Haltung zu Amerika
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- Argh
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Nichts desto weniger die Ereignisse vom 11.09. haben sich zu tiefst ins kollektive Gedächtniss eingegraben. Jeder den ich kenne weis heute noch was er just zu diesem Moment getan hat. Ich habe heute Nacht nicht schlafen können weil sich die schrecklichen Bilder, die ich damals sehen musste, mir immer wieder vor mein inneres Auge gedrängt haben. Menschen die sich aus einem brennenden Hochhaus gestürzt haben weil sie diesen Tod dem ersticken oder verbrennen vorgezogen haben - gruselig.
ich weiß nicht mehr was ich gemacht hab, als meine schwester ins zimmer kam und sagte das gradn flugzeug ins WTC geflogen wäre....Argh hat geschrieben:Nichts desto weniger die Ereignisse vom 11.09. haben sich zu tiefst ins kollektive Gedächtniss eingegraben. Jeder den ich kenne weis heute noch was er just zu diesem Moment getan hat. Ich habe heute Nacht nicht schlafen können weil sich die schrecklichen Bilder, die ich damals sehen musste, mir immer wieder vor mein inneres Auge gedrängt haben. Menschen die sich aus einem brennenden Hochhaus gestürzt haben weil sie diesen Tod dem ersticken oder verbrennen vorgezogen haben - gruselig.
Aber ich weiß noch ganz genau was ich gemacht habe als ich "Like a Rolling Stone" zum erstenmal gehört habe!
Und ich wage zu behaupten Like a Rolling Stone hat die Wet mehr verändert als der 11. September....
Daily Telegraph hat geschrieben:"Ein englischer Klub schlägt einen deutschen im Elfmeterschießen - notiert diesen Tag in euren Geschichtsbüchern."

- Karyptis
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Nun, Argh, ich denke, dass es nicht falsch ist, sollte man angesichts solcher Ereignisse mitleiden. Ich selbst hab ein gutes Stück meiner Sensibilität irgendwann in der Vergangenheit verloren - immerhin ist solch Eigenschaft kein unendlich dehnbares Gummiband. Wenn man Ansprechpartner für die Probleme unterschiedlichster Art und Güte war, sich von der Emotionsdoktrine der Medien hat leiten lassen und den Fehler begeht, diese zu nahe an sich heranzulassen, wacht man eines Tages auf und spürt von da an jeden Morgen, wie die Fähigkeit zum Mitleid verblasst.
Es klingt hart und von einer gewissen Entfernung aus betrachtet grässlich, aber ich weiß, dass ich an dem Tage von der Arbeit nach Hause kam, mich ins Bett legte und den Fernseher einschaltete. Ich sah dieses Flugzeug hineinrasen und schlief daraufhin ein. Ich wachte später auf und aus dem möglichen "Unfall" wurde ein "Anschlag" - mehr im Halbschlaf vernahm ich alles Weitere.
Schockiert? In gewisser Weise. Verängstigt? Mit Sicherheit. Aber alles recht schleichend, als ob man einen Behälter mit fünf Liter Wasser umdreht und hofft, es käme etwas durch den nur 2 mm breiten "Flaschenhals". Einen emotionalen Höhepunkt gab es immer wieder nur temporär, aber eigentlich endet alles so wie es begann: Müdigkeit. Die Psyche lässt ja bekanntlich immer nur die Menge zu, die wir gerade so vertragen.
Umso erschreckender also, wenn es einfach so vor sich hintröpfelt.
Ich habe nach dieser Zeit eine Menge Gespräche geführt. Viele meiner Arbeitskollegen reagierten scherzhaft, spielten die ersten "Jag den Bin Laden"-Flash-Scherzchen oder erzählten sich Witze. Ein Psychologe erklärte, dies alles seien normale Verhaltensweisen, sogar die derjenigen, die sich wiederum darüber massivst aufregten.
Lirum, Larum - wie dem auch sei: Die Welt dreht sich schließlich weiter. Muss sie, sonst hätten ja die Taliban auch Erfolg mit ihrer Methode.
Als einmal ein Comedian gefragt wurde, was denn die Stärke des Westens sei, meinte dieser nur trocken "unsere Gleichgültigkeit"
Es klingt hart und von einer gewissen Entfernung aus betrachtet grässlich, aber ich weiß, dass ich an dem Tage von der Arbeit nach Hause kam, mich ins Bett legte und den Fernseher einschaltete. Ich sah dieses Flugzeug hineinrasen und schlief daraufhin ein. Ich wachte später auf und aus dem möglichen "Unfall" wurde ein "Anschlag" - mehr im Halbschlaf vernahm ich alles Weitere.
Schockiert? In gewisser Weise. Verängstigt? Mit Sicherheit. Aber alles recht schleichend, als ob man einen Behälter mit fünf Liter Wasser umdreht und hofft, es käme etwas durch den nur 2 mm breiten "Flaschenhals". Einen emotionalen Höhepunkt gab es immer wieder nur temporär, aber eigentlich endet alles so wie es begann: Müdigkeit. Die Psyche lässt ja bekanntlich immer nur die Menge zu, die wir gerade so vertragen.
Umso erschreckender also, wenn es einfach so vor sich hintröpfelt.
Ich habe nach dieser Zeit eine Menge Gespräche geführt. Viele meiner Arbeitskollegen reagierten scherzhaft, spielten die ersten "Jag den Bin Laden"-Flash-Scherzchen oder erzählten sich Witze. Ein Psychologe erklärte, dies alles seien normale Verhaltensweisen, sogar die derjenigen, die sich wiederum darüber massivst aufregten.
Lirum, Larum - wie dem auch sei: Die Welt dreht sich schließlich weiter. Muss sie, sonst hätten ja die Taliban auch Erfolg mit ihrer Methode.
Als einmal ein Comedian gefragt wurde, was denn die Stärke des Westens sei, meinte dieser nur trocken "unsere Gleichgültigkeit"

