Die Faszination von alten Spielen

Allgemeine Diskussionen rund um Rollenspiele

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++Quroq++
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Die Faszination von alten Spielen

Beitrag von ++Quroq++ »

Ich bin seit einiger Zeit auf GOG.com angemeldet, und die haben mir unter anderem Worlds of Ultima - The savage empire geschenkt, ein Spiel welches 5 Jahre älter ist als ich. Schon nach 5 Minuten spielen habe ich gemerkt dass das nichts für mich ist, zuviel Text, zuviel rumhantieren.
Vielleicht liegt es daran dass ich nicht damit aufgewachsen bin, dass ich moderne Spiele gewohnt bin. Heroes of Might & Magic I&II sind allerdings auch ziemlich alt, und die machen mir großen Spaß.
Ich kann mir schon vorstellen, dass die Ultima-Reihe zur damaligen Zeit außergewöhnlich war, aber die Faszination, die heute noch von alten Spielen ausgeht, egal wie stumpf und schlecht diese sind, kann ich mir nicht erklären (Richtige Spieleklassiker die sich bis heute gehalten haben mal ausgenommen). Es kann daran liegen dass ich nicht mit dieser Art Spiel aufgewachsen bin, aber wenn ich die Wahl hätte zwischen beispielsweise TES Arena und Skyrim, würde ich grundsätzlich Skyrim nehmen, da ich die Grafik und das Gameplay nicht nur als monderner, sondern auch als entspannender empfinde. Also, warum "quälen" sich heutzutage noch Leute durch Spiele aus den 80ern und 90ern, wenn es modernere (und teilweise wirklich bessere) Nachfolger gibt? Was sind eure Meinungen zu dem Thema?
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Therak
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Beitrag von Therak »

Rosarote Nostalgiebrille. Glückliche Erinnerungen an bessere Zeiten.

Ich habe z.B. grundsätzlich kein Problem mich durch Spiele zu "quälen", die ich bereits früher gespielt habe. Ich kann aber kein "neues" altes Spiel anfangen, da mir dafür die obige Brille fehlt und die Qual überwiegt.
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Mondkalb
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Beitrag von Mondkalb »

Daneben ist es häufig der Wunsch, die Vorgänger eines Spiels kennen zu lernen oder einfach andere Spiele im selben Universum zu spielen.

Für mich gibt es eine Menge Klassiker, die ich immer mal wieder spiele, so wie man auch ein altes Buch öfter als nur einmal lesen kann. :)
Sorglos, wie ein Kind mit Feuer, ging ich mit der Zeit um.
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Sir Marc von Göskon

Beitrag von Sir Marc von Göskon »

Grins ich habe Worlds of Ultima 1-2 noch gekauft als es neu herauskam und auf meinem PC Ruckelte. mochte es auch nicht auch Ultima 1-6 war nix für mich ab Ultima 7 ging da musste man nicht immer was eingeben wenn man fragen hat, ich und englisch. ^^
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Therak
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Beitrag von Therak »

Das Problem an alten Spielen ist, wie ich gerade wieder an Wizardry 7 sehe, dass einfach komplett der Spielfuss fehlt. Fängt schon bei der Charaktererschaffung an: Man verbringt dort Stunden drin, bis die Würfel endlich ein passables Ergebnis hervorgebracht haben.

Heute fragt man sich bei der Spielentwicklung dagegen, wieso der Spieler die ersten Spielstunden mit einem Kampf gegen einen RNG verbringen sollen. Hier fehlte den Entwicklern einfach der Vergleichswert. Zudem wurden damalige Computerspiele ja durchaus nur für eine kleine Nischengruppe entwickelt...

kurz gesagt: Nicht alle Neuerungen finde ich schlecht. :D
Sir Marc von Göskon

Beitrag von Sir Marc von Göskon »

Arg ja wizardry 7 hab den ja alles gemacht und erschaffen und angekommen was ist man macht den ersten schritt und ein lvl 4-5 Irgend was Monster erscheint wo einem sofort tötet wenn man den abhaut sind auch schon wider 3 tot, die Herstellung ist unter der DOS gog version ja echt schlimm win Gold version ist da besser. Oder MM 2 gerade Angefangen was kommt ne Gruppe aus 10-20 Monster super die armen lvl 1 chars. ich mochte Zufalls Monster nie. ^^ Wizardry 8 mag ich wider ist auch Zufalls gesteuert aber man kann schön ausweichen.
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Mondkalb
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Beitrag von Mondkalb »

Ein Element, dass es heute kaum noch gibt: Einige der alten Spiele waren und sind Klassiker, weil sie ein Genre begründet oder revolutioniert haben.
Wenn man das miterlebt hat, dass da etwas vollkommen Neues auftauchte und einen in den Bann zog, das vergisst man nicht und kehrt deswegen gerne zu den Anfängen zurück.

