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Verfasst: Di 22.10.2002 - 12:41
von Brân
Nach soviel Hexereien möchte ich auch mal wieder was krächzen :))

Mit dem Begriff "graue Magie" kann ich mich auch nicht anfreunden, denn Grau hat keine bestimmte Definition. Zwischen Schwarz und Weiß sehe ich eher einen schönen farbigen Regenbogen und jede Farbe entsteht durch das weglassen ihrer Komplimentärfarbe. So können sich auch Schwarz und Weiß gegenüberstehen. Ich weiß.... meine Auffassungen darüber stehen nicht in Büchern geschrieben ;)

@ Delta..... DANKE für Deinen Bericht über Neo-Paganismus.... (immer diese Fremdwörter :)) ) also das Heidentum.

Es ist für mich immer interessant wie andere dazu stehen ,vor allem deshalb, weil selber viel damit zu tun habe.
Dabei bin auch ich über viele Dinge schon gestolpert, die die Kirche übernommen, verdreht oder auszulöschen versucht hat, auf ihrem Wege Europa zu christianisieren. Leider traf das auch zwischen 1500 und 1680 etwa 100.000 "Hexen", davon waren nur 10% Männer.
Sogar kirchliche Priester wurden der Hexerei beschuldigt. Das alles passierte leider meist aus niederen Motiven zBsp. Macht -und Geldgier, Unterdrückung und Einfluss auf das "heidnische" Volk.

Hier bedarf es noch viel an Aufklärung, um Schauergeschichten und falsche Bilder einer alten Kultur ins rechte Licht zu rücken.
Zur Hexe sagt man bei uns "a Trud" und das erinnert an den Druiden, also wieder der/die Gelehrte aus dem keltisch/germanischen. Deren Wissen muß sehr weit gereicht haben, über Wissenschaftliches, wie auch Geistiges. Also eine ernsthafte Gefahr für die neuen Führer der alten Gesellschaft.

Das alte Heidentum ist immer noch da, in unseren Liedern, Tänzen, Bräuchen, Ritualen, Fest und Feiertagen wie auch in unserer Sprache und ganz sicher auch in unserem Herzen.... als alte Erinnerung vieler gelebter Vorfahren auf dieser Erde.

croa cora croa !:)

Neo-Paganismus == Heidentum ????????

Verfasst: Di 22.10.2002 - 19:02
von Sildariel
Neo-Paganismus würde ich nur bedingt in der Schublade "Heidentum" unterbringen. Gleichsam könnte man Hinduismus, Buddhismus, Islam und Judentum unter diesen Begriff fallen lassen. (Es hängt hier viel von der Definition von "Heidentum" ab)

Sildariel

Re: Neo-Paganismus == Heidentum ????????

Verfasst: Di 22.10.2002 - 20:52
von Brân
Sildariel hat geschrieben:Neo-Paganismus würde ich nur bedingt in der Schublade "Heidentum" unterbringen. Gleichsam könnte man Hinduismus, Buddhismus, Islam und Judentum unter diesen Begriff fallen lassen. (Es hängt hier viel von der Definition von "Heidentum" ab)
Gewagte Aussage, aber ich lasse mich gerne eines besseren belehren :)
Wörtlich übersetzt heißt es ja "Neues Heidentum".
Damit definiere ich eigentlich das, was an alten - zum Teil auch verbotenen - Kulten, wieder aufgegriffen und praktiziert wird. Wenn man jetzt Neo Paganismus als Weltübergreifenden Begriff sieht gibt es natürlich auch in anderen Kulturen ein solches Heidentum ich meinte aber damit das Heidentum das mir am nächsten steht.

Liebe Grüße !:)

Frage ... Frage ... Frage ... Frage ... Frage ... Frage ...

Verfasst: Fr 08.11.2002 - 16:46
von Sildariel
@Delta: Hättest du etwas dagegen, wenn ich deine Informationen in einem Reli-Referat über Hexen verwände? Du musst es sagen, wenn du dabei irgend ein komisches Gefühl hast, ich könnte das Referat problemlos auch ohne deinen sachkundigen Beitrag durchziehen (schließlich erwartet man das auch nicht von mir).

