Die Mythen und Legenden der Wüste.

Das war mal das Spielecharakter Board --- nun isses die Geschichtsbibliothek

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Janus der Weise
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Die Mythen und Legenden der Wüste.

Beitrag von Janus der Weise »

Einleitung

Ich hatte mich noch nicht einmal richtig eingerichtet als mich das laute Klopfen an der Pforte meiner Bibliothek je aus meinen Gedanken riss. Verwundert ließ ich von meinen Sachen ab und begab mich langsam zur Pforte. Ich konnte angestrengtes Japsen und Schnaufen vernehmen. Ein Junge musste dahinter stehen, so um die zwölf Jahre alt. Er schien weit gelaufen zu sein und es schien ihm wichtig zu sein.

Sein Herz klopfte bis zum Hals, das konnte ich deutlich spüren. “Geduld junger Freund. Ich lasse dich sofort ein!“ sagte ich höflich aber bestimmt. Hinter der Pforte vernahm ich ein kurzes gehauchtes "Dankeschön, Herr!" Ich entfernte die Riegel und Schlösser und öffnete langsam die Pforte. Der Junge rannte sofort los, mir direkt vor den Bauch. Nana , junger Mann. Nicht so hastig!“ lachte ich . Er rappelte sich wieder auf, nahm die Baskenmütze ab und machte eine höfliche Verbeugung.

„Entschuldigt meine stürmisches Auftreten, Herr aber ich habe eine wichtige Botschaft für euch.“Ich holte meine Lesebrille von meinem Schreibtisch und bot dem Jungen einen Sessel an. Er bedankte sich artig und setzte sich hin. Danach entzündete ich ein warmes Feuer im Kamin und legte ein paar Holzscheite nach. Ich bot dem Jungen ein paar Kekse und eine heißen Kakao an. Natürlich nahm er es an. Er lächelte und seine mandelbraunen Augen fingen an zu glänzen.

“So, eine wichtige Botschaft. Von wem denn? Kann ich sie mal sehen? Wie heißt du denn?“ Der Junge war nun ganz ruhig und ausgeglichen. Er puste an seinem Kakao, dann genoss er ihn in langsamen Schlücken. Alle Angst und Anspannung in ihm schienen wie weggeblasen. Dann stellte er vorsichtig seinen Kakao hin und fing an zu erzählen.

„Meine Name ist Jakob Mahlzahn, werter Herr. Ich bin der Sohn von Kiara Mahlzahn. Seit meinem sechsten Lebensjahr bin ich Bote und Kurier für diverse Leute. Davon halte ich meine Mutter und mich über Wasser. Wir sind nur einfache Leute. Ich bin dafür bekannt schnell und zuverlässig zu sein.

Ich bekam diese versiegelte Botschaft von Talkaar, dem Kapitän der schwarzen Lilie. Er bat mich, euch schleunigst diese Botschaft zu überbringen. Es sei wichtig."
Jakob übergab mir die versiegelten Notizen. Ich war neugierig wie ein kleines Kind,. konnte mich jedoch in der Gegenwart des Kindes nicht so gehen lassen. So nahm ich meine Pfeife, füllte sie mit altem Dreidl und steckte sie an. Die paar genüsslichen Züge beruhigten mich schnell. Ich bot Jakob noch einen Kakao an, doch er lehnte dankend ab.

"Weißt du, Jakob! Talkaar ist ein uralter Freund von Torak und mir. Er hat Torak und mir mit seinem Schiff schon sehr oft gute Dienste erwiesen.“ der Junge wolle wieder aufbrechen. Ich gab ihn noch drei Goldmünzen für seine Bemühungen, bevor er wieder aus der Bibliothek verschwand und die Pforte hinter sich schloss.[/i]
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Ich legte noch ein paar Holzscheite im Kamin nach. Danach legt ich meine Pfeife beiseite. Anschließend zerbrach ich vorsichtig die Siegel und öffnete die Notizen. Es vergingen Stunden, bis ich mich eingelesen hatte. Nach und nach wurde ich eins mit den Notizen und meine Fantasie arbeitete auf Hochtouren. Es muss ewig gedauert haben, bis ich mit lesen fertig war.

Nach einigen Schlücken warmen, anregenden Kaffees tauchte ich meinen Federkiel in ein Tintenfass und fing langsam an folgende Geschichte niederzuschreiben:

Quest 2b- Die Befreiung Isra`s (basierend auf Talkaars Notizen)

Alles begann anscheinend in der Nähe von Westghoul, wo sich die Gefährten Veyra, Sandro, Cassie, Diablo und Elleshar wiedertrafen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten fanden sie sich aber nach und nach in der ungewohnten Umgebung zurecht.

Ihre Reise sollte sie erst nach Westghoul und von da aus nach Ostghoul direkt zu Talkaar´s schwarzer Lilie führen. Soweit ich es den Notizen entnehmen konnte hatten sie den Auftrag erhalten, Isra, die Tochter eines Freundes von Torak zu befreien. Anfangs schienen in der Gruppe Zweifel zu herrschen ob diese Befreiung problemlos verlaufen würde. Doch später waren sich alle einig es zu versuchen.

Eine wirklich ungleiche Gruppe aus Untoten und Menschen. Nachdem die üblichen Antipathien überwunden waren ging die Reise los. Nach ein paar Tagen ( manche mit dem Pferd, manche zu Fuß) erreichten sie die Nomadenstation von Olegg Maèk. Als an diesen auf Isra und ihren Verbleib ansprach reagierte er nach der Meinung einiger Gruppenmitglieder sehr unruhig und nervös.

Seine Hütte und die Aura, die von ihr ausging verstärkten diesen Eindruck noch. Angeblich erwartete er am Abend noch Besuch vom "jagenden Blitz“. Sie gehörten dem Stamm an, aus dessen Reihen der derzeitige Druss stammte. Ein wenig später trafen vier Reiter des besagten Stammes ein. Die Reiter wirkten sehr ernst und unfreundlich. Sie waren in sehr eigentümlichen Gewänder gehüllt.

Soweit man es den Gesprächen entnehmen konnte suchten sie dringenden den Rat des Großschamanen Maék. Der meinte dass ein Abendessen die angespannte Stimmung lockern könnte was sich mitnichten als Trugschluss erwies. Die meisten aßen wenig bis gar nichts. Als wenn die Spannung nicht schon angespannt genug wäre folgte ein weiterer Schicksalsschlag.

Ein herrenloses Elfenpferd. So etwas war in Elleshar`s Welt immer das Zeichen für etwas entsetzliches. Der Anblick des Pferdes fuhr ihn in Mark und Bein. Nachdem er sich vom ersten Schock erholt hatte, verließe er wortlos die Hütte und brach in seine Heimat auf. Seitdem wurde er nie mehr gesehen.


Um sein Andenken in Ehren zu halten habe ich vor kurzem veranlasst seinen Namen mit ein paar Zeilen in den geweihten Obelisken meißeln zu lassen. Nach einem ordentlichen Trinkgeld konnte ich die unter extremen Zeitdruck stehenden Steinmetze auch überzeugen, aber zurück zu den Notizen Talkaars.

Nachdem Elleshar so spontan aufbrach, herrschte eine große Unruhe unter seinen Gefährten & Freunden. Einer nach dem anderen verließ unter einem Vorwand das Abendessen. Die vier Reiter und Maék aßen teilnahmslos weiter als ob nichts geschehen wäre.
Zuletzt geändert von Janus der Weise am Sa 31.01.2004 - 17:49, insgesamt 3-mal geändert.
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Nach einer Weile kam auch Maèk aus der Hütte. Er forderte die Gruppe auf zu gehen. Vor ihrer Abreise überreichte er ihnen ein Bündel als Zeichen seiner guten Absichten. Anschließend gab er ihnen noch einen Ratschlag wohin sie reiten sollten. Als Sandro bei der Annahme des Päckchens zufällig die Hand des Alten berührte, durchfuhr ihn eine Vision wie ein Blitz. Das ganze dauerte nur einen Sekundenbruchteil. Aber es erschütterte ihn sehr. Er verschwieg dieses zunächst vor seinen Gefährten. Sandro hielt dieses Vorgehen zunächst für klüger.

Sandro ritt vor zur Oase , die anderen folgten ihm. Unterwegs wurden sie von dunklen Wolken überrascht, die nichts gutes verhießen, da sie für diese Gegend mehr als ungewöhnlich waren. Seit ungefähr 50 Jahren hatte es in dieser Gegend der Wüste kein Gewitter mehr gegeben. Nun schon. Es machte sich durch dumpfes Grollen in der Ferne bemerkbar. Als alle sehr angespannt weiterritten, erblickten sie in der Ferne ein flackerndes Licht.

Sandro hielt es für keine gute Idee dem Licht zu folgen. Jedoch hatten sie nicht viele Alternativen. So beschloss man vorerst ein Nachtlager in der offenen Wüste aufzuschlagen. Zum Schutz errichtete Diablo mittels seiner Magie eine Feuerbarriere. Das Grollen des Donners wurde immer lauter, die Blitze kamen immer näher.

Diablo schien als einzigster bei dem Unwetter schlafen zu können. Die anderen nicht. Sie bemerkten in der Nähe ein Lagerfeuer, was ihre Neugier weckte.

Sie beschlossen sich das ganze aus der Nähe anzusehen. Kurz bevor die Gruppe losziehen wollte, wachte Diablo auf. So näherten sie sich zu dritt dem Lagerfeuer. An dem Lagerfeuer saß in aller Seelenruhe ein Beduine. Das Unwetter ließ ihn völlig kalt. Sandro kam mit dem Beduinen ins Gespräch und beide zogen sich ins Zelt zurück. Cassie und Diablo waren misstrauisch dem Fremden gegenüber.


