Es soll gegenseitig absolut wertungsfrei bleiben (hoffe ich).
Auch soll es nicht darum gehen, ob ein Spiel nun zu diesem oder jenem Genre gehört.
Und ich hoffe sehr, daß Antworten kommen, die nicht nur Einzeiler sind.
Also: Was mich mal interessieren würde ist:
Warum spielt ihr bestimmte Computerspiele, was fesselt euch daran?
Und es soll nicht nur darum gehen, was ihr spielt, sondern darum, warum ihr das spielt, was ihr spielt.
Ist es wirklich so, daß nur noch das simple "Casual"-Spiel interessant ist und der Umfang und der Anspruch nicht mehr zählt? Und braucht es wirklich "Achievements", damit ein Spiel noch länger als 2 Stunden und mehr als einmal gespielt wird?
Sind nur noch die Spiele interessant, die quasi "interaktive Präsentationen" von Hardwaremöglichkeiten sind und nicht mehr als 5 Sätze Text enthalten dürfen, weil "zu viel Geschichte" nur ablenkt?
Darf ein Spiel nur noch so einfach sein, daß man im Prinzip keine Lernkurve hat, weil es sowieso nach 5 Stunden, egal ob durch oder nicht, schon durch das Nächste ersetzt wird?
Ich weiß natürlich, daß so eine Frage hier in diesem Forum nicht repräsentativ ist, weil es an diesem Ort um Spiele geht, die einen größeren Umfang haben, aber es würde mich trotzdem interessieren.
Und damit man sieht, was ich meine, fange ich gleich mal bei mir an:
Ich baue gerne, (er)forsche gerne, entwickle gerne. Was ich nicht so unbedingt mag, ist einfaches Kämpfen gegeneinander.
Bei den meisten Spielen, die ich spiele, geht es um Simulation, Aufbau, um Abenteuer und Geschichten. Wobei natürlich nicht alle Spiele jeweils alle Interessen bedienen können.
Was ich an Spielen mag, ist eine schöne Story, viele Möglichkeiten, Koexistenz, Zusammenarbeit, Rätsel, (Weiter-)Entwicklung. Es ist weniger die Grafik. Die Präsentation soll angemessen und funktional sein, muß aber meine Hardware nicht zum weißglühen bringen, damit ich zufrieden bin. Natürlich gibt es auch Ausnahmen, wie z.B. Spiele wie "Myst", wo "Je geiler, umso geiler" durchaus erstrebenswert ist
Etwas detaillierter:
Bei Adventures/Rollenspielen interessiert mich das Setting, die Lokationen, die Geschichte und wie sie sich entwickelt. Die Interaktion untereinander (PCs) und mit der Welt (NPCs). Entscheidungen und Auswirkungen. Das Erforschen der Welt, das Entdecken abseits des Hauptstranges. Und wenn ich am Ende eine gewisse Wehmut empfinde, weil das Spiel zu Ende ist, dann weiß ich, daß es und die Geschichte wirklich gut war
Bei Simulationen ist es der Aufbau von immer komplexer werdenden Systemem, die Abhängigkeiten all "der kleinen Rädchen" zueinander, das Entwickeln und Verbessern, was mich fasziniert. Gerne auch mit viel optischem "Gewusel". Dabei ist es egal, in welchem Setting die Simulation spielt. Je nach Spiel ist auch die Zusammenarbeit mit anderen Spielern interessant. Allerdings bezogen auf Wirtschaft und Kooperation, nicht auf "ich mach Dich platt". Soziale Simulationen (wie "Die Sims") finde ich dagegen uninteressant. (obwohl gewisse japanisch "soziale Simulationen" durchaus mal witzg sein können
Bei Strategiespielen kommt es für mich sehr auf die Settings und die Möglichkeiten an, die man hat. Spiele, wo man mal "500 Einheiten hiervon" baut und mit des Gegners "1.200 anderen Einheiten" verrechnet, sind nicht so ansprechend. Aber Spiele, wo man seine wenigen Einheiten "hegt und pflegt" gefallen mir durchaus schon. Totzdem bleibt dieses Genre bei mir dennoch untergeordnet. Da muß ich wirklich "Lust drauf haben".
Bei Action-Spielen bin ich dagegen äußerst "wählerisch". "Mass Effect" fand ich großartig, weil die Geschichte und Interaktionen untereinander sehr im Vordergrund steht. Es wird zwar viel gekämpft, aber hier war der Rest wichtiger. Ginge es nur um das Kämpfen, um in der "Geschichte" voran zu kommen, wäre das Spiel nix gewesen. "Duke Nukem", "Descent", "Velocity" waren in den 90ern mal auf meiner Platte, aber seit dem nicht mehr. Und schon damals hat einmal durchspielen gereicht.
Bei Hack'n'Slay greife ich auch nicht unbedingt zu. Da gibt es ein paar wenige "Klassiker", die ich hin und wieder spiele, dann aber fast nur im LAN und nicht alleine, weil es alleine auf die Dauer doch langweilig wird. "Diablo 2", "Titan Quest" gerne immer wieder im LAN. Und dann wird die Auswahl auch schon dünn (= quasi nicht existent).
Reine Rätsel~ und Knobelspiele sind zwischendurch mal witzig, aber auch eher selten. Meine Frau hat für sich die "Wimmelbildspiele" entdeckt, aber ich finde sie oftmals schnell "nervig". Es gibt zwar einige mit einer schönen Geschichte, aber das sind nicht soo viele.