Beispiele:
SimCity, auch wenn ich den ersten Teil heute wohl nicht mehr spielen würde, war damals einfach genial. Ich habe mir aber kürzlich auf GOG SimCity 2000 und SimCity 4 gekauft (ich hoffe, die bekommen auch noch 3 ins Programm, das fand ich nämlich auch dufte).
Es folgte eine Welle von Sim-irgendwas-Spielen, nicht alle von bester Qualität, aber die meisten sehr originell und einzigartig. Sowas gibt es heute leider kaum noch.

Railroad Tycoon und andere folgende Tycoon-Spiele machen oft auch in ihren alten Versionen noch Spaß.
Ähnlich revolutionär war eine der ersten Wirtschaftssimulationen, Ports of Call, das habe ich auf dem Amiga mit Freunden stundenlang gespielt.
Später gab es dann auf dem PC Transport Tycoon, bis heute eins der besten Spiele seiner Art.

Das Rollenspielgenre ist älter als die Computer und gründet sich hauptsächlich auf die D&D-Reihe und spätere Varianten davon. Der Computer ist natürlich ideal geeignet, um die Würfelei und Rechnerei zu übernehmen. Die ersten Spiele basierten noch zu großen Teilen auf Text, weil die Computer kaum Grafikfähigkeiten besaßen. Das Genre an sich beruht aber auch auf Texten und der Phantasie der Spieler, insofern war und ist das kein Hindernis, weswegen sich alte Recken auch heute noch gerne an Uralt-Rollenspielen erfreuen.
Natürlich hat es viele Innovationen gegeben, die über die Jahre hinweg die Spiele verbesserten, vom Interface über Grafik bis hin zu generellen Vereinfachungen, die leider vielen alten Haudegen die modernen Rollenspiele verleiden.
Es gab jedenfalls bahnbrechende Meilensteine, von Bard's Tale über Dungeon Master, die Ultima-, Wizardry- und M&M-Reihen, bis hin zu modernen Vertretern wie Baldur's Gate und seinen Nachfolgern und Imitaten oder FPP-Spielen wie der Elder-Scrolls-Reihe oder der Gothic-Serie. Ein Aha-Erlebnis hatte ich hier mit Dungeon Master auf dem Amiga, das war dank Echtzeit und Soundeffekten sehr atmosphärisch und den beinen Ultima-Underworld-Spielen, die das Genre neu erfanden mit Dungeons, die nicht mehr nur rechteckig waren, mit schiefen Ebenen und Gegenständen, die da hinunter rollten, mit Fahrstühlen und Abgründen und was sonst noch allem.
Die BG-Serie (und PST) sowie die Elder-Scrolls-Reihe faszinierten dann mit ihrem Umfang und der Story.

Überhaupt gab es viele Innovationen und neue Ideen zur Amiga/Atari-Zeit, von denen leider viele in Vergessenheit geraten sind, obwohl sich manches im Konsolenbereich wieder findet (und gelegentlich auch bei Indie-Spielen).

Bis heute denke ich an "Elite", wenn ich einen Strauß-Walzer höre ;). Ähnlich einflussreich waren Wing Commander und ähnliche Spiele oder die X-Reihe, für die ich mir damals sogar so eine Shutter-Brille gekauft hatte, mit der man einen 3D-Eindruck beim spielen hatte. Mein Forcefeedback-Joystick hat damals fast für einen Herzinfarkt gesorgt, als ich das erste Mal mit meinem Raumschiff gegen eine Station geknallt bin :D.

Civilization und seine Nachfolger und Clone gehört zu den größten Zeitfressern aller Zeiten, jedenfalls bei mir. Ich habe vor wenigen Wochen mal wieder mit Alpha Centauri angefangen, was in Sachen Spielmechanik Civ noch übertroffen hat.

