Gott und die Welt

Hier könnt Ihr über Gott, die Welt und alles andere diskutieren.

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Susanna
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Beitrag von Susanna »

Mirko ist hier nicht Moderator, Hafensaenger.

Ok, damit die Sache nicht zum Ping-Pong-Spiel mit unabsehbaren Folgen ausartet, werde ich den Thread vorerst schließen.
Zuletzt geändert von Susanna am Mo 17.06.2002 - 08:42, insgesamt 1-mal geändert.
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Susanna
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Beitrag von Susanna »

Also, bevor ich noch länger gelöchert werde, wie lange ich dieser Thread noch geschlossen bleibt, öffne ich ihn jetzt wieder :D . Zeit zum Nachdenken war ja halbwegs vorhanden ;) . Viel Spaß beim Diskutieren :D !
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hafensaenger
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Beitrag von hafensaenger »

Mal sehen wie´s wird. Habs dicke Fell schon angezogen
"We choose our joys and sorrows
long before we experience them."

- Kahlil Gibran-
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Krool
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Beitrag von Krool »

Sorry für den lesten post, da ist wohl was gerissen... naja da er jetzt wieder offen ist was mir egal ist quatscht nur weiter, ich halte mich hier raus weil mich dieses thema nicht mehr interessiert.
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Sildariel
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Beitrag von Sildariel »

Danke Susanna.
Ich will mich erst einmal rechtfertigen: Hafensaenger hat geschrieben:
1.) Amerikanische Priester vergewaltigen ihre Minderjährigen Meßdiener und die Kriche schweigt dazu.
2.) Die Kirche und ihre Haltung zur Pille und zur Abtreibung
3.) Die Kirche hat im 2.Weltkrieg die Nazis unterstützt
Dazu wollte ich nur sagen, dass meiner Meinung nach dadurch nicht die Kirche vertreten wird. Ich hatte absichtlich geschrieben: "Im Namen des Glaubens". Diese Taten sind eben nicht im Namen des Glaubens ausgeführt, zumindest nicht im Namen meines Glaubens. Auf die einzelnen Punkten deiner Aufzählung will ich nicht eingehen, weil sie reine Ansichtssache sind.

Ich hätte aber kaum gepostet, wenn ich nicht etwas wirkliches zu sagen gehabt hätte: Ich habe für Reli(in der Schule) eine Art Referat über die Frage "Existiert Gott?" gehalten und dazu einige Meinungen aus dem Internet zitiert. Ich möchte sie mal auflisten. Mich würde es interessieren, was ihr von den Gottesbeiweisen haltet oder ob ihr sie sogar widerlegen könnt.

Existiert Gott?

KONTRA: "Bekanntere Argumente gegen Gott"
· „Ich glaube nur das, was ich mit meinen eigenen Augen sehen kann!"
· „Die Kirche hat soviel Unheil angerichtet im Namen Gottes, wie die Sache mit den Hexenverbrennungen oder das Segnen von Waffen."
· „Die Evolutionstheorie hat klar bewiesen, daß die ganze biblische Schöpfungsgeschichte nicht stimmen kann."
· „Wenn es tatsächlich so etwas wie einen Gott geben sollte, warum soll es dann gerade der sein, an den die Christen glauben?"
· "Die Dreifaltigkeit widerspricht der Lehre vom einzigen Gott."
· "Die Bibel widerspricht Jesus, z.b.: Der weise König Salomo, den Gott als besten Menschen auswählte, hatte 700 Frauen und 300 Nebenfrauen."

KONTRA: "Weltformel"
Steven Weinberg, ein bekannter Physiker, meint, dass man irgendwann eine Formel finden wird, in der alles erklärt und durch die Gott unnötig wird. Zitat Weinberg: "Für mich ist eine der großen Errungenschaften der Wissenschaft, daß sie es intelligenten Menschen zwar nicht unmöglich gemacht hat, religiös zu sein. Aber sie macht es ihnen möglich, nicht religiös zu sein."

KONTRA: Widerlegung der Standardaussage von Christen("Gott können wir nicht mit dem Verstand begreifen, sondern nur gefühlsmäßig erahnen.")
Gefühle sind unzuverlässig. Wir können z.b. nicht erkennen, dass Autoabgase schädlich sind. Unsere Gefühle lassen sich leicht durch (fiktive) Geschichten und durch falsche Metaphern nachweislich verändern. Nicht umsonst heißt es: "Liebe macht blind!"

