Die Verteidigungsanlagen der Festung

Die Salische Ebene - Ebene des SirSteelKing

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Dwarusch
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Beitrag von Dwarusch »

"Ach du Sch..." Weiter kam Dwarusch nicht, denn in diesem Moment riss Manya geistesgegenwärtig ihr Streitross herum und galoppierte auf die unter ihnen liegende Festung zu. Nach einigen Augenblicken hatte sie Elessar eingeholt, der wild mit dem Bogen über die Schulter winkte. "Zu viele!", keuchte er atemlos, dann verwendete er all seine Konzentration darauf, sein Pferd zu einer noch schnelleren Gangart anzutreiben. Dilvar indess kämpfte verbissen um sein Gleichgewicht, sein Gesicht hatte eine grünliche Färbung angenommen.

"Macht das Tor auf!", schrie Manya den Wachen auf den Zínnen der Festung zu, sobald sie in Rufweite war. Und tatsächlich, die Wachen zögerten nicht lange, sonder ließen ein letztes Mal die Zugbrücke hinunter und hoben das Fallgitter, damit die Reisenden in der Festung Zuflucht suchen konnten. Als die vier Gefährten hinter dem Tor von ihren erschöpften Pferden abstiegen, schloss sich das Tor hinter ihnen mit einem endgültig wirkenden Krachen.

"Auf die Mauer!", rief Dwarusch sofort, sobald er wieder festen Boden unter den Füßen hatte. Manya warf einem überraschten Wächter die Zügel zu, während Elessar offensichtlich in ein kurzes Zwiegespräch mit seinem Pferd vertieft war. Kurz darauf hatten sie den Zwerg eingeholt, der zusammen mit dem Halbling die schmale Treppe zu den Mauern empor rannte. Andere Bürger und Wachen drängten ebenfalls nach oben. Auf der Mauer angekommen beugten sich die vier Abenteurer über die Zinnen und beobachtete gebannt, wie die Armee einer Flutwelle aus Stahl gleich auf die Festung zurollte.
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Ephirnion
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Die Verteidigungsanlagen der Festung

Beitrag von Ephirnion »

In den Zeiten des Krieges und der Schlachten tummeln sich auf den Mauern der Festung hunderte von Kriegern und Magiern, die alle ihrer Arbeit als Bedienstete des Königs nachgehen. In Ausnahmefällen werden auch Zivilisten an den Kämpfen beteiligt, ansonsten ist es diesen strengstens untersagt sich an Orten, wie den königlichen Rüst- und Waffenkammern aufzuhalten.

Spielleiter

Hier wird ein Teil des Kampfes gegen die Goblins stattfinden, die die Festung Rogus angreifen und einnehmen wollen. Mitunter blutige Kämpfe werden hier ausgetragen, sowohl auf den Mauern und Wehrgängen als auch im Innern der Mauern, in Kammern und Gängen.

Wichtig: Da dies auch Teil der Festung ist, gilt hier keine Postreihenfolge. Da dies jedoch ein Schauspiel ist, an dem alle nach Möglichkeit intensiv teilnehmen wollen wäre es sinnvoll sich daran zu orientieren, wie oft man schon gepostet hat und soweit es eben geht nicht zweimal hintereinander postet. Ansonsten ist dem Spieler hier alles frei gestellt.

Und jetzt: Feuer frei!

Spielleiter Ende
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Athelas Windfeather
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Beitrag von Athelas Windfeather »

Voll Kampfeswillen und neu erwachten Lebensgeistern kletterte Athelas immer zwei Stufen auf einmal nehmend die Treppe zu den Burgzinnen hinauf, Zarathustra dicht hinter ihm. Oben auf der Mauer tummelten sich schon viele königliche Bogenschützen aber auch eine Menge Zivilisten, denen man einfach Bögen, Armbrüste und andere Waffen in die Hand gedrückt und sie auf die Mauer postiert hatte. Sie alle sahen ziemlich ungeordnet aus, und niemand schien ihnen nähere Anweisungen erteilt zu haben. Athelas beschloss, diesen Fehler zu korrigieren. "Herhören" rief er "Eine große Armee von Goblins kommt auf uns zu, diese Biester sind gnadenlos, flink und gierig, und sie werden nicht davor zurückschrecken auch Zivilisten zu töten und hier alles niederzubrennen. Sie müssen um jeden Preis aufgehalten werden."

Nach dieser kleinen Ansprache bemühte sich Athelas, den Burgbewohnern den Umgang mit Pfeil und Bogen so gut es eben ging etwas näher zu bringen, bis die ersten Feinde in Reichweite kamen. Kurz vor den ersten Kampfhandlungen, zog er sich noch einmal in ein etwas ruhigeres Eckchen zurück, schloss die Augen und konzentrierte sich. "En T'aro Fallanah, no Schand'u kazadin ...." intonierte er die Zauberformel in seiner Muttersprache, und wenige Augenblicke später hörte er einen Schrei in der Luft über sich. Er öffnete wieder die Augen und streckte seinen rechten Arm aus, auf dem der eben beschworene Falke landete. Dieses Tier würde sicherlich eine gute Hilfe im Kampf gegen die kleinen eher schwachen Goblins sein ......
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Zarathustra
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Beitrag von Zarathustra »

Diese Stadtmenschen - was hatten die nur für Vorstellungen? Fast verzweifelten Zarathustra und der Offizier der Bogenschützen bei der Einteilung der Stellungen. Statt auf den fachkundigen Rat der erfahrenen Kämpfer zu hören, wo für jeden einzelnen die geeignete Stellung war, sollte man noch Rücksicht darauf nehmen, dass der Händler aus dem Kramladen nicht neben dem Stallburschen stehen wollte, sondern unbedingt neben dem Anwalt seinen Platz haben wollte.
Nach viel Überredung gelang es aber schließlich, alle nach fachlich begründeten Gesichtspunkten zu positionieren, sodass die Mischung zwischen guten und unerfahrenen Schützen an allen Stellen passte. Schließlich wollte man sich nicht durch Konzentrierung derjenigen, die gerade mal den Bogen in der richtigen Richtung abfeuern konnten an einem Fleck künstlich Schwachstellen in der Verteidigung schaffen.
Als der für Zarathustras Begriffe zu mühselige Vorgang abgeschlossen war, konnte der zuständige Offizier, sein Name war Hauptmann Moadzar, ein kräftig gebauter Mensch von adeliger Herkunft, endlich an seinen Vorgesetzten für diesen Bereich Bereitschaft melden, was sofort zum Oberkommando weitergemeldet wurde. Dann hieß er seine Leute, die Bögen bereitzumachen und abzuwarten.
Zarathustra selbst stand hinter den Schützen, am inneren Rand des Wehrgangs auf der Mauer - trotzdem konnte er noch sehr gut über die Köpfe der Verteidiger hinwegsehen - und war ausser zum Kampf auch jederzeit bereit, seine Fähigkeiten als Heiler mit einzusetzen.
Hinter den ersten Schwärmen der Goblins, die zwar in chaotischen Formationen auf die Stadt zuwuselten, trotzdem überraschend gut organisiert wirkten, entdeckte der Minotaur dann größrer Gestalten, Orks offenbar, die wohl den Grund für den Ansatz einer Schlachtordnung darstellten. Zwar waren sie genauso wie die Goblins ein wildes Volk, jedoch waren sie im Kampf zu deutlich mehr Disziplin fähig.
Seht, dort, Hauptmann. Orks - die sind sicher eine größere Gefahr als die Goblins. Vielleicht könnt Ihr versuchen, zuerst diese ins Visier nehmen zu lassen!? Ich denke dabei besonders an die erfahreneren Schützen, wie auch Euch, Athelas.
.... also sprach Zarathustra.
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Dwarusch
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Beitrag von Dwarusch »

