Quest 2 - Die Elfen von Siannon

Die Tantalischen Berge - Land des Tantalusss

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Fansal
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Quest 2 - Die Elfen von Siannon

Beitrag von Fansal »

Spielleiter

Quest 2 - Die Elfen von Siannon

Aufgaben

1. Reist nach Siannon
2. Sprecht mit den Elfenältesten
3. Findet den Grund für den Hilferuf der Elfen heraus und eliminiert ihn, wenn möglich

Nebenquest:
Ausdrücklich nicht ausgeschlossen!

Teilnehmer und Postreihenfolge:
- Baralis
- Tomás de Torquemada
- Cadrim Kagrim

Spielleiter Ende
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Baralis
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Beitrag von Baralis »

Nachdem er noch einmal die Taverne besucht, und sich mit Vorräten eingedeckt hatte, machte sich Baralis schließlich auf den Weg zum Osttor. Den Weg dorthin fand er, zumindest für seine Verhältnisse, relativ schnell, denn die Gegend des Osttores hatte der Magier auf der Suche nach der Taverne "Zum durstigen Barden" schon einmal besucht.
Die Stallungen selbst waren, am Osttor angekommen, nicht zu überriechen. Der Geruch nach Pferdemist, und nicht mehr ganz so offensichtlich, da von den Pferdefäkalien übertüncht, auch der Geruch nach Heu, führten Baralis zu den Stallungen, deren Tor von zwei Wächtern bewacht wurde, die nicht den Eindruck machten, als fülle sie ihre Arbeit sonderlich aus.
Man schien den Wachen schon mitgeteilt zu haben, dass in Kürze Beauftragte des Regenten erscheinen würden, um Pferde abzuholen, denn nachdem Baralis bekundet hatte, dass er im Auftrag des Herrschers der Berge stand, winkte man ihn durch.
Im Inneren des, für einfache Stallungen, gewaltigen Komplexes angekommen, verschaffte sich Baralis erst einmal einen Überblick: an drei Seiten war der Innenhof von den eigentlichen Ställen eingeschlossen.
In den Ställen sah sich der Magier eine Weile um, und suchte sich schließlich ein mittelgroßes braunes Tier aus, dass einen ruhigen Eindruck machte, und wohl leicht zu reiten sein würde. Eine Weile lang musste er suchen, um die Sättel zu finden, die schließlich irgendwo in den Ställen gelagert sein mussten.
Als er sie endlich entdeckte, versuchte er, sein Pferd eher leidlich geschickt zu satteln, wobei er prompt in eine besonders große Ansammlung von Pferdeäpfeln trat, und nicht gerade sehr elegant darin ausrutschte. Fluchend rappelte er sich wieder auf. Der gesamte untere Bereich seines Mantels war nun über und über mit Pferdemist beschmiert.
Nachdem Baralis das Pferd zuende gesattelt und auf den Innenhof zuführt hatte, hielt er nach einer Tränke ausschau, wo er seinen Mantel waschen wollte. Er war immer noch lieber mit einem nassen Mantel bekleidet, als mit einem, an dem Pferdemist klebte.
Als der Magier schließlich eine gefüllte Tränke gefunden hatte, zog er angewiedert seinen Mantel aus, und begann damit, ihn zu waschen.
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Tomás de Torquemada
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Beitrag von Tomás de Torquemada »

Unter der Führung des Pagen erreichte Tomás schon nach wenigen Minuten die Stallungen. Er sah sich die Tiere an, die im Hof herumgeführt wurden. Größer als Ziegen schienen sie doch nicht so intelligent zu sein, aber auch nicht so verschlagen.

Er bemerkte einen Mann in einem wappenbestickten Überwurf, der den Stallknechten Befehle erteilte. Seine Vermutung, den Stallmeister vor sich zu haben, erwies sich als richtig. Gegen ein Trinkgeld [5GM]wies dieser ihm einen Falben und einen aufgeweckten Jungen zu, dessen ungebändiger schwarzer Haarschopf in alle Himmelsrichtungen abstand. Auch er hielt erst einmal die Hand auf. Als Tomás sie ihm mit Gold füllte [10GM], stellte er sich als Jonas vor und begann mit dem Unterricht.

Der junge Missionar war zwar unerfahren im Umgang mit Pferden, aber nicht ungelenk. Bald schon hatte er Auf- und Abstieg zur Zufriedenheit seines jungen Lehrers erlernt. Jonas schwang sich auf einen Rappen und ritt mit Tomás vor das Tor, um auf den weiten Feldern vor dem Osttor Reithaltung und die Gangarten einzuüben.

