Der lange Weg in die Stadt...

Die Tantalischen Berge - Land des Tantalusss

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Der lange Weg in die Stadt...

Beitrag von sepruecom »

Amphoras schaute sich erneut gehetzt um. Seit dem Überfall auf die Hütte waren etwa 4 Stunden vergangen, eine Zeit, die er gerannt war, so gut es eben ging mit seinen Problemen. Das waren die Nachteile des Kopfgeldjägerlebens: So lange man seinen Auftraggeber nicht gefunden hatte, hatte man ein echtes Problem. Dann konnte man die Verantwortung abschieben, sobald man wusste, auf wen. Aber der Begriff "der schwarze Klan" oder "Klan der schwarzen Eidechse" war kein Begriff, den man irgendwelche Leute mitten auf der Straße fragte. Vor allem dann, wenn man ein Problem hatte zu fragen. Diese Organisation schien sehr mächtig zu sein, wenn sie sich mit solchen Gegnern anlegte. Ohne Zweifel hatte er einen konspirativen Trefpunkt ausgehoben, sowas wird ganz gerne in Gegenden angelegt, in die keine Menschenseele freiwillig ging. Bloss was er da ausgehoben hat, wusste er nicht. Diebesgilde, Assassinen, fanatische Sekte? Oder doch bloss eine harmlose Räuberbande? Nein, das waren sie ganz gewiss nicht, Harmlose Räuberbanden hatten nicht alle Schwarze Umhänge an, sie waren ganz normale Menschen, die meist mit minderwertiger Ausrüstung Leute überfielen. Diese hier waren ganz eindeutig was professionelles gewesen. Auch die vielen Papiere, die nicht nur in einer Geheimschrift, sondern auch noch in einer Geheimsprache verfasst waren - die Wortlänge und -verteilung liess auf keine bekannte Sprache schliessen. Diese Papiere - sie waren seine größte Lebensbedrohung und seine größte Lebensversicherung. Die "Freunde" jener, die er umgebracht hatte, würden wohl alles daran setzen, die Papiee zurückzugewinnen. Und seine Auftraggeber würden wohl ebenso versuchen, ihn wieder zu erreichen, um die Papiere zu sich zu bringen. Aber würden sie ihn töten wollen? Das wäre ja wohl mit Sicherheit billiger, als Kopfgeld zu bezahlen... Das Leben war gefährlich geworden für Amphoras, das war immerhin der dickste Fisch, den er bislang an der Leine gehabt hatte. Er konnte ihn unfassbar weit bringen - wenn er Pech hatte, unfassbar weit unter die Erde...

Langsam begann es zu Dämmern. Es war wohl sicherer, sich ein Versteck zu suchen. Amphoras mochte die Nacht zwar nicht übrmäßig, aber sie war bei solchen Geschäften immer noch besser als der Tag. Nachts war er schlechter zu sehen, und er konnte sich, trotz der Tatsache, dass er sich bei jedem Schritt sich auf dem stab aufstützen musste, doch recht leise fortbewegen - leiser zumindest als die meisten Reisenden auf der Straße. Amphoras liess den Blick über die Landschaft gleiten. Zu seiner Rechten war Sumpf, zu seiner Linken offenbar festes Land. Einige Kilometer entfernt sah er einen Fluss, dahinter offenbar einen natürlichen Graben. Dort müsste er erfahrungsgemäß eine Höhle finden. In der Nacht könnte er dann den Fluss entlang laufen. Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Weg begangen wurde, war geringer als die Wahrscheinlichkeit, dass er auf dem Weg jemanden traf. Die Strasse kreuzte, wenn seine Erinnerungen stimmten, später den Fluss an einer Brücke, hier wäre er dann weniger als eine Tagesreise von der Hauptstadt entfernt...

Er wechselte durch die Felder zum Fluss, durchquerte ihn mit Mühen an einer etwas seichteren Stelle - immer darauf bedacht, nicht hinzufallen, damit die wertvollen Papiere nicht kaputtgingen - und ging auf den Graben zu. Dieser war offenbar ein seit Ewigkeiten nicht mehr benutzter Hohlweg. Seitdem der König mehrere gut befestigte Straßen bauen liess, wurden die früheren Karrenwege nicht mehr benutzt. Dieser Hohlweg schien seit Jahrhunderten nicht mehr benutzt worden sein. Er hatte schon von diesen verfluchten Hohlwegen gehört, in denen seltsame Wesen umgehen sollten, angeblich Geister von duch Räubern Getötenen. Allerdings - auf solche Sachen gab er nicht viel, und wollte auch nie was darauf geben...

Nach längerem Suchen fand er eine Höhle, nicht zu tief, aber auch nicht zu kurz, in die er sich niederliess. Zunächst, als er sich versichert hatte, dass kein Lichtschein auf die Strasse dringen konnte, murmelte er einen Zauberspruch. Sofort erschien eine hell leuchtende Kugel, die beharrlich etwa 20 cm über seiner rechten Schulter schwebte und ihm überall hinfolgte. Mit deren Hilfe durchsuchte er die Höhle. Seltsam, sie war noch nicht mal von Tieren bewohnt gewesen, schon seit langem nicht mehr...
Er packte sich aus seinem gepäck ein stück Schinken und ein altbackenes Brot aus, dazu drei verschrumpelte Äpfel. Dies waren die letzen Vorräte, die er noch hatte. Nicht sehr ermutigend. Dazu kam, dass er auch nicht viel Wasser durch die Gegend schleppen konnte. Er hat schön öfters mit modrigem Sumpfwasen vorlieb nehmen müssen, gesiebt mit einem alten Taschentuch. Nun ja, immer noch besser als Sand im Mund...
Bedächtig aß er sen Schinken und die drei Äpfel mit etwas Brot. Für den Abend, vor dem losmarschieren, hatte er noch etwas Brot und zwei Äpfel. Und das musste eine Weile reichen...
Nach dem Essen saß er noch eine Weile über den Schriftrollen, bis die Fackel ausging. Dann legte er sich auf den Boden, die Schriftrollen in der Robe, den Stab in der Hand, und fiel umgehend in einen tiefen, erholsamen Schlaf...
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Beitrag von Fansal »

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In dieser Nacht war es dunkler als sonst, denn nur der kleinere Mond war am Sternenhimmel zu sehen und dann auch noch in seiner Neumondphase.
Ein rötlicher Lichtschimmer durchdrang die Nacht und bewegte sich langsam. Bei näherer Betrachtung konnte man erkennen, dass es sich um zwei Augen handelte, von denen dieses unheimliche Licht ausging. Sie waren lidlos und ohne Pupillen, einfach nur zwei rote, eliptische Flecken in der Finsternis. Eine Gestalt, die zu den Augen gehörte war nicht zu erkennen.

