Quest 1 - Die Erzverschwörung

Die Tantalischen Berge - Land des Tantalusss

Moderator: Fansal

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Argh
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Beitrag von Argh »

Nachdem Kuryn sich auf den Weg gemacht hatte sah Bruenor Perdondaris an: " Und nun? Bleibt uns wirklich nichts anderes zu tun, als zu warten?!"

Bruenor warf einen Blick zu Goldlöckchen und seufzte.
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Rippington
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Beitrag von Rippington »

Satt Perdondaris antwortete Hauptmann Arkadi: "Ja, uns bleibt nichts anderes zu warten. Die Nachtruhe ist heute gestrichen, denn sobald Kuryn Magier findet, müssen wir zuschlagen. Schnelligkeit ist unsere beste Waffe."

Ergeben versuchte nun jeder der Gefährten so gut es ging sich die Zeit zu vertreiben. Die Wachleute zogen Würfel aus der Tasche und begannen zu spielen. Hauptmann Arkadi widmete sich einem Bündel Berichte, den er eingesteckt hatte und Perdondaris widmete sich ihrem Gott. Zu lange war es her, dass sie ihn gebührend verehrt hatte. Das holte sie nun nach.

Meister Dunicus begann seine Axt zu schärfen obwohl es die wohl kaum nötig hatte. Goldlöckchen tat es ihm gleich und behielt dabei Bruenor im Auge, der ruhelos auf und ab ging. Er hätte in diesem Hinterzimmer wohl am liebsten eine Schmiede eingerichtet, um zu arbeiten.

Aus dem Schankraum drangen die Geräusche des Tavernenbetriebs zu ihnen und ab und an steckte ein Knecht den Kopf herein, um sich nach ihren Wünschen zu erkunden. Langsam schritt die Nacht voran.
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Kuryn
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Beitrag von Kuryn »

Kuryn wanderte durch die nächtlichen Gassen; fast instinktiv wich er einzelnen Passanten aus und hielt sich im Schatten, während seine Sinne auf das Thaumometer in seiner Hand konzentriert waren. Zwar konnte er das Licht des Mondsteins unter seinem Umhang nicht erkennen, aber er würde ja spüren, wenn der Impuls der Lichtstrahlen sich beschleunigen und das Gerät zu vibrieren begann.

Der Assassine befand sich gerade in einer schmutzigen Gasse zwischen Hafen- und Armenviertel, als seine geschickten Finger unter der Vibration des Geräts erbebten. Kuryn lächelte leicht, sah sich um und nahm das Thaumometer heraus, nachdem er sich überzeugt hatte, dass ihn niemand beobachtete.
Der Mondstein hatte seine Frequenz, mit dem er silbriges Licht ausstieß geschleunigt und das ganze Gerät zitterte, sodass die feinen Silberstränge leicht klirrten.

Der Meuchler ging ein paar Schritte vorwärts und das Gebilde erzitterte heftiger, während das Licht eine leichte violette Färbung annahm. Aufgeregt ging Kuryn weiter, doch zu seiner Überraschung wurden die Erschütterungen des Thaumometers schwächer, bis sie ganz verebbten. Verwundert machte der Assassine zwei Schritte zurück und wieder schien der Mondstein violett.

Kuryn sah von dem Gerät auf: Vor ihm befand sich eine solide Steinmauer. Mit den Schultern zuckend verstaute er das Thaumometer in einer seiner Taschen und begann bedächtig damit, den Stein abzutasten, hier und dort darauf zu klopfen und mit seinem feinen Gehör auf das Echo zu achten.
Die Wand hörte und fühlte sich völlig stabil an, nirgendswo gab es Hinweise auf eine versteckte Tür. Es fand sich nichteinmal eine Ritze, um einen Dolch zwischen die Steine zu klemmen.
Kuryn seufzte. Es wäre zu schön gewesen, wenn es so einfach gewesen wäre.

Sich noch einmal bedächtig umblickend griff der Mörder in seinen Umhang und holte ein aufgerolltes Seil hervor. Seine Hand verschwand erneut und kam mit einem zusammenklappbaren Eisenhaken wider hervor. Er verband beides, nahm das Seil kurz hinter dem Haken in die rechte Hand, ließ es einige Male schwingen und schmiss es dann mit einer unvermuteten Kraft zum Dach hinauf.
Ein leises Klirren, als der Eisenhaken das Dach traf, war das einzige Geräusch bei dieser Aktion. Kuryn zog an dem Seil, bis es fest saß, dann nahm er es mit beiden Händen und kletterte geschickt hinauf, wobei er sich mit den Füßen an der Wand abstützte.