NEUTRAL: "Wie sehr hat Gott die Welt geliebt..."
...dass er Gewalt, Hass und Leid hinein setzte. Thomas von Anquin argumentiert: "Wenn von zwei geraden Gegensätzen der eine unendlich ist, wird der andere erdrückt. Nun wird beim Worte "Gott" das verstanden, daß er ein gewisses unendliches Gut ist. Wenn es also Gott gäbe, so würde man kein Übel finden. Man begegnet aber Üblem in der Welt. " Augustinus konterte: "Da Gott höchst gut ist, so würde er keineswegs etwas Übles bei seinen Werken zulassen, wenn er nicht so sehr allmächtig und gut wäre, daß er auch mit dem Üblen gut täte."

PRO: "Gottesbeweis aus der Übereinstimmung der Völker"
Gewiss ist dies noch nicht ein "Gottesbeweis" im eigentlichen Sinn. Aber dass ohne Ausnahme alle Völker an einen oder mehrere Götter glauben, beweist zumindest, dass es nicht der Natur des Menschen widerspricht.

PRO: "Physik ist kein Anti-Gottesbeweis"
Physik oder Ähnliches kann nicht als Beweismittel gegen Gott verwendet werden, weil die Gesetz der Physik nicht die Richtigkeit der Physik oder andere Dinge bestätigen, sondern nur die Richtigkeit innerhalb der Physik bestätigen.

PRO: "Gewissen"
Da wir nicht der wirkliche Herr unseres Gewissens sind und wir uns nicht gegen seine Stimme wehren können, muss es jemand anders uns gegeben haben, sonst könnten wir es kontrollieren.

PRO: "Descartes"
Der Glaube an Gott ist angeboren und niemand kann sich dessen erwehren. Weil der Mensch nicht vollkommen ist, kann er diese Idee nicht hervorgerufen haben. Deshalb muss es einen Gott geben, der dem Mensch diese Idee eingegeben hat. (Wörtlich: "Ich erkenne es als unmöglich, daß ein Wesen wie ich, mit der Idee Gottes in mir, existiert, ohne dass Gott existiert.")

PRO: "Jesus und die Bibel"
Es gibt ca. 8000 Manuskripte der lateinischen Vulgata(eine Bibelübersetzung) und wenigstens 1000 der anderen früheren Versionen. Hinzu kommen über 4000 griechische Manuskripte, und damit hat man 13000 Manuskriptkopien von Teilen des Neuen Testaments. Daneben kann ein großer Teil des Neuen Testaments aus den Zitaten der urchristlichen Verfasser reproduziert werden. Hinzu kommen noch etliche Quellen, die nicht direkt mit der Bibel verbunden sind, aber das Selbe besagen.
Dem Neuen Testament skeptisch gegenüberzustehen hieße, die gesamte klassische Antike in Vergessenheit geraten zu lassen; denn kein Dokument des Altertums ist so gut belegt wie das Neue Testament. Sie ist das zudem einzige Werk, in dem sich viele Prophezeiungen in bezug auf einzelne Nationen, auf Israel, auf alle Völker der Erde, auf bestimmte Städte und auf das Kommen dessen, der der Messias sein sollte, befinden.

PRO: "Kant und ..."
Das Wesentliche der Welt ist eindeutig nicht der Stoff, sondern die Dynamik und die Gesetze, nach denen der Stoff sich bewegt. So hat die Natur an sich etwas Geistiges. Und wer hat die Gesetze gegeben?
Eine ähnliche Schlussfolgerung zieht der "Moralbeweis" von Kant: "Der Mensch ist ein sittliches Wesen. Er hat sittliches Urteilsvermögen und Gewissen. Diese Dinge sind so fest im Menschen verankert, dass des Menschen - auf jeden Fall des normalen - positive Lebensgefühl von seinem sittlichen Verhalten abhängt. Dieser innere Zusammenhang von Sittlichkeit und Glückseligkeit, von Pflichterfüllung und Lebensgenuss beweist aber das Dasein einer moralischen Weltordnung, und diese wiederum bezeugt - da ein Gesetz ohne Gesetzgeber undenkbar ist - das Dasein eines heiligen, vollkommenen, gesetzgebenden Gottes. "

