Vier Geweihte in Chedian

Hier geht es rund um Teil 9 der RPG-Reihe

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faxerobert
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Beitrag von faxerobert »

Hallo Mara,

super geschrieben :respekt:

Gruss Faxerobert
Es stirb sich schwer und bevor du guckst kommt ein Lich daher.
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mara
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Teil 15: Hin, her und nach Guberland

Beitrag von mara »

Danke, faxe, Deine Geschichte aber auch! :) ;)

Teil 15: Hin, her und nach Guberland

Die Freunde hatten nicht vor, sich lange in Sturmford aufzuhalten. Dazu waren sie viel zu neugierig, bald wieder etwas Neues zu erleben. Das Schiff nach Guberland würde morgen von Drangheim aus fahren, und man hoffte darauf, die Zeit bis dahin noch sinnvoll zu überbrücken. Also gingen sie zielstrebig zur Taverne, lasen dort den General auf, der sichtlich ärgerlich war, nicht mal zu einem Glas Whiskey zu kommen und liefen schnurstracks zu Bjarni.

Auf dem Weg dorthin wurden sie noch einmal aufgehalten: Ausgerechnet Marsaili A’Lanth war so dumm, sich unseren Freunden in den Weg zu stellen, weil sie unbedingt ihre „Neuigkeiten“ loswerden wollte. Na, da war sie an die Richtigen geraten! „Eure Schwätzereien werden Euch ganz schnell vergehen. Wir werden den Vorfall dem Jarl melden!“ sagte Khamul sichtlich ärgerlich. „Ach, der Jarl, der macht mir keine Angst, mit Bjarni hatte ich doch noch nie Probleme.“ Das Weib lachte. „Wir sprechen aber nicht von Bjarni, sondern von Sigmund.“ Merkte Annlie an und beobachtete mit sichtlichem Vergnügen, wie die Schwätzerin, die ja zu Annelies großem Ärger denselben Nachnamen wie sie trug (dazu muss man allerdings wissen, dass der Name A’Lanth in Chedian etwa so häufig war wie „Schulze“ oder „Lehmann“ in der uns bekannten Welt), blitzschnell erbleichte und das Weite suchte.

Nun konnten die Freunde endlich zum Thronsaal vordringen. Sie erzählten Bjarni von den Befreiung des Generals und erhielten dafür Lohn und Dank. Nun noch ein Spurt in den Laden, damit Ming wieder den ganzen Plunder in Gold verwandeln konnte, ein kurzer Aufenthalt beim Ausbilder ließ alle auf Level 9 trainieren. Um 21 Uhr waren sie schon wieder auf dem Schiff, das sie zurück nach Drangheim brachte.

Gut ausgeruht kamen sie gegen acht Uhr morgens an, liefen direkt zu Sigmund, um ihm die Schwätzerin zu entlarven, dann verließen sie auch schon wieder die Stadt und hielten sich diesmal in Richtung Nordwesten. Dort stießen sie auf einige feindliche Feldknechte, die sie besiegten und anschließend deren Truhen ausnahmen. Schon war es fast wieder Mittag, also Zeit für die Schnellfähre nach Guberland. Pünktlich um 12 legten sie ab und kamen noch am selben Abend an.

Ganz offensichtlich waren sie in eine andere Klimazone gefahren. Hier in Guberland war es viel wärmer als in Sturmford oder Drangheim. Aufgrund der örtlichen Nähe war das wohl nur mit einer warmen Meeresströmung zu erklären. Stella atmete tief durch, schloss die Augen und genoss die laue Luft, die ihr Gesicht streichelte. So schön war die junge Elfin im Mondlicht, dass Ake vor Bewunderung und Liebe Tränen in den Augen standen. Ming drängte sich an den beiden vorbei. Mussten sie denn unbedingt den ganzen Landesteg versperren? Annelie und Khamul grinsten in sich hinein, tauschten einmal mehr einen kurzen Blick, bei dem beide leicht erröteten.

Ming sprach mit dem Bootsman und erfuhr, dass am Donnerstag ein Schiff nach Thjorgard fahren würde. Was denn, Donnerstag? Es war doch gerade erst Samstag?! Was für eine Qual! Er würde sich wohl noch gedulden müssen, bis er die Möglichkeit haben würde, zum Gelehrten aufzusteigen.

Die Freunde erkannten in einiger Entfernung östlich vom Hafen Lichter und buntes Treiben, beschlossen aber, zunächst in die Stadt zu gehen. Als sie den Hügel hoch an der Stadtmauer entlanggingen, schlug ihnen eine Geräuschkulisse wie von einem großen Viehmarkt entgegen. Voller Vorfreude auf das vermeintliche wilde Treiben betraten sie die Stadt - und wurden von einer Totenstille empfangen.

„Hm“ sagte Khamul und zog die rechte Augenbraue hoch. Nein, sie fragten diesmal keine der Stadtwachen, wie es dazu kam, sondern überlegten für sich, wo wohl das Tonband mit der Marktmusik aufgestellt war und welchen Zweck es erfüllen mochte. Es wollte ihnen nichts dazu einfallen, also gaben sie es recht bald auf, weiter darüber nachzudenken und beließen es bei einem verwunderten Schulterzucken. In der Stadtmitte fanden sie einen Brunnen, der ihnen wieder zu einer dauerhaften Beschleunigung verhalf, und den Jarlspalast mit einem Käfig davor, in dem ein armer verrückter Kerl der allgemeinen Schadenfreude preisgegeben war.

