Endlich wieder die 42 Stundenwoche?

Hier könnt Ihr über Gott, die Welt und alles andere diskutieren.

Moderatoren: Thies, mara, Gandalf, Tantalusss, Mighty

Benutzeravatar
Thies
Administrator
Administrator
Beiträge: 4013
Registriert: Fr 13.07.2001 - 09:10
Wohnort: Vega rechts abbiegen + 16 LJ
Kontaktdaten:

Beitrag von Thies »

Baerbel hat geschrieben:Also ist nur der ein "richtiger" Arbeiter, der körperlich schwer arbeitet? Sorry, aber du hast offenbar null Ahnung von Bürotätigkeit, also unterlass es bitte, dich derart abfällig über andere arbeitende Menschen zu äussern.
Danke :)

Aber mal ehrlich: hast du von ihm schon jemals etwas niveauvolles gelesen?

Frank-Andre
Benutzeravatar
Ferryman
Erzdruide/in
Erzdruide/in
Beiträge: 420
Registriert: Sa 30.03.2002 - 02:28
Wohnort: Acheron
Kontaktdaten:

Beitrag von Ferryman »

gelbe Wiesenameise hat geschrieben:Hallo Leute!

:winken:

Die Art der Arbeit ist wohl nicht ganz unwesentlich.

Es ist ein Unterschied, ob eine Person 40 Stunden tagsüber (!!!) eine Schreibtisch-Sesselfurzer-Tätigkeit ausübt (am besten noch zu Hause) - mal hier und dort ein paar schwachsinnige Bürokraten-Fetzen ausfüllt und paar Telefonate führt - oder ob eine Person schwere körperliche Arbeit leistet wie zum Beispiel im Strassenbau oder jede dritte Nacht "durchmacht" wegen irgendeiner Schicht oder in einem stressigen Dienstleistungsgewerbe tätig ist.

Und es kann mir hier keiner erzählen, dass er 50 bis 60 Stunden schwere körperliche Arbeit leistet (ausser er ist selbstständig) oder im Schichtdienst tätig ist.

Workaholics, die sich nur durch ihren Beruf definieren können, klammere ich hier mal bewusst aus.

:)

gelbe Wiesenameise
Sorry, da kann ih nur den Kopf schütteln, Meisi..wieder mal schwachfug vom feinsten. Und das sagt dir einer, der Körperlich arbeitet, jedoch auch schonmal n Jahr in nem Büro sass. Das kann man in keinem Fall verallgemeinern, merk dir das! Manche Leute sind eher für ein Büro gemacht, und würden auf dem Bau kaputt gehen, mir persönlich gings aber so, dass ich nach der Büroarbeit fast doppelt so müde war wie nach nem Tag auf dem Bau. Lass besser die verallgemeinerungen, wenn du nicht genau weisst, wovon du redest oder schon beides wirklich erlebt hast (und damit mein ich nicht nen Ferienjob)
"Irgendwann wird jeder von euch vor mir stehen! Sorgt besser dafür, dass ihr eure Münze dabeihabt, es führt kein anderer Weg über den Acheron!"
Benutzeravatar
jdoge
Titan(in)
Titan(in)
Beiträge: 2061
Registriert: So 03.08.2003 - 19:51
Wohnort: Mechernich
Kontaktdaten:

Beitrag von jdoge »

Hallo zusammen,

auf die Diskusion über "körperliche" oder "geistige" Arbeit und was schwerer ist möchte ich hier nicht eingehen, das ist auch glaub ich hier nicht das Thema.
Da ich das hier noch nicht erwähnt habe, ich arbeite auch zwischen 50 und 60 Std die Woche. Meine Überstunden, alles über 45 Std muß ich als Freizeit abfeiern, wenn ich das dann mal wieder erwarten kann und dann wieder zur Arbeit komme liegt das was in meiner freien Zeit angefallen ist unerledigt rum und ich bin gezwungen um es zu erledigen wieder neue Überstunden zu machen. Das ist ein Teufelskreislauf und meinen Kollegen geht es genauso.
Wir sind ein mittelständisches Unternehmen mit ca. 400 Angestellten, wenn ich nun von mir und meinen Kollegen die Überstunden zusammen rechne und auch denn finanziellen Schaden durch das abfeiern der Überstunden mit einbeziehe, könnte wir locker 30 Leute mehr einstellen und die Mehrkosten würden durch gesteigert Effektivität aufgefangen und sogar übertroffen.
Genau das habe ich ende Januar bei der Bilanzierung ausrechnen müßen und wir werden das jetzt umsetzen und mehr Leute einstellen.
Ich bin fest davon überzeugt, daß wenn viele Firmen mal sowas durchführen würden sie zu einem ähnlichen Ergebnis kommen würden.
Zur Abwanderung von Firmen möchte ich nur eins sagen, diese Firmen sollten sich mal vor Augen führen wer ihre Produkte kaufen soll. Ihre Arbeiter und Angestellten die sie wenn sie abwandern hier entlassen jedenfals nicht mehr. ;)
Thies hat geschrieben:Seit wann wird in Deutschland im Studium Realität gelehrt .... :D Scherz beiseite.
Ich habe an der FH Bochum unter anderem studiert und da wurde immer sehr viel Wert auf Realität gelegt. :D