PRO: "Kosmologischer Gottesbeweis"
Jedes Ereignis muss einen Grund haben. Eine Kugel bewegt sich nur, weil sie bewegt wurde. Die Uhr gibt es nur wegen dem Uhrmacher. Wie es aber keine Uhr ohne Uhrmacher, keine Kugel ohne die Kraft sich bewegt, die Kraft nicht einfach so existiert, so muss man auch - wenn man immer weiter zurückgeht - für die ganze Welt zu einem "letzten" und "ersten" Grund gelangen, zu einer alles bewirkenden, aber selber unbewirkten Weltursache, und diese kann nur als ein schaffender Geist voller Weisheit und Allmacht gedacht werden, also als personhaft lebendiger, schöpferischer Weltbegründer.(zuerst stellte Aristoteles diesen Beweis auf; er meinte nicht Juppiter und Co. mit dem Gott) Die einzige Frage ist, warum dieses Wesen nicht bewegt werden muss, doch es beweist auch, dass der Mensch nicht dieses Wesen sein kann.
Dadurch wird auch die patheistische* Idee widerlegt, da es unmöglich ist, die Existenz bewusstloser Ideen oder einer bewusstlosen Intelligenz zu vermuten. Und wenn Gott unpersönlich wäre, wäre er niedriger als die Menschen und könnte nicht etwas höheres(die Menschen) erschaffen haben.
So auch die Bibel: "Der das Ohr gebildet hat, sollte Er nicht hören? Oder das Auge geformt, sollte Er nicht erblicken?" (Ps. 94:9)
[*Patheismus: Der Gott ist die Welt selbst oder eine weltantreibende Energie ohne Bewusstsein. (Hinduismus, Buddhismus)]

PRO: "Ein Gleichnis(bloßes Zitat)"
"Wenn ein Schiffbrüchiger auf einer einsamen Insel eine geometrische Figur in den Sand gezeichnet fände, würde er nicht auf die Existenz eines Menschen schließen und würde seine Seele nicht mit lebhafter Freude erfüllt werden? Aber die Welt ist mehr als eine geometrische Figur! Und sollte da unser Herz und Geist nicht von Freude und Dankbarkeit erfüllt werden, dass wir in ihr eine höhere, eine göttliche Intelligenz voll Weisheit und Güte walten sehen?"

PRO/KONTRA: "Glaube"
Wenn man nicht an Gott glaubt, nützen alle Beweise nicht und auch andersherum. Deshalb ist als Abschluss dieser Satz nicht ganz unpassend: "Auf Fragen, die keine wirklichen Antworten haben, muss jeder einzelne seine eigene Antwort finden."
Faszination über Glück.
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hafensaenger
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Beitrag von hafensaenger »

@ Sildariel

Es ist eindeutig Ansichtsache, da geb ich dir recht. Ich find deine
Meinug dazu auch nicht schlecht. Du mußt nicht meinen, dass ich
gegen dich oder irgendwelche Kirchgänger wettere. Das ist
völliger Blödsinn. Ich geh auch noch ab und zu zur Kirche und tue
dieses auch gerne auch wenn ich ihr zweifelhaft gegenüber
stehe. Und selbstverständlich akzeptiere ich deine Meinung
auch wenn ich sie nicht immer teile.

Nun zu deinen Argumenten:

1.) Es gibt Dinge zwischen Himmel und Erde die kann man mit
dem logischen Verstand nicht erklären
2.) Die Kirche hat auch gutes getan was ich vergaß zu erwähnen
(sorry!)
3.) Die Evolutionstheorie läßt sich genausoschwer beweisen
wie Passagen aus der Bibel und genausoschwer wiederlegen
4.) Faßt jede Religion glaubt im Kern an Gott bloß die
Ausprägungen sind verschieden
5.) Blödsinn !
6.) Muß ich nachlesen
7.) Steven Weinberg ist ein streitbarer Physiker
8.) Man sieht nur mit dem Herzen gut das Wesenliche bleibt für
die Augen verborgen
9.) Wenn Gegensätze sich grundsätzlich auschließen warum
funktionieren dann soviele Gegensätze ?
10.) Volle Zustimmung
11.) Ich denke das hat mehr was mit dem Unterbewußtsein zu
tun als mit Gott.
12.) Falsch. Der Glaube ist nicht angeboren. Er wird gelehrt und
weitergegeben
13.) Teile der Bibel sind unwiderlegbar wahr, andere erstunken
und erlogen
14.) Kant weiß wovon er redet
15.) Das Gleichnis stimmt
16.) Das unterste auch.
Zuletzt geändert von hafensaenger am Do 20.06.2002 - 17:14, insgesamt 1-mal geändert.
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- Kahlil Gibran-
eponine
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Beitrag von eponine »

Hallo Sildariel!