Stella versuchte, mit dem Ärmsten zu sprechen, aber es kam nur sinnloses Gebrabbel aus ihm heraus. Seine Augen waren verdreht und unaufhörlich lief ihm Speichel aus den Mundwinkeln. Ake zog Stella, die an ihrer Unfähigkeit zu helfen schon wieder verzweifeln wollte, sanft am Arm und alle zusammen betraten schließlich den Palast. Während sie warten mussten, bis sie zu Jarl Markel vorgelassen wurden, amüsierten sie sich über etwa ein Dutzend rosa Plüschdrachen, die in einer Vitrine im Vorraum ausgestellt waren. Ming hielt Ausschau nach einem magischen Altar, konnte aber keinen entdecken.

Dieser Jarl war noch um einiges seltsamer als die beiden, die sie bisher kennen gelernt hatten. Er hatte die Reife und Intelligenz eines verspielten Kleinkindes. Seine Aufträge sprachen für sich: Ein Buch mit Spielregeln wollte er haben, die Freunde sollten den angeblich klügsten mann der Welt, Ivan den Schlauen im Quiz besiegen und außerdem sollte noch ein Konkurrent aus dem Weg geräumt werden, wozu der Jarl selbst wohl kaum in der Lage gewesen wäre. Die Freunde verließen den Thronsaal im einvernehmlichen Kopfschütteln. Diese Guberländer waren schon ein seltsames Volk: Spielten Marktmusik als illusionären Empfang für Fremde und wählten sich ein solches Stadtoberhaupt... Was half es, sie brauchten diesen genauso wie alle anderen, also trug Khamul die Aufträge in sein Buch ein und sie gingen weiter in Richtung Süden.

Hier fanden sie hinter einem der mächtigen Tore, die die Stadtteile voneinander trennten, den Tempel und dort Rtjolnir, der für die Ausbildung von Geweihten zu Heilern zuständig war. Zu Stellas Freude bestand sein Beförderungsauftrag darin, Nutty Nurtigan zu heilen, eben jenen, der so ein erbärmliches Dasein in dem Käfig vor dem Jarlspalast ertragen musste. Dazu sollten sie mit dem ortsansässigen Apotheker sprechen. Stella und Annelie, die sich ebenfalls zur Heilerin ausbilden lassen wollte, wenn auch mit anderen Zielen und Absichten als ihre Freundin, nahmen den Auftrag an.

Schnell fragten sie sich zur Apotheke im nordöstlichen Teil der Stadt durch. Der Apotheker erklärte sich sofort bereit, einen Heiltrank für Nutty herzustellen. Dazu benötige er aber eine Haarlocke der Hexe, die ihn einst verzaubert hat. Diese Hexe mit dem Namen Hjardisa würde außerhalb der Stadt in einer Höhle leben.
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Khamul
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Beitrag von Khamul »

Meinen vollsten :respekt: Mara !!
Wirklich druckreif :) Nachdem ich gerade Gelegenheit hatte, die letzten beiden Abschnitte auf einmal zu lesen (die ich beide noch nicht kannte) ist es umso härter, wieder aufzuhören.
Ich hoffe wirklich, daß Du weiterhin die Zeit findest, bei diesem Schreibstil zu bleiben!
lg
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stellabea
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Beitrag von stellabea »

Hallo Mara :bussi:
endlich bin ich mal wieder zum lesen gekommen.....hach, deine Geschichte ist wirklich gut....würde sagen, druckreif :)
und ich bin auch noch verliebt :D ach, wie schön, hoffentlich ist er auch das, was er zu sein scheint.......
bin gespannt auf die Fortsetzung
Gruss, Stella
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Ein_Yak
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Beitrag von Ein_Yak »

Hey Mädels!
Khamul hat geschrieben:Ich hoffe wirklich, daß Du weiterhin die Zeit findest, bei diesem Schreibstil zu bleiben!
@ mara: Jo, und bitte weiter so detailreich. Das macht gerade den Reiz aus. Da können wir auch 'mal zwei Tage warten... aber nicht länger ;)...
PS: Entspannt bleiben!

Ihr könnt die Mega-Hits der 20er, 30er, 40er, 50er, 60er, 70er, 80er, 90er und von heute im supertollstenbesten Mix nicht mehr ertragen?! Habt Ihr Lust auf Freies Radio in Eurer Nähe?!
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Teil 16: Wichtige Schritte

Beitrag von mara »

So verließen sie wieder die Stadt. Annelie erinnerte sich, bei der Ankunft des Schiffes am Strand eine Art Höhle gesehen zu haben und meinte, man sollte dort zuerst nach der Hexe suchen. Also ließ man sich im Schutz des Schwebefalls die Steilküste hinunterfallen, fand schnell die Höhle und dort auch tatsächlich die Hexe Hjardisa, welche der Trollfrau Yrsa auf verblüffende Weise ähnelte. Während Annelie die alte Frau durch ein belangloses Gespräch ablenkte, schauten sich die anderen in der Höhle um. Auf einem Hocker fand Stella die Haarbürste der Alten und steckte sie rasch ein. Eilig verließen die Freunde die Höhle und rannten ein ganzes Stück aus Angst davor, dass die Alte den Diebstahl entdecken und ihnen eine ihrer gefährlichen Verwünschungen hinterherschicken würde.

Ganz außer Atem kamen unsere Freunde im Osten der Insel an, wo eine Art Zirkus mit zahlreichen Gewinnspielen aufgebaut war. Annelie erinnerte sich sogleich an der verarmten Prinzen in Drangheim und legte für selbigen beim Zirkusdirektor ein gutes Wort ein. Dieser versprach Nicolai tatsächlich eine Anstellung. Die Freunde freuten sich schon darauf, ihm diese Botschaft überbringen zu können.

