Verfasst: Mo 23.09.2002 - 20:24
@Azurdragon (bitte aufmerksam lesen)
Heute habe ich keinen Hund. Aber in der Tat hatte ich als Kind bis zu meinem 10.Lebensjahr einen der 'gefährlichen' Dackel als treuen Spielgefährten. Der hat sogar einmal nach meiner Hand geschnappt, als ich ihn andauernd ärgerte. Allerdings hatte ich mich nur erschrocken. Ich war so überrascht, dass er sich sogar mal wehrte. Bis auf ein bischen Speichel, habe ich jedoch noch nicht einmal seine Zähne gespürt. Nun wußte ich, wie weit ich gehen darf, und habe ihn nie wieder so sehr geärgert.
Damals wohnten wir in einem großen Mietshaus, wo auch eine Familie mit Pudel wohnte. Beide Hunde liefen immer ohne Maulkorb rum. Das Problem ist also schon über 20 Jahre alt. Wenn allerdings die beiden Hunde aufeinanderstießen waren sie kaum zu halten. Ja, selbst ein Dackel ist für ein Zehnjährigen kaum zu halten. Leider haben die sich auch gegenseitig häufig gebissen, wobei unser Dackel von unten nach oben in einer schlechteren Angriffsposition war und häufig schwerere Verletzungen davontrug.
Ich erinnere mich das meine Mutter unserem Dackel eine Zeitlang einen Maulkorb umlegte. Leider hat die Pudelfamilie das als keine so gute Idee empfunden. Schließlich hatte wir unsere Dackel auch nicht mehr den Maulkorb umgelegt, damit er sich so gut wie es geht verteidigen kann. Ja unbelehrbare, verständnislose Hundehalter gab's damals auch schon.
Nachdem mein Dackel starb, fiel der Pudel regelmäßig mich an. Einmal hat er sogar nur knapp meine empfindlichsten Weichteile verfehlt. Nun gut, irgendwann habe selbst ich gemerkt, dass es wohl besser dem Pudel aus dem Weg zu gehen. Aber im selben Haus ist das nicht immer möglich. Eine typische Situation: Ich komme aus der Schule und schließe unten die Haustür auf und aus der aufgehenden Fahrstuhltür kommt der Pudel schon auf mich zugestürmt. Da hätte mir als Opfer bestimmt auch kein Diplom in Hundespychologie geholfen.
Die Familie hatte zwar den Ruf irgendwie kaputt zu sein, aber ich war zu jung, um das zu verstehen. Ich habe nur Jahre später erfahren, dass der Mann der Familie eines Tages Selbstmord begangen hat. Was könnte das für andere Kinder bedeuten?
Ich wage grundsätzlich zu bezweifeln, dass ein Kind im Vergleich zu einem Erwachsenen ein höheres Verständnis für Verantwortungsbewußtsein hat, geschweige es die Fähigkeit besitzt, es auf den ersten Blick bei anderen Personen erkennen zu können. Es gibt da ein Sprichwort:'Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um!' Ein ängstlicher Erwachsener geht rechtzeitig über die Straße und macht sich damit sogar lieber vor pubertierenden Jugendlichen, oder verantwortungslosen Erwachsenen zum Gespött, als ein Risiko einzugehen. Ein Kind gerät in Gefahr.
Ich kann nur froh sein, das vor 20 Jahren Hunde wie Dackel und Pudel IN waren und nicht Pitbulls. Ansonsten wäre ich bestimmt auch ernsthafter verletzt worden. Was mein Glück damals war, ist das Pech vieler Kinder heutzutage.
Mit Hunden, die einen Maulkorb in der Öffentlichkeit tragen, habe ich kein Problem. Leider ist das nicht immer so. Spätestens öffentliche Parks und Wälder werden als Privatbesitz der Hundehalter angesehen und die Tiere laufen wieder oben ohne rum. Ich fühle mich dadurch empfindlich in meiner Lebensqualität eingeschränkt. Einmal hatte ich eine Waldspaziergang gemacht, wo nicht alle 5 Minuten einer Mensch über den Weg läuft, um mal richtig entspannen zu können. Plötzlich lief mir ein Pittbull unangeleint und ohne Maulkorb über den Weg. Herrchen war weit und breit nicht zu sehen. Mir rutschte das Herz knietief in die Hose.
