Haltung zu Amerika

Hier könnt Ihr über Gott, die Welt und alles andere diskutieren.

Moderatoren: Tantalusss, Mighty, Thies, mara, Gandalf

Benutzeravatar
Fiedler
Frischfleisch
Beiträge: 9
Registriert: Di 02.12.2003 - 17:32

Haltung zu Amerika

Beitrag von Fiedler »

Vielleicht kam das Thema schonmal, vielleicht nicht, aber in Anbetracht des näherrückenden 11. Septembers, mache ich mir immer wieder meine Gedanken.

Als Mainzer habe ich den Bushbesuch im Febuar 2005 miterlebt, den auch eine große Anti-Bush/Anti-Kriegs-Demo begleitet hat. Damals habe ich mir auch überlegt daran teilzunehmen, mich letztendlich aber dagegen entschieden. Irgendwie kommt es mir immer so einfach vor, sich gegen Bush, Amerika allgemein und seine Kriege zu stellen, sich einer solchen Demonstration anzuschließen und einfach "dagegen" zu sein, weil man denkt dadurch automatisch die Moral auf seiner Seite zu haben. Dabei ertappe ich mich selbst immer wieder dabei, dass ich mich beispw. einerseits lautstark gegen einen Krieg im Iran ausspreche, andererseits aber Angst habe vor der Gefahr möglicher Atomwaffen und froh bin, dass sich jemand derer annimmt. Und WAR Saddam Hussein kein Diktator? Bewiesenermaßen hat er gefoltert, unterdrückt, gemordet. Bewiesenermaßen sind dort grausame Dinge geschehen. Ist das genug für einen Krieg? Oder hätte schon früher etwas unternommen werden sollen? Andererseits waren auch die Amerikaner während dieses Krieges alles andere als zimperlich. Die einen wurden befreit, andere eingeschränkt.
Von diesen Beispielen gibt es sicherlich noch einige mehr. Versteht mich nicht falsch, ich möchte nichts rechtfertigen, nur diese allgemeine Antibush, Antiamerikahaltung in Frage stellen. Man muss so viele Faktoren in Betracht ziehen, bewerten, zusammenrechnen, um über Moral und Unmoral zu urteilen und es ist so schwer sie alle zu erfassen, um ein objektives Resultat zu erzielen.
Hoffe man hat aus diesem Wirrwarr verstanden worauf ich hinaus will. Mich würde eure Meinung interessieren :)
"Nur wer die Sehnsucht kennt, weiß was ich leide." - J. W. Goethe
Benutzeravatar
Argh
Drache
Drache
Beiträge: 2707
Registriert: Mo 08.04.2002 - 14:25
Wohnort: Bermudadreieck, Ruhrpott
Kontaktdaten:

Beitrag von Argh »

Wir sind doch belogen und betrogen worden - aber wir hatten es ja damals schon nicht geglaubt :unschuldig:
Die Welt am 9. September hat geschrieben:Washington - Der frühere irakische Staatschef Saddam Hussein hatte laut einem Bericht des US-Senats niemals Verbindungen zum Al-Qaida-Kaida-Netzwerk von Osama bin Laden. Saddam Hussein sei gegenüber Al Qaida misstraisch gewesen und habe die islamistischen Extremisten als Bedrohung für seine Führung eingeschätzt, hieß es im Bericht des Geheimdienstausschusses des Senats. Saddam Hussein wies demnach jegliche Anfragen von Al Qaida zur materiellen und logistischen Unterstützung zurück. US-Präsident George W. Bush hatte in der Vergangenheit mehrfach auf entsprechende Verbindungen hingewiesen und im Jahr 2003 den Krieg gegen Irak unter anderem damit gerechtfertigt.

