Kha-Ronns Palast

Die Tantalischen Berge - Land des Tantalusss

Moderator: Fansal

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ViperX
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Beitrag von ViperX »

"Ich würde es zwar vorziehen" schloss sich Dernik an "Dort hineinzumarschieren und sie alle kurz und klein zu hauen, doch nichtsdestotrotz gehe auch ich mit nach Derlag. Mit dem Weg bin ich ohnehin vertraut, ich war schon einmal in der Gegend von Aldus beschäftigt ...."
"Nichts ist so sicher, wie der Glanz des Goldes und die Hinterlist der Elfen !"
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Minotaurenkönig
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Beitrag von Minotaurenkönig »

Also solch eine Nacht und Nebelaktion war nun gar nicht nach Indas Geschmack. Zuerst anschleichen und dann hoffen , dass niemand einen entdecken würde, das mag ja vielleicht spannend für einen Dieb oder sonstiges sein, aber für einen kriegerischen Minotaurus wie ihn , der dort sowieso direkt auffallen würde (mit oder ohne Schutzumhang) war das nun überhaupt nichts.
Indas wollte lieber draufkloppen und ein bisschen seine Rüstung ausprobieren. Ohnehin hatte er nicht sonderlich viel Lust darauf sich wiedereinmal von irgendwelchen mächtigen Magiern verbruzzeln, einfieren, vergiften,elektrisieren oder sonst irgendetwas zu werden.
Da kamen ihm die aufmüpfigen Sklavenhändler schon eher recht.

" Ich werde mit dem Elfen gehen."
Indas trat an Amrods Seite ,stellte sich aufrecht hin und stützte sich auf seinen Hammer.
Die Menschen wünschen sich Unsterblichkeit, wissen aber nichts anzufangen, an einem verregneten Sonntagnachmittag.
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Cantar
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Beitrag von Cantar »

Cantar zögerte nicht ob der Entscheidung über seinen weiteren Werdegang, für ihn war das Ziel klar. Manch mutiger Kämpfer mochte sich ja mit Ruhm, Ehre und Gold zufrieden, doch der Lich strebte nach Höherem (obwohl er das gelbe Edelmetall, dass überall auf der Welt als Währung akzeptiert wurde, sehr schätzte). Cantar wollte Macht, er wollte Wissen und er wollte den Schleier lüften, der für ihn persönlich noch vor vielen Geheimnissen der Magie hing und ihm einen Blick auf diese verwehrte. Und all das konnte er nur in den Türmen der Erzmagier erlangen, zumal Lagustan sich ja als ein solch störrischer alter Mann herausgestellt hatte, der Cantar nicht über den Weg traute und ihn nicht allein in seiner Bibliothek nach Hinweisen auf den Kelch Bregors stöbern wollte.

"Ich werde ebenfalls nach Derlag gehen, wenn es mir erlaubt ist, Regent", sagte Cantar und richtete den Blick seiner blauflammenden Augen auf den Mann auf dem Thron. Und da er wusste, dass dieser ihn noch nicht kannte, fügte er hinzu: "Ich bin Cantar, ein Magier von großer Macht, und stehe Euch zur Verfügung." Jedenfalls solange, wie dabei etwas für mich herausspringt, fügte der Lich in Gedanken hinzu. Obwohl er Lagustan ob seiner Verhaltens in der Vergangenheit nicht gerade schätzte und dessen dramatischer Abgang viel zu pompös war, konnte er doch kaum seine Neugier zügeln (die Betonung liegt auf der Silbe 'gier'), als er nach einer der fließenden Schattenroben griff. Fast sofort spürte Cantar den Zauber, der in dem Stoff unbekannter Machtart verwoben war und innerlich frohlockte der untote Magier ob der Magie in der Robe.
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Fansal
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Beitrag von Fansal »

Cedric betrachtete zufrieden, wie die Abenteurer ihre Entscheidung fällten. Sein Blick verweilte unwillkürlich auf Sethra. Ja, diese schöne, aber gefährliche Frau würde zweifellos gut in den Türmen zurecht kommen. Und was war mit diesem Cantar? Der Regent runzelte die Stirn. Wie er sehr wohl wusste, handelte es sich bei diesem Magier um einen Lich, ein wandelndes Skelett, soviel konnte er auch erkennen, ohne dass Cantar die Kapuze gelüftet hätte. Markar war sich nicht sicher, wem seine Loyalität im Zweifelsfall gelten würde, doch ungewöhnliche Zeiten erforderten ungewöhnliche Bündnisse. Wieder fiel sein Blick auf Sethra, wie um seine Gedanken zu bekräftigen. Schließlich hatten alle verkündet, wohin sie gehen wollten. Einer der Elfen, er hieß Menderelvin, wenn sich der Regent an das bereits länger zurückliegende Treffen mit ihm richtig erinnerte, wollte die beiden Untoten und den Zwerg zu den Türmen der Erzmagier begleiten, während der kleine, deformierte Halbling, mit der ungewöhnlichen Redeweise (von dessen Sprachproblemen allerdings nicht mehr zu hören war) den riesigen Minotauren und Amrod begleiten wollte. Der Regent lächelte bei der Erinnerung an die erste Begegnung mit Drogo, als dieser einen Geheimgang benutzt hatte, über dessen Existenz nicht einmal der königliche Baumeister Bescheid gewusst hatte. Schnell tarnte er das Lächeln hinter einer erhobenen Hand, mit der er sich den Bart kratzte.