Das Donnern und Blitzen nahm immer mehr zu. Es war nur noch wenige Meter von der Gruppe entfernt. Während Sandro sich weiterhin angeregt mit dem Beduinen unterhielt, versteckte sich Cassie am Zelteingang und belauschte die beiden. Sandro bemerkte sie nach kurzer Zeit. Schließlich ging auch sie in das Zelt des Beduinen. Die Atemluft wurde immer dünner, die Hitze unerträglicher. Obwohl nur wenige Meter von ihnen entfernt kam das Unwetter nicht näher.

Plötzlich fuhr vom Himmel ein gleißend roter Blitz hernieder, genau dort wo die Pyramide der Dunkelheit stand. Ein Funkenregen bedeckte die Pyramide. Wenig später war das Unwetter spurlos verschwunden.

Sandro wurde kreidebleich und erschrak. Erinnerungen an seine Vision durchströmten ihn. Sandro hatte das Gefühl hier würde etwas nicht stimmen. Er war sich ziemlich sicher, das die „Stadt der Vampire“ unmittelbar in Zusammenhang mit den Geschehnissen stand.

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Sandro verabschiedete sich ganz kurz von seinen Gefährten und umarmte sie noch mal. Dann sprach er den Spruch von der Spruchrolle aus und war wenig später spurlos verschwunden.

Hafen konnte sich das plötzliche Verschwinden Sandros gar nicht erklären. Kaum hatte er ihn begrüßt und etwas kennen gelernt, war er auch schon wieder weg. Der Beduine war leicht verwirrt und verstand das ganze nicht . Nach einigen Erklärungen Cassie`s und Diablo`s konnte er dem Ganzen wieder einigermaßen folgen.


Alle halfen dabei, die Sachen zusammen zu packen und brachen auf, um sich nach Ostghoul zu begeben. Hafen ritt nur sehr langsam voran .Dabei hatte er ständig die Gegend im Auge und war hochkonzentriert. Die Hitze wurde immer unerträglicher und schlechte Laune machte unter den Gefährten breit . Hunger und Durst verstärkten dieses . Hafen schien davon nichts mitzukommen. Am Horizont erkannte man verschwommen die Umrisse einer Oase.

Als die Gruppe näher an die Oase heranrat, löste diese sich plötzlich und unerwartet auf und eine gewaltige Stadtmauer tauchte dahinter auf. Die Mauern waren sandfarben beige wie der Wüstensand, in der flimmernden Hitze konnte man die Umrisse kaum erkennen. Beim genaueren Hinsehen entdeckten sie ein großes, offenes Tor. Links und rechts neben dem Tor waren zwei große, schwer bewaffnete Schattenritter postiert. Ihre schwarzen Rüstungen funkelten in der Sonne.

Als sich die Gefährten nach gemeinsamen Beratschlagen bis auf wenige Schritte an die Schattenritter heranwagten, erscheint wie aus dem nichts eine kleine Gestalt, mit krummen Rücken und schelmischem Grinsen. Er stelle jedem der Gefährten ein Rätsel. Wer es beantworten konnte war würdig die Stadt zu betreten. Nachdem alle drei nach langem Überlegen die Rätsel lösen konnten gaben die Wachen den Weg in die Stadt frei.

In der Stadt angekommen beratschlagten die drei was sinnvoller wäre erst mal zu rasten oder gleich eine Passage nach Ostghoul zu buchen. Man entschied sich für die Rast. Während die anderen nächtigten suchte Diablo erst mal allein die„Schmiede von Westghoul“ auf.

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Dort trifft er zuerst auf den Schmied. Der scheint nicht gerade begeistert zu sein so viele Liche in seiner Schmiede zu haben. Als Diablo ihn darauf anspricht wird er sehr verlegen. Diablo vernimmt nach längerem Aufenthalt ein lautes Hämmern aus den hinteren Räumen der Schmiede. Vom Schmied erfährt er, dass es sich dabei um den Lehrling handelt. Diablo sucht diesem daraufhin sofort auf und stellt sich ihm vor.

Der Lehrling stellt sich Diablo als „Lümmli, Loins Sohn“ vor. Danach überredet Diablo Lümmli sich ihnen anzuschließen. Der Zwerg willigt sofort ein. Noch am selben Abend trafen sich Diablo und Lümmli in der Raststätte wieder, wo bereits die anderen am Tisch saßen und zu Abend aßen. Lümmli war fast immer Einzelkämpfer und die vielen neuen Gesichter vernahm er mit gemischten Gefühlen. Man saß sich gemütlich an einem Tisch gegenüber und stellte sich gegenseitig vor. Danach foltgen noch etliche Gespräche untereinander bis die Nacht hereinbrach.

Während die Gruppe gerade vom Tisch aufstehen wollte, blies ein Lufthauch plötzlich alle Kerzen aus. Die geisterhafte Gestalt einer wunderschönen jungen Frau erscheint. Sie leuchtet gleißend hell in einem silberweißen Licht. Das Gesicht der Gestalt sah sehr verzweifelt aus, und Tränen rannen aus ihren Augen. Sie wimmerte etwas zu der Gruppe. Danach verwandelte sich das silberweiße Licht in ein blutiges Rot. Dort wo die Gestalt war sah man nun zwei feuerrote Augenpaare. Ein grässliches Lachen war zu hören.

Als es verschwand war es zappenduster und still in der Taverne. Die Gefährten reichten einander Kerzen nur Diablo brauchte, keine da Liche verdammt gut im Dunkeln sehen können. Nachdem sich die erste Aufregung gelegt zu haben schien und auch in der Taverne keine Gefahr mehr auszumachen war, waren sich die Gefährten einig dem Hilferuf nachzugehen. Doch zuvor rasteten sie erst mal, um die Geschehnisse zu verarbeiten. Die Nacht war ungewöhnlich ruhig. Trotzdem fiel es den Gefährten schwer einzuschlafen. Schließlich versanken sie doch in einen unruhigen von Albträumen geplagten Schlummer. Es hatte den Anschein, als ob sich irgendetwas Dunkles ihn ihre Gedanken & Träume schleichen und sich ihrer bemächtigen wollte.

Lümmli schien relativ gut geschlafen zu haben während Hafen recht verkatert aufwachte. Auch Cassie schien schlecht geschlafen zu haben. Genauso wie Lümmli schien Diablo keinen Alptraum gehabt zu haben. Die Gruppe machte sich auf zum Haupttor, Diablo ging voran. Als sich die Gruppe auf den Weg zum Tor begibt treffen sie auf den alten Garmok, ein alter Freund von Torak, Talkaar und mir. Da er mehr über die Gruppe wusste als sie über ihn, war die Gruppe recht misstrauisch ihm gegenüber.

Garmok empfiehlt ihnen am besten die Hauptstrasse nach Norden entlang zu gehen. Dort würden sie nach ein paar hundert Metern bereits den Hafen erkennen können. Im Hafen lag ein Schiff mit einer schwarzen Lilie auf dem Segel, das Schiff von Talkaar.Die Gruppe zögerte lang und brauchte ebenso lange ihr Misstrauen abzulegen und dem Ratschlag von Garmok zu folgen. Am Hafen lag unübersehbar das Schiff mit der Lilie vor Anker. Garmok hatte also nicht gelogen.

Am Steg wurde emsig gearbeitet und das Schiff wurde von kräftigen Männern mit Kisten und anderer Fracht beladen. Talkaar überwachte jeden Schritt seiner Mannschaft dabei. Als Talkaar die Gruppe bemerkte, ging er auf die Gruppe zu und kam mit ihnen ins Gespräch. Er erkennt sofort, dass die Gefährten über wenig bis gar keine seemännische Erfahrung verfügen. Nach anfänglichen Missverständnissen heißt Talkaar die Gruppe auf seinem Schiff willkommen.

Ein Träger namens Rulok brachte ihr Gepäck ins vordere Deck und zeigte ihnen ihre Kajüten. Die Seefahrt würde ungefähr einen Tag dauern war zu hören. Die Sonne kam hervor und durchdrang Lümmli`s Kettenhemd. Dabei wurde Lümmli aus Versehen beinahe zu lange der Sonne ausgesetzt, was ihm nicht besonders gut bekam. Während Cassie und Diablo wie gelähmt dastanden, schaffte Hafen ihn aus dem Sonnenlicht ihn eine dunkle Kabine unter Deck. Lümmli erholte sich nur langsam aber stetig von seinen Verletzungen.

Nach dem Schrecken legten sich alle erst mal ein wenig Schlafen. Der Himmel war an dem Abend wunderschön & sternenklar. Plötzlich wurde es Windstill. Nicht einmal die geringste Brise wehte. Ohne jegliche Fahrt lag das Schiff im Wasser. Seltsame kreischende Geräusche waren zu vernehmen, die langsam lauter wurden. Lümmli , Diablo und Hafen erwachen von den Geräuschen und begaben sich an Deck während Cassie weiterschlief und nicht geweckt werden konnte.

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Die drei bemerkten schnell umherhuschende, schwarze Schatten an Deck. Die schwarzen Schatten entpuppten sich als Harpyen. Vier an der Zahl waren im Begriff, das Schiff anzugreifen. Im Sturzflug stürzte sich die erste Kreatur auf das Deck hernieder. Die drei Gefährten schafften es mit vereinten Kräften mühelos die vier Harpyen zu töten. Doch plötzlich erschienen wieder welche über dem Schiff. Diesmal waren es aber mindestens ein Dutzend. Scheinbar kamen immer mehr dazu. Es sieht aus als wollten sie sich zu einem Grossangriff sammeln.