Nun näherte sich das Augenpaar der Höhle, in der sich Amphoras zur Nachtruhe begeben hatte. Interessiert wankten sie näher und blieben ohne jedes Geräusch vor dem Eingang stehen. Eine ganze Weile beobachteten die Augen den Magier, dann schien eine leichte, aber eiskalte Brise aufzukommen, die dem schlafendem Menschen eine Gänsehaut bereitete.
Eine körperlose, schattenhafte Hand näherte sich der Gestalt des schlafenden Magiers...

Schatten

- körperlos, das heißt, immun gegen physische Schäden
- resistent gegen Magie
- lichtscheu

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Beitrag von sepruecom »

Amphoras wachte plötzlich auf. Es war wieder dunkel geworden, es fiel kaum Licht in die Höhle. Ein unfassbar kalter Wind streifte ihn, er dürfte ihn wohl zum aufwachen gebracht haben. Amphoras sah sich fröstelnd um. Die einzige Lichtquelle in der Höhle rührte von zwei roten Punkten her, die ihn langsam umkreisten. Mist, die Kälte hat wohl mein Hirn demoliert, dachte sich Amphoras. Er schloss die Augen und öffnete sie nochmal. Die beiden roten Lichtpunkte waren schon um einiges Näher da. Nein, das kann nicht sein, dachte er wieder und kniff die Augen nochmal ganz fest zu. Als er sie wieder öffnete, waren die beiden roten Punkte direkt vor seinem Gesicht. Irgend etwas begann an seinem Stab zu ziehen.

Mit einem Entsetzenschrei liess Amphoras einen Ausbruch magischer Energie ab, der dafür sorgte, dass ein Teil der Höhlendecke herabregnete. Dieses hinderte aber seinen Kontrahenten offenbar nicht wirklich, an seinem Stab herumzuzerren. Panisch sprang Amphoras auf und versuchte mit all seiner Kraft den Stab loszureissen. Leider war "all seine Kraft" nicht wirklich viel, weshalb er bei dem Versuch zurücktaumelte und hinfiel. Dabei verlor er seinen Stab. Verdammt, gerade jetzt, gerade auf diese Art, das war ja mehr als peinlich. Ein Glühen erfasste den Stab. Offenbar war der Gegner auf Energie aus, und magische Energie war immer noch die beste Energieform für derartige Wesen. Jetzt erst kam Amphoras der glorreiche Gedanke, etwas Licht zu machen. Er murmelte einen Spruch, und eine zitternde, nur klamm leuchtende Kugel erschien über seine rechte Schulter. Sie hatte nicht viel mit den leuchtintensiven Kugeln zu tun, die er sonst beschwören konnte, aber sie tat ihre Wirkung: Der Schatten begann umgehend zurückzuweichen. Jetzt gings ums Ganze: Er musste versuchen, den Gegner in die Höhle hineinzudrängen, um ihn später töten zu können, und seinen Stab zurückzuerlangen. Zunächst stellte er sich zum Höhleneingang, so dass er mit seinem kümmerlichen Licht zwischen dem Geist und dem Eingang stand. Der Geist versuchte sich zurückzuziehen, da stieß ihm ein magischer Stoß den Stab aus der Hand. Amphoras rückte vor, um sich seinen Stab zu nehmen. Da passierte das, was am wenighsten passieren durfte: Die Leuchtkugel kollabierte in einem letzten Aufbäumen und verspritzte heisse Brocken in alle Richtungen. Der Geist wich weiter in die Höhle zurück, während die heissen Brocken in ihm langsam... verblassten. Ganz im Gegensatz zu den Brocken, die Amphoras getroffen hatten: Diese bohrten sich flammend in seinen freiliegenden Hals und in den Schulterbereich seiner Robe. Mist, heute musste auch alles schiefgehen. Er versuchte den Spruch zu murmeln, aber das einzige, was sich zeigt, war ein Kugelblitz, der sich rasend nach draußen bewegte und dort in den Himmel schoss. Mist, jetzt wussten wirklich alle seine kontrahenten, dass da was ist. Es war aber auch zu schwer, mit zusammengekniffenen Zähnen einen Zauberpruch zu murmeln. Der Geist hatte sich den Stab zurückgeholt und dieser begann wieder leicht zu leuchten. Diesmal verschwendete Amphoras keinen Gedanken an Licht, sondern schoss eine Salve Blitze auf den Geist ab. Einer der Blitze ging einfach durch und detornierte in der Wand, ein zweiter ging auf die Hand und paralysierte den Geist für eine kurze Zeit. Der dritte Blitz traf die Brust des Geistes und wogte dort ein wenig herum, bis er verschwand. Der Stab fiel ihm klappernd aus der Hand. Dieses nutzte Amphoras, um sich vorzuwerfen und den Stab zu greifen. Das änderte die Situation natürlich sehr zu seinen Gunsten. Zunächst beschwor Amphoras eine weitere Leuchtkugel. Diese strahlte kraftvoll wie eh und jeh. Der Schatten, durch die Blitze verletzt und in seiner Konzentration gestört, schwankte langsam in den hinteren Teil der Höhle. Er schien sichtlich geschwächt und begann zu flirren. Amphoras verschwendete keine Gedanken an dieses Phänomen, sondern beharkte den Geist mit weiteren Blitzen. Bald umfasste ein elektrischer Mantel den Schatten und liess ihn in undenlichen Qualen erschauern. Unmenschliche Schreie drangen durch die Höhle und hinaus in die weite Ebene. Der Schatten wusste der Energie nichts mehr entgegenzusetzen. Langsam begannen sich seine Konturen aufzulösen. In einem Kugelblitz fuhr der Schatten aus der Höhle in den Himmel, wo er in einem Feuerball explodierte und seine Existenz aufgab.