Sildariel

Verfasst: Fr 08.11.2002 - 22:55
von Delta
Da hab ich überhaupt nichts dagegen, Sildariel, viel Spaß dabei ;)

Hier bekommst du noch mehr Informationen, wenn du welche brauchst:
http://mitglied.lycos.de/rachella/hexen ... wissen.htm
http://www.hexentum.de.vu/
http://www.magieheim.at/lotuszirkel/hexentum.htm
http://www.halls-of-odin.de/Saphy/hexenhexen.htm
http://www.mondzauberin.de
http://www.cailleana.de/sternenstaub/hexen.html
http://www.magieheim.at

Hoffe, du findest hier noch einiges.
Wenn du noch Fragen hast, dann lass sie ruhig raus ;)

Gruss
Anni

Danke.

Verfasst: Mo 11.11.2002 - 16:05
von Sildariel
Danke für deine Einwilligung, Delta.
Eigentlich soll das ja nur ein Kurzreferat für ca. 5 Minuten werden. Aber wenn es so vieles interessantes gibt, ist es mir durchaus recht, wenn ich die ganze Reli-Stunde verbauen kann. :unschuldig:

Sildariel

Re: Danke.

Verfasst: Do 14.11.2002 - 15:51
von salonga
Sildariel hat geschrieben:Danke für deine Einwilligung, Delta.
Eigentlich soll das ja nur ein Kurzreferat für ca. 5 Minuten werden. Aber wenn es so vieles interessantes gibt, ist es mir durchaus recht, wenn ich die ganze Reli-Stunde verbauen kann. :unschuldig:

Sildariel
Reli-Stunde? Gibt´s sowas überhaupt noch?

Anfrage an alle Schüler/Schülerinnen (vor allem in Bayern):

Sind die "unzumutbaren" Kreuze jetzt endlich aus den Klassenzimmern verschwunden oder müssen alle heidnisch geprägten Zöglinge noch immer den unerträglichen Anblick des Kreuzes im Klassenzimmer ertragen?

Salonga

Re: Danke.

Verfasst: Do 14.11.2002 - 16:08
von Ein_Yak
Hey Mädels!
salonga hat geschrieben:Sind die "unzumutbaren" Kreuze jetzt endlich aus den Klassenzimmern verschwunden oder müssen alle heidnisch geprägten Zöglinge noch immer den unerträglichen Anblick des Kreuzes im Klassenzimmer ertragen?
@ salonga:

Grundgesetz, Art 3, Absatz 3
"Niemand darf wegen seines Geschlechtes, seiner Abstammung, seiner Rasse, seiner Sprache, seiner Heimat und Herkunft, seines Glaubens, seiner religiösen oder politischen Anschauungen benachteiligt oder bevorzugt werden. Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden."

Grundgesetz, Art 4, Absatz 1
"Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich."

Grundgesetz, Art 4, Absatz 2
"Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet."

Quelle: Bundesministerium der Justiz

Das sollte doch eindrücklich belegen, daß Kruzifixe in Klassenzimmern öffentlicher Schulen nix zu suchen haben - zumindest im Wirkungsbereich des Grundgesetzes. Dazu gehört auch der Freistaat Bayern.

Re: Danke.

Verfasst: Sa 16.11.2002 - 02:25
von thibault
salonga hat geschrieben:Sind die "unzumutbaren" Kreuze jetzt endlich aus den Klassenzimmern verschwunden oder müssen alle heidnisch geprägten Zöglinge noch immer den unerträglichen Anblick des Kreuzes im Klassenzimmer ertragen?

Genau Yak! Zeig´s dem scheinheiligen Christen! :top:

Lasst uns lieber die ganzen Kreuze und Kirchen auf den öffentlichen Plätzen im Wirkungsbereich des Grundgesetzes niederreissen. :D

Thibault

Verfasst: Sa 16.11.2002 - 05:25
von salonga
@Yak

Vielleicht solltest Du Dir diesen Artikel durchlesen.