Lümmli begab sich in Deckung, da die Übermacht zu groß war. Hafen wollte Lümmli helfen, wurde aber von 6 Harpyen umzingelt. Die drei bemerkten schnell umherhuschende, schwarze Schatten an Deck. Die schwarzen Schatten entpuppten sich als Harpyen. Vier an der Zahl waren im Begriff, das Schiff anzugreifen. Im Sturzflug stürzte sich die erste Kreatur auf das Deck hernieder. Die drei Gefährten schafften es mit vereinten Kräften mühelos die vier Harpyen zu töten. Doch plötzlich erschienen wieder welche über dem Schiff. Diesmal waren es aber mindestens ein Dutzend. Scheinbar kamen immer mehr dazu. Es sieht aus als wollten sie sich zu einem Grossangriff sammeln.

Lümmli begab sich in Deckung, da die Übermacht zu groß war. Hafen wollte Lümmli helfen, wurde aber von 6 Harpyen umzingelt. Bevor es aber zum Kampf kam wurden Lümmli und Hafen in dichten Nebel eingehüllt. Später befand sich laut Talkaar das gesamte Schiff im dichten Nebel. Als sich der Nebel lichtete waren die drei verschwunden und mit ihnen auch die Harpyen. Zum Glück waren nur einige Matrosen leicht verletzt. Tote schein es nicht zu geben. Talkaar hatte für all dies keine Erklärung. Noch heute dachte er in unruhigen Nächten über die Geschehnisse von damals nach.

Talkaar war froh, dass es seiner Mannschaft gut ging aber andererseits enttäuscht, weil er versagt hatte. Er hatte Torak geschworen die Gefährten heil und unversehrt über das Meer zu geleiten und nun dieses. Talkaar machte sich immer wieder Vorwürfe. Rulok trat in die Kapitänskajüte.
”Herr, ich bin beunruhigt. Dieses Mädchen Cassie schläft schon seit 4 Tagen ununterbrochen. In der Zeit hat sie weder gegessen noch getrunken. Ich mache mir ernsthafte Sorgen!“

„Nicht zu unrecht, Rulok. Nicht zu unrecht. Wer weiß, ob sie noch lebt. Lasst uns nachschauen, sofort!“ So brachen die beiden auf zur Kajüte von Cassie. Die Tür war angelehnt. Beide begaben sich hinein. Entweder atmete Cassie ganz leise oder gar nicht. Jedenfalls waren keine Atemgeräusche wahrzunehmen. Selbst als Talkaar sich über sie beugte um das Atmen besser hören zu können, nichts. Er fühlte ihren Puls, nichts. Er fühle ihre Halsschlagader, ihren Herzschlag. Wieder nichts. Ihr Körper war an einigen Stellen schon am erkalten und steifwerden. Die Leichenstarre schritt voran.

Talkaar war fassungslos und entsetzt. Dann weinte er bitterlich. Wie konnte das sein? Warum nur ? Was sollte er nur Torak sagen? Er fühlte sich so hundeelend. Es dauerte, bis er sich wieder gefasst hatte. Dann ließ er nach dem Zimmermann rufen.
„Zimmermann was brauchst du für einen anständigen Sarg? Wir haben noch ein paar leere Kisten unter Deck.“ ”Das wird nicht reichen. Ich mache meiner Zunft keine Schande mit Pfusch. Dann lasst sie uns lieber für die Haie über Board werfen!“ „Zimmermann, wie sieht es aus, wenn ich noch ein Beiboot opfere? Wir können sie nicht über Bord werfen. Schlimm genug die Verluste. Wird schwer das vor Torak zu rechtfertigen“ ”Das sollte reichen! Ich mache euch einen Spitzensarg, keine Sorge. Auch vor Torak werde ich mich mitverantworten. Wir sind ihre Mannschaft, Käptn. Wir lassen sie nicht im Stich“
Zuletzt geändert von Janus der Weise am So 07.03.2004 - 13:15, insgesamt 2-mal geändert.
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"Ich wusste, auf dich ist Verlass Zimmermann. Morgen Mittag ist Totenmesse. Jeder hat zu kommen und sich zu benehmen. Damit es auch der Letzte begreift setze ich noch ein Schreiben auf, was ich am Hauptmast befestigen werde."

Der Zimmermann verließ die Kapitänskajüte und begab sich an die Arbeit. Talkaar öffnete seine Kommode und holte einen Federkiel, ein Pergament und ein Tintenfass hervor. Dann schrieb er die Bekanntmachung an die Mannschaft. Nachdem er dieses getan hatte stopfte er die Dinge wieder zurück in die Kommode. Anschließend ging er an Deck geradewegs auf den Hauptmast zu. Ein Matrose reichte ihm Hammer und Nägel. Wenige Sekunden später hing das Schreiben am Hauptmast.Am nächsten morgen war es dann soweit. Freiwillige hatten Cassie, gewaschen, gereinigt und wieder angezogen. Manche hatten sogar Kissen gespendet, damit sie weicher im Sarg liegen würde. Einer spendete eine Decke. Der frisch gezimmerte Sarg war auf Hochglanz poliert. Talkaar hatte Kerzen aus einem Privatbesitz zum Ausschmücken des Raumes bereitgestellt. Talkaar hielt eine kurze Rede mit anschließendem Gebet. Danach verschloss man den Sarg, brachte ihn zur Backbordseite und ließ ihn dort zu Wasser. Man feuerte noch ein paar Salutschüsse mit den Kanonen ab. Dann war die Zeremonie beendet....

...Und auch die Notizen Talkaars, die ich hier zusammengefasst habe zu einer Geschichte. Viele Fragen sind offen geblieben, viele werden wohl auch offen bleiben. Auch der rege Briefwechsel mit Talkaar während meines Niederschreibens brachte mich kein Stück weiter. Immer noch gab es zu viele offene Fragen und Rätsel für mich. Was war nun mit Isra? Wo steckten die drei Gefährten, die noch lebten ? Vorallendingen, wo war Sandro? Diese Fragen stellte ich mir jeden Tag, wenn ich nicht gerade in meiner Bibliothek beschäftigt war. Inzwischen hatte ich es nebst Schreibarbeiten und meinen anderen Tätigkeiten endlich mal geschafft mich häuslich einzurichten. Auch die Bücher von mir und meinen Vorgängern waren inzwischen, sortiert und katalogisiert. Alles war aufgeräumt und ordentlich.

Der Holzboden war von mir auch auf Hochglanz poliert worden sowie auch alle Möbel für mich und eventuelle Gäste. Mit Stolz wandelte ich durch mein Domizil, wenn ich mal die Zeit dazu hatte.Es war an jenem Tage, wo ich mal wieder ein paar Minuten untätig im Lehnstuhl verbrachte und dem prasselnden Kaminfeuer zusah, als es an der Pforte schellte. Sofort eile ich zur Tür. Dort angekommen war niemand zu sehen. Nur ein Bündel Blätter, lieblos durch mehrere Bindfäden zusammengehalten lag auf dem staubigen Boden vor meiner Bibliothek. Ich pustete ein wenig den Staub runter, nachdem ich sie aufhob, dann verschwand ich mit ihnen in mein Arbeitszimmer. Der Fund hatte ich gelohnt. Es waren Aufzeichnung von Sandro, was er in der „Stadt der Vampire“ erlebt hatte. Weiß der Teufel und welchen glücklichen Umständen die Notizen zu mir gelangten, aber ich bin froh sie jetzt zu haben.
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Die Geschehnisse in der Stadt der Vampire

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Die Geschehnisse in der Stadt der Vampire

Sandro materialisierte sich genau vor der Pyramide der Dunkelheit. Ein schreckliches Bild bot sich ihm dar. Ein gewaltiges Ausmaß an Zerstörung. Der Blitz musste genau in die Pyramide eingeschlagen haben. Die Spitze wurde durch den Einschlag abgesprengt, und ein gewaltiger, tiefer Riss zog sich durch das ganze Gebäude. Von den einstigen Wächtern der Stadt / Pyramide war keine Spur zu sehen. Er beschloss die Pyramide zu betreten. Als er die Pyramide betrat stieg ihm überall der Geruch von verbranntem Fleisch in die Nase. Die Wände waren verrußt, und überall haben sich kleine Risse gebildet.

Sandro nahm seinen Dolch. Mit dem vertrauten Griff in der Hand fühlte er sich zumindest etwas sicherer. Langsam und vorsichtig ging er den dunklen Gang entlang. Als er zur ersten Nebenkammer kam spähte er vorsichtig um die Ecke, die Tür war nicht mehr vorhanden. Er ging hinein. Als er auf den vor ihm Boden sah erschrak er. Er sah einige kleine, dampfende Aschehaufen. Durch den Schmuck, der nicht verbrannte, wurde erkennbar das dieses Leichname waren.

Ein kurzer, heftiger Aufschrei entfuhr ihm, dann kam ihm Torak in den Sinn, wie von Sinnen fuhr er herum und stürmte in Richtung Thronsaal, keine Wachen, keine Wand nichts versperrte ihm den Weg. Er lief, bis ihm das Blut in den Adern kochte und brannte.
Endlich erreichte er den Saal, er blieb sofort stehen und sah Torak zusammengesackt auf dem Thron liegen.

Sandro eilte zu ihm und hob Toraks Kopf. Ein erleichteter Seufzer entfuhr ihm, als er erkannte, dass dieser zwar sehr angeschlagen wirkte, aber bei vollem Bewusstsein war. Er nahm seine Wasserflasche und führte sie an die Lippen des Schattenjägers. Dieser sah auf, schaute Sandro an und trank einen Schluck. Langsam richtete er sich auf. Torak wirkte noch immer sehr benommen. Ernst sah er Sandro in die Augen, das stechende Funkeln welches Sandro immer Angst gemacht hat war aber verschwunden. Es waren die Augen eines Mannes, in dem etwas zerbrochen war.