Dwarusch stemmte die Hände in die Seiten und blickte zufrieden von den Zinnen der nahezu uneinnehmbar erscheinenden Mauern hinunter ins Tal, welches langsam aber unaufhaltsam wie die Flut von einer überwältigenden Anzahl an Goblins und Orks sowie einigen Kompanien Trollen überrannt wurde. "Wundervoll, findet ihr nicht auch?", fragte der Zwerg seine Gefährten, wartete aber keine Antwort ab. "Goblinköpfe zermatschen und dafür sogar noch bezahlt werden - man reiche mir einen schäumenden Krug kühlen Bieres und ich bin der glücklichste Zwerg auf Thors Erden." Dwarusch strich mit einer fast liebevollen Geste über den Kopf seines Streitkolbens. Elessar warf dem Zwerg einen mahnenden, von einem Stirnrunzeln begleiteten Blick zu, worauf sich Dwarusch nervös räusperte, um dann hinzuzufügen: "Natürlich wollen wir auch diesen guten Menschen helfen - den armen Trotteln."

Elessar gesellte sich zu den Bogenschützen, die überall auf der Mauer nervös ihre Waffen spannten und Pfeile anlegten. Mit seinem riesigen Langbogen und seiner kaum verborgenen elfischen Herkunft stach Elessar zweifelsohne aus der Masse der größtenteils mit Kurzbogen oder Armbrüsten bewaffneten Soldaten und Zwangsrekrutierten heraus.
"Zu dumm, dass ich keinen Schild dabei habe", wiederholte Dwarusch zum bestimmt zehnten Male. "Vielleicht könnte ich mir noch schnell einen aus der Waffenkammer holen...", überlegte der Zwerg, doch da ertönten Hörner und Elessar legte ihm eine Hand auf die Schulter. "Ich glaube, dazu wirst du keine Zeit mehr haben", meinte er und deutete auf die Linien der Armee, vor deren Goblins auf Wölfen umher ritten und Hörner bliesen, während Orkoffiziere im Hintergrund Befehle brüllten. Die Streitmacht sammelte sich, um zuzuschlagen. Dwarusch spürte, wie die Hand des Elfen auf seiner Schulter erzitterte...
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Ephirnion
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Beitrag von Ephirnion »

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Die Goblins waberten wie eine Flut auf die Mauern der Festung zu. Viele Krieger hatten nicht Angst vor diesem ersten Ansturm. Man hatte ihnen oft gesagt, dass man zuerst testen wollte, wie stark der Feind war und so würden sich die Goblins wohl bald zurück ziehen, doch die Zivilisten waren nie in der Armee gedrillt worden. Und trotz, dass auf den Zinnen nun gespannte Ruhe herrschte, brach hinter den Mauern das Chaos los und Panik breitete sich unter den Menschen aus. Mütter schrien, Kinder weinten, Zwerge fluchten. Weit von hinten kam eine Gestalt in glänzend silberner Paladinsrüstung durch die Straßen geschritten. Sein energischer Gang stand im völligen Widerspruch zu seinem gelassenen Gesichtsausdruck. Valdor sah die Panik in den Gesichtern der Menschen, Elfen und Zwerge um ihn. Er sprach halblaut zu den Personen um ihn herum. Sie sollten sich hinauf zum Tempel begeben und dort den Anweisungen der Mönche und Schwestern folgen. Er wusste, dass eine Schwester aus einer Mutter eine wahre Furie machen konnte, wenn sie ihr erst einmal zu verstehen gegeben hatte, dass in dieser Schlacht ihr Kind zu Schaden kommen würde. Wahrlich, den Tempel würden sie nur sehr schwer einnehmen können.
Sofort breitete sich Ruhe um den General aus und viele Soldaten starrten von den Wehrgängen auf den Mann hinunter der bald die Stufen hinauf auf die Mauer erklomm. Er stellte sich zu seinen Leuten und starrte eine Weile auf die Masse an Gegnern hinaus und schweig. Alles schwieg mit ihm, denn niemand traute sich ein Wort zu sagen, oder gar zu husten.
- "Beängstigend nicht wahr?" begann er nach einer Weile.
- "Das müssen tausende Goblins sein - Orks, Trolle. Vielleicht sind auch Magier darunter und manche mögen viel mächtiger sein, als wir alle. Doch wir wissen eins: Sie haben mindestens genauso viel Angst wie wir."
Er drehte sich um und sah dem ein oder anderen in die Augen und erhob seine Stimme.
- "Aber wir haben einen Vorteil: Wir wissen, dass Angst nicht schlecht ist! Wir wissen, dass eine gute Portion Angst uns stark macht und uns die Kraft gibt über diese Kreatuen zu siegen."
Die Goblins waren nun bald in Reichweite der Langbögen und näherten sich mit rasanter Geschwindigkeit. Valdor war bei Athelas angekommen und blickte dem Elfen freundlich in die Augen. Er zog sein Schwert langsam aus der Scheide und ließ sie in einem langsamen Bogen über die Mauer gleiten. Sie surrte noch von der Vibration und der General war sich sicher, dass fast jeder in diesem Mauerabschnitt diesen Ton hören konnte.
- "Für den König!!"
Ein Chor aus hunderten Stimmen antwortete dem charismatischen General und die Bogenschützen hatten nun alle die Bögen gespannt und angelegt.
- "Ich vertraue auf eure Schätzkraft mein Freund.", meinte Valdor zu Athelas. "Befehlt ihr ihnen das Schießen."
Mit diesen Worten verließ der General die Mauer um die nächste Sektion aufzusuchen und hinterließ einen sichtbar überraschten Elfen aus dem Sonnenwald.

Dwarusch erhält 200 CP und 200 Gold für das Erreichen der Festung Rogus.

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Zarathustra
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Beitrag von Zarathustra »

Der Hauptmann Moadzar sah dem Abgang seines Vorgesetzten zu, bevor er sich zu Zarathustra umwandte.
Er kennt mich zu gut. Er weiß, dass ich das Bogenschießen lieber den Elfen überlasse. Doch jetzt kommt mit - dort ist der Mauerabschnitt, den jeder vernünftige Mensch ... äh ... Krieger auswählen würde, um Leitern anzulegen. Dort werden wir mit unseren Waffen am meisten gebraucht.

Sich auf das Urteil des Offiziers verlassend folgte Zarathustra diesem zu einem anderen Teil der Stadtmauer, nicht weit entfernt, aber von der Außenfront her anders beschaffen. Ausserdem schien es auch, dass in diesem Bereich der Angreiferfront tatsächlich einige Leitern und Hilfsvorrichtungen diese aufzurichten auszumachen waren.