Sie schlenderten nun über den Platz und recht bald fiel ihnen ein Typ auf, der lauthals damit prahlte, der klügste Mann der Welt zu sein und mit jedem die Wette eingehen würde, dass man ihn nicht besiegen könnte. Grinsend gingen unsere Abenteurer zu diesem komischen Kauz, man versicherte, die Herausforderung anzunehmen. „Auf Leben und Tod?“ fragte jener. Nach einem Moment des Stillschweigens antwortete Khamul: „Wenn es sein muss, auch das.“ Und umspannte mit der rechten Faust seinen Kaiserstern. Ivan stellte Fragen aus der Geschichte Chedians und des Ursanischen Reichs.

Die Freunde berieten sich. Sie ließen sich Zeit dabei, schließlich ging es um viel. Es stellte sich heraus, dass die Geschwister Khamul und Stella am besten in der Schule aufgepasst und wohl auch das beste Gedächtnis für solche Dinge hatten. Sie fanden die weitaus meisten richtigen Antworten. Wie der frühere Kaiser ums Leben gekommen war, wusste jedoch Ming am schnellsten zu sagen. Bei der letzten Frage mussten sie aber alle aufpassen, nicht ganz laut loszulachen. Da fragte dieser Mensch doch allen Ernstes, wer der klügste Mann der Welt sei. Darüber hätte sicherlich jeder seine eigene Meinung gehabt. Aber welche wollte er wissen? Ihr ahnt es: Die richtige Antwort musste natürlich „Ivan der Schlaue“ heißen. Nun, so lächerlich es auch war, damit hatten sie wohl gewonnen. Annelie steckte die Siegesurkunde ein.

Ake meinte, die Burg des Dooks, jenes Konkurrenten, vor dem der Jarl solche Angst hatte, müsste irgendwo im Norden sein. Diese Richtung schlug man nun ein. Ein paar Banditen lauerten ihnen in einem Waldstück auf. Das sollten sie bitter bereuen. Auch ein paar angriffslustige Feuerlibellen mussten noch ihr Leben lassen, dann stand man vor der Burg. Ein mächtiges Bauwerk, das, ähnlich wie das Drangheimer Gefängnis, direkt in den Fels hinein gebaut war. Eine Säule hinter einem Mauervorsprung schenkte vorübergehend Magie, aber was nützte das, wenn man seine Zauberpunkte nicht „heilen“ konnte?

Vorsichtig betrat die Truppe nun die Burg. Die Wachen nahmen keine Notiz von ihnen. Zum Glück, denn Khamul erkannte starke Orkoffiziere, mit denen sie sich lieber nicht anlegen sollten. Ein Versuch Annelies, die Truhe im ersten Schlafraum zu entschärfen, brachte die Freunde zum zweiten mal zu der Gelegenheit, von dem Mann mit dem schlechten Mundgeruch abgewiesen zu werden. Erneut wurde man in der Zeit zurückgeschickt und fand sich in der Eingangshalle des Dook-Castles wieder. „Nun gut“, sagte Annelie. „Dann werde ich mir wohl einen Tee brauen müssen.“ Mit diesen Worten nahm sie eines der Kleeblätter in den Mund, schloss die Augen und konzentrierte sich ganz fest auf ihre Fallen-Fähigkeit. Es wirkte. Der zweite Entschärfungsversuch war erfolgreich und Ming freute sich außerordentlich über ein Kriegeramulett der Todesruhe, das seiner Dunkle-Magie-Fähigkeit 3 Fertigkeitspunkte hinzufügte.

Auf dem Weg durch die Burg fanden sie noch weitere Truhen. Es schien niemanden zu stören, dass sie sich einfach bedienten. Außer Stella und Ake vielleicht. Aber die konnten sich ja gegenseitig ganz lieb trösten.

In einem der hinteren Räume hatte Annelie eine Ahnung, dass es einen Geheimgang geben müsste und dass die Burg insgesamt viel weiter in den Berg hineingebaut war, als es auf den ersten Blick schien. Sie war bereits dabei, die Wände nach einem verborgenen Schalter abzusuchen, aber Khamul warnte sie, dass die Wachen das sicherlich nicht so gut fänden, wenn Fremde die Geheimnisse der Burg entdecken. Das sah Annelie ein. Sie hatten einen Auftrag, und vielleicht ergab sich ja später noch einmal die Gelegenheit, Annelies Neugier zu befriedigen. So gingen sie weiter und fanden irgendwann der Thronsaal.

Der Dook war ein grober Kerl, aber verglichen mit der Witzfigur in der Stadt wäre er sicherlich der kompetentere Jarl gewesen. Nun, das hatten die Freunde nicht zu entscheiden. Sie trugen ihm nur den Wunsch des Jarls vor. Aber welch eine Überraschung, der Dook sah es gar nicht ein, zu verschwinden. Als Forrad Darre ihm allerdings sein Breitschwert unters Kinn hielt, gab er doch noch nach und versprach, die Gegend so bald wie möglich zu verlassen. Schade um ihn, aber der Auftrag war damit wohl erfüllt.

Nachdem die Truppe noch die restliche Guberländer Gegend von Banditen und Libellen befreit, sowie ein höchst merkwürdiges Gebäude mit einem Eingang in Form eines Gänsekopfs bewundert hatte, kehrte sie in die Stadt zurück. Zunächst brachten sie die Haarlocke zum Apotheker, der versprach, ihnen binnen zwei Stunden einen Trank für Nutty herzustellen. Soviel Zeit wollte ihm aber die außergeschichtliche Instanz nicht lassen, sprach rasch einen Speichern-Laden-Zauber und *simsalabim* der Trank war in Sekundenschnelle bereitet. Stella steckte ihn ein und gab ihn kurz darauf dem armen Nutty zu trinken. Dieser Wundertrank wirkte augenblicklich. Nutty bedankte sich herzlich, Stella und auch die anderen waren froh über den Erfolg.