King's Bounty und Heroes of Might and Magic gibt es bis heute. Die Grafik der allerersten Teile ist sicher nicht mehr besonders ansehnlich, aber das Spielprinzip ist immer noch gut. HoMM 2 kann man auch heute noch gut spielen.

Für jemanden wie mich, der auch ASCII-Spiele wie Roguelikes und Dwarf Fortress zu schätzen weiß (auch wenn ich wegen der für mich besseren Spielbarkeit Tilesets bevorzuge), ist der Hype der heutzutage um Grafik gemacht wird, kaum nachvollziehbar.

Dazu zwei Beispiele: Eador, das ich hier im Forum schon vorgestellt habe, gibt es in einer etwas älteren Version (entwickelt vor 5 Jahren) mit Retro-Grafik und in einer "modernen" 3D-Grafik. Die Spiele sind praktisch identisch, Genesis spielt sich flotter, die neue Version ist dank der aufgeblähten Grafik träge und außerdem immer noch verbuggt. Dennoch scheinen die meisten die neue Version zu bevorzugen.
Zweites Beispiel: Age of Wonders, eine traditionsreiche Fantasy-Strategie-Reihe in der Nachfolge des legendären "Master of Magic", erlebte in seiner kürzlich veröffentlichten Version (leider) auch die Modernisierung auf 3D. Das Spiel sieht natürlich gut aus, aber es hat den Charme verloren, den alle Vorgänger mit ihren schön gezeichneten fantastischen Kreaturen und Landschaften und Gebäuden hatten. Zusätzlich sind die Kämpfe in der 3D-Variante extrem unübersichtlich.

Fazit: Es kommt auf's Spiel an, Grafik ist oft nur Blendwerk und davon gibt es heutzutage für meinen Geschmack zu viel.
Sorglos, wie ein Kind mit Feuer, ging ich mit der Zeit um.
(Teferi)
Sir Marc von Göskon

Beitrag von Sir Marc von Göskon »

naja Grafik ist heute eben das wichtigste MM6 schlechte Grafik aber Monate langen spass heute ein Spiel 45GB Speicherplatz verbrauch nach 8-9 Stunden durch.
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Therak
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Beitrag von Therak »

Mondkalb hat geschrieben:Ein Element, dass es heute kaum noch gibt: Einige der alten Spiele waren und sind Klassiker, weil sie ein Genre begründet oder revolutioniert haben.
Ja, aber doch gerade bei RPGs waren das vor allem Dinge, die den Spielfluss beschleunigten. Beispiel Might and Magic 3: Es gab ne Automap, die zudem immer sichtbar war.
Man musste nicht mehr selbst zeichnen oder erst umständlich irgendeine Karte aus dem Inventar anklicken.

Im Falle von Wiz 7 haben wir bereits freies Speichern, was damals ja nicht selbstverständlich war. Aber aufgrund fehlender Vergleichstitel, hat man daraus keine richtigen Schlussfolgerungen gezogen. Was passiert denn z.B. wenn so eine große Gegnergruppe erscheint, wie Marc geschrieben hat? Richtig, man versucht seinen Spielstand zu laden ... und wie?

Flucht *klick*
Flucht *klick*
Flucht *klick*
Flucht *klick*
Flucht *klick*
Flucht *klick*
Spiel abbrechen *klick*
"Argh" "Örgh" "Argh" "Keuch" "Argh" "Örgh"
Spielstand laden *klick*

So, und jetzt erklärt mir bitte nachvollziehbar, wieso ich nicht bereits bei Kampfbeginn Zugriff auf das Laden-Menü habe? Wieso muss ich erst sechs Aktionen eingeben, meiner Gruppe Selbstmord befehlen und ihr dabei zuschauen, bevor ich etwas Laden kann?

Oder: Wieso muss ich jedes Mal wenn ich einen NPC treffe seinen Einführungstext lesen? Selbst wenn er mir gerade mal zwei Schritte vorher schon über den Weg gelaufen ist?

Das waren schon damals schlechte Angewohnheiten, die heute, dank Expertise und Vergleichsmaterial, nicht mehr vorkommen (sollten).