Dein letzter Post ist sehr interessant. Am Wochenende werde ich mir etwas Zeit nehmen und darauf antworten.

@hafensänger:

am 11.06.2002 hast du geschrieben, daß die menschen gott nur erfunden haben wegen extremsituationen;

am 12.06.2002 hast du geschrieben, daß du ganz stark an reinkarnation glaubst;

am 15.06.2002 hast du geschrieben, daß du doch an gott glaubst, aber die kirche ist halt´ nix für dich;

am 20.06.2002 hast du geschrieben, daß du doch ganz gern in die kirche gehst;

?(

éponine
:) viele grüsse :)

éponine
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Delta
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Beitrag von Delta »

Original von Sildariel:
Ich will mich erst einmal rechtfertigen
Wieso rechtfertigen?
Für Glaube / Atheismus kann man und muß man sich nicht rechtfertigen. Entweder man glaubt, oder man glaubt nicht. Und da die Religionsfreiheit bei uns im Grundgesetz steht, ist das auch absolut legitim.

Wir können hier lediglich Meinungen austauschen und Anregungen zur Diskussion bieten. Missionarisches gehört hier meiner Ansicht nach nicht hin.
Meiner Meinung kann man Menschen gar nicht missionieren, man kann nur ein Vorbild leben, das überzeugt und anspricht. Und das wird durch Predigten und/oder Drohungen nicht glaubwürdiger.

Auch ist das etwas, was ich der (gerade katholischen) Kirche negativ ankreide. Sie droht ihren Gläubigen mit dem Zorn des "gütigen Gottes". Wie kann ein Gott, der Liebe ist, strafen? .... Nur ein Denkansatz ....

Anni

Carpe diem...
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Jaxx
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Beitrag von Jaxx »

Original von eponine:
Hallo Sildariel!

Dein letzter Post ist sehr interessant. Am Wochenende werde ich mir etwas Zeit nehmen und darauf antworten.

@hafensänger:

am 11.06.2002 hast du geschrieben, daß die menschen gott nur erfunden haben wegen extremsituationen;

am 12.06.2002 hast du geschrieben, daß du ganz stark an reinkarnation glaubst;

am 15.06.2002 hast du geschrieben, daß du doch an gott glaubst, aber die kirche ist halt´ nix für dich;

am 20.06.2002 hast du geschrieben, daß du doch ganz gern in die kirche gehst;

?(

éponine



Und wo ist da jetzt das Problem?Versteh ich nicht ganz worauf du hinaus willst!
Falls du damit sagen willst das hafen sich da wiederspricht, find ich nicht.Man kann doch nichts von der Kirche halten und trotzdem hingehen, is doch eh bei den meisten so!Die gehn Weihnachten hin, weils Tradition is und weils dazu gehört und das wars dann!Und sich jetzt über jeden aufregen der das so macht is Schwachsinn!

Kerstin
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hafensaenger
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Beitrag von hafensaenger »

@ Polarwolf

Über einen so scheinheiligen wie dich , der mit der Bibel schlafen
geht aber im Board andere Töne anschlägt reg ich mich gar nicht
mehr auf.

Für Polarwolf / Eponie

Nichts auf der Welt ist so gerecht verteilt wie der Verstand,
jeder glaubt er hätte genug davon.
Zuletzt geändert von hafensaenger am Fr 21.06.2002 - 10:32, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von mightyEkk »

naja, aber in einem hat er recht: deine argumentation ist läßt sich manchmal schon schwer nachvollziehen...

ich stell mir das so vor. du gehts gerne in die kirche (wenn du mal gehts) weil dir die gemeinschaft gut gefällt, oder weil es zu weihnachten eben doch emotionaler ist in die kirche zu gehen, statt actionfilme im tv zu sehen. so könnte ich das gut verstehen :)
gruß
mE

ceterum censeo ust natham esse delendam
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Beitrag von hafensaenger »