In dem Bericht des Senats stellen die Senatoren zudem fest, dass die irakische Führung kein aktives Atomprogramm und auch kein mobiles Labor zur Herstellung biologischer Waffen gehabt habe. Die US-Regierung habe Geheimdienstinformationen nicht so genutzt, wie sie es hätte tun sollen, nämlich "um Entscheidungsträger zu informieren", urteilte die Nummer zwei des Ausschusses, der Demokrat John Rockefeller. Die Verantwortlichen hätten vielmehr Hinweise "ausgewählt, übertrieben oder verschwiegen", um ihre Entscheidung zum Krieg gegen den Irak zu rechtfertigen, die sie ohnehin schon gefasst hätten.
Guck Dir mal unsere alten Diskussionen an, aber man kann nicht die ganze USA mit dem herrschenden Regime in einen Topf werfen. Ich hoffe die US-Bürger wachen bald auf und bekämpfen die Doppelmoral und Bogotterie im eigenen Land :)
Benutzeravatar
Castore
Der ewig suchende Moderator
Der ewig suchende Moderator
Beiträge: 5341
Registriert: Mi 22.08.2001 - 14:22
Wohnort: Monasterium
Kontaktdaten:

Beitrag von Castore »

[center]Die Anschläge vom 11. September werden überbewertet ![/center]
Bye
Cast :bounce: re

Schlauer Spruch des Jahres 2013:

"Ich ging mit dem Gefühl in´s Bett, dass alle Säufer kennen: Ich hatte mich lächerlich gemacht, aber zum Teufel damit." (Henry Chinaski)
Benutzeravatar
Baerbel
Magier(in)
Magier(in)
Beiträge: 1462
Registriert: Di 24.07.2001 - 17:21
Wohnort: zuhause
Kontaktdaten:

Beitrag von Baerbel »

Das mag deine Meinung sein, Castore. Ich denke, jeder der bei diesem Anschlag Familienmitglieder, Verwandte, Freunde, Arbeitskollegen oder Körperteile verloren hat, wird das etwas anders sehen als du.
Bild
Benutzeravatar
hafensaenger
Erzengel
Erzengel
Beiträge: 7175
Registriert: Di 21.05.2002 - 14:15
Wohnort: Fate2 Vers. 17.07.2007
Kontaktdaten:

Beitrag von hafensaenger »

Als Deutscher lässt sich das leicht sagen, Castore. Du lebst nicht da, hast da keine Verwandte, Brüder, Schwester.... Da kann man sich es erlauben, etwas bis sehr gleichgültig zu sein diesem Ereignis gegenüber. Ich denke, wenn du persönlich involviert wärest, würde garantiert nicht so ein Satz von dir kommen.

Die Amis kommen wir oft vor die Sims. Sie werden generiert, leben ihre tiefreligiöses und triviales Leben und hinterfragen es wenig bis gar nicht. Ich hoffe wie Argh, dass sie es bald tun werden.
"We choose our joys and sorrows
long before we experience them."

- Kahlil Gibran-
Benutzeravatar
jdoge
Titan(in)
Titan(in)
Beiträge: 2061
Registriert: So 03.08.2003 - 19:51
Wohnort: Mechernich
Kontaktdaten:

Beitrag von jdoge »

Hallo zusammen,

ich hab bei dem Anschlag zwar keine Familienmitglieder verloren, aber einen guten Freund und Arbeitskollegen und trotzdem muss ich Castore zum Teil Recht geben. Wenn etwas ähnliches in einem anderen Land außer den USA passiert wäre, würde wir heute längst nicht mehr soviel darüber reden, geschweige denn deswegen Kriege führen.
Was ich ganz besonders lächerlich finde, wenn es nicht so traurig wäre, ist das die eigentlichen Verantwortlichen von den USA ausgebildet wurden und zu einem großen Teil noch auf freiem Fuße sind, dafür aber munter Länder attackiert werden, die damit gar nichts zu tun haben und was den Iran betrifft, welches Recht haben die Amis oder wir einem souveränen Staat Vorschriften über seine „Wirtschaft „ zu machen, weil wenn das erlaubt wäre, warum haben die Amis, Russen und viele andere auch noch Atomkraft? Das Kioto-Protokoll unterschreiben sie ja auch nicht, obwohl das in meinen Augen viel gefährlicher ist.
Hafen hat geschrieben:Sie werden generiert, leben ihre tiefreligiöses und triviales Leben und hinterfragen es wenig bis gar nicht.
Kannst du mir das bitte mal ein wenig näher erläutern, ist mir so sonst zu pauschal.

