Quest 1 - Die Erzverschwörung

Die Tantalischen Berge - Land des Tantalusss

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Fansal
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Quest 1 - Die Erzverschwörung

Beitrag von Fansal »

Spielleiter

Quest 1 - Die Erzverschwörung

Aufgaben

1. Reist nach Melan, zum südlichen Ufer der Sturmbucht.
2. Findet die "große Eiche", den Treffpunkt Isaaks und seines Partners.
3. Findet mehr über die Hintergründe von Isaaks Tod und den Erzmangel in der Region heraus.

Nebenquest:
Ausdrücklich nicht ausgeschlossen!

Teilnehmer und Postreihenfolge:
- Bruenor
- Perdondaris
- Kuryn
- NPC: Dunicus sowie Leutnant Harnett mit sechs Wachen

Spielleiter Ende
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Argh
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Beitrag von Argh »

Bruenor kam als Erster an den Stallungen an. Die Stallungen waren in wirklichkeit ein weitläufiger Gebäudekomplex, der zur Straße hin mit einer Mauer abschloß. Das massive Tor war geöffnet und wurde durch zwei gelangweilte Wächter bewacht. Die Wächter winkten in herein, nach dem er ihnen seinen Namen und Begehr genannt hatte.

Im Innenhof konnte Bruenor an den drei Seiten des Hofes die Gebäude mit den Pferdeboxen sehen, über den Boxen schien Gerät sowie Heu und Stroh gelagert zu sein. Hinter den Stallungen befanden sich offensichtlich noch weitere Nebengebäude, Bruenor konnte die Geräusche einer Schmiede hören.

Im Umblicken erkannte Bruenor eine Bank und strebte, schnurstracks auf sie zu. Er beschloß sich die Zeit zu vertreiben. In dem er einen Brief an Goldlöckchen schrieb, also kramte er sein Schreibzeug heraus und begann mit dem Brief.
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Rippington
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Beitrag von Rippington »

Perdondaris folgte den Anweisungen des Regenten und suchte schnurstracks die Stallungen auf. Das war jedenfalls die Absicht gewesen. In Wirklichkeit irrte sie doch eine Weile umher, bis der Geruch nach Heu und Pferden unverkennbar war.

Sie war hocherfreut, Bruenor auf einer Bank im Innenhof anzutreffen. Noch hocherfreuter war sie, dass sein Arm so gut zu heilen schien. Und höchlichsterfreut war sie, als er ihrer Bitte nach einem Blatt Papier und einer Feder nachkam. Mu'kulan verdankte sie soviel, dass sie nicht einfach sang- und klanglos verschwinden wollte:

Hochgeschätzter Meister,

mein Dank für all Eure Wohltaten läßt sich kaum ermessen. Möge Euer Teller immer wohlgefüllt und Euer Stuhlgang stets regelmäßig sein!
Ich stehe in Eurer Schuld. Wenn ich, so mein Gott will, von dieser Reise zurückkehre, gebt mir bitte Gelegenheit, mich bei Euch zu revanchieren.

Gesegnete Grüße
Perdondaris

Für ein Goldstück erklärte sich ein Stallbursche bereit, den Brief zu überbringen. Als er loslief rannte er beinahe in eine Schar Wächter, die gerade in den Innenhof einbogen. Sieben Mann? Das würde wohl Leutnant Harnett und seine Truppe sein.
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Kuryn
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Beitrag von Kuryn »

Kuryn huschte schnell durch die sich langsam regende Stadt und als er mit weit aufgebauschtem Umhang um die Ecke zu den Stallungen bog, musste er ein Gähnen unterdrücken.
Schnell strich er sich das ungekämmte Haar glatt und im Innenhof des großen Gebäudes sah er auch schon den Zwerg und Perdondaris sitzen.
"Bin ich zu spät?", fragte er etwas außer Atem, kaum war er bei den beiden angekommen.
Etwas abseits der beiden bemerkte Kuryn sieben bewaffnete Männer, nach ihrem Waffenrock zu urteilen, Mitglieder der Stadtwache.
Ein besonders großer, aber augenscheinlich noch sehr junger Mann, der rund um die schmale Nase sogar noch einige Sommersprossen besaß, ging auf die drei Abenteurer zu und Kuryn bemerkte das Rangabzeichen an seiner Uniform.
"Ich bin Leutnant Harnett, zu Euren Diensten! Die Befehle des Regenten waren klar und deutlich: Meine Truppe und ich wird für Euer Wohlergehen sorgen und in extremen Situationen hat Meister Dunicus das Kommando."
Suchend schaute sich der Leutnant um.
"Wo ist er eigentlich?"
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Fansal
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Beitrag von Fansal »