- Xajorkith
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Nunja ich muss gestehen, dass mich die ganze Sache ziemlich kalt gelassen hat.
Sicherlich sofern man von Familien und Angehörigen spricht ist das eine Tragödie.
Aber hier sprach man doch eigentlich immer nur von Amerika und das Amerika nun im Krieg ist.
Und mit Amerika kann ich da einfach nicht mittrauern. Wieviel Leid hat denn Amerika schon in vielen Familien gebracht?
Das kann man garnicht mehr zählen und dabei meine ich nur die Sachen welche garnicht solange zurück liegen.
Von Afghanistan und Iran will ich da auch noch nichtmal sprechen. Ich sag mal Jugoslavien.
Oh sorry das ein Marschflufkörper in eine Wohnsiedlung gerast ist. Können uns das nicht erklären.
Aber da waren sicher Terroisten versteckt.
Das Schlimme an der Sache war, dass es nicht mal Einzelfälle waren. Ein weiterer Punkt ist, dass diese Sache garnicht mal soweit weg von uns ist.
Hatten die da nicht sogar mit Chemikalien gespielt? Bzw. ihre alten ausrangierten Mistwaffen entsorgt?
Also nee - Amerika du hast schon viel verspielt. Erwarte nicht etwas was du nicht selber zu geben bereit bist.
Hinzu kommt die bereits angesprochene Reizüberflutung durch Katastrophen. Flugzeugunglücke (Flugshows), Zug, Bus, Schiff und weiss der Geier noch was.
Dann die ganzen Naturkatastropfen.
Wenn wir bei jeden Kram einen riesen Aufstand machen würden mit Namen vorlesen usw. hätten wir bald nichts anderes mehr zu tun.
Sicherlich sofern man von Familien und Angehörigen spricht ist das eine Tragödie.
Aber hier sprach man doch eigentlich immer nur von Amerika und das Amerika nun im Krieg ist.
Und mit Amerika kann ich da einfach nicht mittrauern. Wieviel Leid hat denn Amerika schon in vielen Familien gebracht?
Das kann man garnicht mehr zählen und dabei meine ich nur die Sachen welche garnicht solange zurück liegen.
Von Afghanistan und Iran will ich da auch noch nichtmal sprechen. Ich sag mal Jugoslavien.
Oh sorry das ein Marschflufkörper in eine Wohnsiedlung gerast ist. Können uns das nicht erklären.
Aber da waren sicher Terroisten versteckt.
Das Schlimme an der Sache war, dass es nicht mal Einzelfälle waren. Ein weiterer Punkt ist, dass diese Sache garnicht mal soweit weg von uns ist.
Hatten die da nicht sogar mit Chemikalien gespielt? Bzw. ihre alten ausrangierten Mistwaffen entsorgt?
Also nee - Amerika du hast schon viel verspielt. Erwarte nicht etwas was du nicht selber zu geben bereit bist.
Hinzu kommt die bereits angesprochene Reizüberflutung durch Katastrophen. Flugzeugunglücke (Flugshows), Zug, Bus, Schiff und weiss der Geier noch was.
Dann die ganzen Naturkatastropfen.
Wenn wir bei jeden Kram einen riesen Aufstand machen würden mit Namen vorlesen usw. hätten wir bald nichts anderes mehr zu tun.
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Ich bin übrigens dahinter gekommen, woher dieses Mißvertändnis hergekommen ist, mit dieser Al_Qaida-Hussein-Verbindung. Und zwar hat der gute Bush ein Gespräch mit seinem Berater einfach falsch verstanden. Das Gespräch ging ungefähr so:
George W. Bush: Sagt mal hat Saddam Hussein etwas mit der Al_Qaida zu tun?
Berater: Ja, beide haben wir in der Vergangenheit fett mit den übelsten WAFFEN versorgt!! Rieeesengeschäft übrigens.
Später dann bei der Pressekonferenz:
George W. Bush: Meine Experten sehen eine enge Verbindung zwischen Saddam Hussein und Al_Qaida.
George W. Bush: Sagt mal hat Saddam Hussein etwas mit der Al_Qaida zu tun?
Berater: Ja, beide haben wir in der Vergangenheit fett mit den übelsten WAFFEN versorgt!! Rieeesengeschäft übrigens.
Später dann bei der Pressekonferenz:
George W. Bush: Meine Experten sehen eine enge Verbindung zwischen Saddam Hussein und Al_Qaida.
Hat zwar mit dem Thema an sich nichts zu tun, aber den Kern trifft es glaub ich trotzdem:
In den RTL-Nachrichten ging es um die Entsendung deutscher Marinesoldaten in die iranischen Küstengewässer und um die (historische) Brisanz dieses Einsatzes. Jedenfalls sagte der Nachrichtensprecher in etwa das hier:
Besonders kritisch wird dieser Einsatz dann gesehen werden müssen, wenn Bundeswehrsoldaten in die Verlegenheit kommen sollten Araber, oder noch schlimmer, einen Israeli zu töten.
Meiner Meinung nach der verabscheuungswürdigste geistige Ansatz sämtlicher nicht nur amerikanischer Aggressionen nicht nur der jüngsten Zeit: Das Leben mancher Menschen sei weniger wert als das anderer.
In den RTL-Nachrichten ging es um die Entsendung deutscher Marinesoldaten in die iranischen Küstengewässer und um die (historische) Brisanz dieses Einsatzes. Jedenfalls sagte der Nachrichtensprecher in etwa das hier:
Besonders kritisch wird dieser Einsatz dann gesehen werden müssen, wenn Bundeswehrsoldaten in die Verlegenheit kommen sollten Araber, oder noch schlimmer, einen Israeli zu töten.
Meiner Meinung nach der verabscheuungswürdigste geistige Ansatz sämtlicher nicht nur amerikanischer Aggressionen nicht nur der jüngsten Zeit: Das Leben mancher Menschen sei weniger wert als das anderer.
- Argh
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Ging es nicht um libanesische Gewässer? - Ich gucke ja kein Fernsehen und RTL halte ich nicht gerade für einen seriösen Nachrichtensendernaria hat geschrieben:In den RTL-Nachrichten ging es um die Entsendung deutscher Marinesoldaten in die iranischen Küstengewässer und um die (historische) Brisanz dieses Einsatzes.