Also war doch was dran an den Geistern der Überfallenen... Man lernte nie aus. Die Höhle selbst war schwer beschädigt und drohte einzustürzen. Außerem war jegliches Gesindel aus 50 Meilen Entfernung auf den seinen Lagerplatz aufmerksam geworden. Also musste Amphoras wohl oder übel aufbrechen...
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Beitrag von Fansal »

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"Hast du das gesehen?", fragte Eddie.
"Was?", gab Hans barsch zurück, während er die dünne Suppe löffelte, die sie sich heute hatten zubereiten können.
Eddie schaute seinen Gefährten fassungslos an.
"Na dieses Feuerwerk eben! Sag bloß nicht, du hast das nicht bemerkt!"
Hans wischte sich über den Mund und warf einen uninteressierten Blick über die Schulter.
"Ich seh nichts.", brummte er, dann stellte er die inzwischen leere Schüssel ab und löste die Schnallen, die seinen Lederharnisch hielten.
"Dummkopf...", zischte Eddie leise, doch dann legte er sich ebenfalls hin. Morgen würde er nach der Quelle dieser Lichter suchen...

Amphoras erhält 20 CP für den Kampf gegen Schatten.

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Beitrag von sepruecom »

Nun ja, er war wieder Abend geworden, er musste wohl oder überl aufbrechen. Der Kampf gegen den Schatten hatte ihn mehr geschlaucht als er eigentlich zugeben wollte. 20 Salven Blitze waren nicht Jedermanns Sache, un das innerhalb dieser kurzen Zeit war schlichtweg... anstrengend. Aber er musste es noch in dieser Nacht schaffen, zur Brücke zu gelangen...
Amphoras humpelte zum Fluss zurück und versuchte, so schnell wie möglich voranzuschreiten. Nun ja, als wirklich schnell konnte man das nicht gerade bezeichnen, selbst in den normalen Amphoras`schen Maßstäben nicht. Auch stützte er sich heute besonders schwer auf seinen Stab, was in 70-cm-Abständen für Zentimetertiefe Löcher im feuchten Kies hinterliess. Er wusste nicht, warum er am vorigen Tag so lange geschlafen hatte. Eigentlich wollte er ja bei der Abenddämmerung weitergehen, aber erst der Geist hatte ihn um Mitternacht geweckt. So kam es, dass Amphoras bei der Morgendämmerung erst die Hälfte des Weges zurückgelegt hatte. Während des Weges hatte er sich zwar geistig langsam erholt, Körperlich aber wurde er immer müder. So schleppte er sich, bald stereotyp, den Fluss entlang, selbst als es schon längst Mittag war...
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Beitrag von Fansal »

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"Da, siehst du?!", rief Eddie erfreut aus.
"Was soll ich sehen?", fragte Hans stur und schaute ohne großes Interesse auf die Stelle des Bodens, wo Eddies zitternder Zeigefinger hindeutete.
"Oh, du Rhinozeros von einem Halunken, die Spuren! Siehst du es denn nicht!? Das sind Abdrücke eines Wanderstockes und dies hier" - Eddie deutete auf mehrere langezogene Abdrücke - "sind Fußspuren. Scheinbar war der Besitzer ziemlich erschöpft, deshalb diese schlurfeneden Schritte. Und wenn er dann noch einen Stock zum Laufen brauchte...", sagte er und wartete darauf, dass sein Gefährte den Satz vervollständigte.
"...war es ein Magier, der uns mit einem Zauber vernichten kann?", fragte Hans etwas verängstigt.
"Warum muss ich mich mit solchen Kindern in Mannesgestalt abgeben?", fragte sich Eddie stumm, dann entgegnete er laut:
"Nein! Er ist ein müder, schwacher Reisender, der wahrscheinlich die Taschen voller Gold hat und den wir nur zu leicht ausrauben können! Los, komm, wenn uns das Glück hold ist, holen wir ihn noch heute nachmittag ein!"
Hans brummte, folgte dem anderen jedoch, wie er es schon immer tat, denn der große, begriffsstutzige Bandit gab gerne selber zu, dass Eddie der weitaus klügere von ihnen beiden war.
So verfolgten sie die seltsame Spur...

Ein, zwei Stunden schnellen Marsches entfernt, wo sich Amphoras an den sich durch die Ebene schlängelnden Fluss hielt und weiterschleppte; dort sah er nach einer Biegung ein kleines Dorf, das vorher durch einen mittelgroßen Hügel seinen Blicken entzogen war.
Ein Lächeln huschte über des jungen Magiers Gesicht: Dort würde er eine Rast einlegen können.

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Beitrag von sepruecom »

Nun ja, das mit den "ein-zwei Stunden schnellen Marsches" wurde das leider nichts, aber, das einladend wirkende Dorf immer im Blick, quälte sich Amphoras bis an den Rand des Dorfes. Nun aber begannen sich die paranoiden Gehirnwindungen des Maigiers zu regen. Was, wenn die Kumpanen der vor kurzem Getöteten sich in dem Dorf befanden? Was, wenn das Dorf ein Piratennest war? Fragen über Fragen. Amphoras nahm den Rest Optimismus, über den er noch verfügte, zusammen und ging in das Dorf hinein. Ein erster blick zeigte, dass die meisten Befürchtungen wohl umsonst waren. Es gab keine Handelsstraße durch das Dorf, nur grüne Felder im Westen der Siedlung. Die Menschen hier schienen sich von der Viehzucht zu ernähren. Demenstprechend wenig war in dem Dorf los. Ein Wirtshaus, einige Hütten, ein Schrein der Zwölf. Offenbar gab es auch eine Kräuterhexe im Dorf. Eine kleine, windschiefe Hütte, an deren Wänden Kräuter aufgehängt waren, zeugte davon. Einen Schmied gab es offenbar nicht. Ein breiter Weg ging nach Westen in die Weiden, ansonsten führten Pfade vom Dorf weg. Am Horrizont war die Handelsstraße zu beobachten. Diese schien etwa zwei Wegstunden entfernt zu sein. Dort konnte er morgen ankommen, wenn er sich jetzt erholte, und noch vor Einbruch der Dunkelheit in die Stadt kommen, jenen Ort, an dem er seinen Auftraggeber zu treffen hoffte. Eigentlich war kein wirklicher Treffpunkt abgemacht worden, die Gestalt in jenem, schmuddeligen Wirtshaus hatte gesagt, er solle in "die Stadt" kommen. Das war kein genauer Begriff, aber er reichte, um ihn losgehen zu lassen.