Gruß JD 8)
Keep cool, ich bleib es ja auch!
Bild
Benutzeravatar
Gobo
Hexer/Hexe
Hexer/Hexe
Beiträge: 857
Registriert: Mo 06.10.2003 - 13:35
Wohnort: Worms
Kontaktdaten:

Beitrag von Gobo »

hafensaenger hat geschrieben:
gelbe Wiesenameise hat geschrieben:
Die Art der Arbeit ist wohl nicht ganz unwesentlich.
Genau das ist der Punkt.
gelbe Wiesenameise hat geschrieben: Es ist ein Unterschied, ob eine Person 40 Stunden tagsüber (!!!) eine Schreibtisch-Sesselfurzer-Tätigkeit ausübt (am besten noch zu Hause) - mal hier und dort ein paar schwachsinnige Bürokraten-Fetzen ausfüllt und paar Telefonate führt - oder ob eine Person schwere körperliche Arbeit leistet wie zum Beispiel im Strassenbau oder jede dritte Nacht "durchmacht" wegen irgendeiner Schicht oder in einem stressigen Dienstleistungsgewerbe tätig ist.
Wer behauptet hat zu beweisen, Meisi. Eine geistige Arbeit "kann" genauso anstrengend und anspruchsvoll sein wie eine körperliche. Es ist eine Frechheit einfach pauschal zu behaupten im Stammtischniveau diese Leute hätten alle nichts zu tun und wärmen mit ihrem Allerwertesten nur einen Stuhl an. Ausnahmen bestätigen die Regel und das mag in Einzelfällen auch stimmen was du sagst aber deswegen sollet man trotzdem sachlich und ohne Vorurteile argumentieren können (mit Beleg). ;)

LG Hafen :D

Meisi hat z.t. schon Recht. Ich hab während der Schulzeit wochenends in einer Krankenhausküche gearbeitet- Frühschicht in der Spülküche und am Fließband. An meinem ersten Wochenende da hab ich mich nach Feierabend ins Bett gehauen und wollte eigentlich nur Mittagsschlaf halten, und sonntags morgens um halb 5 hat mich dann der Wecker ausm Schlaf geholt, montags um 7 :))
Ich hab das erste halbe Jahr nach den Wochenenden echt jeden einzelnen Knochen gespürt. Viele Schüler, die das als Nebenjob machen wollten, kamen nach dem ersten Wochenende nicht mehr. Mal ganz davon abgesehen, dass die Arbeit körperlich sehr anstrengend war, mußte man auch wirklich die ganze Zeit 100% konzentriert arbeiten.
Letzten Endes finde ich, dass wirklich harte körperliche Arbeit, bei der auch Aufmerksamkeit und Konzentration gefordert ist, in der Regel auch wirklich anstrengender ist als die durchschnittliche Bürotätigkeit.
Aber es läßt sich nun wirklich nicht verallgemeinern, das stimmt schon.
gelbe Wiesenameise
Hexer/Hexe
Hexer/Hexe
Beiträge: 759
Registriert: Do 20.11.2003 - 10:17
Wohnort: Jerusalem

Beitrag von gelbe Wiesenameise »

Hallo!

:winken:

Ui ui ui - da hab´ ich wohl bei ein paar Leuten genau die Achilles-Ferse getroffen, oder?

Es geht mir nicht darum, irgendeine Arbeit abzuwerten!!! Offensichtlich wurde dies falsch verstanden!

Thematik dieses Threads ist doch immerhin die 42-Stunden-Woche. Und in (nur) diesem Zusammenhang finde ich es etwas eigenartig, dass Leute, die anscheinend weder schwer körperlich arbeiten, noch Schichtdienst leisten, mit ihren vielen Stunden und Überstunden protzen.

