Quest 1 - Die Erzverschwörung

Die Tantalischen Berge - Land des Tantalusss

Moderator: Fansal

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Kuryn
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Beitrag von Kuryn »

Kuryn verharrte völlig regunslos, während er das Treiben im Lager beobachtete. Die Goblins schienen für einen Überfall ausgerüstet zu sein und der Mann in der roten Robe war vermutlich ein Magier - ein harter Brocken für die kleine Gruppe.
Als der Assassine genug gesehen hatte, schlich er wieder lautlos zum Lager zurück. Als er an den Rand der Lichtung kam, hörte er das Geräusch eines Schwertes, das gezogen wird und schnell zischte er: "Perlkopfhuhn!"
Einer der Wächter - er hieß Hannes, glaubte sich Kuryn zu erinnern - steckte sein Schwert wieder in die Scheide und nickte dem Meuchelmörder kurz zu, bevor er seinen Rundgang um das Lager erneut aufnahm.

Kuryn ging zu Meister Dunicus und Bruenor und berichtete den beiden Zwergen, was er erfahren hatte.
"Wenn wir dieses Lager nicht beseitigen, haben wir eine Menge Goblins und einen Magier im Nacken sitzen, die uns jederzeit angreifen können. Entweder schleichen wir uns durch den Wald daran vorbei, oder wir starten selbst einen Überraschungsangriff."
Kuryn blickte Dunicus erwartungsvoll an, der Meisterschmied hatte von allen hier wohl die größte militärische Erfahrung.
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Argh
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Beitrag von Argh »

Bruenor wurde sanft an der Schulter gerüttel, als er die Augen aufschlug stand Perdondaris vor ihm und erinnerte ihn an die Wachablösung. Erbrummte leise in sich hin ein und stand auf um seine Runden zu drehen.

Es waren erst wenige Minuten vergangen, als Kuryn zurück geschlichen kam. Der Assasine ging direkt auf Dunicus zu umzuberichten. Auf einen Wink von Dunicus hin weckte Bruenor Perdondaris und Leutnant Harnett. Dunicus faßte noch einmal die Lage zusammen:

"Die Goblins scheinen für einen Überfall ausgerüstet zu sein und werden von einem Mann in der roten Robe, vermutlich einem Magier, komandiert. Entweder fliehen wir noch in diese Nacht weitgenug, in dem wir uns durch den Wald daran schleichen oder wir haben wir eine Menge Goblins und einen Magier im Nacken sitzen, die uns jederzeit angreifen können. Die Alternative ist, daß wir selbst einen Überraschungsangriff starten."

Bruenor hatte plötzlich das Gefühl, daß alle Augen auf ihm ruhen: "Ein Überraschungsangriff gibt uns sicherlich einen Vorteil, es wäre ein Fehler durch ein Gelände zufliehen, daß der Gegner besser kennt als wir. Hmm - ich habe einen Edelstein des Lichts der könnte uns einen zusätzlichen Vorteil geben, in dem wir die Gegner blenden und ein Signal haben."

Dunicus nickte:"Der Magier und der Schamane müssen zuerst kampfunfähig gemacht werden, wobei der Magier überleben sollte, damit wir ihn verhören können. Ich schlage vor das übernehmen Bruenor und Kuryn, während Hannes und Merrin Feuer unter die Reittiere werfen, die restlichen Mitglieder übernehmen den Rest der Feinde. Perdondaris sollte den Edelstein des Lichts einsetzen, denn Bruenor braucht wohl beide Hände um die Axt zu schwingen." Dunicus grinste und blickte Perdondaris an.
Zuletzt geändert von Argh am Do 26.06.2003 - 14:06, insgesamt 3-mal geändert.
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Rippington
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Beitrag von Rippington »

Soviel also zu einer ruhigen Nacht! Perdondaris lauschte Meister Dunicus Anweisungen. Nun gut, wenn sie diese Nacht eh nicht zum Schlafen kam, dann war es ihr ganz lieb, dass andere dafür büßten. Diese Goblins hatten noch nie den gerechten Zorn einer Klerikerin zu spüren bekommen, die langsam an Schlafdefizit litt.