Kaum hatte der Leutnant diese Worte ausgesprochen, kam der zähe Zwerg auch schon um die Ecke. Er war in voller Kampfmontur angetreten, denn das Gebiet, durch das die Gruppe reisen würde, war sehr gefährlich. Neben einem schweren Brustpanzer über einem feinen Mithrilkettenhemd, hatte sich Dunicus einen glänzenden Schild mit dem Wappen des derzeitigen Zwergenkönigs - Hammer und Spitzhacke, denen ein getöteter Lindwurm zu Füßen lag und auf dem ein Zwerg den abgetrennten Kopf des kleinen Drachen in die Höhe hob - auf den Rücken geschnallt. Eine schwere Axt hing an einer Schlaufe an seinem Gürtel und ein prächtiger Helm mit zwei Hörnern thronte auf des Zwergen Kopf.
"Verzeiht meine Verspätung! Leutnant, Kuryn, Bruenor", begrüßte er die drei, dann fügte er mit einem lächelnden Blick auf Perdondaris hinzu:
"Meine Dame. Ich bin Dunicus, Meisterschmied und erprobter Kämpfer. Ich werde auf dieser Reise die Führung übernehmen."
Der Zwerg machte eine etwas unbeholfen wirkende Verbeugung, dann tastete er seine Kleidung mit einem gedämpften Thriumphschrei zog er drei Beutel unter seinem Wams hervor.
Jedem der drei Abenteurer überreichte er einen und sagte dazu:
"Dies ist ein kleines Reisegeld, das ich Euch im Auftrag des Regenten übergeben soll. Also denn, lasst uns die Pferde holen und losreiten."
Der Zwerg winkte einem Stallburschen zu und der holte ein stämmiges Pony, das Lieblingspferd des Zwerges, der sich mit der Zeit an das Reiten gewöhnt hatte. Mit einem Schnaufen hievte er sich in den Sattel und schaute dann die anderen erwartungsvoll an.

Bruenor, Perdondaris und Kuryn erhalten je 50 Gold.
Zuletzt geändert von Fansal am Sa 19.07.2003 - 12:30, insgesamt 1-mal geändert.
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Argh
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Beitrag von Argh »

Reiten! Er sollte reiten! Bruenor schluckte alle eventuellen Ausbrüche herunter. Hmm, aber Niemand sollte je erleben das Bruenor kniff. Er ging auf einen Stallburschen zu und blitzte ihn mit den Augen an:

"Hast ja gehört was hier Sache ist, ich brauche ein Pferd, zäh, gutmütig und nicht hoch." Bruenor ging mit dem Stallburschen durch die Stallungen, doch bei jedem der vorgeschlagenen Ponies schüttelte er den Kopf. Schließlich entdeckten sie in der letzten Box des Stalles ein kleines graues Ponie mit schwarzen Schweif und Mähne. Es sah ein bißchen struppig und traurig aus, wirkte grobknochig und sehr stämmig, aber als Bruenor ihm in die Augen sah vemmeinte er etwas freundliches und einen Anflug von Humor zu erkennen. Er Kramte einen der Äpfel aus seinem Rucksack und das Ponie kam näher, schnupperte und fraß den Apfel mit Genuß. Bruenor drehte sich zu dem Stallburschen um:

"Das nehm ich, zeigt mir wie man es sattelt" Der Stallbursche zeigte ihm wie man das Ponie sattelt und drückte Bruenor die Zügel in die Hand "Wir nennen es das dicke Plumpel, es ist nicht sehr sportlich." meinte der Bursche. Bruenor grinste zurück. "Hmm, hmm, Plumpel und ich werden uns schon verstehen. Hier hast Du ein Goldstück bringe diesen Brief zur ruhenden Axt und gebe ihn einem Zerg der auf dem Weg nach Barak Zakath ist."