Stunden später war Tomás kein Kunstreiter, aber er vermochte sich auf einem Pferd zu halten und es zu lenken. Kurz nach Mittag kehrten sie zu den Stallungen zurück, wo inzwischen sein Gepäck abgegeben worden war.
An der Tränke sah er einer seiner neuen Gefährten. Was machte der da? Hielt er etwa Waschtag?
Aber noch war Jonas nicht mit Tomás fertig. Es folgte noch eine eindringliche Unterweisung in die Versorgung von Pferden.
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Cadrim Kagrim
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Beitrag von Cadrim Kagrim »

Im Laufschritt erreichte Cadrim die Stallungen. Glücklicherweise war er nach dem Verlassen von Karaks Laden an einen Wächter geraten, der noch nicht lange genug dabei war, um einen persönlichen Vorteil aus der Situation zu ziehen. Das Pflichtgefühl nicht vernachlässigend, um einen 'ehrenwerten Bürger' zu helfen, erklärte er Cadrim den Weg zum Osttor und zu den königlichen Stallungen, wobei er jedoch nicht vermeiden konnte, dass ein misstrauischer und interessierter Blick kurz auf der vermummenten Gestalt verweilte. Der Dunkelelf war an so etwas inzwischen gewöhnt und dankte dem Wächter. Er wagte gar nicht, sich auszumalen, wie der Mann reagiert hätte, wenn er die wahre Gestalt Cadrims erspäht hätte. Da war dem Dunkelelfen ein argwöhnischer Blick doch weitaus lieber...

Wie er befürchtet hatte, warteten seine zwei Gefährten bereits und hastig entschuldigte er sich bei ihnen, wobei er jedoch einen perplexen Blick auf den anderen Verhüllten warf, der augenscheinlich dabei war, seinen Mantel zu waschen.
Cadrims feine Nase protestierte empört, als sie den Geruch, den mehrere Dutzend Pferde tagtäglich produzieren, aufnehmen mussten. Der in dieser Hinsicht eigentlich recht empfindliche Dunkelelf biss die Zähne zusammen und machte sich auf die Suche nach dem Verantwortlichen, während er im Geiste ein ganz anderes Problem wälzte. Sein Ziehvater war immerhin ein Zwerg gewesen und die waren ja nicht gerade für ihre Reitkünste bekannt - Cadrim hatte Pferde immer nur aus der Ferne gesehen oder die Pferde hatten nur Cadrims Hinterkopf gesehen, wenn er in hastiger Flucht die Stadt verließ und dem üblicherweise mit fanatischem Eifer erfüllten Reiter des Pferdes zu entkommen versuchte.

Nach einigen Momenten verwirrten Suchens hatte er einen Mann gefunden, der die Position eines Stallmeisters oder eines ähnlich absonderlich klingenden Ranges innehatte. Nachdem ein halbes Dutzend Goldmünzen den Besitzer gewechselt hatten (gab es in diesem Hort der Kriminalität denn überhaupt keines herzensguten Menschen?), ließ der Mann ein etwas mageres braunes Pferd holen, das auf Cadrim den Eindruck eines ruhigen Gemüts erweckte. In der Tat nahm das Tier von dem Dunkelelfen kaum Notiz und starrte weiter trübsinnig durch die Gegend.
Ein Stallbursche kam mit einem Sattel herangewankt und hatte vor, Cadrim zu zeigen, wie man ihn auf dem Pferd festschnallte, doch dazu kam es nicht. Als er das Pferd berührt hatte, war irgendetwas im Kopf des Dunkelelfen passiert und verwundert fragte er sich, welcher Art diese Veränderung sein mochte. Aus irgendeinem Grund erschien es ihm falsch, einen Sattel zu benutzen.

Cadrims Hand fuhr langsam über den Rücken des Tieres und eine Million kleiner Blitze schienen gleichzeitig in seinem Kopf zu explodieren. Impulsiv handelnd, ohne weiter darüber nachzudenken, schwang sich Cadrim mit einer Leichtigkeit, die die eines jeden menschlichen Reiters an Eleganz und Anmut übertraf, auf den Rücken des Pferdes und hielt dort ohne jede Probleme das Gleichgewicht. Mit zitternden Händen griff der Dunkelelf nach dem Zaumzeug und drehte einige Runden im Innenhof der Stallungen.
Der Stallmeister war sprachlos, als Cadrim wieder am Ausgangspunkt eintraf. Doch kurz darauf fasste er sich wieder. "Ihr sagtet doch, Ihr wäret noch nie zuvor geritten!?" Cadrim massierte sich die Schläfen und zog eine schmerzerfüllte Miene. "J-ja, das stimmt auch..." Bilder huschten an seinem inneren Auge vorbei, Erinnerungsfetzen. Das Reiten verlernt man nie, sagt man...
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Baralis
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Beitrag von Baralis »

