Taverne "Zur ruhenden Axt"

Die Tantalischen Berge - Land des Tantalusss

Moderator: Fansal

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ViperX
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Beitrag von ViperX »

Ohne anzuklopfen, also ganz der Sitte entsprechend, traten die drei Zwerge in die Schankstube. "Abendessen für drei Zwerge und ein Zimmer für jeden !" rief Dernik dem Wirt zu. 7 Goldstücke wechselten den Besitzer und wenig später sassen die Zwerge essend, trinkend und scherzend an einem der runden Holztische. Weit nach Mitternacht (Dernik musste sich mindestens 5 Geschichten ausgedacht haben) packte sie endlich die Müdigkeit und alle verzogen sich auf ihre Zimmer........
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ViperX
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Beitrag von ViperX »

Nachdem er also seine Besorgungen gemacht hatte, begab sich Dernik wieder in die Taverne. Er ging in Richtung Theke, um mit dem Wirt zu reden, als er von hinten eine Stimme vernahm "Meister Dernik da seid ihr ja. Wir haben uns schon gewundert, warum ihr ohne uns weg gegangen seid."
Dernik drehte sich um und sah Umdar und Berel an einem Tisch sitzen und frühstücken. Er durchquerte schnell die Stube und setzte sich zu ihnen. "Ich war nur in der Kriegergilde und habe meine Belohnung geholt" sagte er und klopfte dabei zufrieden auf den prallen Geldbeutel an seinem Gürtel. "Ausserdem habe ich mir eine neue Axt besorgt."
"Ja, das ist wahrhaft ein schönes Stück. Nun, wir beide müssen nun zum Markt, um unsere Einkäufe für das Dorf zu machen. Ihr entschuldigt uns doch ?"
Mit diesen Worten sprangen beide auf und waren durch die Tür, auf und davon. Dernik ging nun wieder zur Theke und wollte gerade etwas fragen, als der Wirt begann "3 Goldstücke!"
"Was ?"
"3 Goldstücke ! Für das Frühstück von den beiden da. sie haben gesagt ihr würdet zahlen, darum habe ich sie auch hier gehalten bis ihr kamt."
Mürrisch kramte Dernik die 3 Münzen aus dem Beutel und schob sie über den Tresen. Mit diesen beiden Schlitzohren musste er nochmal ein ernstes Wort reden.
"Nun gut" begann Dernik wieder "nun zu meinem eigentlichen Anliegen. Ich bin gerade von einem Auftrag zurück, und ich suche nun wieder Arbeit. Wisst ihr, ob zufällig gerade jemand einen Abenteurer sucht ?"....
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Fansal
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Beitrag von Fansal »

Der Wirt hielt nicht in seiner Tätigkeit inne, den Schmutz auf der Theke mit einem fettigen Lappen gleichmäßig zu verteilen, als er ohne aufzublicken wiederholte: "Arbeit sucht er..soso...ich könnte eine Küchenhilfe gebrauchen, wenn Ihr das meint. Zum Bedienen seid ihr ein bisschen zu klein..."
Er grinste hinterhältig.

[Ich hoffe du missverstehst das nicht :unschuldig: :D]
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ViperX
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Beitrag von ViperX »

"Eins könnt ihr mir glauben" sprach Dernik, als er erbost seine Axt vom Rücken nahm "von einem aufgeblasenen Windbeutel wie euch lasse ich mich sicherlich nicht beleidigen! Ihr werdet euch entschuldigen !" mit diesen Worten sauste die schwere Axtklinge in die hölzerne Theke...
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Fansal
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Beitrag von Fansal »

Das Grinsen auf dem Gesicht des Wirtes gefror für einen Augenblick, dann wurde es noch breiter, als der dickliche Mann über die Schulter des Zwerges in den Schankraum sah.
"Ich denke nicht", entgegnete er. "Seht doch."
Dernik drehte sich wütend um und erblickte gut ein halbes Dutzend dunkler Gestalten, die ihr Schwert schon halb aus der Scheide hatten oder einen Dolch zwischen den Fingern balancierten, bereit ihn jederzeit zu werfen.
"Wenn Ihr dann so freundlich wärt, die Axt aus meiner Theke zu entfernen, werde ich vielleicht darüber nachdenken, Euch nicht sofort töten zu lassen."
Dernik riss die Klinge förmlich aus dem Holz, worraufhin der Wirt ein kleines Zeichen mit der Hand gab, welches die gedungenen Mörder zum Anlass nahmen, sich wieder zu setzen.
"Danke", bemerkte er trocken und fuhr fort: "Wie Ihr seht, hat man als Wirt oft eine ganze Menge Freunde. Aber ich will Euch nicht weiter beschähmen. Erstens seid Ihr ein zahlender Kunde und zweitens fände ich es gar nicht lustig, wenn Ihr mir die Stadtwache auf den Hals hetzen würdet. Deshalb will ich Eure Frage letztendlich doch noch beantworten. Letztens hörte ich unfreiwillig mit, wie ein Priester des Ordens der tausend Götter - ich glaube, sein Name war Ashram - sich bei einigen der Jungs umhörte; offensichtlich benötigt er eine helfende Hand. Vorzugsweise eine, die in einen Panzerhandschuh gekleidet ist, wenn Ihr versteht, was ich meine..."
Er zwinkerte.
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ViperX
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Beitrag von ViperX »