Viele Grüße
JD 8)
Keep cool, ich bleib es ja auch!
Bild
Benutzeravatar
hafensaenger
Erzengel
Erzengel
Beiträge: 7175
Registriert: Di 21.05.2002 - 14:15
Wohnort: Fate2 Vers. 17.07.2007
Kontaktdaten:

Beitrag von hafensaenger »

Ich werde es mal versuchen, JD. Der durchschnittliche Amerikaner ist vordergründlich eloquent, immer nett und freundlich obwohl ihm seine Mitmenschen und Nachbarn sowie Fremde und Touristen zumeist am Popo vorbeigehen. Er geht immer brav in die Kirche oder gehört einer anderen pseudoreligiösen Gemeinschaft an, er geht brav wählen und tut das was man ihm sagt oder was ihm erzähl wird ohne es großartig zu hinterfragen.

Möglicherweise ist er auch Soldat und läßt sich grad in Nahost für sein Vaterland in seine Einzelteile zerlegen.

Er ist patriotisch, Stolz auf sein Land und über jeden Zweifel darüber erhaben. Er hat ein Zuhause, zwei bis drei (oder nochmehr) Jobs, Familie und Kinder. Trotzdem ist er glücklich auch wenn sein Leben einer Soap gleicht und er auf der Stelle tritt. Er hat mindestens eine Waffe zuhause um sich zu beschützen oder seinem Nachbarn ein drittes Nasenloch zu schiessen wenn er mal ein Bier zuviel hatte.

Es ist wohl nicht jeder Ami so klischeehaft und dumm, aber zumindest das Clientel der Amis, was Leute wie Bush und Co. seit der Gründung dieses Landes unterstützt.
"We choose our joys and sorrows
long before we experience them."

- Kahlil Gibran-
Benutzeravatar
Hasi477
Goblin
Goblin
Beiträge: 48
Registriert: Do 17.08.2006 - 12:02

Re: Haltung zu Amerika

Beitrag von Hasi477 »

Fiedler hat geschrieben: Und WAR Saddam Hussein kein Diktator? Bewiesenermaßen hat er gefoltert, unterdrückt, gemordet. Bewiesenermaßen sind dort grausame Dinge geschehen. Ist das genug für einen Krieg? Oder
Doch war er und er hat schlimme Dinge getan, aber es glaubt doch keiner das DAS der Grund für den Krieg war, oder???
Dann müssten die Ami`s ja noch in so einige Länder einmaschieren, wenn ihnen die "Menschenrechte" am Herzen liegen würden...

Meiner Meinung nach muss man die Diskussion viel früher anfangen... schliesslich waren es die Ami`s die Saddam Hussein hoch gebracht haben und solange er nach ihrer Nase gespielt hat, war ja auch alles in bester Ordnung...
dann ist das "Zuchttier" eigene Wege gegangen und wurde zur Gefahr...
durch den Krieg haben die Ami`s aber das ganze Gleichgewicht in der Gegend durcheinander gebracht und sind quasi fast handlungsunfähig. Da war ja klar das die nächsten Probleme entstehen, im Moment zu grössten Teil der Iran.
Tja, auf gut deutsch:
die ganze Situation ist fast vollständig eine von den Amis`s Hausgemachtes Problem, aber die ganze Welt muss es ausbaden!!!

Liebe Grüsse, Nadine
Benutzeravatar
jdoge
Titan(in)
Titan(in)
Beiträge: 2061
Registriert: So 03.08.2003 - 19:51
Wohnort: Mechernich
Kontaktdaten:

Beitrag von jdoge »

Hallo zusammen,
hafensaenger hat geschrieben:Ich werde es mal versuchen, JD. Der durchschnittliche Amerikaner ist vordergründlich eloquent, immer nett und freundlich obwohl ihm seine Mitmenschen und Nachbarn sowie Fremde und Touristen zumeist am Popo vorbeigehen. Er geht immer brav in die Kirche oder gehört einer anderen pseudoreligiösen Gemeinschaft an, er geht brav wählen und tut das was man ihm sagt oder was ihm erzähl wird ohne es großartig zu hinterfragen.

Möglicherweise ist er auch Soldat und läßt sich grad in Nahost für sein Vaterland in seine Einzelteile zerlegen.

Er ist patriotisch, Stolz auf sein Land und über jeden Zweifel darüber erhaben. Er hat ein Zuhause, zwei bis drei (oder nochmehr) Jobs, Familie und Kinder. Trotzdem ist er glücklich auch wenn sein Leben einer Soap gleicht und er auf der Stelle tritt. Er hat mindestens eine Waffe zuhause um sich zu beschützen oder seinem Nachbarn ein drittes Nasenloch zu schiessen wenn er mal ein Bier zuviel hatte.