Aber um auf Mondkalbs Posting zurückzukommen: Es ist irgendwie ironisch, dass die innovativen Spiele heute nur dadurch innovativ sind, indem sie absichtlich Dinge weglassen um "Old-School" zu wirken. In Etrian Odyssey für den (3)DS durfte man auf dem Touchscreen seine eigene Karte zeichnen während man den Dungeon erkundete. Ich fand's toll - spielerisch absolut kein Mehrwert, aber toll! ...spätestens aber in Etrian Odyssey 4 hab ich mir gedacht "Hurz, wieso kann das Ding seine Karte nicht automatisch zeichnen?!".
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Beitrag von Flyer »

@ ++Quroq++:
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Gruß,
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Beitrag von Neverknown »

Vielen heutigen Spielen fehlt einfach auch etwas Tiefe.
Natürlich musste man mit sher viel schlechterer Grafik auskommen, aber dafür konnte man in Elderscrolls II noch nach dem Weg fragen und wirklich individuelle Charktere baseteln "high elve with critical weakness paralysis..." und trotz endloser Welt relativ schnell von A nach B kommen.... oder wie in der NLT bei der Nachtruhe mal nach Kräutern suchen, aus weit über 50 Zaubern wählen und wenn man nicht aufgepasst sind, sind einem die Charaktere verhungert.
Nicht jeder der aus dem Rahmen fällt, war vorher auch im Bilde.
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Beitrag von Rinswind »

Therak hat geschrieben:Das Problem an alten Spielen ist, wie ich gerade wieder an Wizardry 7 sehe, dass einfach komplett der Spielfuss fehlt. Fängt schon bei der Charaktererschaffung an: Man verbringt dort Stunden drin, bis die Würfel endlich ein passables Ergebnis hervorgebracht haben.

...kurz gesagt: Nicht alle Neuerungen finde ich schlecht. :D
Eins vorweg. Auch ich finde viele Neuerungen einfach nur gut bis genial. Und klar das was ich gut finde, findet der nächste grottig. Aber so ist das nun mal wenn mehr als einer etwas beurteilen soll. Und das ist auch gut so.

Aber ich z.B vermisse es sehr, dass ich nicht stundenlang würfeln kann bis mir ein Charakter zusagt. Das hat mir immer einen heiden Spaß gemacht und es gab Spiele wo ich mehr wie einen Tag mit der Charaktererschaffung mich beschäftigt habe.

Habe da echt ne Wissenschaft betrieben. Natürlich habe ich pro Charakter auch einen Zettel gehabt, wo ich mir dann die Höchstwerte notiert hatte.

Aber das hat nicht wirklich was mit Spielfluss zu tun. Wo ich Therak absolut Recht gebe und wo ich eine Spielflussbehinderung sehe, dass man erst flüchten, oder sich umbringen muss um neu zu laden. Das war bei WOX genau so.

Alte Spiele sind wirklich zum Teil super, aber mir kräuseln sich die Fußnägel wenn heute liebgewonnene Neuerungen in den alten Titeln fehlen und wie man ja dann heute weiß, damals total umständlich umgesetzt wurde. Das ändert aber nix an der Tatsache das Spiel XY einfach nur mördermäßig Spaß macht...mit einigen kleinen Einschränkungen eben.

EDIT:
Mondkalb hat geschrieben:Ein Element, dass es heute kaum noch gibt: Einige der alten Spiele waren und sind Klassiker, weil sie ein Genre begründet oder revolutioniert haben.
Wenn man das miterlebt hat, dass da etwas vollkommen Neues auftauchte und einen in den Bann zog, das vergisst man nicht und kehrt deswegen gerne zu den Anfängen zurück.
Ich denke damit hat das tatsächlich was zu tun. Obwohl wenn man hier im Forum schaut gibt es auch zwanzigjährige die sich über WOX, oder MM6 begeistern. Bei WOX waren die noch nicht auf der Welt und bei MM6 waren die gerade mal 4. Ich bezweifele dass damals mit 4 Jahren ein MM6 von den Eltern gekauft wurde damit die Sprösslinge genau dieses zocken konnten.

Aber gerade weil man vieles miterlebt hat schaut man gern zurück und erinnert sich an Revolution XY, wo dann durch eine Diamond "Monster" es möglich war 3D Titel zu zocken und bei Need for Speed plötzlich durch die Karte Bienen auf der Scheibe zerplatzten, oder Regen zu sehen war, was für damalige Verhältnisse einfach nur genial aussah. Man meinte man spielt ein total neues Spiel, denn vorher ohne der Zusatzkarte hatte man keine Bienen gesehen, und auch keinen Regen...