"Na bitte geht doch !" brummte Dernik "Warum nicht gleich so ?" Mit diesen Worten wandte er sich zur Tür und verschwand auf die Strasse.
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Yaguar
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Beitrag von Yaguar »

Menderelvin betrat die Taverne und musterte die Gäste. 'Fast ausschließlich Zwerge. Hm. Ich werde mich dran gewöhnen müssen.’ Es war nicht zu übersehen, dass er hier nicht allzu willkommen war. Er wandte sich an den Wirt und legte ein paar Goldmünzen auf den Tisch – der Elf war mit den kapitalistischen Bräuchen gut vertraut, und wusste, ein bisschen Nachhilfe machte die Zungen lockerer „Ich brauche ein Bier, ein Zimmer für die Nacht, ein paar Informationen über die Gegend und etwas zu tun – womöglich etwas woran sich verdienen lässt...“
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Fansal
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Beitrag von Fansal »

Der Wirt blickte überrascht auf; er hatte gerade noch die nicht gerade kleine Kerbe im Holz seiner Theke begutachtet und offensichtlich berechnet, wieviel eine neue kosten würde.
Mit einem freudigen Ausdruck auf dem Gesicht grapschte er mit einer seiner dicken Hände nach den Goldmünzen und ließ sie in seiner Schürze verschwinden.
Der Mann musterte den Elfen ganz kurz mit einem durchdringenden Blick unter seinen wulstigen Augenbrauen - ein Blick, der ihn deutlich klüger erscheinen ließ, als man aufgrund seines Äußeren vermuten könnte -, dann wandte er den Blick ab und konzentrierte sich ganz darauf, einen Krug von einem der Bierfässer hinter der Theke abzufüllen, wobei er über die Schulter hinweg meinte:
"Was wollt Ihr denn wissen? Diese Gegend ist nicht gerade ein kultureller Höhepunkt...und was die Arbeit anbelangt...nun, wir werden sehen."
Er stellte den Krug samt seinem schäumenden Inhalt vor den Elfen hin.
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Yaguar
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Beitrag von Yaguar »

Menderelvin roch an dem Bier. „Nun... es geht mir auch weniger ums kulturelle. Ich muss wissen wo ich an gute Ausrüstung für Magier zu einem günstigen preis komme und...“ - er legte noch eine münze auf den Tisch. – „Wer mir Informationen über die Orks geben kann – und das möglichst unverbindlich. Also kein Offizier der wache.“ Menderelvin kostete das Bier. „Das Zeug ist gut. Bitte trinken sie einen auf meine kosten.“
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Beitrag von Fansal »

Der Wirt nahm die Münze und schenkte sich selbst einen Krug ein, den er auch prompt leerte. Er wischte sich mit dem Handrücken über den Mund und meinte dann:
"Also magischen Krimskrams sucht Ihr, ja? Das ist leicht. Entweder geht Ihr zu dem großen Turm in der Mitte in der Stadt, der ist voller solcher verrückten Zauberkünstlern. In begrenztem Maße kann Euch auch sicher der Lich Karak weiterhelfen. Er besitzt den umfangreichsten Laden in ganz Kalanos. Und Orks...tja, wer weiß schon, was sie als nächstes tun wollen? Ich denke, damit solltet Ihr Euch an den Regenten wenden. Oh, nein, nein, so erschreckt doch nicht!", fügte er hinzu, als er das Gesicht des Elfen sah, "Der Regent hält nicht viel von solch offiziellem Zeug. Er ist mehr ein einfacher Mensch, denn ein Adliger. In der Tat sucht er immer nach freien Söldnern für gefährliche Missionen. Vor nicht allzu langer Zeit ist eine solche aufgebrochen."
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Beitrag von Yaguar »

„Hört sich so an, als müsste ich diesem Regenten mal einen Besuch abstatten... wo kann ich ihn finden? Und, vor allen dingen... wie komme ich nah genug heran, um mit ihm zu sprechen?“ Gefährliche Missionen... nun gut, wenn es so sein musste, sollte es halt so sein. Auf jeden fall lohnte sich ein besuch – wenn sich dieser auch ohne viel Geld überreden ließ. „Diese Mission... sagt, worum ging es denn dabei?“ ...
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Beitrag von Fansal »

