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Ephirnion
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Beitrag von Ephirnion »

Jeder kennt das! Entweder aus der Schulzeit von den Deutsch- Philosophie- oder Geschichtslehrern (vor allem von denen) oder inzwischen auch aus den Medien oder aus Zeitungen etc...

"Das Buch muss man mal gelesen haben!"
"Dieses Werk sollte Pflicht in der Schule sein!"....

blablabla

Naja, bisher hab ich natürlich auch immer gedacht, dass dies der größte Hokuspokus ist, den man sich vorstellen kann, aber irgendwann packte mich die Neugierde herauszufinden, was denn nun so interressant an "Kabale und Liebe" oder "Faust" oder schlicht und ergreifend der Bibel war.

Was sagt ihr? Welches der weltbekannten Bücher sollten wirklich von jedem gelesen werden? Und welche findet ihr absolut überschätzt?

Hier mal ein Beispiel von mir:

Empfehlenswert finde ich: Kabale und Liebe von Schiller
Nicht empfehlenswert: Effi Briest von T. Fontane
Ich lese im Augenblick Faust und hoffe, dass ich bis zum Ende der Semesterferien fertig werde. :)
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Baerbel
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Beitrag von Baerbel »

Kabale und Liebe fand ich auch sehr gut. An Effi Briest kann ich mich kaum noch erinnern, da ich ebenfalls den Film gesehen habe und das Buch doch schon länger zurückliegt.

Sehr empfehlenswert ist meiner Meinung nach "Nackt unter Wölfen" von Bruno Apitz. Auszug aus Wikipedia: Der Roman spielt im Konzentrationslager Buchenwald. Es werden sowohl Häftlinge, die ein ins Lager geratenes Kind vor den Wachmannschaften verborgen halten und ihm so das Leben retten, als auch die Lagerbesatzung beschrieben. Die Personen, die im Buch von Apitz erscheinen, sind authentisch und historisch belegbar, auch wenn im Roman andere Namen verwendet werden. Mit der Wahl der Namen verdeutlicht Apitz auch den Charakter der jeweiligen Person (beispielsweise Hauptscharführer Zweiling).

Ein weiteres Buch, dass ich mehrfach gelesen habe, ist: "Mohr und die Raben von London" - von Vilmos und Ilse Korn. Das Buch gibt Einblicke in das Leben von Karl Marx und enthält auch sehr nette Geschichten die er sich für seine Kinder ausgedacht hat. Einigen ist vielleicht "Hans Röckle und der Teufel" ein Begriff.

Beide Bücher sind keine klassische Weltliteratur im Sinne von Shakespeare und Co., aber trotzdem wirklich empfehlenswert.
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Magnus Ver Magnussen
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Beitrag von Magnus Ver Magnussen »

Sehr empfehlenswert: The catcher in the rye (Der Fänger im Roggen) von J.D.Salinger. Sollte im Englischunterricht Pflicht sein. Weiterhin ist auch noch Dead poets' society (Der Club der toten Dichter) empfehlenswert.
Nicht empfehlenswert, bzw. überschätzt: Macbeth von Shakespeare. Ich finde die Geschichte einfach nicht spektakulär genug.
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Dragorad
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Beitrag von Dragorad »

Das Parfum von Süskind war und ist bis heute mein absoluter Schulbuchklassiker. Kein anderes der Bücher, die ich vorher gelesen hab', waren so fesselnd.

Für den Englischunterricht würd' ich "Holes" (Autor mir unbekannt) empfehlen, da es viel über Freundschaft und Selbstvertrauen aussagt.
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Cassie
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Beitrag von Cassie »

Magnus Ver Magnussen hat geschrieben:Sehr empfehlenswert: The catcher in the rye (Der Fänger im Roggen) von J.D.Salinger. Sollte im Englischunterricht Pflicht sein.
Also mal ganz ehrlich: ich finde das Buch supergroße Scheiße. Das langweiligste englische bzw. amerikanische Buch, das ich je gelesen habe. Und ja, ich habs im Original gelesen und habe mich bei ner Menge englischer Klassiker absolut nicht gelangweilt.
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stone
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Beitrag von stone »

Naja, wo ihr schon die (Pflicht-)Werke aus dem Englisch-Unterricht ansprecht ... ;)

Unvermeidlich, tiefgründig aber weniger fesselnd und handlungsstark ist z.B. noch "Death of a salesman" (Tod eines Handlungsreisenden) von Arthur Miller.

Etwas interessanter, auch amüsanter, ist dann evtl. Pygmalion von George Bernard Shaw, die Romanvorlage des Musicals "My fair Lady".