Gemeinsam brach die Gruppe auf und folgte Kuryn bis kurz außerhalb der Hörweite des Goblinlagers. Alle bemühten sich leise zu sein, aber sie hatten nicht die Meisterschaft eines Assassinen in diesen Dingen. Kuryn zeigte ihnen die Richtung, in der ein wenig Licht durch die Bäume schimmerte. Dort war das Lager. Fünf Minuten würden er und Bruenor brauchen, um in Position zu gelangen. Nach Ablauf dieser Zeit sollten Merrin und Hannes Fackeln entzünden und zum rechten Teil des Lagers, wo sich die Reittiere befanden, laufen. Der Rest sollte gleichzeitig losstürmen. Das würde die Goblins genug ablenken, dass er und Bruenor unbemerkt den Magier und den Schamanen ausschalten konnten. Sobald Perdondaris das Lager erreichte, sollte sie den Edelstein des Lichts einsetzen. Kuryn schaute in die Runde. Alle nickten.
Noch ein "Mögen die Götter mit uns sein!" und Kuryn und Bruenor verschwanden im Gebüsch.
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Kuryn
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Beitrag von Kuryn »

Kuryn bedeutete dem Zwerg in seiner rasselnden Kettenrüstung so leise wie möglich zu sein, während er selbst nahezu lautlos durch den Wald schlich.
Als sie das Lager umrundet hatten, beugte sich Kuryn zu Bruenor herab und wisperte ihm ins Ohr:
"Ich übernehme den Schamanen und Ihr schlagt den Magier bewußtlos."
Der Zwerg nickte und das ungleiche Paar schlich weiter. Schließlich kamen sie von der anderen Seite auf die Lichtung und befanden sich hinter den einfachen Zelten der Goblins. Kuryn machte seinem Gefährten ein Zeichen, dass er das Zelt auf der anderen Seite umrunden sollte, während der Meuchelmörder es hier probieren wollte.
Kuryn bot all seine Geschicklichkeit auf und kam wenige Schritte hinter Goblinschamane und Magier. Er zog seinen Dolch und machte sich bereit; nach einem kurzen Blick sah er, dass Bruenor auch fast soweit war, dem Magier eins über den Schädel zu ziehen.
Doch auf einmal drehte sich der Goblinschamane um und starrte Kuryn und Bruenor fassungslos an. Der Assassine wusste nicht, was ihn auf die beiden aufmerksam gemacht hatte, - das Rasseln der Kettenrüstung des Zwerges oder vielleicht nur das zu laute Atmen der beiden Gefährten - doch er dachte nicht länger darüber nach, sondern warf den Dolch, anstatt dem Schamanen die Klinge in das Rückgrat zu stoßen, wie er es eigentlich vorgehabt hatte. Der Goblin sackte leblos zusammen und Kuryn setzte ihm schnell nach, um wieder an seine Waffe zu kommen.
Der Meuchler hörte Geräusche, die ihn darauf schließen ließen, dass nun die anderen Mitglieder der Gruppe das Lager angriffen. Der Kampf war entbrannt...
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Argh
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Beitrag von Argh »

So leise er konnte "schlich" Bruenor hinterdem Assasinen her, Kuryn machte seine Sache wirklich gut. Der Zwergenkrieger seinerseits freute sich über seine verbesserte Nachtsichtfähigkeit, die es ihm erlaubte gefährlichen oder risikoreichen Stellen auszuweichen.

"Verflucht!" dachte Bruenor. Endlich war es ihm mal gelungen sich unerkannt an einen Gegner heran zupirschen, gut die lärmende Siegesfeier der Goblins hatte geholfen, da mußte sich dieser blöde Schamane herum drehen.