Bruenor führte sein Ponie an die Bank auf der er vorhin gesessen hatte und versuchte in den Sattel zu kommen. Doch kaum hatte das Ponie seine ersten Schritte gemacht, lag Bruenor wieder im Sand des Hofes. Alle Anwesenden johlten vor Lachen. Brunenor brummte nur und versuchte unverdrossen aufs neue das Reiten. Endlich, Bruenor hatte schon auf gehört zu zählen, saß Bruenor sicher im Sattel. "Von mir aus kanns los gehen." rief er seinen Begleitern zu.
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Rippington
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Beitrag von Rippington »

Perdondaris hatte es schon geahnt, als sie zu den Stallungen geschickt wurde. Reiten! Bei den kleinen Göttern! Sie verstand nichts von Pferden und noch weniger vom Reiten.
Sie bat Kuryn um Rat, der ihr aus dem Pferdebestand eine sanfte, braune Stute ausssuchte. Kaum weniger geschickt als Bruenor glückte es ihr nach einigen Fehlversuchen in den Sattel zu gelangen. Kuryn gab ihr eine kurze Einführung und sie drehte ihre erste Runde im Hof. Immerhin blieb ihr erspart, was Bruenor widerfuhr. Sie bewunderte seine Unverdossenheit und nahm sie sich zum Vorbild.
Unterdessen waren auch die Stadtwachen aufgesessen. Sie führten zwei Proviantpferde mit sich.
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Kuryn
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Beitrag von Kuryn »

Kuryn konnte ein breites Lächeln nicht verbergen, als er die Schwierigkeiten der anderen bezüglich des Reitens sah. Nur Dunicus und natürlich die durchtrainierten Wächter saßen fest im Sattel und beobachteten das Geschehen ebenfalls leicht amüsiert.

Nachdem er Perdondaris die Grundzüge des Reitens erläutert hatte, suchte er seinen braunen Hengst, der ihm schon auf der Hinreise gute Dienste geleistet hatte. Schnell hatte er ihn gefunden und streichelte das kräftige Tier. Dann sattelte er es und führte das Pferd an den Zügel nach draußen, wo er sogleich aufsaß und noch einen Blick in die Runde warf.

Schließlich richtete sich Dunicus in seinem Sattel etwas auf und nach einem kurzen Blickkontakt mit Leutnant Harnet, sagte er:
"Lasst uns reiten."
Die elf Mann große Reisegruppe, deren Mitglieder sich mehr oder weniger elegant im Sattel hielten, verließen den Stall und ritten durch das Stadttor. Zwei der Wachen führten je ein Packpferd am Zügel mit sich und die Gruppe verfiel in einen leichten Trab.

Burenor und Perdondaris wurden ganz schön durchgeschüttelt und Kuryn lenkte sein Pferd neben die beiden, um ihnen zu helfen, sollten die Pferde ob der nervösen Reiter durchgehen oder diese abwerfen.
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Beitrag von Argh »

Dunicus führte die Gruppe auf die Straße, die nach Südwesten in Richtung Malan führte. Sein Ponie schritt brav, hinter den anderen drein und hielt den Anschluß. Die Strecke führte durch ein landliches Idyll, links und rechts des Königswege waren odentlich, hauptsächlich mit Kohl, bestellte Felder. Ab und zu bog ein Feldweg ab der zu einem der kleinen Gehöfte führte, die sich in Obstbaumhainen duckten. Vögel stiegen tirillierend aus den Ackerfurchen zum Himmel auf und Schmetterlinge taumelten von Blüte zu Blüte.

Bruenor bemerkte von alle dem jedoch nichts, er war voll auf damit beschäftigt sich auf dem Pferd zu halten. Der Körper begann ihm an Stellen weh zu tun von denen er gar nicht wußte, das er sie besaß. Bruenor biß die Zähne zusammen, nur keine Schwäche zeigen, er bot wahrscheinlich sowieso einen lächerlichen Anblick.

Die Sonne stand schon hoch, es mußte wohl gegen Mittag sein, als die Gruppe ein paar Meilen voraus die dünnen Rauchfäden eines Weilers zum Himmel emporsteigen sahen.
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Beitrag von Rippington »

Schon nach einer Stunde Ritt, spürte Perdondaris wie sich gewisse Partien und Muskeln ihres Körpers für Schmerzen bereitmachten. Sie dankte der Voraussicht Meister Dunsanys, der ihr angeraten hatte, auch Powellblüten einzustecken, als sie sich auf ihre Wanderschaft vorbereitete. Die würden ihr und Bruenor sehr zustatten kommen.