Torak versuchte mühsam seine Gedanken zu ordnen. Das Einzige, an das er sich erinnern kann war, dass mitten während einer Besprechung mit seinen Meisterspionen ein helles, rotes Licht auf ihn herabgeleuchtet hatte und es auf einmal laut knallte. Über die Gedankenkanäle fragte er seine beiden Brüder Barak und Dreken was wohl geschehen war. Jedoch kam keine Antwort von den beiden zurück. Als Torak nach seinen Brüdern zu suchen begann fand er nur ein paar Novizen. Jemand musste es geschafft haben, die Gedankenverbindung zu unterbrechen. Bloß wer?
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Sandro fasste für Torak kurz die Geschehnisse in und rund um die Pyramide aus einer Sicht zusammen. Beide wussten nicht genau was geschehen war aber beide vermuteten die Beschwörer der Todesengel als Grund für all dieses. Beide waren sich einige dem Verdacht auf die Spur zu gehen....

... an dieser Stelle hörte das Tagebuch leider auf. Aber das war meist der Fall, dass Aufzeichnen und Notizen, die ich erhielt oder die mir zugespielt worden waren abrupt endeten. Meisten dann, wenn es am spannendsten und interessantesten wurde. Wieder schossen mir unzählige Fraegn durch den Kopf. Wer waren die Beschwörer der Todesengel? Was genau ging in der Pyramide vor? Wo sind Sandro und Torak jetzt. Ich kann nur hoffen, dass mein unbekannter Bote noch mehr Informationen für mich hat. Kaum den Satz ausgesprochen, klingelte es abermals an der Tür. Doch diesmal stand jemand davor. Es war der kleine Jakob.

Wieder erkannte ich ihn an seinem Keuchen. Doch diesmal keuchte er nicht nur weil er sich beeilt hatte. Er keuchte aus Angst. Ich konnte es deutlich spüren und ich behielt Recht. Als ich die Tür öffnete stand er kalkweiß vor mir. Als hätte er dem Tod persönlich in die Augen geblickt. Ich klopfte ihm beruhigend auf die Schulter. “Ich weiß, dass du Riesenangst hast Jakob. Ich spürte es. Komm herein und beruhige dich. Hier bist du sicher!“

Ich bat ihn herein und er folgte mir wieder bis in meine Privatzimmer. Immer noch war er recht bleich und am keuchen. Ich machte wieder Feuer und legte Holzscheite im Kamin nach. Danach bot ich Jakob wieder ein paar Kekse und eine heißen Kakao an. Er aß und trank sehr schnell. Genauso schnell verflog allmählich seine Aufregung und innere Anspannung, sogar die Farbe kam wieder zurück in sein anfangs blasses Gesicht. Er schmiegte sich in das ihm angebotene Sofa, dann fing er an zu erzählen.

”Mir übergab ein mysteriöses Wesen, diese Notizen mit dem Auftrag euch sofort aufzusuchen, werter Herr. Jungen wie ich sind nun mal neugierig und ich versuchte das Wesen zu betrachten. Dabei sah ich in ein schreckliches Antlitz, so schrecklich, dass ich geschockt weglief. Seltsame Weise, eventuell zu meinem eigenen Glück erinnere ich mich kaum noch an sein Aussehen. Jedenfalls ängstigte es mich fast zu Tode. Auch jetzt bei euch verspüre ich noch ein wenig Angst.“

Ich klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter und goss ihm noch etwas Kakao nach.„Tja, Jakob. Über die Todesengel, ich nehme an du hast einen gesehen, gibt es viele Mythen und Legenden. Ich erzähle dir mal die am weitesten verbreitete: Es sind Engel, die sich von ihren Göttern losgesagt, oder vom Bösen entführt und gefügig gemacht wurden. Die meisten von ihnen sind so vom bösen zersetzt, dass sie Gestaltlos sind oder ihrer Körper sind fürchterlich entstellt. Sie sollen feuerrote Augen haben und sich gerne in tiefschwarze Gewänder hüllen. Begegnungen mit ihnen enden meist tödlich. Zum Glück sind sie recht kontaktscheu!“

Ich glaube,so einem Wesen bin ich begegnet, Herr. Es war schrecklich entstellt. Der Anblick seines Antlitzes ließ mir den Atem stocken Ich gab dem neugierigen Jakob meine alte Enzyklopädie und er las interessiert nach, was ich im erzählt hatte. Vor so einem Wesen hätte selbst ich Angst, obwohl ich ein mächtiger Magier bin. Ein sehr dunkle Macht verleiht ihnen ungeahnte Stärke. Je nach dem wer sie leitet können sie fast unberechenbar sein. Man fasst die Wesen welche in der Lage sind Todesengel zu kontrollieren unter dem Begriff „Beschwörer“ zusammen und wie ich sehe handeln auch die Aufzeichnungen, die man dir anvertraute von ihnen.
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Jakob war genauso neugierig auf den Inhalt wie ich. Im Gegensatz zu den Aufzeichnungen, die ich vorher erhalten hatte, begann diese Geschichte mittendrin. Hoffentlich ließ mir dieser seltsame Zeitgenosse noch irgendwann den Anfang zukommen. Ich begleitete Jakob wieder zur Pforte. Er beschloss, diesmal weitere Botengänge erst mal auf morgen zu verschieben, da er seine letzte Begegnung noch nicht ganz verdaut hatte. Ich begrüßte Jakob´s Entscheidung und wünscht ihm einen angenehmen Heimweg. Dann schloss ich die Pforte und begab mich wieder in mein Arbeitszimmer.

Da diese Geschichte irgendwo mittendrin anfängt, musste ich beim Nacherzählen besonders sorgsam sein. Ich setze meine Lesebrille auf und begann sie zu studieren. Nach ein paar Tagen war ich so weit, dass ich sie verstand und wiedergeben konnte...

Die Beschwörer der Todesengel

....Die Vampirin Veyra traf als erstes in der Stadt ein. Nachdem Veyra sich die Zeit zunächst alleine in der Stadt vertrieben hatte, fand sie sich wie abgesprochen an den Ställen ein. Dort suchte sie sich ein Schattenross aus, das sie erneut zur Oase tragen solle. Ihre Ausrüstung (Fackel, Feuerstein und Seil) verstaute sie in den Satteltaschen des Schattenrosses. Dann ließ sie ihr Pferd noch etwas im Vorgarten grasen, da die anderen der Gruppe noch nicht eingetroffen waren.

Als nächstes traf der Lich „Shadow“ am vereinbarten Treffpunkt ein. Shadow sah, als er sich näherte, die Vampirin Veyra welche noch auf die restliche Truppe wartete. Nachdem er sich im Stall umschaute, sah er nach kurzer Suche das Schattenross vom letzten Mal in einer Box stehen. Es schien sich gut erholt zu haben und so führte er es hinaus ins Freie um dort ebenfalls auf die anderen zu warten.

Als drittes traf die Vampirin Andra am vereinbarten Treffpunkt ein. Am Stall angekommen ging Andra zielstrebig auf eine der Pferdeboxen zu ,wie von einer unsichtbaren Hand geführt, und freut sich riesig, dass ihr Pferd dort wohlbehalten angekommen war. Dann nimmt sie es beim Zügel und ging mit ihm aus dem Stall. Kurz danach traf die Heilerin Mara ein. Die beiden Vampirdamen und der Lich waren bereits da. Sie fühlte sich von ihnen misstrauisch von oben herab beäugt und senkte verlegen den Blick. Wozu sollten Untote eine Heilerin brauchen? Warum sollte sie gerade diesen Weg gehen? Mara hoffte, dass sich diese und viele andere Fragen im Laufe der Reise noch klären würden.

Alle machten sich nach und nach für die Reise bereit. Dann verließen die vier Gefährten langsam nebeneinander reitend die Stadt und ritten Richtung Süden in die tief Wüste. Ein Großteil des Rittes verlief in relativem Schweigen. Anscheinend hatte man sich nicht viel zu sagen. Bald schon konnten sie wieder den spitzen Stein am Horizont sehen, wo Veyra`s Gruppe das erste mal von den Kobolden überfallen wurde und sie beschlich abermals ein mulmiges Gefühl. Aufmerksam Veyra sie sich um, um nicht erneut in einen Hinterhalt zu geraten.

Je näher sie dem Stein kamen, desto mehr konnte die Gruppe erkennen. Rund um den Stein herum waren ein paar Liche und Vampire in den typischen Gewändern der schwarzen Hand versammelt. Plötzlich erhallte ein lauter Ruf hinter dem Stein, und mit strahlendem Gesicht lief der Vampirjunge Drikorion auf die Heilerin Mara zu. Mara war von Drikorions beinahe stürmischer Begrüßung sichtlich gerührt, sie vertrieb die Gedanken an das, was in der Zeremonienhalle damals geschehen war und lächelte den Vampirjungen freundlich an, als sie von ihrem Pferd stieg. Dann schaute sie sich um. Die Untoten beim Stein schienen der Gruppe freundlich gesonnen. Ja, sie verneigen sich sogar vor dem Lich Shadow. Mara war erstaunt, welchen Einfluss ihr Mitstreiter zu haben schien. Sie versuchte ein schüchternes Lächeln in Richtung ihrer drei Begleiter. Schließlich könnte sie bald auf diese Untoten angewiesen sein. Und sie hoffte, als einzige Lebende von der Gruppe nicht ausgeschlossen zu werden.