Oben angekommen zog Kuryn das Seil sofort wieder hinauf, nahm den Haken ab, rollte es auf und verstaute beides wieder unter seinem Umhang. Dann schlich er auf dem Dach entlang, während das Thaumometer immer heftiger vibrierte.
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Argh
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Beitrag von Argh »

Bruenor begann auf und ab zu wandern, bis in schließlich Blicke von Perdondaris und Goldlöckchen dazu brachten sich wieder hinzu setzen. Dann prüfte er den Sitz seines Kettenhemdes und die Schneide seiner Axt.

Mit einem Seufzen stand Bruenor wieder auf, diese Warterei trieb ihn noch in den Wahnsinn, aber was sollte man tun? Es gab nichts zu tun ausser Abzuwarten!
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Rippington
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Beitrag von Rippington »

Voran schritt die Nacht. Manchmal mit einem Hüpfer, manchmal mit Siebenmeilenstiefeln, manchmal setzte sie ganz bedächtig einen Fuß vor den anderen.

Perdondaris war das egal. Sie meditierte.
Das hatte den Vorteil, dass ihr Geist frei von der Sorge war, was Kuryn nur grad wieder anstellen mochte.
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Kuryn
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Beitrag von Kuryn »

Die Dachziegel klirrten fast unhörbar leise unter Kuryns leichten, wohl bedachten Schritten. Ein schwaches Licht drang aus einem Dachfenster direkt vor ihm, während das Thaumometer wie verrückt vibrierte (kein unangenehmes Gefühl, muss man dazu sagen...). Vorsichtig schlich der Assassine weiter und kauerte sich am Fenster hin. Durch den Dreck, der an der Fensterscheibe konnte er kaum etwas erkennen und so zückte er einen schmalen Draht, schob ihn durch einen ebenso schmalen Spalt am Fensterrand und kurz darauf schwang das Fenster wie von Zauberhand nach innen auf.

Leise ließ Kuryn sich herab und blickte sich blitzschnell um, die rechte Hand am Dolch, um ihn jederzeit werfen zu können. Doch seine Erwartungen, auf ein lohnendes Ziel zu treffen, wurden enttäuscht. Außer einigen Spinnen, die in einer Ecke enorme Netze gesponnen hatten, befand sich niemand auf dem Dachboden. Das Licht, welches Kuryn gesehen hatte, fiel von unten durch die Ritzen des Fußbodens, welcher sich als einige, teilweise morsche, Bretter präsentierte.

Mit quälender Langsamkeit, um auch ja kein Knarren oder sonstigen Laut zu verursachen, kniete sich Kuryn hin und riskierte einen Blick nach unten.
In einem schäbigen Sessel saß ein korpulenter Mann an einem ebenso schäbig wirkenden Schreibtisch und beschimpfte einen anderen Mann in schwarzem Umhang mit allerlei farbigen Flüchen.
Neben dem Mann im Sessel war etwas, dass Kuryn den Atem stocken ließ:
Ein geflügeltes Wesen, etwa so groß wie ein Ratte mit langen, ledrigen Flügeln, die rythmisch auf und ab schlugen und die Kreatur so in der Luft hielten. Kuryn zwang sich, seine Aufmerksamkeit wieder auf den Mann am Schreibtisch zu richten, denn dieser hörte nun auf, zu fluchen und meinte knurrend:
"Verdammter Taugenichts! Wieso ist er noch nicht tot? Jetzt, wo wir endlich in Kalanos Fuß fassen konnten! Unser Agent berichtet, dass wir den Erzhandel dort beinahe unter Kontrolle haben und nun das! Wenn er nicht stirbt, war alles umsonst! Verflucht, verflucht, verflucht! Und jetzt kommen auch noch diese Fanatiker! Wir können uns keinen offenen Krieg leisten! Noch nicht!"
"Meister...", begann der Mann, der biser alle Schimpfkanonaden schweigend über sich ergehen lassen hatte. Der Dicke brachte ihn mit einem gleichermaßen verärgten wie ungeduldigen Händewedeln zum Schweigen.
"Spar dir deine Ausreden. Wir können immer noch alles zum Guten wenden. Vorausgesetzt, du tötest endlich diesen verdammten Zwerg Rothus!"
Der Dicke kritzelte einige Worte auf ein Stück Papier, rollte es auf und tippte es kurz mit einem seiner massigen Finger an. Die Vibrationen des Thaumometers schwollen einen Moment stark an.
"Gib dies deinem Herrn", wandte sich der Mann hinter dem Schreibtisch an die geflügelte Kreatur und legte ihr den gerollten Brief in die Klauen. Mit einem leisen *Plopp* verschwand das Wesen.