Nun musste er vorerst solche Spelunken, wie jene, wo er seinen Auftrag herhatte, meiden. Dieses Witshaus sah anders aus. Es schien der Ort zu sein, an dem die Dorfbewohner am Abend ihr Geld versoffen. In jedem Dorf gab es ein solches Wirtshaus, meist entweder vom örtlichen Schläger oder vom Ortskrüppel betrieben. Hier gab es gute Hauskost, gutes Bier und weiche Betten.

Amphoras betrat die weitoffenen Tore des Wirtshausen. Er stellte sich an den Tresen uns sah den Wirt mit einem misstrauischen, fast schon furchtsamen Blick an. Dieser, ein hinkender Mann mittleren Alters und kahlgeschorenen Kopf, fragte ihn barsch:
Was darfs sein?
Amphoras brachte bloss ein paar zusammenhanglose Silben raus:
Ich... ess... kost... schla...
Am liebsten wäre er im Boden versunken vor Scham. Das waren die Momente, die er hasste. Dass er sich kaum traute, jemanden was zu sagen, es sei denn, er kannte ihn, hatte ihn unter Kontrolle oder riss sich sehr stark zusammen.
Dann denkt nach und sagt es mir, wenn ihr wisst, was ihr wollt
Ich brauche etwas zu... essen zischelte Amphoras schwach
Es gibt Schweinebraten mit Kraut und Brot
gibts was... anderes?
Was glaubt ihr, wo ihr hier seid? Im Hotel? Hierbei spuckte der Wirt im Bogen aus.
Gut, dann gibt mir den... Braten. Und ein Bier dazu
Gut, kommt sofort, setzt euch an einen Tisch.
Amphoras wählte einen Tisch, der vom Eingang nicht einsehbar war, nur wenig Licht hatte und an den nur wenige Menschen hinpassten.

Zehn Minuten später kam auch schon der Wirt mit einem riesigen Teller Schwein mit Kraut und Brot heran und stellte einen großen Krug auf den Tisch. Macht zwei Goldstücke
Haben sie auch... Gläser? fragte Amphoras.
Wozu zur Hölle? Könnt ihr euer Bier nicht aus dem Krug trinken?
Amphoras wurde rot. Dddamit... ihr noch ein Goldstück bekommt, darum dddas Glas entgegnete er zitternd.
Hahahahaha, das ist das lächserlichste, was ich je geh Dem Wirt blieb plötzlich die Luft weg, als ein magischer Stoß ihn zurückwarf und die Luft wegquetschte.
Damit Euch das nicht nochmal passiert, darum zischte Amphoras nun deutlich wütend. und denkt ja nicht, irgendjemanden zu rufen, um mich zu vertreiben, bisher bin ich noch mit allen fertiggeworden, Abschaum. Und euer Haus werde ich einreissen, wenn ihr mir nicht sofort ein Glas bringt.
Der Wirt schaute sich im Wirtshaus um. Niemand, der ihm helfen konnte, alle anderen waren noch draußen. Also ging er mit einem Achselzucken zur Theke und holte Amphoras ein Glas, schüttete das Bier aus dem Krug ins Glas. Amphoras schob ihm fünf Goldstücke hin und sagte
...und Entschuldigung für den Aufwand. Das dringt hofentlich zu niemanden durch, sonst gibt es Ärger!!
Worauf Ihr Euch verlassen könntantwortete der Wirt. Nur selten konnte er mit einem Gast 5 Goldstücke verdienen, die meisten schrieben eh bloss an. Er ging wieder hinter die Theke...
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Beitrag von sepruecom »

Nach dem essen ging Amphoras auf das Zimmer, dass ihm der Wirt zugewiesen hatte.m Er sicherte die Türe, indem ein paar klapperdne Töpfe übereinanderstapelte und diese an die Türe stellte. Das Fenster sicherte er mit ein paar Stäben, die er dagegenlehnte. Dann ging er ins Bett und fiel in einen tiefen, erschöpften Schlaf.
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Beitrag von Fansal »

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Nur knapp eine halbe Stunde nach Amphoras erreichten die beiden Räuber das Dorf. Eddie verfolgte die Spur bis zum Gasthaus und beide traten ein, sehr zur Freude Hans'.
Die beiden bestellten mit ihren letzten Kupermünzen ein einfaches Mahl und fragten den Wirt, ob hier in der letzten Zeit ein Reisender vorbeigekommen sei.
Der Angesprochene nickte bestätigend und rieb sich bei der Erinnerung den Hals, während er verstohlene Blicke zur Treppe hin warf, ob der verrückte Mann nicht doch schon wieder herunterkäme.
Leise flüsternd sagte der Schänkeninhaber:
"Ja, da war heute tatsächlich so ein komischer Vogel hier, er hat sich ein Zimmer gemietet. Sah so aus, als wolle er morgen weiterreisen."
Eddie bedankte sich bei dem Wirt und versuchte nachzudenken und die schlabbernden und grunzenden Geräusche, die sein Weggefährte während der Mahlzeit von sich gab, zu ignorieren. Als die beiden fertig gegessen hatten, war in des schlankeren der beiden ein Plan gereift und beide legten sich auf den Dachboden einer nahen Scheune, wo sie warten würden, bis der Fremde das Wirtshaus verließ, denn der Wirt hatte diesen den beiden detailliert beschrieben. Und der Kommentar eben diesen, dass der Gast großzügig mit Gold um sich warf, trug nicht eben dazu bei, dass Eddie aufgab...