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Zunächst betrachtete Veyra die andere Untoten recht misstrauisch. Ob sie wohl zu dem Magier in der Höhle gehörten? Als sie sich jedoch vor Shadow verneigten, legt sich ihre Unruhe etwas (wenn auch unwesentlich). Langsam ging sie zu den andere zum Eingang und lauschte vorsichtig in die Höhle hinein. Durch den Lärm der anderen Anwesenden konnte sie jedoch leider nichts hören. Ihr Geruchssinn jedoch sagte ihr, dass es da unten noch eine Menge Leben gibt. Ruhig wartete sie gemeinsam mit den anderen, bis der wiederbelebte Junge sich von Mara gelöst hat und sie zu ihnen trat.

Als Shadow dem Stein recht nahe kam, konnte er erkennen, dass dort wo einmal der Schriftzug gestanden hatte, nur noch ein paar Brandflecken übrig waren, sonst nichts. Drikorion, der sich nach scheinbar einer Ewigkeit endlich von Mara gelöst hatte, sprach zu der Gruppe:

“Direkt nachdem wir bei dem Stein angekommen waren, hatte sich irgendetwas gerade von dem Stein in eine der Höhlen zurückgezogen, und den Eingang sofrt nach seinem Betreten zum Einsturz gebracht. Plötzlich stürzten auch die anderen Eingänge ein, und wir suchten derzeit nach einem weiteren unverschütteten. Selbst der Eingang bei der Oase schien verschwunden zu sein. Das einzige was wir gefunden haben war dieser Zettel.“

Drikorion zeigte den Zettel der Gruppe. Darauf stand folgendes geschrieben: "Es ist schwerer als der Mensch, und kann nur schwer bewegt werden, doch das Wort der Bewegung und der Dunkelheit an einer gewissen Stelle werden es zum bewegen bringen."

Nachdem Shadow sich den Zettel mehrmals angeschaut hatte brütet der Lich eine Weile darüber, ohne der Lösung merklich näher zu kommen. Allerdings sahen auch seine Gefährten nicht gerade sehr glücklich aus. Es schien so als könnten sie auch nichts mit dem Hinweis anfangen. Alle in der Gruppe murmelten immer wieder die Zeilen des Zettles vor sich hin und stellten Vermutungen an. Schließlich hatte Veyra eine Idee. Sie ging um den Stein herum auf die nicht geschwärzte Seite auf die der Schatten des Steins fiel. Der Sand dort war noch viel dunkler als der restliche Sand in der Nacht und so ließ Veyra sich auf ihre Knie hinab und fuhr vorsichtig mit den Handflächen über den Sand und die Schattenseite des Steins.

Ein wenig später lief Shadow an Veyra vorbei auf die andere Seite des Steins und betastete ihn vorsichtig. Erst die nicht geschwärzten Stellen., dann betrachtete er argwöhnisch die rußschwarzen Stellen des Steines Andra beobachtete die Vampirin und den Lich dabei genau. Nebenbei ließ sie den Blick sorgenvoll über die Umgebung schweifen, da erneut Feinde auftauchen könnten, oder das ganze vielleicht eine Falle war...

Dann murmelte Shadow langsam kaum verständliche Worte in Drakonisch vor sich hin...
....em....
...fl...ok'...eil...


Während Shadow die Worte sprach begannen plötzlich die vermeintlichen Brandflecken leicht rötlich zu leuchten. Eines der Lichter blieb blutrot aufleuchtend, während der Rest nach einer Weile wieder erloscht Shadows Vermutung war richtig. Es handelte sich um einen Magischer Eingangsstein.

Shadow hatte die Worte auf dem Zettel spaßeshalber ins drakonische übersetzt, zumindest einen Teil davon. Nun wollte er den Rest auch noch übersetzen. Seine Gefährten schauten ihn mit einer Mischung aus Neugier und Erstaunen an. Dann brummte er weiter fremdartig klingende Worte auf Drakonisch vor sich hin...

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m'ra'ko wi flok'nar ro, flok ro? ... Scha'ok ... Sto'iuk ...
Diesmal führt das Ganze leider nicht zu dem gewünschten Erfolg. Fluchend schlägt Shadow mit der geballten Faust auf den Stein. Kurz daruf versucht er es abermals in drakonisch.
...eri'ok? ...Strokar...orak...orak'hi...
Als der Lich Shadow die Worte ausgesprochen hatte, leuchteten auch die letzten 2 Brandmarken auf. Plötzlich war ein tiefer brummender Ton zu vernehmen, und der Stein löste sich langsam auf bis er verschwand. Als er komplett verschwunden war, hinterließ er eine sehr tief reichende, dunkle Grube, aus der ein beißender, nach Abfall und Ausscheidungen reichender Geruch emporstieg. Nachdem sich an dem Loch offensichtlich nichts mehr tat, ging Veyra sehr nah an die Kante heran und blickte nach unten. Das schien der Eingang in die Höhle zu sein. Es roch jedenfalls verdächtig danach. Dann blickte sie sich um und stellt fest, dass alle Vampire und Liche, die hier bis eben noch gearbeitet hatten, sofort ihre Arbeit unterbrochen hatten und jetzt aufmerksam in ihre Richtung schauten. Unbehaglich und ängstlich schaute sie ihre Gefährten an.

Shadow ging zu einer von den vielen Gruppe von Untoten, die das Geschehen bisher aus einer respektvollen Entfernung beobachtet hatten, und erkundigte sich nach etwas, dass man vielleicht als Fackel verwenden könnte. Tatsächlich hatte einer der Liche eine halb abgebrannte, alte Fackel dabei , die er dem Lich übergab. Shadow empfahl der Gruppe sich erst mal ohne Fackel umzusehen, da sie sehr schnell niederbrennen würde. Er hoffte darauf, dass die Ausdünstungen oder irgendwelche Fundstücke in der Höhle brennbar wären. Dann übergab Shadow Mara die Fackel. Veyra empfahl er, sich in einen Raben zu verwandeln und sich ein wenig in der Höhle umzusehen.

Unerwartet ging der kleine Vampirjunge Drikorion plötzlich auf Mara zu, und fragte sie mit einem unwiderstehlichen Gesichtsausdruck, ob er mitkommen dürfte. Hinter Drikorion erkannte die Gruppe, dass sich die Liche und Vampire der Expedition sich zum Abmarsch bereit machten. Aus dieser Gruppe löst sich mit sehr langsamen und bedächtigen Schritten ein kränklich wirkender Lich heraus, und humpelte auf Shadow zu. Kurz vor Shadow blieb er stehen, und sprach mit heiserer Stimme:

“Da ihr nun das Geheimnis um den Stein gelöst habt, gibt es für uns hier nichts weiter zu tun. Wenn ihr wollt, lassen wir euch noch ein paar Vorräte zurück, aber wir müssen dringend weiter, ein anderes Objekt erfordert derzeit unsere ganze Aufmerksamkeit. Ich wünsche euch noch viel Glück, Ehrwürdiger Meister Shadow.“


Veyra betrachtete immer noch misstrauisch das Loch. Die Stille von unten deutete darauf hin, dass die Höhle in diesem Bereich ziemlich verlassen war. In der näheren Umgebung waren keine Bewegungen zu vernehmen und auch ihr Geruchssinn zeigte Veyra keine anderen Geschöpfe an. Die Vorgänge um sie herum nahm sie währenddessen nur bedingt wahr. Die Frage nach den Vorräten jedoch, weckte ihr Interesse wieder für die Oberwelt


Veyra erinnerte sich wieder an die Worte des Lichs, ob sie nicht die Höhle erforschen könnte. Angewidert rümpfte sie ihre Nase. Soweit ist es also mit der Magie des großen Lich`s her, dass er für so etwas immer noch einen fliegenden Vampir brauchte. Ruhig und artig nickte sie. Sie ahnte, dass der eklige Gestank ihr fast den Verstand rauben wird, aber auch sie selbst hatte keine Lust, in eine unbekannte Höhle zu stiefeln. Dann wurde ihr Körper von einer dichten Rauchwolke eingehüllt und kurz darauf verschwand ein Rabe in der Finsternis der Unterwelt




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Nachdem Veyra sich in einen Raben verwandelt hatte, sank sie langsam nach unten in das Loch, bis sie den Sand unter ihren Krallen spürte. Sie blieb einige Zeit lang ruhig dort hocken, bis sich ihre Augen an die Dunkelheit gewöhnt hatten und mit der gewohnten Schärfe arbeiteten. Der üble Gestank schien aus dem Gangsystem irgendwo vor ihr zu kommen. Trotz intensiven Schnupperns gelang es ihr nicht, den Geruch zu identifizieren. Schließlich erhob sie sich wieder in die Lüfte und flog langsam und möglichst lautlos durch die Finsternis. Die Geräusche der anderen an der Oberfläche blieben langsam hinter ihr zurück und sie konnte ein leises Klingen von vorne hören. Die Wände bestanden aus festem Sand und Fels, ebenso wie der Boden und die Decke. Auf dem Boden befand sich eine lose Sandschicht, in der sich keine Spuren zeigten. Ein Indiz dafür, dass dieser Gang nicht oft benutzt wurde.

Ein Stück voraus konnte sie einen Lichtschimmer erkennen. Als sie näher kam, erkannte sie, dass der Gang sich gabelte. Aus dem Weg rechts schallten die unheimliche Geräusche, die schon eine ganze Zeit ihren Flug begleiteten. Geradeaus musste die Quelle dieses abartigen Gestankes liegen. Da er ihr jetzt schon fast den Atem raubte, möchte sie lieber nicht dort lang fliegen. Von links kam das silberne Licht, dass sie schon seit einer ganzen Zeit sah. Wie magisch davon angezogen wendete sie sich nach links und folgte einem weiteren Gang, der sich in der Beschaffenheit kaum von dem vorherigen unterschied. Je länger sie flog, umso heller wurde der Glanz, der sie umgab.