Schließlich ergriff Cedric wieder das Wort. "Es freut mich, dass ihr der Krone so bereitwillig dient. Ich versichere euch, ich werde die Dienste, die ihr mir erweist, angemessen vergelten." Der Regent gab einem Pagen ein Zeichen und dieser schleppte zusammen mit einem anderen jungen Mann eine mit Eisenbeschlägen versehene Truhe nach vorne, die sie auf dem Boden vor den Gefährten abstellten. Der eine Page hob die Klappe und zum Vorschein kamen sieben prall gefüllte Beutel. Man musste keine Gabe zur magischen Sicht besitzen, um zu erkennen, dass sie mit Gold gefüllt waren.
"Das ist eine kleine Anzahlung, damit ihr euch ausrüsten und eure Fähigkeiten verbessern könnt. Hier in Kalanos gibt es die besten Lehrer weit und breit und gegen einen geringen Obolus sind sie bereit, ihr Wissen mit anderen zu teilen. Nutzt diese Möglichkeit, denn weder die Reise zu den Türmen noch die Suche nach den Sklavenhändlern wird ein Spaziergang. Wappnet euch gut, denn wir leben in einer düsteren Zeit und böse Wesen streifen allerorts umher."

Der Regent machte einen Pause und betrachtete kurz die Abenteurer, die sich bereits in Gruppen aufgeteilt hatten. Er bedauerte, dass dieser andere Elf, dieser Gloin, von dem Baron Gardell ihm schon so viel erzählt hatte, nicht anwesend war. Obwohl sein Spionagemeister ihm beileibe nichts Gutes über diesen Gecken berichtet hatte (immerhin hatte er seine Tochter verführt, wenn sich Markar richtig erinnerte), hatte er doch ein schlechtes Gewissen, die Abenteurer nur zu dritt auf die Suche nach den skrupellosen Sklavenjägern zu schicken. Doch dann erinnerte er sich wieder an die Eskorte aus Wachen, die sie begleiten sollte und seine düstere Stimmung hellte sich ein wenig auf. Er räusperte sich, um die Aufmerksamkeit der Abenteurer auf sich zu lenken und sagte dann: "Zu den Türmen ist es vielleicht keine lange, aber nichtsdestotrotz eine beschwerliche Reise. Kein Schiff kann sich dem Gebiet um Derlag nähern, denn dunkle Sturmwolken reißen jedes auseinander, dass es versucht. Ihr müsst nach Aldus reisen und von dort aus die Fähre zu der Insel der Magier nehmen. Ich selbst war noch nie da, doch es heißt, dass dieser Weg die einzige Möglichkeit ist, die Türme zu erreichen. Außer natürlich jenen, welche die Magier selbst bereisen und für uns außer Reichweite liegen."

Die Gruppe ihren eigenen Gedanken überlassend, wandte er sich an die zweite Ansammlung von Abenteurern. Sie bot schon ein komisches Bild: Während der Minotaur den schlanken Elfen beinahe um das Doppelte überragte, wirkte der Halbling an seiner Seite wie ein Gnom. "Amrod wird euch noch weitere Informationen über das Ziel eurer Reise geben können, doch müsst ihr nach Norden reisen, in die westlichen Ausläufer des Dunkelwaldes, zu dem überfallenden Dorf, auf das Amrod gestoßen ist. Nehmt dort die Spur auf und verfolgt diese Sklavenhändler. Ich habe ein Dokument aufsetzen lassen, dass euch völlig freie Hand bei der Bestrafung dieser Abtrünnigen lässt." Ein weiterer Page kam mit der fraglichen Pergamentrolle angelaufen. "Dadurch wird niemand eure Handlungsweise in Frage stellen. Eure Eskorte wird euch bei den königlichen Ställen erwarten." An alle gewandt fügte er hinzu: "Ich habe dem Stallmeister Anweisung gegeben, euch allen Pferde und Proviant zur Verfügung zu stellen. Wenn ihr noch Fragen habt, dann müssen sie warten, denn ich kenne auch keine Antworten. Ich wünsche euch alles Glück dieser Welt. Mögen die Götter, an die ihr glaubt, euch auf den gefährlichen Pfaden, auf denen ihr wandelt, beschützen."

Cantar erhält 100 CP für das Erreichen der Festung

Alle Abenteurer erhalten 300 Goldstücke
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ViperX
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Beitrag von ViperX »

Beim Anblick des Goldbeutels, der für ihn bestimmt war, leuchteten Derniks Augen vor Freude. Er verneigte sich, obwohl man bei seiner kleinen Statur wohl keinen großen Unterschied bemerkte, und antwortete dem Regenten, am Ende von dessen Rede. "Ich danke euch für die Anzahlung, Regent Markar. Ich werde mein bestes zur Erfüllung eures Auftrags geben."
Und an seine Gefährten gewandt "Ich habe noch einige Besorgungen zu machen, bevor wir aufbrechen. Ich schlage vor, wir treffen uns morgen um diese Tageszeit an den Ställen."
Mit diesen Worten wandte er sich um, und verschwand aus dem Palast ...
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Cantar
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Beitrag von Cantar »