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Beitrag von sepruecom »

Die Nacht verlief ohne weitere Zwischenfälle und Amphoras schlief sich das erste mal seit langem so richtig aus. Die Sonne war schon längst aufgegangen, als er endlich aus dem Bett kroch und sich nach unten in die Wirtsstube quälte. Dort warf er dem Wirt einen mißmutigen Blick zu, der ihn irgendwie so komisch angrinste. Amphoras war kurz davor, das Wirtshaus in Schutt und Asche zu legen, besann sich dann aber doch darauf, seine Paranoia zu unterdrücken und anstelle dessen ein Frühstück zu bestellen.
Dieses wurde ihm auch gereicht, es bestand aus Brot, Butter, Käse und einem guten Schinken. Dazu gab es kalte Milch und Äpfel. Amphoras aß sich daran satt und packte sich noch ein paar Äpfel für unterwegs ein. Dann begab er sich ohne Gruß zur Tür und leif wieder zum Fluss zurück, um seinen Weg zur Brücke fortsetzen zu können.

-Während dessen, anderenorts:
Wach endlich auf. Mit dir zu reisen ist ja schlimmer als einem Oger Manieren beizubringen.
Ja, Eddie, was ist denn schon wieder los?
Der Reisende, er ist losgegangen
Und?
WAS UND, ER HAT JEDE MENGE GOLD BEI SICH, BEWEG DICH; DU FAULE RATTE!!
Ja, Eddie, ich mach ja schon
Leise, der Fremde geht runter zum Fluss. Wir folgen ihm unauffällig. Ein- bis zwei Meilen unterhalb vom Dorf können wir ihn ausräumen und keiner wird uns das Gold streitig machen können
Ja, Eddie...

Amphoras ging zügig weiter, er wollte noch heute in die Stadt gelangen. Dazu musste er sich aber beeilen, er hatte noch gut 10 Wegstunden vor sich und musste schon Glück haben, wollte er das Tor noch vor Schluss erreichen.

Scht, sei jetzt ruhig, gleich kommt er vorbei
Ja, Eddie...

Kurz vor einem Meander wurde Amphoras stutzig. Hatte er nicht irgend etwas gehört? Langsam kam ihm die ganze Sache spanisch - oder sollte man besser sagen salisch - vor. Er hoffte nur, dass der verdammte Wirt seine Klappe halten konnte, bis er mindestens 50 Meilen weg von ihm war. Ansonsten würde er sein Haus in Schutt und Asche legen, sollte er jemals dorthin zurückkommen. Da, schon wieder ein rascheln...

Nur ein schneller Reflex bewahrte Amphoras davor, mit einer Keule niedergestreckt zu werden. Er drehte sich Blitzschnell um und liess einen großen Magiestoß in die Richtung des Angreifers losgehen. Dieser war allerdings schon wieder hinter den Magier getänzelt, um ihm nochmal eine überzubraten. Oder es zumindest zu versuchen. Ein magischer Kinnhaken beförderte ihn in die Lüfte und liess ihn fünf Fuß weiter im Uferkies des Flüsschens landen. Da schoss plötzlich eine kleinere Gestalt mit einem Dolch aus dem Gebüsch. Er warf einen spöttischen Blick auf seinen großen Kameraden, der ein wenig bedröppelt dalag und verwirrte Blicke auf die Szenerie warf.
Genau dieses Zögern kostete ihn sein Bewusstsein. Ein Blitz fuhr in ihn ein und liess ihn zuckend am Boden liegen. Der größere Bandit stand auf, sah in das grinsende Gesicht des Magiers und rannte weg.

Stümper, woher wusstest du, dass ich komme? fragte Amphoras den am Boden liegenden Banditen.
Das haben mir die Vögelchen gezwitscher... AAAHAUAAUA Amphoras liess Elektrizitätsenergie in sein Opfer einfliessen. Nein, der Wirt wars, ich schwörs, er hat mir den Tipp gegeben, dass es hier was zu holen gäbe... AAAAAUUAAAA Ich habe diese Lichterscheinung gesehen und bin der nachgegangen. Der Wirt hat mir gesagt, wie ihr ausseht... AAAAAAA
Amphoras liess so lange Energie in ihn reinfliessen, bis er aufhörte zu schreien. Dann durchsuchte er ihn schnell und brach eilig auf.

Eddie? Eddie, bist du noch am Leben? Eddie, kann ich dir helfen? Nun sag doch was, Eddie, EDDIE!!!

Amphoras ging zügig weiter. Der Zwischenfall mit den Beiden Banditen hatte ihm Zeit gekostet. Wenn er den Wirt nochmal zwischen die Finger bekommt...
Gegen Mittag endlich erreichte er die Brücke. Nun kam das nächste Problem: Wer würde ihm dort auflauern? Er war ziemlich klar, dass jeder Reisende, der von den Sümpfen zur Stadt wollte, über diese Brücke musste. Hinter der Brücke war ein Hohlweg, der ebenfalls nicht gerade mehr Sicherheit bedeutete. Die einzige Möglichkeit, diesen Weg zu umgehen, war ein Umweg von mehr als 400 Meilen, der durch Goblingebiete führte und daher auch nicht sicherer war. Vor allen Dingen, weil Goblins die Schrumpfköpfe ihrer gefallenen Feinde als Götter verehrten - und keine Gelegenheit ausliessen, Schrumpfköpfe zu erlangen. Billige Götzen, mehr waren diese Götter nicht! Amphoras sah sich hastig um. Abgesehen von der üblichen Brückenwachen, die für ihn keine Gefahr darstellte (da sie nichts von ihm wollten), schien die Brücke frei zu sein. Also nahm Amphoras sein gesamtes Selbstvertrauen zusammen und schritt in den Hohlweg hinein...
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Während sich weiter hinten Hans gramgebeugt über den leblosen Körper seines Kameraden beugte, wünschte eine der müden Wachen an der Brücke dem Magier einen guten Morgen und unterdrückte ein Gähnen. Mit schleppender Stimme und schwer auf seinen Stab gestützt, fügte der Mann hinzu:
"Seid vorsichtig, Reisender. Zwar steht diese Straße unter dem Schutz des Fürsten, aber es kommt doch immer mal wieder vor, dass Goblins oder anderes Ungeziefer einen Vorstoß in den Süden machen, um ahnungslose Händler und Karawanen zu überfallen. Alleine und ohne Pferd kann die Reise sehr gefährlich werden. Vor nicht einmal einer Stunde kam hier eine Minotauren-Karawane durch. Wenn Ihr Glück habt, könnt Ihr sie noch zur Mittagsrast einholen und dann dürftet Ihr wenig Probleme haben, denn die Tiermenschen sind mächtige Krieger."
Der Wächter tippte sich kurz an seinen ausgebeulten Helm, dann nahm er seine ereignislose Wache wieder auf.