Zum Glück ist nicht passiert. Wenn was passiert wäre: Wäre das Herrchen verantwortungsbewußt gewesen? Hätte man Hilfe gerufen? Hätte man mich verblutend da liegen gelassen? Nach dem Motto: 'Was läuft der Idiot auch alleine hier rum. Ist er doch selbst Schuld'. Zum Glück ist nichts passiert und zum Glück werden wir nie erfahren, was wirklich passiert wäre. Allerdings traue ich mich seitdem alleine auch nicht mehr in den Wald. Wieder ein Verlust an Lebensqualität.
Azurdragon, Du hast Recht, wenn du glaubst ich hätte keine Ahnung von Kampfhunden. Mich interessiert's auch nicht, wie stark, ausdauernd, schmerzunempfindlich, treu, lieb, beisstark, gehörig und tödlich der eine Hund im Vergleich zum andern ist. Das ist auch nicht der springende Punkt. Ein mündiger Bürger darf auch ein differenziertes Urteil über Hunde, ihre Halter und die daraus folgendem Konsequenzen aus der Summe seiner Erfahrungen und unter Berücksichtigung seines natürlichen rechtsempfinden fällen. Auch dann, wenn er nicht zuvor eine Nacht im Hundezwinger mit einem Pittbull verbracht hatte, um sein Wesen zu ergünden.
Fazit:
Eigentlich wollte ich noch ein saftiges abschließendes Urteil hier runterschreiben, aber ich lasse meine Erlebnisse und Erfahrungen und Ansichten einfach mal so zum Nachdenken stehen. Ich glaube das wirkt besser als wenn ein Leser nur die letzten Sätze aufschnappt, und alles mißversteht.
Heute habe ich keinen Hund. Aber in der Tat hatte ich als Kind bis zu meinem 10.Lebensjahr einen der 'gefährlichen' Dackel als treuen Spielgefährten. Der hat sogar einmal nach meiner Hand geschnappt, als ich ihn andauernd ärgerte. Allerdings hatte ich mich nur erschrocken. Ich war so überrascht, dass er sich sogar mal wehrte. Bis auf ein bischen Speichel, habe ich jedoch noch nicht einmal seine Zähne gespürt. Nun wußte ich, wie weit ich gehen darf, und habe ihn nie wieder so sehr geärgert.
Damals wohnten wir in einem großen Mietshaus, wo auch eine Familie mit Pudel wohnte. Beide Hunde liefen immer ohne Maulkorb rum. Das Problem ist also schon über 20 Jahre alt. Wenn allerdings die beiden Hunde aufeinanderstießen waren sie kaum zu halten. Ja, selbst ein Dackel ist für ein Zehnjährigen kaum zu halten. Leider haben die sich auch gegenseitig häufig gebissen, wobei unser Dackel von unten nach oben in einer schlechteren Angriffsposition war und häufig schwerere Verletzungen davontrug.
Ich erinnere mich das meine Mutter unserem Dackel eine Zeitlang einen Maulkorb umlegte. Leider hat die Pudelfamilie das als keine so gute Idee empfunden. Schließlich hatte wir unsere Dackel auch nicht mehr den Maulkorb umgelegt, damit er sich so gut wie es geht verteidigen kann. Ja unbelehrbare, verständnislose Hundehalter gab's damals auch schon.