Cantar war etwas überrascht von der Großzügigkeit des Regenten. Woher wollte der wissen, dass die Abenteurer nicht dem Geld abhauen würden? Das hatte wohl etwas mit diesem seltsamen Vertrauens-Begriff zu tun, dessen Verständnis Cantar seit seiner Verwandlung zum Lich vollkommen abging. Er vertraute nur sich selbst und seiner Macht. Andere waren unzuverlässig und gefährdeten nur den eigenen Erfolg. Cantar kehrte aus seinen Träumereien zurück und schnappte sich einen Beutel, obwohl er am liebsten alle hätte unter seinem Umhang verschwinden lassen. Nun ja, immerhin hatte er ja diese Schattenrobe, die ihm möglicherweise auch in der Zukunft gute Dienste leisten würde, und er konnte die Türme der Erzmagier besuchen. In stiller Vorfreude rieb sich Cantar zumindest mental die Hände ob des geballten Wissens und der okkulten Macht, der er bald auf Derlag begegnen würde. Der Lich konnte es kaum mehr abwarten, die Reise anzutreten.

Natürlich waren da noch seine Begleiter. Mit Sethra würde er wohl noch gerade so auskommen, immerhin war sie vom gleichen, verruchten Schlag und er glaubte in ihr eine verwandte Seele zu erkennen - jedenfalls, was manche Bereiche anging. In anderen Sachen war sie fast so gefühlsbetont wie eine Sterbliche. Das musste wohl mit ihrem Zustand zusammenhängen, Vampire waren seit jeher emotional stärker in ihren Aktionen, als die zu Gefühlen unfähigen Lichen, zu denen sich auch Cantar zählte. Doch dieser Zwerg war kaum mehr als einfacher Pöbel. Und der schmächtige Elf, der geradezu vor Nettigkeit strahlte, war zwar augenscheinlich ein Magier, doch ebenso offensichtlich ein verachtenswerter - nach Cantars Maßstäben. Das versprach ja wirklich eine wundervolle Reise zu werden. Der untote Magier tröstete sich mit dem Gedanken an das Ziel seiner Bemühungen - die Bibliothek auf Derlag - und drehte sich mit einem knappen Nicken für den Regenten um. Seinen neuen "Gefährten" schenkte er keinen zweiten Blick, der mürrische Zwerg hatte bereits alles gesagt.
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Sethra Lavode
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Beitrag von Sethra Lavode »

Sethra nahm einen der Goldbeutel, verabschiedete sich vom Regenten mit einer Verbeugung und verließ den Palast, um zur Kriegergilde zurückzukehren.
Call her life unnatural, feel her undead breath. Color her black for sorcery, color her gray for death.
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Minotaurenkönig
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Beitrag von Minotaurenkönig »

Indas konnte sein Glück nicht fassen. 300 Goldstücke für nichts. Er tat es Sethra gleich, nahm den Beutel, versprach gegen Mittag des nächsten Tages bei den Ställen zu sein und ging mit 300 Goldstücken mehr aus dem Palast.
Was die Sklavenhändler anging, so wird es wohl noch bis morgen mit den genauern Beschreiungen zu dem Auftrag warten können.
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Wiland
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Beitrag von Wiland »

Nachdem die Formalitäten geklärt waren schnappte sich Drogo mit weit geöffneten und hell erleuchteten Augen den Beutel und verneigte sich kurz vor Markar. Summend schritt er auf den Eingang in sein Geheimdomizil zu und verschwand kurz daraufhin in der Wand.
:bounce: Drogo Wiland :bounce:

Der verrückte Halbling Alchemist mit der naturgeprüften Armbust ;D
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king euba
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Beitrag von king euba »

Auch Amrod nahm sich einen der Beutel, nachdem er sich mit seinen beiden Begleitern darauf geeinigt hatte, dass sie sich am nächsten Tag bei den Ställen treffen würden. Mit wenigen Worten bedankte er sich nochmals beim Regenten. Er hatte wirklich nicht zu träumen gewagt, hier soviel Unterstüzung zu finden. Beim Hinausgehen wog er den Beutel mit Goldstücken in seiner Linken und steckte ihn kurz darauf zu dem Anderen, der bereits an seinem Gürtel hing. Amrod wusste gar nicht, was er mit soviel Geld anfangen sollte und beschloß, später einen guten Teil davon an Annika und ihre Eltern (wenn sie noch lebten) weiterzureichen.