Nun sprach man rasch noch mit dem Jarl, der von dem schnellen Erfolg unserer Helden überaus beeindruckt war. Er bestand dennoch auf dem Buch der Regeln, vorher wollte er sich unter keinen Umständen anschließen. Nun, dann müsste man wohl später noch einmal in diesen merkwürdigen Ort zurückkehren.

Anschließend besuchten die Freunde den Tempel, wo Stella und Annelie in einer bescheidenen aber dennoch feierlichen Zeremonie zu Heilerinnen befördert wurden. Voller Stolz empfingen die beiden Frauen den Segen und ihr neues Gewand. Ake war hingerissen, Khamul freute sich, Darre war auf einer der Kirchenbänke eingeschlafen, Ming verdrehte die Augen, trampelte ungeduldig von einem Fuß auf den anderen und fragte sich, wie lange das Ganze wohl noch dauern wurde. Er sollte recht bald erlöst werden. Zum Abschluss stellte sich den beiden frischgebackenen Heilerinnen noch ein Herr namens Grey Slemnir vor, der Heiler zu Priestern befördern konnte. Stella ließ sich sofort promovieren. Und so sahen ihre Aufgaben aus: Sie sollte helfen, einen neuen Tempel zu gründen, dafür sollte sie einen Priester finden, den Baum des Lebens aus einem verlorenen Tempel bergen und jemanden aufsuchen, der sie die notwendigen Rituale der Tempelweihe lehrte. Diese doch recht anspruchsvoll klingenden Aufträge wurden von Khamul wieder sorgfältig notiert, dann verließen sie den Tempel. Darre ließen sie schlafen, er würde ja sowieso irgendwann wieder auftauchen.

Im Südwest-Teil sollte es einen Händler geben. Man fand ihn auch, aber er wollte sich nicht anschließen. (Bug? Der Dialog konnte nach dem ersten Satz nicht weitergeführt werden...) Nun, man würde sicherlich auch ohne ihn auskommen. Schließlich wurden die Freunde von Auftrag zu Auftrag immer reicher. Ming bestand nun doch darauf, in alle Häuser zu gehen, denn irgendwo musste doch noch dieser „verdammte“ Altar sein. Sie fanden ihn schließlich etwas oberhalb der Apotheke in einem leer stehenden Haus. Zum allgemeinen Amüsement war er als Esstisch dekoriert.

Der letzte noch nicht besuchte Stadtteil von Guberland war dann für alle sehr interessant: Hier lebten die Lehrer der einzelnen Magien. Alle wurden Experten in Licht- und Elementarmagie, Stella und Annelie noch zusätzlich in den geistigen.

So „gestärkt“ konnte man Guberland Sonntag Mittag mit der Schnellfähre verlassen und kam am Montag, dem 16. Januar gegen 19:00 im gewohnt verregneten Sturmford an. Und ja – Darre war wieder dabei.
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faxerobert
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Beitrag von faxerobert »

Hallo Mara,

mehr, mehr :top: :top:

Du bist ja jetzt richtig in Fahrt. :respekt:

Gruss Faxerobert
Es stirb sich schwer und bevor du guckst kommt ein Lich daher.
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Khamul
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Beitrag von Khamul »

Vor allem interessant zu lesen wie Mara an die Sache drangeht.
Sie macht einige Aufträge die ich erst später getan hab. Anskram Keep war immer eines der ersten Dungeons das ich betrete.
Und nun les ich, daß Khamul noch nicht mal mit dem gedanken gespielt hat, da reinzugehen ;)

Macht viel Spaß :)
lg
Khamul
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Raistlin_Majere
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Beitrag von Raistlin_Majere »

hallo Mara

ich hab schon länger nicht mehr reingeschaut, weil ich sehr mit Mox beschäftigt bin.

ich finde deine Story super interresant, mach weiter so. :top:

ich spiele mit dem gedanken deine und die story von faxobert mal zu sammeln und auszudrucken (wenn ich darf)

by und cu
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mara
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Teil 17: Burg Anskram – Part one :D

Beitrag von mara »

nix dagegen, Raistlin. ;)

Teil 17: Burg Anskram – Part one :D

Nicht nur Ming ärgerte sich, dass es noch ganze drei Tage dauern sollte, bis sie endlich ein Schiff nach Thjorgard nehmen konnten. Auch Khamul wurmte es (wenn er es auch nicht so zeigen mochte), dass die Frauen schon ihre Beförderung erhalten und nun mehr Treffer- und Zauberpunkte hatten als die Männer. Also wurden die nächsten Tage genau geplant: Noch in dieser Nacht wollte man die Burg-Anskram-Aufträge angehen und nach Möglichkeit erledigen. Morgen mittag sollte es wieder nach Drangheim gehen. Von dort aus am Mittwoch weiter nach Guberland.

Also gingen sie diesmal nicht in die Stadt, sondern an ihren Mauern entlang nach Norden. Hier gab es eine wahre Libellenplage. Den Viechern schien das ewig feuchte Klima gut zu bekommen. Den Menschen wohl weniger. Überall lagen Leichen herum. Da niemand Lust hatte, sich wieder irgend eine Krankheit einzufangen, blieben sie unberührt liegen. Hinter einer Wegbiegung lauerten unseren Freunden einige Feldknechte auf. Es war ein kurzer Kampf. In der Nähe ihrer Feuerstelle stand eine Säule der Genauigkeit, an der sich jeder bediente.