Nachdem mein Dackel starb, fiel der Pudel regelmäßig mich an. Einmal hat er sogar nur knapp meine empfindlichsten Weichteile verfehlt. Nun gut, irgendwann habe selbst ich gemerkt, dass es wohl besser dem Pudel aus dem Weg zu gehen. Aber im selben Haus ist das nicht immer möglich. Eine typische Situation: Ich komme aus der Schule und schließe unten die Haustür auf und aus der aufgehenden Fahrstuhltür kommt der Pudel schon auf mich zugestürmt. Da hätte mir als Opfer bestimmt auch kein Diplom in Hundespychologie geholfen.
Die Familie hatte zwar den Ruf irgendwie kaputt zu sein, aber ich war zu jung, um das zu verstehen. Ich habe nur Jahre später erfahren, dass der Mann der Familie eines Tages Selbstmord begangen hat. Was könnte das für andere Kinder bedeuten?
Ich wage grundsätzlich zu bezweifeln, dass ein Kind im Vergleich zu einem Erwachsenen ein höheres Verständnis für Verantwortungsbewußtsein hat, geschweige es die Fähigkeit besitzt, es auf den ersten Blick bei anderen Personen erkennen zu können. Es gibt da ein Sprichwort:'Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um!' Ein ängstlicher Erwachsener geht rechtzeitig über die Straße und macht sich damit sogar lieber vor pubertierenden Jugendlichen, oder verantwortungslosen Erwachsenen zum Gespött, als ein Risiko einzugehen. Ein Kind gerät in Gefahr.
Ich kann nur froh sein, das vor 20 Jahren Hunde wie Dackel und Pudel IN waren und nicht Pitbulls. Ansonsten wäre ich bestimmt auch ernsthafter verletzt worden. Was mein Glück damals war, ist das Pech vieler Kinder heutzutage.
Mit Hunden, die einen Maulkorb in der Öffentlichkeit tragen, habe ich kein Problem. Leider ist das nicht immer so. Spätestens öffentliche Parks und Wälder werden als Privatbesitz der Hundehalter angesehen und die Tiere laufen wieder oben ohne rum. Ich fühle mich dadurch empfindlich in meiner Lebensqualität eingeschränkt. Einmal hatte ich eine Waldspaziergang gemacht, wo nicht alle 5 Minuten einer Mensch über den Weg läuft, um mal richtig entspannen zu können. Plötzlich lief mir ein Pittbull unangeleint und ohne Maulkorb über den Weg. Herrchen war weit und breit nicht zu sehen. Mir rutschte das Herz knietief in die Hose.
Zum Glück ist nicht passiert. Wenn was passiert wäre: Wäre das Herrchen verantwortungsbewußt gewesen? Hätte man Hilfe gerufen? Hätte man mich verblutend da liegen gelassen? Nach dem Motto: 'Was läuft der Idiot auch alleine hier rum. Ist er doch selbst Schuld'. Zum Glück ist nichts passiert und zum Glück werden wir nie erfahren, was wirklich passiert wäre. Allerdings traue ich mich seitdem alleine auch nicht mehr in den Wald. Wieder ein Verlust an Lebensqualität.
Azurdragon, Du hast Recht, wenn du glaubst ich hätte keine Ahnung von Kampfhunden. Mich interessiert's auch nicht, wie stark, ausdauernd, schmerzunempfindlich, treu, lieb, beisstark, gehörig und tödlich der eine Hund im Vergleich zum andern ist. Das ist auch nicht der springende Punkt. Ein mündiger Bürger darf auch ein differenziertes Urteil über Hunde, ihre Halter und die daraus folgendem Konsequenzen aus der Summe seiner Erfahrungen und unter Berücksichtigung seines natürlichen rechtsempfinden fällen. Auch dann, wenn er nicht zuvor eine Nacht im Hundezwinger mit einem Pittbull verbracht hatte, um sein Wesen zu ergünden.
Fazit:
Eigentlich wollte ich noch ein saftiges abschließendes Urteil hier runterschreiben, aber ich lasse meine Erlebnisse und Erfahrungen und Ansichten einfach mal so zum Nachdenken stehen. Ich glaube das wirkt besser als wenn ein Leser nur die letzten Sätze aufschnappt, und alles mißversteht.