Und mir persönlich am besten gefallen - nicht von Inhalt her, ist es doch jeweils eine eher düstere Zukunftsversion, aber als Gesamtwerk - haben "Brave New World" (Schöne neue Welt) von Aldous Huxley und "Animal Farm" (Farm der Tiere) von George Orwell.

Eigentlich gehört in diese Reihe noch Orwells "1984", aber das hab ich ehrlich gesagt nie ganz gelesen.

Für die "deutsche Schiene" kann ich mich noch gut an Lessings "Nathan den Weisen" erinnern, meiner Meinung nach auch nicht zu verachten.

... und im Bereich Fremdsprachen fällt mir grad wieder ein "hochinteressantes" Werk ein, das haben wir damals allerdings eher nur übersetzt, als den Inhalt zu besprechen:
Julius Ceasar - "de bello gallico" :)) :)) :))
Ephirnion hat geschrieben:...von den Deutsch- Philosophie- oder Geschichtslehrern (vor allem von denen) ...
Nunja, die "Grundlegung zur Metaphysik der Sitten" ist zwar interessant, aber nicht sooo unterhaltsam. ;)
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MyBrainHurts
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Beitrag von MyBrainHurts »

stone hat geschrieben:Eigentlich gehört in diese Reihe noch Orwells "1984", aber das hab ich ehrlich gesagt nie ganz gelesen.
Und Ray Bradburys "Fahrenheit 451" würd ich ebenfalls in dieses Genre einordnen und kann man durchaus empfehlen. Vor allem mit dem grade aktuellen Bezug zu Moores "Fahrenheit 911", der den Titel seiner Doku ja an diesen Roman angelehnt hat... "die Temperatur, bei der die Freiheit verbrennt..."

Nur so noch: Salingers "Catcher in the rye" nicht zu mögen ist eine Sache, die ich noch nachvollziehen kann und vor allem bei wohlbehüteten Jugendlichen oder solchen mit recht einfachem Gemüt angetroffen hab, die das Buch einfach in keinster Weise verstanden haben.
Es als "supergroße Scheiße" zu bezeichnen, trifft zwar ein wenig den Jargon des Romans, ist mir aber gänzlich unverständlich...
In diesem Falle - und nur in diesem - empfehle ich "Jerry Cotton-Romane" und solche von Rosamunde Pilcher... :D
z.B.: "Irrwege des Herzens" oder "Schneesturm im Frühling".
Auch "Sternschnuppen im August" oder "Paradies der Träume" könnte gefallen...

LG MBH ;)
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Phillip_Lynx
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Re: Pflichtliteratur!!

Beitrag von Phillip_Lynx »

Also von den Klassikern habe ich nur ein paar in der Schule gelesen und das ist so lange her, das ich mich daran nicht mehr erinnere.

Das einzige was ich gelesen habe und an welches ich mich erinnere ist 'Die Brüder Karamasow'. Und das nur, weil es sterbens langweilig war.
Ephirnion hat geschrieben:... oder schlicht und ergreifend der Bibel war. ...
Das allerdings ist ein gutes Buch. Und wenn es nur dazu dient, die Zeugen Jehovas von seiner Tür fernzuhalten :). Wenn man die Bibel nicht als Glaubensbekenntnis liest sondern nur als Buch, ist sie wirklich spannend und unterhaltend. Besonders das alte Testament.
Gruss Phillip_Lynx
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Castore
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Beitrag von Castore »

Kafkas "Verwandlung" ist ebenfalls ein Buch, welches man gelesen haben sollte. Genau wie "Homo Faber" von Frisch. :)
Bye
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Schlauer Spruch des Jahres 2013:

"Ich ging mit dem Gefühl in´s Bett, dass alle Säufer kennen: Ich hatte mich lächerlich gemacht, aber zum Teufel damit." (Henry Chinaski)
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MyBrainHurts
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Beitrag von MyBrainHurts »

Castore hat geschrieben:Frisch
Wenn du diesen, mir sehr lieb gewordenen Autor schon erwähnst, muss ich auch die Romane "Stiller", vor allem aber
"Mein Name sei Gantenbein" erwähnen: Ein geniales Buch, vor allem, wenn man Frischs "Verbindung" - zum damaligen Zeitpunkt bereits gescheiterte Liebesbeziehung - zu Ingeborg Bachmann kennt, und die damaligen Romane der beiden im Kontext sieht. Als Verarbeitung und Gespräch, als Vorwurf und Anschuldigung, als Rede und Antwort. Hochinteressant.
In diesem Sinne z.B.: Ingeborg Bachmann - "Malina"

Meiner Meinung nach die literarisch fruchtbarste Phase der beiden, wie das so oft in aufwühlenden Lebensperioden von Autoren der Fall ist.