Der Magier hatte blitzschnell reagiert und seinen Zauberstab gezogen. Bruenor blieb keine andere Wahl er sprang vor, die rasiermesserscharfe Schneide seiner Axt glitt pfeifend durch die Luft und trennte Hand und Zauberstab vom Arm des Magier. Die Hand fiel in die lodernde Glut des Lagerfeuers und der Magier sah ungläubig auf den blutenden Armstumpf. Im Rückschwung traf Bruenor die Schläfe des Zauberes und betäubt sank dieser zu Boden.

In diesem Moment flammte gleißend, helles Licht auf und beleuchtete die Szene. Die Goblins waren geschockt und für einen Moment wirkte die Szene wie eingefroren.

Bruenor bückte sich zu seinem Opfer herunter, der Magier lebte noch. Er leichtert atmete der Zwerg auf - der Magier würde also Aussagen können. Schnell griff Bruenor einen Strick und band, nicht gerade zartfühlend, den blutenden Arm des Magiers ab. Dann wickelte er einen weiteren Strick um die Füße des Ohnmächtigen und verknotete diese mit der noch vorhandenen Hand seines Opfers.

Er blickte sich auf dem Schlachtfeld um.
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Rippington
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Beitrag von Rippington »

Die fünf Minuten dehnten sich. Sie dehnten sich nicht nur, sie reckten und sie streckten sich und legten sich dann in Liegestühle und schlürften langsam sirupartige Getränke.
Doch schließlich gab Meister Dunicus das Zeichen zum Angriff. Sie stürmten los und Perdondaris fluchte lautlos über sämtliche Zweige, die ihr in Gesicht oder an den Körper oder die Beine klatschten. Diese Lehre behielt sie für's Leben: Renne nie nachts ohne Licht durch einen unbekannten Wald.

Endlich öffnete sich der Platz des Goblinlagers vor ihnen. Perdondaris schloß die Augen, sprach "Fiat Lux!" und ließ den Stein des Lichtes erstrahlen. Nun hieß es den Moment der Erstarrung auszunutzen. Sie rammte dem nächstehenden Goblin ihren Dolch ins Herz. Es zahlte sich aus, dass sie in den Anatomiestunden immer aufmerksam gewesen war. Heraus mit dem Dolch und an die Kehle des nächsten, der die Frechheit besass, sich zu wehren - umsonst. Dann war es an ihr in die Defensive zu gehn, denn der dritte Goblin ergriff die Initiative. Es gelang ihr, seinen erhobenen Speer wegzutreten und sie stach ihm ins Auge. Aufheulend griff er sich ins Gesicht, was ihr Gelegenheit verschaffte, sein Herz zu durchbohren.
Diese Dolcharbeit war entschieden mühsam. Sie beneidete Meister Dunicus, der mit weiten Schwüngen die Goblins wie Feuerholz spaltete. Sie sollte ihre Fähigkeiten verbessern, sie sollte ihre linke Hand an den Dolch gewöhnen.
An ihrem Gürtel fühlte sie das dunkle Entzücken Sheol Nugganoths. Diese alten Dschungelgötter waren blutgierig und hatten Freude an Massakern. Gut, sollte er sich erfreuen. Das würde ihr später bei der Heilung zustatten kommen.
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Kuryn
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Beitrag von Kuryn »

Kuryn hastete nach vorne und zog dem Goblin schnell den Dolch aus dem Kopf, dann drehte er sich in einer einzigen, geschmeidigen Bewegung um und hielt die Waffe zur Parade hoch. Das Klirren von Stahl auf Stahl erklang und der Goblin, der Kuryn eigentlich durchbohren wollte, trat überrascht einen Schritt zurück und schwenkte sein Kurzschwert.
Kuryn tauchte unter dem amateurhaft durchgeführten Hieb hinweg, schlug das einfache Holzschild des Goblins beiseite und trieb ihm die Klinge in die Kehle. Ein letztes Gurgeln entrang sich dem Feind, dann brach er zusammen, als Kuryn den Dolch wieder brutal herauszog.