Mit weit ausgreifenden Schritten ging der Elf durch die Korridore des Palastes auf den Flügel zu, in dem Annika ihr Zimmer bezogen hatte. Bei der letzten Gelegenheit konnten die Zofen, die der Regent dem Mädchen zuteilte, sie nicht aufspüren, doch der Elf hoffte, die Kleine nun auf ihrem Zimmer anzutreffen. Schließlich war es schon recht spät und irgendwann würde auch sie einmal müde werden. Ein verstohlenes Grinsen huschte über sein Gesicht, als Amrod daran denken musste, wie lebhafft die kleine Annika in den letzten Tagen geworden war. Scheinbar überwandt sie den Schock des Überfalls auf ihr Dorf langsam.
Leise klopfte er an die Tür zu ihrem Gemach und vernahm gleich darauf eine Stimme, die ihn hereinbat. Annika saß auf einem Stuhl vor der weiten Fensterfront und wurde gerade von einer jungen Menschenfrau bettfertig gemacht. Als Annika den Elf hereintreten sah, sprang sie sofort auf, riss dabei der Zofe den Kamm aus der Hand, stürmte auf den Elf zu und warf sich ihm um den Hals. Sie bestürmte ihn mit Fragen, was er in den letzten zwei Tagen getan und ob er ihre Eltern schon gefunden hatte. Unwillkürlich musste Amrod lächeln und vergaß für einen Moment, was ihr widerfahren war, während er sie zurück zum Stuhl trug. Er nahm der Zofe den Kamm aus der Hand und meinte zu ihr, dass sie ruhig gehen könne. Leise zog sie sich zurück und der Waldläufer machte sich daran Annika die Haare fertig zu kämmen, während er ihr noch ein paar Geschichten erzählte. Dann brachte er sie zu Bett, deckte sie zu und Wünschte ihr eine gute Nacht.
"Morgen werde ich mich mit einigen anderen auf die Suche nach deinen Eltern machen. Leider wird es etwas länger dauern, sie zu finden, deshalb muss ich dich für eine Weile allein lassen. Wirst du brav sein?"
Die Kleine nickte und war sofort eingeschlafen. Zärtlich strich er dem Mädchen mit der Hand über das unschuldige Gesicht, dann erhob er sich. Auf den Schminktisch legte er den Lederbeutel, den er heute vom Regenten erhalten hatte und schrieb noch eine kurze Nachicht, die eine der Zofen dem Mädchenzukommen lassen würde.
dann verlies er das Zimmer. Noch einmal schwor er sich in Gedanken, diese Mistkerle zur Strecke zu bringen.
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Minotaurenkönig
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Beitrag von Minotaurenkönig »

Die Wachen am Haupttor machten einen sehr verwirrten Eindruck. Am heutigen Tag hatten sie soviele Abenteurer durchs Tor laufen sehen, wie in der gesamten letzten Woche nicht. Und es waren immer die gleichen, die sich im Palast wohl mittlerweile schon heimisch fühlen mochten.
" Sagt mir wie ich zu den Ställen komme!!Bitte." Indas war es nicht gewohnt jemanden etwas zu bitten, aber trotzdem wollte er hier am Hofe nicht den Eindruck erwecken, dass er ein rüder Schläger war. Zwar war er dies nicht unbedingt, aber da er hauptsächlich mit dem gemeinen Volk zu tun hatte, welches sowies Respekt vor ihm hatte, war an ihm der raue Umgangston , mit dem die wirklichen Schläger ,Diebe, Söldner und Piraten sich normalerweise unterhielten , nicht vorbei gegangen.
" In diese Richtung, nach zweihundert Metern müsstet ihr ihn sehen." Der Wächter zeigte links am Palast vorbei. Indas nickte dem Soldaten zu und ohne ein weiteres Wort zu verlieren, machte er sich in die gedeutete Richtung auf.

Indas's Hufe konnte man gut auf dem gepflasterten Hof hören. Doch schon nach den besagten zweihundert Metern ging das gepflasterte in einen ebenso großen Weg über, der aus Erde bestand. Sofort erblickte Indas die Ställe und die dazugehörige Anlage, auf der er sich bereits befand. Hier hatten die Pferde genügend Platz um ab und zu auch mal etwas Freilauf zu haben. Außerdem sah Indas einen relativ großen Hindernisparkur, auf dem die Pferde wohl für ihre bevorstehenden Abenteuer vorbereitet wurden. Als der große Minotaurus die umfangreichen Ställe erreicht hatte, hörte er links von sich ein paar Menschen, die wohl nicht sehr viel von ihrem Handwerk verstanden und versuchten einen gewaltigen Querbalken, auf den bereits stehenden Stützbalken zu wuchten. Egal wer dieses riesige Schloss gebaut hatte, diese Menschen waren sicher nicht am Bau beteiligt. Ein "Architekt" war zwar anwesend, konnte aber aus dem unerfahrenen Haufen auch nicht so recht in eine geordnete Handwerkertruppe bilden.
Indas konnte das nicht mit ansehen, er war zwar kein ausgebildeter Handwerker, wurde aber in der Vergangenheit so manches Mal für einen Hausbau angeheuert werden, zumal er eine enorme Größe und eine große Muskelkraft hatte.

Das Ziel der Arbeiter hier war klar: Vier neue Boxen sollten an die übrigen angebaut werden.
Indas zog ungesehen seine Rüstung aus, legte seinen Hammer ab und kam für die eifrigen Arbeiter wie aus dem Nichts und legte sofort Hand an. Er packte den Querbalken mit beiden Händen, setzte ihn nach Augenmaß auf den Stützbalken, gab einem Burschen zu verstehen die Balken miteinander zu befestigen und schon nach kurzer Zeit stand das Gerüst aller vier sich gegenüberliegenden Boxen. Zwei auf der einen Seite und zwei auf der anderen. Wer hier jetzt das Kommando hatte war klar, nach kräftiger Eigeninitative und Ordern von Indas Seite, waren gegen Abend alle vier Boxen fertiggestellt.
" Danke sehr Herr Minotaurus. Der Regent und auch ich hatten erst übermorgen mit der Fertigstellung gerechnet. Ich schulde euch was, da ich nach Leistung und nicht nach Zeit bezahlt werde. Ich heiße Timothius Baum." Der Architekt, der die meiste Zeit nur tatenlos daneben gestanden hatte, streckte Indas seine Hand entgegen.
" Ich bin Indas Grasbeißer. Und ich wüsste schon wie ihr mich entschädigen könntet. Wie ich sehe ist noch sehr viel Holz über, wenn der Regent nichts dagegen hat, würde ich mir sehr gerne hier an der Mauer eine kleine Hütte bauen, damit ich ,wenn ich der Stadt wieder einen Besuch abstatte , eine anständige Unterkunft habe."
Ich denke das lässt sich machen, fangt am besten gleich an, es wird bald dunkel."
Indas suchte sich alles zusammen was er brauchte und arbeitete noch bis spät in die Nacht hinein an seinem neuen " zu Hause".
Wenn es dem Regenten nicht behagt , dass ich hier bin, kann ich mich ja meinetwegen auch noch um die Pferde kümmern wenn ich hier bin.
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Shatú Dúrag Lag
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Beitrag von Shatú Dúrag Lag »