Ake meinte zu wissen, dass sich Anskram irgendwo in westlicher Richtung befinden müsste. Also hielt man sich in dieser Richtung und schon bald sah man das imposante Bauwerk. Dunkler, stark verwitterter Sandstein, beinah schwarz sah die Burg aus. Hier und da war Moos in den Mauerspalten zu sehen. Die Burg wirkte verlassen. Das Tor war fest verschlossen und es war auch niemand zu sehen, der es hätte öffnen können. „Was machen wir nun?“ fragte Stella in die Runde. Khamul zuckte die Schultern. „Keine Ahnung, aber vielleicht gibt es ja irgendwo einen zweiten Eingang.“ „Genau!“, sagte Annelie „Lasst uns um die Burg herumgehen.

Als sie fast an der Rückseite angekommen waren, stoppte Annelie, die vorausgegangen war und bat um Ruhe. In die Stille hinein drang ein Zischen, wie von einer Schlange, aber doch irgendwie dunkler, voller... „Basilisken“ flüsterte Khamul. „Sie vergiften, sind aber im Nahkampf schnell zu schlagen.“ „Na, dann nix wie ran!“ sagte Ming entschlossen. Auf einen Wink von Annelie hin stürzten sie sich alle gleichzeitig auf das völlig überraschte Tier, das ein bisschen so aussah, wie ein breites Krokodil mit einer zu kurz geratenen Schnauze, und schlugen es tot, ehe es seinen gefürchteten Giftangriff starten konnte.

Die Freunde atmeten auf. Khamul häutete den Basilisken. Die anderen schauten ihn verwundert an. „Soll viel Geld bringen, steht hier im Buch.“ Sagte Khamul schulterzuckend „Und wer weiß, wofür man das eines Tages noch gebrauchen kann.“

Annelie hörte gar nicht mehr zu. Erst öffnete sie eine Truhe, die hier hinter der Burg herumstand, dann ging sie zielstrebig auf ein kleines Loch in der Mauer zu, das sie mit ihren scharfen Sinnen entdeckt hatte. Sie erhob ihre Drachenkeule und schlug einmal fest gegen das porös wirkende Gestein. Tatsächlich, es bröckelte. Ein Stein fiel heraus, das Loch vergrößerte sich ein wenig. Mit einem Freudenschrei machte Annelie auch die anderen auf ihre Entdeckung aufmerksam. Also unterbrachen Khamul und Ming ihr Streitgespräch, wer von ihnen fortan den schönen Helm tragen sollte, den sie in der Truhe gefunden hatten, und jeder schlug nun auf das Mauerwerk ein, bis das Loch groß genug war, dass sie hindurchschlüpfen konnten.

Hier konnten sie den Aufbau der Burg nun besser erkennen. Es gab zwei hohe Mauern um die eigentliche Burg. Sie befanden sich zwischen diesen beiden Außenmauern. Hinter der zweiten hat Khamul durch eine Maueröffnung einen weiteren Basilisken entdeckt. Es gelang ihnen wieder, sich unauffällig an ihn heranzuschleichen und ihn zu erledigen, ehe er so richtig bemerkte, wie ihm geschah. Im Hochgefühl dieses erneuten Triumphes suchten die Freunde nach einem Eingang in das Burginnere. Erschwert wurde ihre Suche dadurch, dass es Nacht und stockfinster war. Khamul konnte zwar Fackellicht zaubern, aber das brachte nur wenig. Sie stiegen die enge Wendeltreppe in einem der Ecktürme empor. Stella stolperte und fiel beinah durch ein Loch im Boden. Ake konnte sie gerade noch halten. Erleichtert atmeten beide auf.

Ganz oben fanden die Freunde die Schließanlage der Burg. Sie erinnerten sich an den Auftrag des Drangheimer Jarls, benutzten seinen Schlüssel, um eine Falltür zu öffnen, ließen das Tor herunten, durchschossen schließlich noch die Halteseile und hatten damit auftragsgemäß die Verteidigungseinrichtung außer Kraft gesetzt. Außerdem hatten sie sich damit noch ihren eigenen Rückweg verkürzt. Aber ehe sie diese Erleichterung würden nutzen können, lag noch ein ganzes Stück Arbeit vor ihnen.
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Beitrag von mordin »

Hallo Mara & Faxerobert,

animiert durch eure Geschichten, habe ich mm9 noch einmal installiert und neu begonnen. Allerdings seid ihr mir beide zu schnell, ihr habt scheinbar einige Zeit darauf verwandt eure Route genau zu planen. Ich hingegen erledige, die Aufträge, die mir am nächtsen sind, deshalb hänge ich schon mindestens einen Tag hinterher, ich hoffe es wird nicht viel mehr, wenn ich mal ein Anschluss-Schiff nicht bekomme. Aber dank eurer Geschichte macht auch mir das spielen wieder richtig Spass, denn ich kann jetzt immer vergleichen wie ihr vorgeht und wie ich es mache.

Gruß Mordin :ninja:
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Beitrag von faxerobert »

Hallo Mara,

Du legst jetzt aber ein gewaltiges Tempo vor, da muss ich mich aber sputen, um mit zuhalten. Super geschrieben. :respekt: :top:

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Beitrag von faxerobert »

@Mordin,

nee Mordin hab das nicht geplant sonder ich hab M&M9 sooft gespielt, dass ich die Reihenfolge fast im Schlaf kenne. Will nur versuchen meinen Rekord von 2 Monaten und ein Paar Tagen zu brechen.

@Raistlin, kein Problem.

Gruss Faxerobert
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Teil 18: Burg Anskram – Part two :D

Beitrag von mara »

Als sie die Balustrade um die Burg herumgingen, fanden sie an der Rückseite endlich einen Eingang. Innen empfing sie ein widerlicher Gestank nach Dreck und Ungeziefer. „So sehr haben die Sturmforder also ihre Burg herunterkommen lassen, und wir sollen jetzt aufräumen!“ sagte Ming und rümpfte die Nase. „Was soll’s, Auftrag ist Auftrag“, bemerkte Khamul, zuckte die Schultern und wandte sich dem linken Gang zu. Den gingen sie dann auch entlang. Plötzlich war ein leises Knacken zu vernehmen und blitzartig schossen etwa zwanzig Speere aus der Decke auf die Mannschaft herunter. Alle wurden verletzt. Am meisten Darre und Ake, die deutlich größer und kräftiger waren als die jungen Elfen.