Sie freute sich an der friedlichen Landschaft und dem guten Wetter. Sie ließ vor ihrem geistigen Auge die Karte der Tantalischen Berge in Meister Dunsany Studierzimmer erscheinen. Eine Konzentrationsübung, die schon den jüngsten Novizen im Kloster beigebracht wurde.
Ihr Weg würde sie durch den Dunkelwald führen, dem sie auf ihrer Reise zur Hauptstadt wohlweislich ausgewichen war. Und als wenn das nicht schlimm genug wäre, würden sie auch noch die Tempelruine passieren. Perdondaris war verdammt froh, in solch wehrhafter Gesellschaft zu weilen.

Als die Rauchsäulen eines Weilers in Sicht kamen, beriet sich Meister Dunicus kurz mit Leutnant Harnet und kündigte dort eine Mittagsrast an. Perdondaris hätte ihn küssen mögen.
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Beitrag von Kuryn »

Bald schon kam der Weiler in Sicht. Mehr als einige kleine Hütten, ein etwas größeres Gebäude - offensichtlich ein Gasthaus - und in der Mitte ein steinerner Brunnen - mehr war da nicht.
Kuryn seufzte; er hatte von jeher nichts anderes als die großen Städte kennengelernt, die vor Menschen nur so überquillten und ein ständiges, angestrengtes Summen über der Stadt lag.

Hier bot sich Kuryns Blicken dagegen das krasse Gegenteil: Als sich die doch recht große, berittene Truppe dem Weiler näherte, liefen drei Kinder aus einer Hütte und bestaunten die Reisenden, während eine Frau, offensichtlich ihre Mutter, im Türrahmen stand und ein wachsames Auge auf ihre Sprösslinge hatte. Offensichtlich war der "Großteil" der "Bevölkerung" derzeit auf den Feldern bei der Arbeit.

Vor dem Gasthaus stiegen die Reiter mit mehr oder weniger Geschick ab und Kuryn versorgte erst einmal sein Pferd, während er seinen Blick durch das kleine Dort streifen ließ.
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Beitrag von Argh »

Bruenor war gottfroh als der Trupp, auf dem Dorfplatz anhielt. Er versuchte vom Ponie abzusteigen, doch es ging nicht. Die Beine versagten ihn iren Dienst. Schließlich halfen im zwei Soldaten aus der Begleitung aus der mießlichen Lage und setzten ihn am Dorfbrunnen ab. So hatte Bruenor sich seinen ersten Ritt nicht vorgestellt.

Bruenor massierte seine Beine und endlich kam das Blut wieder zum fließen. Stolpert kam Bruenor hoch, er sah sich um, ruppfte ein paar Büschel trockenes Gras aus, gab dem Ponie einen Apfel, nahm den Sattel ab und begann den Schweiß des Tieres abzureiben. Das Ponie ließ einen dankbaren Schnauber ertönen.

Während dessen war auch der Rest der Truppe abgestiegen. Bruenor schaute sich um es war wirklich ein bescheidener Weiler, aber er sah nach ordentlichen fleissigen Leuten aus. Dunicus war schon in dem Wirtshaus verschwunden und schien mit dem Wirt über eine Mahlzeit zu verhandeln. Leutnant Harnett, gab seinen Leuten Anweisungen. Bruenor beschloß der Bauersfrau noch ein paar Äpfel abzukaufen.
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Beitrag von Rippington »

Perdondaris sah aufmerksam zu, was die anderen mit ihren Reittieren anstellten und tat es ihnen gleich.
Nun wurde es Zeit, an sich zu denken. Sie ging in die Küche, um dort Joghurt und Mehl, sowie zwei Tongefäße zu erstehen. Zuerst setzte sie den Joghurt mit Powellblüten an: Das war für die Nacht. Dann mischte sie Blüten unter das Mehl und fügte einige Tropfen einer zitronenartig duftenden Essenz hinzu. In einer verschwiegenen Ecke hinter dem Haus, puderte sie sich damit den Hintern ein. Das würde dem Wundreiten etwas vorbeugen. Sie hatte genügend für Bruenor übrigbehalten, der am Dorfbrunnen sass. Sie gesellte sich zu ihm und bot ihm das Gefäß an.

Es war noch ein wenig Zeit bis zum Mahl und so vollführte sie ein paar Lockerungs- und Atemübungen. Kuryn, den sie im Verdacht hatte, sich köstlich über ihre und Bruenors Reitkünste zu amüsieren, trat interessiert näher und ließ sich ein wenig Sinn und Zweck der Übungen erklären.