Salonga

http://www.jesus-online.de/article.php? ... channel=14

Verfasst: Sa 16.11.2002 - 11:04
von Brân
Ich finde es unverständlich mit dem Recht auf Religionsfreiheit anderen Menschen die Ausübung ihrer Religion unterbinden wollen. Das ist genauso schlimm als eine aufgezwungene Ausübung dieser :(

Wer sich schon dazu entscheidet Religionsfrei, oder anderen Glaubensrichtungen als die übrige Gesellschaft zu folgen, der sollte dann aber die nötige Toleranz haben, welche er auch von den Andersglaubenden verlangt!

Wie weltlich man das Heilige doch sehen kann..... *kopfschüttel* :laufen:

Verfasst: Sa 16.11.2002 - 14:09
von Delta
Da kann ich dem Raben nur zustimmen.
Ich frage mich immer wieder, warum manche Menschen einfach glauben müssen, ihre Ansicht wäre die einzig richtige. Solche Leute gibt es überall, bei den religiösen wie bei den Heiden.
Hier kann es meiner Meinung nach nur heißen: Wehret dem Fanatismus, egal, was er sich auf die Fahnen geschrieben hat.

Allerdings bin ich durchaus der Meinung, dass der Junge das Recht haben sollte, das Gebet zu verweigern. Aber den Vater verstehe ich nicht *auch kopfschüttel*

Vielleicht sollten wir die Kultur der "Religionsfreiheit" eher in eine "Religionstoleranz" umtaufen....

Gruss
Anni

Verfasst: Sa 16.11.2002 - 20:09
von Ein_Yak
Hey Mädels!

@ thibault:

In meinem Post ging es keineswegs darum, es "den scheinheiligen Christen" zu "zeigen".

@ salonga:

Der von mir zitierte Artikel 3 Absatz der bundesdeutschen Verfassung spricht davon, daß es weder eine Bevorzugung noch eine Benachteiligung religiöser Anschauungen geben dürfe. Dieser GRUNDRECHTSartikel steht im Widerspruch zu einer tradierten Praxis: In Mitteleuropa, das durch das Christentum geprägt ist, finden sich an vielen Stellen in der Öffentlichkeit deutliche Bezüge zu christlichen Religionen. Es besteht eine Art strukturelle Durchdringung der Gesellschaft mit diesem Gedanken- und Glaubensgut. Sicher ist es schwer, zu beurteilen, an welcher Stelle eine Bevorteiliung bzw. Benachteiligung offen zu Tage tritt, daß aber eine Prägung durch religiöse Symbolik ihre Auswirkungen zeitigt, wird wohl niemand bestreiten. Nun ist das bei Weitem nicht alles so dramatisch, ABER bei einer Schule UND einem Kindergarten sprechen wir von meiner Meinung nach sehr sensiblen Bereichen. Denn die Kinder sind noch nicht mündig, heißt, ihre Fähigkeit, selbst bewußte Wertentscheidungen zu treffen, noch nicht in vollem Maße ausgeprägt. Wenn diese Erziehungseinrichtungen in öffentlicher Hand sind, halte ich in der Tat religiöse Symbole und Praktiken jedweder Art fehl am Platze. Wobei ich das gern richtig verstanden wissen möchte: Wenn sich Individuen in ihrem reliösen Bekenntnis dieser Symbole bedienen, steht ihnen das vollkommen frei. Es ist aber etwas Anderes, wenn die Institution Schule/Kindergarten ganz bestimmte religöse Symbole oder Praktiken SETZT. Das ist in Bayern von Staats wegen geschehen und deshalb auch vom BVG als verfassungswidrig eingestuft worden. Das verstößt in keiner Weise gegen das Grundrecht der freien Religionsausübung, denn es ist schließlich nicht verboten - nein, es ist ausdrücklich erlaubt und wird positiv bewertet - im individuellen Rahmen oder in religiösen Instutionen den jeweiligen Glauben zu praktizieren, sich zu der jeweiligen Anschauung öffentlich zu bekennen oder religiöse Ämter zu erlangen. Die Schule ist aber weder individuell noch eine religiöse Einrichtung, sie ist eine staatliche Institution.