Kuryn entschied, dass er genug gehört hatte. Ungehört kletterte er wieder aufs Dach, schloss die Tür und seilte sich vom Dach ab, dann ging er aus der Gasse hinaus und sah sich das Haus, in dem er eben noch war, von vorne an, um dann sogleich Richtung Taverne zu verschwinden.
Dort angekommen erzählte er alles seinen Kameraden.
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Beitrag von Argh »

" Wir werden Rothus schützen müssen oder zumindest ihn warnen. Was mir aber noch viel mehr Sorgen macht ist diese magische Flederratte sie scheint einem bößartigen Wasen zu dienen, das muß auf jeden Fall unser nächstes Ziel sein und der Weg führt über den Dicken. Möge er an seinen eigenen Flatulenzen erstickten - Könnte man nicht irgendwelche betäubende Gase in sein Zimmer leiten? " wütend stapfte Bruenor auf und ab.
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Rippington
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Beitrag von Rippington »

Perdondaris konnte gerade noch ein Kichern unterdrücken und blies nur die Luft scharf aus der Nase als sie sich vorstellte, wie sie alle mit entblößten Hinterteilen im Dachgeschoß hockten und betäubende Winde in den Raum darunter ließen.

"Wir brauchen den Dicken!" bestimmte Hauptmann Arkadi. "Sergeant! Schnapp dir Wieselfratze und hol mir diesen Magier! Hannes! Du läufst zu Rothus und warnst ihn. Aber sieh dich vor, vielleicht steht er schon unter Beobachtung."

"Wieselfratze?" fragte Goldlöckchen mit erhobener Augenbraue.

"Einst der König der Diebe und Meuchler in Melan, bis ich ihn überzeugen konnte, lieber für uns zu arbeiten."
Der Hauptmann lächelte grimmig. "Na gut, wirklich überzeugt hat ihn Korrolin. Sie hat für sowas Talent."

Kuryn lehnte mit verschränkten Armen an der Wand. "Und warum soll ich euch nicht den Dicken besorgen?", fragte er mit drohendem Unterton.
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Beitrag von Kuryn »

"Ihr habt Euren Spaß gehabt, jetzt überlässt diese Sache den Profis.", meinte der Hauptmann leichthin zu Kuryn und wandte sich ab.
Der Assassine verzichtete auf eine scharfe Antwort und setzte sich einfach in eine Ecke, wo er das Thaumometer hervorholte und an dem funkelnden Silbergebilde herumzuspielen begann.
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Beitrag von Argh »

Nach dem Hauptmann Arkadi aus dem Zimmer verschwunden war, meinte Bruenor: " Wir sollten uns um die Flederratte und ihren Hintermann kümmern. Die ist zwar magisch verschwunden, kann aber nicht weit sein und eine Schlange tötet man am besten in dem man den Kopf abschlägt. - Mein Vorschlag ist wir sehen uns in den vornehmeren Vierteln um, immer hin haben wir noch das Thaumometer. - Ehrlich gesagt ich halte dieses herumsetzen nicht mehr aus. "
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Beitrag von Rippington »

"Wieso schließt ihr aus dem magischen Verschwinden der Flederratte, dass sie nicht weit sein kann? Mir kommt es im Gegenteil so vor, als wäre sie sehr weit weg. Denn eine kurze Strecke hätte das Ding auch fliegen können.
Aber uns noch einmal umzuschauen, kann bestimmt nicht schaden. Ich bin dabei!"


Perdondaris hatte so ihre Zweifel. Aber noch länger einem ungeduldigen Bruenor Gräben in den Fußboden laufen zu sehen brachte sie nicht über's Herz.
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Kuryn
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Beitrag von Kuryn »

Kuryn seufzte, zog seinen Dolch und überprüfte dessen Schärfe probeweise mit dem Daumen, dann steckte er ihn wieder ein und übergab das Thaumometer Meister Dunicus.
Er zupfte ein seinen schwarzen Umhang und die leichte schwarze Kleidung, die er darunter trug, zurecht und seufzte erneut theatralisch, dann meinte er:
"Also gut, gehen wir. Aber wir sollten uns beeilen, ich würde es vorziehen, zur Abwechslung mal eine Nacht durchzuschlafen."