Bei mir kam dies irgendwie als Forderung rüber, dass auch die Leute, die tatsächlich wesentlich schwerere Arbeit leisten (siehe oben), ruhig genauso viele Stunden arbeiten sollen. Dabei würde jeder dieser Sesselfurzer nach spätestens einer Stunde am Strassenbau zusammenbrechen oder spätestens nach zehn Nachtschichten kapitulieren.

Nix für ungut - aber das musste mal gesagt werden!

gelbe Wiesenameise
gelbe Wiesenameise
Hexer/Hexe
Hexer/Hexe
Beiträge: 759
Registriert: Do 20.11.2003 - 10:17
Wohnort: Jerusalem

Beitrag von gelbe Wiesenameise »

Thies hat geschrieben: Aber mal ehrlich: hast du von ihm schon jemals etwas niveauvolles gelesen?

Frank-Andre
Du tust mir echt leid, wenn Du diesen Satz ernst meinst!

:(

gelbe Wiesenameise
Benutzeravatar
hafensaenger
Erzengel
Erzengel
Beiträge: 7175
Registriert: Di 21.05.2002 - 14:15
Wohnort: Fate2 Vers. 17.07.2007
Kontaktdaten:

Beitrag von hafensaenger »

Gobo hat geschrieben:
Meisi hat z.t. schon Recht. Ich hab während der Schulzeit wochenends in einer Krankenhausküche gearbeitet- Frühschicht in der Spülküche und am Fließband. An meinem ersten Wochenende da hab ich mich nach Feierabend ins Bett gehauen und wollte eigentlich nur Mittagsschlaf halten, und sonntags morgens um halb 5 hat mich dann der Wecker ausm Schlaf geholt, montags um 7 :))
Ich hab das erste halbe Jahr nach den Wochenenden echt jeden einzelnen Knochen gespürt. Viele Schüler, die das als Nebenjob machen wollten, kamen nach dem ersten Wochenende nicht mehr. Mal ganz davon abgesehen, dass die Arbeit körperlich sehr anstrengend war, mußte man auch wirklich die ganze Zeit 100% konzentriert arbeiten.
Letzten Endes finde ich, dass wirklich harte körperliche Arbeit, bei der auch Aufmerksamkeit und Konzentration gefordert ist, in der Regel auch wirklich anstrengender ist als die durchschnittliche Bürotätigkeit.
Aber es läßt sich nun wirklich nicht verallgemeinern, das stimmt schon.
Ich habe auch schon mehre körperliche sowie geistige Berufe neben meinem erlernten ausgeübt, bevor ich arbeitslos wurde. Daher weiß ich, dass Meisi Unrecht hat und seine Aussagen jeder Grundlage entbehren.
"We choose our joys and sorrows
long before we experience them."

- Kahlil Gibran-
Cr@sh
Magier(in)
Magier(in)
Beiträge: 1005
Registriert: Do 22.08.2002 - 17:59

Beitrag von Cr@sh »

Hi Leute,

hier haben sich ja nun einige zu Wort gemeldet die zwischen 50-60 Stunden die Woche arbeiten, wobei bei einigen Überstunden noch nicht mal vergütet werden. Zwei meiner Freunde geht's genauso. Der eine davon war auch langzeitarbeitslos und nun wurde er innerhalb eines Monats einer der erfolgreischsten Verkäufer des Unternehmens, das ihn einstellte. Auch er versucht sich nun unentbehrlich für das Unternehmen zu machen, und bleibt unbezahlt viel länger als er müßte. Dabei macht er Tätigkeiten, die ich zum Großteil auch ich problemlos erledigen könnte.

Also wenn ich die ganzen unbezahlten Überstunden von meinen beiden Kumpels und den hier geäußerten Statements zusammenzählen würde, käme ich bereits auf 3-4 neue Arbeitsplätze. Freunde und Familie würden sich bestimmt auch freuen, euch auch in der Woche mal öfters zu Gesicht zu bekommen.

Kann ja sein dass der eine oder andere so spezialisiert ist, das er sich für unersetzlich hält. Aber das heißt noch lange nicht, dass ausgerechnet diese Person diese Überstunden unbedingt machen müßte, bzw. nicht Teile der Arbeit an andere geringfügig qualifizierte Zuarbeiter delegiert werden könnte. Oder wir beschreiben ein Wachstumsszenario und bilden einen vollwertigen neuen Mitarbeiter aus, der auch selbständig die Arbeiten verrichten kann.

