Diskussionskultur im Netz

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Karyptis
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Diskussionskultur im Netz

Beitrag von Karyptis »

Guten Tag,

ich bringe es direkt auf den Punkt: Ich bin ein Forenhopper - und stelle als solcher Beobachtungen an, manchmal auch als Betroffener. Die Frage, die sich mir häufig aufdrängt ist: Wieso sind Diskussionen im Netz "unmenschlich" weil beleidigend?

Konkret
Nehmen wir Foren wie das von Heise, Stern, Welt, etc. pp. sprich: Ballungszentren für Kommentatoren aller Art. Es dauert im Schnitt - egal zu welcher Diskussion - oftmals keine zehn Kommentare bis der erste Schreiberling den anderen wegen seiner Grammatik oder der Rechtschreibfehler wegen angreift. Ohne sich nicht einmal einen kurzen Augenblick mit dem Inhalt auseinander zu setzen.

Ebenso häufig bringt es früher oder später jemand auf den braunen Punkt: Die berühmte "Nazikeule" wird ausgepackt: "Das ist ja wie damals..." - Aua. Von manch menschenverachtenden Aussagen ganz zu schweigen und die Beleidigungen lassen wir am besten unerwähnt, bevor irgendwem noch die Galle hochkommt.

Fakt ist: Ich gehe stark davon aus, dass niemand solch Äußerungen einem Unbekannten gegenüber von sich geben würde. Aber wieso ist das so? Angst, Scham? Doch Respekt? Und ist dieser Respekt eng mit dem Antlitz des anderen verknüpft?

Ich selbst schreibe in aller Regel nur das, was ich der Person auch direkt ins Gesicht sagen würde. Vielleicht gehe ich auch ein wenig anders mit dem Netz um, aber die Frage, die jetzt im Raum steht, ist:

Geht es euch genauso? Habt ihr die gleichen Beobachtungen gemacht? Wie steht ihr dazu, oder: Gehört ihr gar jenen Menschen an, die Täter und nicht Opfer sind?


Liebe Grüße

kary
Zuletzt geändert von Karyptis am Mo 14.07.2008 - 12:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Red-Dragon
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Beitrag von Red-Dragon »

Jop... Hab die gleichen Beobachtungen gemacht. Aber es sind Leute in meinen Alter bzw 11 - 16 Jährige, die das machen. Bin ich draufgekommen.

Da fast keiner über 20 so kindisch is und Leute grundlos beleidigt, oda sich über Rechtschreibung/Grammatik eines anderen aufregt.
Die berühmte "Nazikeule" wird ausgepackt: "Das ist ja wie damals..." - Aua.
Das hab ich noch net in vielen Foren gesehen. Nur in manchen Onlinegames in den Chats.
Fakt ist: Ich gehe stark davon aus, dass niemand solch Äußerungen einem Unbekannten gegenüber von sich geben würde. Aber wieso ist das so? Angst, Scham? Doch Respekt? Und ist dieser Respekt eng mit dem Antlitz des anderen verknüpft?
Ich gehe von Angst und Scham aus. Aber mehr Angst wie scham. Im realen Leben traut man sich das ja meistens net. Da vor allem Jugendliche/Kinder in Foren ältere/gleichaltrige beleidigen. Weil sie das im Realen Leben einfach net können. Im Internet fallen dann ja alle Hemmungen weg, da keiner wem was antun kann.

Wie steht ihr dazu, oder: Gehört ihr gar jenen Menschen an, die Täter und nicht Opfer sind?
Naja. Täter sag ich mal net. Aber ab und zu schreib ich schonmal was. Aber nur relativ selten; Beleidigungen in Foren eigentlich nie.
wormthrax
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Beitrag von wormthrax »

nun, ich versuche auch Geschriebenes mit Gedachtem im Einklang zu halten und ähm nachdenken tue ich immer, das muss ich gar nicht mehr versuchen :)

dermaßen grobe beleidigungen sind mir noch nicht untergekommen, aber in allzu vielen foren bin ich auch nicht unterwegs, das ist dann mehr eine art plausch für mich
ich hätte auch nicht die geduld mich überall einzufinden, auf einigen seiten finde ichs dann einfach eben uninteressant
aber bis vor kurzem war ich schüler und habe noch andere wünsche als den weltfrieden im Netz