Gruß

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Therak
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Beitrag von Therak »

Rinswind hat geschrieben:Aber ich z.B vermisse es sehr, dass ich nicht stundenlang würfeln kann bis mir ein Charakter zusagt. Das hat mir immer einen heiden Spaß gemacht und es gab Spiele wo ich mehr wie einen Tag mit der Charaktererschaffung mich beschäftigt habe.
Wohlgemerkt: Bei Might and Magic oder Temple of elemental Evil habe ich auch gerne gewürfelt. Bei Wizardry war das aber insofern ätzend, dass man eben die komplette Charaktererschaffung durchziehen musste und dann den ganzen Prozess erst am Ende verwerfen konnte, anstatt direkt nach dem Würfeln zu sagen "Nein, Sir, das gefällt mir nicht!".

Und hier kommt dann ne Kosten-/Nutzen-Frage: Wieso sollte man Würfeln können, wenn der Spieler eh alle "schlechten" Würfelergebnisse verwirft? Warum entwirft man nicht ein System, bei dem eben nur "bessere" Ergebnisse rauskommen, bzw der Spieler seine Kompromisse selbst wählen darf.

Nehmen wir beispielsweise Wasteland 2: Kein Würfeln, dennoch kann man bei der Charaktererschaffung nen glühenden Kopf bekommen, weil man einfach Dutzende an Skills vorgesetzt bekommt. Lern dieser Char nun Schlösserknacken, wird er ein Computergenie... oder halt, nein, er wird Mechaniker - aber wer wird dann bei mir ein Heiler? Und dann hab ich ja keinen Chirurg...

DAS ist mir persönlich lieber, als stundenlang gegen den RNG zu kämpfen.
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Beitrag von Rinswind »

Therak hat geschrieben: Und hier kommt dann ne Kosten-/Nutzen-Frage: Wieso sollte man Würfeln können, wenn der Spieler eh alle "schlechten" Würfelergebnisse verwirft? Warum entwirft man nicht ein System, bei dem eben nur "bessere" Ergebnisse rauskommen, bzw der Spieler seine Kompromisse selbst wählen darf.


Nehmen wir beispielsweise Wasteland 2: Kein Würfeln, dennoch kann man bei der Charaktererschaffung nen glühenden Kopf bekommen, weil man einfach Dutzende an Skills vorgesetzt bekommt. Lern dieser Char nun Schlösserknacken, wird er ein Computergenie... oder halt, nein, er wird Mechaniker - aber wer wird dann bei mir ein Heiler? Und dann hab ich ja keinen Chirurg...

DAS ist mir persönlich lieber, als stundenlang gegen den RNG zu kämpfen.
Ich sag ja... so hat jeder seine Vorlieben.

Und das mit dem Würfeln siehst Du "falsch"! :-P :P

Das ist ein Spiel im Spiel :D :)) Ähnlich wie Arcomage ;D

Gruß

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Beitrag von <3Xeen<3 »

Also ich habe meine 10-12 Spiele gefunden, die keine (meiner) Wünsche offen lassen. Ich denke da werden sich auch noch welche hinzugesellen, die sind dann erst in 25 Jahren alt. Mich fasziniert nicht so sehr das "Alte" und nicht nur die nostalgische Erinnerung daran (dann würde ich auch c64-Spiele spielen) sondern das ausgewogene Spielprinzip und es darf nicht ruckeln oder ewig Laden. (so ist es auf jeden Fall bei mir und deshalb habe ich auch MMX abgebrochen)

Ich kann (technisch bedingt) nicht immer den "heißesten Scheiß" installieren, aber so relativ neue Sachen wie Resistance 1,2,3 und Rage für die PS3 werde ich auch in ein paar Jahren immer wieder spielen. Genauso wie meine Baldur's Gate und Champions Spiele für die PS2. Ich spiele z.B. lieber Mario Golf auf dem N64 als auf dem GameCube, da das Spielprinzip auf dem N64 super ausgewogen ist. Das ziehe ich der Grafik vor, allerdings nur solange ich kein Augenkrebs bekomme.