Inzwischen waren die vorderen Reihen der Goblins ziemlich sicher in Schußweite, selbst für weniger geübte Schützen. Jeden Moment musste der Befehl von Athelas kommen, die ersten Pfeilsalven auf die Grünhäute niedergehen zu lassen. In Zarathustra stieg die innere Anspannung immer weiter.
.... also sprach Zarathustra.
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Athelas Windfeather
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Beitrag von Athelas Windfeather »

Etwas überrascht war Athelas dann doch, dass der General, den er noch garnicht kennengelernt hatte, ihm nach so kurzer Zeit in der Festung bereits Befehlsgewalt über den ganzen Mauerabschnitt erteilte, doch entweder hatte Fürst Rogus ihm erzählt, wer Athelas war, oder der Mann mit der motivierenden Stimme vertraute einfach auf die Fähigkeiten eines Elfen, was Pfeil und Bogen betraf.
Jedenfalls warteten alle Schützen in diesem Teil der Mauer nun auf Athelas Kommando, und hielten die Pfeile erwartungsvoll auf den gespannten Bogensehnen bereit. Da erblickte Athelas in der Flut der Grünlinge plötzlich aufkommende Bewegung, die Goblinreiter auf ihren riesigen schwarzen Wölfen ritten rasch auf die Mauern zu, hinten wurden Katapulte geladen, und kleine Truppen von Goblins aber auch einigen der großen Orks marschierten mit Kletterhaken und eisenbeschlagenen Sturmleitern bewaffnet auf die Festung zu.
Einige riesenhafte Lindwürmer erhoben sich über die Meute der Angreifer, und stellten eine ganz neue strategische Herrausforderung an die Truppen der Verteidiger. Doch die Lindwürmer schienen vorerst nicht näher zu kommen, und die Goblins und Orks taten das sehr wohl. Es war schon ein beängstigender Anblick, wie sich tausende Grünhäute auf einmal in hektische Bewegung versetzten, und in lauten Kampfschreien auf die Befestigungsanlagen zustürmten. Athelas beschloss, sich nicht beunruhigen zu lassen, und das in ihn gesetzte Vertrauen nicht zu enttäuschen. Die erste Salve würde die Angreifer treffen, bevor sie überhaupt ahnten, dass sie in Reichweite waren. "AAAAAACHTUNG !" durchschnitt Athelas' Stimme die relative Stille, die unter den Männern und auch wenigen Frauen auf den Mauerzinnen herrschte. Er hob den rechten Arm senkrecht in die Luft, auf dem immernoch der Falke saß. Das Tier flatterte nun einige Meter über Athelas' Kopf und wartete scheinbar ebenfalls auf den Befehl des Elfen. "ZIELT ZUERST AUF DIE ORKS !" erinnerte er noch einmal. Einen Herzschlag noch, zwei, dann waren die Goblins seiner Meinung nach in Reichweite. "FEUER FREI !" rief er so laut er konnte, und liess die rechte Hand blitzschnell nach unten sausen. Der Falke über ihm ging plötzlich in den Sturzflug, begab sich in die vordersten Angriffsreihen, jagte nach den Goblins, hackte nach Köpfen, und stach in Augen wo er welche fand. Ob der schieren Geschwindigkeit dieses ersten Angreifers gerieten eine Menge Goblins um diesen herum in hektische Aufregung und brachten den halben Abschnitt der Schlachtreihe durcheinander. Fast im gleichen Moment sirrten hunderte Pfeile von Bogensehnen und durchsiebten die kühle Nachmittagsluft. Die Geschosse flogen in einer ballistischen Flugbahn hoch über die Angreifer, senkten sich dann in einem weiten Bogen nieder und durchbohrten zu einem guten Anteil kleine Köpfe und dürre Kehlen. Einige Pfeile blieben auch im grünen Wiesenboden stecken und bildeten Stolperfallen für die grünen Winzlinge. Ein zufriedenes Grinsen ging über Athelas Gesicht, angesichts der Zerstörung, die schon die erste Salve angerichtet hatte. Er zog einen Pfeil aus dem Köcher, sprach eine Zauberformel, die den Pfeil vergiftete, legte ihn auf die Sehne, zielte und liess den Pfeil ziehen. Einer der hühnenhaften Orks griff sich erschrocken an die Brust, aus der der soeben abgeschossene Pfeil herausragte. Unter normalen Umständen hätte das den Muskelprotz nicht einmal gejuckt, doch das Gift würde schon sein übriges tun.
Sorgenfalten zogen sich über das Gesicht des Elfen, als die hölzernen Belagerungswaffen feuerbereit gemacht wurden. "BRINGT DIE KOHLENBECKEN ! WIR STECKEN SIE IN BRAND!" kommandierte er. Vorläufig hatte er in seiner Truppe noch keine Verluste zu beklagen, doch diese Belagerung stand erst an ihrem Anfang.....
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Dwarusch
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Beitrag von Dwarusch »

Ein Sirren erklang, wie ein vielstimmiges Lispeln, als Hunderte Bogensehnen zurückschnellten und ihre Pfeile in hohem Bogen von der Mauer schossen. Dwarusch stand schweigend neben Manya und Dilvar, sein Blick war von Ehrfurcht erfüllt, als er Elessar betrachtete. Der Elf hatte schon den vierten Pfeil auf der Sehne, bevor der erste noch sein Ziel getroffen hatte. Von der Geschwindigkeit des Elfen angespornt, sandten die Schützen um ihn herum einen wahren Pfeilhagel auf die Goblins herab. Fast die gesamte erste und zweite Reihe fiel, als die gefiederten Schäfte der Pfeile in einer gigantischen Wolke aus Holz und Stahlspitzen den Himmel verdeckten. "He, lasst mir noch ein paar übrig!", schrie der Zwerg die Schützen auf den Mauern an, aber selbst er musste zugeben, dass diese Aussage doch jenseits der Realität lag. Allein ein Blick ins Tal, wo Abertausende von Goblins wie eine riesige Lawine auf die Festung zu liefen und dabei alles niederwalzten, was sich ihnen in den Weg stellte, ließ auch Dwarusch nicht daran zweifeln, dass es für seinen Streitkolben genug Arbeit geben würde, bevor der Tag zuende war.

Katapulte gingen in Stellung und Golbins und Orks schleppten Leitern über das Schlachtfeld, die Schilde erhoben, um sich vor dem unaufhörlichen Hagel tödlicher Pfeile zu schützen. Riesige Belagerunstürme rollten auf die Mauern zu, ihre Räder quietschen protestierend, als sie über den unebenen Grund rollten. Doch die Katapultmannschaften der Festung waren nicht untätig. Dwarusch hörte einen durchdringen Schrei, ein Befehl zu feuern, und hinter und über ihm erklang das dumpfe Donnern abgeschossener Katapulte und Balisten. Die mächtigen Waffen schleuderten ihre tödliche Ladung über die Mauern und richteten unter den Feinden grausame Verheerungen an. Doch noch immer schwärmten die Goblins aus und näherten sich der Festung. Kohlebecken wurden herangebracht und die Bogenschützen entzündeten ihre Pfeile, um die hölzernen Belagerungsgeräte der Feinde in Brand zu stecken, als die Schützen der Goblins und Orks, die sich hinter hohen, in den Boden gepflanzten Schilden versteckten, das Feuer erwiderten.