Woran allerdings diskussionen scheitern? Falscher Respekt, ja bzw. Angst um das eigene Wohlbefinden
vor allem im falle von scham neigt man in foren dann schnell dazu stur auszuteilen, weil man dann unter umständen das gefühl hat von allen seiten bedrängt zu werden

Wenn jemand selbst nicht glücklich ist, kann er natürlich andere auch nicht verstehen, außer er ist unter den Umständen aufgewachsen, dass die anderen, selbst wenn sie in einer besseren oder schlechteren position waren, immer fair geblieben sind
er kann es aber trotzdem versuchen bzw. sich nicht selber irgendwie im weg zu stehen
und dann scheint eine variante zu sein sich im i-net auszuleben
anstatt mehr sport, musik, dampfbäderbesuche oder nicht automatisierte Schrottplätze
allerdings scheint man sich dann aber nicht darüber im klaren zu sein, dass der andere keine direkte schuld an der eigenen position hat, dass sich die erde als großer runde kugel um sich selbst dreht


meiner ganz persönlichen meinung nach, müsste man sich in einem geregeltem berufsleben heute vielleicht leider mit viel zu vielen leuten abgeben mit denen man eigentlich nichts zu tun hat

Fight Club: "Wenn sie im Flugzeug an jemandem vorbeigehen, wendem sie ihm dann dem Arsch oder den Schritt zu?", eigentlich weder noch, es ist einfach doof dass man so eng an jemanden vorbeigehen muss , denn man nicht kennt und wenn schon, dann doch bitte seitlich, aber noch schöner wärs natürlich, wenn der andere einfach aufsteht :))

Und wenn man auf diesen ganzen kram keine lust hat, ist man nicht unbedingt ein Versager oder Penner und ein Nazi ist man schonmal gar nicht
lieber bei der eigenen Ordnung und einem Freiberuf bleiben und weiter nach den Regeln spielen, ganz einfach (oder eine alternative Energieversorgung entwickeln! ;) )
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Saeru
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Beitrag von Saeru »

Das Internet bietet nunmal eine Pseudoanonymität, die viele Menschen zu einem ganz anderen Verhalten verleitet. Aber ich halte das nicht für netzspezifisch, denn gerade in der jüngeren Altersgruppe gibt es leider beträchtliche Unterschiede zwischen dem Einzel- und dem Gruppenverhalten.

Interessanterweise stelle ich jetzt gerade beim Nachdenken fest, dass ich die Nazikeule gelegentlich auch schon genutzt habe. Und zwar dann, wenn irgendwelche Leute pauschal über ganze Gruppen von Menschen sprachen, denen dann etwas Negatives unterstellten, und ich selber zum derart angegriffenen Personenkreis gehörte. Da habe ich schon mehrfach Sätze wie "In dem Stil wird doch sonst nur über 'die Juden' geredet" benutzt. Aber dazu stehe ich auch, und würde das den Leuten definitiv offen ins Gesicht sagen.
Die Tapferen verstecken sich hinter Technologie.
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Shagrath
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Beitrag von Shagrath »

Ich kann dir im wesentlichen in deinen Beobachtungen zustimmen, Karyptis. Neben der Anonymität die man im Internet so genießt,scheinen mir die förderlichen Umstände für schlechten Umgangston die Größe des Forums zu sein (in kleinen intimen Foren wie hier gibts sowas fast gar nicht ;) ) und auch das mangelnde Alter der Benutzer.

Ich versuche in meinen Umgangston im Internet so normal wie möglich zu halten. Muss allerdings auch zugeben, dass mir das nicht immer gelingt. Meine Verlässlichkeit gegenüber Online-Gestalten ist sicher nicht immer vorbildlich. :( Ein bisschen mehr egal als "echte" Menschen sind mir die Leute aus dem Internet dann doch. Direkt beleidigend werd ich nicht, dafür schnell mal sehr zynisch.
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andra332
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Beitrag von andra332 »

Die Anonymität im Netz macht schon vieles aus... Mancher traut sich mehr als im RL und überschreitet da schneller die Grenzen des normalen Umgangstones... in Foren hab ich des bisher selten beobachten können, liegt wohl auch daran, dass ich mich mittlerweile nur noch hier rumtreibe... :o aber wie Red-Dragon geschrieben hat, bei Onlinegames wie z.B. Worlds of Warcraft hab ich des durchaus schon öfters beobachten dürfen - guck da immer meinem Freund über die Schultern ;)