Mit einem schnellen Blick erfasste Kuryn das Geschehen um ihn herum. Dunicus, Harnett und die anderen kamen gut vorran und hatten bereits mehr als ein Dutzend Goblins getötet. Die Rüstung des Zwerges war mit dem grünen Blut der Biester beschmiert und er schmetterte lautstarke Kampfrufe, während seine scharfe Axt ihren Blutzoll eintrieb.

Kuryn sah sich nach einem neuen Gegner um und erkannte eine der Wachen, - der Assassine glaubte, es wäre Merrin, wobei er sich in der Hitze des Gefechts nicht ganz sicher war - die in einen Kampf mit drei Goblins verwickelt war.
Kuryn spurtete so schnell wie möglich zur Hilfe des Mannes und gab auf seinem Weg einen weiterem Goblin einen heftigen Tritt, als ihm dieser den Weg versperren wollte.
Nur wenige Augenblicke danach kam er bei der bedrängten Wache an und tötete den ersten Goblin, der ihm den Rücken zugewandt hatte, indem er ihn von hinten packte und schnell die Kehle durchschnitt.
Dann nahm er sich den Gegner auf der linken Seite von Merrin vor - inzwischen hatte Kuryn ihn erkannt - während dieser mit Langschwert und Schild bewaffnet auf den anderen losging.

Wie Kuryn sofort erkannte, schien dieser Goblin etwas intelligenter als die anderen zu sein, denn er beobachtete den Meuchler aus einiger Entfernung mit erhobenem Schild und wartete ab. Kuryn täuschte einen Hieb auf den Kopf an, brachte die Klinge aber im letzten Moment nach unten und konnte dem sich duckenden Goblin so eine Wunde am Oberschenkel zufügen, die ihn dazu veranlasste seinen Schild fallen zu lassen.
Nun schien Kuryns Gegner in eine Art Berserkerrausch zu verfallen und der Meuchelmörder musste eine wütende Folge von Hieben parieren, bevor er zur Riposte ansetzen konnte.
Während der Goblin weiter vordrang und erwartete, dass Kuryn zurück wich, hatte dieser seinen Dolch in Position gebracht und mit einem weiten Ausfallschritt überraschte er seinen Gegner und trieb ihm die Klinge tief in den Bauch.
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Argh
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Beitrag von Argh »

Bruenor sah, daß sich der Wächter Hannes sich in Schwierigkeiten befand: die Reittiere der Goblins hatten sich losgerissen und griffen den Wächter an. Bruenor beeilte sich, dem Wächter beizustehen. Rücken an Rücken fochten sie gegen die anstürmenden Tiere und mehrere Male höhrte Bruenor Hannes vor Schmerzen aufstöhnen. Auch Bruenor mußte Bisse und Prankenhiebe einstecken, doch die Zwei fielen nicht.

Endlich hatten die Gefährten gesiegt und kamen Ihnen zu helfen, die restlichen Tiere waren schnell nieder gemacht. Auf einen Wink von Dunicus hin durchsuchten sie das Lager sorgfältig und begruben die gemeuchelten Händler. Die Goblind, ihre Reittiere und alles unbrauchbare wurde auf einen großen Scheiterhaufen geschichte und verbrannt.

Dann setzte sich der Trek, mit dem verletzten Magier in der Mitte, in Bewegung. Der Morgen begann bereits zu grauen als sie ihr eigentliches Lager erreichten.
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Rippington
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Beitrag von Rippington »

Perdondaris hatte noch im Goblinlager kurz nach dem Magier gesehen. Der Arm war gut genug abgebunden. Sie hielt sich nicht damit auf, ihm Schmerzmittel zu verabreichen, sondern prüfte nur, ob er transportfähig war. Er war.