Davon abgesehen kann es schneller passieren, das man nicht mehr gebraucht wird, als einem lieb ist. Da spreche ich branchenbedingt aus eigener Erfahrung.
Benutzeravatar
Argh
Drache
Drache
Beiträge: 2707
Registriert: Mo 08.04.2002 - 14:25
Wohnort: Bermudadreieck, Ruhrpott
Kontaktdaten:

Beitrag von Argh »

Hi ;D
Mal Offtopic - Tja, es kommt halt drauf an wie man sich verhält.
gelbe Wiesenameise hat geschrieben:
Thies hat geschrieben:Aber mal ehrlich: hast du von ihm schon jemals etwas niveauvolles gelesen?

Frank-Andre
Du tust mir echt leid, wenn Du diesen Satz ernst meinst!
:(
gelbe Wiesenameise
Es würde sicherlich schon sehr viel helfen wenn Du solche beleidigende und diskreminierende Ausdrücke wie "Sesselfurzer" weglassen würdest - Warum widerhohlst Du den Aussdruck, wenn Du bedauerst das Dich Leute deswegen für niveaulos halten ?(

Grüsse :bounce:
Benutzeravatar
jdoge
Titan(in)
Titan(in)
Beiträge: 2061
Registriert: So 03.08.2003 - 19:51
Wohnort: Mechernich
Kontaktdaten:

Beitrag von jdoge »

Hallo,
hafensaenger hat geschrieben:
Gobo hat geschrieben:
Meisi hat z.t. schon Recht. Ich hab während der Schulzeit wochenends in einer Krankenhausküche gearbeitet- Frühschicht in der Spülküche und am Fließband. An meinem ersten Wochenende da hab ich mich nach Feierabend ins Bett gehauen und wollte eigentlich nur Mittagsschlaf halten, und sonntags morgens um halb 5 hat mich dann der Wecker ausm Schlaf geholt, montags um 7 :))
Ich hab das erste halbe Jahr nach den Wochenenden echt jeden einzelnen Knochen gespürt. Viele Schüler, die das als Nebenjob machen wollten, kamen nach dem ersten Wochenende nicht mehr. Mal ganz davon abgesehen, dass die Arbeit körperlich sehr anstrengend war, mußte man auch wirklich die ganze Zeit 100% konzentriert arbeiten.
Letzten Endes finde ich, dass wirklich harte körperliche Arbeit, bei der auch Aufmerksamkeit und Konzentration gefordert ist, in der Regel auch wirklich anstrengender ist als die durchschnittliche Bürotätigkeit.
Aber es läßt sich nun wirklich nicht verallgemeinern, das stimmt schon.
Ich habe auch schon mehre körperliche sowie geistige Berufe neben meinem erlernten ausgeübt, bevor ich arbeitslos wurde. Daher weiß ich, dass Meisi Unrecht hat und seine Aussagen jeder Grundlage entbehren.
also Hafen, das würd ich nicht so dogmatisch sagen, sonst begiebst du dich auf das Niveau, welches du Meisi immer vorwirfst.

Ich möchte dir nur mal zu bedenken geben was dir lieber wäre, 30 Jahre oder mehr als Straßenarbeiter oder am Hochofen oder §0 Jahre oder mehr als Angestellter im Büro. Meine Entscheidung wäre klar und ich glaube deine auch, oder?!

Gruß JD 8)
Keep cool, ich bleib es ja auch!
Bild
Benutzeravatar
hafensaenger
Erzengel
Erzengel
Beiträge: 7175
Registriert: Di 21.05.2002 - 14:15
Wohnort: Fate2 Vers. 17.07.2007
Kontaktdaten:

Beitrag von hafensaenger »

jdoge hat geschrieben:
also Hafen, das würd ich nicht so dogmatisch sagen, sonst begiebst du dich auf das Niveau, welches du Meisi immer vorwirfst.

Ich möchte dir nur mal zu bedenken geben was dir lieber wäre, 30 Jahre oder mehr als Straßenarbeiter oder am Hochofen oder §0 Jahre oder mehr als Angestellter im Büro. Meine Entscheidung wäre klar und ich glaube deine auch, oder?!

Gruß JD 8)
Mein lieber JD :winken:

Ich sehe das weder dogmatisch, noch werde ich mich auf das Niveau eines "Meisi" herablassen ;) X(. Deine Entscheidung ist mir glasklar. Ich wäre froh überhaupt einen Job in nächster Zeit zu haben. Dabei ist mir fast alles recht. und ich denke die Wahl zwischen Brust oder Keule bzw. Büro oder körperlicher Arbeit habe ich nimmer. Ich muss das nehmen was ich bekomme. ;)

LG Hafen :)
Zuletzt geändert von hafensaenger am So 28.03.2004 - 23:05, insgesamt 2-mal geändert.
"We choose our joys and sorrows
long before we experience them."

