Liebesgedichte analysieren

Bücher (die aus Papier :), Geschichten, Gedichte (gern auch Selbstgeschriebenes) sowie literarische Verfilmungen sind Themen dieses Forums.

Moderatoren: mara, Tantalusss, Khamul, Castore

Antworten
LKOliver
Frischfleisch
Beiträge: 2
Registriert: Do 13.10.2005 - 21:06

Liebesgedichte analysieren

Beitrag von LKOliver »

Guten Abend,
seit ein paar Stunden mache ich mir Gedanken über zwei Gedichte, die in die Liebeslyrik eingeordnet werden können. Wenn mich nicht alles täuscht, so handelt es sich dabei um den Symbolismus. Normalerweise fallen mir Gedichtsanalysen nicht sonderlich schwer, doch zermartere ich mir bei zwei Gedichte, die ich unten anhänge, den Kopf. Es wäre schön, wenn ihr einige Ideen äußern könntet.

Einen schönen Abend,
Oliver Hoffmann
Liebes-Lied
Rainer Maria Rilke

Wie soll ich meine Seele halten, dass
sie nicht an deine rührt? Wie soll ich sie
hinheben über dich zu andern Dingen?
Ach gerne möcht ich sie bei irgendwas
Verlorenem im Dunkel unterbringen
an einer fremden stillen Stelle, die
nicht weiterschwingt, wenn deine Tiefen schwingen.
Doch alles, was uns anrührt, dich und mich,
nimmt uns zusammen wie ein Bogenstrich,
der aus zwei Saiten eine Stimme zieht.
Auf welches Instrument sind wir gespannt?
Und welcher Spieler hat uns in der Hand?
O süßes Lied.
Im windes-weben
Stefan George

Im windes-weben
War meine frage
Nur träumerei.
Nur lächeln war
Was du gegeben.
Aus nasser nacht
Ein glanz entfacht –
Nun drängt der mai ·
Nun muss ich gar
Um dein aug und haar
Alle Tage
In sehnen leben.
Benutzeravatar
Ebeyon
Magier(in)
Magier(in)
Beiträge: 1476
Registriert: Di 25.01.2005 - 07:10
Wohnort: LK Schaumburg

Beitrag von Ebeyon »

also zu "Liebes-Lied":
Ich würde sagen, das hört sich etwas nach einer unerfüllten Liebe an. Jemand der versucht, den anderen nicht zu sehr an sich ranzulassen, da sonst die unerwiederte Liebe zu sehr schmerzen würde. Sozusagen die Suche nach einem guten Selbstschutz bzw hadern mit dem Schicksal.

Gruß
Ebeyon
"Wenn die Menschen erstmal ausgestorben sind, dann haben die Tiere wieder Platz zum Leben." (mein Sohn, damals 5 Jahre)
LKOliver
Frischfleisch
Beiträge: 2
Registriert: Do 13.10.2005 - 21:06

Beitrag von LKOliver »

Danke erstmal. Beim ersten bin ich jedoch noch ratloser. Ich kann mit den unten aufgeführten Analysepunkte nicht wirklich etwas zusammenreimen.
  • Enjambement
  • Reim von „weben – gegeben – leben; frage – tage; träumerei – mai; war – gar – haar; nacht - entfacht“
  • Repetito im Titel (Windes-Weben)
  • Anapher des Wortes "Nur" (Zeile 3,4)
  • Ellipse in Zeile 5
  • "Ein glanz entfacht - " (Parenthese) Zeile 7
  • Inversion (Zeile 5-8) - eigentlich "Nun drängt der Mai aus nasser Nacht"
  • Anapher des Wortes "Nun" (Zeile 8,9) - damit auch Repetito der Anapher in Zeile 3 und 4
  • Euphemismus "Alle Tage" (Zeile 11)
Mit Grüßen,
Oliver Hoffmann
Benutzeravatar
Ebeyon
Magier(in)
Magier(in)
Beiträge: 1476
Registriert: Di 25.01.2005 - 07:10
Wohnort: LK Schaumburg

Beitrag von Ebeyon »

sorry, von derart analytischen Auseinanderpflücken habe ich gar keine Ahnung (habe 6 von Deinen Begriffen nichtmal verstanden)

ich kann lediglich sagen, was für ein Gefühl oder Eindruck etwas bei mir hinterlässt
mehr kann ich Dir da nicht weiterhelfen
"Wenn die Menschen erstmal ausgestorben sind, dann haben die Tiere wieder Platz zum Leben." (mein Sohn, damals 5 Jahre)
Antworten

Zurück zu „Literatur-Forum“