Als Baralis schließlich bemerkte, dass seine Mitbeauftragten angekommen waren, beendete er seine Waschtätigkeit eher widerwillig, denn bisher hatte er nicht viel zustande gebracht, als den Unrat, der seinen Mantel verunzierte, zu verwischen und damit noch weiter über den nun nassen und dreckigen Mantel zu verteilen.
Welchen der Götter hatte er verärgert, dass er sich minutenlang damit abmühte, seinen Mantel vermeintlich zu reinigen, und das verfluchte Stück Stoff hinterher nur noch schlimmer verdreckt war?
Den momentan vollkommen ruinierten Mantel erst noch einen Augenblick lang missbilligend ansehend, und schließlich widerwillig anziehend - was sollte er machen, er hatte nur den einen - beeilte sich Baralis, die beiden Gestalten, mit denen er auf Reisen gehen sollte, ohne ihre Namen zu kennen, und seinem Pferd´zu gelangen.
Das Tier war scheinbar nicht einmal auf die Idee gekommen, sich vom Fleck zu bewegen, ohne dass es Anweisung dazu bekam. Gut erzogen war es also wenigstens.
Während der Magier noch dabei war, sich bei dem Versuch, auf sein Pferd zu steigen, eine nicht gerade rühmliche Figur abzugeben, drehte einer seiner Gefährten bereits Runden durch den Innenhof der Stallungen, als könne er den Beginn der Reise gar nicht mehr erwarten.
Nach einigen Versuchen, von denen der schlechteste in einem Fall auf den Allerwertesten und der beste und dritte schließlich einen erfolgreichen, wenn auch nicht sonderlich geschickten, Aufstieg auf das Pferd bedeutete, ritt Baralis zum Tor der Stallungen, wo er ungeduldig darauf wartete, bis sich seine Reisebegleiter schließlich einfanden, und man die Stadt verlassen konnte.
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Tomás de Torquemada
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Beitrag von Tomás de Torquemada »

Staunend und neidisch blickte Tomás dem Vermummten auf dem Pferd zu wie er sich mit natürlicher Eleganz auf dessen Rücken hielt, als wären er und das Pferd in Wirklichkeit nur ein Wesen und nicht zwei.
Der andere Vermummte hatte seine Bemühungen seinen Mantel in den schlechtestmöglichen Zustand zu versetzen inzwischen abgebrochen. Er wartete am Tor, offenbar begierig aufzubrechen, was in Anbetracht des fortschreitenden Tages keine üble Idee war. Eines aber war noch zu klären.

Tomás führte den Falben am Zügel zum Tor. Er sank auf die Knie und erflehte lauthals den Segen GOttes auf seine Gefährten, sich und ihre Mission, so unverdient er auch sein möge. Dann schwang er sich in den Sattel, wenig graziös aber zielsicher und wendete sein Pferd so, dass er mit ihm das Tor versperrte. Er wandte sich an seinen Gefährten: "Mein Name ist Tomás de Torquemada. Bevor ich diese Reise antrete, verratet mir, mit wem ich reite. Denn ich will nicht mit Namenlosen Mühsal erleiden und Kämpfe bestehen. Wen also hat GOtt mir an die Seite gestellt?"
Zuletzt geändert von Tomás de Torquemada am So 25.01.2004 - 10:13, insgesamt 1-mal geändert.
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Cadrim Kagrim
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Beitrag von Cadrim Kagrim »

Stechender Kopfschmerz erfüllte Cadrims gesamtes Denken, während er sich einen Rucksack mit Proviant auf den Rücken schnallte. Mechanisch griff er nach den Zügel seines Pferdes und führte es zu den anderen, während seine Gedanken noch immer in einer anderen Zeit weilten.
Pferde. Er hatte diese Tiere schon einmal geritten, da war er sich sicher. Denn wie sonst konnte er sich so mühelos auf den Rücken des Tieres geschwungen haben? Die Berührung des Pferds hatte etwas in seinem Innern ausgelöst, ein Schalter schien 'Klick' gemacht und einen Bereich seines Denkens geöffnet zu haben, den der Dunkelelf bisher noch nicht erforscht hatte.
Es waren Erinnerungen, Bilder aus einer vergangenen Zeit. Cadrim erinnerte sich an andere Dunkelelfen, mit denen er zusammen das Reiten beigebracht bekam, doch alles blieb unklar. Zu welchem Zweck hatte ein gutes Dutzend seiner Rasse das Reiten gelernt, wo doch unter Tage Pferde kaum als Transportmittel geeignet waren.

Cadrim schüttelte verwirrt den Kopf, während er sich zu konzentrieren versuchte. Sein Ziehvater hatte ihn davor gewarnt, dass so etwas passieren könnte. Verlorene Erinnerungen blieben nicht auf ewig verschwunden, nein, sie kamen manchmal mit einem Schlag zurück und der Auslöser für solch eine Reaktion konnte mehr als banal sein.
Der Dunkelelf wurde abgelenkt, als ihn einer seiner Mitreisenden, der Mensch, ansprach und sich vorstellte. Die beunruhigenden Gedanken vorerst beiseite schiebend, näherte sich Cadrim Tomás und entgegenete:
"Ich weiß nicht, ob Euer Gott mich billigt, doch ist mein Name Cadrim Kagrim, Tomás de Torquemada. Genügt Euch das, Priester?"
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Baralis
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Beitrag von Baralis »

"Regent Markar hat euch Baralis an die Seite gestellt.", teilte Baralis Tomás zumindest seinen Namen mit.
Noch bevor er nun aber darauf drängen konnte, die Reise endlich zu beginnen, machte sich des Magiers Neugier bemerkbar: "Nun lasst uns aufbrechen, und ihr", wobei er auf den Menschen Tomás de Torquemada deutete "erzählt mir, was es mit eurem 'Gott' auf sich hat. Ist ein ein Gott der Magie, des Kampfes, oder welche 'Eigenschaft' ist ihm unterstellt?"