Shatú Dúrag Lag stieg die Stufen zu den hohen Türen des Palastes hinauf. Ihr Blick folgte dem Mauerwerk in die Höhe und ihr wurde fast schwindlig. Auch die Türme in Derlag konnten sich sehen lassen, aber dieser Palast übertraf alles was sie je gesehen hatte. Der Palast wurde immer noch Kha-Ronns Palast genannt, was Shatú nicht verstand, schließlich war dieser Kha-Ronn schon lange tot und wozu sollte es gut sein den Palast noch immer seinen Namen tragen zu lassen?! Tot war schließlich tot und nun saß ein anderer an der Macht, vom Rat gewählt. Nun, sie konnte sich hoffentlich bald selbst davon überzeugen, ob er diesen Rang zu Recht trug.

Shatú schritt durch das Tor, dass von Wachen bewacht wurde und sie spürte sofort die Speere vor ihrer Brust gekreuzt.
"Was begehrt dein Herz?", fragte eine Wache spöttisch und Shatú warf ihre Kapuze nach hinten. Der Mann schien sichtlich verwirrt, scheinbar hatte er dahinter einen alten Mann erwartet.
"Ich bin eine Abenteurerin, auf der Suche nach einem neuen Ziel. Man erzählt sich im Lande, dass Regent Cedric Markar immer mutige Männer und Frauen sucht. Hier steht eine vor euch! Darf ich passieren?", sie zog die Augenbrauen nach oben und der Mann musterte sie, vor allem ihre Ohren, die gar nicht so zum Rest passen wollten.
Die Palastwache rief einem anderen etwas zu, der daraufhin in ihre Richtung kam.
"Hier haben wir jemanden der nicht sehr am Leben hängt und bei Regent Markar vorsprechen möchte." Die andere Wache nickte gelangweilt und bedachte sie nur mit einem abfälligen Blick.
"Komm mit!", sagte er knapp und setzte sich in Bewegung.

Sie gingen durch unzählige Gänge und Shatú war sich sicher nie wieder aus diesen Gemäuern heraus zu finden. Ihr Blick glitt über die Mauern und die Verzierungen darin, alles schien mit größter Sorgfalt angefertigt worden zu sein. Sie kamen in einen etwas größeren Raum, wo die Wache ihr gebot zu warten.

Shatú nickte ihm zu und wandte sich zu den Fenstern um, sie riskierte einen Blick nach draußen. Die Menschen erschienen ihr so klein und winzig. So fühlt man sich also als Regent, wenn auf die Menschen herabschaut!, dachte sie und grinste. Sie schritt den Raum der Länge nach ab und wieder zurück. Es dauerte und dauerte, Shatú wurde langsam ungeduldig, bis sie sich in einen großen roten Sessel plumpsen ließ und dort verharrte.
[center] Gedanken sind wie Flöhe: sie springen von einem zum anderen, sie beißen nur nicht jeden.[/center]
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Eldarin Ba' Tilindròs
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Beitrag von Eldarin Ba' Tilindròs »

Eldarin stand halb verborgen hinter schweren samtenen Vorhängen. Das Licht fiel schräg durch die hohen Fenster und leichte Luftbewegungen verwirbelten kleine Staubpartikel darin.

Seine Kaputze war tief ins Gesicht gezogen. Er hatte gelernt, daß seine Hautfarbe von Vorteil war im Spiel des Schattens, aber seine Augenfarbe manchmal zum Ärgernis jeder Tarnung wurde.
Als sie für kurze Zeit sich ihm näherte, hielt er die Luft an. Dann ging sie wieder und ließ sich unfein in einen Sessel fallen, daß die Staubpartikel einen leidenschaftlichern Tanz aufführten.

Eldarin fächerte die Luft in seiner Nase und filterte jede Nuance ihres Duftes. Eine Augenbraue hob sich unmerklich.

Dann wurde die Tür aufgerissen und Eldarin trat aus dem Schatten heraus.
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Shatú Dúrag Lag
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Beitrag von Shatú Dúrag Lag »

Shatú wusste im nachhinein nicht mehr weswegen sie aus dem Sessel gefahren war, zwei Dinge passierten gleichzeitig und sie fühlte sich eine Sekunde überfordert. Doch blieben ihre Augen für Sekunden an dem Wesen hängen, dass dort aus den Vorhängen getreten war. Er oder sie hatte die Kapuze tief ins Gesicht gezogen und Shatú konnte nichts erkennen, jedoch stand er nicht allzu weit von ihr entfernt, so dass sie in einem Satz neben ihm war. Während sie dem Besuch freundlich entgegen lächelte, zischt sie durch die fast geschlossenen Lippen.

