieten...)

Xajorkith hat geschrieben: Weisst du in welcher Reihenfolge man die Treppe zu ersteigen bzw. sind hinunterzugehen hat?
Da die Frage nicht an mich ging nur soviel: Ja ich weis es (du alter Charmeur!) und es sorgte besonders beim Hochgehen für Diskussionen im Knigge. Ahhh, da is ja die Antwort: Davor beim Runter und dahinter beim Raufgehen is richtig. Früher gabs Diskussionen, weil der Mann ja die Beine sehen könnte (erzähl´ das mal nem Schotten...). Und vergesst mir ja nicht beim hinsetzen den Stuhl zurechtzurücken!
Gauwölfin hat geschrieben:Vor nicht allzu langer Zeit waren Frauen tatsächlich noch Menschen zweiter Klasse.
Jawoll, waren sie. Es gibt durchaus Frauen, denen ein Mann nicht das Wasser reichen kann und sie werden immer noch schlechter bezahlt. Ich hab´nur das dumme Gefühl, dass der Bogen langsam überspannt wird und lieber über so nen Schrott diskutiert wird, als wirklich was zu tun (vor allem im Berufsleben). Ein Beispiel: Eine Freundin (gelernte Schlosserin, verheiratet mit Namenstrennung) hat ein Geschäft aufgemacht. Neben den üblichen Schwierigkeiten beim Finanzamt durfte sie feststellen, dass ihre Geschäftsunterlagen unter dem Namen ihres Mannes geführt werden, der nichts damit zu tun hat...
Ebeyon hat geschrieben: in offiziellen Briefen schreibt man "Sehr geehrte Damen und Herren"
Hab´ich mir abgewöhnt: Ein "Hallo" oder "Guten Tag" reicht völlig.
naria hat geschrieben:Allerding bin ich der Meinung, dass Sprache keineswegs angepasst werden muss.
Meine vollste Zustimmung: Es ist mir wurscht, ob es "die Sonne" und "der Mond" heisst (im französischen isses umgekehrt).

@all:
Eine Gleichberechtigung ist schon alleine von den Verhaltensmusteren von Männern und Frauen nahezu ein Ding der Unmöglichkeit (warum wundert sich eigentlich kaum jemand, wenn ein Junge verdreckt nach Hause kommt? Ein Mädchen sollte genauso im Dreck wühlen dürfen...etc pp). Zudem fühl´ich mich langsam als Mann benachteiligt: Ich will demnächst mal von "Umweltverschmutzer/innen", "Randalierer/innen" und "Abzocker/innen" lesen! Eine "Frauenministerin" alleine ist ein Unding: ich will nen Männerminister.
Wer wegen meines Geschreibsels der Meinung sein sollte, ich sei kein Gentleman, der irrt sich. Aber ich werd gern zu Gleichberechtigungsfanatiker/in :lol2:
"Ich weiß, daß ich nichts weiß, aber ich suche die Wahrheit" (Sokrates)

"Die Gegenwart jener, die die Wahrheit suchen, ist unendlich viel angenehmer, als die derjenigen, die glauben sie schon gefunden zu haben." (Pratchett: Weiberregiment)
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Beitrag von Ebeyon »

Kennt Ihr schon Lilith ?

Nur mal so als Einwurf in Bezug auf Stellung von Mann und Frau in Bezug auf unser christlich geprägtes Gesellschaftsbild.
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Beitrag von hafensaenger »

Ebeyon hat geschrieben: Gibts da nicht auch verschiedene Verhaltensregeln (z.B. bei einem Restaurantbesuch) ?
a) der Mann hält die Tür auf und lässt die Dame zuerst eintreten
b) der Mann betritt als erster das Restaurant (um zu sehen, ob das Gebiet "save" ist) und lässt dann die Dame eintreten.
Wenn das Gebiet "save" ist bietet er der Dame einen Sitzplatz an. Zuvor hilft er ihr aus dem Mantel (sofern das keine Bedienung macht) und hängt ihn ordentlich an der Gaderobe auf die immer im Sichtwinkel des Sitzplatzes ist.

Für mich ist (als Mann) immer das Problem (Knigge hin- oder her). Wie lange ist es noch höflich und ab wann wird es aufdringlich? Natürlich lässt sich eine Frau gerne (bis zu einem gewissen Grad) bedienen, was ausgeben etc...

Ab wenn der Man ihr nun wirklich alles / zuviel (permanent) abnimmt ( eventuell aus übertriebener Hilfsbereitschaft oder wasauchimmer) nimmt er der Frau meines Erachtens auch etwa von ihrer Selbstständigkeit und sie ist / wirkt (zumindest auf mich) hilflos.

@DDF

Der Mensch wird nie alle Menschen gleich behandeln (können). Es liegt in seiner Natur dass er "gewisse" Menschen bevorzugt und andere wiederum benachteiligt. Das geschieht mehr oder minder (un)bewusst.

Ich halte es für einen guten Ansatz aber für nahezu unmöglich wenn man versucht es "allen recht zu machen". Damit wird man früher oder später scheitern denke ich.
"We choose our joys and sorrows
long before we experience them."

- Kahlil Gibran-
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