Bevor Tomás antworten konnte, der das Tor inzwischen, da alle vorgestellt waren, nicht mehr blockierte, brachte Baralis sein Pferd dazu, sich endlich in Bewegung zu setzen.
Seine Geschichten über 'Gott' sollte Tomás ihm während ihres ersten Rittes erzählen.
Trotz der Menschen, die es auf dem kurzen Weg von den Stallungen zum Osttor zu umreiten galt, war die Stadt schnell verlassen.
In offenem Gelände fiel es auch Baralis leichter, das Pferd nicht allzu ungeschickt zu reiten, so dass er nun die Konzentration aufbringen konnte, sich etwas über den ominösen Gott seines Begleiters erzählen zu lassen.
"Ich bin nun bereit, eure Geschichte zu hören.", teilte er dem Kleriker mit, als tue er ihm einen großen Gefallen damit, ihm zuzuhören.
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Tomás de Torquemada
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Beitrag von Tomás de Torquemada »

Es schien sich wie von selbst zu ergeben, dass Tomás in der Mitte zwischen Baralis und Cadrim Kagrim ritt. Die Straße war breit genug, dass ihre Pferde bequem nebeneinander traben konnten. Unter deren Hufen war noch keine Meile verschwunden, als Baralis den Missionar aufforderte zu reden.

Tomás beschloß am Anfang zu beginnen: "GOtt ist der Weltenschöpfer. ER brach das Licht aus dem Dunkel, ER türmte die Berge und schlug das Wasser aus der Erde, ER befahl das Dunkle in die Nacht und das Helle in den Tag, ER schuf den Menschen und die Tiere und die Pflanzen und die Zwerge und die Minotauren und die Elfen. Zu welchem Zweck, das weiß nur ER.
Und ER schuf aus dem Licht der ersten Stunde die Hörigen, mächtige Wesen, dazu bestimmt ihm zu dienen. Doch, ach, manchen von den Hörigen stieg ihre Macht zu Kopf und sie wollten werden wie GOtt, was doch gar nicht möglich war. Sie flohen von GOtt und wurden fortan genannt die Ungehörigen. Sie stiegen auf die Erde nieder und gebärdeten sich als Götter und waren doch nichts weiter als Ungehörige. Sie verstanden es, Menschen und die anderen Rassen hinters Licht zu führen, die unerleuchtet diese Ungehörigen tatsächlich als Götter verehrten.
GOtt ließ sie eine Weile gewähren, denn er war mit der Ordnung der Gestirne beschäftigt. Doch nun widmet er ihnen seine Aufmerksamkeit und zürnt. Die Ungehörigen, die ihr Götter nennt werden bald von der Erde getilgt sein und nur noch GOtt wird Ehre erwiesen werden, wie es ihm wohl zukommt."


Tomás hatte nicht mit dem Übereifer gesprochen, den er gegenüber dem Regenten gezeigt hatte, sondern ruhig, aber eindringlich. Es war nicht Fanatismus, der in seinen Augen leuchtete, es war tiefe Überzeugung.
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Cadrim Kagrim
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Beitrag von Cadrim Kagrim »

Cadrim trottete neben den anderen beiden her und achtete kaum auf den Weg, während er versuchte, das Chaos in seinem Geist zu orden. Die Berührung des Pferds hatte eine ganze Flutwelle an Erinnerungen ausgelöst, die über den normalen, gradlinigen Gedanken des Dunkelelfen zusammengestürzt war, bekannte Brückenverbindungen eingerissen und Cadrim vollkommen verwirrt zurückgelassen hatte.
Der Dunkelelf sah nun, in seinen Erinnerungen, zum ersten Mal andere seines Volkes und sie wurden den Erzählungen seines Ziehvaters gerecht. Geschmeidig wandelten sie zwischen den Pferden, die auf einem großen Platz standen und eine gefährliche Aura umgab sie, die einen schnellen, elleganten, aber möglicherweise nicht vollkommen schmerzlosen Tod verhieß, sollte man sich ihnen in den Weg stellen.
Cadrim sah nur einzelne Bilder, doch die Verbindungen zwischen ihnen blieben ihm unverständlich. Die Dunkelelfen waren gut bewaffnet und sie lernten, auf Pferden zu reiten, doch wozu? Cadrim erinnerte sich an eins der vielen Gespräche mit dem Zwerg Kagrim und zog den Gedanken in Betracht, dass er vielleicht an einem Überfall auf die Oberfläche beteiligt war. Panik kroch in ihm hoch. Hatte er Menschen, Elfen oder gar Zwerge getötet? Und warum lag er auf einem Felsvorsprung in den Bergen? Was war mit seinen Gefährten geschehen? Er wusste es nicht.