Als sie ihr Nachtlager erreichten (Nachtlager - pah! Sie hatte keine ganze Stunde dieser Nacht wirklich lagern können), wurde es langsam hell. Perdondaris wandte sich Bruenor, Merrin und Hannes zu, die am meisten abbekommen hatten. Bald waren deren Wunden versorgt, die kleineren schon verheilt. Sie spürte, wie Sheol Nugganoth ihre Kraft verstärkte. Sein Blutdurst war beunruhigend. Noch mehr Massaker und ihr Gott würde womöglich übermütig.

Da alle etwas abgekämpft aussahen, beschloß Perdondaris einen Stärkungstrunk zuzubereiten. Sie holte ein paar Chaffabohnen aus ihrem schier unerschöpflichen Kräutersack und überbrühte sie mit Wasser. Bald schlürften alle den schwarzen Muntermacher.
Sie hatten sich in einen Kreis gesetzt, die Fundstücke aus dem Goblinlager und den Magier in der Mitte.
Meister Dunicus begann ihre Beute zu durchsuchen.
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Fansal
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Beitrag von Fansal »

Spielleiter

Dunicus betrachtete die grob geschmiedeten, schartigen Waffen und den einfachen Proviant, den sie bei den Goblins gefunden hatten, dann schüttelte er den Kopf und stand auf. Nach einem kurzen Blick auf den Stand der Sonne, die bereits wieder am Firnament empor kletterte, und einem unzufriedenen Brummen ob der schlaflosen Nacht ging der Zwerg hinüber zu dem gefesselten Magier, der immer noch ohne Bewußtsein war.
Mit seinen eisenbeschlagenen Stiefeln trat Dunicus dem Mann in die Seite, doch er rührte sich nicht. Noch einmal flog der Stiefel und diesmal zuckte die Gestalt am Boden zusammen und öffnete die Augen.
"Na, bitte.", meinte Dunicus befriedigt und winkte die anderen herbei, während er sich selbst auf einen nahen Baumstumpf setzte und seine Pfeife entzündete. Nachdem er einige Sekunden genüsslich gepafft hatte, richtete der Meisterschmied sein Augenmerk wieder auf den Gefangenen und in barschem Tonfall fragte er ihn:
"Was habt Ihr mit den Goblins zu schaffen? Redet, oder Eure Qualen werden kein Ende nehmen!" Bei diesen Worten tätschelte der Zwerg bedeutungsvoll den Griff seiner Axt.
Als der Mann nichts darauf antwortete, befreite Dunicus seine noch gesunde Hand und hielt sie fest. Dann nahm er einen der langgliedrigen Finger des Magiers in die behandschuhte Hand und zermalmte den Finger langsam und mit der Kraft einer Naturgewalt.
Der Mann in der roten Robe schrie qualvoll auf und Dunicus ließ ihn einige Augenblicke gewähren. Dann wiederholte er die Frage und mit schmerzverzerrter Miene sagte der Magier:
"Mein Meister sagte, ich solle die Goblins bezaubern und mit ihrer Hilfe eine Karawane überfallen, die eine wertvolle Fracht bergen sollte. Wir hatten keine Probleme mit den Wächtern und Händlern, aber ich konnte nicht finden, was mein Meister begehrte. Ich wollte nach der Dämmerung erneut danach suchen, denn der Meister sagte, ich würde merken, wenn ich gefunden habe, was ich suche."
Dunicus schwieg und schließlich kam Perdondaris, der etwas eingefallen war, zu ihm herüber und flüsterte ihm etwas ins Ohr. Der Zwerg nickte, dann zog er den Kreditbrief aus seiner Tunika und entfaltete ihn. Als der Magier diesen erblickte, zuckte er kaum merklich...

Bruenor, Perdondaris und Kuryn erhalten je 20 CP für den Überfall auf das Goblinlager.