Das Beispiel des Kindergartens spricht dabei Bände auf beiden Seiten. Die Aktion des Vaters findet von meiner Seite keinen Beifall. Das ist eine Holzhammermethode, die ich schlicht ablehne. Zumal dem Vater das religionspädagogische Konzept bekannt gewesen sein müßte. Die Reaktion des Bürgermeisters, daß ein Kind atheistischer Eltern nicht zum Gebet gezwungen werden könne, zeigt hingegen, daß dort nur ein schwach ausgeprägtes Problembewußtsein für die Sensibilität der Erziehung von Kindern besteht. Es ist doch wohl klar, daß man einen Nichtgläubigen nicht zu einer reliösen Praxis zwingen darf. Das ist nichts Besonderes, sondern laut Verfassung SO sanktioniert.

Verfasst: So 17.11.2002 - 10:01
von Sildariel
Ich glaube schon, dass etwas Autorität in der Erziehung absolut nötig ist. Denn man muss den kleinen Kindern doch irgendwie Werte und Vorstellungen der Gesellschaft vermitteln.
Was bei dem Laissez-faire der Gegenwart rauskommt, kann man sehen: Die Jugendlichen begehren gegen die Eltern auf. (Ich gehöre auch zu diesen Jugendlichen :)) )
Also muss man einen Mittelweg zwischen autoritärer und antiautoritärer Erziehung finden. Aber vielen fällt es eben äußerst schwer eine strenge Erziehung auszuüben, ohne sich dazu auf die Bibel (oder den Koran, ...) stützen können.

Dann muss ich euch einmal etwas aus meinem Schulalltag erzählen: Wir haben eine sehr konservative Religionslehrerin. Wegen ihres Eides ist sie verpflichtet, die Ansichten der Kirche zu vermitteln. Es ist dann im Unterricht schon krass, wenn die Lehrerin die kirchlichen Ansichten über Verhütung vertritt und keinen Widerspruch seitens der Schüler zulässt. Und keiner kann da irgendwas sagen, weil ja keiner eine schlechte Note haben will ...

Sildariel

PS: Dein Winter-Userbild ist wirklich sehr schön, Brân!:top:

Verfasst: So 17.11.2002 - 12:44
von Ein_Yak
Hey Mädels!

@ Sildariel:

Natürlich braucht es Autorität in der Erziehung. Natürlich braucht es Werte. Wenn Du meine Äußerungen anders verstanden haben solltest, so bitte ich diese Ungenauigkeit zu entschuldigen. Aber braucht es zur Wertevermittlung einzig und allein ein bestimmtes Weltbild? Oder den Hintergrund religiöser Schriften und Bräuche? Ich denke, Religion kann dabei Hilfestellung leisten und es steht frei, dies zu nutzen oder auch nicht.

Verfasst: Mo 18.11.2002 - 22:03
von Brân
@Delta und Sildariel....... Danke :)

@ Yak
Ich möchte mich hier nun nirgends auf einen Deiner letzten Beiträge aufhängen, aber es waren gerade Diese, die mich motivierten noch ein paar Standpunkte zu dem letzten Thema hier abzugeben...
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Gibt es eine Gesellschaft ohne Religion?

Ich frage mich wie man das so einfach trennen kann. Ich jedenfalls bin nicht in der Lage meinen Alltag religionsfrei zu gestalten.
Weiters sollte man bedenken, dass unsere Gesellschaft, unsere Kultur auch unser Denken und Leben ständig von Religion beeinflusst wurde und wird. Es ist ja auch nicht so lange her, dass Schulen vom Staat übernommen wurden (die Österreichische Kaiserin Maria Theresia machte mit ihrem Auftrag zur allgemeinen Schulbildung einen ersten Schritt in diese Richtung). Vorher hatte die Bildung, sowie auch die Erhaltung und die Weitergabe von Wissen die Kirche inne. Natürlich selektierte diese nach bestimmten Kriterien dieses Wissen und ließ dabei ihr (katholisches) Gedankengut bewusst einfließen. Diese Zeiten sind nun aber, und ich bin sehr froh darüber, vorbei.
Doch was war vor dieser „barbarischen“ Kirche. Unsere Ahnen waren auch sehr religiös. Sie hatten auch Bräuche, Riten, und Symbole. Ihre Religion war sogar noch mehr mit dem alltäglichen Leben verschmolzen als wir es uns heute vorstellen können.
Vieles davon hat sich bis heute noch erhalten, in unseren Geschichten, Liedern usw.
Vieles davon ist aber auch in unserem Wesen erhalten. Die Informationen werden weitergegeben, in unserer Genetik wie auch in unserer Erziehung, aber auch in unserem Unterbewusstsein.