- Kahlil Gibran-
Benutzeravatar
Gobo
Hexer/Hexe
Hexer/Hexe
Beiträge: 857
Registriert: Mo 06.10.2003 - 13:35
Wohnort: Worms
Kontaktdaten:

Beitrag von Gobo »

jdoge hat geschrieben: Wir sind ein mittelständisches Unternehmen mit ca. 400 Angestellten, wenn ich nun von mir und meinen Kollegen die Überstunden zusammen rechne und auch denn finanziellen Schaden durch das abfeiern der Überstunden mit einbeziehe, könnte wir locker 30 Leute mehr einstellen und die Mehrkosten würden durch gesteigert Effektivität aufgefangen und sogar übertroffen.
Genau das habe ich ende Januar bei der Bilanzierung ausrechnen müßen und wir werden das jetzt umsetzen und mehr Leute einstellen.
Ich bin fest davon überzeugt, daß wenn viele Firmen mal sowas durchführen würden sie zu einem ähnlichen Ergebnis kommen würden.)
Es haben aber nun mal längst nicht alle Unternehmen 400 Mitarbeiter. Bei uns hier gibts z.B. in einem Gebiet, in dem ca 1 Mio Menschen leben, einen Arbeitgerber mit über 1000 Angstellten, einen mit ungefähr 800, 3 mit um die 400, und der Rest der Firmen dümpelt z.T weit unter 100 Mitarbeiter rum. In einem 10- Mann Betrieb geht deine Rechnung jedenfalls nicht mehr auf.
jdoge hat geschrieben: Zur Abwanderung von Firmen möchte ich nur eins sagen, diese Firmen sollten sich mal vor Augen führen wer ihre Produkte kaufen soll. Ihre Arbeiter und Angestellten die sie wenn sie abwandern hier entlassen jedenfals nicht mehr. ;)
Volle Zustimmung.

Ebenso, wenn Lohndumping betrieben wird. Mein Freund hat seinen letzten Arbeitsplatz an einen Zeitarbeiter verloren- Schichtdienst in der Zigarettenindustrie. Die Leute verdienen 5,80€ brutto die Stunde, bekommen weder Schichtzulagen noch Urlaubsgeld, ruinieren sich die Gesundheit aber genauso wie diejenigen, die dieselbe Arbeit für 15,16€ brutto machen und dazu noch etliche Vergünstigungen erhalten. Wer da wohl der motiviertere Arbeiter ist? Die Firma sucht jetzt übrigens wieder selbst nach Mitarbeitern :))
Aber mein Freund hatte Glück, er hat nen Super- Job in Luxemburg bekommen und zahlt als Single noch stolze 7,86€ Lohnsteuer und insgesamt noch um die 20% weiter Abgaben :top: Dazu gibts nach 10 Jahren schon Luxemburger Rente, und falls wir uns mal zum Heiraten entschliessen sollten, auch Luxemburger Kindergeld I)
Benutzeravatar
Gobo
Hexer/Hexe
Hexer/Hexe
Beiträge: 857
Registriert: Mo 06.10.2003 - 13:35
Wohnort: Worms
Kontaktdaten:

Beitrag von Gobo »

jdoge hat geschrieben:Hallo,
hafensaenger hat geschrieben:
Gobo hat geschrieben:
Meisi hat z.t. schon Recht. Ich hab während der Schulzeit wochenends in einer Krankenhausküche gearbeitet- Frühschicht in der Spülküche und am Fließband. An meinem ersten Wochenende da hab ich mich nach Feierabend ins Bett gehauen und wollte eigentlich nur Mittagsschlaf halten, und sonntags morgens um halb 5 hat mich dann der Wecker ausm Schlaf geholt, montags um 7 :))
Ich hab das erste halbe Jahr nach den Wochenenden echt jeden einzelnen Knochen gespürt. Viele Schüler, die das als Nebenjob machen wollten, kamen nach dem ersten Wochenende nicht mehr. Mal ganz davon abgesehen, dass die Arbeit körperlich sehr anstrengend war, mußte man auch wirklich die ganze Zeit 100% konzentriert arbeiten.
Letzten Endes finde ich, dass wirklich harte körperliche Arbeit, bei der auch Aufmerksamkeit und Konzentration gefordert ist, in der Regel auch wirklich anstrengender ist als die durchschnittliche Bürotätigkeit.
Aber es läßt sich nun wirklich nicht verallgemeinern, das stimmt schon.
Ich habe auch schon mehre körperliche sowie geistige Berufe neben meinem erlernten ausgeübt, bevor ich arbeitslos wurde. Daher weiß ich, dass Meisi Unrecht hat und seine Aussagen jeder Grundlage entbehren.
also Hafen, das würd ich nicht so dogmatisch sagen, sonst begiebst du dich auf das Niveau, welches du Meisi immer vorwirfst.