Wenn Spielfuss flöten geht, bin ich auch genervt (z.B. kein Rechtsklick auf Items in WoX) aber nicht so wie von diesen blöden Tutorials! Gehe mit deiner Figur indem Du die Maus bewegst :sleep:
öffne dein Inventar und blablabla. War das in Dragon Age wo man erst stundenlang durch die Gegend geeigert ist um DANN mit der Geschichte anzufangen? Das finde ich blöd, mit erforschen ist da nichts mehr
Und dann hab ich ja keinen Chirurg...
:))
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Re: Die Faszination von alten Spielen

Beitrag von Rinswind »

++Quroq++ hat geschrieben:... aber wenn ich die Wahl hätte zwischen beispielsweise TES Arena und Skyrim, würde ich grundsätzlich Skyrim nehmen, da ich die Grafik und das Gameplay nicht nur als monderner, sondern auch als entspannender empfinde. Also, warum "quälen" sich heutzutage noch Leute durch Spiele aus den 80ern und 90ern, wenn es modernere (und teilweise wirklich bessere) Nachfolger gibt? Was sind eure Meinungen zu dem Thema?
Um nochmals auf die Ursprungsfrage zurückzukommen...

Mondkalb und Therak hat es eigentlich schon mehr wie gut beschrieben. Viele Nachfolger, oder Aufgüsse sind zwar grafisch sehr aufgepumpt und verschiedene Bedienelemente sind der Jetztzeit angepasst, aber entweder sind Teile die das damalige Spiel ausgemacht haben einfach weggefallen, oder sind so schlampig programmiert, da der Zeitdruck Emens ist um dann mit dem Titel überhaupt Geld zu verdienen, dass die Hardwareanforderungen meist nur gut betuchte PC-Gamer das Spiel spielen können, oder es einfach quälend lahm ist und auch wie Therak und Mondkalb beschrieben haben sehr träge und verbugt sind, was dann den Spielfluss abreißen lässt.

Natürlich spiele ich auch neue Titel und vieles gefällt mir auch. Bei dem Beispiel M&M X sieht man das zum Beispiel sehr gut. Da habe ich, sowie viele andere User Wünsche geäußert und Verbesserungsvorschläge gepostet, weil man eben vieles aus modernen Spielen vermisst hat.

Und natürlich spiele auch ich gerne Skyrim. Super Grafik, viele Aufträge, gute Ideen, aber mit einem klassischen Rollenspiel hat Skyrim eigentlich nicht viel gemein. Es ist halt ein Actionrollenspiel. Ich sage nicht das es schlecht ist, nein sogar super, aber z. B Baldurs Gate finde ich auch super und spiele es auch heute noch gern, und "quäle" mich auch gern darin rum.

Es kommt eigentlich nicht wirklich auf die Grafik, oder das System an wo ein Spiel gespielt wird. Es kommt darauf an das es Spaß macht, oder das der Suchtfaktor in einem geweckt wird.

Denn sonnst kann ich mir nicht erklären wie man auf einen 3 Zoll Bildschirm stundenlang "Candy Crush", oder "Farm Hero" spielen kann. Mal ehrlich... was bieten diese Spiele denn um damit Millionen User an das Handy zu fesseln? Oposante Grafik und tolle Story kann es nicht sein.

Wenn Dein angegebenes Alter stimmt, dann kennst Du viele Spiele aus den 80zigern und 90zigern nicht. Viele kannst Du auch überhaupt nicht mehr beziehen. Ich weiß jetzt auch nicht was so DEINS ist, sonnst würde ich Dir gern ein paar Titel nennen, wo Du zumindest mal reingeschaut haben solltest, und wenn es nur über "Let's Play" wäre.

Ich denke auch Du würdest mindestens eins finden was Du jedem modernen Titel vorziehen, oder was Du immer mal wieder gerne spielen würdest, auch mit 50 oder 60 Jahren noch.