Drei Mann neben Elessar fielen, ihre Hände umklammerten die Schäfte der schwarzgefiederten Pfeile, die den Tod brachten. Überall auf der Mauer wurden Entsetzensschrei laut, Panik brach unter den zwangsrekrutierten Zivilisten aus. Die erfahrenen Offiziere schritten durch die Reihen und beruhigten die Männer und Frauen, während Freiwillige die Körper der Verletzten und Toten von den Mauern trugen. Brennende Geschosse pflügten durch den Himmel und einer der Belagerunstürme fing Feuer. Doch kurz darauf wurden drei Dutzend Katapulte ausgelöst und riesige Felsbrocken gingen auf die Festung nieder. Die meisten prallten an der hohen, stabilen Mauer ab und schüttelten nur die Verteidiger durch, doch einige schafften es bis auf die Zinnen und fegten die Männer von der Mauer. Einer schlug dicht neben Dwarusch auf und zermatschte mehrere Menschen, bevor er auf der anderen Seite der Mauer hinunterkippte und nur eine blutige, breiige Masse zurückließ. Dwarusch schwenkte wild seinen Streitkolben, als der Ruf erscholl: "LEITERN! LEITERN!"
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Zarathustra
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Beitrag von Zarathustra »

Es war schon erstaunlich zu sehen, wie blitzschnell diese kleinen Goblins es schafften, an den Leitern hinaufzuklettern, einige sogar schon, bevor diese Leitern auch nur annähernd die Mauern erreicht hatten.

Als die ersten Holzstangen die Mauer berührten standen auch schon einige Verteidiger bereit, die wuselig kletternden Grünhäute in Empfang zu nehmen. Zarathustra selbst lief zu einer dieser Leitern und setzte seinen eisernen Stab an, mit dem er das Gestell von der wand wegdrückte. Ihm entgegen kam ein Zwerg gelaufen, der einen Streitkolben schwang und sich fast schon darauf zu freuen schien, in den Kampf eingreifen zu dürfen - typisch für dieses rauhe, zeitweilig auch aggressive, kleine bärtige Volk dachte der Minotaure bei sich.

Seine Aktion erforderte schon einigen Kraftaufwand, doch schließlich gelang es ihm, die Leiter gerade noch rechtzeitig von der Mauer wegzuschieben, bevor die ersten Goblins herüberspringen konnten. Plötzlich erkannten ein paar der Soldaten neben ihm seinen Plan und unterstützten Zarathustra bei seinen Bemühungen gegen die Leiter und mit ihrer Hilfe gelang es, diese über den Widerstand der von unten nachschiebenden Truppen hinweg aus dem Gleichgewicht zu bringen. Schreiend und mit den Armen wedelnd stürzten einige der Angriefer in die Tiefe, andere wiederum klammerten sich fast krampfhaft an der Leiter fest. Das Ergebnis jedoch war in beiden Fällen das selbe: Sie stürzten mitten zwischen die eigenen Reihen, was vermutlich weder ihnen selbst noch denen auf denen sie landeten gut bekam.

Eine der Leitern war also ohne jede negative Auswirkung - ausser auf die Angreifer selbst - beseitigt worden. An anderen Stellen gelang dies leider nicht so erfolgreich. Zarathustra sah, wie eine handvoll Soldaten an einer anliegenden Leiter stand und die Goblins mit ihren Schwertern abwehrte. Einigermassen erfolgreich, doch kamen so viele dieser Wesen heraufgeklettert, dass es kaum auf Dauer gelingen dürfte, alle abzuwehren, wenn nicht weitere Hilfe hinzukommen würde. Noch schafften die Soldaten es, die kleinen Gestalten so schnell abzuwehren, dass eigentlich alle noch wieder von der Mauer herabfielen, doch würden auch ihre Kräfte irgendwann nachlassen. Zarathustra eilte hinzu und fegte gleich einen Goblin, der es auf die Zinnen der Meuer geschafft hatte mit einem wuchtigen Schlag wieder in die Tiefe, wo er hergekommen war. Er griff mit der zweiten Hand nach dem Streitkolben, den er noch in der Halterung auf seinem Rücken hatte und ging dann immer mehr in den Nahkampf über zu dem sich auch mehr und mehr Gegner anboten.

Aus den Augenwinkeln sah er dann noch, wie eine leiter weiter ein Missgeschick der Angreifer den Verteidigern zur Hilfe kam.
Schon einige Goblins waren auf der Mauerkrone und drängten die Verteidiger von der Leiter ab, sodass ihre Nachfolger es leichter haben würden nach oben zu kommen. Doch dann folgte ihnen niemand mehr, denn ein verirrtes Katapultgeschoß aus den Reihen der Angreifer traf die Leiter, welche in sich zusammenknickte und wieder eine Gruppe kleiner grüngesichtiger Gestalten abstürzen ließ. Die darauf folgende Verwirrung der Goblins auf der Mauer konnten die Stadtwachen nutzen und sie hier wieder zurückdrängen.
.... also sprach Zarathustra.
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Dwarusch
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Beitrag von Dwarusch »

Elessar zog sich etwas zurück, während er immer noch mit Pfeilen auf die anstürmende Armee schoss, jetzt versuchend, gezielt die Orkoffiziere zu treffen. Doch diese hatten sich wohlweißlich aus der Reichweite der Bogenschützen zurückgezogen. Der Elf schrie nach neuen Pfeilen, ebenso wie andere auf der Mauer. Kinder und Frauen, die nicht kämpfen konnten, aber im Angesicht des Feindes auch nicht zurückstecken wollten, rannten die Treppen hinauf, in ihren Armen Köcher mit frischen Geschossen. Dwarusch hatte derweil aufmerksam beobachtet, wie sich die Leiterträger der Mauer an allen Seiten genährt hatten und war nach vorne zu den Mauern gestürmt. An seiner Seite war Manya, prächtig anzusehen in ihrem glitzernden Brustpanzer und dem himmelblauen Umhang, der sanft über ihre Schulter fiel. Zu seiner Überraschung bemerkte der Zwerg auch Dilvar, der mit großen Augen seinen Dolch umklammert hielt und Dwarusch grimmig zunickte. Der Zwerg verbarg sein Lächeln in seinem wuchernden Bart. Langsam begann er, den Halbling wirklich zu mögen.

Es dauerte nur wenige Augenblicke, bis die ersten Leitern an die Mauern gelehnt wurden und Dwarusch zitterte vor unterdrückter Erregung, als genau vor ihm eine Leitersprosse über die Zinnen lugte. Als der erste Goblinkopf im Blickfeld des Zwerges erschien, stieß dieser ein wahnsinniges Wutgebrüll aus und zerschmetterte dem kleinen grün-gelben Geschöpf mit einem wuchtigen Schlag seines Streitkolbens den Kopf. Erst dann nahm er eine der bereit liegenden Eisenspieße zur Hand und stieß die Leiter zusammen mit Manya von der Mauer. Die Schreie der in den Tod stürzenden Goblins vermischten sich mit denen der Verteidiger, als überall auf der Mauer Feinde über die Zinnen kletterten. Dwarusch war in seinem Element, er nahm kaum etwas anderes als seine Feinde wahr, die er immer wieder angriff, nicht ohne jedes Mal den Namen seines Gottes herauszuschreien. Der Zwerg bedurfte keiner Motivation, um die Goblins zu bekämpfen, denn endlich hatte er einmal Gegner gefunden, die mit ihm auf einer Ebene waren. Von dem ständigen Kniescheiben zerschmettern, eine Technik, die er bei größeren Feinden sehr erfolgreich praktizierte, hatte er genug, er wollte seinem Gegner in die Augen sehen, wollte sich selbst darin gespiegelt sehen - der sich nähernde Tod.