Benommen schauten sie sich um. Den größten Schreck hatte Annelie bekommen. Aufmerksam suchte sie nun Boden, Wände und Decke ab. Sie hatte diese Falle nicht erkannt, ihre Freunde nicht warnen können! Schon machte sie sich Vorwürfe, dass sie ihre Wahrnehmungsfähigkeit zu wenig trainiert hatte. Der Aufstieg in den Magien war ihr wohl zu wichtig gewesen. Sie schämte sich dafür und senkte den Kopf. Das konnte Khamul nicht sehen. Er ging zu der kleinen Elfin und nahm sie tröstend in den Arm. Annelie legte ihren Kopf an Khamuls Schulter. „Ich werde wohl aufmerksamer sein müssen, damit so etwas nicht noch mal passiert.“ Sagte sie. „Du machst das schon!“ flüsterte Khamul aufmunternd und zwinkerte ihr zu.

Stella verband die Wunden und stillte die Blutungen. Große Sorgen machte sie sich um Ake, den es heftig an der rechten Schulter erwischt hatte. Er wollte sich aber nicht anmerken lassen. Ab jetzt ging Annelie voraus und hoffte, dass sie ein weiteres Unglück dieser Art verhindern könnte.

Ein paar Kobolde wollten sich mit unseren Freunden anlegen, was ihnen nicht so gut bekam. Sie fanden Schlafräume mit Koboldbehausungen, die sie erfolgreich ausräucherten. In einer Vorratskammer begegneten ihnen wieder diese unappetitlichen Riesenkäfer, die sie aus dem Drangheimer Gefängnis schon kannten. Nun, es lohnte sich immerhin, sie totzutreten, denn sie trugen fast immer Bücher bei sich. Was die damit wohl wollten? Ist doch so, als würde ein Eskimo ne Badehose mit sich herumschleppen.

Als sie fast am Ende des Gangs angekommen waren, rief Annelie: „Achtung!“. Sie hatte einen kleinen Balken an der rechten Gangseite entdeckt. Ganz vorsichtig schlich sie dorthin und tippte mit der Fußspitze auf den Boden. Ein lautes Drehgeräusch war zu vernehmen, die rechte Wand klappte herunter, darunter waren kurz gefährliche Spieße zu erkennen, auf die sie wohl alle gefallen wären, wenn Annelie die Falle nicht entdeckt hätte. Einen Augenblick später klappte die Wand wieder zurück.

„Na dann..“ sagte Annelie, löste die Falle erneut aus und gab allen einen Wink, ihr rasch zu folgen. Das taten sie dann auch. Nur Stella und Ake, die zuletzt gingen, waren nicht schnell genug. Die Wand klappte mit ihnen zurück und sie fanden sich in einem kleinen Geheimraum dahinter wieder. Annelie schrie vor Schreck kurz auf. Dann war alles still.

„Stella? Ake? Geht es Euch gut?“ fragte Annelie einige Sekunden später ängstlich. „Alles ok.“ Sagte Stella hinter der Wand. „Wir suchen nur nach einem Weg, hier wieder herauszukommen.“ In Wirklichkeit hatten die beiden den kleinen Schalter an der linken Wand schon längst gefunden. Aber, wann hatten sie schon mal Gelegenheit, ganz für sich zu sein? „Wartet, das haben wir gleich!“ sagte da aber schon Annelie, löste die Falle erneut von der anderen Seite aus, und schon kippte die Wand wieder um und ... Stella zog sich rasch noch ihr Kleid glatt.

Wollen wir mal annehmen, dass niemand etwas bemerkt hatte. Es wäre den beiden wohl sonst doch zu peinlich gewesen. Am Ende des Gangs fanden die sechs jedenfalls rechter Hand einen längeren Raum, aus dem wieder eine Menge Kobolde drangen, die recht schnell erledigt waren. Nachdem man auch hier eine Behausung ausgeräuchert, den Schalter am Ende des Raumes umgelegt und die Feinde im gegenüberliegenden Raum erledigt hatte, wandte man sich dem rechten Gang der Burg zu.

Hier fand sich eine weitere Kippfalle, hinter der auch wieder ein Geheimraum war. Diesmal fand sich sogar eine Kiste darin. Also war es doch ganz gut, dass Annelie diesmal die Neugier beschlich, sich einen dieser Geheimräume einmal selbst anzuschauen. Es fand sich zwar keine große Überraschung in dieser Truhe, aber immerhin wieder ein paar Kleinigkeiten und etwas Gold mehr.

Der Rest wäre reine Routine gewesen. Leider konnte Annelie nur die Kippfallen inzwischen recht gut erkennen, die anderen wurden ausgelöst und so waren am Ende alle ziemlich stark mitgenommen, trotzdem die Feinde in der Burg eher lächerlich zu nennen waren. Annelie nahm sich ganz fest vor, ihre Wahrnehmungsfähigkeit zu trainieren. Darre lachte: „Eine Heilerin mit Wahrnehmung, ja, hat man denn so was schon gesehen?“ Er wälzte sich fast am Boden vor Lachen, Tränen standen ihm in den Augen. „Mädel, lass Dir das gesagt sein: So sehr Du Dich auch bemühst, aus Dir wird nie ein echter Dieb werden. Ihr hättet einen Kämpfer mitnehmen müssen. Der kann später Meuchelmörder oder meinetwegen auch noch Ranger werden. DAS sind brauchbare Fallenfinder und –entschärfer. Was Du hier machst, ist doch Kinderkram.“ Annelie verstummte. Khamul wollte Darre direkt an den Hals springen. Auch Ake war zornig über diese Rücksichtslosigkeit Darres, obwohl er wusste, dass dieser nicht Unrecht hatte. Ming wirkte nachdenklich, sagte aber nichts zu dem ganzen Thema.