@ Mighty Ekk

So ungefähr war das auch gemeint.
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vyper
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Beitrag von vyper »

@Siladriel

(Mein Gott, ich kann nicht glauben, dass ich das jetzt alles getippt hab:D )

KONTRA: „Bekanntere Argumente gegen Gott“
Eine relativ schlechte Sammlung von „Argumenten“, denn
- auch kleinste Elementarteilchen existieren ohne das ich sie sehen kann
- die Kirche und Gott sind für mich zwei verschiedene Paar Schuhe. Die Kirche kann zu jeder Zeit nur so gut oder schlecht sein wie die Menschen die sie repräsentieren.
- die biblische Schöpfungsgeschichte darf man nicht wörtlich nehmen, sie ist als Gleichnis zu sehen.
- richtiges Argument gegen einen „christlichen Gott“ als alleinige Möglichkeit, kein Argument gegen die Existenz Gottes (es muss ja wirklich nicht unbedingt der aus der Bibel sein)
- wer die Bibel richtig liest erkennt, das die Dreifaltigkeit nicht der Lehre vom einzigen Gott widerspricht (aber: wenn es nicht unbedingt der Gott der Christen sein muss, warum dann nicht an die Existenz mehrerer Götter glauben?)
- keine Ahnung, aber: die Zeit eines König Salomo mit modernen Wertvorstellungen (wie auch denen eines Jesus) messen zu wollen, ist grundsätzlich falsch (siehe untern bzgl. Gewissen)

KONTRA „Weltformel“
Wenn man das Zitat von Weinberg genau liest wird man feststellen, das es Spielraum für Pro und Kontra lässt. So ist es sicher auch zu verstehen.

KONTRA „Widerlegung der Standardaussage von Christen...“
Dies ist die Natur des Glaubens. Wenn ich etwas beweisen kann, muss ich nicht daran glauben – glauben muss ich nur an Dinge die sich dem menschlichen Verständnis entziehen.

NEUTRAL: „Wie sehr hat Gott die Welt geliebt...“
Dies ist maximal ein Argument gegen einen Gott im streng biblischen Sinne an den ich so auch nicht glaube. Für die Existenz eines göttlichen Wesens als höchste Instanz bleibt weiterhin Spielraum. Wenn ich davon ausgehe, dass es ungezählte Sonnensysteme in wiederum ungezählten Galaxien gibt, warum soll sich dieses höchste Instanz um jeden Mist auf der kleinen Erde kümmern? Nur in unserer grenzenlosen Selbstüberschätzung können wir uns diesen Stellenwert im Universum einräumen.

PRO: „Gottesbeweis aus der Übereinstimmung der Völker“
Der Glaube widerspricht mit Sicherheit nicht der Natur des Menschen. Im Gegenteil, aufgrund der den meisten Menschen eigenen Angst vor dem Tod ist der Glaube die Möglichkeit mit dem eigenen Ende fertig zu werden. Dies stellt aber weder einen Beweis für noch gegen die Existenz Gottes dar.

PRO: „Physik kein Anti-Gottesbeweis“
Auch dies ist kein Beweis für oder gegen Gott. Naturgesetze stehen für sich.

PRO: „Gewissen“
Das Gewissen eines Menschen wird durch seine Erziehung (Kultur, Umwelt, etc) geprägt. In anderen Kulturen „urteilt“ das Gewissen in der gleichen Frage anders. Beispiel: Wenn das Zusammenleben eines Mannes mit mehreren Frauen seit Jahrhunderten der normale Zustand ist (siehe König Salomo) wird man keine Probleme mit seinem gewissen haben wenn man mehrere Frauen hat. Andere Beispiele über den prägenden Einfluss der Kultur findet man beim Essen. Ein Bekannter von mir ist gläubiger Mohammedaner. Er ist ein moderner Mensch und in seinen Lebensgewohnheiten 100% Europäer – aber er ekelt sich vor Schweinefleisch genauso wie wir (die meisten jedenfalls) Probleme mit Pferde- oder Hundefleisch haben.

PRO: „Descartes“
Eben weil der Mensch unvollkommen ist sucht er im Glauben an einen Gott Hilfe. Dies ist ein Beweis der eigenen Unzulänglichkeit aber kein Beweis für die Existenz eines Gottes.