Es ist wohl nicht jeder Ami so klischeehaft und dumm, aber zumindest das Clientel der Amis, was Leute wie Bush und Co. seit der Gründung dieses Landes unterstützt.
da stellt sich mir nun die Frage ob du das aus eigener Erfahrung weißt oder es nur aus den Medien entnimmst, da zumindest meine Erfahrung nicht so ausgefallen ist. Ich gebe dir sicherlich Recht, das es einen Großteil Amerikaner gibt die Bush für klasse halten, aber hier(Deutschland) gibt es ja auch einen Großteil die Frau Merkel für klasse halten. Deswegen würde ich aber nicht die Lebenseinstellung dieser Leute verurteilen oder gar ihre Werte, das würde ich mir nicht anmassen.
Ich bin sicherlich kein Bush Freund, eher ein Bush Verachter, aber wir sind doch auch nicht anders, es wird doch alles aus Amerika übernommen und übertrieben. Das Ganze geschieht unter dem Deckmantel des Kapitalismus, der Globalisierung und noch einiger anderer Punkte. Koruption und Machtbesesenheit gehört doch in Deutschland auch längst zum Tagesgeschäft. Werte, Traditionen und Solidarität werden als dumm und blöd abgetan, Egoismus ist trumpf. Mit diesen Vorraussetzungen was willst du noch erwarten? Alleine die Frage für mich wie kann eine deutsche Regierung nur auf die Idee kommen sich als "Polizei" im libanesich/israelichen Konflikt aufzuspielen, bzw. auch nur sich daran beteiligen zu wollen?

Viele Grüße
JD 8)
Keep cool, ich bleib es ja auch!
Bild
Benutzeravatar
hafensaenger
Erzengel
Erzengel
Beiträge: 7175
Registriert: Di 21.05.2002 - 14:15
Wohnort: Fate2 Vers. 17.07.2007
Kontaktdaten:

Beitrag von hafensaenger »

jdoge hat geschrieben:Hallo zusammen,

da stellt sich mir nun die Frage ob du das aus eigener Erfahrung weißt oder es nur aus den Medien entnimmst, da zumindest meine Erfahrung nicht so ausgefallen ist. Ich gebe dir sicherlich Recht, das es einen Großteil Amerikaner gibt die Bush für klasse halten, aber hier(Deutschland) gibt es ja auch einen Großteil die Frau Merkel für klasse halten. Deswegen würde ich aber nicht die Lebenseinstellung dieser Leute verurteilen oder gar ihre Werte, das würde ich mir nicht anmassen.
Ich bin sicherlich kein Bush Freund, eher ein Bush Verachter, aber wir sind doch auch nicht anders, es wird doch alles aus Amerika übernommen und übertrieben. Das Ganze geschieht unter dem Deckmantel des Kapitalismus, der Globalisierung und noch einiger anderer Punkte. Koruption und Machtbesesenheit gehört doch in Deutschland auch längst zum Tagesgeschäft. Werte, Traditionen und Solidarität werden als dumm und blöd abgetan, Egoismus ist trumpf. Mit diesen Vorraussetzungen was willst du noch erwarten? Alleine die Frage für mich wie kann eine deutsche Regierung nur auf die Idee kommen sich als "Polizei" im libanesich/israelichen Konflikt aufzuspielen, bzw. auch nur sich daran beteiligen zu wollen?

Viele Grüße
JD 8)
Ich entnehme es den Erfahrungen von meinem Cousin Stefan, der eine zeitlang in Texas (dem Bayern von Amerika) gelebt und gearbeitet hat. Manches mag Vorurteil sein, aber einiges trifft leider zu. Und ihre Lebenseinstellung / und ihre Werte verurteile nicht unbedingt damit, dass ich sie (auf gewisse Art) in Frage stelle. Sicherlich sind wir auch nicht perfekt und die Merkel auch nicht ein viel geringeres Übel als drüben der Bush. [Zitat Master & Commander: "Übel bleibt Übel!"]