"Wie lange lauerst du schon hinter dem Vorhang? Bist du so verächtlich, dass du dich verstecken musst?"

Sie war froh, dass sie sich nur in den Sessel gesetzt hatte ohne an ihrer Kleidung herumzuzerren oder andere eitle Dinge zu tun! Welch Blamage hätte das für sie bedeuten können. Ein unachtsamer Handgriff und sie wäre zum Gespött geworden! Nicht auszudenken.
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Eldarin Ba' Tilindròs
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Beitrag von Eldarin Ba' Tilindròs »

Sie schoss gemscheidig zu ihm vor und ihre Worte straften ihrem liebreizendem Lächeln eine Lüge.

Eldarin amüsierte dies, Fauen konnten bisweilen recht interessant wirken.
Mit einer einfachen Handbewegung schlug er seine Kaputze nach hinten. Seine Augen fixierten ihren Blick und stahlen sich tief hinein. Sie versanken fast in ihrem Schwarz.

Sie war recht groß für eine Frau und dennoch überragte er sie um einen Kopf hoch und hielt somit den Seinen leicht gesenkt. Er roch den Duft ihrer Haare.

" Es ist mir ein Vergnügen."

Dann wandt er sich der geöffneten Tür und dem dortstehenden Diener zu. Mit fragendem Blick sah er diesen an.

Er wusste nicht, was ihn erwarten würde. Es war schon schwer zu verstehen, warum er hier stand oder vielmehr, was ihn dazu getrieben hatte hierher zu kommen.
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Fansal
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Beitrag von Fansal »

Fester von Laubach, Junker am Hofe und ältester Sohn des Grafen von Aldus, betrachtete die beiden Besucher irritiert. Im Stillen verfluchte er den Soldaten der Palastwache, der nur von einer Person gesprochen hatte. Und vor allem hatte er nicht die spezielle Natur dieser beiden Gestalten erwähnt. Beide sahen aus, als wären sie den zwielichtigeren Pfaden des Lebens nicht abgeneigt, und während der Mann (jedenfalls nahm Fester nach seiner Statur an, dass es sich um einen Mann handelte) seine Kapuze tief ins Gesicht gezogen hatte, hatte die Frau ihre Gesichtszüge enthüllt und diese waren nicht gerade das, was Fester alltäglich nennen würde! Doch er wäre nicht seit drei Jahren Junker am Hofe des Königs bzw. nach dessen Tod an dem des Regenten, wenn er sich nicht eine gewisse Professionalität zu Eigen gemacht und ein Gespür für Diplomatie entwickelt hätte. So schenkte er den beiden Personen ein unverbindliches Lächeln und bat sie mit einer ausladenden Handbewegung, ihm zu folgen.

Weiter ging es durch Korridore und Treppen hinauf (einem Besucher stellte sich unwillkürlich die Frage, ob der Architekt beim Bau des Palastes einem konkreten Plan gefolgt war, oder ob er einfach nur Grenzen seiner Fantasie erproben wollte), bis Fester vor einer Tür stehen blieb und anklopfte. "Herein", tönte es wenige Herzschläge später durch das Holz und Fester öffnete die Tür für die zwei ungewöhnlichen Besucher. Sie betraten das Zimmer des Haushofmeisters, der hinter seinem wuchtigen Schreibtisch saß und gerade dabei war, mehrere Lieferscheine zu unterschreiben, die ihm ein anderer Bediensteter vorlegte. Er sah nicht auf, als er fragte, was das Begehr der Besucher sei. Wenn der Page sie direkt zu ihm brachte und ihn nicht holte, konnte es sich wohl kaum um außerordentlich wichtige Gäste oder gar einen Staatsbesuch handeln.
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Shatú Dúrag Lag
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Beitrag von Shatú Dúrag Lag »

Ein Vergnügen!! Nun, das Vergnügen schien sehr einseitig, Shatú blieb nur ruhig, weil sie nicht alleine waren und sie dem Manne folgen mussten. Sie würdigte den Dunkelelfen keines Blickes mehr, während sie weitere verworrene Gänge beschritten und Shatú war sich nun sicher, niemals den Weg hinaus zu finden.
Was wollte dieser Schattenspringer hier bloß und warum ging er mit ihr?! Die schlimmsten Befürchtungen stiegen in ihr auf, doch sie fegte sie zur Seite. Es gab wichtigeres, als sich über ihn Gedanken zu machen.

Endlich wurden sie in einen Raum geführt, in dem ein Mann saß, der eifrig über den Papieren hing. Ohne aufzublicken fragte er sie nach ihrem Anliegen und Shatú deutete ein kurzes Kopfschütteln an. So hatte sie sich das nicht vorgestellt. Das konnte unmöglich der Regent sein! Am liebsten wäre sie wieder gegangen, dies schien nicht ihr Tag zu sein, erst diese riesige Stadt, dann dieser Schattenspringer und nun musste sie sich noch mit einem Mann herumplagen, der es nicht wert war ihre Zeit zu verschwenden.