Ohne Umschweife führte der Assassine die kleine Gruppe zu dem Haus, in dem er die Unterhaltung der Magier belauscht hatte. Eine einzelne Laterne verbreitete ein dämmriges Licht und in ihrem schwachen Lichtschein konnten die Abenteurer die Umrisse eines Mannes erkennen, der gerade aus der Tür trat.
Die zwei Menschen und drei Zwerge beschleunigten ihren Schritt und der Mann, der ein großes Bündel auf dem Rücken zu tragen schien, hielt inne, stellte das Bündel ab und wartete auf sie.

"Na, wenn das nicht die Grünschnäbel sein müssen, von denen Korrolin erzählt hat." Und mit einem Blick auf die Hände der Abenteurer, die bereits auf den Knäufen ihrer Waffen lagen, fügte er hinzu: "Wollen sie doch den alten Garett umbringen, wollen sie doch... Vielleicht sind sie doch nicht so grün hinter den Ohren, was Sergeant?"
"Wir werden sehen.", ertönte eine schnippische Stimme und eine dunkle Gestalt stieß sich von der Wand ab. Als sie aus dem Schatten in den Schein der Laterne trat, erkannten Kuryn und die anderen, dass es Korrolin war.
"Na, so spät noch aus?", fragte sie kalt und der Mann verzog sein runzliges, vom Alter gezeichnetes Gesicht zu einem zahnlosen Grinsen. "He, Wieselfratze, ich glaube, deine Beute bewegt sich...", meinte der Sergeant, nun ebenfalls grinsend.
"Ach, gib Ruhe!", knurrte der alte Dieb und gab dem Sack, der einige Zentimeter weggehüpft war, einen saftigen Tritt, sodass er umkippte und sich nicht mehr regte.
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Beitrag von Argh »

" Grünschnäbel? Grünschnäbel? - Immerhin jagen wir diese Verschwörer schon seite der Stadt Kalanos und sind im Auftrag des Regenten unterwegs - und wir haben unsere eigenen Mittel. Wir werden uns jetzt die Räumlichkeiten dieses Typen ansehen. " in Bruenors Augen lag ein so gefährliches Glitzern, das sogar Sergant Korrolin zurück wich. Der Zwerg gab dem Sack einen Tritt und drängte sich an Korrolin und Wieselfratze vorbei und betrat das Haus.

In der Zimmer das Kuryn vom Dachboden aus beobachtete war auf den ersten Blick nichts besonderes zu sehen, doch Bruenors Blick wurde wie magisch von dem Kamin angezogen. Ihm fielen einige merkwürdige Spuren in der kalten Asche auf. Der Zwerg ging auf den Kamin zu und griff mit dem Arm nach oben in die Öffnung. Eine Rußwolke quoll herunter, der Zwerg mußte husten und verschwand in der Wolke. Nach dem sich die Wolke gelegt hatte stand Bruenor geschwärzt aber triumphierend vor ihnen, in der Hand eine in Leder gehüllte Rolle. " Hab ichs mir doch gedacht! "
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Beitrag von Rippington »

In der Stimmung in der Bruenor war, ging Perdondaris ihm lieber aus dem Weg. Sie folgte Wieselfratze, der den dicken Magier zur Stadtwache brachte.
Hauptmann Arkadi erwartete sie schon und hatte eine besonders trostlose Zelle vorbereiten lassen. Perdondaris fragte höflich, ob sie bei der Vernehmung dabei sein dürfe. Solange sie sich ruhig verhielte, beschied ihr der Hauptmann.

Mit Tritten und Flüchen begann die Vernehmung. Der Magier schwieg zu allem. Diese Stadtwachen hatten keine sehr subtile Heransgehensweise. Perdondaris dachte an das unregelmäßige Tropfen auf ein Stück Blech und war sicher, dass der Magier schon nach wenigen Stunden, denen er diesem Geräusch ausgesetzt war, zu Reden anfangen würde. Die Frage war, ob er so lange überlebte. Da fiel ihr ein anderer Ansatz ein.