Das wir Amerika mehr und mehr nacheifern schmeckt mir auch nicht aber was will man dagegen tun? Und Deutschland will bzw. muss wohl aus irgendwelchen Gründen (waren es die zwei verlorenen Weltkriege?) in der Welt Sympathiepunkte sammlen und mischt sich deshalb wohl in Dinge, Kriege, wasauchimmer ein die eigentlich einige Nummern zu groß für dieses Land sind.
"We choose our joys and sorrows
long before we experience them."

- Kahlil Gibran-
Benutzeravatar
Cassie
König(in)
König(in)
Beiträge: 3732
Registriert: So 21.04.2002 - 11:49
Wohnort: Im Paradies

Beitrag von Cassie »

hafensaenger hat geschrieben:Texas (dem Bayern von Amerika)
Also ich würde ja fast sagen, das ist eine ganz schöne Beleidigung von Bayern, in dem es meiner Meinung nach um einiges aufgeklärter zugeht als in Texas und in den sonstigen Staaten des Bibelgürtels (es handelt sich hier nämlich um noch mehr Staaten als nur Texas ;) ). Aber lassen wir das.

Man sollte immer bedenken, dass sich hier christliche und moslemische Fundamentalisten gegenüberstehen. Beide Religionen sind äußerst barbarisch und unterscheiden sich im Kern eigentlich nicht besonders. Umso erstaunlicher eigentlich, dass sie sich bis aufs Messer bekämpfen...

Um das zu verdeutlichen: ein richtiger Christ schert sich einen Dreck um Menschenrechte und so nen neumodischen Krams. Nicht von ungefähr war die Zeit, in der die MAcht der Kirche am stärksten war, eine der finstersten Epochen der europäischen Geschichte. Erst mit der Renaissance - grob gesagt eine Abkehr vom Christen- und Hinwendung zum Heidentum - wurde Humanismus, Aufklärung und (Natur-)wissenschaft möglich. Das ist jetzt nicht ganz auf meinem Mist gewachsen, sondern das habe ich aus einem tollen Artikel aus der ZEITWissen.

Ein aufgeklärter Christ (also jemand, der sich etwas aus Menschenrechten und ähnlich neumodischen Erfindungen macht) ist also jemand, der ziemlich unbequem zwischen zwei Stühlen sitzt. Irgendwann muss er sich sowieso für einen der beiden Stühle entscheiden. Die Amis im Bibelgürtel haben sich bis in letzter Konsequenz entschieden. Sie begehen z.B. Morde an Abtreibungsärzten, verbieten die Erteilung von Unterricht, der mit der Bibel im Widerspruch steht und ähnlich konsequente Sachen. Als jemand auf dem anderen Stuhl kann man über solche Konsequenz(en) natürlich nur den Kopf schütteln.
Breuna-Counter
Bild
"Niemand hat die Absicht, Weltmeister zu werden." :D
Benutzeravatar
maik_r
Hexer/Hexe
Hexer/Hexe
Beiträge: 806
Registriert: Mo 29.03.2004 - 15:21
Wohnort: da wo die Schoschonen schön wohnen (Nähe Berlin)
Kontaktdaten:

Re: Haltung zu Amerika

Beitrag von maik_r »

Fiedler hat geschrieben:Und WAR Saddam Hussein kein Diktator? Bewiesenermaßen hat er gefoltert, unterdrückt, gemordet. Bewiesenermaßen sind dort grausame Dinge geschehen. Ist das genug für einen Krieg?
man sollte auch die Auswirkungen dieses Krieges betrachten (ich weiß es liegt noch nicht so lange zurück um diese wirklich überblicken zu können): man hört fast täglich in den Nachrichten, das wieder irgendwo im Irak eine Autobombe explodiert ist. Dort herrscht jetzt Bürgerkrieg und es sterben bestimmt genauso viele Menschen dort jetzt wie unter dem Regime Saddams.
Benutzeravatar
Wolferl
Moderator i.R.
Moderator i.R.
Beiträge: 1839
Registriert: Fr 05.07.2002 - 16:09
Wohnort: Festung Wolfenstein
Kontaktdaten:

Beitrag von Wolferl »

die wenigsten Leute setzen sich wirklich mit diesem Thema auseinander und sind sehr schnell mit ihrer Pauschlaisierung "Amerikaner sind doof und ungebildet und führen sich als die Herren der Welt auf".
Nicht DIE Amerikaner sind so, sondern einige wichtige politische vertreter dieses Landes. Und dadurch bringen sie ein ganzes Volk in Verruf dass es so nicht verdient hat.
Das geht mir in den ganzen Amerikadiskussionen gegen den Strich. Wir verhalten uns da teilweise nicht besser als wir den Amerikanern unterstellen
Time to play the game!
It's all about the game, and how u play it
It's all about control, and if u can take it
It's all about your debt, and if u can pay it
It's all about pain, and who's gonna make it

Viele Grüße
W :motzen: lferl
Benutzeravatar
Argh
Drache
Drache
Beiträge: 2707
Registriert: Mo 08.04.2002 - 14:25
Wohnort: Bermudadreieck, Ruhrpott
Kontaktdaten:

Beitrag von Argh »

Cassie hat geschrieben:Man sollte immer bedenken, dass sich hier christliche und moslemische Fundamentalisten gegenüberstehen. Beide Religionen sind äußerst barbarisch und unterscheiden sich im Kern eigentlich nicht besonders. Umso erstaunlicher eigentlich, dass sie sich bis aufs Messer bekämpfen...
Mit Christus hat das übrigens nichts zu tun, die Lehre von Jesus wurde verbogen und auf den Kopf gestellt insbesondere durch die sogenannten Kirchenväter wie Augustinus. Die christlichen Fundamentalisten berufen sich übrigens bei ihrem Handeln hauptsächlich auf das alte Testament, weil sich damit Gewalt besser rechtfertigen lässt. Übrigens genauso ist es bei moslemischen Fundamentalisten, diese haben den Koran in den seltensten Fällen gelesen und schon garnicht textkritisch. Die meisten Moslems berufen sich auf Hadith, das sind mündlich überlieferte Aussprüche und Handlungsweisen Mohammeds. diese Überlieferung der Hadiths hält oft einer kritischen Überprüfung nicht stand.

@Cassie wenn ich Deinem Link folge finde ich den sicherlich interessanten Artikel leider nicht :(
Zuletzt geändert von Argh am Mo 11.09.2006 - 06:49, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Cassie
König(in)
König(in)
Beiträge: 3732
Registriert: So 21.04.2002 - 11:49
Wohnort: Im Paradies

Beitrag von Cassie »

Argh hat geschrieben:@Cassie wenn ich Deinem Link folge finde ich den sicherlich interessanten Artikel leider nicht :(
Ich weiß. :( Der wurde leider nicht online gestellt, sonst hätte ich direkt drauf verlinkt. Da hilft nur das Magazin kaufen. :D Es lohnt sich. ;)
Breuna-Counter
Bild
"Niemand hat die Absicht, Weltmeister zu werden." :D
Benutzeravatar
Castore
Der ewig suchende Moderator
Der ewig suchende Moderator
Beiträge: 5341
Registriert: Mi 22.08.2001 - 14:22
Wohnort: Monasterium
Kontaktdaten:

Beitrag von Castore »

Es gab mal eine sehr interessante Rede von Volker Pispers, in der er ein erstaunliches Rechenbeispiel brachte: Wieviele Araber kann ich umbringen um die gleiche Strafe zu erlangen, die ich bekomme, wenn ich einem Amerikaner einen Kaffee über die Hose kippe.
Der Vergleich wirkt grotesk, doch bei genauerer Betrachtung wird doch deutlich mit welch unterschiedlichen Maßen wir die Situation betrachten.
Jetzt kommt sicher wieder der Einwand mit dem Zeigefinger, man dürfe doch solche Dinge nicht miteinander vergleichen.
Warum nicht ? Weil das geschmacklos ist ? Schließlich rechnet man hier mit Menschenleben bzw. mit leichten Verbrennungen und einem Fleck in der Hose.
Das Beispiel von Pispers ist zwar vereinfacht und stilisiert, doch macht es eines ganz deutlich, und genau das ist der Grund, warum wir solche Vergleiche verachten: Sie machen uns deutlich, dass wir mehr Leid anrichten als wir verhindern und das uns das Leben vieler Unschuldiger in Nahost (und da diskutier ich nicht drüber - der absolute Großteil ist unschuldig) keinen Pfifferling wert ist!
Was Amerika gemacht hat verstieß gegen alle Regeln. Die Machenschaften in geheimen Gefängnissen rund um den Globus verstoßen dazu noch gegen Menschenrechte usw. usf.
Amerika ist der Wolf im Schafspelz und wir werfen durch unsere einfältige, einseitige Sicht der Dinge dem Lämmlein noch Drops hin.
Der 11. September erscheint lächerlich im Gegensatz zu dem, was darauf folgte und bis heute in Form von rollenden Köpfen Unschuldiger Tag für Tag geschieht.
Ganz ehrlich ? Wir wissen doch alle, dass Amerika der größere und gefährlichere Agressor ist, oder sind wir wirklich so blind ???
Bye
Cast :bounce: re