Nach einem einfachen, aber reichlichem Mittagessen, trieb Meister Dunicus sie zur Eile, denn er wollte noch ein gut Stücks Weg an diesem Tag schaffen. Seufzend erklomm Perdondaris ihre Stute. Es ging weiter.

Sie waren noch nicht allzu lang geritten, als hinten am Horizont ein dunkles Band sichtbar wurde: Der Rand des Dunkelwaldes. Perdondaris hoffte nur, ihr Nachtlager würde noch vor dem Wald liegen.
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Beitrag von Kuryn »

Kuryn hatte nicht viel gegessen; auf einem Pferd konnte er nie mit schwerem Magen reisen.
Der Meuchelmörder hatte sich sehr für Perdondaris Entspannungsübungen interessiert, denn in seinem Beruf kam es auf Schnelligkeit, Geschick und regungsloses Warten an.
Deshalb lenkte er seinen Hengst auch etwas näher an das Pony der Klerikerin und fragte:
"Könnt Ihr mir wohl noch einmal genauer erklären, wie diese Übungen funktionieren und was sie bewirken, Perdondaris?"
Der Assassine lächelte und genoss den Tag, denn es war herrliches Wetter.

Leutnant Harnet und Dunicus ritten an der Spitze und unterhielten sich über ihre Reiseroute, während sich das andere halbe Dutzend Wachen locker um die Gruppe verteilt hatte und wachsam nach Gefahren Ausschau hielt.
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Beitrag von Argh »

Jetzt saßen sie schon wieder auf den Pferden, Bruenor verwünschte die ganze Reiterrei. Vor der Abreise hatte er noch für das Ponie ein Säckchen mit Äpfeln gekauft. Das Pülverchen von Perdondaris hatte zwar seine Schmerzen gelindert, aber erkam sich vor wie ein Kartoffelsack und sein sein Stolz war ziemlich angekratzt.

Langsam machten die bestellten Felder einer Weidefläche platz, die Strecke bis zum allmählich näher kommenden Wald war das Reich wandernder Hirten. Der Wald kam näher und man konnte den Einschnitt erkennen an dem der Weg in den Wald mündete. Bruenor war das alles egal, er war nur damit beschäftigt sich auf dem Ponie zu halten.

Perdondaris und Kuryn unterhielten sich während sie nebeneinander herritten. Die Soldaten ritten in ihrer üblichen Ordnung hinterher. Man konnte bereits einzelne Bäume des Waldes ausmachen und die Sonne begann hinter dem Horizont zu versinken. Dunicus und Leutnant Harnet schienen etwas bestimmtes zu suchen.
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Beitrag von Fansal »

Spielleiter

Der Leutnant zügelte sein Pferd und zeigte auf eine entfernte Stelle, nicht weit vom Rand des düsteren Waldes entfernt.
Dunicus beugte sich über den Hals seines Pferdes und starrte angestrengt in die ausgewiesene Richtung, dann nickte er zustimmend und meinte:
"Ihr habt recht, dort werden wir Halt machen."
Die Gruppe ritt weiter und mit Einbruch der Dunkelheit erreichten sie eine Stelle, die zu zwei Seiten von einem großen Hügel geschützt wurde und direkt vor dem Wald lag. Offensichtlich schlugen Reisende hier regelmäßig ihr Lager auf, denn die Abenteurer konnten noch Spuren der letzten Gruppe erkennen.
Alle stiegen von ihren Pferden und zwei der Wachen entfachten ein großes Feuer, während andere die Proviantpferde um einen Teil ihrer Last erleichterten.

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Beitrag von Argh »

Bruenors Stimmung war durch die Reiterrei und das hämische Grinsen der Soldaten,schon schlecht genug. Er kletterte von dem Ponie und kümmerte sich erstmal um sein Reittier, nach dem Plumpel versorgt war. Und er sich, in einem versteckten Winkel selbst versorgt hatte, ging er zur Gruppe zurück. Die Soldaten waren gerade dabei ein großes Lagerfeuer zu machen. Dunicus war nirgends zusehen, er hatte wohl "private Angelgenheiten" zu erledigen.

