Mark Z. Danielewski - Das Haus

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Castore
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Mark Z. Danielewski - Das Haus

Beitrag von Castore »

Das hier ist nicht für euch.

Selten zuvor - Ach was sag ich ? NIE zuvor habe ich ein solches Buch gelesen (bzw. bin noch dabei) wie "Das Haus".
Zehn Jahre Arbeit steckte der Autor in sein Erstlingswerk und weitere sieben Jahre dauerte es, bis eine Übersetzung ins Deutsche gelang. Warum ? Sicher nicht wegen (immerhin) fast 800 Seiten. Eher schon wegen dem Gebrauch von einem Dutzend verschiedener Schriften und fast genau so vielen verschiedenen Sprachen. Hier ein Zitat in Altenglisch, dann Morsezeichen. Das ganze Buch ein großes Rätsel. Seiten, welche nicht mehr als einen Punkt enthalten. Seiten in Spiegelschrift. Textstücke, bei denen man die Anfangsbuchstaben der einzelnen Wörter zusammenfügen muss um des Rätsels Lösung näher zu kommen. Wo man beim ersten Durchblättern des Buches nichts versteht, setzt sich das Puzzle nach und nach zu einem dunklen Bild zusammen.
Es geht um das Haus. Es geht um Will Navidson, einen berühmten Fotografen, welcher mit seiner Familie in das Haus einzieht. Um zu dokumentieren wie sie in ihrem neuen Heim seßhaft werden und Wurzeln schlagen bringt Navidson im ganzen Haus Kameras an. So kann er dokumentieren wie er mit seiner Familie dort lebt. Und wie das Haus wächst. Erst ein kleiner Raum im Schlafzimmer. Decke, Boden Wände - alles schwarz. Keine Steckdosen. Eiskalt. Dann ein langer Flur im Wohnzimmer. Nicht im Grundriss eingezeichnet. Von der Lage her gänzlich unmöglich. Und das Haus wächst weiter. Bewegt sich und stöhnt.
Aus allen Aufnahmen entsteht der Film "The Navidson Record". Dieser ist bereits längst vergriffen. Nicht aber die wissenschaftliche Abhandlung eines blinden alten Mannes namens Zampano über diesen Film, welche den Großteil des Buches bildet. Nach Zampanos Tod gelang Johnny Truant, ein mit sich selbst, den Frauen und den Drogen ringender Mann, durch Zufall an Zampanos Werk, welches er durch eigene Fussnoten weiter bearbeitet. Diese wurden wiederum von den Herausgebern des Buches bearbeitet, womit das Werk gänzlich verworren ist.
Ein einziges großes, dunkles Rätsel um das Haus und (so scheint es) um noch vieles mehr.
Zuletzt noch eine Warnung:

Bleiben Sie nicht stehen, gehen Sie auch nicht langsamer, sondern laufen Sie einfach weiter. Da ist nichts. Seien Sie vorsichtig.








Leseprobe:
http://www.danielewski.de/wp-content/das_haus.pdf

Mehr auf: http://www.danielewski.de
Bye
Cast :bounce: re

Schlauer Spruch des Jahres 2013:

"Ich ging mit dem Gefühl in´s Bett, dass alle Säufer kennen: Ich hatte mich lächerlich gemacht, aber zum Teufel damit." (Henry Chinaski)
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