Im Netz versuche ich immer einen höflichen Umgangston zu benutzen, denn ich kenne die anderen Personen, die sich da aufhalten, nicht... und man hat mir vor vielen Jahren mal beigebracht, dass man zu jedem Menschen, egal ob fremd oder bekannt, höflich sein sollte... naja, wenn von anderen Personen gewisse Grenzen überschritten werden - egal ob Netz oder RL - kann ich da schon mal sarkastisch werden oder nen blöden Spruch zurückwerfen :unschuldig: , aber nie beleidigend!
Ich bin halt auch jemand, der sich meist seinen Teil denkt, aber ned laut ausspricht, solange die betreffende Person noch in der Nähe ist... Ausnahmen mach ich da auch schon mal... v.a. wenn jemand meint, er müsse etwas gegen meinen Hund sagen I)

Was mir halt im RL sehr verstärkt auffällt, ist dass viele Jugendliche keinen Respekt mehr gegenüber anderen Menschen haben... sogenannte Autoritätspersonen wie Lehrer und Eltern mit eingeschlossen

Mal zwei kleine Beispiele, die ich im RL beobachten konnte...

- Schülerinnen (maximal 5. oder 6. Klasse Gymnasium) bespucken Fußgänger vor der Schule mit Kirschkernen
- 4 Jugendliche haben es sich zum Hobby gemacht über fremde Grundstücke zu laufen (da gibts doch diese komische neue "Sportart") und dann, wenn sie erwischt werden, frech und unverschämt werden - sogar mit Gegenständen zu werfen anfangen... ist echt klasse, wenn man trotz Wohnung im ersten Stock sich nicht mal sicher sein kann, dass da ned einer irgendwann auf dem Balkon oder vor nem Fenster (Schlafzimmer, Bad oder Wohnzimmer) steht

Aber das nur mal nebenbei erwähnt - will ja ned vom eigentlich Thema abweichen!

Liebe Grüße, Andra
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anke
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Beitrag von anke »

Red-Dragon hat geschrieben: Da fast keiner über 20 so kindisch is und Leute grundlos beleidigt, oda sich über Rechtschreibung/Grammatik eines anderen aufregt.
Das würd ich so nicht unterschreiben wollen. Was meinst du was die "Erwachsenen" teilweise von sich geben.

Was mich persönlich betrifft, geb ich im Netz nur Dinge von mir die ich auch persönlich so abgeben würde, wobei die Cyberwelt das alles sehr begünstigt... Ich hab aber auch schon oft Leute gesehen bzw gelesen die real ganz anders drauf sind als man sie liest oder hört.... Warum das so ist entzieht sich meiner Kenntnis wie auch meiner Phantasie
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hafensaenger
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Beitrag von hafensaenger »

Nun, jeder Pseudo-Künstler braucht eine Bühne und dafür ist das Internet ja nun erfunden worden. :silly: :D Wenn interessieren da schon so profane Nebenerscheinungen wie Moderatoren, Administratoren nebst Sitte und Moral?! I) :unschuldig:

Es geht darum sein reales Ego durch ein virtuelles aufzupolieren um das eigene Selbstwertgefühl zu steigern. Eine virtuelles Venedig halt, Maske auf die Lizenz und zum Mistbauen gibt es gratis dazu. Und das zieht sich durch alle Alters- sowie Gesellschaftsschichten.

Und die von Karyptis genannten Beispiele sind mehr als harmlos gegen das Trolltreffen bei Freenet.de. (Kommentare zu Artikeln) Nirgends gibt es mehr Freaks. :)) :top:
Zuletzt geändert von hafensaenger am Mo 14.07.2008 - 18:21, insgesamt 1-mal geändert.
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Garofuzalomi
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Beitrag von Garofuzalomi »

Ich glaub', ein wichtiger Punkt ist wirklich, dass man sich nicht persönlich gegenüber steht. Dabei vergisst man vielleicht, dass am anderen Ende auch Menschen mit Gefühlen etc. sind, und diese vllt. auch spezielle Gründe haben, warum sie das eine oder andere vertreten.
Im Prinzip sieht man ja, außer den Avatar vllt., primär doch nur einen Text und dieser erscheint, so persönlich er in Wahrheit auch sein mag, unpersönlich. Wenn man z.B. ein Buch liest und einem der Inhalt nicht gefällt, wird man mgl.weise anders über das Buch reden, als mit jemanden, der die Meinung vertritt und einem gegenüber steht.
Allerdings gibt es sicher auch bei der persönlichen Diskussion im RL massive Defizite in der Diskussionskultur, nichtsdestotrotz ist die Schwelle dann vllt. höher.