Spielleiter Ende
Zuletzt geändert von Fansal am Sa 19.07.2003 - 12:36, insgesamt 1-mal geändert.
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Kuryn
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Beitrag von Kuryn »

Als Dunicus dies sah, ergriff er des Magiers Kinn und fragte ihn, wobei er jeden einzelnden Buchstaben genau betonte:
"Ist es das, nach dem es Euren Meister verlangt?"
Der Mann nickte schwach und Dunicus fuhr mit der Befragung fort.
"Wer ist dieser Meister, von dem Ihr gesprochen habt?"
Der Magier zögerte, doch als der Zwerg Anstalten machte, ihm einen weiteren Finger zu brechen, fing er hastig an zu erzählen.
"Ich weiß es nicht, ich bin ihm nie begegnet. Er schickt mir Nachrichten und manchmal spricht er auch in Gedanken zu mir. Ich weiß nicht, wer er ist, aber er muss ein sehr mächtiger Magier sein. Wenn ich etwas für ihn erledigt habe, teilt er mir mit, wo ich das Geld finden kann, oder einer seiner Helfershelfer übergibt es mir."

Kuryn musterte das Geschehen recht uninteressiert. Was ging sie das schon an? Sie durften ihr eigentliches Ziel nicht aus den Augen verlieren...
Der Meuchler seufzte auf und begann seinen Dolch von dem widerlichen Blut der Goblins zu reinigen und zu polieren, wobei er ein Gähnen unterdrückte.
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Argh
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Beitrag von Argh »

Bruenor beobachtete die Szene interessiert, er hatte Zweifel an der Sache. Der Magier würde alles zugeben und gestehen, nur um seine Qualen zu beenden und ihnen stand keine Möglichkeit zu Verfügung die Aussagen zu überprüfen. Gewalt war hier sicherlich nicht das Mittel der Wahl. Außerdem schien Bruenor die Geschichte mit einem großen Unbekannten die Sache zu einfach zu machen. - Er würde dies Meister Dunicus bei einer geeigneten Gelegenheit unter vier Augen sagen.

Bruenor betrachtete eingehend den Stein des Lichts, dessen Wirkung er heute zum erstenmal erlebt hatte. Er würde gerne eine ansprechende Fassung für den Stein machen - Bruenor seufzte - Goldlöckchen kam ihm in den Sinn.
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Rippington
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Beitrag von Rippington »

Perdondaris fühlte sich unwohl. Ihr Mitleid mit dem Magier hielt sich in Grenzen, aber Gewalt gegenüber einem Wehrlosen war ihre Sache nicht. Sheol Nugganoth hingegen gab ein warmes Gefühl der Befriedigung ab. Sie seufzte. Ihr Gott brauchte entschieden mehr Langeweile oder er würde noch versuchen, sie zu einer Blutpriesterin zu erziehen.

Meister Dunicus strich sich mal wieder den eindrucksvollen Bart. "Wir können nicht mehr Zeit mit diesem Widerling zubringen. Perdondaris, ist er reisefertig?"

Sie untersuchte den Magier. "Wenn ich ihn ordentlich verbinde, ja."

"Gut. Wir müssen eine Entscheidung treffen. Sollen wir ihn mitnehmen, indem wir das Packpferd mit ihm belasten und den Proviant auf die anderen verteilen, was uns alle verlangsamen würde? Oder töten wir ihn? Lebend zurücklassen können wir ihn nicht, dazu ist er zu gefährlich."
Dunicus schaute grimmig in die Runde.
Perdondaris war es gewohnt Leben zu retten, aber sie wußte als Heilerin ebenso gut, dass manchmal Tod Leben für jemand anderes bedeutete. Schweren Herzens wies sie mit ihrem Daumen nach unten.
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Kuryn
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Beitrag von Kuryn »

Kuryn war über die Möglichkeit, den Magier mitzunehmen, überhaupt nicht erfreut.
"Wir sollen diesen Dreckskerl durchfüttern, damit er uns bei der nächsten Gelegenheit sofort entwischt? Nein, er muss beseitigt werden, die Gefahr ist zu groß."