Der Wirt schien überrascht.
"Oh! Wenn Ihr so fragt...ich bin mir gar nicht so sicher... Aus dem Palast hört man nicht viel und die Abenteurer sind auf Verschwiegenheit eingeschworen, tut mir leid. Und wie gesagt, der Regent ist ein seltsamer Monarch. Vielleicht kommt das daher, dass er gewählt wurde... Auf jeden Fall wird er Euch sicherlich empfangen..."
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Yaguar
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Beitrag von Yaguar »

"Ihr sagt, er ist seltsam, dass er gewählt wurde? Was ist denn so ungewöhnlich daran?" Menderelvin runzelte die Stirn. "Wie kommen eure Regenten denn in der Regel an die Macht? Durch Thronvererbung?"
'Wie ich zum Palast komme, werde ich schon alleine herausfinden',
dachte er. 'So ein Klotz sollte schließlich nicht zu übersehen sein...'
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Beitrag von Fansal »

"Aye, früher hatten wir hier einen König. Dann viel Glück."
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Beitrag von ViperX »

Dernik kam nach der Verhandlung mit Karak wieder in die Taverne und setzte sich an einen der runden, groben Holztische. Einen Krug Bier in der Hand - leider kein Zwergenbier, wie Dernik nach einem Schluck enttäuscht feststellte - wartete er ab, was passieren würde. Nach all der Lauferei taten ihm die Beine weh, und in der Taverne war der beste Ort, um zu entspannen, aber auch um vielleicht einen neuen Arbeitgeber zu finden. Viele Leute kamen in Läden wie die 'Axt' , wenn sie Söldner oder ähnliches Personal brauchten.
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Yaguar
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Beitrag von Yaguar »

Menderelvin saß mit bis über die Stirn und die spitzen Ohren gezogener Kapuze in der hintersten und dunkelsten Ecke der „ruhenden Axt“ und beobachtete die Gäste, welche ihn für einen betrunkenen Menschen hielten. Das war ihm zwar recht, weil ihm so niemand zu nahe kam, aber komplett falsch. Menderelvin war hellwach und rührte so gut wie keinen Alkohol an. Er saß hier schon seit der Sache mit dem verrückten Zwerg – nun hoffte er, dass irgendjemand Hilfe brauchte – bei was auch immer. Alles war besser, als hier noch länger untätig herumzusitzen...
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Beitrag von Fansal »

Spielleiter

Die Tür der Taverne öffnete sich ruckartig und ein Windstoß fegte durch den Raum, ließ die Gestalten an den Tischen, die sich tapfer an ihren Bierkrügen festhielten, erzittern. Ein junger Bursche stand im Türrahmen und ließ den Blick durch den Raum schweifen, bevor ihn ein lauter Ruf dabei unterbrach - er solle doch gefälligst die Tür zumachen, die Leute würden noch elendig erfrieren.
Der Knabe befolgte diesen Befehl und wanderte dann in die Mitte des Schankraums. Er nahm einen mehrmals gefalteten Zettel aus einer Hosentasche und las ihn durch, dann verkündete er mit lauter Stimme, sodass den Dauer-Betrunkenen der Schädel dröhnte:

"Wer mit der Klinge umzugehen vermag oder geübt in den Arkanen Künsten ist, der soll sich im Palast bei Baron Gardell melden, sollte er eine Arbeit suchen. Großzügige Belohnung, keine Gefahrenzulage."

Der junge Mann sah sich noch einmal im Raum um, dann verschwand er wieder aus der Taverne und schlug die Tür hinter sich zu, kurz bevor ein Bierkrug krachend dagegenflog und zersplitterte. Blöde Beamte...

Spielleiter Ende
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Beitrag von ViperX »

Gehört - getan dachte sich Dernik, zahlte sein Bier und spurtete in Richtung Tür. Aus den Augenwinkeln sah er sein Unglück kommen, doch er konnte nichtmehr rechtzeitig bremsen, als er gleichzeitig mit einem hochgewachsenen Fremden in einer Robe an der Tür ankam, und beide nebeneinander kurz darin stecken blieben, und dann zu Boden gingen.
Dernik rieb sich den Hintern, als er wieder auf die Beine kam und der Fremde ihn anherrschte
"Ungehobelter Zwerg, passt gefälligst auf, wo ihr hinlauft." Dernik blickte hoch und sah ..... oh nein dachte er .... zwei spitze Ohren und ein glattes, faltenfreies Gesicht .... einen Elfen.
"Ihr werdet doch nicht wegen ein paar schrammen anfangen zu weinen Elfenbursche?" rief er bissig und rannte aus der Tür in Richtung Palast. Blöde Elfenschwuchteln dachte er sich Wenn der auch wegen dem Auftrag aus der Bar gehetzt ist, dann gibts noch Ärger. ...
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Cadrim Kagrim
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Beitrag von Cadrim Kagrim »