Aber doch, es gab einen guten Grund warum sie hier war und sie hatte nicht vor von ihrem Plan abzuweichen, so ging sie einen Schritt nach vorne, um den lästigen Schattenspringer loszuwerden und trug ihr Anliegen vor.

"Man erzählt sich, dass der hohe Regent immer auf der Suche nach mutigen Abenteurern ist. So kam ich den weiten Weg hierher, um vorzusprechen. Ich würde gerne in seine Dienste treten!"

Mehr gab es nicht zu sagen, jedenfalls vor diesem Mann und erst recht nicht vor dem Schattenspringer, den das alles ja mal gar nichts anging!
Shatú spürte seine Anwesenheit in ihrem Rücken, seine Blicke, die musternd über sie fuhren. Sie konnte ihn riechen, er roch wie ein typischer Dunkelelf und sein Mantel sonderte einen eigenartig modrigen Geruch ab. Sie hörte, wie er die Luft in seine Lunge sog. Das Geräusch vermischte sich mit dem der Feder, die unaufhaltsam immer wieder kratzend über das Papier flog.
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Eldarin Ba' Tilindròs
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Beitrag von Eldarin Ba' Tilindròs »

Eldarin folgte dem kleinen Mann und streifte beim Gang durch die unzähligen Korridore der Dunkelelfins Stoff. Sein Gewand lud sich auf und ein leises Knistern war zu vernehmen.

Gerade bogen sie zum zweiten Male rechts ab. 'L2..' Sein Blick wanderte über die übermächtig großen Gemälde, die reichbedeckten Wandtische mit goldenen Schalen und Kelchbechern. Dieses Haus besaß Reichtümer in Übermaß.

'R1, R2...' Dann standen sie vor einer Tür. Eine dunkle Stimme rief tönend ein 'Herein' und so betraten sie das Zimmer.

Eldarin ging noch einmal gedanklich seine Zahlenreihe durch. Er blieb etwas hinter der Elfin stehen. Hier lag das Zimmer noch tiefer im Schatten, wenn man davon überhaupt sprechen konnte. Für Eldarins Geschmack war es hier eindeutig zu hell und er froh um seine Kaputze, die ihn in ausreichend Dunkelheit hüllte.

Die Frau hatte sich soeben erklärt und nun war wohl er an der Reihe. Seltsam, daß sie erst nach ihrem Begehr, statt ihrer Namen und Rasse befragt wurden.
"Ich bin Eldarin Ba' Tilindrós und möchte mich ebenso in eure Dienste stellen. Es wird erzählt, man wird nach erfolgreicher Arbeit reichlich entlohnt bei euch."

Geld erschien ihm unnütz, wenn er gütliche Dinge wollte, so nahm er.. Aber er hatte gelernt, daß die Menschen durchaus nach diesen Münzen ehrbar strebten und so war dies hoffentlich ein glaubhafter Grund für den Menschen.

Seine Augen waren fest auf den Mann am Tisch gerichtet.
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Fansal
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Beitrag von Fansal »

"Nicht schon wieder", dachte Albert, der Haushofmeister bei sich und seufzte unhörbar. Seit dem Beginn der Regierungszeit des Regenten kamen allenthalben irgendwelche Möchtegern-Abenteurer in den Palast, um dem Herrscher der tantalischen Berge ihre Dienste anzubieten. Gut, Albert verstand die Notwendigkeit, die den Regenten dazu zwang. Aber schließlich war er es, der sich mit diesen vermeintlichen Helden befassen musste. Er setzte sein Zeichen unter das letzte Dokument, dann hob er den Kopf und betrachtete die beiden Gäste. Albert lebte und diente seit mehr als zwanzig Jahren dem Adel. Er hatte bereits unter Kha-Ronn die gleiche Position innegehabt, und vorher war er lange Jahre an den Höfen der salischen Ebene gewesen. Daher war die einzige Reaktion auf das ungewöhnliche Äußere der beiden Besucher ein kurzes Zucken seines rechten Augenlids. Er bemerkte die spitzen Ohren und die feinen Gesichtszüge der Frau und entsann sich an den fremdländisch klingenden Namen des verhüllten Mannes und sofort war ihm alles klar. Elfen! Nun, damit wurde er fertig.

"Madame, gnädiger Herr, ich kann Euch versichern, dass sich der Regent freuen wird, einige Worte mit Euch zu wechseln und Euch in seine Dienste aufzunehmen, wenn es wirklich das ist, was Ihr wünscht. Wenn Ihr mit bitte folgen würdet." Der Haushofmeister verscheuchte Fester und den anderen Diener mit einer Handbewegung, dann erhob er sich und griff nach seinem Zeremonienstab, dem Symbol seines Amtes. Er trug eine mehr oder weniger geschmackvolle, smaragdgrüne Tunika, dazu safrangelbe Hosen und schwarze Schuhe mit silbernen Verschlüssen. Auf dem Weg zur Tür griff Alfred nach einem breitkrempigen Hut mit einer geradezu riesigen Straußenfeder, den er sich fast ein wenig keck schräg auf den Kopf setzte - man beachte hierbei, dass der Mann stark auf die siebzig zusteuerte. Sicheren Schrittes führte er die Besucher einen kurzen Korridor hinab und hielt an einer reich verzierten Tür, vor der zwei Wachen in Paradeuniform und mit den Wappenröcken des Königsreiches standen - und mit zwei Hellebarden an ihrer Seite.