Das silbrige Licht wurde immer heller und es blendete ihre Augen. Plötzlich hört sie tiefe Stimmen. Sie wurde langsamer und sah durch einen Felsspalt, das hinter der nächsten Biegung drei Liche in voller Rüstung und der größte Ghoul den sie je gesehen hatte vor einer Tür Wache hielten. Als Veyra die Untoten sah, bremste sie ab und versuchte eilends noch vor der Kurve zu landen. Mit wild rudernden Flügeln versuchte sie möglichst leise eine Vollbremsung in der Luft zu machen und sicher zu landen. Etwa einen halben Meter vor der Ecke berührten ihre Krallen den Boden. Ein immer noch vorhandener kräftiger Vorwärtsschub sorgt dafür, dass sie einen mehr oder minder eleganten Purzelbaum vorwärts machte. In letzter Sekunde verkniff sie sich ein erschrockenes Krächzen und kommt mit Glück etwa eine Handlänge vor der Ecke des Ganges auf dem Rücken zu liegen. Sie lag ganz still da und lauschte, ob ihre mehr oder weniger gelungene Annährung unbemerkt geblieben war. Als sie nach kurzer Zeit noch keine verdächtigen Geräusche vernahm, drehte sie sich vorsichtig wieder auf den Bauch und stand auf wobei sie sorgfältig darauf achtete, vom anderen Gang aus nicht sichtbar zu sein. Vorsichtig schob sie ihren Kopf am Boden um die Ecke und spähte zur Tür hinüber. Zuerst war sie vom Licht stark geblendet, doch nach und nach gewöhnten sich ihre Augen daran und sie musterte die anwesenden Kreaturen interessiert. Besonderes Interesse galt dabei der Frage, was oder wen sie wohl bewachten!?!


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Mara war nicht begeistert davon, dass Drikorion unbedingt mitkommen wollte. Deswegen fragte sie ihre Gefährten was sie davon hielten. Eine Antwort auf ihre Frage abwartend, blieb Mara am Eingang der Höhle stehen. Jedoch schien es den anderen relativ egal zu sein, ob der Vampirjunge dabei war oder nicht. Es sah auch nicht so aus, als ob Mara Drikorion sein Vorhaben wirklich ausreden könnte. Sie ging mit ihrer Fackel direkt zum Eingang, wo auch schon Andra und der Lich warteten. Ihre Nase hatte sich an den beißenden Gestank inzwischen hinreichend gewöhnt, so dass ihr nicht mehr gleich übel wurde. Sie wagte einen Blick in das gähnende, schwarze Loch, konnte jedoch nichts erkennen. Es war einfach nur schwarz.

Der Vampirjunge lächelte Mara an. Er ist froh mitgehen zu können und zu dürfen, da er sich schon sehr an Mara gewöhnt hatte. Die Gefährten wurden unruhig. Veyra war schon ziemlich lange fort. Schließlich platzte dem Lich Shadow der Geduldsfaden. Er stürmte vor in die dunkle Höhle, ohne auf den Gestank zu achten. Seine Robe hatte er fest um sich geschlungen, um möglichst mit dem Hintergrund zu verschmelzen. Nach einigen Metern hielt er an und schaute, wo der Rest seiner Gefährten steckte. Andra, Mara und Drikorion standen immer noch mit vor Ekel verzogenen Minen am Eingang, da sie sich langsam an den Gestank gewöhnen mussten. Erst jetzt spürte es auch der Lich und er taumelte kurz benommen gegen die Wand, bevor er sich wieder fasste. Glücklicherweise empfand er als Lich den Gestank als nicht ganz so schlimm, so dass er sich allmählich langsam weiter vorarbeiten konnte.

Andra war die erste aus der restlichen Gruppe, die ihren Ekel überwinden konnte und ihm folgte. Mara überwandt sich schließlich auch und sprang in das Loch. Unten angekommen, schaute sie bedenklich zurück: Wie sollte man da wieder hinaufkommen?Der Gestank war hier unten betäubend stark. Mara wagte es kaum zu atmen. Blass und zitternd, die aufgrund des Sauerstoffmangels nur schwach leuchtende Fackel in der linken Hand, schlich sie an der Höhlenwand entlang dem Lich und der zweiten Vampirin hinterher. Drikorion folgte unmittelbar hinter ihr. Alle machten sich Sorgen wo Veyra wohl steckte.

Einer der Liche schien etwas bemerkt zu haben, er stand auf und ging langsam in Veyras Richtung. Noch hatte er sie nicht erspäht. Laut hallten die Schritte seiner schweren Stiefel, und er kam immer näher. Die anderen befanden sich nicht mehr weit von der Abzweigung entfernt. Der Gestank wurde immer schlimmer und beißender. Die Wände der Höhle glänzten in einer an Krankheiten erinnernden schwarzgrünlichen Farbe, es hatte den Anschein, als ob sich dieser Gang seit Jahrtausenden durch den Berg hindurchgefault hätte.

Veyra blickte sich aufmerksam im Tunnel um, als sie feststellte, dass einer der Liche in ihre Richtung ging. Schnell blickte sie sich um. Die beiden anderen unterhielten sich leise und der Ghoul schien kein Interesse an seiner Umgebung zu haben. Vermutliche braucht er das auch nicht, bei dieser Größe. Da der Gang außer der Tür nichts weiter zu bieten hatte, beschloss Veyra sich auf den Rückweg zu machen. die anderen beiden Gänge sahen schließlich auch ganz interessant aus. Wenn der Lich sie wirklich erreichte, dann würde es vermutlich zu seinem Kampf kommen und sie bezweifelt, dass Liche wirklich gut schmecken.

An diesen Gedanken schließt sich ein zweiter an, nämlich der, ob Liche überhaupt Blut oder eine ähnliche Lebenstragende Flüssigkeit besaßen. Die Vampirin vermutete nicht und so hüpfte sie um ihre eigene Achse bis sie in die Richtung schaute, aus der sie gekommen war, nahm einige Schritte Anlauf und flogt dann schnell den gleichen Weg wieder zurück. Sie beeilte sich nach Kräften und blieb dicht über dem Boden in der Hoffnung, dass sie schnell genug war und der Lich sie nicht bemerkte, wenn er um die Ecke kam.

Langsam bewegte sich der Lich vorwärts, immer in der Nähe der Wand, doch als er sich an ihr entlangtasten wollte, zog er seine Hand eilends zurück. Scheinbar war diese Wand noch toter als er selbst und von ihr ging eine unheimliche Aura aus. Schnell drehte er sich um und konnte gerade noch Andras Hand abfangen, bevor sie die Höhlenwand berührte. Den beiden anderen deutete er die Wände zu meiden, allerdings ohne einen Ton von sich zu geben.

Endlich erreichten sie eine Gabelung des Weges. Drei Gänge standen nun zur Auswahl. Er deutete auf alle drei und schaut die hinter ihm gehenden Gefährten fragend an. Die Vampirin zuckte unentschlossen mit den Schultern.


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Im Eiltempo flog sie auf die Gruppe zu, bremste kurz vorher und schaffte es nicht mehr rechtzeitig zu landen, so dass ihr restlicher Schwung ein unsanftes Ende an der Brust des Liches mit den grünen Augen fand. Benommen rappelt sie sich wieder auf, streicht ihr Gefieder glatt und verwandelt sich in die humanoide Gestalt zurück. Der Lich musste grinsen als er merkte, dass es Veyra war.In knappen Worten schildert sie die Situation hinter der Wegbiegung und versucht dabei, dem glühenden Blick des Lichs auszuweichen. Shadow meint, als er das gehört hatte, es wäre am klügsten die Liche abzulenken, anstatt eine Konfrontation mit ihnen zu suchen.

Mara hatte eine Idee. Sie könnte einen Heilzauber sprechen, der alle Untoten angreift. dann Wenn dieser Plan funktioniert, könnte die Gruppe eventuell die geschwächten Untoten überrumpeln. Während die Gruppe sich beriet, bemerkten sie, dass plötzlich das silbrige Licht zu flackern begann, gleichzeitig wehte ihnen ein kurzer eisig kalter Windhauch entgegen. Dann beruhigte sich das Flackern wieder.

Very meinte, sie sollten sich zumindest den Gang einmal etwas näher ansehen, er macht noch zwei Knicke, die der Gruppe eigentlich Schutz vor Entdeckung bieten sollten, wenn sie vorsichtig wären. Der Lich Shadow zeigt wenig Begeisterung für den Vorschlag von Mara, während der den von Veyra guthieß. Falls alle Stricke reißen würde konnte er sie immer noch hier herausteleportieren.

Andra stand immer noch wie erstarrt im gang nicht fähig zu einer Regung. Shadow nahm vorsichtig ihren Arm und zog sie behutsam hinter sich her, weiter in den Gang hinein. Das Gewitter das sich rund um die Wüste aufbaute wurde immer gewaltiger und furchteinflößender. Die Gruppe in der Höhle merkte erst jetzt, dass sich draußen etwas zusammenbraute. Leises Donnergrollen war nun auch bis in die Höhle zu hören.

Plötzlich nahmen die Augen des Vampirjungen eine seltsame grüngelbe Färbung an. Sein Blick war starr auf den vor ihnen liegenden Gang gerichtet. Leise begann er in einer den Gefährten gänzlich unbekannten Sprache zu murmeln. Plötzlich schaute Shadow verwundert zu dem Vampirjungen und dann zu Veyra und schüttelte langsam den Kopf. Er hat keine Ahnung was der Vampirjunge da von sich gab. Das machte das ganze nur noch mysteriöser.

