seit ein paar Stunden mache ich mir Gedanken über zwei Gedichte, die in die Liebeslyrik eingeordnet werden können. Wenn mich nicht alles täuscht, so handelt es sich dabei um den Symbolismus. Normalerweise fallen mir Gedichtsanalysen nicht sonderlich schwer, doch zermartere ich mir bei zwei Gedichte, die ich unten anhänge, den Kopf. Es wäre schön, wenn ihr einige Ideen äußern könntet.
Einen schönen Abend,
Oliver Hoffmann
Liebes-Lied
Rainer Maria Rilke
Wie soll ich meine Seele halten, dass
sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie
hinheben über dich zu andern Dingen?
Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas
Verlorenem im Dunkel unterbringen
an einer fremden stillen Stelle, die
nicht weiterschwingt, wenn deine Tiefen schwingen.
Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Spieler hat uns in der Hand?
O süßes Lied.
Im windes-weben
Stefan George
Im windes-weben
War meine frage
Nur träumerei.
Nur lächeln war
Was du gegeben.
Aus nasser nacht
Ein glanz entfacht –
Nun drängt der mai ·
Nun muss ich gar
Um dein aug und haar
Alle Tage
In sehnen leben.