Kuryn blickte grimmig in die Runde und zog langsam seinen Dolch, um damit vor den Augen des Gefangenen ein wenig herumzuspielen.
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Beitrag von Argh »

Bruenor war erschüttert, sollte er wirklich der Einzige sein, der Magier am Leben lassen wollte Einen Gegner im Kampf zu töten war eine Sache, aber einen Hilflosen zu meucheln eine Andere - sicherlich dieser Mensch war an dem Tod vieler Schuld, aber über sowas sollte ein Richter urteilen.

Als Kuryn mit dem Messer zu spielen begann, stand Bruenor auf satteltee sein Ponie und gab dem dicken Plumpel einen Apfel. Eine Träne rann ihm in den Bart.
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Rippington
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Beitrag von Rippington »

Bruenor enthielt sich der Stimme. Meister Dunicus und die Stadtwachen stimmten auf Tod. Perdondaris stand auf und verlangte ernst, dass man ihr die traurige Aufgabe überlasse. Die anderen mögen sie bitte allein lassen.
Irgendetwas bewog die Gefährten ihr Folge zu leisten und den baldigen Aufbruch vorzubereiten.
Sie trat zu dem Gefangenen und hockte sich neben ihn. Sie sah die Furcht in seinem Gesicht. Sanft legte sie ihre Hand aus seine Stirn und streichelte eine bestimmte Stelle an der Schläfe. Der Magier entspannte sich und sah verwundert drein, denn er fand sich unversehens schmerzfrei und wohl. Ein schneller Griff im Halsbereich und er war tot.
Es war noch nicht lange her, dass Meister Dunsany ihr diese geheimen Griffe gezeigt hatte: Es war Bruder Sacnoth aus der Klosterküche gewesen, den sie von einem langen Leiden erlösten.

Perdondaris sprach ein Gebet für seinen Übergang und begann ihn in eine Plane der zerstörten Karawanenwagen zu wickeln. Schweigend trat Bruenor hinzu und begann mit seiner Axt ein flaches Grab freizulegen. Etwas glitzerte in seinem Bart.
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Beitrag von Kuryn »

Kuryn sah von der anderen Seite des Lagers aus zu, wie Perdondaris das Leben des Mannes mit zwei schnellen Handgriffen beendete.
"Erstaunlich", dachte er sich und dachte an seine sonst recht blutige Arbeit mit der Klinge, wobei er den Dolch an seiner Seite tätschelte.

Als sich alle zum Aufbruch bereit machten, musste Kuryn erneut ein Gähnen unterdrücken und massierte sich mit Daumen und Mittelfinger die Nasenwurzel. Dann sattelte er etwas verschlafen sein Pferd und stieg auf.

Meister Dunicus hievte sich mit einem ächzenden Stöhnen auf sein Ponie - schlief dieser Zwerg denn sogar mit seiner Rüstung?, schoss es Kuryn durch den Kopf - und die verbliebenden vier Wachen stiegen ohne ein Wort auf ihre zum Kampf ausgebildeten Pferde.
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Beitrag von Argh »

Müde schwang sich Bruenor auf sein Ponie, es sollte also weiter gehen. Naja dann also, was sein muß, muß sein.

Der Weg bot wenig Abwechslung, dichtstehende hohe Bäume verstellten allenthalben den Blick, Moos und andere Pflanzen dämpften die Geräusche - die Welt schien von Vogelstimmen beherrscht. Das Wetter war angenehm, denn es war trocken und warm. Wenn man den Kopf ganz in den Nacken legte konnte man erkennen, daß der Himmel wohl blau sein mochte.

Der Weg zog sich pfeilgerade dahin, er war zweispurig von den Karrenrädern tief ausgearbeitet. Es war ein Weg wie es natürlich durch häufige Benutzung entsteht. Nur an wenigen Stellen erkannte man das absichtsvolle Wirken von Menschen, wenn etwa die mannschaft eine Karawane eine besonders schlechte Stelle notdürftig ausgebessert hatt.