Ich möchte dir nur mal zu bedenken geben was dir lieber wäre, 30 Jahre oder mehr als Straßenarbeiter oder am Hochofen oder §0 Jahre oder mehr als Angestellter im Büro. Meine Entscheidung wäre klar und ich glaube deine auch, oder?!

Gruß JD 8)
Genau deswegen sagte ich auch, dass meisi z.T. Recht hat. Natürlich gibts auch Menschen, die geistig sehr schwer arbeiten und die nicht zu beneiden sind.
Aber mal im Ernst, wer leistet schwerere Arbeit- die kleine Bürokauffrau, die keinen Kundenverkehr hat und sich im Prinzip nur um ihren Papierkram kümmern muß, oder die Krankenschwester, die körperlich UND geistig absolut eingebunden ist und noch dazu eine hohe Verantwortung zu schultern hat?
gelbe Wiesenameise
Hexer/Hexe
Hexer/Hexe
Beiträge: 759
Registriert: Do 20.11.2003 - 10:17
Wohnort: Jerusalem

Beitrag von gelbe Wiesenameise »

Hallo Argh!

Wie ich bereits versucht habe darzustellen, geht es mir nicht darum irgendwelche Arbeit abzuwerten. Es ist nur einfach Tatsache, dass manche Arbeit härter ist als andere Arbeit. Und in diesem Zusammenhang nerven mich einfach Leute, die - obwohl sie selbst eher leichtere Arbeit verrichten - ihren Maßstab auf alle anderen Arbeitnehmer übertragen.

Und wer sich hinstellt und Büroarbeit mit Strassenbau gleichsetzt, der hat leider gar nix kapiert! Tut mir leid!

gelbe Wiesenameise
Benutzeravatar
anke
Hexer/Hexe
Hexer/Hexe
Beiträge: 917
Registriert: Mi 26.09.2001 - 12:12
Wohnort: Berlin
Kontaktdaten:

Beitrag von anke »

Hafensaenger hat geschrieben:Ich wäre froh überhaupt einen Job in nächster Zeit zu haben. Dabei ist mir fast alles recht. und ich denke die Wahl zwischen Brust oder Keule bzw. Büro oder körpliche Arbeit habe ich nimmer. Ich muss das nehmen was ich bekomme.
Also ich kann trotz meiner ewig langen Arbeitslosigkeit und fast genau so langer Krankzeit ohne schlechtes Gewissen behaupten, daß ich nicht alles nehmen würde was ich bekomme. Ich drück Dir auf alle Fälle alle Daumen :top: Ich weiß für mich, daß körperliche Arbeit wie z.B. Krankenpflege - die ja leider auch immer mehr in die Bürokratie abdrifftet, statt sich dem Patienten zu widmen - oder Putzen nicht in frage käme. Ich weiß, daß ich dann relativ schnell den Job wieder los wäre, weil ich über kurz oder lang mit meinem Rücken flach liegen würde. Und wer meint, daß ich ja wenn ich nicht so schwer heben kann, nen Kollegen rufen kann, der irrt - denn das würde ich auch nicht sehr häufig machen weil ich dann den Job los wäre - is leider realität und auch praktisch belegbar -

Sicher bin ich was einen Bürojob betrifft nicht mehr ganz so extrem auf die Buchhaltung fixiert. Bringt aber die mangelnde Belastbarkeit mit sich.

Aber was hab ich von nem Job - egal was - wenn ich damit nicht mal meinen Lebensunterhalt bestreiten kann. Wenn ich genügend dabei verdienen würde um davon leben zu können würd ich sogar, wie meine Mam damals, Heimarbeit machen. Ich .. m u s s .. aber auch davon leben können.

Das sind so die beiden kriterien nach denen ich persönlich einen Job suchen würde.



Ich denke mal auch nicht, daß wir wenn die Arbeitszeiten hochgesetzt werden mehr Arbeitsplätze geschaffen werden. Ich denke da mal an die Ladenöffnungszeiten von denen ja behauptet wurde die würden massig Arbeitsplätze schaffen. Vielleicht hat auch der eine oder andere Arbeitslose davon profitieren können, aber bestimmt nicht so viele wie sich die hohen Herrschaften sich das vorgestellt haben. Ergo würden nach Ankirechnung eher die momentanen Arbeiter und Angestellten darunter "leiden" müssen.