Schließlich siegte die Gelassenheit, die der Dunkelelf bei seinem Ziehvater erlernt hatte und die allen Zwergen zu eigen sein schien und Cadrim rückte diese quälenden Fragen aus seinem geisigen Fokus, konzentrierte sich auf seine Umgebung. In der Vergangenheit konnte er immer noch weilen, jetzt ging es um die Gegenwart.
Er schnappte einige Fetzen des Gesprächs von Tomás und Baralis auf und verblüfft stellte er fest, dass ihn das Thema interessierte. Vielleicht suchte sein Geist aber auch nur nach einer Ablenkung von den beängstigenden Erinnerungen... Gespannt lauschte er den Worten des Priesters und versuchte, darin einen Sinn zu sehen. Oh, sicher, an den Glauben konnte man gewiss nur schwerlich mit kühler Logik herangehen, aber Cadrim glaubte, Tomás zu verstehen. Er selbst hatte von seinem Zwergenlehrmeister einiges über die Götter erfahren, über Thor und andere, doch konnte Kagrim dem Dunkelelfen keine Garantie dafür geben, dass sie existierten. Es war eben eine Frage des Glaubens.
"Eine interessante Vorstellung, von der Ihr da erzählt. Doch auch wenn ich zu den Ungläubigen gehören mag: Wie will GOtt die Anhänger der 'Ungehörigen' überzeugen, dass er allein göttlich ist? Ich bezweifle ernsthaft, ob Eure Aufgabe sich in Bälde lösen lassen wird. Der Glaube an diese 'falschen Götter', wie Ihr sie nennt, ist alt."
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Baralis
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Beitrag von Baralis »

Einen ganz offensichtlichen Vorteil jedenfalls hatten Tomás Theorien: wann immer einem etwas negatives widerfuhr, wusste man ganz genau, wen man dafür verantwortlich machen konnte.
Insgesamt war die Geschichte sehr viel übersichtlicher als die alten Göttersagen, es gab einen Gott, und der war praktisch an allem Schuld.

Nun allerdings, so beschloss Baralis, war es Zeit, sich Themen zuzuwenden, die eine aktuellere Bedeutung hatten: "Ich denke, wir sollten den direkten Weg nach Sianonn nehmen. Der Umweg über Aldus würde uns nur unnötig viel Zeit kosten. Selbst wenn die Tempelruinen so gefährlich sein sollten, wie der Regent glaubt, können wir sie auch mit einem kleineren Umweg umreiten.", schnitt der Magier das Thema an, über das früher oder später gesprochen werden musste, während er zwar immer noch ungeschickt, sich aber langsam an das Pferd gewöhnend, neben seinen beiden Begleitern herritt.
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Tomás de Torquemada
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Beitrag von Tomás de Torquemada »

Seufzend meinte Tomás auf Carims Einwand. "Ja, der Irrglauben ist tief verwurzelt. Aber mit GOttes Hilfe werde ich SEinen Garten jäten und das Unkraut verbrennen!" Etwas Wildes flackerte in Tomás Augen auf, verging aber schnell wieder.

Baralis hatte sich schon neuen Themen zugewandt. Die Aufmerksamkeit des Vermummten schien sich nie lange konzentrieren zu können. Immerhin hatte er keine Einwände vorgebracht. Überhaupt hatten seine Begleiter seine Ausführungen sehr friedfertig aufgenommen. In der Brust des Missionars glomm ein Funke Hoffnung auf. Vielleicht würde er nicht nur eine wichtige Mission erledigen, sondern auch zwei verlorene Seelen bekehren können.

"Der kürzeste Weg führt quer durch den Dunkelwald. Mit dem Weg über Aldus umgehen wir nicht nur die Tempelruine. Immer bedrohlicher werden die Nachrichten aus diesem Bösen Wald. Mag auch der Weg kürzer scheinen, so können uns doch die Gefahren dort länger aufhalten als der längere Küstenweg. Meine Wahl fällt auf den Weg, den der Regent vorschlug.
Doch solltet ihr auf dem kurzen Weg bestehen, werde ich euch folgen. Was sagt ihr, Cadrim?"
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Cadrim Kagrim
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Beitrag von Cadrim Kagrim »

Cadrim sah sich ein wenig in die Enge gedrängt, als der Kleriker ihn nach seiner Meinung fragte. "Ich bin mir nicht sicher", entgegnete er, um Zeit zu gewinnnen. Sich die Karten Tantaliens in Erinnerung rufend, die er auf seinen Reisen betrachtet hatte, fuhr er fort: "Ich weiß nicht, was ich von dieser Ruine im Herzen des Waldes halten soll, doch weitaus realere Gefahren bereiten mir mehr Sorgen. Auf meinem Weg nach Kalanos kam mir der Wald unruhig und beängstigend vor. Ich bin natürlich kein Waldläufer..." Cadrim zuckte mit den Schultern.
"Ich würde die Gefahr recht gerne meiden und denke, wir sollten den Umweg nach Aldus in Kauf nehmen." Interessiert beobachtete der Dunkelelf seine Begleiter und wartete auf ihre Reaktion.
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Beitrag von Baralis »