Amphoras erhält 10 CP für den Kampf mit den Banditen.

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Also ging Amphoras, nicht gerade ermutigt, in den Hohlweg hinein. Die Sache mit der Minotaurenkaravane machte ihm zwar Mut, aber obwohl die Minotauren keine Reittiere benutzen, waren sie dennoch sehr schnell zu Fuß unterwegs, schneller, als ein normaler Reisender dazu in der Lage war. Und kam eine Karavane dahinter, dass sie im Verzug war, konnte es schon mal vorkommen, dass sie losrannten, indem sie die Wagen selber schoben und die Pferde nebenher galoppieren ließen. Amphoras hatte schon Erfahrung mit Minotauren gewonnen, teilweise als Geschäftspartner, teilweise als Opfer. Sie waren trotz ihrer Größe ungeheuer wendig, und so lehnte Amphoras alle Aufträge ab, in denen er mehr als zwei Minotauren als Gegner hatte. Er hoffte, dass er diesem Klan noch nichts getan hatte, denn sonst hätte er ein Problem. Auf der einen Seite Minotauren, auf der anderen Seite Brückenwachen, das konnte nicht gutgehen...

Mit diesen Gedanken schritt Amphoras weiter, bis er ein schrilles Pfeiffen hörte. Zu sehen war aber nichts außer die steilen Felswände auf beiden Seiten. Einige Stunden später hörte Amphoras Kampflärm. Er schlich sich langsam heran und sah eine unglaubliche Verwüstung: Felsbrocken, die von der Klippe heruntergestürzt waren, hatten die Minotaurengruppe aufgebracht. Dutzende kleine Felsengnome brandeten gegen eine kleine Gruppe Minotauren an, die verzweifelt versuchten, sich zu verteidigen. Die riesigen Äxte wüteten verheerend unter den Gnomen. Felsengnome waren, wie es ihr Name schon sagte, Höhlenbewohner, die nur über Steinspeere verfügten. Ihre Schamanen konnten einige Flüche sprechen, aber ansonsten waren sie harmlos. Was Amphoras bei weitem mehr verwunderte, war die menschliche Gestalt, die oben auf der Schlucht stand und den Felsengnomen offenbar Befehle gab. Seit wann gehorchten Felsengnome Befehlen? Sie machten sich in der Regel nichts aus Reichtum und Gold, ihr einziges Bestreben war, Ruhe zu haben. Wenn man in ihr Stammesgebiet eindrang, dann verteidigten sie es erbittert, was vor allem wegen ihrer vergifteten Pfeile eine recht unangenehme Sache war. Aber diese Sorte Gnome beteiligte sich normalerweise nicht an Raubzügen, es sei denn, sie waren sehr hungrig. Und selbst dieses kam sehr selten vor, da es in den Bergen mehr als genug Wild zum Jagen gab. Aber noch nie hatte man gehört, dass Felsengnome Befehlen anderer gehorcht hätten. Militärisch waren sie schlecht einsetzbar, da sie für andere Waffen als ihre Speere kein Verständnis hatten und ihre Sprache außerdem sehr primitiv war. Und dann war noch die Sache mit den Eindringlingen...

Amphoras war eines klar: Wenn dieser Mann Felsengnome beherrschen konnte, dann musste er etwas haben, dass sehr mächtig war. Und das, was sehr mächtig war, das wog meist nicht viel und man konnte es für viel Geld verkaufen. Zumindest würde der Mann ihm ein paar Fragen beantworten können, bevor er starb. Amphoras hatte eine Methode gefunden, halbtote Magier am zaubern zu hindern: Indem man Energie in sie einfließen liess, störte man ihre magische Konzentration und konnte in aller Ruhe mit ihnen plaudern, ohne befürchten zu müssen, plötzlich gegrillt zu werden. Einen beträchtlichen Teil seines Wissens hatte er im Rahmen seiner Aufträge auf diese Art und Weise erworben. Nun hatte Amphoras aber ein Problem: Der Mensch war oben, und er war unten. Klettern war noch nie seine Leidenschaft gewesen, er war nicht Schwindelfrei, und eine 80 Fuß hohe Wand hochzukraxeln kam nicht in Frage. Wenn man aber nun dafür sorgte, dass ein neuerlicher Erdrutsch den Magier mit runterbrachte, dann hatte man schon die Hälfte gewonnen...

Amphoras suchte sich eine kleine Höhle, in die er eine magische Sprengladung reinschicken konnte. Die Gegend war zerklüftet und die Wahrscheinlichkeit, mit einer magischen Ladung einen Felsen sprengen zu können, war hoch...

Er fand etwas abseits, etwa 60 Fuß vom Magier ernfernt, eine solche Spalte und schickte seinen magischen Stoß hinein...
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Natürlich war mal wieder das Ego von Amphoras größer gewesen als sein Können. Der einzige nennenswerte Erfolg, der sich einstellte, war ein wahrer Regen von kleineren Brocken, die auf dem Kopf des Magiers niedergingen. Dies hob nicht gerade seine Laune, ganz im Gegenteil. Es stürzte ihn in eine Art Depression, die ihn eine Weile unbewegt verharren ließ. Diese Depression schlug in blanke Wut um, die sich darin entlud, dass er sich wieder den naheliegenden Problemen zuwandte: Die Goblins. Immer noch stürmten ein gutes Dutzend der Wesen auf die Minotauren zu, von denen nur noch zwei standen. Die Bewegungen wurden langsamer und das Ende der Minos war schon abzusehen, als Amphoras eingriff. Der erste bekam einen Blitz in die Brust, die ihn aus dem Stand zwei Meter hoch springen liess. Dabei fiel er Kopfüber hin und brach sich sein Genick. Der Mann oben schien recht schnell zu reagieren, da die Goblins wie ein Mann gegen den jungen Magier wandten. Hierbei fielen einige weitere unter den Axthieben der Minos, die die Chance sahen, doch noch mit heiler Haut davonzukommen. Amphoras quittierte das Heranstürmen mit einem Magiestoß, der die Gruppe zurückwarf. Einige darauf folgende Blitze besorgten ebenso den Tod weiterer Goblins. Während dieser Zeit waren schon die Minotauren von hinten an die Goblins herangestürmt und räumten mit ein paar gezielten Axthieben die restlichen Wesen aus dem Leben.