"Ihr seid dem Tode geweiht", verkündete sie ihm. Hauptmann Arkadi warf ihr einen strafenden Blick zu. Der Magier schaute nur verächtlich.
"Keine Sorge, nicht wir werden euch erledigen, sondern eure Freunde. Ihr wißt ja sicher selbst, was mit denjenigen geschah, die bisher gefaßt wurden."
Sie lächelte freundlich.
"Sie werden sich eurer entledigen wie einer lästigen Fliege. Denn für euren Meister hat sich euier Nutzen erledigt. Ich bin gerne bereit, euch mit Gebeten auf euer nahendes Ende vorzubereiten."

Zum ersten mal brach der Magier sein Schweigen: "Ihr wißt nicht, wovon ihr redet!"

"Doch, das weiß ich und ihr wißt es auch, nicht wahr?"

Der Magier wandte sich von ihr ab.

"Wie ist euer Name? Ich will ihn erinnern, denn eure Freunde werden das sicher nicht tun."

"Petersilius!", spie er ihr entgegen. "Glaubt ihr wirklich, ich würde euch helfen?"

"Uns helfen? Nein. Aber möchtet ihr euch nicht rächen? Und wir sind das einzige Instrument, das euch zur Verfügung steht."

Perdondaris sah ihm fest in die Augen. Sie sah Wut und Angst. Sie hoffte, sie hatte seine Eigenliebe richtig eingeschätzt.
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Beitrag von Kuryn »

Kuryn trat lustlos näher, als er sah, wie Bruenor etwas mit einem Thriumphschrei aus dem Kamin zog.
"Was habt Ihr denn da?"

[Da ich keinerlei Ahnung habe, was du da treibst... achja: der Herr Spielleiter weiß es auch nicht, deshalb wird ein SL-Post wohl noch etwas dauern...]
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Beitrag von Argh »

[OCC: Missing link :D ]

In Ruß geschwärzte Leder war ein Bündel mit Dokumenten eingerollt, durch die Rußschicht konnte man eine große "42" auf dem Bündel erkennen. Dieses war es was der Zwerg jetzt so triumphierend in die Höhe, hielt. Er wandte sich an Kuryn: " So eine Organisation kommt ohne Dokumente nicht aus, je größer die Organisation desto größer die Bürokratie " Bruenor grinste den Meuchler an: " Die Größe der Bürokratie wächst exponetiell! Eine Bürokratie im Endstadium beschäftigt sich nur noch mit sich selbst. ZU DEN WACHEN! "

Der Zwerg stürmte hinaus und Goldlöckchen hinterher, Kuryn versuchte anschluß zu halten. Zwei, drei Stadtbewohner die auf der Straße nicht rechtzeitg zur Seite gesprungen waren wurden im Eifer umgeschubst und schimpften der skurilen Gruppe hinter her.

Wenige Minuten später wurde die Tür der Stadtwache auf gerissen und nachdem sich eine Rußwolke gelegt hatte wurden die Konturen eines Zwerges sichtbar, das einzige helle waren die blitzenden Zwergenaugen.
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Beitrag von Rippington »

Petersilius lachte schallend.
"Narren! Glaubt ihr denn wirklich, ihr hättet eine Chance gegen meinen Meister? Nein, er wird euch zerquetschen wie Läuse. Bald wird er über die Tantalischen Berge herrschen und dann wird er sich den Rest von Providentia vornehmen!
Vorbei sind dann die Zeiten, dass wir Magier für euch unbedeutende Sterbliche arbeiteten und von euch schief angeguckt wurden! Bald haben wir das Sagen und ihr werdet kuschen! Nicht mehr als Sklaven werdet ihr-"


Die Tirade des Dicken wurde an dieser Stelle durch ein Gepolter im Eingang unterbrochen. Verdammt! Petersilius war gerade so schön ans Reden gekommen. Perdondaris sah einen Dunkelzwerg im Eingang stehen, dessen Bart ihr bekannt vorkam.
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Beitrag von Kuryn »