Eine Weile lang grummelte Baralis leise Flüche vor sich hin, weil seine Begleiter es tatsächlich für nötig hielten, einen gewaltigen Umweg in Kauf zu nehmen, nur um nicht durch den Dunkelwald reiten zu müssen.
"Also gut, dann den langen Weg", sagte er schließlich und ließ sein Pferd in eine Richtung wenden, von der er vermutete, dass sie die Gruppe zur Küstenstraße führen würde, wobei er dank des plötzlichen Schwunges Mühe hatte, sich auf dem Pferd zu halten.

Weit kam man an diesem Tage allerdings nicht mehr. Bald drohte die Sonne am Horizont zu versinken. Damit begann zwar eine Tageszeit, die Baralis als viel geeigneter zum Reisen befand, ebenso machten sich aber Hunger und Müdigkeit bemerkbar, so dass eine Rast angebracht schien.
Da weit und breit kein Bach zu finden war, begnügten sie sich schließlich mit einem kleinen Teich, mehr schon einer Pfütze, noch dazu keiner besonders sauberen, um nicht schon bei der ersten Rast auf die mitgeführten Wasserschläuche zurückgreifen zu müssen.
Baralis machte sich nicht die Mühe, bei den Vorbereitungen für die Rast zu helfen, sondern band nur sein Pferd an einen Baum und bediente sich schließlich an seinen Vorräten, womit er sich zu Boden setzte, und überließ Dinge, wie ein Feuer zu machen, seinen beiden Begleitern.
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Tomás de Torquemada
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Beitrag von Tomás de Torquemada »

Gewissenhaft versorgte Tomás den Falben, den er dem Namen "Falber" gegeben hatte, wie er früher die Ziegen "Scheckiger", "Schwarze", Übellauniger" oder "Braunschwarze" benannt hatte. Jonas Anweisungen waren einem Bauern einleuchtend gewesen. Tiere mußten versorgt werden, um den größtmöglichen Nutzen zu bringen.

Baralis saß derweil herum und kaute. Nach getaner Arbeit baute sich Tomás vor ihm auf und sagte bestimmt: "Euer Pferd muß noch versorgt werden." Der Vermummte kaute ungerührt weiter. Tomás rührte sich nicht und sah ihn nur sehr intensiv an.
Cadrim, der sein Pferd längst sorgfältig abgerieben hatte, sammelte derweil trockenes Holz und brachte ein kleines Feuerchen in Gang.

Tomás stand noch immer über Baralis und allmählich zeigte sein unverwandter Blick Wirkung. Grummelnd sprang der Vermummte auf und stapfte zu seinem Pferd.

Es war wohl kein Zufall, dass es Baralis traf, die ungeliebte zweite Wache zu übernehmen, die einem nur zwei kurze Strecken Schlaf verschaffte, statt einer langen. Cadrim übernahm die erste, Tomás die dritte.
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Beitrag von Cadrim Kagrim »

Cadrim schürte weiter das Feuer, bis ihn eine angenehme Wärme erfasste. Er gestattete sich ein zufriedenes Seufzen. Die Sonne war endlich untergegangen und hatte es dem Dunkelelfen ermöglicht, endlich wieder klar zu denken. Eigentlich erstaunlich: Seit mehreren Jahrzehnten befand er sich nun auf der Oberfläche, aber immer noch fühlte er sich matt und ausgelaugt, wenn er sich der Sonne aussetzte und immer musste er seine empfindlichen Augen vor deren erbarmungslosen Strahlen schützen.
Cadrim ließ seinen Blick über das Lager schweifen und verweilte mit seinen smaragdgrünen Augen kurz auf den schlafenden Körpern von Tomás und Baralis. Ohne groß Fragen zu stellen, hatten sie ihm vertraut, etwas, das bisher kaum jemand in Cadrims Leben für den Dunkelelfen getan hatte. Die einzige Person, die ihm immer bedingungslos vertraut hatte, war sein Ziehvater Kagrim gewesen. Aber wehe, er würde seine wahre Natur nun offenbaren. Wenn sie nicht sofort über ihn herfallen, oder vor ihm fliehen würden, so würden sie Cagrim doch immer mit Mißtrauen begegnen und irgendwann würde der Dunkelelf weglaufen, wie schon so viele Male in der Vergangenheit.