Gruß

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Beitrag von Maunz die Eule( o )V( o ) »

bei MM6 waren die gerade mal 4. Ich bezweifele dass damals mit 4 Jahren ein MM6 von den Eltern gekauft wurde damit die Sprösslinge genau dieses zocken konnten.
Ich habe damals meinem Papa auf der Pelle gerückt und habe zugeguckt. Ich habe ihn damals auch so genervt, wann er wieder MM6 spielt, weil er parallel Panzer General gespielt hat, was nicht so meins war in dem Alter :smokin:
Das Zugucken war eigentlich für mich auch nichts anderes als "mitspielen". Nur war es mehr psychische, kognitive und kreative Verarbeitung.
Woran ich mich noch so derbe erinnern kann ist, dass ich etwa 5 Jahre alt war (+- ein Jahr jünger/älter). Mein Vater hat auf dem Amniga "Eye of the beholder 3" gekauft/gespielt. Ich war sooo begeistert von dem Spiel. Ich habe meinen Vater die ganze Zeit zugeguckt. ABER die Bilder waren für ein kleines Kind trotzdem so gruselig, dass ich von den Gegnern von "eye of the beholder 3" einen so realistischen (Alp)Traum hatte, an den ich mich immer noch mit (fast) 24 Jahren erinnern kann.
Auch wenn das alles hier sich ziemlich creepy anhört. Hätte ich nicht diese Erfahrungen gemacht, wäre ich auch nicht so spielebegeistert wie heute. Zumindest für solche Klassiker. Und sehr wahrscheinlich würde ein Teil meiner kreativen Ader nicht so doll ausgepärgt sein, hätte ich nicht die Möglichkeiten gehabt die Spiele anzugucken oder zu spielen. Überhaut.... ein Großteil meines Charakters hätte sich nicht so entwicklet wie ich heute bin.
Was ist um Himmels Willen eine Maunzeule?!

Bist du neidisch? ^V^
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Beitrag von Rinswind »

Da soll dann noch mal einer was über Jugendschutz sagen...lach.

Du ziehst aber nicht mit ner Pumpgun durch die Gegend und ballerst irgendwelchen wild fremden Menschen die Birne weg? :shoot1: :angst:

Wenn nicht, dann wird das aber mit Sicherheit noch kommen, denn die Psychologen und Verfechter von Ballerspielen können sich einfach nicht irren! :rolleyes: :roll2:

Nicht das ich Dir jetzt Angst machen will...lol!

Nee mal im Erst. Freut mich das man auch mal was positives darüber liest. Denn ich habe das wenn auch eine creepy, als positive Erfahrung gelesen und verstanden.

Gruß

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Beitrag von Maunz die Eule( o )V( o ) »

Du ziehst aber nicht mit ner Pumpgun durch die Gegend und ballerst irgendwelchen wild fremden Menschen die Birne weg? :shoot1: :angst:

Wenn nicht, dann wird das aber mit Sicherheit noch kommen, denn die Psychologen und Verfechter von Ballerspielen können sich einfach nicht irren! :rolleyes: Rolling Eyes

Nicht das ich Dir jetzt Angst machen will...lol!

Nee mal im Erst. Freut mich das man auch mal was positives darüber liest. Denn ich habe das wenn auch eine creepy, als positive Erfahrung gelesen und verstanden.
Du hast alles richtig verstanden! Ich finde, dass auch "negative" Erlebnisse zu "positive" Einstellungen oder Veränderungen führen kann. Wobei ich alles mehr oder minder in einer Grauzone sehe. Schon von klein auf.

Ich kann aber von mir aus sagen, dass ich Shooter überhaupt nicht mag! Ne Fantasywelt als Rollenspiel läuft. ^^ da habe ich keine Angst zu töten aber als Soldat, auch wenn es fiktiv ist, auf andere zu schießen, funzt bei mir nicht. Lustig was?! Das geht aber das andere nicht. :P

Das ganze Psychologengedöns kann man sowieso teilweise in die Tonne kloppen. Alles gefakete Studien, damit unter den Menschen noch mehr Zwietracht gesäat wird, als wir jetzt schon haben. Die grundlägende Komponente wieso Menschen zu Amokläufer werden ist, wie sie sozial-emotional Veranlagt sind und was für Erfahrungen sie in dem Entwicklungsbereich gemacht haben. Ist der Mensch sowieso von Natur aus labil und wird noch ungünstig gemobbt, kann ein Amoklauf in Betracht gezogen werden. Ist aber natürlich nicht der Status Quo.
Ich finde es pervers wie der Fehler immer an etwas anderes gesucht und gefunden wird, als bei der Gesellschaft selber. Videospiele sind für diese arme Menschen nur eine Flucht von dieser Gesellschaft.
Was ist um Himmels Willen eine Maunzeule?!

Bist du neidisch? ^V^
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Beitrag von Rinswind »

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