Dostojewski lieb ich ebenfalls heiß. Die Brüder Karamasow sind absolut lesenswert, aber ich würde nicht 17jährige drüber lassen, sondern empfehle es eher einer schon reiferen, erwachseneren Leserschaft.... Und wer Dostojewski wirklich mag, sollte "Der Idiot" versuchen. Ein fast kafkaesker und ebenfalls philosophischer Roman von ihm, der mir am allerbesten gefallen hat.

LG MBH
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Sir Marc von Göskon

Beitrag von Sir Marc von Göskon »

Und nicht zu vergessen dieses Werk
Edgar Allan Poe
Phantastische Erzählungen
isbn 3-88059-752-9
Sammelband mit 27 Erzählungen

Die folter(Das Pendel) oder Die Mase des Roten Todes(das Stück gegen leute wo meinen das sie besser sind als andere)

Geniale und genialer Dichter
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MyBrainHurts
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Beitrag von MyBrainHurts »

Sir Marc von Göskon hat geschrieben:Die folter(Das Pendel) oder Die Mase des Roten Todes(das Stück gegen leute wo meinen das sie besser sind als andere)

Geniale und genialer Dichter
*argl* ... und gleich erzählen mir Blinde was über's Licht... :unschuldig:

das MBH-Stück wo meinen das wenigstens hier nicht spamen
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Mondkalb
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Beitrag von Mondkalb »

Edgar Allen Poe zählt schon zu den bedeutenden modernen Schriftstellern, er hat maßgeblichen Einfluss auf die Entwicklung der phantastischen Literatur und des Kriminalromans bzw. der Detektivgeschichte gehabt.
Zur Bekanntmachung mit dem Genre eignet er sich bestens.
Auch seine Gedichte sind lesenswert (besonders "Der Rabe").
Sorglos, wie ein Kind mit Feuer, ging ich mit der Zeit um.
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Castore
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Beitrag von Castore »

Da fällt mir gerade noch "Die Physiker" von Dürrenmatt ein. Ebenfalls (für mich) eine Pflichtlektüre.
Bye
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Hasi477
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Beitrag von Hasi477 »

Hallöchen,

erstens stimme ich Castore zu, allerdings finde ich mehrere Werke von Dürrenmatt gut...

ausserdem fand ich Sofies Welt von Jostein Gaarder gut, den dieses Buch bietet den perfekten Einstieg in das Thema Philosophie.

Liebe Grüsse, Nadine
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Mondkalb
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Beitrag von Mondkalb »

Eine klassische Schullektüre von Dürrenmatt ist ja auch "Der Richter und sein Henker", finde ich sehr lesenswert.
Ein interessantes Stück phantastische Prosa ist "Der Tunnel".
Sorglos, wie ein Kind mit Feuer, ging ich mit der Zeit um.
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Beitrag von Mondkalb »

Castore hat geschrieben:Da fällt mir gerade noch "Die Physiker" von Dürrenmatt ein. Ebenfalls (für mich) eine Pflichtlektüre.
Wir hatten ein Dreierpack zum Vergleich: "Die Physiker", "Galileo Galilei" und "Der Fall J. R. Oppenheimer" zum Thema "Die Verantwortung des Wissenschaftlers".
Sorglos, wie ein Kind mit Feuer, ging ich mit der Zeit um.
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stone
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Beitrag von stone »

MyBrainHurts hat geschrieben:
Castore hat geschrieben:Frisch
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Magnus Ver Magnussen
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Beitrag von Magnus Ver Magnussen »

Mit Frisch konnte ich einfach nichts anfangen. Andorra fand ich lustig, obwohl es nicht lustig ist und bei Homo Faber bin ich- und jetzt lüge ich nicht- immer nach ein paar Zeilen eingeschlafen( Klausur dazu fünf geschrieben, weil ich das Buch ja nicht gelesen hatte :D ). Das ist dann aber wieder eine Frage des Geschmacks. Von Dürrenmatt hat mir Der Richter und sein Henker sehr gefallen, weshalb ich dann noch freiwillig die zweite Lektüre mit Kommisar Bärlach, namentlich Der Verdacht, gelesen habe. Auch ganz gut. Noch ein Tipp aus dem englischsprachigen Bereich: The moon is down von John Steinbeck; eine sehr gut erzählte Antikriegsgeschichte.
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Dragorad
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Beitrag von Dragorad »

Mir fällt da noch von Theodor Storm "Der Schimmelreiter" ein.
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