Im übrigen bringen Diskussionen über den Vergleich von Büro-/bzw. Straßenarbauarbeiten nicht viel, außer üble Streiterein.
Ich werde sicher als Straßenbauer nicht wie ein Büroarbeiter 30 Jahre arbeiten können. Wobei ich trotz des ausbleibenden Muskelkaters behaupte als Bürokraft auch schwer zu arbeiten. Konzentration ist nicht zu unterschätzen. Zumindest war ich nach einem Bürotag auch fertig - genau wie nach einem Tag auf Station als ich noch in der Krankenpflege war.



Soviel dazu von meiner Seite was nicht unbedingt das non plus ultra ist, aber meine mir persönliche Meinung.
Zuletzt geändert von anke am So 28.03.2004 - 23:38, insgesamt 1-mal geändert.
Benutzeravatar
Gobo
Hexer/Hexe
Hexer/Hexe
Beiträge: 857
Registriert: Mo 06.10.2003 - 13:35
Wohnort: Worms
Kontaktdaten:

Beitrag von Gobo »

hafensaenger hat geschrieben:Ich wäre froh überhaupt einen Job in nächster Zeit zu haben. Dabei ist mir fast alles recht. und ich denke die Wahl zwischen Brust oder Keule bzw. Büro oder körperlicher Arbeit habe ich nimmer. Ich muss das nehmen was ich bekomme.
Dann drück ich dir mal ganz feste alle verfügbaren Däumchen :)
Benutzeravatar
Thies
Administrator
Administrator
Beiträge: 4013
Registriert: Fr 13.07.2001 - 09:10
Wohnort: Vega rechts abbiegen + 16 LJ
Kontaktdaten:

Beitrag von Thies »

gelbe Wiesenameise hat geschrieben:Du tust mir echt leid, wenn Du diesen Satz ernst meinst!
Ja, das meine ich, aber ich tue mir deswegen überhaupt nicht leid :) denn ich begebe mich nicht auf niedrigste Niveauebenen, um zu diskutieren (bei Dir eher: diffamieren). Das habe ich nicht nötig. Wenn Du das nötig hast, dann zeugt das von wenig eher infantilem Charakter,und daher solltest Du Dir mal lieber gewisse Fragen stellen.

@all:
Ich finde, dass in dieser Diskussion das Grundproblem der deutschen Strukturschwäche deutlich herausgekommen ist: die Pauschalisierung und Verallgemeinerung. Es wird immer versucht, eine Lösung zu finden, die für alle gilt, wie bei den Flächentarifen. Meine Meinung ist, dass wir dringend dazu übergehen müssen, die Rahmenbedingungen zu entbürokratisieren und gewisse Mindestanforderungen festzulegen. Alles andere muss dann je nach Region, Branche, ggf. auch Unternehmen / -sart / -sgrösse etc. ausgestaltet werden.

Natürlich wird das auch nicht einfach und auch dieser Weg birgt Risiken und Manipulationsmöglichkeiten, weil das wird man leider in den nächsten 500 Jahren nicht abschaffen können. Aber ich glaube schon, dass der Gros der Unternehmer und der Beschäftigen sehr gut selbstverantwortlich und fair miteinander umgehen können.

CU

Frank-Andre
Webmaster | Admin
Benutzeravatar
Cassie
König(in)
König(in)
Beiträge: 3732
Registriert: So 21.04.2002 - 11:49
Wohnort: Im Paradies

Beitrag von Cassie »

@Thies
Ganz genau das war auch meine Meinung, die ich mir während der Diskussion gebildet habe, ohne mich jetzt groß dran zu beteiligen.

Als Beamtin kann ich ganz genau sagen, dass die Regelungswut in Deutschland einfach zu groß ist und man schafft dabei paradoxerweise nicht mehr, sondern weniger Gerechtigkeit. Ich könnte für einen Großteil der Gebiete, in denen ich schon gearbeitet habe, schon sagen, wo man die Vorschriften ganz leicht entschlacken kann.