PRO: „Jesus und die Bibel“
Hier sollte man deutlich zwischen dem Alten und dem Neuen Testament unterscheiden. Aber auch dann sollte man nicht zu blauäugig sein und nur Aufgrund der vielen Schriften nicht kritisch sein. Gerade im Altertum sind viele Aufzeichnungen erst Jahre nach den jeweiligen Ereignissen gemacht worden (viele nicht alle!). Viele Berichte sind in der Sicht des jeweiligen Schreibers gefärbt oder aus toten Sprachen weitestgehend richtig (aber nicht 100% richtig) übersetzt. Bestes Beispiel ist das alte Testament (Adam und Eva? Moment mal, die hatten doch zwei Söhne, Kain und Abel. Kain erschlug Abel, ging in die Welt und nahm sich eine Frau???? Wo ist die denn jetzt hergekommen?). Nehmen wir die Sinnflut. Sicher fand zu dieser Zeit eine Katastrophe statt. Aber die Arche Noah? Die Liste der Beispiele im AT ließe sich lange fortsetzen – es soll aber erstmal reichen.

PRO: „Kant und...“
Siehe oben unter „Gewissen“

PRO: „Kosmologischer Gottesbeweis“
D'accord, aber auch das ist nur ein Argument für eine höchste Instanz, nicht für einen Gott der Bibel.

PRO: „Ein Gleichnis“
Eben bloß ein Gleichnis!

PRO/KONTRA: „Glaube“
100% richtig

Tot ziens und schönes Wochenende
Vyper
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Radagast
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Beitrag von Radagast »

Original von vyper:
Bestes Beispiel ist das alte Testament (Adam und Eva? Moment mal, die hatten doch zwei Söhne, Kain und Abel. Kain erschlug Abel, ging in die Welt und nahm sich eine Frau???? Wo ist die denn jetzt hergekommen?).
Nur eine kurze Bemerkung zu diesem scheinbaren Paradoxon: Das funktioniert auch wenn man die Schöpfungsgeschichte wörtlich nimmt. Am Ende des sechsten Tages steht in der Schöpfungsgeschichte beschrieben "Und Gott schuf den Menschen in seinem Bilde, im Bilde Gottes schuf er ihn, mann und Weib schuf er sie" (1. Mose 1,28 ). Danach kommt der siebte Tag = Ruhetag und erst danach, d.h. 1000 Jahre später (wegen 1000 Jahre sind ihm ein Tag) kommt im 2. Mose die Erschaffung von Adam und Eva. Adam und Eva waren auch laut Bibel nie die ersten Menschen, sondern nur die ersten namentlich benannten.

Radagast der Braune
Zuletzt geändert von Radagast am Fr 21.06.2002 - 16:56, insgesamt 1-mal geändert.
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vyper
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Beitrag von vyper »

@Radagast:

Mit dem genauen Zeitpunkt der Erschaffung des Menschen hat die Bibel wohl selber leichte Schwietigkeiten:D
(1. Mose, 2,5):Und alle die Sträucher auf dem Felde waren noch nicht auf Erden, und all das Kraut auf dem Felde war noch nicht gewachsen; denn Gott der HERR hatte noch nicht regnen lassen auf Erden, und kein Mensch war da, der das Land bebaute;

Das ist jetzt nach dem 7. Tag. Wenn man weiter liest kommt dann die Erschaffung von Adam und Eva sowie der Sündenfall.

Aber wie gesagt, dass ist das Problem mit dem wörtlich nehmen der Bibel.

Tot ziens
Vyper
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Tess
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Beitrag von Tess »

Liebe Mitleser,

ich bin erfreut, dass dieser sehr interessante threat wieder geöffnet wurde.

Mein bescheidener Beitrag:
Ich habe heute meine gute Freundin beerdigen müssen. Die Instution der Kirche bringt jedenfalls Hilfestellung in Extremsituationen, sogenannte Rituale. Mit einem Ritual (z. B. der Beerdigung) fällt es den Menschen leichter, damit fertig zu werden. Gerade das Ritual bietet Leitlinie und Hilfe, wenn man selbst keine Worte findet oder hilflos ist. Insofern erfüllt die Kirche (welche Religion auch immer) therapeutische Funktion.