Maria schaute Drikorion zunächst verwundert in seine grüngelben Augen. Dann ging sie entschlossen zu dem Jungen hin , berührte ihn am Arm und fragte so leise und so ruhig und unverfänglich, wie es ihr unter diesen Umständen möglich war, was denn mit ihm los sei. Der Junge dreht sich zu Mara um. Sein Gesicht wrikte jetzt wie eine grausame Fratze. Dann begannt er wie im Wahn zu dreckig zu lachen und zu grinsen.
"Ihr törichten, kleinen Kreaturen, ihr habt ja keine Ahnung mit wem ihr es zu tun habt!"

Nach seiner ausgesprochenen Drohung verwandelte sich der kleine Junge binnen Sekunden in eine Fledermaus und flog blitzschnell den Gang entlang aus dem das silbrige Licht kam. Es ging alles so schnell, dass keiner der Gefährten Zeit gehabt hätte etwas zu unternehmen.
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Veyra war von Anfang an misstrauisch dem kleinen Vampirjungen gegenüber. Nun hatte sich ihr Verdacht bestätigt. Die Gruppe war anscheinend auf den Magier reingefallen und der Vampirjunge fungierte anscheinend als sein Spion, welchen die Gruppe die ganze Zeit mit sich mitgeschleppt hatte. Ob der Magier erst bei der Wiedererweckung in Drikorion´s Körper geschlüpft ist, oder vorher schon darin war ist der Gruppe unklar. Eigentlich spielte es auch keine Rolle.

Der Magier kannte ihren jetzigen Aufenthaltsort. Hier waren sie nicht mehr sicher. Sie sollten schleunigst aufbrechen. Die Kreaturen hinter der nächsten Biegung waren bestimmt gewarnt und wussten über die Gruppe bescheid. Man beriet sich in der Gruppe und kam zu der Entscheidung, sein Schicksal hier in den Gängen besser nicht herauszufordern und umzukehren. Der Lich hoffte darauf, dass man irgendwie den Spieß umdrehen und ihnen es mit gleicher Münze heimzahlen könnte. Seien Augen leuchteten bedrohlich, während er den Satz aussprach.

Mara plagten Schuldgefühle und ihr schlechtes Gewissen wegen dem Vampirjungen. Sie wagte es gar nicht zu ihren Gefährten aufzuschauen und senkte ihren Blick zu Boden. Nebenbei kämpfte sie mit ihren Tränen. Wie konnte sie nur auf die Idee kommen, dass dieser Vampirjunge ihretwegen mit der Gruppe hatte kommen wollen? Wie konnte sie nur so dumm sein?

Mara musste unweigerlich an ihre Mutter denken, wie sie ihr immer ihre sanfte warme Hand auf den Kopf gelegt hatte, um sie zu trösten, wenn sie traurig war. Und an den Nachbarjungen Anton mit seinem freundlichen Lachen. Alle, denen einmal etwas an ihr gelegen hatte, waren tot oder weit fort. Nun stand sie hier in dieser stinkenden Höhle inmitten einer dunklen Einöde, umgeben von Untoten, und war ihrer Mission, dem Grund ihrer Reise noch nicht ein Haarbreit näher gekommen.

Kaum betrat die Gruppe den Gang für den Rückweg, flogen vier halbwüchsige Imps auf sie zu. Erschocken duckte Veyra sich, als ein Schatten auf sie zuhuschte. Sie fuhr herum und blickte in zwei böse glühende Augen. In grimmiger Entschlossenheit kratzten ihre Klauen übereinander und als das Wesen zum nächsten Anflug ansetzte, sprang sie ihm entgegen und versuchte es mit einer Kralle aufzuspießen.

Die anderen zwei Imps stürmten ohne Vorwarnung auf den Lich Shadow zu. In dem Moment, als der Lich mit seinem Stab ausholte, um damit auf die Imps loszugehen, sprang Andra plötzlich blitzschnell wie eine Furie aus dem Hintergrund nach vorn. Andra schien doch noch Nebenwirkungen des Trankes zu spüren, denn wie von Sinnen zerfetzte sie den Imp so schnell, das dieser keine Chance zur Gegenwehr hatte. Währenddessen zog Shadow seine Kapuze zurück, grinste den anderen Imp an, verbeugte sich höflich und holte zu einer Reihe von Schlägen aus.

Auf ihrer langen Reise hierher in die Wüste hatte sich Mara oft gegen die Angriffe wilder Tiere wehren müssen. Das hatte ihre Reaktionsfähigkeit gestärkt. Als der Imp auf sie zustürmet, duckte sie sich blitzschnell unter den Krallen und dem geifernden Maul hinweg und stieß ihren Dolch mit aller Kraft in die Gegend, in der sie sein Herz vermutete. Der Imp machte durch die Wucht, mit der Mara ihm den Dolch in die Brust stießt, einen Salto über sie, kam ins Trudeln und blieb bewusstlos liegen.


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Der Angiff Veyras ging leider daneben, der Imp allerdings geriet aus der Flugbahn und knallte hinter ihr an die Wand, er kam jedoch sofort zu sich und blickte die Vampirin herausfordernd aus seinen leuchtenden Augen an. Veyra blickte in die funkelnden Augen des Imp und wurde plötzlich ganz ruhig. Alle ihre Sinne fokussierten sich auf dem Gegner und die Aufgabe ihn zu erledigen. Etwas, dass sie von klein an gelernt hatte.

Alle anderen Wahrnehmungen, die Kampfgeräusche, der Gestank, die Umgebung, alles schmolzen zusammen und konzentrierten sich nun auf die Gestalt des einen Imp.
Langsam ging Veyra in die Hocke und hob die geöffneten Klauenhände. Ihr Blick hielt den des Imp fest (oder auch umgekehrt), während sie sich eine scheinbar unendliche Sekunde anstarrten, dann sprang sie nach vorn und versuchte den Imp mit ihren Klauen aufzuspießen.
Als er flatternd nach oben entkommt, schnappen ihre Zähne in den sehnigen Körper.

Der leicht angeschlagene Imp war nicht schnell genug Veyra auszuweichen. Die Krallen der Vampirin bohrten sich direkt in sein Herz . Oranges Blut quoll aus dem Hals des Imps nach Veyra´s Biss. Er zuckte noch ein paar mal und starb wenig später. Als sich Andra auch noch wie von Sinnen auf den zweiten Imp stürzen wollte, kann Shadow sie gerade so mit Mühe zurückhalten.

Langsam näherte er sich wieder dem Imp und setzte ein paar leichtere Schläge mit dem Stab an, denen der Imp jedoch mühelos ausweichen konnte. Schließlich versuchte es der Lich mit einer List. Er stützte sich schwerfällig auf seinem Stab ab. Wieder schlug er schwächlich du schwerfällig nach dem Imp. Endlich flog er nach schräg oben, dicht unter die Höhlendecke. Noch während der Imp sich bewegte riss Shadow seinen Stab blitzschnell herum und rammte ihn mit der einen Spitze gnadenlos nach oben.

Er durchbohrte den Körper der Kreatur, die darauf sofort tot zusammensackte. Rasch drehte er das untere Ende wieder zurück nach unten, damit das orange Blut nicht den Stab entlang lief. Mit dem Fuß schob der Lich das tote etwas vom Stab herunter und beiseite. Die Gefahr schien fürs erste gebannt zu sein und Mara reinigte ihren Dolch, so gut es eben ging. Während die Gruppe sich umsah, entdeckten sie das in einer Höhlennische eine hölzerne Truhe stand.

Als Veyra die Truhe bemerkte, wischte sie sich die Blutreste am Fell des toten Imps von den Krallen und näherte sich neugierig der Felsnische. Ihre Augen glitten über das Holz, als sie die Truhe nach Fallen und anderen Gemeinheiten absuchte. Auch wenn sie sich früher ihre Unterhalt in erster Linie mit dem Dolch verdient hatte, war ihr das Schlösserknacken nicht ganz fremd. Es bot einerseits ein nettes Zubrot und war andererseits viel angenehmer, Leute in ihren Betten umzubringen als auf der offenen Strasse.

Jetzt bedauerte sie, keine Hände mehr zu haben. Mit den Klauen würde es vermutlich etwas schwerer sein das Schloss zu öffnen, zumal sie kein Werkzeug dabei hatte. Veyras Blick folgend, entdeckte Mara nun auch die Kiste in der Nische. Sie sah, wie Veyra ihre Klauen musterte und meinte, ihre Gedanken zu erahnen. Vorsichtig streckte Mara der Vampirin das Heft ihres Messers entgegen. Veyra nahm dankend Maras Dolch. Nach kurzer Zeit war das Schloss geöffnet.
Zuletzt geändert von Janus der Weise am Di 13.04.2004 - 15:39, insgesamt 2-mal geändert.
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Lächelnd gab Veyra den Dolch an Mara zurück, bevor sie den Inhalt der Truhe näher musterte. Auch die Köpfe der anderen reckten sich Richtung Truhe. Bald schon war die Beute verteilt und Veyra betrachtete interessiert ihren Ring, bevor sie ihn mit einem Schulterzucken in die Tasche verschwinden ließ. Die Schmiede schienen leider nie an die Form von Vampirfingern zu denken, bevor sie Schmuck konstruieren.

Dann nahm Shadow seinen Teil der Beute in Empfang und musterte sie skeptisch. Zu seiner eigenen Enttäuschung war sein Teil der Beute weder magisch noch geheimnisvoll oder ähnliches. So musste er ihn wohl selbst verzaubern, damit er einen Nutzen für ihn haben würde. Ohne große Umschweife hängte er sich das Amulett um und steckte es anschließend unter seine Lederrüstung.