Die Verteidger der Festung kämpften tapfer und bald waren die Goblins, die auf die Mauer gelangt waren, zurück geschlagen. Während die Bogenschützen das gegen die Mauern brandende Armee mit einem Kreuzfeuer eindeckten, stießen die restlichen Kämpfer die verbliebenden Leitern von der Mauer. Doch für eine Verschnaufpause blieb keine Zeit. Während die Verteidiger der Festung einen verzweifelten Kampf auf den Mauern fochten, hatten sie die anrollenden Belagerungstürme vergessen. Einer holperte unaufhaltsam genau auf den Abschnitt der Mauer zu, auf dem Dwarusch und seine Gefährten standen. Auch an anderen Stellen wurden Schreie laut, als weitere Türme eine Schneise durch die angreifende Armee pflügten und auf die Mauer zuhielten. Elessar scharte ein halbes Dutzend Bogenschützen um sich und sie erwarteten mit gespannten Bogen die Ankunft des Belagerunsturms. Krachend traf er auf die Mauer und die große Klappe an der Vorderseite fiel herunter.

Der Augenblick, in dem die Goblins im Inneren von der Sonne geblendet waren, reichte den Bogenschützen um Elessar, um die vorderste Reihe mit Pfeilen zu spicken. Dann führte Dwarusch die anderen Soldaten und Zivilisten, die mit groben Schwertern und Beilen bewaffnet waren, gegen die verbleibenden Ungetüme. An des Zwergen Seite stampfte ein riesiger Minotaurus, den Dwarusch mit einem anerkennenden Blick bedachte, als er zwei Goblins mit einem seiner langen und außerordentlich spitzen Hörner aufspießte. Menschen- wie Goblinblut floss in Strömen und obwohl die Verteidiger die knapp fünfzig Kreaturen, die in dem Belagerungsturm gewesen waren, bis auf den Letzten erledigten, starben auch viele der Einwohner Rogus bei der Verteidigung ihrer Stadt. Als die Armee unter der Mauer Leitern an den Belagerungsturm stellten, um durch ihn auf die Mauer zu gelangen, rief Manya nach Pechkrügen. Der hölzerne Belagerungsturm wurde mit dem zähflüssigen Pech überschüttet und dann mit langen Stangen von der Mauer geschoben, bevor die Bogenschützen ihn mit angezündeten Pfeilen in Flammen aufgehen ließen. Auch an anderen Stellen der Mauer stiegen Rauchsäulen in den Himmel empor, die darauf hindeuteten, dass die Verteidiger dort, die gleiche Idee gehabt hatten.

Dwarusch verlor jegliches Zeitgefühl und als er schließlich keine Goblins mehr fand, die er erschlagen konnte, blickte er sich verwirrt um, der Blutrausch, der ihm die Sinne vernebelt hatte, schwand langsam. Manya stand schwer atmend neben ihm, ihr Schwert war mit grünem Blut besudelt, ihr Schild konnte einige neue Dellen vorweisen. Dilvar saß neben ihr, mit dem Rücken an die Zinnen gelehnt. Er grinste Dwarusch erschöpft an, während er seinen kleinen Dolch am Gewand eines gefallenen Goblin säuberte. Dwarusch sah an sich selbst herunter und bemerkte, dass er bis unter die Achseln mit Blut beschmiert war: Sowohl rotes als auch schwarzes Blut. Irritiert starrte er auf einen tiefen Schnitt an seinem rechten Unterarm, wo sein Kettenhemd hoch gerutscht war. Auch Elessar konnte eine Schnittwunde vorweisen, doch prangte sie bei ihm an einem Bein. Dwarusch schüttelte den Kopf, um die Nachwirkungen der Berserkerwut abzuschütteln und torkelte zu dem Elfen hinüber, um sich die Wunde genauer anzusehen.

"Hast du es also geschafft, verletzt zu werden?! Du solltest lieber bei deinem Bogen bleiben!" Der Zwerg murrte noch etwas, während er seine Hände über die Wunde legte und Thor anrief, diesen Elfen zu heilen, auch wenn er kein Angehöriger seines Volkes war. Als er die Augen wieder öffnete und die Hände wegnahm, hatte sich die Wunde geschlossen. Dwarusch wischte das Blut ab und blickte dann argwöhnisch zu Elessar auf. "Was ist denn los? Machen die Goblins eine Pause?" Der Elf blickte ihn beinahe spitzbübisch an. "Nein, ich denke eher, dass sie schlafen. Es ist Nacht, mein Freund." Fassungslos betrachtete Dwarusch den Nachthimmel, erst jetzt bemerkte er, dass nicht mehr die Sonne schien, sondern flackernder Feuerschein die Umgebung beleuchtete. Er blickte sich auf der Mauer um und sah einige Wachposten, die erschöpft zum Lager der Armee blickten, der Boden unter ihren Füßen war blutverschmiert. Stöhnende Menschen lagen direkt hinter der Mauer in der Festung, Heiler liefen zwischen ihnen umher. Einige der Körper waren mit weißen Leinen verdeckt. "Wir haben den ersten Tag überstanden", meldete sich Manya zu Wort, ihre Stimme war rau vom vielen Kämpfen, ohne einen Schluck Wasser zu trinken. Sie legte dem Zwergen eine Hand auf die Schulter, in dessen Augen bei dem Anblick der leidenden Menschen vor Mitleid Tränen schimmerten. "Aber morgen werden sie wieder kommen." "Wir werden bereit sein", flüsterte Dilvar erschöpft.
Zuletzt geändert von Dwarusch am Sa 01.05.2004 - 12:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Beitrag von Ephirnion »

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Valdor hatte sich die Verluste unter den Soldaten und Zivilisten angesehen und musste innerlich fluchen. Er war sich darüber im Klaren, dass die Angreifer sie nur getestet hatten und doch hatten sie verhältnismäßig viele Verluste und Verwundete. Wenigstens hatte er sein Ass noch nicht ausspielen müssen und das stellte ihn wenigstens einigermaßen zufrieden. Der General sah auf die Lager der Goblins hinaus und atmete laustark aus. Hauptmann Moadzar kam die vielen Stufen hinauf und wollte Bericht erstatten.
- "Hauptmann!"
- "Ja, General Valdor?"
- "Es gibt ein paar Leute unter den Kämpfern die ich noch nie hier gesehen habe. Da sind ein Zwerg, zwei Elfen, ein Minotaurus, eine Menschenfrau und ein Halbling, die sich irgendwie aus dem Gesamtbild abheben."
- "Fürwahr, das sind Fremde, die erst kürzlich hier in der Festung angekommen sind. Entweder kurz bevor wir die Tore komplett verriegeln wollten oder aber einige Stunden zuvor. Sie scheinen sehr kampferprobt zu sein."
Moadzar übergab eine Liste mit den Namen der Söldner und zeigte an die Stellen der entsprechenden Namen."
- "Eine Rosentemplerin also. Das wird Rogus sicherlich freuen, aber aus den anderen werde ich nicht schlau. Vor allem: Ein Elf und ein Zwerg ziehen gemeinsam durch die Wildnis, ein schlechter Scherz der Götter, wie mir scheint."
Er seufzte und ließ das Pergament sinken.
- "Wie dem auch sei. Jeder außer der Nachtwache soll sich ausruhen, so gut es eben geht. Lasst die Gaststuben meinethalben Überstunden schieben, aber ich kann keine hungrigen Soldaten gebrauchen. Baut meinethalben eine Feldküche auf den großen Plätzen der Festungsstadt auf, aber dass mir ja jeder satt wird. Die Grünhäute wissen ja nicht, dass wir wirklich Unmengen an Nahrungsmitteln hier haben. Kämpfer, sind die einzigen, die uns fehlen. Gutausgebildete Kämpfer."