Rennspiele waren auch mal interessant, aber heute nicht mehr. Einzig Ralley-Spiele könnten mich vielleicht wieder eine zeitlang fesseln, so wie "Colin McRae" damals, aber ich weiß nicht, ob ich es probieren werde. Einen Drang habe ich nicht wirklich.
Rundenkurse, wo ich an immer wieder den gleichen Häuern vorbei rausche -> laaangweilig. Was finden Leute nur an "Indianapolis 500" - in Beton gegossene Langeweile
In der Regel habe ich keinen Spaß an Spielen, in denen es nur um's Kämpfen gegen andere Spieler geht, also reine Shooter. Obwohl ich früher durchaus öfter mit Kollegen und Freunden "Unreal Tournament" und "Doom" gespielt habe. Aber mir bringt dieses sinnlose fraggen nix, damals wie heute.
Strategiespiele werden (im LAN) auch so gut wie immer nur gegen Computer gespielt. Ob früher bei "Starcraft" oder "Age of Empire", oder heute bei "Heroes of M&M 3", es geht immer nur "Menschen" gegen (viele) Computer.
Gelegentlich spiele ich auch vereinzelt Online-Spiele, aber nur wenn PvP nicht im Vordergrund steht und notwendig ist und man die Möglichkeit hat, dem völlig aus dem Weg zu gehen.
Ich brauche es einfach nicht, andere zu besiegen oder von anderen besiegt zu werden. Egal ob im Spiel, oder im RL beim "Kyudo". Ich habe einfach nichts davon, zu siegen oder zu verlieren.
ein paar Beispiele von dem, was ich heut(zutag)e gerne (immer wieder) spiele und warum
Adventure/Rätsel:
"Monkey Island" / "Indiana Jones" - Spiele ich immer wieder, obwohl ich es auswändig kenne, weil mich die Atmosphäre, die Geschichte, die Charaktäre daran absolut ansprechen.
"Myst" (alle Teile) - ebenso schon mehrfach durch, aber die Welten zu erforschen, die Rätsel zu lösen, die Geschichte (erneut) zu erleben, und dann noch durch diese wunderschönen Landschaften zu laufen, ist immer wieder toll. Das spricht in mir eine unerklärliche Sehnsucht und Fernweh an. Und ich habe auch die Myst-Bücher gelesen
"Grey Matter" - Wird zur Zeit gespielt. Schöne Geschichte, liebevolle Grafiken und tolle Musik.
RPGs:
"Niewinter" - immer wieder gerne, auch im LAN mit meiner Frau, Geschichte, Figuren, Charakterentwicklung - toll
"Skyrim" - zur Zeit hoch im Kurs - Das Setting, der Umfang, die Präsentation, die Interaktionen, die Dynamik. Oberklasse. Perfekt wäre es, wenn das im LAN ginge...
Action:
"Diablo 2" und "Titan Quest" - Settings und "Itemjagd" sprechen an, aber nicht dauerhaft.
"Cube World" - sehr vielversprechend, simpel und doch anspruchsvoll, leider noch wenig Inhalt, aber hey, es ist noch eine alpha. Und es ist ein "Open World"-Action-RPG-Spiel (obwohl der RPG-Teil kaum vorhanden ist).
"S.P.A.Z." - ab und zu mal zwischendurch, weil das Setting witzig ist und es ziemlich geschickt die ständige Action mit dynamischen Quests und der Hauptstory verbindet, wärend man trotzdem auf der Jagd nach besseren Fähigkeiten ist und die Systeme erkundet.
Simulationen:
"Tropico 2 und 3" - Piraten, jeah. Karibik, doppel-jeah
"Biing2A" - Die Charakterbilder. Muß ich mehr sagen?
"Cities in Motion 1" - wird im Moment "gesuchtet"
"Dynatech 2" - es macht Spaß, etwas aufzubauen. Gleichzeitig die Entdeckung und Expansions ins All und die daraus entstehenden neuen Möglichkeiten zu integrieren, sind faszinierend. Leider wird die Handhabung im fortlaufenden Spiel immer schwieriger, weil bestimmte Dinge fehlen und nicht weiter gedacht wurden.
"Der erste Kaiser" und "Pharaoh" - all-time-favorites, hier paßt alles, daß einzige, was mir hier etwas fehlt, ist das Forschen und weiter entwickeln von Vorhandenem
Strategiespiele:
"Rise of Legends" - Die 3 Kampagnen zu den drei verschiedenen Rassen gefallen mir, weil die Settings interessant sind. Die Einheiten sind interessant.
"Master of Magic" - Großartige Ideen und Umsetzung. Was mich an dem Spiel nur stört, ist das "Endgame". Man hat kaum Gelegenheit, den "Endgame-Content" zu nutzen. Soll heißen: Die hochleveligen Zauber kann man kaum nutzen, weil wenn man sie hat, ist das Spiel im Prinzip schon fast zu Ende.
Sandbox:
"Minecraft" - meist im LAN mit meiner Frau, aber unregelmäßig. Dann aber immer im Survival-Mode. Es macht Spaß, die eigene Phantasie anzustrengen und im Spiel zu integrieren. Hierfür muß man sich dann aber auch die Zeit nehmen.
Soviel erstmal zu meinen Gedanken.
Ich hoffe, daß auch Andere hier etwas schreiben, denn es würde mich wirklich interessieren, ob ich "ganz allein bin", oder ob es doch noch Leute gibt, die an den "alten" Spielewerten interessiert sind und die Spiele für sich nutzen, um die Welt ein wenig zu "entschleunigen".




