

Viel Spass beim lesen (is von mir selber)

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Die Nebel des Krieges.
Pferdegetrappel ist zu vernehmen, die Hufe der Pferde donnern über den Pflaster der Stadtmitte.
Einige Fanfaren sind bereits leise zu vernehmen, als die Menschenmenge sich langsam wendet gen der Reiterschaar.
Sieben Reiter, angeführt von einem stolzen Ritter, welcher in seiner Rüstung, welche die Strahlen der güldernen
Scheibe reflektieren, mächtig und Prunkvoll auszusehen vermag. Wahrlich, einige würden ihn einen Helden nennen.
Die Kinder sehen auf zu den Reitern, zeigen auf jene und beginnen zu staunen. Der Führer wird langsamer, steigt von des
Pferderücken herab und blickt in die Menge. Alsbald faltet er ein kleines Dokument auseinander und beginnt mit einer
Stimme, donnernd wie Kriegspauken zu sprechen:
"Höret und sehet ihr Leut. Die Spielmänner sollen schweigen, die Barden nun lauschen. Kinder seht auf, tapf're Recken so hört!
Es scheint, als würde schon bald der Sturm der Orcken auf uns zu rücken. Im Namen des Königs! Ihr Knappen, zu den Waffen,
Ihr Recken, eilt herbei im Namen unseres Königs. Wir wollen nicht zulassen dass sie uns unserer Landen berauben. Lasst
uns diese stinkenden Biester vertreiben, besiegen und vernichten!"
Den Satz noch nicht vollendet, stolz der Blick des Ritters, zog er bereits sein Schwert. Ein versilberter Bidenhänder, welcher
Ebenfalls das Licht der Sonne zurückzuwerfen vermag. Doch nach einer kurzen Atempause erschallt seine Stimme erneut
"Ihr Barden, zu den Lauten. Spielen sollt ihr nun. Spielt die Melodien des Krieges! Marschmelodien sollen zu vernehmen sein!"
Sogleich beginnt das bunte Treiben am Markt. Frauen bringen ihre Kinder in die Häuser, Männer ergreifen ihre Spiesse, Lanzen
Hellebarden und Schwerter. Einige von ihnen mit stolzem Geschrei, die anderen jedoch mit einer gewissen Furcht in der Stimme.
Doch von weitem, als wäre der Markt nur unscheinbar, klein und verwegen. Kann man leise die Worte eines Mannes vernehmen:
"Vergib ihnen, Herr, sie wissen nicht was sie tun."
Die Stimme, welche leise diesen Ort der Ruhe durchdringt, wirkt sie doch wie von einem Magier, alt, weise, bestimmt,
nachdenklich, ja gar allwissend vielleicht. Und doch, kein Magier, kein Held ... nur ... ein unscheinbarer Mann.
Einige Tage später:
Kriegstrommeln sind zu vernehmen, ein gar finstrer Gleichschritt, als würde ein einziger Riese gen des Menschendorfes wandern.
Leise nur, unscheinbar und doch bedrohlich kann man Grunzer vernehmen. Peitschenhiebe knallen durch die Nacht, zerreissen diese
trügerische Stille. Karren werden gezogen, kommen sie doch nur ächzend voran. Und vorneweg als sei er allein, durchstreift ein
großer Orck die Nacht. Den Schädel eines Tieres auf dem Kopf, durch die Nacht marschierend. Oftmals kann man Laute vernehmen.
Hier und da das leise weinen eines Kindes in der Nacht. Unruhig wihern im Stadtinnern die Pferde, auf den Wachtürmen am großen
Tor hört man finster die Wachen murmeln. Ein leises krachen, ein donnern, ein Blitz. Als wäre alles im Nichts verschwunden, als
wäre die Zeit still und leise, würde nie verrinnen und doch ward es nur ein Augenblick. Doch so schnell er gekommen, so schnell
er wieder entschwunden. Ein lauter, gellender Schrei durchdringt die Nacht, das monotone Getrampel, sich nun in ein schnelles
rennen verwandelt, hört man nun die Orcken auf das Dorf zustürmen. Der Anführer vorweg, einige Narben zeichnen bereits sein Haupt
Und doch scheint er Kriegserfahren zu sein, scheint sehr oft siegreich gewesen zu sein. Flammen lodern hinauf gen Himmel und die
Schlacht entbrennt. Die Wachen, welche von oben ihre Pfeile auf die Kreaturen feuern, zwischendurch hört man sie nach Hilfe und
Beistand des Herrn rufen. Unten die Orcks, welche gnadenlos alles niedermetzeln was sich ihnen in den Weg stellt. Man hört einige
Schreie von Frauen, von Kindern. Ein Nebel liegt in der Luft, von Feuer, von Asche, von Krieg und Kampf. Mit den Orks zogen Melodien
des Schreckens und der Angst ein, der Geruch von Tod, verfaultem und Kadavern, der Anblick welcher einer Pest gleicht. Einer nach dem
anderen dringt ein, durch das Tor hinein in die Stadt. Man hört Schreie, Schwerter klirren, Pfeile durch die Nacht surren. Ein Bild
des Zorns und der Verwüstung. Es ist ein gar grausam Schauspiel.
Erneut einige Tage später:
Das letzte Blut vergossen, das letzte Feuer erloschen, nurnoch Asche und Glut in der Luft. Der Schädel des Orckenführers liegt
unmittelbar neben dem silbernen Schwerte des Ritters. Überall Hellebarden, Blutgetränke Spiesse, halb verrostete Schwerter. Und nur
einige wenige Schritte zeichnen die Trümmer. Ein junger Mann, die Stimme jedoch vermag alt zu klingen:
"Nun Herr ... nun ist vollbracht, was nie hätte geschehen sollen..."
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liebe Grüße
Tantalusss