Stella hatte genug zu tun, alle Verletzungen zu versorgen. Ihre Heilmagie war schon wieder am Ende und sie hoffte, dass der Auftrag endlich beendet wäre. Und so sah es auch aus: Im großen Saal war ein Schalter freigelegt, als sie diesen nun betätigten, öffnete sich eine der riesigen Türen zum anderen Teil der Burg, während die andere Tür sich gleichzeitig schloss. Sie mussten also rasch hindurchgehen. Auf der anderen Seite hatten sie nicht mehr viel zu tun. Als sie die letzte Koboldbehausung ausgeräuchert hatten, ertönte wieder einmal das ihnen inzwischen schon so vertraute Klingeln. Sie hatten es geschafft.

In der Mitte des Burgsaals erschien aus dem Boden heraus eine Plattform. Ein Riesenkobold wurde von zwei plötzlich eintreffenden Wachen erledigt. „Schau mal einer an.“ Bemerkte Ming. „Kaum haben wir den Dreck erledigt, kriechen sie aus ihren Löchern.“ Diesmal stimmten ihm alle grinsend zu.
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Re: Teil 18: Burg Anskram – Part two :D

Beitrag von Khamul »

mara hat geschrieben: Nun, es lohnte sich immerhin, sie totzutreten, denn sie trugen fast immer Bücher bei sich. Was die damit wohl wollten? Ist doch so, als würde ein Eskimo ne Badehose mit sich herumschleppen.
:)) Ja, das fragt Khamul sich wirklich :))

Weiterhin 1a geschrieben Mara :) :top:
lg
Khamul
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faxerobert
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Beitrag von faxerobert »

@Mara,

wie Du es nur so schaffst!!! :respekt: :respekt: :top:

Gruss Faxerobert
Es stirb sich schwer und bevor du guckst kommt ein Lich daher.
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mara
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Teil 19: Zwielicht

Beitrag von mara »

Hier ergab sich für Ming zum ersten mal die Gelegenheit, den Zauberspruch Stadtportal auszuprobieren. Auch Khamul und Stella hatten den Spruch gelernt, aber sie wussten, wie sehr sich Ming auf diesen Augenblick gefreut hatte und ließen ihm deshalb gern den Vortritt. Ming hob die Arme, konzentrierte sich, sprach die mystischen Worte. Es wurde gleißend hell, alle begannen zu schweben, aber nur für einen winzigen Moment. Dann fanden sie wieder Boden unter den Füßen, das grelle Licht verschwand, und sie standen am Teleportationsaltar im Sturmforder Jarlspalast.

Bjarni erwartete sie schon freudig. Die Nachricht von der Befreiung Anskrams war bereits zu ihm durchgedrungen. Er bedankte sich herzlich und erklärte sich auch sofort bereit, sich der Allianz unserer Freunde anzuschließen. (Glücklicherweise erwähnte er nichts von den defekten Verteidigungsanlagen. Aber vielleicht nahm man ja allgemein an, das dies aufs Konto der Kobolde ging.)

Die sechs gefeierten Helden wollten den Thronsaal schon wieder verlassen, als der Jarl sich räusperte: „Moment... ich hätte... ähäm... noch eine kleine Bitte...“ „Ja?“ fragte Stella. Sie sah, dass der Jarl abwechselnd blass und rot wurde und ging nun so nah zu ihm hin, dass er sein Anliegen flüstern konnte. „ähäm“ räusperte sich der Jarl noch einmal und beugte sich über Stellas Ohr. „Wenn Ihr auf Euren Reisen nach Thronheim kommen solltet... ich habe hier einen Brief für Lady Kira, die Jarlin von Thronheim... Es ist... ähäm... ich vertraue meinen Briefträgern nicht... er ist... ähäm... zu persönlich... ähäm...“ „Verstehe“ flüsterte Stella, zwinkerte Bjarni freundlich zu und verstaute den Brief in ihrer Brusttasche. Dann ging sie zu den anderen hinüber. „Was wollte er denn?“ fragte Khamul, auch die anderen schauten gespannt. Aber Stella lächelte nur und ging hinaus in die Stadt.

Ake suchte ihre Hand, fasste sie und gab ihr einen zärtlichen Kuss auf die Wange. Stella lächelte und drehte ihren Kopf so, dass sich ihre Wangen kurz berührten. Sie drückte Akes Hand. Ach wenn sie doch nur endlich etwas Zeit für sich hätten...

Ming steuerte zielsicher den Buchladen an. Dort verkaufte er alles, was sie nicht mehr brauchten und begutachtete das Angebot, dass jedoch unverändert war. Danach liefen alle noch zum Ausbildungsgelände und trainierten bis Level 12.

Gegen Mittag betraten sie schon wieder die Schnellfähre nach Drangheim. Dort angekommen, verkündeten sie Sigmund die Nachricht von der lahmgelegten Verteidigung und wollten dann im Gasthaus ein bisschen ausruhen. Sie saßen an der Bar und nippten an ihren Getränken, als sich ein zwielichtiger Mann zu ihnen gesellte.