Schlauer Spruch des Jahres 2013:

"Ich ging mit dem Gefühl in´s Bett, dass alle Säufer kennen: Ich hatte mich lächerlich gemacht, aber zum Teufel damit." (Henry Chinaski)
Benutzeravatar
Rezeguet
König(in)
König(in)
Beiträge: 3492
Registriert: Sa 04.05.2002 - 19:39

Beitrag von Rezeguet »

Castore hat geschrieben:Es gab mal eine sehr interessante Rede von Volker Pispers, in der er ein erstaunliches Rechenbeispiel brachte: Wieviele Araber kann ich umbringen um die gleiche Strafe zu erlangen, die ich bekomme, wenn ich einem Amerikaner einen Kaffee über die Hose kippe.
Der Vergleich wirkt grotesk, doch bei genauerer Betrachtung wird doch deutlich mit welch unterschiedlichen Maßen wir die Situation betrachten.
Jetzt kommt sicher wieder der Einwand mit dem Zeigefinger, man dürfe doch solche Dinge nicht miteinander vergleichen.
Warum nicht ? Weil das geschmacklos ist ? Schließlich rechnet man hier mit Menschenleben bzw. mit leichten Verbrennungen und einem Fleck in der Hose.
Das Beispiel von Pispers ist zwar vereinfacht und stilisiert, doch macht es eines ganz deutlich, und genau das ist der Grund, warum wir solche Vergleiche verachten: Sie machen uns deutlich, dass wir mehr Leid anrichten als wir verhindern und das uns das Leben vieler Unschuldiger in Nahost (und da diskutier ich nicht drüber - der absolute Großteil ist unschuldig) keinen Pfifferling wert ist!
Was Amerika gemacht hat verstieß gegen alle Regeln. Die Machenschaften in geheimen Gefängnissen rund um den Globus verstoßen dazu noch gegen Menschenrechte usw. usf.
Amerika ist der Wolf im Schafspelz und wir werfen durch unsere einfältige, einseitige Sicht der Dinge dem Lämmlein noch Drops hin.
Der 11. September erscheint lächerlich im Gegensatz zu dem, was darauf folgte und bis heute in Form von rollenden Köpfen Unschuldiger Tag für Tag geschieht.
Ganz ehrlich ? Wir wissen doch alle, dass Amerika der größere und gefährlichere Agressor ist, oder sind wir wirklich so blind ???
hab meiner Freundin gestern Abend genau das vorgespielt weil sie auf so nem 11.9-Trip war...

DU meinst doch bestimmt das mit den Millionen für den Kaffee über ide Hose und die 200$ Entschädigung für das töten eines Afghanischen Zivilsten "eine gute alte Amerikanische Tradition"?
Daily Telegraph hat geschrieben:"Ein englischer Klub schlägt einen deutschen im Elfmeterschießen - notiert diesen Tag in euren Geschichtsbüchern."
Bild
Benutzeravatar
jdoge
Titan(in)
Titan(in)
Beiträge: 2061
Registriert: So 03.08.2003 - 19:51
Wohnort: Mechernich
Kontaktdaten:

Beitrag von jdoge »

Hallo zusammen,

die Kabaretnummer von Volker Pispers kenn ich auch, wirkt zwar erst etwas makaber, aber wenn man mal drüber nachdenkt, ist es leider wahr.
Auch gut dazu paßt das Beispiel mit den Medikamenten. Nach dem 11.9. gab es Panik wegen Milzbrand-Anschlägen, also hat die US-Regierung Bayer dazu gezwungen ihre Preise für das Gegenmittel drastisch zu senken, sonst würden sie den Patenschutz aufheben und selber nachproduzieren. Und ziemlich zeitgleich batten einige afrikanische Regierungen nur für ihr eigenes Land Aids-Medikamente nach zu produzieren, um ihre Bevölkerung, die sich die teuren amerikanischen nicht leisten kann, zu versorgen. Antwort der US-Administration, man könne das nicht machen, das würde in die marktwirtschaftlichen Belange der Firmen eingreifen, welch herrliche Doppelmoral. :wuerg:

Viele Grüße
JD 8)
Keep cool, ich bleib es ja auch!
Bild
Benutzeravatar
Rezeguet
König(in)
König(in)
Beiträge: 3492
Registriert: Sa 04.05.2002 - 19:39

Beitrag von Rezeguet »

jaja das "überleben von Negern verstößt gegen die Prinzipien der freien Marktwirtschaft" und wir können ja jetzt gerne diskutieren welche Politik mehr Menschenlebengekostet hat die von G.W. Bush oder die von Saddam Hussein?
Daily Telegraph hat geschrieben:"Ein englischer Klub schlägt einen deutschen im Elfmeterschießen - notiert diesen Tag in euren Geschichtsbüchern."
Bild
Benutzeravatar
Karyptis
Co-Admin
Co-Admin
Beiträge: 969
Registriert: So 16.11.2003 - 19:56
Wohnort: Am Verstand rechts vorbei unterhalb der Vernunft immer in Richtung Glück
Kontaktdaten:

Beitrag von Karyptis »

Guten Abend,

die Geschehnisse des 11. Septembers sind grausam, ohne Frage. Viele Menschen haben den Tod gefunden, die Wirtschaft litt auch mit. Die Art, wie, aber auch - und vor allem - "wo" es geschah ist erschreckend, aber jedoch nicht einmal überraschend. Wer Kriege im Ausland führt, der muss damit rechnen, dass die Konflikte einen einholen, so hart es klingen mag. Damit besitzt das, was an jenem Tag passiert hat, in vielerlei Hinsicht symbolische Wirkung.

Allerdings erlebe ich den "medialen Hype" zur Zeit nicht mehr als angenehm (sofern der Begriff in diesem Kontext erlaubt ist). Menschen finden, überall auf der Welt, zu jedem Zeitpunkt den Tod. Die Medien - und deren Kunden - entscheiden, was durch das Aufmerksamkeitsfenster in Richtung Bewusstsein gelangt. Bis zur nächsten Naturkatastrophe, zum nächsten Anschlag, usw. VOn Zeit zu Zeit wird die Erinnerung aufgefrischt.
So langsam hat man das Muster erkannt und lässt ein Gefühl von Abstumpfung und Langeweile hochkochen.

Tut mir Leid, es ist nicht böse gemeint, ich muss Castore Recht geben.
Erst vor kurzem saß ich hier. Mit dem Laptop auf dem Schoß und sah auf einer Karte, wieviele offene Konflikte zur Zeit auf der welt ausgetragen werden - recht interessant, war gut strukturiert, durchaus informativ.
Und über den Rand des Schirms hinaus sah ich diese betroffenen Gesichter zu einer recht traurigen Musik. Aus irgend einem Grunde fiel es mir schwer, ein gesteigertes Gefühl von Trauer zu empfinden - es ging einfach nicht.

Es ging auch deshalb nicht, weil ich weiß, was der 11. September alles ausgelöst hat.

Die Gefängnisse, deren Existenz von Bush immer verneint wurden, gibt es wirklich. Sie seien ein erfolgreiches Mittel zur Bekämpfung des Terrorismuses, obgleich sie eindeutige Verstöße gegen übernationale Gesetze darstellen, etc. pp. Von der Leugnung hin zur Verteidigung - das wirkt auf den Richter immer besonders aufrichtig.
Für die Menschen darin gibt es keine Jahrestage, keine Musik, gelten als potentielle Mörder - es sind eben keine Menschen, sondern Terroristen.

Nein, ich kann kein gesteigertes Mitgefühl empfinden, eher für alle unschuldigen Menschen gleichermaßen etwas. Der 11. September ist daher für mich schon immer ein Grund gewesen, grundsätzlich an alle mir bekannten Verstorbenen zu denken. Und mit dieser Trauer bin ich beschäftigt genug.
Antworten

Zurück zu „Allgemeine Diskussionen“