Was mich aber wirklich an der ganzen Sache empört: Thies hat jetzt ja auf die mittelständischen Betriebe abgezielt und darüber kann ich mir nun kein Urteil erlauben. Dieses A******* Stoiber und Konsorten wollen aber die Beamten von der 40- auf die 42-Stunden-Woche treiben. Nun sind die Länder alles andere als mittelständische Unternehmen, sondern ganz locker mit Großbetrieben zu vergleichen. Ich finde es sche*** dass hier wieder diejenigen, die die miserable Haushaltslage der Länder nicht zu verantworten haben, als Sündenböcke herangezogen werden. Darüberhinaus ist der Speckgürtel der 60er und 70er Jahre bei den Bediensteten längst abgebaut worden und die Personalkosten der "Bürokratie" sind anteilig niedriger als bei jedem anderen Großunternehmen. Wir arbeiten schon mit eingeschränkter Effektivität und sparen führt nur zu weniger, nicht zu mehr Effektivität. Deswegen könnte ich dem Stoiber für diesen hirnrissigen Vorschlag eigentlich nur noch in die Fresse hauen.
Breuna-Counter
Bild
"Niemand hat die Absicht, Weltmeister zu werden." :D
Benutzeravatar
Ludwig
Moderator
Moderator
Beiträge: 2807
Registriert: Do 02.08.2001 - 19:46
Wohnort: Fate2 Vers. v. 05.04.04

Beitrag von Ludwig »

In meiner Lehrfirma hatten wir mal vor Jahren den abstrusen Fall, das die komplette Firma aufgrund Auftragsmangel Kurzarbeit machen mussten. Gleichtzeitig musste aber die Endmontage Uberstunden fahren und das nicht zu knapp. Klar das bei der Betriebsversammlung einer gefragt hat, warum er nicht dort mithelfen kann. Der Betriebsleiter hat es auch gut erklärt:
- die Einarbeitung dauert viel zu lange, von der mangelnden Erfahrung abgesehen.
- es können nur eine bestimmte Anzahl von Leuten eine Maschine montieren, sonst stehen sie sich im Weg
- jede Maschine muss den genau gleichen Arbeits- und Kontrollablauf durchschreiten um wirklich baugleich zu sein, es darf also kein zweiter Montageplatz geschaffen werden.(wenn, müssten alle Maschinen und Vorrichtungen doppelt angeschafft werden)

Es ist also für die Firma viel effizienter, auch langfristig Überstunden zu bezahlen als Arbeitsplätze zu schaffen, deren Maschinen später nicht mehr gebraucht werden.

Wer das einmal nachvollziehen will, kann einmal versuchen, mit einem Bekannten seiner Wahl seinen Computer zu installieren und zwar abwechselnd jeder 1 Stunde, der andere verlässt in dieser Zeit das Zimmer. Man bekommt dabei annähernd eine Ahnung, wie das ist.


Ich gehöre übrigens auch zu der Kategorie der "Sesselpupser", arbeite in der Kontrolle, prüfe die eingehenden Teile auf Fehler und Verwendung (nicht dasselbe) und mache noch zusätzlich
Kundenbeanstandungen.
Man bekommt hier aus erster Hand mit, was es bedeutet, in diesem Job Fehler anderer zu übersehen oder selbst welche zu machen. Die Verantwortung dabei ist gross, bei der letzten grösseren Aktion (nein, nicht von mir verursacht ;) )mussten fertig eingebaute Teile einzeln vom Kunden eingezogen werden. Aus dem Ausland wohlbemerkt, die Monteur-Rechnung kann man sich mit etwas Fantasie vorstellen.
Wenn ich mir jetzt vorstelle, das ich keine Überstunden mache, sondern 5 - 10 Stunden in der Woche ein Teilzeitarbeitsloser diese Tätigkeit machen soll, stellt es mir sämtliche Haare senkrecht.

Aber auch wenn ich nicht schwitzend maloche, bin ich am Abend froh, mal auspannen und auch mal wieder Blödsinn machen zu können :)
(Seid froh, das ihr mich nicht arbeitend kennt, da bin ich unausstehlich ;) )

Gruss Ludwig
Dr Wunderfitz macht Jungfern rar.
(Schwäbisches Sprichwort)
(=Neugierde)
Bild
Benutzeravatar
guenterherbert
Grossdruide/in
Grossdruide/in
Beiträge: 355
Registriert: Mo 16.07.2001 - 19:21
Wohnort: Österreich
Kontaktdaten:

Beitrag von guenterherbert »

Ich fürchte unsere rechte Regierung in Österreich könnte ähnliche Zielsetzungen haben. Aber nach den nächsten Wahlen kommen sowieso die Linken an die Macht und unsere Sozis (Weil bei ihnen der Mensch zählt (Wahlslogan).) werden sowas mit Sicherheit verhindern.
Gott verzeiht, die Kirche nie.
Antworten

Zurück zu „Allgemeine Diskussionen“