Er schlich sich an Annelie heran, schnupperte an ihren langen dunklen Haaren und fragte: „He, kleine Elfin, soll ich Dir mal meinen Dolch zeigen?“ „Was soll das?“ fragte Annelie empört und trat dem Fremden kräftig gegen das Schienbein. Ake stand sofort auf, schob den Widerling weg. Auch Ming und Khamul waren aufgesprungen und schauten den Mann finster an. „Du willst wohl Ärger!“ fragte Ming. Stella versuchte zu beschwichtigen: „Legt Euch doch mit dem nicht an. Er hat sicherlich nur zuviel getrunken. Vielleicht sollten wir besser gehen...“ Kurz stand der Kerl mit schmerzverzerrtem Gesicht vorn übergebeugt da. Dann fing er an, laut zu lachen: „Was seid Ihr denn für ne Truppe? Edle Retter und Helfer oder so was? Hahaha...“ Tränen standen ihm in den Augen. Ake hatte seine Hand am Schwert. Khamul umklammerte den Kaiserstern, Ming machte sich bereit, Gift zu sprechen.

Das bemerkte der Mann sofort und schaltete einen Gang zurück. „Hehe, ist ja gut, war nur ein Scherz“ bemerkte er mit breitem Grinsen. „Ich stell mich wohl am besten erst mal vor...“ Er deutete eine affektierte Verbeugung an: „Gestatten, Beagan A’Ghrie, Experte der Wahrnehmung und des Fallen Entschärfens.“ (Er hielt es für besser, von seiner wahren Berufung als gern gebuchter Auftragsmörder erst mal nichts zu erzählen.) Beim Stichwort Wahrnehmung und Entschärfen wurde Annelie hellhörig. Einen Dieb könnten sie ganz gut gebrauchen. Aber so einen Widerling? „Ihr glaubt doch wohl nicht allen Ernstes, dass wir Euch nach DEM Auftritt als Söldner in Erwägung ziehen?“ fragte Khamul da auch schon und unterstrich seine Worte mit einer eindeutig abweisenden Geste.

Beagan schaute listig. „Ich könnte Euch vielleicht helfen. Hab gehört, dass Ihr die Crona Kiga sucht. Kenn mich in der Kluft der Toten ein bisschen aus...“ Ming horchte auf, die anderen schauten überrascht. Beagan sah das mit Freude und gab mit einem Blick auf Ming seinen letzten Trumpf preis: „In der Kluft finden sich auch die Lich-Anweisungen. Ich weiß, wo sie sind.“

„Wieviel?“ fragte Ming sofort. „500 und 2% von allem, was Ihr findet.“ antwortete Beagan. „Moment! Nicht so schnell!“ riefen die anderen. Khamul zog Ming in eine ruhige Ecke neben der Bar. Dort wollten die Freunde sich beraten.

„Was soll das denn jetzt?“ fragte Khamul den Freund eindringlich. „Das kann doch nicht Dein Ernst sein, dass Du DIESEN Typen anheuern willst!“ „Oh doch!“ sagte Ming trotzig. „er mag widerlich sein. Aber wenn das stimmt, was er sagt, ist er zu wertvoll, um ihn nicht mitzunehmen. Und denk an Darres Worte.“ Flüsternd ergänzte er: „Du weißt, ich hasse ihn genauso wie Du. Aber was Annelies Wahrnehmungs- und Fallenfähigkeiten angeht, hat er nun mal nicht Unrecht. Wir könnten so einen wie den da“ Ming neigte seinen Kopf in Richtung Beagan „gut gebrauchen.“ Annelie nickte stumm, Stella schwieg, Darre grinste und Ake hielt es für das beste, sich aus der Sache herauszuhalten.

„Folgendes“ schlug Ming vor. „Finanziell sieht es gut aus. 500 Gold können wir schon mal riskieren. Wenn er hält, was er verspricht, schaffen wir vielleicht vor Abfahrt der Schnellfähre morgen noch, die Crona Kiga aus der Kluft zu holen und sie zu Siegfried zu bringen. Dann hätten wir schon zwei Jarls in der Allianz...“

„Klingt vernünftig“ sagte Annelie. „Wir brauchen nicht einmal Angst vor einem Hinterhalt zu haben. Wenn wir sterben, werden wir wieder in der Zeit zurückgeschickt und wissen noch alles, was passiert ist. In dem Fall können wir ihn sofort töten und hätten dann sogar das Gold wieder.“ Khamul grinste bei diesen Gedanken der Freundin. Die Vorstellung, Beagan mit seinem Kaiserstern eins über die Rübe zu ziehen, war so verlockend, dass er gern einwilligte. So beschlossen die Freunde mit Enthaltung Stellas, Beagan A’Ghrie anzuheuern und machten sich noch in der selben Nacht auf den Weg zur Kluft der Toten.
Zuletzt geändert von mara am Di 17.12.2002 - 10:41, insgesamt 1-mal geändert.
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Ein_Yak
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Beitrag von Ein_Yak »

Hey Mädels!

@ mara:

Bin ja sehr gespannt, wie die Anderen reagieren werden, wenn sich Mings Äußeres ein wenig verändert :D...
PS: Entspannt bleiben!

Ihr könnt die Mega-Hits der 20er, 30er, 40er, 50er, 60er, 70er, 80er, 90er und von heute im supertollstenbesten Mix nicht mehr ertragen?! Habt Ihr Lust auf Freies Radio in Eurer Nähe?!
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faxerobert
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Beitrag von faxerobert »

Hallo Mara,

mach weiter, ist sehr spannend. :top: :respekt:

Wie ich lese wählst Du einen anderen Weg. :winken:

Gruss Faxerobert
Es stirb sich schwer und bevor du guckst kommt ein Lich daher.
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samot
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Beitrag von samot »

Die Crona Kinga auf L12 ist eine beachtliche Leistung (zumindest die hinteren Teile). Bin mal gespannt, was das wird.

mfg

Thomas
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