Kuryn erreichte knapp hinter Bruenor das Zimmer und musste erst einmal kräftig niesen, als ihm die Asche in die Atemwege geriet. Als sich die dunkle Wolke gelegt hatte, blickte sich der Meuchelmörder interessiert um.
Der alte Dieb Wieselfratze stand in einer Ecke an die Wand gelehnt und begrüßte die Neuankömmlinge mit einem selbstironischen Lächeln, während in der Mitte der kargen Zelle, auf einem unbequemen Stuhl und im spärlichen Licht der Fackeln, der dicke Magier saß. Eine äußerst kräftige Wache stand hinter ihm, einen dicken Knüppel in der Hand. Offenbar sollte er den Mann sofort bewußtlos schlagen, wenn er einen Zauber zu werfen versuchte - trotz seiner gefesselten Hände.
Neben einigen weiteren Wachen, Hauptmann Arkardi und Sergeant Korrolin war Perdondaris anwesend, die vor dem Dicken gestanden hatte und sich nun überrascht zu ihnen umdrehte.
"Diese Frau hat doch eine Menge verschiedener Talente...", schoss es Kuryn durch den Kopf.
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Bruenor brauchte ein wenig um sich zu orientieren, dann erfaßte er die Situation: Der dicke Magier auf dem Stuhl und Perdondaris offensichtlich in Verhörlaune. Er war in seiner Euphorie offensichtlich in eine wichtige Phase des Verhöhrs hineingeplatzt - auf keinen Fall wollte er den Dicken von seinem Fund wissen lassen. Blitzschnell, ließ er die Rolle verschwinden.

Der Zwerg umrundete die Szenerie in der Raummitte und lehnte sich locker gegen die Wand, dann prüfte er lässig die Schärfe der Schneide seiner Axt: " Du weißt ja, was Deine Organisation mit Verrätern macht! " ein teuflisches Lächeln breitete sich über das Gesicht des rußgeschwärzten Zwerges aus und der Daumen fuhr prüfend über das kühle Metall.

" Ihr könnt drohen, locken und schmeicheln wie ihr wollt, ich bin kein Verräter!

Bruenors Augen blitzten böse: " Das weißt Du und das wissen wir! Aber erkläre mal Deiner Organisation warum Du hier als freier Mann heraus gehen darfst. Laßt den Dicken frei wir brauchen, ihn nicht mehr für uns hat er keinen Nutzen mehr und sorgt dafür das die Stadt weiß, das dieser 1000 Goldmünzen Belohnung erhalten hat. "

Der dicke Magier wurde bleich und seine unruhig rollenden Augen, blickten hilfeheischend zu Perdondaris.
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Perdondaris seufzte innerlich. Bruenors Ansatz, den dieser Dunkelzwerg war tatsächlich Bruenor, war nicht schlecht, aber ihrer Erfahrung nach, machte Angst eher kopflos und riß die Betroffenen zu unüberlegten Aktionen hin. Auch war es ihrer Befragung, die auf Rachegefühlen beruhte, nicht gerade förderlich. Sie fragte sich, was er da so rasch hatte verschwinden lassen. Aber dafür war nachher noch Zeit. Sie konzentrierte sich auf die Befragung.

"Hmhm", machte sie, "ich fürchte Petersilius, die Aussichten auf ein langes, erfülltes Leben schwinden rapide. Wer glaubt ihr wohl, wird das Vergnügen haben, euch zu erledigen? Nein, nein, sagt mir keine Namen. Stellt ihn euch einfach vor und all das, was er mit euch anstellen wird und welche Lust er wohl dabei verspüren wird."

Wut begann die Angst in den Augen des Dicken zu überdecken. "Das könnte diesem Hundesohn so passen! Ich hab ihn nie leiden können!"

Perdondaris besah ihre Fingernägel: "Ihr möchtet ihm nicht ein nettes Andenken hinterlassen? Es wäre mir eine Freude, ihm einen letzten Gruß von euch auszurichten, wenn wir ihn in unsere Finger bekommen."

Sie sah den Dicken an, der in ein gräßliches Lachen ausbrach. Er hatte die Hoffnung hinter sich gelassen und wollte nun nur noch, dass er nicht als Einziger leiden sollte.

Petersilius packte aus. Er erzählte von den Plänen des Meisters, dessen Namen leider niemand kannte (dumm war jener also nicht), der die Herrschaft über Perdondaris anstrebte und sich dazu der Gier und Geltungssucht diverser Magier bediente. Er hatte wohl einen Pakt mit der Schwarzen Schlange geschlossen, die ihm zusätzliche Macht verlieh.
Den Erzhandel hatte er sabotiren lassen, um die Wirtschaft zu schwächen, Unruhe zu säen und vor allem, weil Eisen und Magie nicht gut zusammengingen. Das erwähnte Petersilius nur am Rande, aber Perdondaris spitzte an dieser Stelle die Ohren und nahm sich vor, dem noch nachzugehen. Sie hatte den Verdacht, dass dies der Hauptgrund war, dass Eisen, dieses unscheinbare, aber nützliche Metall eine Hilfe gegen diese übermächtige Verschwörung sein konnte.
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