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Athelas Windfeather
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Beitrag von Athelas Windfeather »

Erschöpft und mit Muskelkater in den Armen, die seit dem ersten Schuss keine Sekunde geruht hatten, schleppte sich Athelas durch die über die Mauer den Tavernen zustrebenden Kämpfer in Richtung seines Kameraden Zarathustra. Er hatte Glück, dass man den hühnenhaften Minotaurus schon von weitem überi die Köpfe der Menge hinweg sehen konnte, denn in dem Gewühl hätte man einen Menschen oder gar einen Zwerg wohl ewig suchen können. "Zarathustra mein Freund, wie geht es euch ? Hattet ihr einen erfolgreichen Tag ?" fragte Athelas in gespielter guter Laune "Ich habe 56 Gezählt." auf Zarathustras verständnislose Miene fügte er hinzu "Goblins. Die ich getroffen habe. Und zwei Orks, die anderen blieben ausser Schussweite. Naja und die Paar, die mein Falke erledigt hat ....." aber er begriff, dass Zarathustra kaum daran gelegen war, eine 'Abschussliste' zu führen, dafür war er wohl zu sehr Kleriker. Stattdessen machten sich beide zusammen auf die Suche nach einem Abendbrot.
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Zarathustra
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Beitrag von Zarathustra »

Ob es auch wieder mit seiner Größe zusammenhing oder mit der ihn als Mönch kennzeichnenden Robe wusste Zarathustra nicht, aber wohin auch immer er ging wurde ihm Platz gemacht. So schafften er un Athelas es nach kurzer Zeit einen Platz in einem Lokal zu finden, wo ihnen auch bald ein gutes Essen serviert wurde.

Nach und nach erst wurde Zarathustra bewusst, was Athelas vorhin gemeint haben könnte, als er die Zahl der Goblins erwähnt hatte.
Ihr zählt also genau mit, wieviele Treffer ihr im Laufe der Schlacht landet?
Eine ungewöhnliche Idee, wie ich glaube, oder ist es unter Kämpfern so üblich?
Ich selbst habe dies jedenfalls nicht getan, und wenn, für wieviele dürfte ich eine Sturmleiter einrechnen, die ich umgeworfen habe?
.... also sprach Zarathustra.
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Dwarusch
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Beitrag von Dwarusch »

Elessar räusperte sich unbehaglich, als das von Dwarusch ausgehende Schweigen sich intensivierte. "Wir sollten in die Stadt gehen und etwas essen und uns ausruhen." "Ja", meinte Manya tonlos, ihre Schultern sackten vor Erschöpfung zusammen; nur ihr Stolz und der Kodex der Ritterschaft hielten sie noch auf den Beinen. "Geht ruhig", erwiderte Dwarusch und winkte vage mit der Hand. "Ich werde mich erst einmal um die Verletzten kümmern." Elessar wollte widersprechen. "Aber Dwarusch, du brauchst..." Der Zwerg hob die Hand, seine Stimme zitterte vor Erschöpfung. "Ich brauche vor allem Seelenfrieden. Wie kann ich mir den Wanst voll schlagen, wenn diese Menschen hier leiden? Wie kann ich das vor Thor rechtfertigen? Nein, ich werde mich zuerst um diese armen Narren kümmern. Haltet mir einen Platz im Wirtshaus frei.", fügte er lustlos hinzu, dann machte er sich an den Abstieg, um den Heilern der Stadt zu helfen, die durch die Reihen der Verwundeten wanderten.

Elessar seufzte tief. "Er ist sehr dickköpfig, nicht wahr?", fragte Dilvar leise, während er sich aufrichtete und seinen Dolch wieder in seinen Gürtel steckte. Der Kampf Mann gegen Mann war nichts für den Halbling, er musste sehen, ob er sich nicht woanders nützlich machen konnte. Mit seinem kleinen Messer konnte er sowieso wenig Schaden anrichten. "Ja", erwiderte Manya lächelnd auf Dilvars Frage. "Deshalb ist er der, der er ist." Elessar nickte stumm, dann klatschte er mit gespielter Fröhlichkeit in die Hände. "Also, lasst uns einen Wirt suchen, der es für seine Bürgerpflicht hält, die Verteidiger der Festung zu versorgen." Die anderen beiden lächelten schwach und gemeinsam schritten sie die Stufen hinunter. Schnell hatte man ein Wirtshaus gefunden, dessen Türen weit offen standen. Da der Innenraum völlig überfüllt war, ließen sich die drei Gefährten an einem Tisch vor der Taverne nieder, der von einer flackernden Kerze schwach erhellt wurde. Sie bestellten etwas zu essen (große Auswahl gab es nicht, immerhin wurde die Stadt belagert - riesige Nahrungsmittelvorräte hin oder her) und einen Krug Bier für jeden, selbst Dilvar. Nach den Erlebnissen dieses Tages schien Alkohol das einzig Richtige zu sein.
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Ephirnion
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Beitrag von Ephirnion »

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Endlich hatte Kiztus es geschafft das kleine Glockenhaus zu erreichen und pflückte den Halbling von dem Glockenseil, welches diesen immer wieder nach oben riss. Eigentlich ein netter Anblick, wenn man bedachte, dass es sich dabei um einen kleinen Dieb handelte, aber Kiztus hatte zu sehr Mitleid um den kleinen Mann.
- "Ich danke dir, kleiner Mann und jetzt mach das du weg kommst. Das hier ist nicht der Ort, an den ein Halbling deines Schlages gehört. Mach dich woanders nützlich."
Kiztus drehte sich um und betrachtete die Szenerie, die sich ihm bot. Er sah ganz deutlich, dass die Orks und Goblins mehrere Dutzend Katapulte aufgestellt hatten und nun die Stadt mit Felsbrocken bombardierten. Er musste etwas unternehmen. Der Magier sah sehr wohl, dass die festungseigenen Kriegsmaschinen nun langsam fertig gemacht wurden, aber viele waren schon beschädigt. Er fragte sich, wie aufmerksam wohl die Nachtwache gewesen sein musste, wenn man nicht einmal mitbekam, dass der Gegner in wenigen Minuten die Hölle auf Erden heraufbeschwören konnte.
Kitzus grübelte eine Weile. Immer wieder schlugen Brocken dicht neben ihm ein und er schien davon rein gar nichts mitzubekommen - ebensowenig von dem kleinen Halbling der wieder einmal die Geldbörse des Magiers in seinen Fokus geschlossen hatte. Doch er sollte sich wundern, wie schnell sich Gold in Ratten verwandeln konnte.
Kiztus hatte jedenfalls eine Idee, wie er der misslichen Lage Herr werden konnte. Windmagie!
Er stellte sich breitbeinig vor die Zinnen der Mauer und schloss die Augen. Er würde einen Zauber wohl etwas abändern müssen um ihn so wirken zu lassen, wie er wollte, aber er war ja schließlich auch ein Großmeister seines Fachs. Die Luft um Kiztus begann zu knistern und man konnte auf dessen Robe kleine elektrostatische Entladungen erkennen. Alle noch herum stehenden Wachen traten ein paar Schritte zurück und staunten ob der Macht des Magiers. Noch immer schien nichts zu passieren außer... ja außer, dass der Wind immer mehr zunahm. Bald bließ er aus Westen, dass die Menschen ihre Helme festhalten mussten und noch immer nahm er an Intensität zu. Ein Soldat lehnte sich gar gegen die Windböhen um nicht umgeweht zu werden. Andere zogen es vor die Mauern zu verlassen um dahinter Schutz zu suchen. Fahnen und Flaggen der Türme faltterten nun wild im tosenden Wind, der sich immer weiter zu einem Sturm entwickelte.
Kiztus öffnete die Augen und ein wahrer Höllenstrum brach los. Die kleineren Brocken wurden tatsächlich von dem starken Wind umgelenkt und fielen wirkungslos vor der Festung zu Boden. Die großen aber flogen, in ihrer Flugbahn zwar beeinträchtigt, dennoch weiter in die Stadt. Der Magier musste sich konzentrieren. Dunkle Wolken am Himmel kündeten nun von dem, was sich da anbahnen würde....