Edit:
Ferner erscheint alles eher unwirklich, wie vllt. im Computerspiel, wo man immer wieder den Spielstand laden oder neustarten könnte, d.h. ein Fehltritt wieder rückgängig machbar ist; vllt. wird demzufolge manchmal unter dem Eindruck der Virtualität einfach vergessen, dass dies nicht für Forumsdiskussionen gilt.
Zuletzt geändert von Garofuzalomi am Mo 14.07.2008 - 18:32, insgesamt 1-mal geändert.
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hafensaenger
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Beitrag von hafensaenger »

Garofuzalomi hat geschrieben:Im Prinzip sieht man ja, außer den Avatar vllt., primär doch nur einen Text und dieser erscheint, so persönlich er in Wahrheit auch sein mag, unpersönlich.
Ein sehr wichtiger Satz. Einer den ich mir selbst wieder und wieder vor Augen halten muss. Bei wem das immer klappt , der wird und ist resistent gegen all diese fehlgeleiteten Schafe im Internet. Man sollte auch wenn es immens schwer ist seine virtuelle Identität sehr schmerzfrei erstellen und halten und sie strikt vom realen ich trennen.
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wormthrax
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Beitrag von wormthrax »

Ferner erscheint alles eher unwirklich, wie vllt. im Computerspiel, wo man immer wieder den Spielstand laden oder neustarten könnte, d.h. ein Fehltritt wieder rückgängig machbar ist; vllt. wird demzufolge manchmal unter dem Eindruck der Virtualität einfach vergessen, dass dies nicht für Forumsdiskussionen gilt.

die ergänzung ist ja auch sehr interesant :)
inwiefern meinst du, dass leute ihre beiträge als virtuell empfinden?
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Red-Dragon
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Beitrag von Red-Dragon »

wormthrax hat geschrieben:
Ferner erscheint alles eher unwirklich, wie vllt. im Computerspiel, wo man immer wieder den Spielstand laden oder neustarten könnte, d.h. ein Fehltritt wieder rückgängig machbar ist; vllt. wird demzufolge manchmal unter dem Eindruck der Virtualität einfach vergessen, dass dies nicht für Forumsdiskussionen gilt.

die ergänzung ist ja auch sehr interesant :)
inwiefern meinst du, dass leute ihre beiträge als virtuell empfinden?
Ich würd das so definieren:
Das Internet is ja nix anderes als eine zweite Virtuelle Welt. Und sie denken was sie in Computer Spielen machen können, können sie in Community auch; dh. Große Töne spucken, beleidigend werden etc...
Ich glaub', ein wichtiger Punkt ist wirklich, dass man sich nicht persönlich gegenüber steht. Dabei vergisst man vielleicht, dass am anderen Ende auch Menschen mit Gefühlen etc. sind, und diese vllt. auch spezielle Gründe haben, warum sie das eine oder andere vertreten.

Jap. Genauso ist es auch in viele Fällen.
Red-Dragon hat folgendes geschrieben:

Da fast keiner über 20 so kindisch is und Leute grundlos beleidigt, oda sich über Rechtschreibung/Grammatik eines anderen aufregt.


Das würd ich so nicht unterschreiben wollen. Was meinst du was die "Erwachsenen" teilweise von sich geben.
Nunja. Ich sag mal die meisten "Erwachsenen". Gibt immer ein paar ausnahmen.