Der Haushofmeister wandte sich wieder den zwei Dunkelelfen zu. "Ihr werdet sicher verstehen, dass es nötig ist, dass Ihr diesen zwei weiteren Gentleman hier", er deutete vage in Richtung der breitschultrigen Wächter, "Eure Waffen übergebt. Im Hinblick auf das Attentat auf das Leben Kha-Ronns müssen wir alle Vorsichtsmaßnahmen ergreifen, um eine weitere Tragödie dieser Art zu verhindern. Ich werde Euch anmelden und sollte der Regent etwas Zeit für Euch erübrigen können, werde ich Euch sogleich hineinbitten." Damit verschwand er erstaunlich schnell durch die Tür und die beiden Abenteurer konnten nur einen kurzen Blick in den Raum dahinter werfen. Nach einigen Augenblicken, in denen die beiden Dunkelelfen mehr oder weniger bereitwillig ihre Waffen in die Obhut der zwei Wächter gegeben hatten, öffnete sich die Tür erneut und der Haushofmeister trat heraus. "Der Regent ist nun bereit, Euch zu empfangen. Bitte tretet ein." Und damit verbeugte er sich ansatzweise und wies einladend zur offenen Tür hin. In dem gemütlich eingerichteten Raum dahinter brannte trotz der Wärme und des klaren blauen Himmels ein Feuer im Kamin, während ein großer Mann am Fenster stand und unbestimmt hinaussah. Von seinen Schultern wallte ein langer, roter Mantel zum Boden herab. Als die Gäste eintraten, drehte er sich um. "Willkommen in Kalanos, verehrte Besucher! Ich bin Cedric Makar, Regent des Tantalischen Reiches. Und mit wem habe ich das Vergnügen?"

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Shatú Dúrag Lag und Eldarin Ba' Tilindròs erhalten jeweils 100 CP für das Erreichen des Palastes von Kalanos

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Shatú Dúrag Lag
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Beitrag von Shatú Dúrag Lag »

Madame hatte er sie genannt, der alte Mann! Shatús Augenbraue schnellte nach oben und sie wartete auf ein herabwertendes Kommentar, doch es blieb aus. Schulterzuckend folgte sie also dem Mann, während der Schattenspringer in ihrer Nähe ging. Einmal wagte sie einen Blick zu ihm, doch seine Sinne schienen derart konzentriert, dass er es nicht merkte und das war wohl besser so. Er war um einen Kopf größer als sie und sah aus wie ein richtiges Weißhaar, wie Shatú sie aus Verachtung immer nannte.
Seine Augen hatten ein durchdringendes Blau, dass durch das Dunkel seiner Haut noch betont wurde. Seine Bewegungen waren katzengleich, er war der Abklatsch eines Weißhaars, soviel stand für Shatú fest. Wahrscheinlich benahm er sich auch noch wie einer! Wer sich hinter Vorhängen versteckte, konnte nur durch und durch ein Schattenwesen sein!

Shatú war so in ihre Gedanken vertieft, dass sie gar nicht bemerkt hatte, dass sie an ihrem Ziel angekommen waren. Der Alte sprach davon, dass sie die Waffen abgeben müssten. Shatú zögerte einen Moment, doch dann gab sie die Waffe bereitwillig in die Hände des Menschen. Es war bloß ein Wanderstab, zu viel mehr war er auch nicht zu gebrachen. Ihr Umhang spendete ihr viel mehr Sicherheit, als der blöde Stab.

Sie kamen in einen prachtvollen Raum, der Shatú den Atem raubte. Sie hatte auf Derlag viel gesehen und auch gehört, doch niemand hatte sie auf so einen Prunk vorbereitet! Doch das war nur die erste Überraschung. Am Fenster entdeckte sie nun einen Mann in einem roten Mantel. Shatú blieb der Atem weg, als er sich herumdrehte. Hier bestand kein Zweifel, auch bevor sie seine Worte hörte, wusste sie, dass es der Regent war.

Entgegen Shatús sonstigem Verhalten, neigte sie ihr Haupt und schloss die Augen, sie sammelte ihre Kraft und schnellte wieder nach oben.
"Shatú Dúrag Lag, Zauberin von der Insel Derlag, Nachfahre der berühmten Dúrag jenseits des Sonnenwaldes!", kam sie dem Schattenspringer zuvor, wieder neigte sie kurz ihren Kopf und senkte die Augen. Ein bisschen aufzutragen konnte nie schaden und sie hatte ja nicht mal gelogen! "Es ist mir eine große Ehre, bei Euch vorsprechen zu dürfen! Man redet viel über Euch im ganzen Land und nur das Beste! Es wird auch erzählt, dass Ihr immer tapfere Frauen und Männer sucht. Deshalb hat mich mein langer Weg zu Euch geführt."

Sie hob wieder den Kopf und blickte den Regenten nun direkt an. Sie musterte ihn. Unterhalb seines Mantels konnte man deutlich die harten Muskeln sehen, die ihn als Kämpfer auswiesen oder ehemaligen Kämpfer. Sein Blick war gerade und direkt, er gefiel ihr auf den ersten Blick. Eine geborene Führernatur!
[center] Gedanken sind wie Flöhe: sie springen von einem zum anderen, sie beißen nur nicht jeden.[/center]
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