Cadrim tastete mit der einen Hand nach der Klinke der altersschwachen Holztür, während er die andere im Verborgenen hielt, um seinen Mantel geschlossen zu halten - und jederzeit nach der schlanken Armbrust greifen zu können, die an seinem Gürtel baumelte.
Doch als der Dunkelelef die Taverne betrat, merkte er schnell, dass solcherlei Maßnahmen nicht nötig sein würden. Es hielten sich allerlei zwielichtige Gestalten im Schankraum auf und durch die verschmutzten Fenster drang nicht allzu viel Sonnenlicht, sodass Cadrim für die meisten Gäste nur einen weiteren Halsabschneider darstellte, der nicht erkannt werden wollte - die dichten Wolken Pfeifenqualms erleichterten ihm es nur noch, nicht gesehen zu werden.

Cadrim schlich vorsichtig durch den Raum - die typische Fortbewegungsweise der Gäste in einer solchen Taverne - und erspähte einen kleinen Tisch in einer dunklen Ecke, wo er nur auffallen würde, wenn ein Suchscheinwerfer auf ihn gerichtet werden würde. Der Dunkelelf setzte sich vorsichtig und überprüfte dann, ob seine Kleidung richtig saß und alle brisanten Körperteile (damit sind jene gemeint, die seine schwarze Haut entblößten) bedeckt waren. Er zupfte erneut an seiner Kapuze und vergewisserte sich, dass sie so weit wie möglich ins Gesicht gezogen war und man seine langen weißen Haare im Schatten nicht erkennen konnte.

Er räusperte sich gerade, um nach dem Wirt zu rufen, als sich dieser direkt neben ihm aus purer Luft zu materialisieren schien. "Was darfs sein?", fragte er mit müder, gelangweilter Stimme und vermied es, seinen Blick direkt auf den Dunkelelfen zu richten. Wer länger in diesem Geschäft weilte (und es auch weiterhin bleiben wollte), lernte schnell, dass man mysteriösen Fremden in Kapuzenmänteln keine aufdringlichen Fragen stellte, oder versuchte, ihre Gesichter zu erkennen. Sowas grenzte ebenso an Selbstmord, wie einem Zwerk 'He, Kleiner' zuzurufen und solche Personen fanden sich schon bald in Gesellschaft von mehr Stahl als ihnen lieb war in einer dunklen Gasse wieder.
"Bringt mir das Tagesgericht und eine Flasche Wein." Cadrim wusste, dass er mit dieser Bestellung Aufmerksamkeit erregte, denn normalerweise kam niemand in eine solche Speluke, um ein Glas Wein zu trinken, aber er brachte es einfach nicht fertig, die Brühe, die man hier optimistisch als Bier bezeichnete, zu probieren.
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Cadrim Kagrim
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Beitrag von Cadrim Kagrim »

Der Wirt brachte das Gewünschte wortlos und ebenso wortlos verspeiste Cadrim sein Essen. Es schien sich dabei um irgendeine Form von Auflauf zu handeln - der Dunkelelf weigerte sich, das grässliche Zeug auf seinem Teller als Erbrochenes zu bezeichnen. Neben Aussehen und Geschmack sorgte vor allem der Geruch dafür, dass Cadrim die Weinflasche restlos leerte. Durch den Boden einer Flasche betrachtet, wirkte die Mahlzeit deutlich schmackhafter. Der Wein war erstaunlicherweise recht gut - anscheinend wurde er schon seit Generationen vom Vater zum Sohn weitergegeben, denn Cadrim hielt es für unwahrscheinlich, dass hier jemand sehr oft Wein beim Wirt bestellte. Der Großteil der Leute, die hierherkamen, wollten sich betrinken und ihre Sorgen ertränken und dazu eignete sich Bier einfach am besten.

Als der Wirt erneut an den Tisch des Dunkelelfen trat (Cadrim bemerkte mit einer für ihn ganz untypischen Schadenfreude, dass er einen Sekundenbruchteil zögerte), berührte er den Mann am Arm. Der dickliche Mensch hätte beinahe den Teller fallen lassen, nach dem er gerade mit seinen Fingern gegrapscht hatte.
"J-Ja?", fragte er und seine Stimme zitterte fast unmerklich. "Ich brauche ein Zimmer und einige Informationen." Cadrim holte einen Lederbeutel unter seinem Umhang hervor und legte fünf golden leuchtende Münzen auf den Tisch.
"Gibt es für einen Abenteurer hier in der Stadt vielleicht eine Möglichkeit, sich etwas dazuzuverdienen?"
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