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Zarathustra
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Beitrag von Zarathustra »

Als die Kämpfe am Morgen wieder losgingen, war auch Zarathustra wieder auf der Mauer, bereit zur Verteidigung der Stadt. Von der Auswirkung der Geschossattacken war er erschrocken bis überwältigt. Welch gewaltige Kriegsmaschinen die Angreifer besassen .... das konnte unmöglich Werk der Goblins sein. Auf die eine oder andere Art mussten andere, vielleicht die Orks, dahinterstecken.

Zarathustra hatte wenig Möglichkeit etwas zu tun, ausser denjenigen, die durch die Einschläge verletzt wurden zu helfen.

Nach einigen Tumulten in der Stadt erschien schließlich der Hofmagier des Königs auch auf der Stadtmauer. Jetzt ging endlich auch die Verteidigung der Stadt richtig los. Beeindruckend, welch mächtige Magie dieser Zauberer zu wirken im Stande war. Zarathustra, dessen großer Körper besonders viel Angriffsfläche für den Wind bot, ließ sich bald auf die Knie herab, nur den Kopf zwischen zwei Zinnen des Mauerkranzes sichtbar lassend und die Feinde beobachtend. Auch in deren Reihen blieb die Veränderung der äußeren Umstände nicht ohne Wirkung. Insbesondere die Bewegungen der kleinen Goblins wirkten noch unkoordinierter als sonst und man hörte trotz des Heulens der Winde die Offiziere dort unten schreien um die Schlachtordnung halbwegs beizubehalten.

Dann endlich zeigte sich echte Wirkung des Orkanwindes an den Kriegsmaschinen. Ein riesiges Geschoß wurde praktisch noch in der Ruhestellung aus seiner geplanten Lage verschoben und als der Schuß abgefeuert wurde, zeigte die Flugbahn letztendlich nur senkrecht nach oben und wieder zurück. Die Maschine wurde zerschmettert, ebenso wie der Fuß des Trolls, der sie ansonsten mit den großen Gesteinsbrocken beladen hatte.

Wäre die Lage nicht immer noch so kritisch gewesen und hätte der immer noch starke Sturm nicht die meisten davon abgehalten, über die mauer zu sehen, so hätte sich dort ein fast unterhaltsames Schauspiel geboten, als der von Schmerz in Rage gebrachte Troll losstürmte und eine Schneise in die Reihen der Goblins trampelte, als führe ein messer durch die Butter ....
.... also sprach Zarathustra.
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Ephirnion
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Beitrag von Ephirnion »

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Kiztus war umwölkt von einer Aura aus kleinen Blitzen und Elmsfeuern. Die Luft knisterte und knackte um ihn herum, sie flackerte und roch nach Ozon. Doch noch war sein Werk nicht vollendet. Lange hatte er darauf gewartet, dass er einmal seinen ganzen Energien freien Lauf lassen konnte. Es war schwierig für einen Menschen seines Potentials sich bei Schülern immer wieder beherrschen zu müssen. Er fühlte sich wieder wie der kleine Junge, den man bei strahlendem Sonnenschein zu Hause zur Strafe eingesperrt hatte, den aber nichts auf dem Stuhl fesseln konnte und nun zappelig durch die Wohnung der Eltern lief und diese in den Wahnsinn trieb.
Er hatte es gern, wenn's kracht und so ließ er den Himmel noch ein wenig dunkler werden, den Wind noch etwas stärker und dann kamen die Blitze. Ein freches Grinsen gesellte sich auf die Lippen des alten Mannes.
'Das macht verdammt viel Spaß!'
Es krachte, als ein Blitz vielleicht zwanzig Meter vor der Mauer einschlug und nichts als verbrannte Erde zurück ließ. Jetzt wollte Kiztus wüten. Der Sturm, nun stark genug selbst die größten Brocken mühelos von der Mauer fortzublasen, bewegte sich auf die Grünhäute zu. Langsam aber sicher schob er zunächst die kleinen Grünhäute weg, dann die Orks und zum Schluss mussten sogar die dummen Trolle eingestehen, dass der Sturm einfach stärker war, als sie selbst. Doch damit nicht genug, der Strum erfasste die holzernen Geräte, hob sie hoch in die Luft und wirbelte sie in einem Kreisel durch die Höhen. Zum Teil fielen die Konstrukte auf die Erde, wo sie zerschellten oder aber sie wurden in der Luft gegeneinander geschmettert. Ein Regen aus Holzbalken und Spähnen ging auf die Grünhäute nieder. Ja, das war nach Kiztus Geschmack. Langsam ließ er die Energien wieder abwallen und der Wind legte sich wieder. Das Knistern um ihn herum legte sich und zwischen den Trümmerhaufen sah man die ersten Goblins zeternt hervorkrabbeln. Kiztus drehte sich um und betrachtete einen Minotaurus, der noch immer in der Hocke hinter der Mauer kauerte. Auf der Mauer lagen überall Schindeln und Dachpfannen verteilt, die von Kiztus magischen Experimenten von den Dächern gerissen wurden. Der Alte sah ein wenig beschämt drein, musste aber immer noch grinsen. Er hatte es halt gern, wenn's kracht.

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Athelas Windfeather
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Beitrag von Athelas Windfeather »

[ich schreibe noch WÄHREND dem heftigen Sturm, ich finde die Nahkämpfer brauchen jetzt was zu tun]