Wir befinden uns nun also in einem öffentlichen Raum –in einer Gemeinschaft- und sollten gerade dort ohne Religion auskommen??? Können unsere Gesetze uns über unsere religiösen Werte hinweg einen Weg zur Gemeinschaft aller Individuen zeigen. Wenn ja.... ist dann das nicht auch schon wieder Religion?

Nur mal zum Nachdenken !:)



PS.: Hier noch ein paar Möglichkeiten zur Religionsfreiheit (bitte nicht ernst nehmen)....

Nachdem das Tischgebet, wie auch das Kreuz aus den Schulen/Kindergärten entfernt wurden gibt es beim gemeinsame Mittagessen nun auch kein Schweinefleisch, oder Rinderbraten, da in der Schule einige Andersgläubige dadurch irritiert sind. In weiterer Folge hat man dann eine Kommission eingestellt die alles Religiöse aus dem Lehrplan streichen um den Atheisten nicht zu schaden. So darf z.Bsp. im Kindergarten nicht mehr die „Reise nach Jerusalem“ oder „Ringa ringa reia“ gespielt werden. Die Adventlieder zur Weihnachtszeit sind aus dem Musiklehrplan verschwunden. In der Mathematik sollte man dem goldenen Schnitt keine besondere Bedeutung zukommen lassen. Alte Kultstätten sind in der Geografie nicht mehr zu finden. Auch die Kirchlichen Feiertage (und das sind leider :evil6: viele) wurden gestrichen und durch zwei Wochen Sommer/Winterferien ersetzt über den Sonntag (der Tag des Herrn) ist noch ein gerichtliches Verfahren anhängig, aber wie es scheint ist auch hier der Sieg über das Religiöse gewiss und die Gesellschaft kann wieder beruhigt aufatmen.

PPS.: Hier noch ein anderer Ansatz.... :)
In einem außerordentlichen Schulprojekt wurden verschiedene Glaubensrichtungen aufgearbeitet. Neben dem Allgegenwärtigen Kreuz sind jetzt auch der Davidsstern oder der Halbmond wie auch Fotos von konfessionslosen Kindern zu finden. Die Kinder in den Klassen tauschen ihre Erfahrungen wie auch ihre religiöse Tätigkeiten aus um das gegenseitige Verständnis zu fördern. Die Wahrung der Individualität, sowie auch die gegenseitige Tolernaz stehen bei Diesem Projekt im Vordergrund

Liebe Grüße !:)

Verfasst: Di 19.11.2002 - 09:55
von vyper
Hallo Brân,

Dein letzter Post drückt im wesentlichen auch meine Gedanken zu diesem Thema aus. Es ist weder Realität noch kann es wirklich unseren Wünschen entsprechen, dass wir in einem religionsfreien Raum leben.
Zur Situation in Bayern: Eine staatliche Anordnung Kreuze in Klassenzimmern aufzuhängen finde ich nicht zeitgemäß. Eine Beschwerde über ein Kreuz im Klassenzimmer finde ich aber andererseits absurd und lächerlich.