Amphoras ging auf die Händler zu und rief ihnen zu:
Heil, Handelstreibende
Der Größere der beiden Minotauren, die noch standen, erwiederte:
Heil, Reisender. Danke für die Hilfe. Mein Name ist Arghautas, das ist Latifar. Wir sind Händler auf den Weg nach Kalanos. Wer seid ihr, und was führt euch hierher?
Ich bin Amphoras, auch auf den Weg nach Kalanos, auf der Suche nach Arbeit. Die Brückenwache sagte mir, dass eine Wegstunde vor mir eine Karavane sei. Scheint, ich hätte sie gefunden. Habt ihr einen Heiler bei euch?
Nein, haben wir nicht, aber wir können uns notdürftig versorgen. Ein Teil der Gruppe ist nach vorne geflohen, und wir haben ihnen den Rücken freigehalten. Die Wagen hier sind so gut wie leer, wir wollte Eisenwaren laden, um diese dann zu verkaufen.
Habt ihr schwere Verluste gehabt?
Drei unserer Leute liegen gefallen im Staub, nochmal so viele sind verletzt. Wir werden sie in die Wagen verladen und sie in Kalanos heilen lassen...
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Fansal
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Beitrag von Fansal »

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Während sich Mensch und Minotauren verständigten, war die Gestalt am oberen Ende des Hügels verschwunden. Sie ging durch das Dickicht, das an diesem Teil der Schlucht wuchs, bis sie außer Sichtweite der Straße war, dann sprach sie einen Zauber und verschwand augenblicklich.

Nachdem die Händler ihre gefallenen Kameraden so ehrenvoll wie möglich beerdigt hatten und die Verletzten auf den Karren geladen waren, stiegen die abgekämpften zwei Unverletzten auf ihre Kutschböcke. Latifar schenkte Amphoras einen abschätzenden Blick und fragte dann:
"Könnt Ihr die Zügel eines Wagens führen, Freund? Nun, da wir so wenige sind, brauchen wir jede Hilfe, die wir bekommen können..."

Und weiter hinten, von Magier und Minotauren unbemerkt, schlich eine leicht watschelnde Gestalt durch die Schlucht und stumme Tränen rannen ihr über das Gesicht.
Er würde Eddie rächen, schwor sich Hans und ging weiter...

Amphoras erhält 10 CP für den Kampf gegen die Goblins und kann sich den Minotauren auf ihrem Weg nach Aldus anschließen.

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Beitrag von sepruecom »

Amphoras setzte sich auf den Kutscherock und versuchte die Pferde zu lenken. Hierbei stellte er sich etwas unbeholfen an, da das einzige, was er bis dato gefahren hatte, Ochsenkarren von seinem Magierorden gewesen waren, die Getreide von den weitläufigen Ländereien des Ordens transportierte. Seine Versuche rangen Arghautas einige spöttische Blicke ab. Mit der Zeit allerdings machte es Amphoras sogar richtig spass, den wagen zu lenken, was in regelmäßigen Abständen vom gequälten Stöhnen der Verletzten quittiert wurde...

Nach etwa einer Stunde erreichten sie den Rest der Karavane, mit deren Hilfe sie - etwas langsamer und schonungsvoller - Aldus erreichten.

Aldus selber war eine kleine Hafenstadt, in der sich neben einer Schänke ein Schmied, einige Geschäfte, eine Garnison sowie eine ganze Reihe Wohnhäuser befanden. Da es schon spät am Nachmittag war, entschied sich Amphoras, im Gasthaus einzukehren und sich ein Zimmer zu belegen. Die Minotauren besorgten ihm das Zimmer sowie ein großes Abendessen, so dass es - dieses mal - nicht zum Eklat kam. Die Minotauren zeigten sich sehr dankbar und erklärten sich zu einem Gefallen bereit, sollte es dazu kommen, dass Amphoras ihn brauchen würde. Nein, leider konnten sie ihn nicht weiter begleiten, nein, sie benötigten seine Dienste nicht...

Erst spät am abend ging Amphoras in sein Zimmer ins Bett, er hatte das Gefühl, endlich mal Respekt von jemandem errungen zu haben...


- während dessen -

Immer noch lief Eddie durch die Schlucht. Nach Aldus wollte er gehen, da gab es andere Diebe. Dort würde er sicher neue, gute Freunde finden. Und dieser Magier muss dafür zahlen, er muß büßen. Ja, er schwor sich, ein genau so guter Dieb zu werden wie Eddie und ihn eines Tages zu rächen...

@ Spielleiter: Gibt es in Aldus was interessantes zu kaufen?
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Beitrag von Fansal »

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Bevor er zu Bett ging, hatte der Wirt Amphoras auf eine entsprechende Frage hin noch erzählt, dass etwas abseits der kleinen Stadt, nahe den Klippen, ein alter Eremit wohne, der der Magie mächtig sei. Dieser sollte einige Mittelchen und Zaubersprüche an interessierte Kunden verkaufen.
Außerdem gebe es einige Geschäfte für den Abenteurerbedarf in Aldus.

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Beitrag von sepruecom »

[OK, ich hab den Wink mit dem Zaunpfahl verstanden :)) ]

Zunächst suchte sich Amphoras einen Laden aus, der vertrauenswürdig aussah. Die Karavane hatte sich von ihm bereits verabschiedet und nun war er wieder auf sich selber angewiesen - was in der Wildnis kein wirkliches Problem war, ihm in der Zivilisation aber ziemlich schwer fiel. Eigentlich mochte er große Städte, in denen das Leben pulsierte, aber er hatte es dennoch oft schwer dort, schwerer jedenfalls als in der Wildnis.