Athelas musste sich auf seinen Mantel stellen, um nicht von der Macht des Sturm weggerissen zu werden. Doch im Gegensatz zu den meisten Verteidigern, war er nicht bereit, diese Gelegenheit einfach verstreichen zu lassen. Ein Grinsen zog über seinen Mund, als er die Möglichkeiten Bedachte, die der unglaublich starke Rückenwind, der sogar Felsbrocken aus der Flugbahn warf, ihm nun bot. Pfeil um Pfeil schnellte von seiner Bogensehne, vom Sturm vorrangetrieben um ein Vielfaches der normalen Reichweite und Wucht verstärkt. Gegner um Gegner ging in dem Geschossstrom zu Boden, den Athelas nun mit aller Geschicklichkeit entfachte, die sein Elfenblut ihm gewährte.
Als Kiztus von seinem Turm aus die ersten Blitze erscheinen liess, wurde es allerdings auch dem Sohn des Hohepriesters zu riskant, und er fragte sich, ob der Hofmagier es nicht etwas übertrieb. Immerhin liebten Blitze es, in hoch gelegene Punkte einzuschlagen, und auch, wenn Stromschlag um Stromschlag in die Belagerungsinstrumente der Goblins einschlug, und sie in Flammen aufgehen liess, so kamen die Blitze den Soldaten auf der Mauer nun doch gefährlich nahe. Gerade als Athelas sich hinter eine der Zinnen duckte, ertönte ein infernalischer Donner wenige hundert Meter neben ihm, und Staub und Steinsplitter flogen durch die Luft. Ich hab es ja geahnt. dachte der Elf, noch bevor er sich von der Richtigkeit seiner Überlegung überzeugt hatte. Doch was er da sah, das waren nicht ein paar angekratzte Zinnen und eine Menge verschmorte Leichen, wie er sie vermutet hatte, nein, die ungezgelte Macht von Kiztus' Sturm war in Form eines Blitzes in einem empfindlichen tiefen Punkt der Burgmauer eingeschagen, hatte den Steinen darüber den Halt genommen und einen etwa 50 Meter breiten Abschnitt in der Mauer einstürzen lassen. Die Männer, die sich dort befunden hatten, sollten von dem Sturz nicht viel mitbekommen haben, die Möglichkeit dazu hatte ihnen wohl der Blitz genommen. Trotz der großen Zerstörung, die sie durch diesen unglaublichen Magier in den Reihen des Feindes angerichtet hatten, hatten sie nun ein viel größeres Problem - eine Bresche in der Mauer. Als der Sturm nun abflaute, schienen das auch die Grünlinge zu bemerken, denn sie Flut von kleinen Goblins und Hünenhaften Orks setzte sich wie eine Pfeilspitze in Bewegung auf das große Loch in der Festungsabwehr zu. "Verteidigt die Bresche" brüllte Athelas über seinen Mauerabschnitt "Bringt heisses Öl, werft Steine hinunter ! Schützen klar zum Feuern !"
Mit einer Armbewegung, die allen bedeutete, ihm zu folgen, setzte er sich in Bewegung an den Rand des Mauerloches.
Da erblickte er Zarathustra, der sich ganz in seiner Nähe um einige Verletzte des Unfalls kümmerte. "Zarathustra, ich fürchte euer Streitkolben wird jetzt wieder gebraucht!" schrie er zu ihm hinüber .....
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Dwarusch
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Beitrag von Dwarusch »

"Beim Bart meiner Großmutter!", rief Dwarusch verblüfft aus, doch seine Stimme verlor sich im tosenden Sturm, der die Festung und das Umland in seinem windstarken Griff hatte. Zwerge waren von Natur aus argwöhnisch gegenüber der Magie, wenn diese nicht gerade von den Gebeten der Kleriker zu Thor herrührte: Diese Glaubensmacht der hochverehrten Priester konnte man schließlich nicht als Magie bezeichnen! Doch Zauberei, das war etwas, dem Zwerge äußerst misstrauisch gegenüber standen. In den frühen Jahren der Jugend eines Zwerges (bis 80 Jahre) bekam dieser von seinen Lehrern und Verwandten ein ums andere Mal eingeimpft, dass Zauberkundige zu meiden waren und ihre Kunst auf keinen Fall etwas Erstrebenswertes war. Doch Manya, die, obwohl sie Dwaruschs Worte nicht hörte, sah, wie sich die Augen des Paladins voller Beunruhigung weiteten, vermutete, dass selbst ein Zwerg, der völlig isoliert in den Türmen der Erzmagier aufwachsen würde, von Natur aus eine starke Abneigung gegen die Magie entwickeln würde. Normalerweise hielt sie ja nun wirklich nichts von Rassenvorurteilen (die Rosentempler waren eine sehr kosmopolitisch eingestellte Gruppe), aber hier trafen diese ausnahmsweise einmal voll und ganz zu.

Zwerg und Ritterin betrachteten staunend das beeindruckende Schauspiel, das der Zauberkünstler vorführte; ebenso wie drei Viertel der restlichen Bevölkerung der Stadt Rogus. Auch Manya war beeindruckt. Dies hier war nicht die Vorführung eines ältlichen Illusionisten (nun ja, der Begriff 'alt' schien bei Betrachtung von Kiztus' Äußerem dann vielleicht doch angebracht), der panische Kaninchen, an den langen Löffeln gepackt, aus einem großen Zylinder zog. Dies war eine Zuschaustellung purer Macht und reinste Thaumaturgie knisterte in der Luft, als der magische Sturm seinen Höhepunkt erreichte. Blitze schlugen ein. Ein Dutzend, zwei Dutzend, in schneller Folge. Donner grollte, Sterne tanzten vor Manyas Augen und dann...krachte es so ohrenbetäubend, dass alle anderen Geräusche verstummten, die Verteidiger der Festung schienen den Atem anzuhalten, jeder einzelne. Die beiden Gefährten beobachteten betäubt, wie ein ganzer Mauerabschnitt zusammenkrachte und eine riesige Schuttlawine zurück ließ. Einen Moment lang schienen die Herzen aller Lebewesen innerhalb der Festung auszusetzen, dann nahmen sie mit einem Schlag ihre Aufgabe wieder auf und hämmerten den Verteidigern von innen an die Brust.

"Vertrau einem Zauberer, und du bist verloren!", rief Dwarusch wütend, seine Hand fuhr wie automatisch zu seinem Streitkolben, der an einer Schlaufe an seiner Taille hing. Manya konnte nur zustimmend nicken. Egal, wie viele Menschenleben der Magier mit seinem beeindruckenden Zauberspektakel gerettet hatte, egal, wie viele Feinde er mit der Macht seinen Sturms getötet hatte: Durch sein Wirken steckten die Verteidiger der Festung jetzt mächtig in der Klemme und das Gleichgewicht der Kräfte, das sie am vorherigen Tag mit Müh und Not gehalten hatten, schien sich zugunsten der Goblins zu verlagern. Manya knurrte einen Fluch, der ganz untypisch für eine Ritterin aus dem Orden der Rosentempler war, und zog ihr Schwert. Ihren Schild behielt sie auf dem Rücken, er würde ihr jetzt sowieso nicht viel helfen. Sie mussten in die Bresche springen und die Ungeheuer in einem wilden Gemetzel so lange vom Innern der Stadt fernhalten, bis irgendein kluger Kopf eine Idee hatte, wie man den Riss in der Mauer schließen und für die einströmende Armee unzugänglich machen konnte.

Während Manya hinter Dwarusch herlief, der bereits in Richtung Mauerlücke lief und kaum mehr zu bremsen war, blickte sie kurz hoch zu den Zinnen der Mauer. Einen Moment war sie so verblüfft, dass sie beinahe gestolpert wäre. War das nicht Elessar dort oben? Manya blickte genauer hin. Nein, er war es nicht, obwohl dort eindeutig ein Elf stand und - verblüfft weiteten sich die Augen der Ritterin - den Verteidigern der Festung Befehle erteilte. Manya wunderte sich noch darüber, was den Elf dazu veranlasst hatte, sich so für die Menschen einzusetzen, doch schnell waren ihre Gedanken wieder bei Elessar. Wo war der Waldläufer nur? Manya hoffte, dass ihm nichts passiert war. Obwohl sie ihm nur rein freundschaftliche Gefühle entgegenbrachte (sie mochte sein aufschneiderisches Gebaren einfach nicht), verspürte sie einen kurzen, scharfen Schmerz, als vor ihrem geistigen Auge das Bild seines blutigen Leichnams auftauchte. Manya schüttelte den Kopf und stählte sich für die bevorstehende Schlacht. Elessar war ein erwachsener Mann und ein Elf noch dazu. Er würde selbst auf sich aufpassen können. Doch bei Dilvar, dem Halbling war sie sich nicht so sicher, hatte sie von ihm doch auch kein Lebenszeichen mehr gesehen. Hoffentlich ging es dem kleinen Kerl gut...
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