Tot ziens
Vyper

Verfasst: Di 19.11.2002 - 15:26
von Ein_Yak
Hey Mädels!
Brân hat geschrieben:Gibt es eine Gesellschaft ohne Religion?
Sehr wahrscheinlich nicht.
Brân hat geschrieben:Ich frage mich wie man das so einfach trennen kann. Ich jedenfalls bin nicht in der Lage meinen Alltag religionsfrei zu gestalten.
Weiters sollte man bedenken, dass unsere Gesellschaft, unsere Kultur auch unser Denken und Leben ständig von Religion beeinflusst wurde und wird. Es ist ja auch nicht so lange her, dass Schulen vom Staat übernommen wurden (die Österreichische Kaiserin Maria Theresia machte mit ihrem Auftrag zur allgemeinen Schulbildung einen ersten Schritt in diese Richtung). Vorher hatte die Bildung, sowie auch die Erhaltung und die Weitergabe von Wissen die Kirche inne. Natürlich selektierte diese nach bestimmten Kriterien dieses Wissen und ließ dabei ihr (katholisches) Gedankengut bewusst einfließen. Diese Zeiten sind nun aber, und ich bin sehr froh darüber, vorbei.
Doch was war vor dieser "barbarischen" Kirche. Unsere Ahnen waren auch sehr religiös. Sie hatten auch Bräuche, Riten, und Symbole. Ihre Religion war sogar noch mehr mit dem alltäglichen Leben verschmolzen als wir es uns heute vorstellen können.
Vieles davon hat sich bis heute noch erhalten, in unseren Geschichten, Liedern usw.
Vieles davon ist aber auch in unserem Wesen erhalten. Die Informationen werden weitergegeben, in unserer Genetik wie auch in unserer Erziehung, aber auch in unserem Unterbewusstsein.
Da stimme ich Dir absolut zu.
Brân hat geschrieben:Wir befinden uns nun also in einem öffentlichen Raum –in einer Gemeinschaft- und sollten gerade dort ohne Religion auskommen??? Können unsere Gesetze uns über unsere religiösen Werte hinweg einen Weg zur Gemeinschaft aller Individuen zeigen. Wenn ja.... ist dann das nicht auch schon wieder Religion?
Nun, soweit würde ich nicht gehen. Also die Verfassung besagt ja keineswegs, daß Religion im öffentlich Raum nicht stattfinden dürfe, sondern - und das ist aus meiner Sicht der Knackpunkt - daß der Staat als ORDNUNGSMACHT KEINE BESTIMMTE Religion bevorzugen darf. Und genau das tut er aber, wenn er z. B. die besagten Kreuze in Schulen, die nun mal staatliche Einrichtungen sind, nicht etwa in einem Zimmer, sondern in jedem beläßt.
Der bundesdeutsche Staat ist säkular. Das ist letztlich Ausdruck einer liberalen Verfassungstradition, die in der Französischen Revolution ihren sichtbaren Anfang nimmt und das moderne Staatsverständnis begründet hat.

Wie gesagt, es steht jedem frei, sich religiös zu bekennen, es zu veröffentlichen oder in Glaubensgemeinschaften eingebunden zu sein. Diese Möglichkeiten sind durch das Grundgesetz ausdrücklich positiv sanktioniert.

Ein Fall, in dem dieser Verfassungsgrundsatz mißachtet wurde:
Einer Muslime, die in Baden-Würtemberg im Unterricht ein Kopftuch tragen wollte, wurde dies mit der Begründung verweigert, dies irritiere die nichtmuslimischen Schüler. Sie hat nicht etwa den Koran auf den Tisch gestellt oder islamische Symbole an die Wand gemalt, sondern ein Kopftuch getragen, so wie man z. B. ein Kreuz an der Halskette trägt oder mit einem Shirt herumläuft.

Dein erstes Beispiel halte ich für eine gute Warnung, daß Fanatismus nur Schaden anrichtet.

Dein zweites Beispiel finde ich einen absolut vernünftigen Vorschlag.

Verfasst: Mi 20.11.2002 - 09:14
von Sildariel
Ich weiß ja nicht, wie es bei euch als Schüler war oder ist, aber mir macht das kleine Holzkreuz nichts aus, wenn es so still in seiner Ecke hängt. Nur wird es manchmal etwas peinlich, wenn wir wie immer mit den Lehrern aus einem Gebetsbuch lesen (Das unser Freistaat gestellt hat) und dabei die Konfessionslosen, Evangelischen und alle anderen dabei sein müssen und brav ihre Hände falten ...