- Karyptis
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Man könnte eine etwaige Verdunklung des Himmels als eine leichte Bewölkung oder als Vorbote eines möglichen Tornados sehennaria hat geschrieben: Meiner Meinung nach der verabscheuungswürdigste geistige Ansatz sämtlicher nicht nur amerikanischer Aggressionen nicht nur der jüngsten Zeit: Das Leben mancher Menschen sei weniger wert als das anderer.

Worum es im Kern ging ist die von der FDP, zu Recht, aufgestellte These, dass es im Falle eines Einsatzes der Bundeswehr auch zu einer Verteidigung unter Einsatz von Waffen käme. Dabei könnten Außenstehende geschichtliche Parallelen ziehen, die - im Verteidigungsfalle - vollkommen unberechtigt, aber zu politischem Sprengstoff führen können.
Der Einsatz deutscher Soldaten hat damit den gleichen Stellenwert wie beispielsweise die Schließung einer Synagoge aufgrund möglicher Mängel beim Bau.
Ich empfinde diese Haltung aber als arg (ohne "H"


Wenn sogar ich als Italiener, der hier geboren wurde, die Diskussion als zumindest erwähnenswert, die Aufstellung einer geschichtlich bedingten Hürde jedoch mit beginnender Lächerlichkeit verknüpfe, dann stimmt etwas wirklich nicht

Du hast natürlich Recht, ArghArgh hat geschrieben:Ging es nicht um libanesische Gewässer?

Man kommt da schon leicht durcheiander, überall Action da unten, man könnte fast meinen die USA und Israel hätten sich abgesprochen ... fehlt nur noch, dass ein weiteres "neutrales" Land einen Konflikt mit den Saudis anfängt der die USA zu einem Eingreifen zwecks "Sicherung des Friedens und der Demokratie" zwingt

- Xajorkith
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