Bruenor ging stracks auf den Leutmant Harnett zu, baute sich auf, stemmte die Fäußte in die Hüfte und sprach den Soldaten an: "Habt ihr vor einen romantischen Abend zuveranstalten? Ich hoffe ihr habt Eure Laute nicht vergessen?""Er machte eine dramatische Pause und blickte den Leutnant scharf an:"Wir sind hier nicht in einem der Lustgarten rund ums Schloß, wir sind hier auch nicht mit einer großen Arme unterwegs! Hier ist Wildnis, ihm Wald gibt es wahrscheinlich irgendwelche Monster und Banditen machen die Straßen unsicher. Dieses Feuer ist a) zu groß um an ihm kochen zu können, b) signalisiert es es jedem Gauner und jedem Monster in 5 Meilen Umkreis das dieser Lagerplatz mit reicher und einfältiger Beute besetzt ist und schließlich c) der Schein dieses Feuers blendet uns, indem sich unsere Augen an die Helligkeit gewöhnen, können die Augen nicht mehr erkennen was im Dunkel vor sich geht. - Kurz und gut dieses Feuer ist Blödsinn!"

Bruenor lies den verblüfft Leutnant stehen, drehte sich um und ging zu Perdonais und Kuryn.
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Beitrag von Fansal »

Die Wachen sahen sich verständnislos an, dann schüttelte der Leutnant fassungslos den Kopf und bedeutete seinen Leuten, weiterzumachen.
Sobald das Feuer brannte, machten sie mit einem Großteil der Scheite, die nun Feuer gefangenen hatten, weitere Feuer rund um den Lagerplatz herum. Am Ende loderten mehr als ein Dutzend kleiner Feuer rund um die Schlafstätten im Abstand von ein, zwei Metern.
Nachdem dies getan war, ging Leutnant Harnett zu Bruenor und legte ihm beruhigend die Hand auf die Schulter, doch nach einem vernichtenden Blick des Zwerges zog er sie schnell zurück; diese Geste war wohl etwas zu vertraulich.
"Glaubt mir, meine Leute und ich kennen diesen Wald. Wir müssen uns weniger um Räuber Gedanken machen, sondern vielmehr um die Bewohner der Wälder. Nachts schwärmen Dutzende kleiner, schwarzer Kreaturen aus, halb so groß wie ein Halbling und beinahe doppelt so leise und geschickt. Sie sind normalerweise harmlos, wenn man sie nicht reizt, aber sie stehlen mit Vorliebe Nahrungsmittel. Mit den Feuern können wir sie davon abhalten, sich uns zu nähern. Und dann gibt es da noch andere...Tiere..."
Der Leutnant schauderte kurz, dann wandte er sich ab, um seine Truppe zu inspizieren.
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Rippington
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Beitrag von Rippington »

Perdondaris hatte Leutnant Harnetts Worte zu Bruenor gehört. Sie würde jetzt nicht darüber nachdenken, was er mit ...Tiere meinte.
Resolut wandte sie sich dem Zwerg zu und befragte ihn zur Befindlichkeit seines Armes und seiner, hm, Backen. Er schien ganz zufrieden und lehnte ihr Angebot von Joghurt dankend ab.

Sie bat Kuryn, sie mit seinem Mantel zu decken und massierte sich die Joghurtpaste in den Hintern. Es ging nichts über Vorsorge. War ein Hintern erstmal wundgeritten, blieb nur noch die Bauchlage beim Nachtlager.

Es wurde Zeit, ihren Gott anzubeten und um eine ruhige Nacht zu bitten. Sie stellte Sheol Nugganoth neben eins der zahlreichen Feuer, warf sich vor ihm nieder und begann murmelnd die rituellen Gebete des Abends.
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Kuryn
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Beitrag von Kuryn »

Kuryn konnte sich ein dünnes Lächeln nicht verkneifen, als Perdondaris ihn bat, sie mit seinem Umhang zu bedecken, auf dass sie ihre wunden Stellen einreiben konnte.
Er aß ein wenig und nahm einige Schlucke aus einem ihm dargebotenen Wasserschlauch, dann wünschte er den anderen eine gute Nacht und richtete seine Lagerstatt.
Er schnallte die Lederrüstung ab und legte sie ans Fußende seines Lagers, dann faltete er seinen Umhang unter seinem Kopf zusammen und bedeckte seinen, in schlichter schwarzer Hose und schwarzem Hemd steckenden, Körper mit einer leichten Decke. Den Dolch legte er unter sein behelfsmäßiges Kopfkissen, wie er es sich angewöhnt hatte und behielt eine seiner Hände in der Reichweite der kurzen Klinge.
Dann fiel Kuryn in einen leichten Schlaf, eingelullt von den geflüsterten Gesprächen der anderen und der behaglichen Atmosphäre.
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