Ich gebe gleich zu, dass ich die ersten drei Seiten nur überflogen habe. Sollte ich etwas dort übersehen haben, bitte ich schon mal um entschuldigung.
Ich habe nun auch schon Erfahrungen mit diversen Hunden gemacht (vom Dackel bis zum ungarischen Hirtenhund und auch Dobermänner dabei...). Meiner Meinung nach, kann der Hund ausnehmend wenig für sein Wesen. Daran ist immer das Herrchen schuld. Ich habe bisher noch nie schlechte Erfahrungen gemacht. Die einzigen schweren Verletzungen, die ich in meinem gesamten Leben hatte, verdanke ich Pferden. Und die sind ja nun nicht gerade als Jagdtiere bekannt. Aber nun zum eigentlichen Thema:
Ich denke, hier geht es um Urängste der Menschen. Der Mensch war früher ein Beutetier (auch der Wölfe) und diese Angst hat sich bis heute gehalten.
Sicherlich gibt es Hundebesitzer, die aus dem Rahmen fallen. Und diese legen sich natürlich besonders gerne die genannten Rassen zu. Unbestritten. Das Problem ist doch aber: Wenn es diese Rassen nicht mehr gibt, dann legen sie sich eben andere Rassen zu. Als nächstes vielleicht Schäferhunde und Boxer. Dann werden die verboten. Dann legen sie sich Collies zu...... und so weiter. Irgendwann haben wir die Zucht von Fliegen verboten. Das ist auch keine Lösung.... Und ein SChäferhung richtet (wenn er scharf gemacht ist) keine geringeren Wunden an als ein Pitbull, das halte ich für ein Gerücht. Und man kann jedes Tier scharf machen, wenn man will, auch einen Bernhardiner. Hier geht es darum, gewissen Leuten die Haltung eines Hundes zu verbieten. Dafür spreche ich mich ganz klar aus.
Desweiteren sehe ich vollkommen ein, dass Hunde nicht unangeleint und ohne Maulkorb auf Kinderspielplätzen rumlaufen müssen. Hier sollten Hundebesitzer Rücksicht nehmen. Auch in der Stadt sollten Hunde sich an der Leine bewegen. Einen Maulkorb halte ich nicht für nötig, da sich auch die Kinder "an der Leine", also unter Aufsicht, bewegen sollten.
Aber das eigentliche Problem ist doch meines Erachtens, dass Kinder heutzutage einfach den Umgang mit Tieren nicht mehr lernen. Früher auf dem Bauernhof war das alles ein normaler Erziehungsprozess. Heute sehen Kinder Tiere im Fernsehen oder auf Bildern. Klar können sie nicht damit umgehen, wenn sie eines im richtigen Leben treffen. Und da die Eltern es meist auch nicht mehr können, können sie es auch nicht vermitteln.
Man beachte einmal, dass 30% der Schüler der ersten Klasse die einfache Frage "Woher kommt die Milch?" beantworten mit "Aus dem TetraPack". Der Zusammenhang zwischen Kuh und Milch fehlt hier. Ich finde das erschreckend. Kein Wunder, dass die Natur immer weiter zerstört wird. Und das wird in Zukunft noch schlimmer werden, denn wer die Natur nie erfahren hat, kann sie auch nicht wertschätzen. Ebensowenig wie Tiere.
Meiner Meinung nach haben Kinder das Recht und Eltern die Pflicht ihren Kindern den Umgang mit Tieren zu vermitteln. Schließlich gehört das genauso zur Welt, wie ein Computer.
Und ansonsten verstehe ich die ganze Hysterie nicht. Man sollte sich doch mal die Zahlen etwas vor Augen halten. Es werden mindestens zehnmal so viele Kinder im Strassenverkehr verletzt als von Kampfhunden (oder Hunden allgemein). Aber da jeder Autofahren will wird das akzeptiert.
Es werden mindestens 1000 mal so viele Kinder sexuell missbraucht wie von Kampfhunden angefallen. Und da frag ich mich ernstlich, was schlimmer ist. Die Narben, die ein Kampfhund reisst, heilen wieder. Ziemlich schnell sogar. Und die plastische Chirurgie ist heute sehr fortgeschritten. Klar ist es für den Einzelfall wirklich schlimm, aber es betrifft wirklich eine Minderheit. Da gibts wirklich dringendere Probleme, die wir für die Kinder lösen sollten.
Und zu so einigen:
@ Xajor:
Es sterben nicht viele Kinder an den Folgen von Kampfhundebissen.... vielleicht 5 im Jahr?? Und das ist schon hoch gegriffen.
Wieviele werden sexuell missbraucht und ermordet? Schaffen wir jetzt die Männer ab? Oder werdet ihr alle zwangskastriert?
@ fridoxl:
Ah, ein Mann weniger, der im Wald spazieren geht. Gut, dann können die Frauen vielleicht bald wieder ohne Angst im Wald spazieren gehen.
Nee, mal im Ernst. Mir ist bei einem Waldspaziergang auch schon mal eine Gruppe Männer entgegen gekommen und hat anzügliche Bemerkungen gemacht. Soll ich jetzt nicht mehr in den Wald gehen, weil ich Angst vor einer Vergewaltigung habe?
Werden jetzt alle Männer kastriert, bevor sie in den Wald gehen?
Wenn du persönlich ein Problem mit Hunden allgemein hast (wie mir scheint), dann solltest du dieses beim Psychiater behandeln lassen. Nur weil du mal einen Hund GESEHEN hast nicht mehr in den Wald zu gehen *kopfschüttel*.
Ist vielleicht besser, stell dir vor, einer der Bäume wäre umgefallen und hätte dich erschlagen! Nicht auszudenken. (Die Wahrscheinlichkeit dafür, vom Baum erschlagen zu werden liegt in der gleichen Größenordnung wie die, von einem Kampfhund angefallen zu werden.....)
Das klingt jetzt ziemlich sarkastisch, ich weiß, aber mehr fällt mir dazu nicht mehr ein.
@ Castore:
Ich sehe das so wie du. Der Hund ist ein Hund. Zum Killer wird er durch den Menschen.
Und da sollten wir vielleicht mal die entsprechenden Eltern zur Haftung heranziehen. Schließlich haben die ihr Kind falsch erzogen...
Also statt dem Hunde-Führerschein einen Eltern-Führerschein? Denn ein verantwortungsvoller Mensch würde doch seinen Hund nicht scharfmachen....
Eine ganze Rasse für die Übergriffe von einzelnen Individuen verantwortlich zu machen finde ich einfach nur polemisch und es entbehrt für mich jeder argumentativen Grundlage. Schließlich werde ich auch nicht eingesperrt, weil ein anderer Mensch jemanden umgebracht hat.
Und wenn ich die Wahl habe, mein Leben mit einem fremden Tier (gern auch Pitbull) oder einem fremden Menschen zu verbringen, dann wähle ich das Tier. Tiere sind deutlich verständnisvoller und dankbarer als Menschen. (jeweils verallgemeinert, Ausnahmen von der Regel gibts auf beiden Seiten).
Gruss
Anni