Aber meine Clanleute sind fast alle über 20, gibt auch ein paar 16-jährige etc... aber keiner jünger. Und ich muss sagen es geht dort sehr gesittet zu. Mit vielen sarkastischen Späßen die keiner ernst nimmt. Und solange es bei diesen Späßen bleibt ist alles gut. Auch in Communities. Doch manche Leute nehmen sich auch diesen Sarkasmus zu herzen, oder schnallen net das das sarkastisch gemeint war und beginnen sich aufzuregen und dann 3 Posts später kommt die erste Beleidigung.
Man sollte auch wenn es immens schwer ist seine virtuelle Identität sehr schmerzfrei erstellen und halten und sie strikt vom realen ich trennen.
Jop... Das denk ich mir auch immer. Ich bin im Internet auch viel offener und so manche Hemmungen fallen weg, die ich im RL habe. Doch es kommt nur relativ selten zu Beleidigungen.
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Beitrag von FetterAhn »

In den Texten fehlen wichtige Informationen, welche z.B. über Gestik und Tonlage rübergebracht werden. Vor allem die vielen Facetten von Humor bis Ironie kommen über Text nicht als das rüber.

Zusätzlich lesen die Leute lange nicht mehr Wort für Wort oder Satzteil für Satzteil, sondern flüchtig Stichwortartig diagional. Und da stört es, wenn jemand in einem unüblichem Satzschema schreibt. In meiner Schulzeit (ende60er) wäre diese Art von Lesen ein Verfehlen vom Lesen Lernen gewesen und schulische Maßnahmen ergriffen worden.

Natürlich kann man eine Form der schriftlichen Rethorik lernen, die reinen Textgesprächen zuträglicher sind. Nur muß man dafür ein Talent haben. Das ist offenbar bei den wenigsten der Fall. Aber warum sollte man eine Schreibform ähnlich einer anderen Sprache erlernen, wenn man es ansich nur mal eben gemütlich haben will ?

Eine weitere Sache ist die offensichtlich fehlende Erziehung der Leute zu Geduld und Hartnäckigkeit in Bezug zur eigenen Bildung. Das kann man nun mal nicht per Internet oder per Fernseher erarbeiten. Dazu müssen die Leute in der Umgebung, vor allem Eltern mit viel Zeitafwand herhalten.
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Beitrag von hafensaenger »

Das Internet ist eine riesengroße Bühne und jder spielt seine / irgendeine Rolle. Mancher gut, mancher nunja..... Und es hat nicht immer was mit Alter, gesellschaftlicher Stellung , Herkunft usw.... ztun ob jemand virtuell veträglich / erträglich ist oder nicht.
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Chris
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Beitrag von Chris »

Ist nur so ein Gedanke, aber ich würde sagen, dass einige Leute vom reellen Leben (vom Boss eine reingewürgt bekommen, zu Hause nerven Frau und Kinder, keine Freizeit, Alltagstrott..) so genervt und frustriert sind, dass sie diese Emotionen online abbauen, was sie in der Realität gerne tun aber sich nie trauen würden. Und dann ist's nur recht und billig, wenn's irgendein x-beliebiges Ziel trifft..
Erst wenn der letzte Hopfen geerntet und die letzte Gerste vernichtet ist, werdet ihr merken, dass man Wasser nicht trinken kann!
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Beitrag von hafensaenger »

Chris hat geschrieben:Ist nur so ein Gedanke, aber ich würde sagen, dass einige Leute vom reellen Leben (vom Boss eine reingewürgt bekommen, zu Hause nerven Frau und Kinder, keine Freizeit, Alltagstrott..) so genervt und frustriert sind, dass sie diese Emotionen online abbauen, was sie in der Realität gerne tun aber sich nie trauen würden. Und dann ist's nur recht und billig, wenn's irgendein x-beliebiges Ziel trifft..
Zum einen ist das Internet / Forum ein Ventil für einige, ohja. Aber es gibt auch diejenigen, die es ohne einen Realbezug machen, um (wie es im Urlaub oft heißt) die Sau rauszulassen, da einen hier ja eh keiner (er)kennt, man meint anonym zu sein, unauffindbar usw...

Nach wie vor ist das Internet "offen". Inwieweit gut ist ein breitgefächertes Diskussionsthema. Deswegen halten sich nur wenige an den Internetknigge, Forenregeln und ähnliches. Zudem wird jemand der real nicht diskutieren (mit Regeln) kann es virtuell erst recht nicht können egal wie er auftritt, fehltritt, sich verstellt und dergleichen.
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