In dem "vertrauenswürdigen Laden" saß ein alter Mann, der Amphoras wohl nicht viele Scherereien machen würde. Daher wandte er sich an den Ladenbesitzer:
Habt ihr ...Schinken und Reise... proviant?
Ja, haben wir.
Dann gebt mir welches...

Der Rest des EInkaufs verlief problemlos, der alte Mann blickte ihn freundlich an und ließ ihn ausstottern, so dass er Selbstvertrauen gewann und nach kurzer Zeit mit dem altenMann so richtig ins plaudern kam. Dabei erfuhr, dass die Stadtwache ein kleines Problem mit einem Wesen hatte, dass in der Kanalisation verborgen war. Mehr konnte ihm der alte Ladenbesitzer nicht sagen, nur dass es sich an die Stadtwache wenden solle.

Nach einer knappen halben Stunde machte sich Amphoras mit seinen neuen Habseligkeiten, Proviant für mehrere Tage, auf zu dem schrulligen Magier vor der Stadt. Der Händler hatte ihm den Weg ziemlich genau beschrieben, somit fand Amphoras die Stelle ohne nennenswerte zwischenfälle. Als er zur Hütte reinging, sah er, wie einige Räuber versuchten, den Magier seiner Artefakte zu entledigen. Mehrere der Räuber lagen in ihrem eigenen Blut zuckend auf dem Boden, aber auch der alte Magier hatte sich offenbar verausgabt und besaß echte Probleme, sich noch zu verteidigen.

Amphoras schritt in die Hütte hinein und erschlug mit einem Blitz den ersten der Diebe, die den Magier angriffen. Die Diebe sahen sich erschrocken um, um zu sehen, wer sich hinter diesem Angriff verbarg. Amphoras duckte sich unter einem Dolchhieb weg, den einer der Diebe, der vorher die Schränke ausgeräumt hatte, anbringen wollte und liess einen Magiestoß in die Magengrube des Diebes ab. Der Dieb japste verzweifelt und versuchte sich wieder aufzurichten, aber Amphoras hatte sich schon hinter ihn manövriert und ihm die Kehle durchgeschnitten. Plötzlich traf ihn ein schwerer schlag von Hinten. Er fiel zu Boden und konnte sehen, wie ein grinsender Dieb über ihm kniete und mit seinem Dolch ihm die Kehle durchschneiden wollte. Amphoras streckte seine Arme nach oben und griff zu. Der Dieb sprang einen Meter hoch, als Amphoras, nun ja, ääh, ihm Energie in die Männlichkeit einleitete. Dieses nutzte der alte Magier, um ihn mit einem gezielten Feuerpfeil zu töten. Amphoras rappelte sich auf. Von den Dieben standen nur noch zwei, einer wurde, offenbar zum Spass, vom alten Magier mit den verschiedensten Flüchen belegt, der andere stürmte direkt auf Amphoras zu. Während Amphoras noch auftand, schickte er mehrere Stöße los, die den Dieb aber offenbar nicht wirklich beeindruckten. Er hatte ungewöhnlicherweise eine Keule, und Amphoras kam er ziemlich bekannt vor. Amphoras wich der Keule aus und schleuderte ihn mit einem Magiestoß gegen eine Wand, von der aus er aber wieder aufstand und erneut auf den Magier losging. Es wäre für Amphoras wohl übel ausgegangen, wenn der Dieb nicht plötzlich stehengeblieben wäre, weite, offene Augen bekommen hätte, und seine Keule wegwerfend von dannen gerannt wäre. Ein leises, spöttisches Lachen erklang aus einer Ecke:
Ist doch ganz praktisch, dieser Furcht-Zauber. So, und nun, was machen wir mit dir, junger Magier? Kommst du auch, um mich zu töten?
Nein... Meister, ich wollte mich erkundigen, was ihr zu... verkaufen habt, ob ihr Aufgaben für mich habt und... ob ihr mir was beibringen könnt, Fertigkeiten oder.. Zaubersprüche...
Nun ja, dann wollen wir mal sehen, was wir machen können


Immernoch panisch rannte Eddie den Weg nach Aldus zurück. Plötzlich liess die Furcht nach. Er griff in seine Tasche und sah sich den seltsam glitzernden Dolch an, den er bei dem Magier eingestckt hat. Seine neuen Freunde würden stolz auf ihn sein, er war der einzige, der zurückgekehrt ist, und dann hatte er noch diesen schönen Dolch, der war bestimmt magisch...
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Beitrag von Fansal »

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Der alte Magier keuchte ein wenig und schloss kurz die Augen vor Anstrengung, dann schlurfte er hinüber zu einem großen Regal mit einer Menge kleinen Fächer, in denen etliche Schriftrollen gelagert waren, die meisten verstaubt.
In einer Ecke stand ein Tisch mit seltsamen Glasbehältern, wie ihn Alchemisten verwendeten, um Tränke herzustellen und tatsächlich blubberte ein orangenes Gebräu über einem kleinen Feuer.
Der Magier stützte sich auf seinen Stab und mit einem Blick auf das Chaos am Boden forderte er Amphoras auf:
"Wenn es Euch nichts aufmacht, so hebt doch bitte diese Gegenstände auf, ich kann mich in meinem Alter nicht mehr so gut bücken..."
Noch während der jüngere Magier damit beschäftigt war, die Artefakte vom Boden aufzuklauben, fuhr der alte Mann fort:
"Nun, womit kann ich Euch dienen? Ich kann Euch sowohl etwas über die Magie lehren, als kann ich Euch auch einige Zauber verkaufen."

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Amphoras
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Beitrag von Amphoras »

Amphoras hielt im Artefakteaufheben inne und fragte?
Ich möchte etwas über... Magie lernen antwortete Amphoras.
Wieviel kostet eine... Unterrichtseinheit? fragte Amphoras, während er mit dem Aufklauben der Gegenstände fortfuhr. Einige Gegenstände nötigten ihm hierbei ziemliche Kraftanstrengungen ab. Der Magier schenkte ihm ein wissendes Lächeln und sagte:
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Beitrag von Fansal »

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"Dafür, dass Ihr mir mit diesen Banditen geholfen habt, soll der Unterricht kostenlos sein."
Die beiden Magier begannen zu lernen...

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