Trotzdem ... was wäre eine Welt ohne die Kirche? Vielleicht wäre die Anwendung von Gentechnologie bei der "Auswahl und Optimierung" von Embryos schon längst Realität? Vielleicht wäre die Welt ja (noch :)) ) schlechter als sie jetzt ist? Ich weiß es jedenfalls nicht.

Sildariel

Verfasst: Sa 23.11.2002 - 02:04
von salonga
:) Hallo Leute! :)

Einige Gedanken zum bevorstehenden Weihnachtsfest:

Weihnachten! :)

Die Zeit der Geschenke? ?(
Die Zeit von Stress? ?(
Die Zeit der Geschäfte? ?(
Die Zeit der Familienstreitigkeiten? ?(
Die Zeit der Einsamkeit? ?(
Die Zeit der meisten Selbstmorde? ?(

Welche Fragen beschäftigen uns zu Weihnachten? ?(
Für wen "brauch" ich ein Geschenk? ?(
Was bekomme ich zu Weihnachten? ?(
Was wünsche ich mir zu Weihnachten? ?(
Geld? Computer? CDs? DVDs? ?(
Und wenn ich es nicht bekomme - bin ich dann sauer? Ist es dann ein scheiss Weihnachten? ?(

Vor Weihnachten wird in der Werbung besonders die heile Familienwelt suggeriert. Sozusagen das perfekte Weihnachten. Aber nur die wenigstens Familien sind perfekte Familien. An Weihnachten soll aber jetzt sein, was das ganze Jahr nicht ist: "die perfekte Familie". An Weihnachten stehen dann alle Familienmitglieder besonders unter Druck. Es soll ja schliessleich ein perfektes Weihnachten werden. Gleichzeitig haben die meisten Familienmitglieder entweder Ferien oder Urlaub. Die Familie "hockt" oft tagelang schon aufeinander. In dieser Situation genügt oft schon ein Funke, um die Familienidylle explodieren zu lassen. Familienstreit an Weihnachten - viele Polizisten können ein Lied davon singen. :(

Viele Menschen sind an Weihnachten besonders einsam. Alte Menschen, Singles, Gefängnisinsassen. An Weihnachten ist die Zahl der Selbstmorde höher als im ganzen übrigen Jahr. Einsamkeit tut weh. Vor allem an Weihnachten. :(

Worum geht es denn nun an Weihnachten überhaupt? Um Geschenke? Um Ferien oder Urlaub? Um einmal im Jahr obligatorisch in die Kirche zu gehen? :(

Zu Weihnachten wird die Geburt von Jesus Christus gefeiert. Den Messias - der bereits in unzähligen Stellen im Alten Testament angekündigt wird - und auf den die Juden noch immer warten. Jesus Christus wurde gekreuzigt für unsere Sünden, ohne jemals auch nur eine einzige Sünde begangen zu haben. Ohne Jesus Christus ist die ganze Geschichte seit 2000 Jahren nicht zu verstehen.

Vielleicht sollten man an Weihnachten einfach mal die Bibel zur Hand nehmen und das Neue Testament lesen, um mehr über Jesus Christus zu erfahren. :) Vielleicht ist Weihnachten auch eine Zeit des Gebens und nicht des Nehmens, eine Zeit der Dankbarkeit und nicht des Forderns, eine Zeit der Besinnung und nicht der Hetze durch alle Geschäfte, eine Zeit des Friedens und nicht des Streites, eine Zeit des Gebetes und nicht des losen Geschwätzes. :(

Vielleicht sollten man insbesondere an Weihnachten auch an die Menschen denken, die nicht einmal sauberes Wasser zu trinken haben, nicht wissen, was sie essen sollen (weil es nichts zu Essen gibt) und nur Lumpen auf dem Leib tragen - und zwar 24 Stunden am Tag, 7 Tage in der Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr, wie in vielen afrikanischen Ländern. Und vielleicht wäre es besser wenigstes einen Teil des Geldes für die Weihnachtsgeschenke zur Linderung der Not in diesen Länderen zu spenden.

:angry:

So - das waren meine Gedanken zum Weihnachtsfest.

:(

salonga