Es war für Bruenor kein angenehmes Reisen, sein Ponie versuchte zwar ihm den Ritt so angenehm wie Möglich machen. Bruenor schaukelte auf seinem Plumpel hin und her und versuchte den Ritt mit stoischer Gelassenheit zu ertragen.
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Beitrag von Rippington »

Ihr gesamter Trupp hing etwas in den Seilen, bzw auf den Pferden. Aber wenigstens ihre Reittiere waren ausgeruht, so dass sie eine gute Wegstrecke zurückgelegt hatten, als die Sonne ihren höchsten Stand erreichte.
In Anbetracht ihres Zustandes gestand Meister Dunicus eine Mittagsrast zu. Nach einer Lichtung wollte niemand suchen und so lagerten sich die Gefährten an den Wegesrand. Rauchfleisch, altes Brot und ein kleiner Apfel rissen niemanden zur Begeisterungsstürmen hin und so verlief die Mahlzeit in erschöpftem Schweigen. Perdondaris machte sich Sorgen über ihre Verfassung. Sie brauchten dringend ein paar Stunden Schlaf.
Nur eine kleine Freude erhellte ihr Gemüt: Ihre Beine begannen sich an die Reiterei zu gewöhnen und auch ihr Hintern war dank der Salben nicht wund.

Allzubald hieß sie Meister Dunicus wieder aufsitzen und weiterreiten. Der Nachmittag zog sich in die Länge. Alle waren vollauf damit beschäftigt sich auf den Pferden zu halten, niemand hatte Lust sich zu unterhalten.
Der Abend kam in Sicht, als Leutnant Harnett erfreut ausrief: "Dort vorne! Eine Blockhütte! Das muß eines der fürstlichen Vorratslager sein!"
Schlagartig lebten alle auf. Doch Meister Dunicus riet sofort zur Vorsicht. Man wisse ja nicht, ob die Hütte unbeschadet sei. So hielten alle ihre Waffen bereit, als sie die Hütte ereichten. Dunicus und Leutnant Harnett stiegen ab und näherten sich vorsichtig der Tür. "Wir haben Glück," rief der Meisterschmied, "die Tür ist unversehrt. Ich werde den Schlüssel suchen."
Aufmerksam besah die er umstehenden Bäume und wählte dann eine Buche, die eine tiefe Kerbe aufwies. Er untersuchte deren Stamm und fand bald ein Loch und in ihm altes Laub, einige Käfer und einen Schlüssel.
Meister Dunicus schloß die Tür auf.
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Beitrag von Kuryn »

Abgestandene Luft wehte den müden Reisenden entgegen.
"Hier war schon lange niemand mehr.", stellte Dunicus fest.
"Aber wird der Proviant dann nicht schon verfault sein?", fragte Kuryn.
Leutnant Harnett schüttelte den Kopf und mit einem nachsichtigen Lächeln erklärte er:
"Hier werden nur Nahrungsmittel gelagert, die lange halten. Zwieback, eingelegte Äpfel...soetwas. Aber vor allem werden hier natürlich Waffen, Fackeln und Zundersteine aufbewahrt."

Kuryn sah sich in dem Haus um, das aus einem einzigen, geräumigen Zimmer bestand. An zwei Wänden stapelten sich hohe Regale mit allerlei Gegenständen zum Inhalt. In einer Ecke standen vier große Fässer und zwei Truhen mit Kleidungsstücken befanden sich in einer anderen. Durch die dicken Quarzfenster drang ein wenig Licht herein und beleuchtete einen großen Tisch und mehrere Stühle, während an der anderen Wand drei einfache Kojen standen.
Der Meuchelmörder setzte sich auf eins dieser behelfsmäßigen Betten und schaute Dunicus und den Wachen zu, die den Vorrat an Lebensmitteln und Gebrauchsgegenständen in der Hütte durchgingen.
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