Cadrim kam langsam zur Ruhe, eingelullt von den knisternden Flammen und der wohligen Wärme, die von ihnen ausging. Doch sobald er die mentalen Zügel seines Geistes ein wenig hatte schleifen lassen, kamen die unerwünschten Erinnerungen und Fragen zurück. Immer wieder sah er sich selbst, wie er mit den anderen Dunkelelfen Vorbereitungen für eine Reise an die Oberfläche traf. Er war sich inzwischen sicher, dass es sich dabei nicht um einen Ausflug handelte, denn die Gesichter der Dunkelel...seiner Brüder waren ernst und angespannt. Vielleicht ein Überfallkommando? Oder doch nur ein Erkundungstrupp? Waren sie an die Oberfläche gekommen, um deren Bewohner zu töten? Cadrim schauderte.
Er konnte sich einfach nicht erinnern. Und ein kleiner Teil von ihm wollte sich auch gar nicht mehr erinnern. Er wollte diese Erinnerungen loswerden, wollte auf ewig unwissend bleiben und ein Leben im Schatten der Oberweltler führen, nur um zu verhindern, dass er die beängstigende Wahrheit erfuhr. Cadrim schreckte aus seinem Halbschlaf hoch. Angestrengt lauschte er in die Nacht hinein - nein, nur ein Tier, das das Laub rascheln ließ. Nach einigen Stunden stand Cadrim seufzend auf und rüttelte Baralis so sanft wie möglich ab, dann wickelte er sich in eine Decke und schlief ein.
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Beitrag von Baralis »

Leise vor sich hinfluchend erhob sich Baralis aus seinem Schlaf, als er zwar recht sanft, aber ebenso hartnäckig an der Schulter geschüttelt wurde.
Er warf Cadrim einen ebenso verschlafenen wie missgelaunten Blick zu, und setzte sích auf. Einen Moment lang überlegte sich der Magier, ob er, während er seine Zeit mit dem Wachen vergeudete, versuchen sollte, eine weitere Seite von Crovax Zauberbuch zu entschlüsseln, entschied sich jedoch dagegen. Auch wenn ihm die Nacht eher behagte, als der Tag, so war er doch müde, und würde kaum entwas entschlüsseln können.
Schließlich entschied sich Baralis dazu, ein oder zwei Stunden auszuharren, ohne einer Nebenbeschäftigung nachzugehen, und Tomás vor seiner Zeit zu wecken.

Dazu sollte es allerdings nicht kommen: nach etwa einer halben Stunde - zumindest, wenn Baralis die Zeit, schläfrig, wie er war, richtig einschätzte - torkelte plötzlich eine Gestalt auf das Lagerfeuer zu.
Der Dunkelelf konnte nicht sagen, ob der alte Mann, um den es sich bei der Gestalt handelte, besonders lautlos angeschlichen gekommen war, oder ob er sie lediglich ob seines Halbschlafes nicht bemerkt hatte, aber eine Bedrohung schien von ihm ohnehin nicht auszugehen. Im Gegenteil, der Mann schien kaum mehr in der Lage, sich auf den Beinen zu halten.
Kurz bevor er das Lagerfeuer erreichte, sackte der, in Leder, welches in Farben des Waldes gehalten war, gekleidete, in sich zusammen und röchelte leise.
In Unkenntnis darüber, ob es sich bei dem alten Mann um eine irgendwie geartete Falle, zum Beispiel ein Ablenkungsmanöver für Räuber, die von der anderen Seite des Lagers kommen könnten, handelte oder nicht, weckte er Tomás und Cadrim, sollten sich die beiden mit dem Mann herumplagen.
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Beitrag von Tomás de Torquemada »

Tomás schreckte ob Baralis unsanfter Weckrüttelei (wahrscheinlich konnte er froh sein, dass er ihn nicht einfach trat) abrupt hoch, den Kopf noch halb im Traum von der Heimat. "José, kitzt die Launische?" entfuhr es ihm. Dann sickerte die Wirklichkeit immer mehr durch. Sie hatten Besuch bekommen.

Tomás tastete den leblosen Leib des alten Mannes mit erstaunlicher Behutsamkeit ab. An der rechten Seite spürte er warme Flüsigkeit, die das grün gefärbte Leder durchtränkte. Vorsichtig wendete er den Mann auf den Rücken. Er rief GOtt, den Herrn an, ihm und diesem armen Menschen beizustehen, auch wenn dieser höchstwahrscheinlich ein Ungläubiger war.
Der Atem des Bewußtlosen ging sehr schwach. Vorsichtig löste Tomás den Wams, indem er ihn einfach entzweischnitt. Ein Stöhnen entrang sich dem Mann, doch er blieb bewußtlos. Grimmig starrte der Kleriker auf die Masse von Blut und zerfetzten Fleisch vor ihm. "Bringt Wasser!" rief er halblaut seinen Begleitern zu. Es wunderte ihn nicht, dass es Cadrim war, der seiner Aufforderung nachkam.
Vorsichtig wusch Tomás die Wunde aus, begleitet von auf- und abschwellendem Stöhnen.