Mara nahm den Dolch lächelnd von Veyra zurück. Dann nahm sie ihren Teil des Goldes und das Amulett an sich. Sie dachte über Veyras Vorschlag nach sich die Gänge noch einmal genauer anzuschauen und auch darüber, wie man den Untoten vor der geheimnisvollen Tür eine Falle stellen könnte. Da ihr trotz intensiven Nachdenkens dazu nichts Neues einfiel, nickte sie zu Veyras Vorschlag und war bereit, den anderen weiter in den stinkenden Gang hinein zu folgen. Ihr Geruchssinn war inzwischen so weit betäubt, dass sie den Gestank kaum noch als störend empfand.

Je weiter die Gefährten dem Gang folgten, desto lauter wird das Dröhnen oder Brummen in der Luft, das sie alle bisher eher unbewusst und kaum hörbar wahrgenommen hatten. Sie erreichten einen Punkt an dem dieses Dröhen fast unerträglich wurde. Das Geräusch schien von nirgendwo zu kommen, es ist als ob es sich direkt in ihre und durch ihre Schädel bohren würde. Das einzige das von dem Dröhnen ablenkte war das stete Donnern, das immer noch von draußen zu hören war.

Veyra versuchte sich krampfhaft die Ohren zuzuhalten, doch das durchdringende Geräusch wurdedadurch um keinen Deut leiser. Auch die anderen sahen irritiert aus. Lediglich dem Lich schien das alles nichts auszumachen. Als sie das Gefühl hatte, ihr Schädel platzt gleich, blieb Veyra stehen und sah sich hilfesuchend nach den anderen um. Der Lich merkte wie die Sterblichen unter dem Geräusch litten und schlug vor erstmal alleine weiterzugehen . Er hatte die vor die Quelle des Dröhnens zu finden und etwas dagegen zu unternehmen. Seinen Gefährten schlug er vor den Gang wieder zurückzugehen bis das Dröhnen nachlassen würde.

Mara war in einiger Entfernung mit schmerzhaft verzerrtem Gesicht stehen geblieben. Sie hielt sich verzweifelt die Ohren zu. Die Worte des Lichs konnte sie leider nicht verstehen, entnahm aber seinen Gesten, dass ihm die Geräusche weniger ausmachten als den anderen und er den Gang auf eigene Faust weiter erforschen wollte. Mara nickte zur Bestätigung. Gleichzeitig war sie aber auch besorgt, dass dem Lich etwas passieren und ihm dann niemand helfen könnte.

Während die Gruppe sich über ihr weiteres Vorgehen beriet, steigerte sich die Lautstärke und Unerträglichkeit des Tons ins unermessliche. Dann ertönte ein lauter Knall, gleichzeitig erleuchtete ein greller, roter Blitz den Gang. Die ganze Höhle bebt und vibrierte kurz. Nun war es wieder still. Nur das ferne Donnergrollen war wieder zu hören.
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Als sie den Knall hörte, hatte Veyra das Gefühl ihre Trommelfelle würden gleich platzen. Der roten Blitz stach wie ein Dolch in ihre Netzhäute. Als das Geräusch endlich verklungen war, hatte sie das Gefühl, taub zu sein. Den Gesichtern der anderen entnahmt sie, dass es ihnen nicht viel besser ging. Ausgenommen natürlich dem Lich. Wer keine Trommelfelle mehr hat, dem können sie natürlich nicht reißen. Ob er auch mit Hilfe der Magie hört oder Dinge wahrnimmt? Da es jetzt nicht mehr unangenehm zu sein schien weiterzugehen, setzte sie sich wieder in Bewegung und deutete den anderen mit einer Geste an ihr zu folgen. Als sie das Geräusch ihrer Schritte hörte, war sie doch sehr beruhigt, nicht taub zu sein. Nach zwei Schritten blieb sie stehen, um sich nach den anderen umzusehen.

Wie durch göttliche Hand geschleudert, taumelte der Lich durch die Druckwelle des Blitzes zurück. Der ohrenbetäubende Knall tat sein übriges, denn seine noch vorhandenen Trommelfelle schüttelte es mächtig durch, glücklicherweise sind sie bei weitem nicht so empfindlich wie die von andere Wesen, ob lebendig, tot, oder untot. Das schlimmste für ihn war jedoch Blitz. Geblendet torkelt er weiter unkontrolliert zurück und rannte dabei fast seine Gefährten um. Als sich seine Augen langsam wieder erholten, sieht er, dass er von Andra aufgefangen und vor einem Sturz bewahrt wurde. Mit einem peinlichen Lächeln murmelte der Lich leise eine kurze Entschuldigung und bedankte sich bei ihr. Komischerweise war ihm ihre Nähe gar nicht unangenehm. Schnell schaute er sich die anderen an:

Komischerweise hatte niemand außer dem Lich die Druckwelle wahrgenommen was ihm zu denken gab. Mara hatte noch gestanden und sich die Ohren zugehalten, als die Explosion erfolgte. Was für ein Glück, sonst wäre sie wohl taub gewesen nach diesem Knall. Nachdem sie sich vom ersten Schreck und dem Blitz, der sie kurz geblendet hatte erholt hatte, erkundigte sie sich bei ihren Gefährten wie es ihnen ginge und ob alles ok sei. Dann wagt esie neugierig ein paar Schritte tiefer in den Gang hinein. Die anderen folgten ihr langsam und vorsichtig.

Nach wenigen Schritten erreichten sie eine Biegung. Hinter der Biegung stand ein großes, massives Eichentor, das aber durch die Explosion etwas mitgenommen wurde. Das Tor war an einigen Stellen verkohlt, und hing schief in den Angeln. Es hatte den Anschein, als ob es schon bei der geringsten Berührung zusammenbrechen würde.

Vorsichtig blickte Veyra sich noch einmal gründlich um und anschließend die anderen an. Dann deutete sie mit dem Kopf auf das Tor. So ungeheuerlich die Explosion auch gewesen sein mag, sie konnte ihnen jetzt zu Gute kommen, da sie das Tor geöffnet hatte. Andererseits müssten sie auch dankbar für das Tor und sein, da sie sonst wahrscheinlich von der Explosion und der darauffolgenden Druckwellezerrissen worden wären.

Was Veyra zu denken gab war die Tatsache, dass niemand außer dem Lich die Druckwelle wahrgenommen hatte. Daher lag die Vermutung nahe, dass es sich um eine magische Explosion gehandelt haben musste. Und eine Magie, die zu so etwas fähig war, wollte sie sich lieber nicht vorstellen. Auch in den Augen der anderen sah sie Furcht, aber keine wirkliche Angst. Langsam und lautlos schlich sie um die Ecke und bewegte sich langsam, immer im Schatten bleibend auf das Tor zu. Mittlerweile wies es einige verschieden große Löcher auf, so dass es möglich sein sollte, hindurch zu sehen. Ein penetranter Gestank nach verbranntem Holz stieg ihr in die Nase.
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Noch immer leicht benommen von der Druckwelle stützte sich Shadow mühsam auf seinen Stab und wartete, was die anderen wohl finden würden. Währenddessen inspizierte er die Umgebung aufmerksam nach verräterischen Bewegungen, welche die Anwesenheit neuer Feinde aufzeigen könnten. Mit der Zweit fühlte er sich schon wesentlich besser und als Veyra die Tür erreicht hatte, konnte der Lich schon wieder problemlos ohne Stab stehen.

Neugierig schlich Andra Veyra hinterher, um einerseits im Falle eines möglichen Angriffs gleich an Ort und Stelle zu sein und andererseits zog das fast zerstörte Eichentor sie irgendwie magisch an. Die ganze Zeit dacht sie angestrengt nach was sie wohl hinter dem Eichentor finden würden während sie Veyra weiterhin folgte.

Plötzlich und völlig unerwartet zerbarst das Eichentor vor den Augen der Gruppe. Die Bruchstücke, Trümmer und Splitter, warfen die Gruppe, zu Boden. Der abscheuliche Kopf eines Knochendrachens kam zum Vorschein. Obwohl die Höhle an der Stelle nicht sonderlich groß und geräumig war schafft es der Knochendrache mit dem gewaltigen Körper in die Höhle zu kommen. Er packte Mara mit den Krallen, und flog wieder durch das zerborstene Eichentor davon.

Die Gefährten hatten leider keine Chance das zu verhindern. Sie konnten nur tatenlos zusehen. Sie richteten sich auf und liefen durchs Eichentor, dahinter erstreckt esich eine gewaltige Halle. In der Mitte der Halle steht ein geborstener Kristall, von dem noch kleine Rauchschwaden ausgingen. Es hatte den Anschein, als ob vor kurzen hier so etwas wie eine Zeremonie stattgefunden hatte.

Schon die ganze letzte Zeit über hatte Andra ein komisches Gefühl verspürt, das sie immer wieder verdrängte und als unbedeutend abgeschrieben hatte. Doch das Gefühl, dass man sie an einem anderen Ort - nämlich in ihrer Heimat - dringend brauchte, ließ sich nicht so leicht abschalten. Somit entschloss sie sich in ihre Heimat zurückzukehren, dort dem Hintergrund dieses Gefühls nachzugehen und verabschiedet sich kurz von ihren Gefährten.

Andra gab Veyra zum Abschied den Amethystring, den sie aus einem der vorherigen Kämpfe erhalten hatte. Sie hielt noch eine kurze Abschiedsrede; danach dreht esie sich schnell um und verschwand lautlos in die Richtung aus der sie gekommen waren... Eiligst kehrte sie zu dem ehemaligen Ausgangspunkt zurück, indem sie einfach den Weg, den sie gekommen waren zurücklief. Am Ausgangspunkt, dem Höhleneingang, angekommen pfiff sie nach ihrem Pferd, schwang sich auf dessen Rücken und galoppierte in der Dunkelheit davon. Nur noch aufwirbelnder Sand zeigte den Weg der Reiterin und ihrem Pferd.


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