Auf die anderen, (sehr interessanten) Argumente möchte ich hier und jetzt nicht eingehen, weil ich dem nicht gerecht werden könnte.

Eins aber noch: was ist Glaube?
Ist es nicht "nur" ein Gefühl? Wie oft täuscht das Gefühl ? Eher selten, wenn man bewusst in sich hineinhorcht (das haben wir z.T. verlernt). Das Gefühl ist für mich immer noch der sicherste Wegweiser durch die Unbill des Lebens.
Jetzt total verrückt, aber das fällt nicht auf. ----- Gruß Tess
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Beitrag von Radagast »

@vyper:
So gesehen hast du recht, im 1. Mose 2 mischen sich allerdings immer wieder die Begriffe Garten und Erde. Ich denke der Teil bezieht sich allein auf den Garten Eden. Dazu müsste man allerdings verschiedene Orginaltexte vergleichen und Althebräisch können. (Ich kanns nicht)

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Rezeguet
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Beitrag von Rezeguet »

So ich glaub ich muss jetzt auch einmal dazu äußern!!!

Als erste sag ich bin Christ und glaube an Gott;
aber als Grund lage zu meinem Glauben dient nicht die Kirche
oder die Bibel sondern meine persönliche Erfahrung mit Gott.

Was aber nicht heißt dass ich mir nicht daraus Gedankanstöse hole oder sie sogar ablehne.

Auch finde ich muss man die Bibel nicht wörtlich nehmen, da
sie von Menschen geschrieben wurde und Menschen ja bekanntlich fehler machen.

zu Hafnesänger :

Mir kommt das sovor als ob du das alles verallgemeinern würdest

1.priester vergewaltigen Kinder

Dazu kann ich nur die Bibel zitieren ,wo Jesus einmal sagt:

Hört auf das was die Schriftgelehrten (bei uns die Priester) sagen,
folgt aber nicht ihren Taten.

Außerdem aüßert sich die Kirche sehr wohl dazu.

2.Einstellung zur Abtreibung und Pille

Ist auch nur der Vatikan dagegen
Und was soll außerdem daran schlimm sein Leben zu retten????

3.Kirche unterstützte Nazis

Nicht ganz richtig ;der großteil der Kirche hat sich da rausgehalten

und außerdem haben viele Prieste auch Menschenleben gerettet
(Bonhoefer......)


So mehr fäält mir nicht mehr ein im Moment
aber ich komme wieder

Rezeguet
Daily Telegraph hat geschrieben:"Ein englischer Klub schlägt einen deutschen im Elfmeterschießen - notiert diesen Tag in euren Geschichtsbüchern."
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Beitrag von hafensaenger »

Zu Rezeguet:

dein Eindruck ist falsch. Ich vertrete nur meinen Standpunkt und
wehre mich gegen die Unterstellung der Pauschalisierung.

1.) Da bin ich der selben Meinung wie du. Die Antwort ist klasse

;D
2.) Darum ist die katholische Kirche die am schnellsten
wachsende Gemeinde der Welt (Monthy Pyton , Sinn des
Lebens) :D

3.) Da bist du etwas fehlinformiert, aber natürlich habne auch
Leute geholfen (Schindler, Bodelschwingh , Bonhoefer...)

MFG

Jens

Zuletzt geändert von hafensaenger am Fr 21.06.2002 - 18:34, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von eponine »

[/quote]
Und wo ist da jetzt das Problem?Versteh ich nicht ganz worauf du hinaus willst!
Falls du damit sagen willst das hafen sich da wiederspricht, find ich nicht.Man kann doch nichts von der Kirche halten und trotzdem hingehen, is doch eh bei den meisten so!Die gehn Weihnachten hin, weils Tradition is und weils dazu gehört und das wars dann!Und sich jetzt über jeden aufregen der das so macht is Schwachsinn!

Kerstin

[/quote]



Hallo Kerstin!

Genau der Punkt widerspricht sich nicht unbedingt, aber:

Es widerspricht sich wohl, daß man der Auffassung ist, daß Gott von den Menschen erfunden wurde, aber man andererseits an Gott glaubt.

Gruss

Éponine
Zuletzt geändert von eponine am Fr 21.06.2002 - 20:55, insgesamt 2-mal geändert.
:) viele grüsse :)

éponine
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