Irgendjemand hatte dem alten Mann etwas Spitzes in die Seite gestoßen und heftig darin herumgerührt. Tomás legte die Wunde mit Berggeistblättern aus und verband sie mit Stoffstreifen, wofür er sein Sonntagshemd opferte. Besorgt fühlte er die Stirn des Alten. Noch war sie kaum erwärmt. Sollte Wundfieber einsetzen, gab der Missionar dem Verwundeten höchstens noch bis zum Morgen.
Er entfachte das niedergebrannte Feuer, kochte Wasser ab und goß es auf Odermennigblätter. Dann wartete er, dass der Sud seine volle Kraft entfaltete, bevor er ihm seinem Patienten einflößte. Unaufhörlich floßen dabei Bittgebete über seine Lippen: "HErr, erbarme dich. Ich bitte DIch. HErr, sei gnädig. Ich bitte DIch. HErr, errette uns. Ich Bitte DIch. HErr, sei gütig. Ich bitte DIch."

Erst als wieder nebem dem Alten saß, dessen Stirn kühlte und die Lippen mit dem Sud beträufelte, dachte er darüber nach, wer wohl für die schwere Wunde verantwortlich sei.
Es kann nur einen GOtt geben! :aua2:
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Fansal
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Beitrag von Fansal »

Spielleiter

Eine Weile saßen die drei Gefährten schweigend herum, nur Tomás Lippen bewegten sich unaufhörlich im stummen Gebet. Schließlich kam der Alte wieder zu Bewusstsein. Seine Augen waren glasig und während er sprach, tastete er mit den Händen auf dem Boden herum. Eine jähe Erkenntnis durchzuckte die drei Abenteurer: Der Mann war blind.
"Hallo? Hallo, ist da jemand?" "Ja", antwortete Tomás schlicht. Und nach einigem Zögern, welches darauf hindeutete, dass der Kleriker sich fragte, ob er einem Ungläubigen helfen sollte: "Wir sind Freunde"
Der Mann seufzte leise und mit gebrochener Stimme fuhr er fort, wobei er pfeifend Luft holte und ab und zu eine schmerzerfüllte Grimasse zog: "Der Hain. Wir wurden...angegriffen. Die Götter. Statuen. Zerstört...Männer kamen. Alle tot. Der Hain. Die Götter..." Der Alte macht einen letzten Atemzug, dann hauchte er sein Leben aus.
Betretenes Schweigen folgte, das jedoch nach einer Weile von einem "Riecht ihr das auch?" von Baralis unterbrochen wurde. Ja, sie rochen es. Irgendwo brannte es...

Nebenquest:
- Schützt den Hain vor der heidnischen Meute, die die dort aufgestellten Götterstatuen zerstören will. Oder helft ihnen dabei...

Spielleiter Ende
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Cadrim Kagrim
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Beitrag von Cadrim Kagrim »

Cadrim beobachtete verblüfft, wie der Fremde einige letzte Worte stammelte (sie eigneten sich kaum für die Veröffentlichung in einem Buch mit dem Titel "Berühmte Letzte Worte") und kurz darauf starb. Tomás schien das persönlich zu nehmen, vor allem, da er sich so geschäftig um den Verletzten gekümmert hatte. Oder vielleicht fand er es einfach ungerecht, dass er keine Gelegenheit gehabt hatte, dem Alten von GOtt zu erzählen und ihm möglicherweise zu bekehren. Obwohl das Cadrim nach näherer Analyse der Worte für unwahrscheinlich hielt. So wie es aussah, war der Mann irgendein Jünger von einem Hain im Wald, in dem man die Götter verehrte. Zwar fragte sich der Dunkelelf, was solch eine Stätte mitten im Wald und so nahe an der Stadt zu suchen hatte, aber er verdrängte diese Gedanken, als Baralis das aussprach, was ihm sein Unterbewusstsein schon die ganze Zeit hatte mitteilen wollen. Der scharfe Geruch von brennendem Holz und Fleisch stieg Cadrim in die Nase und rasch wirbelte er um die eigene Achse, versuchte den Ursprungsort des Rauches zu lokalisieren.

Schließlich wies ihm seine Nase den richtigen Weg, wenn auch ein unbeteiligter Beobachter, der sich die Zeit genommen hätte, die Lage gründlich und sorgfältig, ohne jede Hektik, zu analysieren, vermutlich darauf hingewiesen hätte, dass die große Rauchfahne, die in den Himmel stieg und langsam im aufkommenden Wind zerfaserte einen genügend auffälligen Hinweis den Ort des Feuers gab.
Instinktiv machte Cadrim eine Schritte in die mußmatliche Richtung des Hains, dann erinnerte er sich an gewisse Aspekte und ging zurück, um auf sein Pferd zu steigen. Dann erinnerte er sich noch weiter und stieg wieder ab, verstaute schnell seine Sachen und schwang sich erneut auf den Rücken des Tieres. Und dann bemerkte er die verwirrten Blicke seiner beiden Gefährten, die ihn etwas verständnislos anstarrten. Verblüfft fragte er: "Wir helfen ihnen doch, oder etwa nicht?" Die Müdigkeit war im Wandel der Ereignisse vollständig von ihm abgefallen, doch er war sich nicht so sicher, ob das auch auf seine Mitreisenden zutraf.
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